• Kathi.
2月 2019 – 2月 2020

Kanada

"Barfuß" durch Kanada もっと詳しく
  • Kommentare

    2019年3月26日, カナダ ⋅ ☀️ -4 °C

    Ich hab jetzt meine Einstellungen geändert (die dieser App natürlich, nicht meine persönlichen), es sollte nun also jeder kommentieren können, auch nicht-Mitglieder.
    Falls euch danach ist: schreibt einfach, ich freu mich über Kommentare :-)もっと詳しく

  • Hole in the rock bei Flut
    Paddys Island bei Flut

    Paddys Island die Dritte

    2019年3月26日, カナダ ⋅ ☀️ 0 °C

    Ein schöner Tag neigt sich dem Ende. Alles ist sehr unspektakulär. KFC hat der Ausflug in die Freiheit wohl ziemlich erschreckt. Sie sitzt Morgens am anderen Ende des Stalles ganz oben auf dem Brett und kommt nicht herunter. Alles bitten und betteln hilft nichts. Ich lasse sie also heute mal zufrieden.

    Am späten Nachmittag mache ich mich nochmal, ein letztes Mal auf, zum 4,7 km entfernten Paddys Island. Es kostet mich einiges an Überwindung. Es hat nur 1° und trotz der Sonne ist es mir heute einfach kalt. Ich überzeuge mich damit, dass ich es bisher noch nie bereut habe, wenn ich laufen gegangen bin. Außerdem wollte ich Paddys Island mal bei Flut sehen, viele Gelegenheiten dazu habe ich nicht mehr. Ich kann ihn besiegen, den inneren Schweinehund.

    40 Minuten sitze ich auf dem Vorsprung und schaue auf die Bucht hinaus. Die Sonne scheint angenehm warm auf meine Rücken. Neben mir schleicht die Brandung Zentimeter um Zentimeter den Strand hinauf. Es ist sicher nicht so spektakulär wie in New Brunswick, aber es ist trotzdem spannend zu sehen, wie Paddys Island Stück für Stück im Wasser verschwindet. Vor genau einer Woche bin ich dort drüben auf der Insel rumgeturnt und am Strand entlang gelaufen. Die Natur hat so wundervolle Dinge zu bieten!
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  • Buy your home in Canada

    2019年3月27日, カナダ ⋅ 🌙 -3 °C

    Was macht man an seinem vor-vor-letzten Abend? Man geht sich informieren, was man beim Hauskauf beachten muss :-D

    Ich begleite Kathleen, die sich evtl. hier etwas kaufen möchte. Die Veranstaltung ist kostenlos und im Prinzip ist es ja Wurst, was man zusammen macht, wenn man gemeinsam Zeit verbringen möchte, oder?! Die Veranstaltung ist sehr interessant, es gibt außerdem Snacks und Getränke. Die 5 Immobilienmakler von "Sherry & Kerry" haben noch ein Berater der CIBC, "meiner" Bank in Kanada, eine Rechtsanwältin und ein Versicherungsmakler mitgebracht. Alle sympathisch und kompetent. Beinahe hätte ich mir tatsächlich ein Grundstück gekauft (haha).もっと詳しく

  • Cape Split - auf der Suche nach ...

    2019年3月28日, カナダ ⋅ ☀️ 5 °C

    ... dem verlorenen Handschuh

    Heute soll es 8° im Plusbereich haben. Das ist der absolute Wahnsinn und somit gebe ich "daheim" Bescheid, dass ich am Nachmittag nicht bei der Ernte helfe, um ein letztes Mal laufen zu gehen. Cape Split bei Sonne - das würde mir gefallen.

    Nachdem Hühner versorgt und Eier gewaschen und verpackt sind helfe ich noch beim Ernten, esse zu Mittag, schnappe mir den Van-Schlüssel und düse ab, Richtung Cape Split. Praktisch, dass man in 20 Minuten dort ist. Ich mache Halt am Lookout. Das braune Gras lässt die Gegend nicht unbedingt hübscher aussehen als der schöne weiße Schnee und das Eis. Zumal nun auch der Müll zum Vorschein kommt, den der Schnee so schön versteckt hatte.

    Mir begegnen nur etwa 3 Autos - ist schon echt der Arsch begraben hier!

    Auf dem Parkplatz von Cape Split stehen 4 Autos. Also sind immerhin ein paar Menschen unterwegs. Gleich am Anfang begegnet mir eine Dame mittelhohen Alters (vielleicht mitte 50) mit ihrem kleinen Mops auf dem Arm. Ganz vorsichtig schiebt sie sich auf dem Eis entlang und warnt mich vor dem schier unbegehbaren Weg. Ich versichere ihr, dass ich aufpassen werde und als sie außer Sichtweite ist, jogge ich weiter. Sie weiß ja nicht, dass ich meine Leguano-Saugnapfschuhe (wie sie mal ein Freund genannt hat, und ich finde das in der Tat sehr passend) anhabe. Und der Gripp ist wirklich toll. Mir begegnen 2 Pärchen, die beide etwas Probleme mit dem Weg haben - die Beschaffenheit geht von 1/3 Schnee & Eis über 1/3 Matsch und die restlichen 1/3 Halbmatsch. Mir ist das egal, ich renne einfach durch bzw. hopse von Wurzel zu Wurzel, Stein zu Stein. Dabei halte ich Ausschau nach dem Handschuh von Katell. Leider hat dieser einen rötlichbraunen Farbton, was auf Waldboden nicht unbedingt von Vorteil ist.

    Als ich so den Weg entlangrenne, überkommt mich wieder das Glücksgefühl, das ich immer habe, wenn ich in der Natur renne. Ich bin sehr froh drüber, da meine Stimmung aufgrund meiner bevorstehenden Abreise etwas getrübt ist. Ich freue mich einerseits auf das neue Abenteuer. Allerdings werde ich das hier alles vermissen. Meine Gastfamilie, die Tiere, die Ruhe, die Natur.

    Zurück auf den Weg nach Cape Split. Ich muss sagen, ich bin extrem entäuscht von den Menschen. Auf dem Weg sind 3 Hunde unterwegs und ich laufe an 4(!!) grünen Hundetüten vorbei. Wenn Besitzer schon keine Lust haben, ihrem Hund hinterherzuräumen, dann um alles in der Welt verpackt es davor doch nicht in Plastik!
    Als nächstes endecke ich 2 Plastik-Joghurt-Becher, die wohl eines der Pärchen dort hat stehen lassen. Versehen?
    Dazu laufe ich an zahlreichen Papiertaschentüchern vorbei.

    Ich verwerfe meine negativen Gedanken und konzentriere mich wieder auf den matschigen Pfad, hopse über Stock und Stein, umgestürzte Bäume und komme nach etwa 50 Minuten am Ziel an. Wie auch schon das letzte Mal keine Menschenseele, dafür zahlreiche Möven.

    Ich mache es mir bequem und genieße die Aussicht. Es ist wohl grad Ebbe, zumindest sehe ich mehr Strand als letztes Mal.

    Ich möchte den Rundweg machen, den ich auf einer Wanderkarte von "All Trails" gesehen hatte und folge einem kleinen Trampelpfad. Ich komme immer wieder an kleinen Aussichtspunkten vorbei. Nach etwa 10 Minuten Marsch versperrt ein riesiger Nadelbaum den Weg. Rechts davon gehts es steil die Klippen runter, links ist dorniges Gestrüpp. Umkehren will ich nicht, also schlage ich mich durch die Dornen. Nach 5 weiteren Minuten Fußmarsch sehe ich den Weg nicht mehr. Also ein Pfad ist zu erahnen, jedoch scheint dieser hinuter zu dem Strand zu führen. Da will ich nicht hin. Zurück aber auch nicht. Und so entschließe ich mich, einfach querfeldein durch den Wald zu laufen. Mitten im Bären- und Kojotenland Kanada. Nach kurzer Zeit bemerke ich, dass es ein Fehler war zwar das schweizer Messer, nicht aber eine Machete dabeizuhaben. Ich stimme "Maria durch ein Dornwald ging" an, um mögliche Kojoten meine Anwesenheit frühzeitig anzukündigen. Etwa 20 Minuten laufe ich durchs nichts. Da ich auf einer Landzunge bin, kann ich mich zumindest nicht verlaufen. Mulmig ist mir trotzdem zumute und die 20 Minuten kommen mir wie eine Ewigkeit vor. Dann finde ich den Weg wieder, bei 1,5 km. Der Weg hat km-Anzeigen. Also nur noch 5 km bis zum Auto. Ich freu mich, dass ich wieder rennen kann und laufe den ganzen Weg zurück zum Auto. Der Handschuh begegnet mir leider nicht.

    Ausgepowert bin ich auch nicht, da braucht es anscheinend immer noch mehr als 13 km. Aber die Bewegung an der frischen Luft war ideal und die Tour ist einfach wunderschön!

    Wieder daheim springe ich schnell unter die Dusche, esse zu Abend und mache mich auf zu den Nachbarn. Dort wird heute aus "sap" (Pflanzensaft) Ahornsirup gemacht. Ich werde hier nicht näher darauf eingehen. Es ist ein sehr langweiliges Prozedere, aber ich bekomme erklärt, wie der Ahornsirup aus dem Baum in die Flasche kommt, wieviele Bäume und Arbeitszeit drinstecken und ich helfe, indem ich etwas Holz hacke und 4 Stunden mit zusehe, wie so gut wie nichts passiert. DESWEGEN ist das also so teuer. Eigentlich unbezahlbar...
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  • Reise mit Hindernissen

    2019年3月30日, カナダ ⋅ ☁️ 5 °C

    Der Tag beginnt wie jeder Samstag mit der Ausnahme, dass ich kein Yoga mache. Die tägliche halbe Stunde war schon toll. Ich quatsche mit Jennifer. Dann der Abschied und ich bin allein im Haus. Kevin ist wie immer Samstags um 3 Uhr Morgens zum Markt nach Halifax aufgebrochen. Bei einer Tasse Kaffee denke ich an meine Zeit in Neufundland und die Vorfreude überwiegt nun.

    Wie gewohnt füttere ich die Hühner, sammle und wasche die Eier. KFC flattert auf mich zu und folgt mir auf Schritt und Tritt. Ich bringe es fast nicht übers Herz, sie allein zu lassen. Da kommen mir dann doch die Tränen.

    Bevor ich von Al abgeholt werde, checke ich noch meine E-Mails. Eine von Marine Atlantic ist dabei. Meine Fähre ist gestrichen. Grund: zu viel Eis. 1000 Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Bleibe ich ne Nacht länger hier? Soll ich Chris überfallen und eine Nacht in Halifax bleiben? Fahre ich durch und bleibe ne Nacht in North Sydney?

    Al steht vor der Tür. Wir fahren zum Wolfville Farmer's Market. Ich kaufe allerhand für die Fahrt: Brezen (mal gespannt, ob die schmecken!), Schokolade, Müsliriegel, Bier - alles aus der Region und von Hand gemacht.

    Und nun? Ich entscheide mich für die Fahrt an den Hafen und die Übernachtung am Ferry Terminal. Die Unterkünfte in N.S., NS sind ziemlich teuer, der Bus schon gebucht und da ich ohnehin erst gegen halb 10 Nachts ankomme und Zelt, Matte, Schlafsack und genug Verpflegung dabei habe, mache ich es mir einfach dort gemütlich. Auf ins Abenteuer! :-)
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  • Gestrandet

    2019年3月30日, カナダ ⋅ ☁️ 0 °C

    Joa, also jetzt sitz ich erst mal hier in North Sydney fest. Die Fähre heute um 11:45 wurde ebenfalls gestrichen, nach Aussagen des Personals besteht eine 50/50 Chance, dass heute Abend eine Fähre ausläuft. Scheint ein größeres Problem zu sein mit dem Eis. Derweil scheint doch so schön die Sonne!

    Mal sehen, was ich hier so anstellen kann im Terminal. Platz für Sport ist genug. Und ich hab tatsächlich angefangen, eines meiner Bücher zu lesen. Immerhin wurde mir das Buch angepriesen als: "It will change your life". Eigentlich will ich gar nicht, dass mein Leben sich ändert - vielleicht kostet es mich deswegen so viel Überwindung, es zu lesen ;-)
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  • Auf der Terasse des Ferry-Terminals

    Ein sonniger Tag in North Sydney

    2019年3月31日, カナダ ⋅ ⛅ 12 °C

    Was macht man, wenn man gezwungenermaßen an einem Ort festhängt und sein Gepäck nicht aus den Augen lassen darf? Lesen & am Computer arbeiten.

    Die Nacht war etwas durchwachsen. Die Stuhlreihe ist nicht die bequemste mit seinen Zwischenräumen. Zumindest ist es aber schön warm, so dass ich meinen Schlafsack als Unterlage benutze und mein Inlet als Bettzeug. Das erste Mal in meinem Leben ziehe ich mir auch eine Schlafmaske aus dem Flieger über die Augen. Ich hab eine solche zwar immer im Gepäck, normalerweise stört sie mich im Gesicht jedoch mehr, als sie mir bringt. Da hier die Lampen allerdings nicht ausgeschaltet werden, hat sich das Rumtragen nun endlich ausgezahlt. Ich ziehe mir auch die Mütze meines Inlets tief ins Gesicht. Bin nur ich das, oder ist es störend, dass überall Kameras hängen?

    Als ich mich schlafen lege, sind noch etwa 10 Menschen im Raum. Eine Gruppe bestehend aus 3 Frauen und einem Mann, der Rest Trucker dem Anschein nach zu urteilen, alle Anwesenden jenseits der 50. Als ich um kurz vor 12 aufwache, ist nur noch der 4er-Trupp da. Ich nehme an, die übrigen Herren sind zurück zu ihren Trucks zum Schlafen. Zumindest ist es damit relativ still im Raum.

    Stündlich wache ich auf, um meine Schlafposition zu ändern, trotzdem bin ich um 7 Uhr relativ ausgeschlafen. Vielleicht beruht das auf der Tatsache, dass sich sämtliche Knochen in meinem Körper verschoben zu haben scheinen.

    Ich mache etwas Yoga in der Kinderspielecke, dann hole ich mir einen Kaffee bei Tim Hortens. Nicht mal 5 Minuten entfernt, aber mein Gepäck darf ich nicht hier lassen, auch nicht auf eigene Gefahr. Schließfächer gibt es nicht. Spartan Training leicht gemacht. Der kurze Spaziergang zu Tim Hortens ist ohnehin kein Problem. Der Ausflug zum 1,5 km entfernten Supermarkt ist schon etwas fordernder. Der Rucksack ist nicht der bequemste. Aber die Sonne scheint und nach dem langen sitzen ist es ein toller Spaziergang.

    Auf dem Rückweg hole ich mir Fish 'n Chips und genieße mein Abendessen mit Blick auf die Fähre.

    Im Terminal quatscht mich einer der Truckfahrer an, zeigt mir Bilder seines Hundes, seines Hauses und den lastwagenhohen Schneewänden, die vor 3 Wochen in Neufundland aufgehäuft waren - das kann ja heiter werden. Und damit meine ich nicht nur dir Schneemassen, die ich mir bei den T-Shirt-Temperaturen gerade nicht vorstellen kann. Ich verstehe auch kaum ein Wort von dem, was der Mann sagt. Was für ein Slang!

    Ich gehe dem Herrn am Abend aus dem Weg. Er würde mich sicher mit nach St. John's nehmen, das ist auch sein Ziel. Allerdings ist er mir nicht ganz geheuer und auch wenn er mir sympathischer wäre, ich kann mir nicht vorstellen, 16 Stunden Fahrt mit ihm und seinem Slang zu überleben.

    In Vorbereitung auf die bevorstehende letzte Staffel von GOT, die jetzt im April erscheint, schaue ich zwei Folgen der Staffel 5, bis wir endlich, einen Tag später als geplant, die Fähre boarden dürfen.

    Ich suche mir einen Platz am Fenster, falle müde in den großen Sitz, packe Schlafsack und Augenmaske aus und bin um 10 Uhr eingeschlafen.
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  • Mit Bussen und Fähre nach St. John's

    2019年4月1日, Nordatlantik ⋅ 🌫 0 °C

    Ob ich wohl irgendwann ankomme in der östlichsten und einer der ältesten Städte Nordamerikas?

    Abfahrt war Samstag, 1:55. Und nun, Montag, 17 Uhr bin ich noch immer unterwegs, immerhin schon auf den Straßen Neufundlands. Ankunft ist nach 9 Uhr Abends, dann ist es noch etwa eine halbe Stunde bis zum Hostel, in dem ich heute meine ersten Arbeitstag hätte haben sollen.

    Ich bin schon mächtig gespannt, was mich erwarten wird. Ab morgen Hostelarbeit und hoffentlich eine oder zwei Aerial Hoop-Stunden :-)

    Von der Überfahrt an sich hab ich nicht viel mitbekommen. Es ist dunkel, als ich an, und wird grad hell, als ich von Board gehe. Bevor ich mich in den Sessel werfe, mache ich aber eine kurze Tour. Ich habe keine Kabine gebucht. Teuer ist es nicht (ca. 60C$ also 40€), aber für 6 Stunden rentiert es sich nicht finde ich (nach aktuellen Recherchen kostet eine Kabine im übrigen 145C$ - scheint also ein Winterangebot gewesen zu sein).

    An Board gibt es eine Kaffeelounge und ein Restaurant, mehrere Außendecks und eben den Aufenthaltsbereich, in dem die Sitze verschieden angeordnet sind, so dass 2 Personen oder Gruppen zusammensitzen können. Personen wie ich ohne Fahrzeug dürfen zuerst an Board und haben damit die Qual der Wahl. Weil ich meine Ruhe haben will entscheide ich mich für Reihe 1 mit Fenster in Fahrtrichtung vorne und seitlich.

    Es gibt 2 Fähren, die einen von Nova Scotia nach Neufundland bringen. Aufgrund der Eislage operiert die Fähre nach Argentia, im Südosten nur in den Sommermonaten von Juni bis September. Diese bietet sich an, wenn man in der Avalon-Region reisen möchte, wo auch St. John's liegt und der East Coast Trail. Die Fahrt nimmt 16 Stunden in Anspruch. Die zweite Fähre ist lediglich 6 Stunden unterwegs, nach Port aux Basques, im Südwesten Neufundlands und ist die bessere Option für den Gros Mourne National Park.
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  • Suche den Adler
    Blick auf St. John'sJohnson GEO CENTRE

    Fotos "Morgenstund hat Gold im Mund"

    2019年4月3日, カナダ ⋅ ⛅ 0 °C

    Signal Hill am Morgen

    In 15 Minuten kann man bereits aufm Gipfel sein. Es gibt dafür super viele Wege; alle relativ kurz, aber wenn man sie zusammenhängt, kann man schon was draus machen.

    Das Johnson GEO CENTRE trägt sicher einiges für die Schönheit des Areals bei. Das Centre ist eine gemeinnützige Organisation, die sich dem Erhalt und der Verbesserung der Natur Neufundlands und Labradors verschrieben hat. Ein schönes Gebäude und man kann einiges über die Gegend lernen. Ein bißchen erinnert es mich an die Supernova in Garching. Es ist mit Sicherheit einen Besuch wert.

    https://www.geocentre.ca/
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  • Abendstimmung über St. John's

    Sportlich unterwegs in St. John's

    2019年4月3日, カナダ ⋅ ☁️ 0 °C

    Ich schreibe Tag 2 meines Aufenthalts in St. John's (kann das wirklich sein??!! Kommt mir viel länger vor!) Das Hostel scheint mit den Arbeitszeiten sehr entspannt zu sein, ich soll erst mal einen Tag ankommen, dann werde ich Mittwoch um 10 Uhr eingewiesen, bin aber erst ab Freitag und am Wochenende zum Arbeiten eingeteilt (und da wird das Wetter schlecht, hihi). Will ich Ausflüge machen, soll ich rechtzeitig Bescheid geben, dann kann ich auch mal ein paar Tage am Stück freinehmen und Dave, der Inhaber, bietet auch einen Austausch mit einem anderen Hostel an. Läuft also ;-)

    Gestern und auch heute sind sehr sonnige Tage, die ich hauptsächlich draußen verbringe. "Signal Hill", der Hausberg ist ein Muss hier und trotz des bis zu 60 km/h Windes, der hier durch die Stadt pfeift, laufe ich gleich mal hoch. Es sind sehr wenige Menschen unterwegs, downtown, wie auch auf dem Hausberg. Das Areal ist super schön, mit mehreren Seen, gut gepflegten Wegen und vielen Schildern, die einen durch die Geschichte St. John's und des Berges führen. Dieser diente schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts als Aussichtspunkt mit einer Befestigungsanlage und war Schauplatz der letzten Schlacht des siebenjährigen Krieges in Nordamerika. Ich bin sofort begeistert, nicht wg. des Kriegsschauplatzes, sondern, weil ich mit Signal Hill schon mein Jogging-Areal gefunden habe.

    Ich erfahre auch, dass hier ein Weißkopfseeadlerpärchen nistet. Mal sehen, ob ich die Familie mal zu Gesicht bekomme.

    Am Abend besuche ich gleich eine Aerial-Stunde. Allerdings Silks & Hammock und Beginner. Ich möchte eigentlich nur Aerial Hoop machen, daher geh ich später noch ins freie Training. Wir sind zu 4. und es ist ganz angenehm, einfach ein paar Sachen zu wiederholen. Außerdem ist es günstiger und ich kann auch meine Straps mitbringen und aufhängen - juchu!

    Als ich am Mittwoch Morgen um 7 Uhr aufwache und die Sonne scheint, mache ich mich gleich auf den Weg, die 167 hm (haha) zu erklimmen. Es ist windstill und trotz der -1° ist mir sofort warm. Als ich an einer der Absperrungen vorbeilaufe (eigentlich ist hier noch Winter, da sind die Wege noch nicht freigegeben) sitzt ein riesiger Adler auf einem Baum nicht weit von mir. Ich gehe langsam weiter, um ihn nicht zu stören. Trotzdem erhebt er sich in die Lüfte. Toll!! Nach dem Nest suche ich nicht, auch wenn mir ein netter Herr erzählt hat, wo es ist. Die Adler haben auch ihre Ruhe verdient.

    Zurück im Hostel werde ich in das Buchungssystem des Hostels eingewiesen und mache mich dann nochmal auf nach Downtown, um die Straßen der Gegend kennenzulernen. Schließlich will ich Neuankömmlingen ein bißchen was erklären können.

    Die Stadt ist sehr schnuckelig, es gibt lauter kleine Läden aber als ich die Pub-Straße - George Street - entlanglaufe, komme ich mir vor wie auf Ballermann im Winter - ein Pub reiht sich an den anderen, zwischenrein die ein oder andere Karaokebar. Und wie auch auf Mallorca im Winter ist es eine Geisterstraße. Es ist natürlich auch 2 Uhr Nachmittags.

    Ich mache noch einen Abstecher in die Touriinfo. Dort werde ich mit Broschüren ausgestattet: Walking Tour 1-4 - alle in Downtown. Es gibt hier echt wahnsinnig viel zu entdecken. Als ich der netten Dame erzähle, dass ich gerne laufe, erzählt sie mir von der Laufgruppe, die sich immer Mittwoch Abends und Sonntag Morgens trifft und mit Guides unterschiedliche Touren macht.

    Wieder "daheim" im Hostel und WLAN erwartet mich eine Nachricht aus der Salsa-Community. Die ist wohl nicht sehr groß, dafür aber umso herzlicher. Freitags gibt es private Salsa-Parties bei einem Mädel daheim, zu der ich gleich eingeladen werde (allerdings wg. Urlaub erst ne Woche später). Dieses Wochenende ist dafür allerdings ein Bachata-Spezial mit Workshops und Parties. Meine Hoop-Lehrerin tritt zudem Samstag auf einer Burlesque-Party auf. Fast schon stressig hier! ;-)

    St. John's ist in der Tat eine Stadt für eine sportfanatische Person wie mich :-)
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  • Die Mülldeponie

    Walking the East Coast Trail

    2019年4月9日, カナダ ⋅ ☀️ 0 °C

    Burma Road Trail & Sugarloaf Path, ECT

    Burma Road Trail ist ein wenig begangener, einfacher Rundweg nähe St. John's
    Distanz: 3,5 km
    Höhenmeter: 149 m

    Sugarloaf Path ist ein schwieriger, wenig begangener Wanderweg nähe St. John's
    Distanz: 5,8 km (einfach)
    Höhenmeter: 482 m
    Anreise: zu Fuß
    Schuhwerk: Barfußschuhe

    Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich den letzten Eintrag verfasst habe. Darum gleich zu Anfang: es geht mir gut und ich genieße meine Zeit in St. John's. Das Problem: das Wetter ist zu gut. Ich kam hierher im April mit der Annahme, dass ich erst mal 4 Wochen bei Schnee, -20° und Wind überbrücken muss. Daher war der Plan: Arbeiten, Sport und Bücher lesen. Und nun dieses Dilemma mit der Sonne.

    Ich bin jetzt seit 1 Woche hier und habe gefühlt schon die 200+ Stunden zusammen, die man benötigt, um die Ausbildung zur/m Yogalehrer/in/d zu machen. Einen Monat all-you-can-Yoga für 30 C$ - das ist unschlagbar! Regulär kostet es 150 C$ (20€ vs. 100€).
    Außerdem hab ich unserem Hausberg "Signal Hill" schon einige Besuche abgestattet. Und heute, mit strahlend blauem Himmel und +6° geht es auf den East Coast Trail (ECT).

    Wir starten zu Fuß von unserem Hostel (wie praktisch, dass der ECT durch St. John's führt). 10 Minuten später sind wir am Einstieg des "Burma Road Trail" einem Teilstück des ECT. Der Weg führt am Hafen entlang hinauf zum Signal Hill, auf der Rückseite hinunter nach Quidi Vidi Village und als "Sugarloaf Path" weiter Richtung Norden. Es ist super windig und dadurch gefühlt kälter als gehofft. Geschützt in einer Bucht wirds es allerdings richtig warm. Ich laufe den Weg mit einem Mädel aus dem Hostel, daher trailrunne ich heute nicht und nehme mir auch nicht vor, den ganzen Trail bis nach Bugy Bay zu laufen.

    Kurz nach Quidi Vidi Village treffen wir auf einen netten Neufundländer, der uns tolle Tipps über die Insel gibt - das war der letzte Mensch, den wir auf dem Weg treffen.

    Nach etwa 3 Stunden laufe ich alleine weiter (Skiverletzung meiner Wanderpartnerin). Der Trail ist unglaublich schön und in Gedanken sehe ich mich schon, an meinen nächste freien Tagen ein weites Stück des Weges zu laufen. Ich bin - wie immer wenn ich in der Natur wandere / trailrunne - superglücklich. Bis ich an die Robin Hood Bay gelange. Kurz bevor ich die Bucht erreiche, sehe ich bereits einige Plastiktüten in den Bäumen und Abfall herumliegen. Ich sammle das Zeug ein und stapel es auf einem Haufen. Leider hab ich keine Tüte einstecken. Ich hatte nicht gedacht, dass ich so viel Müll sehen würde. An einem Stück des Trails sind es dann so viele Tüten, dass ich sie nicht mehr einsammle. Und als ich meinen Blick nach oben richte, sehe ich 1000e Tüten in den Bäumen hängen. Und der gesamte Hang ist voll damit. Ich bin entsetzt. Ich weiß gar nicht, wie mir zumute ist.

    Ich trete den Rückweg an. Ich hatte beschlossen, bis 16 Uhr in eine Richtung zu laufen und dann umzudrehen. Aber der Anblick hätte mich ohnehin vertrieben.

    Auf dem Rückweg wird mir dann das Ausmaß bewusst und mich überkommt eine unglaubliche Traurigkeit. Ich entschuldige mich bei den umherfliegenden Möven und Raben, beim Meer, den Bäumen, den Walen und Fischen. Dafür, dass es uns Menschen gibt und wir diese Welt so zerstören (den Teil, dass ich in Tränen ausbreche und schluchzend in schönster Natur sitze, lass ich lieber aus ;-) )

    Ich laufe weiter Richtung "daheim" und bis ich im Hostel ankomme, sind die schlimmsten Gedanken vorbei und die Ruhe und Schönheit der Natur gibt mir wie immer eine innere Ruhe. Ich glaube, ich laufe den ECT trotzdem, auch wenn er an einer Müllhalde vorbeiführt.
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  • Burma Road Trail &Sugarloaf Path (Fotos)

    2019年4月9日, カナダ ⋅ ☀️ 0 °C

    Burma Road Trail ist mittlerweile fast komplett schneefrei. Dieser Trail ist perfekt für einen kurzen Morgenrun zum Signal Hill.

    Teilstücke des Sugarloaf Path im Wald sind noch komplett mit Schnee und Eis überzogen, ansonsten alles schnee- und matschfrei.もっと詳しく

  • Blick zum Signal HillSt. John's

    Fort Amherst - Lighthouse

    2019年4月10日, カナダ ⋅ ❄️ 2 °C

    Es wird langsam zur Gewohnheit, mit der Sonne im Gesicht aufzuwachen. Daher planen wir einen Trip zu dem Leutturm, auf den man von Signal Hill hinüberblickt. Es ist der älteste Leuchtturm Neufundlands.

    Die Tour verläuft entlang des Hafens, und zurück auf der anderen Seite. Wir kommen an einen Ausläufter des "Great Trails". Genauer gesagt keinem Ausläufer, sonderm dem Startpunkt des Trails. Der Great Trail ist ein 2017 eröffneter Weitwanderweg, der sich quer durch alle 13 Provinzen / Territorien Kanadas zieht. 24.000 km stehen zum Wandern, Langlaufen, Paddeln, Reiten etc. zur Verfügung. Teilweise verläuft der Weg auf bereits bekannten Wanderwegen. Außerdem wurden stillgelegte Bahnstrecken zum Wanderweg umgestaltet. 25 Jahre stecken in der Planung und Gestaltung des längsten Freizeitpfades der Welt. In Neufundland läuft der Trail etwas unter 900 km quer durchs Land auf einer alten Bahnstrecke, von Port aux Basques nach St. John's - also in etwa die Strecke, die ich in 13 Stunden mit dem Bus gefahren bin.

    Wir lösen uns von der Info-Tafel und wandern weiter Richtung Leutturm. Schön ist anders - der Weg geht an der Straße lang. Dazu ist es mittlerweile bewölkt und ein kalter Wind weht uns um die Ohren.

    Kurz vor dem Ende der Straße ist die Abzweigung auf den ECT Richtung Cape Spear. Hier werde ich also loslaufen (puh, schon mal ne halbe Stunde rennen, bis ich erst auf dem Weg bin)

    Als wir den Leutturm erreichen, genießen wir den Ausblick hinaus aufs Meer. Unter dem Leutturm sind einige mit Grafitti überzogenen Ruinen und Kanonen. Diese stammen aus dem 2. Weltkrieg und dienten der Abwehr deutscher U-Boote. Schon eine krasse Vorstellung, dass die deutschen Streitmächte bis hierher gekommen sind:
    https://www.youtube.com/watch?v=6ShsZOyp25Q
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  • Kurz vor Cape Spear - Signal Hill im Hintergrund

    Oster-Halbmarathon...

    2019年4月19日, カナダ ⋅ ⛅ -1 °C

    ... zum östlichsten Punkt Nordamerikas: Cape Spear

    Deadmans Bay Path & Blackhead Path
    Distanz: 20+ km
    Höhenmeter: +/- 600 m
    Anreise: zu Fuß hin & per Anhalter zurück
    Schuhwerk: Barfußschuhe
    Laufzeit (inkl. Pausen): 4,5 h

    Deadmans Bay Path
    - Fort Amherst (St. John's) to Blackhead -
    ist ein mittelschwerer bis schwieriger mäßig begangener Wanderweg in der Nähe von St. John's, Neufundland
    Distanz: 10,6 km +2 km Abstecher

    Blackhead Path
    - Blackhead to Cape Spear-
    ist ein leichter bis mittelschwerer mäßig begangener Wanderweg in der Nähe von St. John's, Neufundland
    Distanz: 3,7 km

    Mein Körper behält den Rythmus 6 Uhr aufwachen bei. Ich stehe um halb 7 auf, in der Annahme, dass es regnet, schneit und windet. Die Sonne, die zum Fenster hereinscheint beachte ich erst mal nicht, koche Kaffee, mache es mir im Lehnstuhl bequem und fange an, meine Wandertouren zu planen. Irgendwie reizt es mich aber doch, laufen zu gehen. Signal Hill? Nein, da bin ich in 15 Minuten oben, und dann? Hm. Ich beschließe, in Richtung Cape Spear zu laufen. Der Wetterbericht sagt Regen, Schnee & Wind ab 12:30. Zeit genug für eine Tour zu einem Wasserfall, den ich auf maps.me auf dem ECT Richtung Cape Spear gesehen habe.

    Ich stecke 2 Müsliriegel, nen Apfel, Wasser und meine Kamera ein und um 8:00 starte ich los. Die Straßen sind menschenleer. Es ist 'Good Friday', sicher schlafen alle aus. Um an den ECT zu gelangen, muss ich erst mal 5,7 km durch die Stadt, am Hafen entlang, die unspektakuläre Tour Richtung Fort Amherst.

    Am Einstieg - knapp ne halbe Stunde später - bin ich dann auch eingelaufen und kaum bin ich auf dem Trail, ein paar der zahlreichen Stufen nach oben geflitzt und Blicke auf den gegenüberliegenden 'Signal Hill', fühle ich mich, als könnte ich Berge versetzen. Es liegt noch Schnee und Eis, daher ist etwas Vorsicht geboten (Leguanos haben natürlich keine Probleme ;-) ).

    Der Weg ist toll! Ich kann gar nicht viel rennen, da der Blick über das Meer und hinüber zu den Kaps einfach so umwerfend ist. Die Sonne versteckt sich zwar hinter einer kleinen Nebelglocke, aber das macht die Stimmung umso dramatischer. Der Weg ist gut in Stand gehalten, Steine und Holzstege leiten einen durch die spärrliche Vegetation, vorbei and kleinen Seen. Auf dem Holz sehe ich plötzlich frische Pfotenspuren. Ist das ein Hund? Oder etwa ein Wolf oder Kojote? Hmmmm. Kurz darauf wieder ein paar Pfotenabdrücke. Dann sehe ich einen Mann mit seinem Husky. Ich bin ziemlich erleichtert, überhole die beiden mit einem kurzen Gruß.

    Das Terrain ist ideal zu Trailrunnen und ich flitze wie ein freigelassenes Wildpferd (also so fühle ich mich zumindest) den Pfad auf und ab. Ich komme an eine Weggabelung, von der aus ein kleiner Pfad zu einer Bucht, der 'Gunners Cove' führt. Ich beschließe, den Abstecher zu machen. Vielleicht ist dort der Wasserfall? Oder hab ich diese Abzweigung verpasst? Leider bemerke ich auch, dass keine Speicherkarte in meiner Kamera ist. Warum das keine Warnung seitens des Apparats ausgelöst hat, ist mir Schleierhaft. Also keine Bilder vom Anfang des Trails. Ich setzte die Karte ein (hatte sie in der Jackentasche) und laufe zur 'Gunners Cove'. Der halbstündige Abstecher rentiert sich, wenn man wie ich gerne Wellen gegen Gestein wüten sieht. Ich sitze hier ein paar Minuten, genieße das Rauschen der Wellen und bewundere die Kraft des Wassers. Der Wind ist ziemlich frisch, daher geht es bald wieder zurück auf den Hauptpfad. An der nächsten Weggabelung treffe ich abermals auf den Mann mit seinem Hund. Ich laufe weiter Richtung Cape Split, er entscheidet sich für den kurzen Weg zurück Richtung St. John's.

    Ich befinde mich mittlerweile auf einem Kap mit Blick auf 'Signal Hill' und den Leuchtturm von St. John's. Auch hier peitschen die Wellen gegen die steilen Klippen und ich mache eine kleine Pause. Gefühlt mach ich mehr Pausen als ich Laufe. Kurze Zeit später, zurück auf dem Trail stoße ich zum dritten Mal auf den Mann mit seinem Husky. Wie macht er das?? Ich glaube, er kennt irgendwelche Geheimpfade. Wir unterhalten uns kurz und er bietet mir eine Rückfahrt nach St. John's an, von Blackhead aus, wo er sich von seiner Frau abholen lassen möchte. Wenn meine Füße weiterhin so kalt bleiben, breche ich ab und warte dort auf ihn sage ich und laufe weiter. Eigentlich habe ich aber zwischenzeitlich beschlossen, den Weg nach Cape Spear durchzuziehen. Sind ja nur noch 10 km (haha). Kurze Zeit später, als ich den Wald, durch den ich gerade laufe verlasse, ist es mit einem Mal gefühlt 5 Grad wärmer. Das ist ziemlich angenehm. Meine Finger und Füße sind schon ziemlich eisig mittlerweile.

    Ich treffe auf 4 Wanderer und 2 Hunde. Wenn ich alleine trailrunne bin ich immer froh, wenn ich Leute sehe, falls mir was passiert. Kurz vor Blackhead begegnen mir dann noch 2 Wanderer und ein Trailrunner (mit Camelback und allem drum & dran. Das wäre wirklich nix für mich!).

    Ich trete die letzten 5 km Richtung Cape Spear an. Die Sonne hält sich wacker, aber je weiter ich zum Ziel meines Laufs komme, umso stürmischer wird das Meer. Und dann erblicke ich den Leuchtturm und ne halbe Stunde und spektakuläre Naturschauspiele später, darunter ein Weißkopfseeadler auf der Jagd, erreiche ich den östlichsten Punkt Nordamerikas. Ich blicke hinaus aufs Meer, Richtung Europa. Gegenüber Neufundland liegt Frankreich. Schon faszinierend, wie südlich die östlichen Provinzen Kanadas liegen.

    Es ist mittlerweile 12:30, die Sonne ist komplett verschwunden. Der Wind zwingt mich, meine Jacke anzuziehen (ich laufe wie immer in meiner Merinowolljacke). Ich laufe die Ausblickspunkte ab und endecke tatsächlich einen Eisberg in der Ferne. Die Reisezeit der Eisberge hat also bereits begonnen.

    Jetzt muss ich nur noch eine Fahrgelegenheit finden. Ich laufe zum Parkplatz, der im Moment verlassen scheint, obwohl relativ viele Leute hier sind. Ein älteres Paar steigt auf der Andersen Seite grad in ihr Auto. Ich flitze hinterher und winke ganz wild. Und tatsächlich, sie halten an und kurbeln das Fenster runter (also sie fahren es runter, aber das klingt nicht so gut). Ich frage, ob sie nach St. John's fahren und mich mitnehmen würden. Ja und ja. Juchu! Und sie wohnen auch noch ganz bei mir in der Nähe, d.h. ich werde bis vor die Tür gefahren. Toll. Mein erstes Mal hitchhiken war gar nicht so übel. Die beiden erzählen mir, dass sich bereits Wale eingefunden haben. Meist kommen sie erst im Mai / Juni, aber immer wieder auch schon im April.

    Nach einem kurzen Stopp im Hostel bin ich auch schon wieder auf den Beinen. Jeder sagt mir, an 'Good Friday' muss man Fish n' Chips in einem Pub essen. Da ich noch kein Frühstück hatte und über 20 km gelaufen bin, gönne ich mir das dann auch. 'The Duke' wurde mir schon mehrmals empfohlen. Der Pub ist brechend voll. Da ich alleine bin, quetsche ich mich an die Bar. Das Essen dauert eine Ewigkeit! Ich treffe ein paar Leute vom Salsa und in einer netten Runde vergeht die Wartezeit doch gleich viel schneller. Das Essen ist in der Tat sehr gut!

    Zurück daheim schmeiß ich mich dann endlich aufs Sofa. Am Abend bin ich zum Salsa verabredet. Ein bißchen Ruhe tut den Beinen zwischenrein sicher gut ;-)
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  • Frohe Ostern!

    2019年4月19日, カナダ ⋅ ☁️ 6 °C

    Ich wünsche allen ein schönes & erholsames Osterwochenende!

    LG, weiterhin aus St. John's

  • Eisbergalarm! :)

    2019年4月21日, カナダ ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute, Ostersonntag, plane ich, den Sonnenaufgang anzusehen. Wecker klingelt um 5:20, Sonnenaufgang ist für 6:03 angekündigt. Ich schaue aus dem Fenster. Es ist ziemlich trüb & dießig. Obwohl ich wach bin, kann ich mich nicht dazu bewegen, nach draußen zu gehen und kuschel mich zurück ins Bett. Ein Fehler! Kaum aufgestanden, bekomme ich Alerts von Eisbergsichtungen vor einem wundervollen Sonnenaufgang. Kitschiger geht es nun wirklich nicht. Ich ärgere mich ein bißchen, aber was kann man machen.

    Es regnet den ganzen Tag. Ich hab Schicht im Hostel, daher ist es mir relativ egal. Um 16 Uhr beschließe ich dann aber, laufen zu gehen. Der Regen macht auch tatsächlich mal ne Pause. Das war eine tolle Entscheidung. Nicht nur, weil ich meine überschüssige Energie abbauen muss. Kaum am 'North Head Trail' angekommen, erblicke ich den Eisberg in der Ferne. Er ist also noch da! Gut gelaunt renne ich die von der East Coast Trail Association errichteten Holzstege und -treppen entlang bzw. hinauf. Als der ganze Eisberg in mein Blickfeld gerät bin ich sprachlos. Wie wunderschön!!! Ich kann mich kaum losreißen, bin aber nach den 10 Minuten rennen noch nicht ausgelastet. Anders als erwartet habe ich keinen Muskelkater von meinem Lauf am Freitag und fühle mich fit wie ein Turnschuh (nicht fit wie mein Barfußschuh, da dieser leider mittlerweile meinem Laufterrain zum Opfer gefallen ist. Die Sohle löst ich halb vom Schuh). Ich laufe zurück auf den Trail und renne den Berg nach oben. Gefühlt 1000 (das nächste Mal zähle ich sie - vielleicht so 100?*) Stufen führen hinauf zu Signal Hill und ich muss mich fast übergeben, als ich oben ankomme, so schnell hechte ich die Stufen rauf. Aber es ist einfach toll und ich fühle mich so unglaublich gut. Ich laufe noch ein Stück weiter, um den Eisberg von hier oben zu bewundern. Dann mache ich kehrt und renne wie von der Tarantel gestochen wieder hinunter. Und nun weiß ich wieder, warum ich mich in den Bergen so wohl fühle. Von Stein zu Stein springen, in sekundenschnelle zu entscheiden ob ein Hindernis besser übersprungen wird, oder als Auftrittsfläche dient - es ist nicht stupides Rennen, man muss stets konzentriert sein, um sich nicht zu verletzen.

    Bevor ich vor Freude explodiere, setze ich mich auf einen Stein und genieße den Ausblick auf den im Wasser ruhenden Eisberg. Möven haben sich darauf niedergelassen. Es ist eine tolle Stimmung. Kein Windzug ist zu spüren und die Sonne kommt auch noch zum Vorschein. Die Wolken geben den Blick auf 'Cape Spear' frei. Das erste Mal sehe ich den Leutturm des östlichsten Punkts von hier aus. Und dann realisiere ich, dass ich vor 2 Tagen dorthin gelaufen bin. Ich lasse meinen Blick an der Küste entlanglaufen, schaue zu den Kaps, auf denen ich gestanden war. Es ist wirklich wahnsinn, welche Distanzen man zu Fuß zurücklegen kann (Leider gibt meine Handykamera das nicht her, so dass Cape Spear auf den Bildern nicht zu sehen ist.).

    __________________________

    Anmerkungen der Redaktion:

    Nachtrag 23.4.:
    1) Bild "Trailrun Karfreitag" und Stufenangaben
    2) *es sind 211 Stufen, die ich hochgerannt bin. Ingesamt sind auf dem Trail etwa 1000 Stufen zu bewältigen
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  • Karma in St. John's

    2019年4月30日, カナダ ⋅ 🌬 2 °C

    Das Leben besteht aus einer Aneinanderkettung von Zufällen. Bei mir scheint sich das Warten und der Glaube daran, dass sich alles so zusammenfügt, wie es sein soll ein weiteres Mal bewährt zu haben. Ich habe nun einen Plan, wie es bis Ende Juni weitergehen soll. Einen weiteren Plan B entwerfe ich nötigenfalls, wenn es soweit ist.

    Plan A bestand aus
    1) Auto kaufen in St. John's,
    2) quer über die Insel reisen bis in den hohen Norden,
    3) die Fähre nach Labrador nehmen,
    4) Torngat National Park besuchen,
    5) über Québec ganz aus dem Osten einen Roadtrip nach Toronto machen

    Nachdem mir die Salsatänzer mit ihrem Rat, ein gutes Auto für die Schotterstraßen in Labrador zu kaufen einige Sorgenfalten auf die Stirn gezaubert hatten, will ich doch etwas mehr über den Tripp herausfinden. Ich hatte mir bislang überhaupt keine Gedanken gemacht. Eine umfangreiche Internetrecherche ergibt, dass der Torngat National Park auf dem Landweg nicht erreichbar ist. Uff! Also fliegen? Dieser um die 5000C$ teure Wochentripp würde meine Low-Budget-Kasse derart sprengen, dass ich im Anschluss postwendend nach Hause paddeln könnte. Auch der Automarkt gibt nicht viel her. Ich bin ziemlich entäuscht. Mindestens eine volle Minute lang. Dann explodiert der kreative Teil meines Gehirns und bastelt neue mögliche Konstellationen zusammen. So entsteht eine neue Route, Plan B:

    Plan B = neuer Plan A
    1) kein Auto kaufen
    2) mit Bus / als Anhalter 3-4 Stopps in Neufundland ansteuern
    3) mit der Fähre nach Nova Scotia
    4) mit dem Zug nach Montréal
    5) Autokauf in Montréal oder Toronto
    6) mit dem Auto oder Zug nach Toronto
    7) Spartan Race in Toronto

    Sofort ab ins Internet (es ist Discount Tuesday bei Via Rail) und die Preise abchecken - alles im akzeptablen Bereich. Als ich die Buchung für das Ticket nach Montréal (nur 45C$) durchführen möchte, klingelt es an der Tür und als ich öffne, steht mein Alternativplan B vor der Tür.

    Alternativplan B ist ein unangemeldeter Gast, ein "walk-in". Ich checke ihn zusammen mit meinem "Azubi" ein und wir haben alle viel Spaß. Scheint ein normaler Mensch zu sein. Durch Zufall kommen alle Hostelgäste im Flur zusammen und wir beschließen, einen Spieleabend zu veranstalten. Auf dem Weg zum nahe gelegenen 'Corner Store' "Needs" finde ich heraus, dass unser Walk-in aus Wolfville kommt (was für ein Zufall). Ich springe in dieser Geschichte auch sogleich zum Frühstück am nächsten Morgen, denn da erfahre ich, dass der Walk-in einen ausgebauten Campervan hat, den er nicht mehr braucht. Und nachdem es nicht schon genug Zufälle sind, kommt er auch noch aus BC, genauer gesagt, Vancouver Island. Also genau dort, wohin ich Maple Syrup liefern soll. Theoretisch kann ich dann auch den Van im Garten der Eltern abstellen, schlage ich vor, und bekomme kein 'nein' als Antwort.

    Das Ganze klingt jetzt zu schön um wahr zu sein, aber ich gehe im Moment einfach mal davon aus, dass dieser Plan, mein neuer Plan A wie folgt durchgeführt werden kann:

    Plan A3:
    1) kein Auto kaufen
    2) mit Bus / als Anhalter 3-4 Stopps in Neufundland ansteuern
    3) mit der Fähre nach Nova Scotia
    4) Autokauf in Wolfville / Besuch meines Kalbes (hatte ich erwähnt, dass das erstgeborene Kalb auf "meiner" Ranch nach mir benannt wurde?) und KFC / Einsammeln von Ahornsirup beim Nachbarn
    5) Roadtrip nach Toronto
    6) Spartan Race in Toronto
    7) Arbeiten auf Pferdefarm in Ontario
    8) Schwester einsammeln in Toronto -> Roadtrip

    Ich plane nun meine Zeit in Neufundland. Es ist noch etwas frisch hier, die Campingplätze in den Nationalparks machen erst Mitte Mai auf und im Moment möchte ich auch ehrlich gesagt nicht im freien Nächtigen, auch wenn es nur noch gering unter den Gefrierpunkt geht.

    Ich beschließe, die erste Mai-Woche ins Hostel nach Bonavista zu fahren, um dort Eisberge zu bewundern und dann noch 2 Wochen auf einer kleinen Hobbyfarm mit Ziegen, nem Pferd, Hühnern und Hunden zu verbringen. Dann hab ich noch etwa 2 Wochen, um die Nationalparks zu durchwandern, bevor ich zurück nach Nova Scotia reise, um mein Auto, den Ahornsirup und meine neuen aus Deutschland gelieferten Barfußschuhe abzuholen.

    Die nächsten Tage und damit meine letzte Woche in St. John's vergeht relativ schnell. (Hostel-)arbeit, Yoga, Museumsbesuche, Barbesuche, Salsaabende. Es ist immer was los.

    Der Winter hält nochmal kurzen Einzug und verwandelt die Stadt in ein romantisches Eiskunstwerk. Sowas habe ich noch nie gesehen! Da kann nicht mal das Museum "The Rooms" mithalten. Ich schaue von dort lieber aus dem Fenster über die zugefrohrene Stadt. Ein Meisterwerk der Natur!

    Ganz besonders ist der Kinoabend im Cineplex St. John's. Wir haben Tickets für Dienstag Abend reserviert. Ganz wie daheim gibt es am Dienstag vergünstigte Tickets. Wir wollen D-Box ausprobieren, daher ist das ideal. Wir sparen uns 10C$. Es kostet immer noch 18C$ (12€), plus die 8C$ Popcorn. Aber zumindest ist das reingeschmuggelte Bier günstiger gewesen. Und der Film - Avengers Endgame - dauert immerhin 3 Stunden. Ich trau mich fast nicht, mein Bier zu öffnen. Alkohol ist wohl verboten hier im Kino, zumindest sehe ich nur Pepsi & Co. in den Getränkehaltern. Was für ein spaßbefreites Land! Ach nein, sie haben ja erst Cannabis legalisiert. Ich kann den Geruch ehrlich gesagt schon nicht mehr ausstehen. Bei uns im Hostel wird geraucht, was das Zeug hält. Ich bin fast jeden Tag high nur vom Passivrauchen des Zeugs. Ich bin halt nicht so der Mensch, der runterkommen möchte, daher hab ich es in den drei Monaten seit ich hier bin tatsächlich noch nicht geschafft, das Zeug zu rauchen.

    Zurück ins Kino. Die D-Box-Sitze sind ganz cool. Anfangs denke ich, hinter mir sitzt ein unruhiges Kind, dass mir immer in den Sitz tritt. Aber nein, ich hab für dieses Erlebnis bezahlt! Bei den Kampf- und Flugszenen ist es aber schon ziemlich genial!

    Ich denke, das wars dann erst mal zu St. John's. Es war anders als ich es mir vorgestellt hatte, obwohl ich nicht mal weiß, WAS ich mir vorgestellt hatte. Wahrscheinlich so, wie in Irland. So ist es aber nicht. Zumindest nicht im Winter. Trotzdem war es eine unvergessliche Zeit.
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  • St. John's -> Bonavista

    2019年5月1日, カナダ ⋅ ☁️ 2 °C

    Nun ist es also soweit, ich verlasse St. John's und mache mich auf den Rückweg nach Nova Scotia, Stück für Stück, denn ich möchte noch etwas "vom Land" zu sehen bekommen.

    Die Reise geht nach Bonavista. Der Ort hat eine kurze aber dafür umso heftigere Hauptreisezeit: Juni bis August. Mai ist noch Vorsaison, aber Eisbergzeit. Juni bis August bietet Puffins, Wale und frischen Fisch.

    Der Ort ist ziemlich klein und verschlafen. Die meisten Restaurants machen erst im Juni auf, junge Leute sind aufgrund der schlechten Arbeitslage abgewandert.

    Für mich ist das alles im Moment egal, denn ich bekomme bereits auf der Anreise 10 Eisberge zu sehen, alle größer als der, den ich in St. John's gesehen hab. Eine Woche kann ich hier jeden Tag Eisberge zählen gehen. Das wird sicher ein toller Aufenthalt!

    Im Hostel angekommen, treffe ich wieder auf Ashley. Sie hat eines der Hostelzimmer in St. John's gestrichen und wir hatten uns in der Zeit ein Zimmer geteilt. Das "Bonavista-Hostel" ist super-süß und gemütlich. Es ist das Haus von Todds Großvater. Er hat es umgebaut. Da nicht so viel los ist, bekomme ich mein eigenes privates Zimmer. Reisen in der Vorsaison hat was ;-)

    Wir machen uns gleich wieder auf den Weg. Todd & Ashley wollen auf eine Infoabend der UNESCO. Bonavista hat eine Bewerbung um eine "UNESCO Global Geopark Site" eingereicht. Da ich das auch spannend finde, begleite ich die beiden. Es ist eine überschaubare handvoll Menschen versammelt. Der Vortrag ist ganz spannend. Hier in der Gegend gibt es wohl sehr viele Fossilien. Was mir bei dem Vortrag ins Auge sticht ist ein Flyer mit der Aufschrift "Ales on Trails". Scheint eine interessante Sportveranstaltung zu sein ;-)
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  • The dungeon

    Cape Shore Trail/ Elliston Puffin Colony

    2019年5月2日, カナダ ⋅ ⛅ 1 °C

    Tag 1 in Bonavista

    Cape Shore Trail ist ein 9,2 km einfacher, mäßig begangener Wanderweg in der Nähe von Bonavista

    Distanz: 9,2 km (hin- und zurück)
    Höhenmeter: 105 m
    Anreise: eigener Pkw
    Schuhwerk: Barfußschuhe

    Es ist ein Gast im Hostel, Aleksandra, aus Polen. Sie will heute zum Leuchtturm laufen und da schließe ich mich natürlich gleich an. Sie hat ein Auto und so kann ich mir die 4 km Fußmarsch zum Startpunkt des Trails sparen. Es ist etwas garstig draußen. Der Wind macht die 2°C nicht unbedingt angenehmer. Dafür sehen wir Eisberge. Erst einen, dann einen zweiten, dritten. Und irgendwann hören wir auf zu zählen. Es sind auf jeden Fall mehr als 20 verschiedener Formen und Größe. Todd weiß nicht genau, was all die Touristen an diesen Brocken gefrohrenem Wasser finden. Ich persönlich finde diese natürlichen Kunstwerke einfach faszinierend!

    Als wir so den Trail entlangschlendern, kommen wir an an eine Statue. John Cabot, bzw. Giovanni Caboto, der italienische Seefahrer, der 1497 als erster europäischer Entdecker das nordamerikanische Festlang erreichte. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, warum in Neufundland wohl eine Stadt den Namen 'Bonavista' trägt. Ein Vorort von Bonavista trägt den Namen 'Catalina'. Jetzt macht das Ganze auch Sinn.

    Wir folgen dem Trail bis zum Leuchtturm. Die Sonne meint es gut mit uns und begleitet uns für ein Stünchen auf unserer Wanderung. Als wir uns auf den Rückweg machen, wird es mit einem Mal furchtbar kalt. Der Wind peitscht uns um die Ohren und ich wünsche mir ein kleines Café. Bevor wir aber in einem der wenigen Pubs Fischkuchen essen gehen, fahren wir noch zum "Dungeon", einer tollen Felsformation. So schön sie auch ist, lange halten wir es nicht aus und flüchten in den warmen Pub. Nach dem überaus köstlichen selbstgemachten Fish Cake gönnen wir uns auch noch einen der selbstgemachten Kuchen. Leider ist hier in Kanada alles zu süß für meinen Geschmack. Aber trotzdem gut.

    Als Abschluss unserer Tour fahren wir noch nach Elliston. Dort gibt es ein Puffin-Brutgebiet. Trotz der Information, dass die Puffinzeit noch nicht gekommen ist, fahren wir los. Eisberge gibt es allemal und vielleicht haben wir Glück.

    Nein, haben wir nicht. Der Trip ist trotzdem lohnenswert - Eisberge sind überall toll! Und wir kommen an einigen der sog. 'Root cellar' vorbei. Diese dienen der Aufbewahrung von Lebensmittel und befinden sich zu einem großteil unter der Erde. Im Moment ist das Gras, dass darüber wächst braun. Im Frühling / Sommer sehen diese kleinen Hügel mit Sicherheit traumhaft schön aus (mich erinnert es irgendwie an Hobbiton).
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  • May the 4th be with you

    2019年5月4日, カナダ ⋅ ⛅ 6 °C

    ... a couple of hours ago in a country far far away...

    Titel für alle nicht englisch sprechenden, nicht Star Wars Fans: Eisbergsichtung am 4. Mai

    Wow, heute hat der Sommer Einzug gehalten. Sonne und 6° im Plusbereich, persönlich habe ich mindestens 15° gefühlt. Am Nachmittag lassen Ashley & ich uns daher von Todd zum Eisbergschauen chauffieren. Der starke Wind gestern hat wohl einige neue Berge in die Bucht getrieben. Wir fahren zum Leuchtturm zu dem ich vor 2 Tagen gewandert bin. Mit dem blauen Himmel und den roten Büschen ist es ein tolles Farbenspiel. Neufundländer sind - ganz im Gegensatz zu Nova Scotianern - nicht gerade ein sportliches Volk. Und als Todd mich angrinst und meint: "Ist jetzt schon besser als laufen, oder?" schaue ich ihn nur fassungslos an. Nein, ist es nicht. Was hat man davon, im Auto an Eisbergen vorbeizufahren? Und so hüpfe ich kurz darauf aus dem Auto und flitze los, Richtung "Klondike Trail". Den wollte ich ohnehin laufen, warum also nicht heute? Es ist zwar schon 4, aber reinschnuppern geht schon.

    Ich laufe durch eine kleine Siedlung vor Bonavista, vorbei an kleinen Holzhäuschen. Es ist alles ausgestorben. Ein auf einer Terrasse liegender Hund sieht mich. Er springt auf, bellt und ist mit einem Satz auf dem Rasen. Im Galopp heizt er direkt auf mich zu. Und es ist ein Rottweiler. Mir bleibt fast das Herz stehen. Ich bleib wie angewurzelt stehen. Der Hund ist nur noch ein paar Schritte weg. "Stop" sage ich bestimmt. Und, was für ein Glück, der Hund haut die Hacken rein und stoppt gerade noch rechtzeitig, bevor er micht rammt. "Sit" befehle ich. Der Hund sitzt bevor ich mich über mich wundern kann. Ich streichel ihn, sage "Good Boy" und marschiere weiter. Scheint ein harmloser Hund zu sein. Ich möchte trotzdem nicht wissen, wie es jemandem ergangen wäre, der Angst hat vor Hunden. Wahrscheinlich stehen die Leute hier nicht vor dem Problem, weil niemandem einfällt, sich zu Fuß fortzubewegen.

    Ich folge dem Weg weiter, bis er in den Klondike Trail mündet. Dann schlage ich statt dem eigentlichen Weg einen kleinen Pfad ein, da ich vom Kap aus nach Bonavista blicken möchte. Ein kleiner Weg führt dorthin. Ich folge soweit es geht. Es ist ein ziemliches Feuchtgebiet hier und ich sinke oft in das weiche, komplett durchtränkte Moos.

    Der Ausblick hier ist traumhaft. Die steilen Klippen und Felsformationen, die Wellen, die meterhoch an den Klippen brechen, das Wetter, das auf einer Seite strahlend blauen Himmel auf der anderen Regen und dicke Wolken aufbietet. Eigentlich wollte ich joggen, aber es ist so schön, dass ich ständig inne halte, um die Schönheit der Natur zu genießen. Und die ist hier in Neufundland schon etwas ganz besonderes!
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  • Random Island, 9.-19.5. (Workaway)

    2019年5月12日, カナダ ⋅ ⛅ 1 °C

    Der vierte Tag auf Random Island neigt sich dem Ende. Hier mache ich ein weiteres Workaway-Projekt. Diesmal auf einer kleinen Hobbyfarm. Die Familie baut sich gerade ein Unternehmen auf und Workawayer können mitgestalten.

    Meine Aufgaben die ersten 3 Tage umfassen alles von Kinderbücher lesen, über ausgebüchste Ziegen einfangen (2x heute; Morgens waren sie auf dem Friedhof, am Abend in Nachbars Vorgarten), Hühnerstall ausmisten, 3 Australian Cattle Dogs bespaßen bis hin zu Müll sammeln.

    Das Müll sammeln hat mich einen ganzen Tag beschäftigt. Ein Teil des Gebiets, auf dem die Familie lebt, wurde von den früheren Bewohnern zum Müll abladen benutzt. So viele Glasscherben, Blechbüchsen, Schuhe, Stifte - sehr traurig.

    Freizeit ist im Moment etwas dürftig, da ich zwischenrein versuche, den beiden mit den Kindern und Haushalt so gut es geht unter die Arme zu greifen.

    Bisher war ein Spaziergang am Strand drin (eigentlich wollten wir Kajak fahren, Katy hat aber nicht an die Paddel gedacht, daher sind wir mit den Schwimmwesten am Strand spaziert) und ein Trailrun mit Dingo, einem der Hunde. Die beiden wollen ihn abgeben, weil er etwas viel wird für die Familie. ACDs sind nicht so einfach zu halten und er ist sehr besitzergreifend. Vielleicht nehme ich ihn mit und suche ein neues Zuhause für ihn. Am besten wäre eine Farm. Ich hatte auch kurz darüber nachgedacht, ihn mit auf Reisen zu nehmen. Also im Grunde denke ich immer noch darüber nach. Aber die Kosten und die Verantwortung - das ist mir glaub ich zu viel. Wobei ich mich so unglaublich sicher mit ihm Gefühlt hab in der Wildnis. Ohne ihn wäre ich nie so weit gelaufen, hätte nie diese Aussichten genießen können. Der Weg war teilweise komplett überschwemmt und auf die Hügel gab es nicht mal Pfade. Er würde es mit Sicherheit mit jedem Tier aufnehmen. Gleichzeitig ist er der liebste Hund, folgt ziemlich gut (meistens ;-) ) und ist ein toller Begleiter. (Nichts im Vergleich gegen "meine" Bonnie, aber dennoch toll)

    Mal sehen, was sich in den nächsten Tagen noch alles ergibt. "Ein Tag wie alle Tage - nein, jeder ist neu."
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  • Random Island – Fortsetzung

    2019年5月18日, カナダ ⋅ 🌧 6 °C

    Die 10 Tage auf Random Island vergehen wie im Flug. Fast täglich schmiede ich neue Pläne, wie es weitergehen soll. Mit Hund oder ohne Hund? Auto mieten, Bus fahren und/oder hitchhiken? Irgendwann kontaktiert Nick mich und möchte nun doch zum Gros Morne hitchhiken und außerdem gerne zu dem Wrack wandern, von dem ich ihm erzählt habe. Das hilft mir bei der Planung ungemein.

    Mit einem angehenden Plan lässt es sich auch auf Random Island konzentrierter an die Sache rangehen. Man muss hier sehr flexibel sein und eigenständig arbeiten können. Dafür kann man sich mit ALLEM austoben. Gefühlt machen Katy und Lloyd ALLES. In den 10 Tagen fühle ich mich nicht sicher genug, einen Wohnwagen oder ein Boot auszubauen, daher repariere ich Zäune, helfe beim Löten, und dabei, einen Zeltplatz zu schaffen. Die meisten Bäume wurden hierfür bereits gefällt und ich mache einen Teil “bezeltbar”, d.h. das alte, morsche Holz verbrennen, die restlichen Bäume ausreißen, die guten klein hacken und Stapeln. Nach 2 Tagen Scheiterhaufen ist es vollbracht: der erste Campingplatz ist geschaffen. Super schön gelegen an einem Bach. Vielleicht hab ich hier etwas mehr gearbeitet als die üblichen 25 Stunden pro Woche. Aber dafür hab ich in St. John's und Bonavista umso weniger gemacht. Und ohne Uhr lässt es sich so schwierig planen und es ist auch so verdammt lange hell, so dass man schon mal die Zeit vergessen kann.

    An einem Vormittag gehen wir zusammen Kajaken. Das ist schon toll, einfach die Straße runter zu laufen, die Kajaks zu schnappen und loszupaddeln. Es ist ein traumhafter Tag, die Sonne scheint, das Wasser ist ruhig. Pippi, eine der ACDs folgt uns. Erst schwimmt sie hinterher, aber natürlich könnte sie das nicht durchhalten. Sie wird ans Ufer zurückgeschickt, läuft dann allerdings an Land nebenher bzw. schwimmt die Abschnitte, an denen die Felsen zu steil sind. Das Wasser ist eiskalt - was für eine treue Seele!
    Als wir so die Felsen und Seesterne bzw. Riesenkrabben bestaunen, hören wir einen Wal. Wow! Ein Minke Whale (Zwergwal) zieht seine Bahnen. Was für ein toller Ausflug!

    Zusammenfassend bin ich sehr zufrieden. Die Ausflüge waren super, ich hab so viel gelernt, das ganze Grundstück von Müll befreit (so gut es ging), Bier- & Colaflaschenberge gebaut (Mann, wie viele Glasflaschen überall rumlagen!), 2 Lichtungen bezeltbar gemacht und zwischenrein viele Kinderbücher gelesen und mit Hunden gespielt. Australian Cattle Dogs sind wirklich tolle Begleiter!

    Die 10 Tage waren ein perfekter Zeitraum, um möglichst viel mitzubekommen, aber sich noch nicht zu überarbeiten. Ich war Morgens immer zu müde und Abends zu kaputt zum Laufen – wer hätte das gedacht! Durch die körperliche Arbeit fühle ich mich trotzdem nicht unfit. Auf jeden Fall waren Katy & Lloyd super cool und ich bin froh, dass ich hier einen Zwischenstopp eingelegt habe!

    Leider kann ich Dingo nicht auf meinen Tripp mitnehmen. Es ist mir zu unsicher mit dem Hitchhiken. Im Bus darf er nicht mit und auf der Fähre braucht man ne Box und nen Maulkorb. Das ich selbst noch nicht weiß, wann, wie und wo ich hin will, macht das Ganze nicht unbedingt einfacher. Und ich reise bereits mit 2 Backpacks. Wenn ich dann noch ne riesen Box in einem Arm trage und den Hund an der anderen führe – das wird dann wohl auch mir zu viel ;-)
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  • Burgoyne's Cove (19.05.19)

    2019年5月19日, カナダ ⋅ ☁️ 3 °C

    Nach dem späten Frühstück um 11 Uhr (mit Kindern geht bekanntlich alles etwas langsamer voran) fährt Lloyd mich zu Nick, bzw. Daphne. Ich werde bei seinem Wwoofing-Projekt, einem Retreat übernachten können und heute möchten wir noch die Wanderung zu dem abgestürzten Flugzeug machen.

    Die Geschichte in Kürze:
    Am 17. März 1953 brechen einige US-amerikanische Langstreckenbomber 'B-36 "Peacemaker"' von den Kanaren Richtung Nordamerika (Maine, US) auf, mit der Mission, die US-amerikanische Luftabwehr zu testen. Die 'Convair B-36 „Peacemaker“' war mit sechs Propellern und Kolbenmotoren der größte jemals von der US Air Force geflogene Bomber.

    Die zuerst gestartete Maschine kommt aufgrund des Wetters vom Kurs ab, schafft es nicht über die Bergkette und stürzt am 18. März nördlich von Burgoyn's Cove ab. Alle 23 Insassen sterben. Das komplette Wrack (ntaürlich ohne die Aufzeichnungswerkzeuge und Waffen und der Teile, die ggf. von Touristen entwendet wurden) liegt noch verteilt in den Bergen. Soweit ich das verstanden habe handelte es sich um eine geheime Mission. Es sollte getestet werden, ob Kriegsflugzeuge unbemerkt in amerikanisches Hoheitsgebiet eindringen können, wenn sie unterhalb des Radars fliegen, also unterhalb von 500 Fuß (also unter etwa 153 m!!). Nach Eindringen in den Luftfahrtraum sollte die Maschine aufsteigen und vorbestimmte Ziele ansteuern. Nur der Pilot kannte das Ziel der Mission und navigiert wurde mit Sextanten und der Wettervorhersage.

    Nachdem die erste gestartete B36 nicht am Zielort eintraf, trat ein Aufklärungsflugzeug die Suche nach der Vermissten B36 an. Nach ergebnisloser Suche trat die Maschine den Rückflug an, erreichte aber nie die Basis und wurde als vermisst erklärt. Bis heute wurde die Maschine nicht aufgefunden.

    Wir starten die Wanderung bei leichtem Nieselregen. Es soll ein 45-minütiger Fußmarsch zum Wrack sein. Der Einstieg ist sehr matschig, die Wanderung ist ein Traum und das Wrack ist beeindruckend. Als ich die kleinen Wege zu den einzelnen Teilen laufe, denke ich darüber nach, wie es wohl für die Besatzung war. Vermutlich ging alles ganz schnell.

    Ich denke an meinen Autounfall. Ich hatte danach keine Erinnerung mehr an den Unfall. So, als wäre ich nicht dabei gewesen. Nur die Albträume und Verletzungen waren Beweise, dass ich im Auto saß. Nicht mal, dass wir uns mehrmals überschlagen haben wusse ich noch. Nachdem ich allerdings aus dem Fenster des seitlich liegenden Autos klettern musste, war das eine logische Erklärung.

    Als ich in Alaska auf einer Schotterstraße selbst mal fast die Kontrolle über mein Auto verloren hab, waren die Sekunden auch nur gefüllt mit Reagieren. Das Adrenalin beherrscht den Körper, der Instinkt übernimmt.

    Ich werde immer sehr nachdenklich, wenn ich an solche Orte komme. Wie schnell das Leben vorbei sein kann...
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