• MAN450
  • Christine Gerber
Nov 2023 – Jan 2025

2024 Südamerika

Eine Reise in unserem UNICAT durch Süd- und vielleicht auch Mittelamerika. Read more
  • 🦜 Papageien und Hagel

    Jan 11–12, 2024 in Argentina ⋅ ☀️ 18 °C

    Balneario El Cóndor hat die größte Felsenpapageienkolonie 🦜🦜 der Welt. Da müssen wir selbstverständlich hin. Wir kommen diesmal früh an unserem Stellplatz an und stehen mitten in tausenden Papageien. Auf allen Stromleitungen sitzen sie, dicht an dicht und kreischen ohrenbetäubend. Lustig.
    Tagsüber fliegen sie auf die Felder der Umgebung um zu fressen, abends kommen sie zurück zu ihren Felsenhöhlen. Es macht unglaublich Spaß, den bunten Vögeln beim Fliegen zuzuschauen.
    Bei Sonnenaufgang sind sie wieder da. In Schwärmen zu mehreren Hundert steigen die Papageien über die Felskante auf, drehen ein, zwei Runden um auf den Stromleitungen zu landen. Schwer zu schätzen, aber Vögel in sechsstelliger Zahl kreisen über uns.
    Später am Vormittag, die Flut ist noch nicht da, können wir an den Strand und die Steilküste gehen. Papageien, Papageien und Gekreische. Aber Bilder um stundenlang zu schauen.

    Gegen Mittag, wir haben noch kurz eingekauft, fahren wir weiter. Wir wollen die Ruta 1 an der Küste entlang. Die Ruta 1 ist eine unbefestigte Straße, von Wellblech über Sand bis Schotter. Wir versuchen zwischen 40 und 50 KM/h zu fahren, einmal um Strecke zu machen, dann aber auch, um das richtige Tempo für die Wellblechabschnitte zu finden. Ein heftiges Unwetter erwischt uns, mit starken Windböen, Starkregen und Hagel. Als wir in Bahia Creek ankommen, schüttelt uns nur noch der Wind. Wir parken, übernachten direkt am Strand und freuen uns auf morgen mit Patagoniens Karibikstrand 🏝️.
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  • Bahia Creek

    Jan 12–14, 2024 in Argentina ⋅ ☁️ 24 °C

    Hier legen wir einen Tag Fahrpause ein. Die Region wird auch „Karibik Patagoniens“ genannt. Lange Strände, Wellen mit weißen Kronen auf türkisem Wasser. Schön … wenn da nicht der Wind wäre. Bei Ankunft schaukelt er den UNICAT mächtig. Christine wundert sich, dass ich nicht seekrank werde Ein bisschen erinnert es an Island, Autotüren hält man vorsichtshalber zu zweit fest. Ein Ausblick auf die kommenden Wochen ganz im Süden.
    Christine sammelt auf unseren Strandspaziergängen Muscheln und Steine. Gut, dass ich eine kleine Werkstattausrüstung mitgenommen habe. Die Bohrmaschine kommt erstmals zum Einsatz.
    Als wir gemütlich bei unserem ersten Sundowner sitzen, kommen zwei Radwanderer vorbei. Von Ushuaya nach Norden … Respekt! Wir lassen unsere Räder aktuell noch in der Box.
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  • Playas Doradas

    January 14, 2024, Südatlantik ⋅ ☁️ 24 °C

    Playas Dorades ist ein kleiner Ort mit einem richtig schönen Strand. Wir kommen abends an und fahren die Strandpromenade hoch. Musik auf der Straße, Streetfood Trucks und beleuchtete Buden. Hier ist heute noch etwas geboten.
    Ein Stück die Straße hoch finden wir einen Stellplatz. Am Straßenrand, mit Blick auf die See und mit ausreichend Abstand zum Festplatz. Christine ist etwas schummerig und so gehe ich alleine zum Fest. Richtig nett, es gibt frisch gezapftes Bier und Essen auf die Hand. Ich laufe durch die Buden und rund um den Platz. Hier gibt es Restaurants und Cafés, anders als in den vorherigen Orten. Seafood und Salat steht auf den Speisekarten. Schade, dass Christine im Wagen geblieben ist.
    Nett, auf dem Minikunstmarkt verkaufen örtliche Künstler ihre Waren. Ein älterer Mann (nicht ich 😜) verkauft handgeschriebene Messer, sehr schön.
    Zurück auf der Fressmeile, eher Fress-50-Meter, bemerke ich einen Stand, der deutlich mehr Zuspruch findet, als irgendein anderer. Da gibt es Vegetarisches! Nach 15 Minuten anstehen kann ich bestellen. Super, vegetarisch auf Spanisch 🤦🏼. Kein Problem, es wird jemand gesucht, der Englisch spricht. Gesucht, gefunden, ein Mädchen von den hinteren Tischen kommt und hilft mir aus der Patsche. Vegetarisch ist bestellt, Rudolfo als Kunde notiert und nun ist warten angesagt. Garnicht so lange und mir wird gerufen, mein Burger - was sonst - ist fertig. Zurück zum MAN und Christine mit Abendessen überrascht.

    Am nächsten Morgen gehen wir zum Frühstücken. Eigentlich ist es hier schön uns so beschließen wir zu bleiben. Ein Tag am Beach und abends Fisch im Restaurant, fein. Auf dem Heimweg, also zum UNICAT, findet Christine noch zwei Käuzchen 😀.

    Nachtrag: Zwei Tage ohne Internet …
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  • Península Valdés

    Jan 16–18, 2024 in Argentina ⋅ 🌙 18 °C

    Da haben wir uns ordentlich verschätzt, mit den Distanzen. Vom Festland auf die Halbinsel sollte es ein Katzensprung sein. Am Ende sind es über 100 KM.
    Aber von vorne. In Puerto Madryn mussten wir Wasser bunkern. 540 Liter Frischwasser ist viel, aber nach 4x duschen 🚿 leert sich Tank eins. Da wir wissen, dass Argentiniens Süden ein Wasserproblem hat, wollen wir rechtzeitig auffüllen. Leider kann und/oder will uns keine Tankstelle Wasser geben. Auf einem furchtbar heruntergekommenen Campingplatz dürfen wir für 4.000 Pesos Wasser 💧 zapfen.
    Von hier wollen wir über die Ruta 42 nach Desempeńo fahren. Christine hatte schöne Stellplätze am Meer gefunden. Zwei Kilometer sind wir gekommen, dann war die Straße wegen Bauarbeiten gesperrt. Also, umdrehen und auf der großen Zufahrtsstraße Richtung Halbinsel. Die Ruta 42 hat ja auch ein Ende und, schlau wie wir sind, wollten wir von dort ans Meer. Das sah auch gut aus, bis uns Ranger gestoppt haben. Super freundlich und bedingungslos konsequent. Fahren dürfen wir die Straße, Übernachten (sorry) absolut verboten.
    Die einzige Stellmöglichkeit im Nationalpark ist der Campingplatz in Puerto Pirámides. Der Campingplatz ist in iOverlander als (einer) der schlimmste(n) in Argentinien beschrieben. Horrorberichte hin oder her, wir haben keine Wahl und die Laune ist im Keller. Angekommen, der Platz ist kein 5* Europacampground, aber das Personal ist freundlich, die Stellplätze groß und Strom, auch wenn wir den nicht brauchen, vorhanden. Die, zugegeben sehr einfachen, Toilettenanlagen sind sauber und werden regelmässig, z. T. mehrmals in der Stunde, geputzt. Wasser ist hier limitiert, somit auch die Duschzeiten. Uns stört das nicht, Toilette und Dusche haben wir an Bord.

    Christine hat im Ort ein nettes Restaurant entdeckt. Das Abendessen hat Spaß gemacht und war ziemlich lecker 😋.

    Heute sind wir dann auf Entdeckungstour. Am Ende waren es mehr als 200 KM Wellblechpiste. Aber das mit den Distanzen hatten wir schon oben. Gelohnt hat es sich allemal. Seelöwen, Robben, Vögel, Schafe und Guanakos, das volle Programm. Und dann … der erste PINGUIN 🐧! Jetzt bin ich glücklich 🙂 . Leider sind keine Seeelefanten zugegen 😞; Christine hat doch noch nie Seeelefanten gesehen.

    Wir wollten eigentlich heute zurück aufs Festland. Ich hatte keinen Nerv in die Nacht hinein zu fahren und im Dunklen einen Stellplatz zu suchen. Da kam mir Christines Vorschlag, nochmals auf den Campingplatz zu gehen und im bekannt guten Restaurant zu essen, gerade recht.

    Jetzt gehen wir gut Essen und warten was der morgige Tag bringt.
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  • Mist! Eingebrochen 😡

    Jan 18–19, 2024 in Argentina ⋅ ⛅ 25 °C

    10 Minuten im Supermarkt, als wir zurückgekommen ist die Seitenscheibe vom Fahrerhaus eingeschlagen. Die Tür bekommen die Diebe nicht auf, da wir Zusatzschlösser montiert haben. In der Eile stehlen sie unsere 🎒 Rucksäcke, Christines und meinen nagelneuen Osprey haben sie geklaut. Christines schöner kleiner City Rucksack und mein Evoc hat auch den Besitzer gewechselt. 😞. Der Platz ist mit Kameras überwacht, aber natürlich stand der MAN im toten Winkel. Muss ja so sein 🤨.
    Die Polizei war freundlich überfordert, was sollen sie auch machen 🤷. Anwohner meinten, dass die Gegend zu den unsichersten dieser unsicheren Stadt zählt. Da haben wir den MAN wohl präzise am falschen Platz geparkt.
    Das größere Problem ist die kaputte Scheibe. MAN ist in Argentinien nicht vertreten. Wir wollen auf den einzigen Campingplatz in der Region und erst einmal nachdenken. Vorher müssen wir noch Pesos organisieren.
    Ich bleibe beim LKW, Christine sucht Pesos. Dann wird’s spannend. Ein Jugendlicher fragt mich, ob er sich mit dem MAN fotografieren lassen kann. Glücklich jemanden zu finden der Englisch spricht, frage ich nach einer Werkstatt. Das Gespräch weckt Aufmerksamkeit und wir werden angesprochen, ob wir Hilfe brauchen. Julio spricht sehr gut Englisch und denkt uns helfen zu können. Leider ist es heute schon zu spät, aber morgen sollte eine Werkstatt offen haben.
    Wir sind eingeladen bei Julio im Hof zu übernachten. Seine Frau und die beiden Kinder finden den MAN interessant, der Hilfsbereitschaft des Mannes, bzw. Vaters, stehen sie etwas distanziert gegenüber. Wir sind glücklich sicher zu stehen.
    Später kommt Julio zu uns in den UNICAT. Bei Whisky und einer Flasche Wein erfahren wir viel über das Leben in Argentinien. Gegen Mitternacht holen die Kinder den Vater zurück ins Haus, irgendwie stören wir doch.

    Morgen fahren wir um 9:00 Uhr zur Werkstatt. Mal sehen ob die uns helfen kann 🤔.
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  • Alles gut 🤗

    Jan 19–21, 2024 in Argentina ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir stehen an einem wunderschönen Platz, hoch über dem Strand und mit einem phantastischem Sonnenuntergang. Der Tag zieht nochmals an uns vorbei und wir denken nur „Life is good!“,
    Gestern haben irgendwelche Deppen uns die Beifahrerscheibe der DoKa eingeschlagen um Rucksäcke und so ein Zeig zu klauen. Wir haben das Problem auf Facebook gestellt und in den folgenden drei Stunden über 50 Reaktionen bekommen. Mehrheitlich hilfreich oder mitfühlend und, sehr schön, auch von Bekannten. So haben wir von Martin, selber seit mehreren Monaten in den 🇺🇸 USA - jetzt in 🇲🇽 México - unterwegs und von Hans, mit Expedition for Trucks unterwegs in 🇲🇦 Marokko, Infos und Hilfsangebote bekommen. Gut zu wissen, dass es da draußen eine Community gibt.

    Irgendwie „gibt es immer eine Lösung“, hat Hans gesagt. Das stimmt sicher, wenn aber nette Menschen aus der Region dir helfen, dann ist die Lösung näher. Julio war dieser Mensch. Wir haben schon bei ihm im Hof übernachten können. Heute hat er sich den gesamten Tag Zeit für uns genommen. Er hat uns einen Stellplatz bei einem Reifenhändler organisiert, auf dem wir unseren MAN reparieren konnten. Dann ist er mit mir durch den Ort gefahren. Bei einem Busunternehmer bekommen wir eine Scheibe aus Autoglas. Ich bin skeptisch, aber der Typ vom Bus und Julio sind optisch. Leider schließt sich der Glaser meiner Meinung an, Autoglas kann nicht gecuttet werden. Sicherheitsglas wäre möglich, eine Acrylscheibe die bestmögliche Alternative. Also eine Acrylscheibe auftreiben und zuschneiden lassen. Ich hatte die Scheibe der Fahrerseite als Muster ausgebaut und mitgenommen. 100 US$ für die Scheibe ist heftig, aber alternativlos. Da ich in bar zahle, bekomme ich 10 US$ Rabatt. Prima!
    Zurück beim Reifenhändler bauen wir beide Scheiben ein und lösen ein kleines Elektrikproblem. Toll, die Acrylscheibe passt exakt und lässt sich öffnen und schließen.
    Wir sind wieder mobil! 😁

    Wir fahren kurz in ein Einkaufzentrum um danach nochmals mit Geschenken für die Kinder, Julio, seine Frau und die Hunde, bei unserem 👼 Guardian Angel vorbeizuschauen.

    Was für ein Tag 🤔

    Dar Stellplatz ist so schön, wir sind noch eine Nacht geblieben. Etwas Sport getrieben, Gleitschirmfliegern zugesehen und den Tag genossen.

    Heute hat Christine das erste Sauerteigbrot im MAN gebacken. Hat prima geklappt und schmeckt wie daheim. Verrückt, die Sauerteigmütter hat Christine aus Deutschland nach Uruguay geschmuggelt und echt bis hierher ‚durchgefüttert‘. Hat sich gelohnt 😁.

    Wir machen noch ein bisschen Haushalt, dann fahren wir weiter in Richtung Pinguinkolonie.
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  • Punta Tombo

    Jan 21–23, 2024 in Argentina ⋅ 🌬 20 °C

    Wir machen uns am späten Vormittag auf den Weg nach Punta Tombo, der größten Pinguinkolonie Argentiniens. Julio schickt uns eine WhatsApp und bietet an, dass wir noch Frischwasser bei ihm bunkern können. Er ist wirklich fürsorglich. Wir wissen, dass seine Tochter feiert heute eine Geburtstagsparty, da wollen wir nicht stören.

    Zurück durch das böse Trelew fahren wir Richtung Punta Tombo. Die letzten 20 KM sind wieder Schotterpiste. Pech, wir treffen um 18:01 Uhr im Reservat ein um 18:00 Uhr schließt der Ticketschalter 😞. Leider dürfen wir im Reservat nicht übernachten, also zurück und nach 25 KM finden wir die Estanzia Antonio, auf der wir legal stehen dürfen. Das zahme Guanaco und die Besitzer sind sehr freundlich, wissen aber ihre Alleinlage zu vermarkten. Die Übernachtung kostet 15,00 US$ pro Person, der MAN ist kostenfrei 😜. Später bekommen wir Lamm zum Abendessen, übrigens ausgezeichnet, Flan zur Nachspeise und eine Flasche Wein. Tja, wieder die Alleinlage, 67,00 US$.

    Am nächsten Morgen stehen wir früh auf und fahren, ohne ☕️ Kaffe zu trinken, die 25 KM zum Reservat. Eine prima Idee. Um 8:00 Uhr sind wir die ersten Besucher des Tages und können fast zwei Stunden ganz alleine Pinguine beobachten.
    Bestimmt mehr als 100.000 dieser süßen Gesellen, watscheln, hüpfen und kreischen um uns herum. Die Ranger bitten, dass wir die Pinguine nicht anfassen und 2 Meter Abstand halten. Gerne, aber das hätten Sie den Pinguinen auch sagen können. Die watscheln uns direkt vor die Füße und einer pickt mir zudem in die Wade. Lustig 😃.
    Als wir 2 1/2 Stunden später zurück zum Ausgang gehen, sind die Mehrzahl der erwachsenen Pinguine im Meer, Fisch kaufen. Überhaupt ist es stiller geworden, nur der Besucherstrom hat eingesetzt und kommt ins entgegen.

    Wir fahren noch einmal zur Estanzia Antonia um die Rechnung zu zahlen. Die angebotene Excursion zu Seelöwen bzw. Seeelefanten, für 70,00 US$ pro Nase, nehmen wir nicht an.

    Wir machen uns alleine auf die Suche …
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  • Seeelefanten, die Suche …

    January 22, 2024 in Argentina ⋅ ☀️ 26 °C

    In Punta Tombo haben wir erfahren, dass in ca. 40 KM Entfernung, über Wellblechpiste, Seeelefanten liegen.
    Die wollen wir sehen, auch wenn der Strand nicht auf unserer Route liegt. Wir fahren also die Strecke zurück und finden einen Strand, mehr Müllhalde als Paradis. Christine erkundet die Gegend und erfährt, dass wir weiter am Strand entlang fahren müssen.
    Wir lassen erst einmal etwas Luft aus den Reifen und machen uns auf die Suche. Am zweiten Stopp werden wir fündig …

    Trotz der Nähe zum Seegetier, ist der Strand nicht einladend. Schmutzig, steinig und 1.000 Fliegen, wir wollen weiter. Die Pisten fordern ihren Tribut. Ein Gummipuffer hat sich gelöst, etliche Schrauben hatte ich schon wieder angezogen. Wir werden diese Woche in eine LKW Werkstatt fahren und ein paar Kleinteile kaufen. Dann ist wohl ein Servicetag fällig.

    Einer der Gleitschirmflieger hatte uns Cabo Raso empfohlen. Es soll besonders sein …
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  • Cabo Raso

    Jan 22–23, 2024 in Argentina ⋅ ☀️ 20 °C

    Es geht ca. 100 KM über mehr oder weniger gute Pisten. Länger als eine Stunde treffen wir kein Auto, sehen keinen Menschen und haben keinen GSM Empfang. Wenn wir hier liegenbleiben, haben wir ein Thema. Das wird, je weiter wir nach Süden kommen, häufiger die Situation sein. Unser Satellitentelefon kommt ab morgen in die DoKa 🤔.

    Cabo Raso ist tatsächlich eine Perle. Die kleine Herberge liegt, inmitten weniger verfallener Häuser, an einer wunderschönen Bucht. Mattheo, der Sohn der Inhaberin erzählt uns die Geschichte des Ortes.
    Die Bucht ist sehr tief, so konnten früher Schiffe diese als natürlichen Hafen nutzen und Holz laden. Vor 80 Jahren wurde ein Hafen, 40 KM entfernt, angelegt. Dieser scheint von der Landseite besser erreichbar zu sein und die Schiffe können am Kai anlanden. Die Bewohner von Cabo Raso sind der Arbeit nachgezogen. Die letzte verbleibende Bewohnerin ist an einer Blinddarmentzündung gestorben, weil sie nicht ins Krankenhaus wollte - tragisch.
    Der Ort verfiel zunehmend, bis Matteos Eltern ihn entdeckten und ein - ich nenne es mal alternatives - Tourismusprojekt aufzogen. Ein Haupthaus dient als Restaurant und Wohnhaus. In zwei Nebengebäuden können sich Gäste einmieten. Camping ist ein paar Schritte entfernt am Strand möglich. Alles sehr klein, cosy und familiär.

    Wir genießen den Ort und werden mehrfach überrascht. Der Weißwein 🥂 als Sundowner ist hervorragend. Oliven, etwas angebratenes Brot und leckerer Käse, unterstützen das gelungene Ankommen. Mattheo verrät uns, das Manuela (Manu) abends kocht. Sie soll eine großartige Köchin sein. Wir bestellen Fisch und Fleisch 😃.

    Eine junge Frau spricht uns mit einem Deutsch-Englisch-Mix an. Ihre Mutter ist Künstlerin und will heute ein Projekt umsetzen. Ein Stuhl, ein Tisch, ein Telefon in der Wiese und die Fiktion eines Anrufs, der auf einen Anrufbeantworter gesprochen wird. Wir sind eingeladen am Projekt teilzunehmen. Das machen wir mit Begeisterung und führen beide fiktive Telefonate.

    Vor dem Abendessen laufen wir noch romantisch im Sonnenuntergang am Strand und finden den Friedhof von Cabo Raso, eigentlich aufgelassen und doch noch so real.

    Das Abendessen toppt dann alles. Manu hat den Tisch gedeckt und Kerzen angezündet. Brot und sauer eingelegter Octopus 🐙 als Gruß aus der Küche. Der erste Gang ist lokaler Fisch mit Gemüse. Hauptgang ist Guanaco leicht paniert an Kartoffelpüree (keine Pommes 🍟!) und leicht süß-säuerlichem Jous. Kaffe, Tee und ein nicht zu süßes Pan, eigentlich Kuchen, runden das Essen ab. Der begleitende Weißwein ist wieder sehr lecker.
    Wir sind bei Feinschmeckern am Ende der Welt angekommen.

    Den nächsten Tag trödeln wir an …
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  • Versteinerter Wald

    Jan 25–26, 2024 in Argentina ⋅ 🌬 27 °C

    Uuups, jetzt ist Christine die neue (provisorische) Acrylscheibe aus der Führung gerutscht. Natürlich an der Einfahrt zu einer 50 KM langen Schotterpiste und dunkel wird es auch. 🤦🏼 Also Luftdruck in den Reifen runter und zügig einen Stellplatz suchen.
    Wir haben wieder einmal Glück, der Stellplatz ist die Wucht. Die Seitenscheibe klemmen wir nur provisorisch fest, erneut einbauen werde ich die morgen.
    Später hält ein Pickup auf der Straße und leuchtet unseren MAN an. Ich gehe zu ihm rüber und sehe es ist ein Ranger. Übernachten ist kein Problem, er wollte nur sehen, ob wir Hilfe benötigen. Der Sand neben der Piste sei schlecht einschätzbar, wir sollen mit dem schweren Wagen achtsam sein. Sehr nett, ich bedanke mich, gegenseitiges Schulterklopfen und schon verschwindet der Ranger wieder.

    Morgens haben wir zuerst die Beifahrertüre von der Innenverkleidung befreit und die Seitenscheibe neu eingesetzt. Die Scheibenbefestigung der Hebevorrichtung lässt nur zwei bis drei Millimeter Spiel, sonst fällt der Hebearm aus der Führung. Etwas robuster wäre bei dem Pistengeschüttel schon gut. Neu justiert sollte die Scheibe (hoffentlich) halten.

    Wir rütteln die restlichen 35 KM auf einer wirklich sehr schlechten Piste, immerhin eine Routa Provincial, bis zum Infocenter des 🏞️ Nationalparks. Schon die Anfahrt ist, Piste ausgenommen, sensationell. Berge in verschiedenen Farben und Guanacos in Rudeln am Straßenrand, so fängt der Tag gut an. Die versteinerten Bäume sind faszinierend. Vor 75 Mio. Jahren (Wann war das denn?) sind die Bäume, bis zu 35 Meter hoch und 3,5 Meter Durchmesser hier gestanden. Die Asche mehrerer Vulkanausbrüche hat die Bäume verschüttet und über die Zeit ist das Holz versteinert. Man kann riesige versteinerte Holzstücke bestaunen, mit Jahresringen und Baumrinde, wie die Werke eines Bildhauers.
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  • Puerto San Julián

    Jan 26–29, 2024 in Argentina ⋅ 🌬 29 °C

    Service-Stopp: Wäsche waschen lassen, Auspuff befestigen, Unterboden Sichtkontrolle, Werkstattkontakt nach Deutschland …. Vielleicht bekommen wir auch ein Auf- und Abblendlicht Relais, das hat nämlich auch den Geist aufgegeben.

    Die Piste aus dem versteinerten Wald, hat uns mehr Zeit gekostet als erwartet. Dann hatten wir heftigen Seitenwind auf katastrophaler Landstraße. Unser Zeitplan, zum Whisky-Tasting in Puerto San Julián zu sein war dahin..

    Wir hatten mit viel Aufwand und größeren Kosten, Whisky nach Deutschland verschickt. Zuletzt durch Eingreifen von Ralf, war der Whisky, pünktlich zum Januar Tasting in Bad Tölz. Da können wir einfach nicht fehlen. Wie machen? Auf halber Strecke, von der Pistenausfahrt und unserem Übernachtungsplatz, ist eine Tankstelle. 100 KM in jede Richtung kein Haus. So richtig „in the middle of nowhere“. Aber Tankstellen haben Internet und freies WiFi. An dieser Tankstelle war ein kleines Motel. In der Lobby haben wir uns einen Platz gesucht, unsere Flasche Whisky und zwei Gläser ausgepackt und uns über WhatsApp per Videoschaltung nach Bad Tölz verbunden. Hybrid-Whisky-Tasting, wie zu Corona Zeit. Es war schön und anrührend die Freunde der Maltheads zu sehen. So schön Reisen ist, wir vermissen daheim schon auch.
    30 Minuten Tasting müssen reichen, dann geht’s weiter.

    Kurz vor halb sieben kommen wir in Puerto San Julián an und stellen den MAN auf eine Freifläche, in Sichtweite zum Eingang des Campingplatzes. Hier gibt es sehr gutes Internet, das nutzen wir aus. Zunächst setze ich Anfragen nach Unterstützung von Lieferadressen in Punta Arenas auf Facebook ab. Dann schicke ich Sepp Damböck die Bilder der defekten Stoßdämpfer, mittlerweile sind zwei dieser Dinger defekt. Marquart, der Hersteller, hat zugesagt, neue Stoßdämpfer per Express nach Chile zu senden. UNICAT fragen wir an, ob sie uns eine Seitenscheibe schicken können und Kleinzeug brauchen wir auch. Wir sind jetzt noch keine 5.000 KM Fahrstrecke, gemessen ab Bad Aibling, unterwegs und bastel ständig an der Kiste rum. Ich erinnere mich an Daniel von UNICAT, auf die Frage woran ich auf der Reise wohl rumschrauben muss, war die Antwort: „In einem Jahr? An allem!“. Super, Ende 2024 melde ich mich zur Prüfung „LKW Mechaniker“ an 🤦🏼.
    Facebook war aktiv, wir haben einen Kontakt in Punta Arenas, der Deutsch, Englisch und Spanisch spricht und mehrere Lieferadressen.
    Die Community funktioniert 😀.

    Am nächsten Morgen nutzen wir das gute Internet für Administratives. Christine telefoniert noch mit ihrer Schwester und ich nutze die Infrastruktur um ausgiebig mit Jessi zu telefonieren. Der Kontakt nach zuhause ist schon wichtig.

    Jetzt sind wir eine Nacht länger geblieben. Heute sind wir ein bisschen an der Küste entlang geradelt. Fein sich selber zu bewegen und nicht immer vom LKW bewegt zu werden.
    Wir stoßen auf ein früheres Kühlhaus. In den frühen Jahren des letzten Jahrhunderts, wurde hier mit Fleisch und verderblicher Ware gehandelt. Das Kühlhaus diente als Zwischenlager, bis Schaf- und Rindfleisch auf Schiffe verladen wurde.
    Abends frischte der Wind ziemlich auf, so dass wir leider nicht Grillen konnten. Die Steaks bleiben in der Kühltruhe, aber die Würste und der Salat kommen auf den Tisch. Wir bekommen noch Besuch von einer Mitarbeiterin der Kommune. Sie fragt ob wir Wasser ablassen. Natürlich nicht! Dann ist gut, wir werden registriert und erhalten eine Bestätigung.

    Morgen Vormittag werden wir mit den Werkstätten in Deutschland telefonieren, dann geht es weiter Richtung Süden. 😃
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  • endlich Grillen…

    January 29, 2024 in Argentina ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute haben wir vormittags getrödelt … na ja, dann sind die Geschäfte halt geschlossen. Von 12:30 bis 16:00 Uhr ist Mittagspause 🤷

    Eigentlich wollten wir ein paar Kleinteile kaufen, Relais oder größere Maschinenmuttern. Dann eben nicht, wenigstens zur Post hat es Christine geschafft.

    Zuerst Tanken und Wasser bunkern, dann startet die Transferfahrt in den Süden. Vormittags hatten wir noch Kontakt mit Marquart wegen der Stoßdämpfer. Hans von „Expedition for Trucks“ hilft uns mit dem Fenster. Alles wird gut 😀.

    Wieder einmal mitten im Nichts ein Stellplatz. Was für ein Glück, Flamingos, sooo schön und zum Greifen nah. Der Übernachtungsplatz, unter einer Brücke, ist fade, die Miniseen um uns herum, ein Paradies für Vögel.

    Endlich einmal weniger Wind und ich kann grillen! Das erste selbst gegrillte Steak 🥩 in Argentinien. Perfekt „medium“ und saulecker 😋
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  • Metzgerei

    Chile

    Jan 30–31, 2024 in Argentina ⋅ ☁️ 15 °C

    Jetzt sind wir ganz im Süden Patagoniens, an der Chilenischen Grenze. In ARG mussten wir beide, ich mit zwei Pässen reichte nicht, zur Migrationes, der Grenzpolizei. Alle super freundlich, aber administratives Gschiss. Dann mussten wir den MAN ausführen, also die Einfuhrpapiere beim Zoll abgeben. Auf der chinesischen Seite das Gleiche. Zuerst zur Einreisekontrolle, dann zum Zoll um den UNICAT einzuführen, danach das Einreiseformular ausfüllen und zur Kasse (eigentlich, das haben wir ausgelassen 🫢). Jetzt zurück zum MAN und zur Zollkontrolle. Die Beamten auf beiden Seiten der Grenze sind supernett und extrem unkompliziert, trotzdem hängen wir hier über eine Stunde rum.
    Wir haben uns gedacht, man sollte die Nationalstaatler zehn Mal über diese Grenze gehen lassen, dann würden sie wohl die EU mehr schätzen.

    Kurz nach der Grenze kommen wir zum Fähranleger. Nach Feuerland müssen wir über die Magellanstraße übersetzen. Kurz überlegen wir, ob wir am Fähranleger übernachten, entscheiden dann, gleich überzusetzen. Von der Fähre kommt ein ähnlicher Truck, wie wir ihn fahren. Ich winke, aber der Kollege aus Hannover würdigt uns keines Blickes. Komisch, eigentlich geht das anders. Wir vermuten, ihn hat die Sonne geblendet und er hat uns nicht gesehen.

    Toll, wir fahren über die Magellanstraße, ein Seeweg, der einmal die Bedeutung eines Panama- oder Suezkanals hatte. Die Bibel der Offroadreisenden, die App iOverlander, zeigt uns einen Stellplatz, nahe des Anlegers.
    Zuerst müssen wir ein Gatter öffnen und gelangen auf eine Piste. Das Garmin und das Google Navi kennzeichnen diese Piste hinter dem Gatter als Ruta Provincial. 🤷 Dann sollte die Strecke ok sein. Komisch wird es, als wir Schilder passieren, die vor einem Minenfeld warnen. Na ja, das kennen wir ja schon aus Myanmar. Der Stellplatz ist etwas eng für den LKW, aber toll, direkt am Meer, gelegen.
    Morgens fühle ich mich etwas beobachtet. Zwei Guanacos schauen ganz genau, was ich da mache. Natürlich nichts ungewöhnliches, nur wieder einmal die Seitenscheibe auf der Beifahrerseite neu einbauen. Mittlerweile kann ich das ziemlich flott (daheim stelle ich meine Fähigkeiten Euch gerne zur Verfügung 🤦🏼). Die Acrylscheibe ist ziemlich gut zugeschnitten, aber eben nur ziemlich. Als alter Messebaupfuscher weiß ich, Tape hilft immer … wir werden sehen.
    Christine hat einen Nationalpark auf der Landkarte entdeckt, in dem eine Kolonie Königspinguine lebt. Da müssen wir hin!

    Auf dem Weg liegt Cerro de Sombrero. Ein Ort, in dem man Filme drehen könnte. Es gab eine bessere Zeit, wohl, als noch Öl gefördert wurde. Heute stehen viele Wohnhäuser leer, die Stadt verwahrlost zusehens und fast alle Autos sind Companycars einer Telekommunikationsgesellschaft. Hier scheint eine große Umschaltstation der Übeland-Richtfunkstrecken zu sein. Keine Menschen auf der Straße, da kann einem schon einmal ein Fuchs begegnen. Ein bisschen ist die Stimmung wie bei „the day after“. Leider war nur einer von zwei Supermärkten offen 😆. Wein, Schokolade und Sonnenblumenöl haben wir bekommen. Ohne iOverländer hätten wir die Metzgerei nicht gefunden. In einem kleinen Büroraum, mit Kühl- und Gefriertruhe, kaufen wir Lamm-Chops zum Abendessen.

    Wir fahren direkt zum Reservat der Königspinguine und finden 400 Meter entfernt einen tollen Stellplatz. Wenig warmer Wind, ideal zum Grillen. Lamm, Gemüse und guter Wein, so soll das sein.

    Gute Nacht, morgen um 10 Uhr haben wir einen Slot bei den Königspinguinen gebucht.
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  • Königspinguine

    Königspinguine

    Jan 31–Feb 1, 2024 in Chile ⋅ ☁️ 11 °C

    Wir haben in Sichtweite des Eingangs zum Reservat übernachtet. Der erste, von uns gebuchte, Slot ist um 10:00 Uhr. Ausreichend Zeit für ein Käffchen und eine Dusche. Oh, wie ich den Luxus unseres UNICATs genieße.

    Pünktlich um 10:00 Uhr, werden wir und sechs weiter Besucher eingelassen. Wir müssen zunächst die Schuhsohlen desinfizieren, an der Küste grassiert die Vogelgrippe.
    Der Ranger erzählt, dass es sich hier um die einzige Kolonie von Königspinguinen auf dem Festland, in gesamt Südamerika, handelt. Die Pinguine leben beschützt von den Rangern, in einer Bucht, in der Angel und Fischfang verboten ist. Die Pinguine können so zu jeder Zeit ins Wasser gehen und ausreichend Nahrung finden.
    Die günstigen Bedingungen lassen die Königspinguine hier schneller wachsen und größer werden als ihre Artgenossen. Die Vögel werden 80-95 cm groß.
    Die wunderschönen Tiere haben eine ziemlich aristokratische Anmutung, richtige Könige.
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  • Goldgräberstimmung

    February 1, 2024 in Chile ⋅ 🌬 15 °C

    Auf dem Weg zur argentinisch-chilenischen Grenze, kommen wir an einem Denkmal der Goldgräberzeit vorbei.
    In Feuerland sind viele Einwanderer gestrandet, die dem Goldrausch verfallen waren.
    Anders, als es diese meist wenig erfolgreichen Menschen versuchten , wurde das Goldschürfen mit diesem Monster organisiert. 1904 aus England eingeführt, wurde bis 1910 mit dem Schaufelbagger nach Gold gegraben.

    Ganz in der Nähe werden wir erinnert, Berlin ist 14.100 KM entfernt …, ganz schön weit weg 🤔.
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  • Paso Bellavista (Grenze CL : ARG)

    February 1, 2024 in Chile ⋅ 🌬 16 °C

    Vier Jahre war der Grenzübergang geschlossen, heute, am 01. Februar 2014, wurde er wiedereröffnet. Wir gehören mit zu den ersten Grenzgängern und sind wohl das erste Expeditionsmobil, dass den Paso Bellavista überquert.

    Nach einer langen Schotterpiste durch unbesiedeltes Gebiet, kommen wir am chilenischen Grenzposten an. Uuups … wir stören wohl. Die Beamt*innen der Grenzpolizei und des Zolls, sind in ihren Wohnungen. Etwas verschlafen trifft die Zöllnerin ein. Dann läuft alles professionell ab. Zwei Grenzpolizisten und die Zöllnerin sitzen nebeneinander. Unsere Papiere wandern von links nach rechts, drei Stempel auf einem Streifen Papier und wir sind ausgereist.

    Einen Kilometer weiter, der argentinische Grenzposten. Wir halten vor einer ziemlich abgewrackten Hütte, der Grenzstation. In Zimmer eins sitzt die Grenzpolizei … na ja sitzt, die kommen mit uns in die Hütte. Ein dritter Beamter bringt zwei Hunde mit, die gleich mit uns Freundschaft schließen. Auch hier, die Dokumente wandern von links nach rechts, dann müssen wir zum Zoll. Wohin? Ach so ins Nachbarzimmer. Hier sitzt der Beamte mit den Hunden. Wie die Beamten der Grenzpolizei, extrem freundlich und gut gelaunt. Er füllt das Formular zur Einfuhr des MAN aus. Jetzt fehlt nur noch eine Nummer aus dem Internet. Computer an … Strom aus 🤦🏼. Viele Versuche später, Strom wieder da und wir bekommen die Einfuhrgenehmigung. Das war’s beim Zoll, Kontrolle des Trucks, nicht nötig … gute Fahrt.

    So macht Grenze gute Laune 😀
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  • Stellplatz am Bach

    Feb 1–2, 2024 in Argentina ⋅ 🌬 12 °C

    Vom Grenzübergang wollen wir direkt nach Ushuaia. Bei der Abfahrt, über die Piste zur Ruta 3, entscheiden wir uns einen Stellplatz zu suchen. Es ist schon später Nachmittag und bei Ankunft in Ushuaia wäre es dunkel.
    Wir finden einige Plätze zum Stehen, sind aber schlußendlich nicht überzeugt.

    Nach einiger Zeit und abseits unserer Route finden wir eine Wiesenlandschaft, idyllisch an einem Bach. Die Zufahrt müssen wir uns ansehen. Der MAN wird wohl nicht zu schwer für den Boden sein und so fahren wir bis zum Bach. Ein traumhafter Stellplatz.

    Jetzt müssen wir morgen nur noch zurück auf die Straße kommen 🥶
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  • Ushuaia! Angekommen 🤗

    February 2, 2024 in Argentina ⋅ 🌧 5 °C

    Wir haben es geschafft! Am 03. Januar haben wir den MAN in Montevideo im Hafen abgeholt. Heute, einen Monat später, sind wir in Ushuaia, der südlichsten anzufahrenden Stadt der Welt.

    Das Wetter ist rauher und kälter geworden. Es regnet fast den ganzen Tag, an höher gelegenen Stellen als Schneeregen. Zeitweise fällt die Temperatur auf drei Grad.

    Im strömenden Regen kommen wir am Gate von Ushuaia an. Unsere Vorräte sind aufgebraucht, also zunächst in den Supermarkt. Wir sind etwas müde und beschließen einen schönen Stellplatz anzufahren, wo wir einen Ruhetag einlegen können. Etwa 4,50 KM vor Ushuaia haben wir einen Platz an einem Bach gesehen. iOverlander beschreibt den Platz auch. Als wir ankommen stehen schon zwei deutsche LKWs dort. Das Wetter verhindert etwas die Kontaktaufnahme. Lediglich ein kurzes Hallo zu Mirco. Er ist im Stress, denn in seiner Wohnkabine kommt Wasser aus der Deckenlampe. Wir bieten unsere Hilfe an, aber alle Tapes, Filler oder Kleber, die wir anbieten können, hat Mirco selber dabei.
    Wir parken unseren UNICAT parallel zum Bach. Trotz des Regens sehr idyllisch.
    Kalt ist es … wir werfen die Heizung an.
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  • Straße aus …

    February 3, 2024 in Argentina ⋅ ☁️ 8 °C

    Das Wetter überrascht uns. Nach Schneeregen und Wasser von oben bis in die Nacht, ist es heute trocken, wärmer und der Himmel wird blau. Der Wetterbericht sagt, heute ist der beste Tag, die kommenden zwei Tage werden regnerisch.
    Wir beschließen heute nach Ushuaia und in den Nationalpark Tierra del Fuego zu fahren.
    In Ushuaia kaufen wir Postkarten, gehen Frühstücken (schrecklicher Fraß) und kommen beim Hard Rock Café vorbei. Natürlich kaufe ich einen Sticker.
    In der Touristen Information erhalten unsere Pässe den obligatorischen Stempel: „Fin del Mundo“.

    Im Nationalpark kommen wir dann tatsächlich a das “Fin del Mundo”, das “Ende der Welt”. Die Ruta 3 endet mit einer Wendeschleife und hier ist Schluss 😮. Da wollte ich einmal im Leben hin 😃. Nach ca. 1,5 KM Wanderweg ist dann auch zu Fuß Ende. Weiter ginge es nur mit dem Schiff.

    Heute übernachten wir im Park. Christine backt wieder Brot 😋
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  • Hier ist endgültig Schluss für den MAN
    Noch einmal Internet vor dem NichtsSchwemmholzSchwemmholzDer MAN hat ein Loch gegraben

    … noch ein Stück weiter

    Feb 6–7, 2024 in Argentina ⋅ ☁️ 16 °C

    Kaum zu glauben, aber es geht noch weiter südlich. Der kleine Militärposten „Jorge Edoardo López“ liegt geografisch südlich von Ushuaia.
    80 KM Piste ab der Ruta 3, liegt dieser Punkt gänzlich im Nichts. Die Piste ist mehrheitlich gut zu fahren, eine Ruta Provincial. Am Militärposten ist dann Schluß. Wenden geht mit unseren 12,5 t gerade so, Christine stellt sich einmal in die Reifenspur, die der MAN gegraben hat.
    Heute Nacht bleiben wir hier.

    Gestern haben wir in der Nähe von Ushuaia geschlafen, wieder am Bach. Morgens wollten wir an der Tankstelle am Ortseingang den perfekten Internetzugang nutzen.
    Hans, von Expedition for Trucks, hat gute Nachrichten. 😄 MAN Holland kann sowohl die Scheibe, wie auch die Gummipuffer besorgen und nach Punta Arenas versenden. Morgen erfahren wir mehr. Nebenbei, MAN Deutschland hat bis heute noch nicht einmal auf meine Anfrage geantwortet 😡.
    Marquart basteln noch immer an unseren Stoßdämpfern rum. Erfreulich ist, dass sie immer im Bilde sind, wenn ich anrufe. Schön wäre, wenn die Dinger in dieser Woche auf die Reise nach Südamerika gehen.
    Aber wir brauchen ja noch bis Punta Arenas.
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  • Leuchtfeuer und Königskrabben

    Feb 7–8, 2024 in Argentina ⋅ 🌬 12 °C

    Heute morgen haben wir Sonne und es ist T-Shirt warm. Feuerland meint es gut mit uns. Mit dem MAN geht es hier nicht weiter, also schnüren wir die Wanderschuhe 🥾 und gehen 1 1/2 Stunden zu einem Leuchtfeuer. Am Leuchtfeuer, unserem persönlich südlichsten Punkt der Welt, südlicher als Puerto Williams, stürmt es ganz schön. Gut, dass wir warme Jacken und Mützen dabei haben.
    Schon gestern Nachmittag hat sich ein Hund mit uns angefreundet. Heute Vormittag ist er wieder da und begleitet uns bis zum Leuchtfeuer und zurück, nett die Begleitung.

    Wir fahren zurück Richtung Ruta 3, bis Puerto Almanza. Hier sollen Lokale phantastische Königskrabben servieren und Internet, zur Kommunikation mit den Werkstätten, soll laut iOverlander auch verfügbar sein.
    Das mit dem Internet 🛜 ist eher unterdurchschnittlich. Das Seafood 🦞 gigantisch. Christine bekommt eine super leckere Fischsuppe. Die Königskrabbe, der Grund hierher zu fahren, ist riesig. Das ist eine Portion für zwei Personen (XXL-Krabbe).

    Auch weil es Wein zum Essen gab, bleiben wir heute Nacht hier. Etwas außerhalb des Ortes, stehen wir mit Blick über Beagle Kanal auf Puerto Williams.
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  • Noch einmal Ushuaia

    Feb 9–11, 2024 in Argentina ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir sind noch einmal zurück nach Ushuaia gefahren. Zunächst brauchten wir stabiles Internet für den Kontakt nach Deutschland. Ich konnte endlich einmal wieder länger und mit guter Qualität mit Jessi und Sascha telefonieren. Ich merke, dass ich schon sehr weit weg bin 🙄.
    Ein anderer Kontakt ist weniger schön. Marquart, der Hersteller unserer Stoßdämpfer, versucht sich, zumindest teilweise, um die Garantieleistung zu drücken. Aktuell hoffe ich, dass wir um größeren Ärger herumkommen. Das können wir aber erst kommenden Montag bzw. Dienstag klären. Dafür erfahren wir, dass die Scheibe der Beifahrertür verschickt ist 😁.

    Bevor wir nach Ushuaia zurück gefahren sind, haben wir die erste Ansiedlung, eine Farm, in Feuerland besucht. Etwas regionale Geschichte sollte schon sein. Angeschlossen an die Farm ist ein Museum, in dem Strandfunde (Tierskelette) ausgestellt sind. Wir haben Glück und erhalten eine ganz persönliche und sehr interessante Führung in Englisch.
    Wir sind ein bisschen auf Museumstour. Kurz vor Ushuaia stoppen wir in einem Motorrad-Museum mit Destille. Eine Flasche Gin wandert in den MAN. Angekommen in der Stadt besuchen wir das Marinemuseum. Neben der Geschichte der Entdeckung Feuerlands, ist das Gefängnis-Museum gruselig beeindruckend. Gut, dass am Ende eine Kunstausstellung zu besichtigen war, sonst wäre ich schwermütig geworden.
    Auf dem Weg zum Unicat, kommen wir an einem schönen Restaurant vorbei. Wir bleiben hier und essen gut. Ich trinke einen Pisco sauer und ein Glas Wein … das war’s dann mit weiterfahren. So übernachten wir, Mitten im Ort, auf einem Parkplatz.
    Christine hat einen großen braunen Truck aus Canada entdeckt. Das sind Jeff und Kathy, mit denen ich im Dezember 2023 Kontakt über Facebook hatte. Natürlich fahren wir zu ihrem Stellplatz und halten einen Ratsch.

    Nach einem notwendigen Großeinkauf, fahren wir wieder an unseren schon bekannten Stellplatz am See und grillen Lamm.
    Morgen geht es weiter, wieder Richtung Norden.
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  • Grenze San Senastian
    Schlange bei der EinreiseVernichtung meiner Bananen

    Grenze San Sebastian

    February 12, 2024 in Argentina ⋅ 🌬 15 °C

    San Sebastian, der Hauptgrenzübergang von Argentinien nach Chile auf Feuerland. Wir wussten, dass dieser Übergang etwas professioneller als Paso Bellavista sein wird.
    Von Argentinien nach Chile dürfen wir keine tierischen oder pflanzlichen Produkte mitnehmen.
    🤔 , also Speck, Grillfleisch, Speck und Gdmüse in die Kühlbox in der Fahrerkabine. Oben drauf kommen Bierdosen und Corona Flaschen. Damit ist die Wohnkabine clean.
    An der Grenze das übliche Prozedere. Erst Migraciones (Grenzpolizei), dann Zoll (MAN Einfuhr), danach Deklaration der Einfuhrwahren (natürlich nichts).
    Der Zollbeamte, der sie Sichtkontrolle durchführt, spricht ein paar Worte Deutsch. Wir klettern in den Wagen, Smalltalk … er möchte gerne in die unterste Schublade sehen. 🫨 was ist das … Bananen 🫨. Die konfisziert er gleich. Ich bin völlig betroffen und erkläre, dass dies MEINE Frühstücksbananen seien. Keine Gnade! 🤭 Dann zeige ich doch schnell und freiwillig den Kühlschrank mit der halben Zitrone. Oh … auch konfisziert und die vier Eier gleich mit. Auf den Deal, Bananen bleiben, dafür gibt es noch ein Stück Käse, lässt sich der Beamte nicht ein 😐. Den Käse darf ich behalten … Bananen wären mir lieber gewesen. Christines Tischschmuck, gepflückte Blumen, nimmt er auch mit.
    Alles gut, wir dürfen weiterfahren, oder … Beim Aussteigen aus der Kabine kommt uns 1,50 m Chef entgegen. Wieder extrem höflich, aber auch extrem korrekt. Die Dame zitiert mich zurück in die Amtsstube. Dort muss ich alle Formulare, diesmal unter Supervision, erneut ausfüllen und angeben, dass ich Lebensmittel und Blumen mitführe. Anschließend werden die illegalen Einfuhren, d.h. auch meine Bananen, mit blauem Zeug besprüht und entsorgt.
    Jetzt dürfen wir wir nach Chile einreisen … mit einem Obstkorb unter der Bettdecke und einer Kühltruhe voll Lebensmittel.
    Während ich im Zollbüro der Vernichtung meiner Bananen beiwohnte, hat der Zollbeamte Christine in der Fahrerkabine erschreckt. Ob Glück oder seine Großzügigkeit wissen wir nicht, auf jeden Fall konnten wir weiterfahren. 🫣
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  • … auf nach Porvenir

    Feb 13–15, 2024 in Chile ⋅ ☁️ 16 °C

    Sonntag sind wir nach Puerto Rio Grande gefahren. Wenig spektakulär, aber sehr gutes öffentliches Internet, das wir für die Telefonate und E-Mails nach Deutschland 🇩🇪 benötigen.
    … und dann doch spektakulär. Der Regen hört auf und am Himmel erscheint ein irrer Regenbogen, der sich gefühlt über den UNICAT spannt.
    Am Montag können wir endlich mit Marquart die unleidige Angelegenheit bzgl. der Stoßdämpfer klären. Marquart wird am Dienstag per FedEx versenden, alle Kosten werden durch sie getragen. Der Tag fängt gut an. Tanken und Wasser bunkern geht zügig und wir sind bald auf dem Weg nach Norden.

    Nicht lange, dann müssen wir von der Ruta 3 abbiegen. 100 KM bis Porvenir … Dirt Road. Na dann mal los. Wir holpern mit bis zu 40 KM/h dahin. Ich würde, wenn ich Stoßdämpfer wäre, hier auch die Grätsche machen.
    Auf halber Strecke finden wir einen netten Stellplatz. Direkt am Meer, aber auch direkt im Wind.
    Vor der Abfahrt heute Mittag, leeren wir unsere Komposttoilette. Wieder einmal sind wir überzeugt, der Rückbau von Wasserklo auf Trockentoilette war richtig. Den Kompost schütten wir unter die Büsche, einfacher geht’s nicht. Die Toilette stinkt tatsächlich nicht und wir müssen erst nach 11-13 Tagen entleeren.

    Povenir ist eine kleine Stadt, abseits der Ruta 3. Wir sind überrascht von dieser blitzsauberen kleinen Stadt. Der öffentliche Bereich ist extrem gepflegt, die Bäume sind getrimmt und an jeder Ecke stehen Mülleimer. In den Straßen und den kleinen Grünanlagen finden sich Bänke zum Rasten und Ratschen.
    Wir suchen den Friedhof und sind beeindruckt von der gepflegten Ruhestätte. Aber was anderes hätten wir in dieser Stadt erwarten sollen. Unvermittelt kommt ein städtischer Mitarbeiter, der sich als Mauricio vorstellt, auf uns zu. Offenbar will er klären, was die fremden Menschen auf dem Friedhof machen. Nach einem ersten Spanisch-Radebrechen, holt Mauricio sein Mobilphone mit einer Übersetzungsapp Spanisch : Deutsch. Jetzt geht es richtig ab … Wir lernen den ganzen Friedhof kennen. Gräber von Verstorbenen verschiedener Nationen. Natürlich zeigt uns Mauricio auch die Gräber deutscher Verstorbener und, wie anders möglich in Chile, eines SS-Offiziers sich nach 1945 nach Porvenir abgesetzt hat.

    Abends gehen wir im vielgelobten Restaurant Ancalmar essen. Zum niederknien, wie in iOverlander beschrieben, ist das Essen nicht. Trotzdem lecker und der Service ist aufmerksam und wirklich nett. Ein Abend der Spaß gemacht hat.

    Morgen wollen wir Feuerland verlassen und zurück über die Magellanstraße aufs chilenischen Festland übersetzen.

    … ach ja, da gibt es doch noch eine Pinguin-Kolonie … Wir werden sehen.
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  • … durch den Schlamm

    Feb 14–15, 2024 in Chile ⋅ ☁️ 10 °C

    Kein wirklich interessanter Tag

    Heute sind wir mit Regen aufgewacht. Die Wolken gingen tief und das sollte sich über den Tag nicht ändern.
    In Porvenir haben wir uns gegenüber der Stadtverwaltung platziert. Die erste Stunde ist die örtliche Jugend mit ihren Autos, Größe eines Polos, mit Klappenauspuff um den Block gefahren. Kleinwagen mit dem Sound eines Formel 1 Boliden 😂. Die restliche Nacht war sehr ruhig.

    Wir haben geplant nach Punta Arenas zu fahren. Nach der Rüttelpiste gestern, haben wir uns sehr über die nagelneue Landstraße gefreut. Das war dann aber etwas früh … Das letzte Drittel der Landstraße ist noch im Bau und wir mussten parallel zur neuen Trasse fahren. Nicht nur, dass die Piste die wildeste war, die wir bis jetzt gefahren sind, durch den Dauerregen war es eine Schlammfahrt.
    Den UNICAT erkennt man fast nicht wieder, 🚿 wir brauchen ganz dringend einen Dampfstrahler oder zumindest einen vernünftigen Gartenschlauch.

    Auf der Fähre ⛴️ stehen wir neben einem Tiertransporter, der Schafe 🐑 von Feuerland aufs Festland bringt. Christine findet der LKW stinkt 🙄. Das Wetter ist weiter trüb🌫️. Die Überfahrt über die Magellanstraße aber ganz ruhig. Eine Familie kleiner Orcas begleitet die Fähre 🐬.

    FedEx hat uns die Tracking-Nummern für die Seitenscheibe und die Stoßdämpfer mitgeteilt. Sie planen die Lieferung am 21. und 23.02. in Punta Arenas. Bis dahin ist viel Zeit. Wir entscheiden uns, heute bleiben wir in Punta Arenas, kaufen chilenische SIM-Karten und fahren morgen für ein paar Tage nach Puerto Natales.
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