Durch die Highlands

August - September 2023
A 35-day adventure by Heike & Peter Read more
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  • 54kilometers
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  • Day 10

    Duncansby Head

    August 21, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute ist ein Morgen, wo sich Camping wirklich als Idylle erweist. Ich sitze in meinem Ausguck, das vordere Dachfenster komplett offen und lausche dem Rauschen der Wellen. Die Sonne wärmt und die Vögel sind schon lange munter. Wow.

    Der in der Nacht recht volle Platz direkt an der Nordsee leert sich schnell (Camper scheinen vielfach sehr früh auf den Beinen zu sein) derweil unser entspannter Morgen mit Draußen-Frühstück und Tagesplanung so dahin plätschert.

    Wir machen eine Wanderung zum Duncansby Head mit Leuchtturm und den Duncansby Head Stacks. Der schmale Küstenwanderweg, wenn man den Pfad Wanderweg nennen möchte, verschafft einen herrlichen Blick vor und hinter die Felsformationen.
    Ein großartiges Naturerlebnis für Jedermann, für alle Schwindelfreien noch besser. Steile Klippen, viele Schafe die teilweise ungestüm nah am Abgrund springen und drumherum alles in Heide getaucht. In den Steilküsten nisten viele Eissturmvögel, Fulmars auf Englisch genannt, und versorgen ihren Nachwuchs. Schade, dass das Fernglas nicht eine eingebaute Kamera hat. Wir hätten traumhafte Fotos schießen können. Von Papageientauchern ist keiner mehr zu sehen. 😢
    Wir philosophieren, wie diese Formationen zustande kamen, sichten einen frischen Abbruch und überlegen, wie stabil wohl die Kante unter uns ist 🤔
    Auf dem Rückweg besuchen wir die Bay of Sannick und beobachten einen Seehund, der immer mal seinen Kopf rausstreckt und ein Sonnenbad nimmt.
    Eine herrlich entspannter Tag mit tollen Eindrücken.

    Für die Nacht gönnen wir uns auf einem kleinen Campingplatz nahe der Fähre eine Übernachtung in einem Pod. Es soll viel regnen. Auf zum Ferry View, The Den.
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  • Day 11

    Reif für eine weitere Insel

    August 22, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 17 °C

    Die Vorzüge einer festen Unterkunft bei Regen sind einfach nicht zu leugnen. Und eine richtige Matratze ebenso, auch wenn ich mich an die 4 cm im Bus bereits gewöhnt habe.
    Wir nehmen dennoch unseren Flat White im Bus ein, allerdings in dem zum Café umgebauten Bus der Campsite 😄
    Und dann steht mal wieder ein Spontanziel auf dem Programm: Die Orkney Inseln. Ich empfinde diese Entscheidungsfreiheit teils als Segen und manchmal als Fluch. Für jemanden wie mich, die sich schwer entscheiden kann, ist dieses Füllhorn an Möglichkeiten eine riesige Herausforderung.
    Eine Welt aus 62 Inseln bildet gemeinsam das Orkney Archipel vor der schottischen Küste. Hier haben nicht nur die Wikinger, sondern auch die Bewohner aus der Jungsteinzeit ihre Spuren hinterlassen. Na dann mal los.

    Die Fähre von Gill nach St. Margaret's Hope dauert nur 1:10h und bot Sonne, untermalt von diversen Alarmanlagen Melodien.
    Da wir am Donnerstag morgen schon wieder retour wollen, erkunden wir gleich mal West- und Nordmainland. Wie auch auf den äußeren Hebriden ist hier die Dichte der archäologischen Stätten ist enorm hoch. Die aufziehenden Wolken tauchen alles in das passende Licht und wir arbeiten uns von Steinkreis zu Steinkreis und dazwischen noch jede Menge weitere Steinüberreste. Dass wir hier an jeder Ecke Schafe treffen war uns bekannt, dass aber die Zahl der Rinder gefühlt mindestens genauso hoch ist nicht. Und tolle Varianten an Farben und "Ausstattung"😁.

    Im Hotel Ayre in Kirkwall verbringen wir den Abend mit Dinner. Ich finde wie immer die Atmosphäre in den Pubs und Restaurants recht spannend: Auf fein gedresste Damen, dazwischen derbe Jungs mit Kopftuch und Trawler, Dandies, Touristen in Outdoor Klamotte und zwischendrin immer die jungen Frauen, die sich rausputzen und für die Temperaturen nach meiner Einschätzung viel zu wenig anhaben 🥶. Alles fröhlich am Schnattern und Diskutieren. Tolle Mischung.

    Die Campsite in Kirkwall ist wärmstens zu empfehlen. Well organised und prima ausgestattet 👍
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  • Day 12

    Altertum und Moderne

    August 23, 2023 in Scotland ⋅ ⛅ 15 °C

    Eine der Highlights auf Mainland ist Maes howe, ein neolithisches Kammergrab. Wir haben gestern leider keine Karten mehr bekommen, stattdessen den Tip, heute früh um 9:30h am Visitor Ctr zu sein, um evtl Karten für eine Zusatztour zu ergattern. Mit vielen Anderen haben wir uns dann gefreut, daß wir tatsächlich Karten für eine Nachmittagstour erhalten.

    Die frühe Stunde beschert uns viel Zeit für das nächste Highlight: Scara Brae, eine Siedlung der Jungsteinzeit.
    Wissenschaftler gehen davon aus, dass es rund 600 Jahre bewohnt wurde irgendwann ca 3200 und 2200 vor Christus. Dabei gibt es zwei Bauperioden, die zweite verdeckt Teile der ersten. Aber natürlich möchte kein Wissenschaftler die jüngere Schicht abtragen, es würde die jetzigen Häuser zerstören …

    Tatsächlich sind fast alle Häuser gleichartig, sozusagen Standardreihenhaus: Ein Herd, ein oder zwei Betten, ein zentrales Steinregal. Nur ein Gebäude fällt aus dem Rahmen – man vermutet, dass Gebäude acht eine Werkstatt war.

    Unklar ist, warum die Siedlung verlassen wurde und ob es schnell oder langsam geschah. Wann sie wieder entdeckt wurde, ist dafür genau festgehalten. Es war nach einen Sturm im Jahre 1850. Am Ausgang der heutigen Ausstellung kann man in ein komplett nachgebautes Steinzeithaus eintreten und sich wie ein Bewohner fühlen.
    Skara Brae liegt heute direkt an der Skaill Bay, so nah, dass Wind und Gezeiten drohen, das Dorf zu vernichten. Durch Befestigungen versucht man das zu verhindern. Als Skara Brae gebaut und bewohnt wurde, war die Bucht hingegen noch Landmasse. Das Dorf lag damals also ein Stück landeinwärts und damit sicherer.

    In Stromness entspannen wir mit Tee und Sandwich, besuchen das örtliche Piers Arts Center und sind begeistert von den Farben und der tollen Stimmung in den Straßen und am Hafen. Unaufgeregt heimeliges Wohlfühlkino. Kleine Läden mit schönen Dingen laden zum Verweilen ein.

    Die maritime Geschichte spürt man bis heute, wenn man durch die Gassen schlendert, von denen viele zu schmal sind, als dass Autos durchfahren könnten. Stromness hat sich etwas archaisches, verwunschenes bewahrt.

    Wir wären sehr gerne länger geblieben, wenn da nicht der "Kulturtermin" um 15h gewesen wäre 😏
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  • Day 12

    Der Sonne nach - bis Orkney Gold

    August 23, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 16 °C

    Maes Howe ist eines der größten Gräber auf Orkney, 35 m Durchmesser und 7 m hoch. Das Besondere an Maes Howe ist, dass der Eingang und der 11m lange Grabtunnel so ausgerichtet sind, dass das Licht der aufgehenden Sonne drei Wochen vor und drei Wochen nach der Wintersonnenwende durch den Tunnel scheint und die Rückseite des zentralen Raumes beleuchtet.
    Die zahlreichen Seitenkammern wurden zur Bestattung benutzt. Außerdem gibt es Wikinger Graffiti zu bestaunen. Wie in der Orkneyinga Saga beschrieben, wurde Maeshowe etwa im 12. Jh von den berühmten Wikingern Earl Harald Maddadarson und Ragnvald, Earl of Møre, geplündert. Die Hünen brachen in die Grabkammer ein und benutzten sie als Unterschlupf in einer für Orkney typisch stürmischen Nacht. Um gegen die Langeweile zu kämpfen schnitzten die Krieger Runen in die Steinwand. Allerdings nichts poetisches: ‘Ingebjork ist die schönste Witwe’ oder ‘Diese Runen wurden von dem Mann geschnitzt, der am besten mit Runen im westlichen Ozean vertraut ist’. Erinnert alles sehr an Kritzeleien in Kneipenklos. 🙈

    Die Sonne scheint noch immer und wir fahren zum Wellengucken an die Klippen von Yesnaby. Der Blick geht weit über den Atlantik. Unten branden die Wellen an die Steilklippen, es ist ein Rauschen und Krachen, der ewige Kampf, den der Ozean am Ende gegen den Felsen gewinnen wird.

    Die Luft voller Salz und Vögelgeschrei, man möchte ewig hier sitzen bleiben, um die Wellen zu beobachten. Doch es ist schon spät und wir fahren zurück nach Kirkwall.

    Dort stehen gerade alle Passagiere eines Cruisers im Hafen und warten auf ihre Passage an Bord. Das wird dauern. Währenddessen haben wir bereits das erste Orkney Gold geleert und unser köstliches Dinner im Kirkwall Hotel vor unserer Nase 😋
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  • Day 13

    Verlängerung und schon wieder Geschichte

    August 24, 2023 in Scotland ⋅ 🌧 13 °C

    Die Landschaft, die Atmosphäre, die Menschen und das Licht auf Mainland haben uns schwer begeistert und wir hängen noch einen Tag an.
    Wie erwartet beginnt der mit viel Regen und ich nutze die örtlichen Profimaschinen, um mal wieder ausgiebig zu waschen und zu trocknen. Innerhalb 1h ist alles erledigt. 😳

    Perfektes Timing 😁 auch die Sonne plus blauer Himmel sind wieder am Start.

    Unser Ziel, die italienische Kapelle, liegt auf Lamb Holm, eine klitzekleine Orkney Insel, die per Damm erreichbar ist.

    Kurz nach Beginn des 2. Weltkriegs wurde die Royal Oak am 14. Oktober 1939 in Scapa Flow von U 47 versenkt.
    Die Katastrophe veranlasste den damaligen Ersten Lord der Admiralität, Winston Churchill, den Bau der Churchill Barriers (Steindämme) anzuordnen, um die östlichen Zugänge zum Marineankerplatz Scapa Flow zu blockieren und somit keine weiteren U-Boote mehr einfallen konnten.

    Da im Laufe des Projektes Arbeitskräftemangel herrschte, wurden italienische Kriegsgefangene für den Bau abgestellt. Und diese Gefangenen des Lagers 60 haben dann später die italienische Kapelle errichtet. Eine Meisterleistung, wie man aus minimalen Mitteln etwas ganz Großartiges schaffen kann. Die Basis ist eine Gefangenenbaracke.
    In der Kapelle werden noch immer Messen abgehalten.

    Die Churchill Barriers fungieren heute als Dammwege, die das Orkney-Festland mit den Inseln Lamb Holm, Glimps Holm , Burray und South Ronaldsay verbinden.

    Am frühen Abend bummeln wir noch durch Kirkwall.
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  • Day 13

    Das Licht des Nordens

    August 24, 2023 in Scotland ⋅ ⛅ 15 °C

    Der St.-Magnus-Kathedrale, die auch als „Das Licht des Nordens“ bezeichnet wird, widme ich einen separaten Footprint, da mich ihr Bau sehr beeindruckt hat.

    Gleich neben der Fußgängerzone, stehen wir vor der markanten Kathedrale. Auch wenn es größere britische Kathedralen gibt, wirkt sie für solch eine kleine Insel stark überdimensioniert. Erbaut wurde sie von Graf Magnus' Neffen Rognvald. Auf Befehl seines Vaters, Graf Haakon Paulon, wurde Magnus erschlagen, was ihn zu einem Märtyrer für den Frieden auf der Insel Orkney machte.

    Bald gab es viele Geschichten über Magnus' Wundertaten und Rognvald hoffte auf göttlichen Beistand seines Onkels. Dazu legte er das Versprechen ab, diese mächtige Kirche zum Andenken an Magnus zu bauen. Sowohl Magnus als auch Rognwald wurden heilig gesprochen und ihre Gebeine in den alten Gemäuern der Kathedrale zur letzten Ruhe gebettet.
    Die Kathedrale selbst wurde aus rotem Sandstein von Mainland Orkney und gelbem Standstein von der Insel Eday sowohl im romanischen als auch im frühen gotischen Stil erbaut. Auffallend sind die strengen und massiven normannischen Säulen im Mittelschiff. An den Wänden finden wir dramatische Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert, die mit Stundengläsern, Knochen und Totenschädel die Sterblichkeit gemahnen.
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  • Day 14

    NC500 - immer gen Westen

    August 25, 2023 in Scotland ⋅ 🌧 13 °C

    Peter hat einen der letzten Plätze auf der Fähre von Stromness nach Scrabster erwischt. Ein deutlich größerer Pott als auf der Hintour, aber exakt genauso perfekt organisiert. Es ist windig, regnerisch und grau und dadurch fällt der Abschied nicht ganz so schwer. Genau wie auf der Insel Lewis und Harris habe ich hier eine ganz besondere Ruhe und inneren Frieden empfunden.

    Wir hoffen, dass das Wetter am schottischen Festland sich aufklart und wir unsere Fahrt gen Westen entlang der NC500 bei etwas Sonnenschein erleben.
    Man darf ja mal hoffen 😢

    Trotz des immer stärker werdenden Regens und der tiefhängenden Wolken können wir die Schönheit der Landschaft erkennen. Langgestreckte Täler und sanfte Hügel, bewachsen mit Heide, Farnen und Kiefern säumen die zahlreichen Lochs. Schafe all over.

    Wir machen dennoch nur wenige Fotos und konzentrieren uns eher auf die Planung der nächsten beiden Tage: Bis Sonntag früh soll es nur regnen!
    Ich möchte ein festes Dach überm Kopf und Auslauf für die Beine. Die 2 Tage im Exmoor Nationalpark im Bus habe ich noch gut in Erinnerung.
    Das Internet verbreitet schlechte Stimmung, da die "Herbergen" alle Preise wie Luxusvillen aufrufen und obendrein ausgebucht sind. Erst in Durness finden wir per Telefon ein kleines B+B und beziehen nun bis Sonntag früh einen Traum in Lavendelfarben 🫣
    Der Strom der Touristen scheint zwar hoch zu sein, aber die Pubs und Restaurants in der Gegend haben entweder dauerhaft geschlossen oder ihren Service eingeschränkt. Es wirkt etwas runtergekommen. Wir entern die Bar am Campingplatz und begießen den feuchten Tag.

    +Punkt: Dank des Regens ist die Zahl der Midges gen Null gegangen 😁
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  • Day 15

    Von allen Seiten Wasser

    August 26, 2023 in Scotland ⋅ 🌧 14 °C

    Der Vormittag "plätschert" so dahin. Wir bekommen ein nettes Frühstück aufs Zimmer und verbringen die Zeit mit Lesen und Schreiben.
    Um 13h tut mir der Hintern vom Sitzen weh und wir entscheiden, die nahe gelegene Smoo Cave zu erwandern.

    Wasser hat diese wunderbare Höhle geformt. Über tausende von Jahren hinweg hat sich das Meer tief in das Gestein gegraben, währen hid gleichzeitig ein Fluss von Land her sich seinen unterirdischen Weg bahnte. Drei Kammern haben die Naturgewalten auf diese Weise geschaffen. Die vordere Kammer ist ein gigantischer Steindom: Der Eingang erstreckt sich auf eine Höhe von über 15 Meter, und die Höhle reicht 60 Meter tief in den Fels bei einer Breite bis 40 Meter. Dabei hat sich Baumeister Natur größte Mühe mit der Innenarchitektur gegeben. Der torfbraune Fluss bahnt sich seinen Weg in der Mitte des großen Raums, dessen Wände durch Algenbewuchs smaragdgrün schimmern.
    Durch einen überdachten Holzsteg und einen Tunnel gelangen wir auf eine Holzplattform in der zweiten Kammer. Sie ist acht Meter tief mit Wasser gefüllt. Rauschend stürzt hier der Fluss durch ein Schlundloch von oben hinab. Bisher sind wir noch einigermaßen trocken gewesen. Jetzt nicht mehr.
    Die dritte Kammer ist heute nicht erreichbar. Wenn es viel regnet, steigt das Wasser im Fluss zu sehr an und die Bootsfahrt wäre ein lebensgefährliches Unterfangen.
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  • Day 16

    Kühe am Strand

    August 27, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 12 °C

    Wir verlassen das B+B Glengolly und fahren zum Balnakeil Beach. Der Morgen ist trocken und wir sind mal wieder "früh" dran. Der Balnakeil Strand ist fast leer, als wir unseren Spaziergang Richtung Faraid Head starten. Erst am Wassersaum und dann auf einer Straße mitten durch die Dünen, die teils gewaltige Ausmaße haben. Der nördliche Teil von Balnakei Beach liegt hinter einer Felsennase, die man nur bei Niedrigwasser umwandern kann. Wir heute nicht.

    In den Rasenflächen und Dünenwänden klaffen überall Löcher oder Höhlen und die Wege sind mit Karnickel Hinterlassenschaften gut gedüngt. Manche haben regelrechte Luxusunterkunften.
    Wir wandern gefühlt quasi auf deren Dachterrassen herum.

    Am nördlichsten Teil stoßen wir auf eine grosse Rinderherde am Strand. Sieht aus, als ob sie wirklich einen Beachtag einlegen. Einige stehen in den Dünen und knabbern Strandhafer. Kuhdunk am Strand ist ein ganz neuer Fund.

    Auf der Weiterfahrt Richtung Süden auf der NC500 ist es mal wieder recht verhangen. Wie schön würde die Heide leuchten, wenn ein Sonnenstrahl darauf fallen würde.

    Der Asphalt mäandert durch weite Täler in Grün und Heiderosa gehalten, flankiert von abgerundeten, langgestreckten Hügeln, die sich einer in den anderen schieben. Dazwischen rauschen Bäche und Flüsse und an den Straßenrändern grasen unbeeindruckt die obligatorischen Schafe.
    Die Fahrt ist ein permanentes Einkehren in die Passing Places, dann freundliches Grüßen bzw Bedanken.

    Sehr skurril wirken auf uns die zahlreichen Telefonzellen, die im nirgendwo am Straßenrand stehen. Angesichts der schlechten Netzabdeckung wundert uns das allerdings überhaupt nicht mehr.

    In der Highland Charcuterie und smoke House kaufen wir Hirschsalami und geräucherten Lachs. Bin sehr gespannt. Die Salami hat den Great Taste Golden Fork Award 2022 gewonnen. 🙃 Es war ein unscheinbares Haus am Ende einer langen Straße. Von Laufkundschaft kann man nicht sprechen. Wir haben das Schild nur zufällig gesehen, da wir ein paar Meter weiter eigentlich übernachten wollten. Letzteres haben wir gelassen, dafür nun aber Weltklasse Wurst im Kühlschrank 👍

    Nach einigem hin und her wegen Auswahl des besten Park4Night Platzes entscheiden wir uns doch für die Campsite in Scourie direkt mit Meerblick. Gute Entscheidung.
    Ein kleiner aber sehr gut sortierter Spar Laden betreibt im selben Gebäude ebenfalls die Bar. Der Duft von frischen Pizzen aus drei Öfen wabert verlockend durch die Verkaufsregale. Tolles Marketing. Ab 17h ist die Bar rappelvoll.
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  • Day 17

    Sumpfgebiet

    August 28, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 15 °C

    Wir haben uns heute eine Wanderung quer durchs Land bis zum Seashore Restaurant vorgenommen. Dort soll es frisch gefangenen Fisch lecker zubereitet geben. Die Fotos im Netz (hi hi 🐟) sehen großartig aus.
    Nach 1h wollte ich schon umdrehen.
    Aber Umkehren ist irgendwie keine Option.

    Es ist ein stetes Sumpfen, Schmatzen und Platschen beim Staken durch den immerfeuchten Untergrund.
    Ich habe als Kind gelernt, dass Heide einen durchlässigen Boden liebt. Obgleich ich die Lüneburger Heide mit langatmigen Wanderungen durch trockene weite Landschaften verbinde, würde ich mir jetzt exakt das wünschen. Genau das Gegenteil herrscht hier vor. Die schottische Heide scheint zu einer Sumpfpflanze mutiert zu sein.
    Vielerorts hat sich das Wasser in Bächen sortiert, drumherum fließt es scheinheilig unter und zwischen dem dichten Gras und Heidebüschen. Uns wird hier voller Körpereinsatz abverlangt und wir balancieren, springen und hüpfen von Grasnarbe zum nächsten Stein und umgekehrt.

    Uns war klar, dass wir diesen Weg auf keinen Fall zurück gehen.
    Die 6km bis zum Seashore Restaurant erscheinen mir anstrengender als manche 20km Bergwanderung.
    Knappe 3 Stunden brauchen wir dafür.

    Wir haben frische Hirschlosung gesichtet. Dank Jäger wurde er sofort korrekt erkannt. Der dazu gehörige Verursacher hat uns leider nicht zu unserem Durchhaltevermögen beglückwünscht. Schade.

    Am Restaurant angelangt müssen wir leider sofort den Weg zurück gen Scourie einschlagen.😵‍💫 Da wir nicht durch das Sumpfgebiet wollen, bleibt nur der knapp 10km lange Weg über die Straße. Die zwei Jungs, die den Bootsshuttle zur Handa Island durchführen, finden meine Idee, dass sie uns bis Scourie schippern könnten, eher semi gut.😐
    Ab 18h ist außerdem Regen angesagt. Also los.
    Vorab aber kaufen wir uns als kleine Belohnung zwei Stück Kuchen im Restaurant und vernaschen ihn auf dem Rückweg im Gehen. Wenn das Seafood genauso lecker ist wie der Kuchen, sollten wir dort nochmal hin.

    Den Rückweg legen wir in 1,48h für 9,4km und 210hm zurück. Wir sind ganz zufrieden 😊
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