Dänemark 2022

August 2022
Geplant sind Vestkyststien und Nordsøstien von Thyborøn via Skagen bis Frederikshavn, danach ggf. noch ein Abschnitt des Hærvejen von Viborg bis Vejen Read more
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  • Day 10

    Tag 9: Slettingen bis Tversted

    August 12, 2022 in Denmark ⋅ ☀️ 22 °C

    Ich wurde wieder in einem klitschnassen Zelt wach, bei wolkenlosem Himmel. Da mein Zeltplatz schattig war, musste das Zelt leider nass eingepackt werden.

    Am Abend zuvor waren noch zwei Radlerinnen aus Frankreich und Belgien angekommen. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns in der Annahme, uns nicht wieder zu sehen. So ist das auf Reisen.

    Nach 5 km, auf denen ich noch von den Radlerinnen überholt wurde, hatte mich der Nordsøstien wieder. Es ging durch die Dünenheide und ... Nerv ... wieder über den Strand.

    Die Sonne knallt vom wolkenlosen Himmel und um 10:30 zeigt mir das Thermometer in den Dünen bereits 32 °C an. Vom Strand geht es wieder durch Ferienhaussiedlungen und schließlich passiere ich sogar eine dieser Bettenburgen, die wie eine endlose Wand aus Balkonen den Strand zustellen. Das gibts hier also auch.

    Ein Ausflug in eine Schatten spendende Plantage bietet willkommene Abkühlung. Leider nicht lange, denn dann gehts schon wieder zum Strand.

    Gegen Mittag erreiche ich den Leuchtturm von Hirtshals, wo ich im Schatten Pause mache und den Sand aus meinen Schuhen schütte. Auch durch die Socken bis zu den Zehenspitzen hat sich der Sand vorgearbeitet.

    Ich gebe zu: Die Hitze von oben und unten in den Dünen macht mich echt fertig. Die Luftfeuchtigkeit tut ihr Übriges.

    Schließlich erreiche ich Hirtshals, was eine wichtige Marke meiner Tour ist. Es ist eine der wenigen größeren Städte in Nordjylland. Ich mache eine Runde durch den Hafen, wo viele Fischkutter liegen und mehrere Fährlinien an- und ablegen. Im ALDI stocke ich meine Vorräte auf und treffe ... die beiden Radlerinnen! Die erklären mir sofort, sie würden einen "relaxed day" machen. Das muss natürlich auch mal sein :-)

    Nach einem Marsch durch Hirtshals freue ich mich über den Schatten einer weiteren Plantage, die erstaunlich vielfältig bepflanzt ist. Danach geht es wieder einmal an den Strand. Alternative: Ferienhaussiedlung. Also bleibe ich am Strand, da der Sand recht fest ist.

    Als ich vom Strand runter soll (lt. GPS) ist mal wieder der Ausgang in die Dünen versandet. Nach einer Kletterpartie und einer Querfeldeinpassage durchs Gestrüpp bin ich wieder auf einem markierten Weg.

    Schließlich erreiche ich um 16:15 nach 28 km den angepeilten Zeltplatz in einer Plantage.

    16:15 ist irgendwie früh, aber der nächste Zeltplatz ist 14 km weiter und 28 km reichen ja grundsätzlich mal für einen Tag. Ich hadere eine Weile und gehe schließlich doch weiter. Meistens ist die Strecke doch etwas kürzer, als von komoot berechnet.

    Ich sehne mich nach Schatten. Meine Waden entwickeln trotz Sonnencreme SF50 einen Sonnenbrand. Wahnsinn!

    Ich muss natürlich wieder zum Strand, danach eine nicht endende Ferienhaussiedlung. Och nee.

    Endlich erreiche ich die Plantage in der ich Zelten möchte. Komoot behält diesmal Recht und nach 42 km erreiche ich einen wieder einmal wunderschönen und toll gelegenen Zeltplatz an einer historischen Windmühle und mit Meerblick!

    Zum Glück hatte ich mir beim ALDI ein kaltes Abendessen gekauft. Ich habe fertig!

    Und wen treffe ich hier: Die beiden Radlerinnen, die mich zum crazy guy aus Germany küren. Danke für die Blumen.

    Nach Zeltaufbau und Abendessen aber schnell ins Bett.

    Ach Nein: Die Schweizerin im Shelter nebenan berichtet mir, ihr Freund sei eben noch zum Angeln an den Strand gefahren. Wie sie mir das erzählt, bekommt sie die Nachricht, dass sich der verhinderte Angler festgefahren hat Er ist um 22:45 noch nicht zurück, darf also wohl eine Nacht im Auto am Strand verbringen. Wie hoch ist eigentlich der Tidenhub am Skagerrak?
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  • Day 11

    Tag 10: Tversted bis Skagen Plantage

    August 13, 2022 in Denmark ⋅ ⛅ 22 °C

    Zu meiner Überraschung war morgens alles trocken, trotz der Lage des Übernachtungsplatzes in Meeresnähe.

    Nachdem ich mich von Allen verabschiedet hatte, ging es zunächst weiter durch die Tversted Plantage, schön im Schatten und durch richtigen Mischwald. Mit Sonnenaufgang sind die Temperaturen gleich wieder auf 26 °C gestiegen. Es beeindruckt mich, was die Dänen schon vor Jahrzehnten angelegt haben. Deutschland diskutiert noch.

    Von der Plantage ging es dann wieder ... auf den Strand. Das muss bei diesem Wanderweg wohl so. Aber der Sand war richtig fest, also alles gut.

    Nach 3 km ging es dann wieder in die Dünenheide; und was für eine! Die ganze Heide blühte im schönsten lila und der vielleicht 30 cm schmale Pfad war auch fast zugewachsen.

    Den Genuss der Landschaft musste ich mit 36 °C mit Ober- und Unterhitze bezahlen. Ich machte mir Gedanken über den Wasservorrat.

    Nach gut zwei Stunden in der Heide erreicht ich wieder den Strand. Und diesmal sollte ich diesem für 7,3 km folgen! Zum Glück war der Sand auf der ganzen Strecke fest. Es handelte sich auch wieder um einen Autostrand. Das scheint hier das große Ding zu sein.

    Nach 7,3 km wies mich das GPS zum Verlassen des Strandes hin und ich fand sogar einen entsprechenden Wegepfosten. Nur wo der Weg sein sollte, stand jetzt eine Düne! Also wieder Sandkastenklettern.

    Ganz oben auf der Düne sollte der Weg rechts angehen. Das tat er auch ... 20 m tiefer auf der Erde. Die Düne fiel steil ab. Ich habe es runter geschafft, steckte aber mehrfach bis zu den Waden im Sand.

    In der nachfolgenden Plantage tat der Schatten richtig gut. Nach 23 km erreichte ich einen Zeltplatz. Gleiche Situation wie gestern: Der nächste hätte wieder ein Tagespensum von 45 km erfordert.

    Nein heute nicht. So musste ich bereits nach 23 km Schluss machen. So schön die Übernachtungsmöglichkeiten sind; für mich liegen sie gerade sehr ungünstig. So werde ich also Dänemarks Nordspitze morgen umrunden.
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  • Day 12

    Tag 11: Skagen

    August 14, 2022 in Denmark ⋅ ⛅ 21 °C

    (Bilder für Tag 10 ergänzt)

    Heute sollte ich also die Nordspitze Dänemarks erreichen. Der Weg dahin wurde zum Desaster:

    Erst ging es gemütlich los mit einer Wanderung durch die Skagen Plantage. Dann kam ich nach Gamle Skagen, wo ich auf eine Bäckerei o.ä. gehofft hatte. Aber es gab nur Hotels. Alles voller Hotels!

    Dann ging es mal wieder ... auf den Strand. Diesmal wurde mir ein Kiesstrand geboten; hoher loser Kies. Was für ein Sch...

    Irgendwann ging es wieder in die Dünenheide. Leider löste sich der Nordsøstien einschließlich anderer in der Karte verzeichneter Pfade auf und ich endete in hohem verholzten Gestrüpp.

    Ich schlug mich querfeldein bis zum Leuchtturm Skagen durch, blutige Beine inklusive. Was soll man sagen: Selbst zum Leuchtturm führte kein Weg. Das ist so ein moderner Leuchtturm, der fernbedient wird. Wie man da zu Wartungszwecken hin kommt, bleibt ein Geheimnis. Irgendwann kam ich an einem riesigen Parkplatz an, wo es dank des Sonntags rappelvoll war. Immerhin konnte ich hier meine Wasservorräte auffüllen. Eine Kugel Eis für 5,- € wäre auch möglich gewesen Nein Danke.

    Von hier an lief es dann glatt: Ein Marsch zur Landspitze, danach ein kurzweiliger Marsch durch die Nebenstraßen von Skagen. Im netto habe ich mir dann die Zutaten für ein kombiniertes Frühstück/Mittagessen gekauft.

    Mein persönlicher Höhepunkt war die versandete Kirche, die von einer Wanderdüne verschüttet wurde und von der nur noch die Spitze des Kirchturms aus dem Sand ragt!

    Zurück in der Skagen Plantage verbringe ich die Nacht mit mehreren Radfahrern wieder auf einem "primitiv overnatningplads".

    34 km
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  • Day 13

    Tag 12: Skagen Plantage bis Tolshave Mos

    August 15, 2022 in Denmark ⋅ ⛅ 26 °C

    Der Tag startet erneut mit wolkenlosem Himmel. Nach der üblichen Morgenroutine und der Verabschiedung von den Radfahrern, die sich gestern alle eingefunden hatten, wanderte ich zunächst sehr angenehm durch die Skagen Plantage. Von deren Rand ging es wieder Richtung Strand ... OH NO!

    Anders als an der Westküste gibt es hier an der Ostküste nur noch schmale Strände und wenig Sand. Dieser hat aber Sand, wieder den pulvrigen. Mir bleibt nichts anderes übrig als an der Wasserlinie zu laufen und natürlich überflutet bald die erste Welle meine Füße. Na toll. Aber damit es dann jetzt auch egal und ich laufe die 3,5 km so schnell wie möglich ab. Danach ist wieder der Ausgang vom Strand weg und es folgt eine weitere Querfeldeineinlage, bei der ich eine Machete hätte gebrauchen können. An deren Ende lande ich nach mehreren geöffneten Weidezäunen mitten in einem Bauernhof. Niemand bemerkt mich und ich husche schnell durch zur Straße, womit ich wieder auf dem Nordsøstien bin.

    Der übrige Tag verläuft unspektakulär: Plantagen, Heide und zum Nachmittag wandelt sich die Landschaft immer in Richtung Weideland und schließlich Acker.

    Ich muss mehrere Stunden auf Straßen laufen, darunter auch eine stark befahrene ohne Randstreifen. Nicht lustig. Die Temperatur steigt "nur noch" bis 28 °C.

    Da die heutige Strandwanderung wohl die Letzte war, wasche ich an einem kleinen Bahnhof Füße, Socken und Schuhe. Trotzdem sind meine Füße abends ziemlich schrumpelig.

    Nach 35 km komme ich am heutigen Ziel am Tolshave Mose an, einem Naturschutzgebiet nahe Jerup, was bereits zur Frederikshavn Kommune gehört. Nur noch 22 km trennen mich vom Endpunkt in Frederikshavn. Wenige km davor liegt ein Campingplatz, an dem ich einen (oder zwei?) freie Tage im Komfort der Zivilisation genießen möchte.

    Morgen soll es regnen. Ich hoffe, ich kann das Zelt noch vor Beginn des Regens einpacken.

    Wegen schlechter Mobilfunkversorgung werden die Bilder nachgereicht.
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  • Day 14

    Tag 13: Tolshavn Mose bis Frederikshavn

    August 16, 2022 in Denmark ⋅ 🌧 24 °C

    Der Regen kam doch schon um 6 Uhr, also war es nix mit dem trocken eingepackten Zelt. Es regnete aber nur ca. 30 Minuten, sodass ich selbst nicht nass wurde und alles in Ruhe einpacken konnte. Auf das Frühstück habe ich sicherheitshalber verzichtet.

    Die Wanderung bis zum Ende der von mir gewählten Etappe des Nordsøstien in Frederikshavn verlief fast vollständig über (kaum befahrene) Straßen. Die Landschaft ist landwirtschaftlich geprägt und kaum ein Mensch ist zu sehen. 8 km vor dem Ziel durfte ich nochmal ... Na? ... auf dem Strand wandern. Haarggghhh

    Auch diesmal ging nur der nasse Sand an der Wasserlinie, aber das Meer war ruhig und ich kam mit trockenen Füßen durch. Und geregnet hat es trotz dunkler Wolken auch nicht mehr.

    Der Unterschied zum Dänemark an der Westküste könnte kaum größer sein: An der Westküste im südlichen Teil der Wanderung faszinierende Natur aus Dünenheide und vielfältigen Plantagen. Weiter nördlich Massentourismus; zwischen den touristischen Zentren wieder schöne Natur.

    Seit ich Skagen Über die Ostküste verlassen habe, habe ich keinen Touristen mehr gesehen, außer einigen Radreisenden.

    Erst als ich Rønnerhavn erreiche fallen wieder Touristen auf, ebenso einige in Frederikshavn. Aber das ist kein Vergleich mit der Westküste.

    Mittags erreiche ich also meinen gewählten Endpunkt im Stadtzentrum von Frederikshavn. Es geht gleich zum Einkaufen und kombinierten Frühstück/Mittagessen, anschließend knapp eine Stunde zurück zum Campingplatz.

    Der Campingplatz ist riesig, aber ziemlich leer. Die Saison scheint an der Ostküste früher zu Ende und der Campingplatz hat seit 15.8. die günstigen Winterpreise. Die Zeltwiese ist super und es gibt eine Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsraum.

    Seit 17:00 Uhr ziehen Gewitter durch. Egal, das Zelt steht, ich und Wäsche sind gewaschen. Die Abkühlung tut gut, da es seit heute extrem schwül ist. Morgen soll es wieder sonnig sein.

    Bilder kommen, wenn die Sonne wieder scheint. Am Mobilfunk liegt es diesmal nicht.

    Heute 16,1 km Wanderweg + 7 km "town stuff"
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  • Day 15

    Tag 14: Ruhetag in Frederikshavn

    August 17, 2022 in Denmark ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute ist Urlaub angesagt :-)

    Der Vormittag wurde benötigt, die weitere Wanderung zu planen. Ursprünglich war geplant, mit der Bahn nach Viborg zu fahren und von dort den Hærvejen bis Vejen zu laufen. Da ich bisher so gut voran komme, bin ich mutig geworden und werde einfach hier ab Frederikshavn losgehen, wo der Hærvejen in der Innenstadt beginnt.

    Nachteil: Ausgerechnet der Abschnitt bis Viborg fehlt in Openstreetmap und ich müsste mir über eine nervig Daten intensive Internetseite unterwegs die Zeltplätze heraussuchen.

    Ich habe daher heute alle Plätze entlang der Strecke herausgeschrieben und hilfsweise die Abstände bestimmt. Am Smartphone war das wirklich nervend. Vor allem aber hoffe ich, dass die ermittelten Entfernungen halbwegs passen.

    Heute Nachmittag habe ich mir dann ein umfangreiches Mittagessen am Palmenstrand gegönnt. Ja, das gibt es hier, auch wenn die Palmen in Pflanzkästen stehen.

    Der Rucksack ist mit neuem Essen auch wieder deutlich schwerer.

    Morgen früh geht es also wieder auf die Strecke. Die nächsten zwei Tage soll es regnen. Schade, aber nicht zu ändern.

    Ich hoffe, im Landesinneren nicht mit Stränden überrascht zu werden :-)

    Trotz angekündigtem Ende der Hitzewelle wurden heute wieder 30 °C erreicht.
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  • Day 16

    Tag 15: Frederikshavn bis Søheden Skov

    August 18, 2022 in Denmark ⋅ ☁️ 21 °C

    Ich wurde um 5:45 Uhr wach. Da Regen angekündigt war, prüfte ich als Erstes die Kurzfristvorhersage: Ab 8:30 sollte es für mehrere Stunden regnen.

    Also raus aus dem Zelt. Ich entschied mich, nach dem gestrigen kalorienreichen Tag auf das Frühstück zu verzichten, um früh am Startpunkt des Hærvejen zu sein. Um 7:50 ging ich Richtung Bushaltestelle, doch die Buslinie macht tatsächlich zwischen 8 und 9:30 Pause! Also doch zu Fuß in die Stadt.

    Der Regen setzte pünktlich um 8:30 Uhr ein. Um 9:00 Uhr war ich am Startpunkt des Hærvejen. Da der Wanderweg tatsächlich hier mitten in Frederikshavn beginnt, habe ich mal ein Startfoto gemacht.

    Zunächst musste ich mal aus der Stadt raus, was auf einer Fahrradstraße richtig angenehm wurde. Anders als bei uns war die nämlich wirklich nur für Radfahrer und Fußgänger.

    Am Stadtrand ging es direkt in einen großen Park und dann am Waldrand entlang. Der Wald war ein Militärgelände und drinnen wurde heftig geschossen.

    Tja, dann kamen Straßen und Schotterwege; fast den ganzen Tag. Die waren immerhin mehrheitlich kaum befahren. Die Landschaft entpuppte sich als erstaunlich hügelig und es ging immerhin bis auf 90 m ü.NHN ! In der Höhe konnte ich in der Ferne nochmal das Meer im Dunst ausmachen.

    Außerdem erblickte ich noch ein technisches Highlight: eine Kurzwellenanlage der Marine.
    Und der Hærvejen geht mitten durch!

    Auf die kurze Distanz konnte ich mir die interessanten Installationen aus der Nähe ansehen.

    Das lenkte mich von dem stundenlangen Wandern auf Straßen ab.

    Leider fiel das Mittagessen wegen Regen und fehlender Rastmöglichkeiten auch aus.

    Gegen 14:00 Uhr entdeckte ich eine Kirche mit Friedhof, wo ich endlich mal sitzen und eine Pause einlegen konnte. Aus einem Mittagessen wurde auch hier nichts, da der Regen wieder begann. Immerhin gab es aber frisches Wasser und ein WC.

    Etwas später kam ich nach 28 km am zweiten Übernachtungsplatz vorbei. Da die Entfernungen zu den von mir gestern abgeschätzten passten, entschied ich mich mutig, noch 10 km weiter zum nächsten Übernachtungsplatz zu gehen.

    Eine Stunde vor dem Tagesziel gab es eine dicke Überraschung: Von einem Schotterweg wies der Hærvejen Wegweiser plötzlich nach links. Schließlich erkannte ich einen kleinen Trampelpfad. Es ging steil in ein Flußtal hinab und ich befand mich plötzlich in einer Schlucht, durch die sich ein schmaler Pfad wand. Wie wunderbar; völlig unerwartet war ich mitten in einem verwunschenen Wald. Es ging kreuz und quer, rauf und runter! Ich kam nochmal richtig ind Schwitzen. Zwischendurch gab es Lichtungen und zahlreiche Gatter.

    Immer wieder gab es auch sumpfige Abschnitte, die mit Bohlenwegen ausgelegt waren.

    Nach einer Stunde in diesem tollen Naturwald erreichte ich den Übernachtungsplatz an der Naturschule Klunken. Der Platz ist schön neben der Schule gelegen und man kann das WC nutzen.

    Nach dem Abendessen bin ich gleich ins Zelt, da die Füße sich doch deutlich melden.

    37 km + 4 km, 13 ... 19 °C

    Das Gute zum Schluß: Der Regen für morgen ist abgesagt! Hoffentlich bleibt es dabei.
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  • Day 17

    Tag 16: Søheden Skov bis Hammer Bakker

    August 19, 2022 in Denmark ⋅ ⛅ 24 °C

    Morgens stand bereits die Sonne am Himmel, war durch viel Dunst aber noch schwach. Nach dem Frühstück ging es zunächst weiter durch zwei Plantagen; die eine wild wie ein Naturwald, die zweite Monokultur. Zwischendrin waren Weideflächen von Pferden und Rindern zu queren. Der Wegzustand reichte von kaum erkennbar bis Waldautobahn. Die Wanderung war sehr abwechslungsreich und wieder sehr hügelig. Die Markierung des Hærvejen ist bisher vorbildlich. Nur an einer wichtigen Stelle fehlte das Schild für rechts oder links. Als ich wieder ein Schild fand, lief ich versehentlich in die Rückwärtsrichtung und lief somit im Kreis. Mist, 30 Minuten verplämpert.

    Um 12:30 kam ich aus dem Wald auf offenes Land und merkte sofort, wie stark die Sonne inzwischen brannte.

    Die nächsten vier Stunden gehörten dem Wandern auf schattenlosen Asphaltstraßen. Zwischendurch fand ich zum Glück einen Picknickplatz für eine Mittagspause. Der Friedhof, an dem ich Nachmittags vorbei kam, bot den einzigen Wasserhahn des Tages!

    Die Gegend ist einsam, richtig einsam!

    Abends erreichte ich Hammer Banker, einen bewaldeten Hügel. Darin liegt auch mein heutiger Übernachtungsplatz. Kurz vor dem Ziel musste ich noch um eine Herde Ziegen herum klettern, da es sich die Tiere genau auf dem Weg gemütlich gemacht hatten.

    Etwas Pech habe ich mit dem Zeltplatz: Ausgerechnet heute haben sich hier 8 junge Erwachsene zum Feiern getroffen. Die verspeisen Unmengen an Essen und leeren Dose auf Dose. Ob es Alkohol ist, konnte ich noch nicht herausfinden. Ich hoffe, die Nacht wird nicht zu kurz.

    Heute 34 km, 13 ... 30 °C, Sonne satt
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  • Day 18

    Tag 17: Hammer Bakker bis Frejlev

    August 20, 2022 in Denmark ⋅ ⛅ 21 °C

    e Nacht war Party bedingt kurz. Nach dem Frühstück ging es weiter durch Hammer Bakker. Das interessante an der Plantage besteht darin, dass im ganzen Wald Pferde, Rinder, Ziegen, etc. frei rumlaufen. Diesmal war also der Übernachtungsplatz eingezäunt und abends war noch eine Herde Pferde vorbei gekommen und hatte sich die Menschen angeschaut.

    Ich musste morgens auch gleich an einer Pferde- und Rinderherde vorbei, die sich alle nur für ihr Frühstücksgras interessierten.

    Als ich durch den Wald durch war, begann der laute Asphaltteil. Mehr als zwei Stunden musste ich an der E45 entlang laufen. Dann kamen mehrere Gewerbegebiete, alles ohne Bürgersteig. Zum Glück war nur wenig Verkehr.

    Durch die Innenstadt von Aalborg begleitete mich umso mehr Autoverkehr. Nach zwei Wochen weitgehender Stille ist das echt furchtbar. Und det Stadt konnte ich nichts abgewinnen.

    Am südlichen Ende Aalborgs ging es endlich durch einen großen Park weiter. Es folgten die ganzen Vororte, durch die man aber durch einen durchgehenden Grünstreifen gehen konnte. Das ist echt clever gemacht.

    Danach kam wieder Weideland mit Schotterwegen und zum Schluss endlich wieder Wald.

    Den Wanderweg musste ich heute schon nach 23 km um 14:00 Uhr verlassen, um einen etwas abseits gelegenen Zeltplatz bei Frejlev zu erreichen. Der nächste liegt mindestens 30 km weiter und ist notgedrungen mein Ziel für morgen.

    So toll dieses Netz der erlaubten Übernachtungsplätze hier auch ist, die geringe Zahl in dieser Gegend schränkt mich als Wanderer echt ein.

    Die positiven Aspekte heute sind: Am Platz gibt es nichts, außer einer Bank und einer Wiese. Auch die fehlende Parkmöglichkeit in der Nähe dürfte mich vor weiteren Partys verschonen.

    Auf dem Friedhof von Frejlev konnte ich mich mit Wasser versorgen und mich nochmal notdürftig waschen. Zutaten für ein Abendessen konnte ich auch noch kaufen: Es gibt Wraps mit Salat, Cheddar und Pesto.

    31 km, davon aber nur 25 km gutgemachte Strecke Hærvejen

    Es gab wieder den ganzen Tag Sonne bei 18 ... 25 °C
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  • Day 19

    Tag 18: Frejlev bis Aars Skov

    August 21, 2022 in Denmark ⋅ ⛅ 22 °C

    Morgens wurde ich von einem klatschnassen Zelt überrascht. Es hatte nicht geregnet und mein Zelt war am höchsten Punkt eines Hügels, wenn auch mit Bäumen rundherum. Pech gehabt.

    Nach dem Frühstück ging es zunächst ganz angenehm durch zwei Plantagen. Monokultur zwar, aber es wechselten Bereiche mit verschiedenen Baumarten. Eine Plantage mit sortierten Bäumen hatte ich auch noch nicht!

    Um 11 Uhr war es mit der Herrlichkeit vorbei und bis zum Nachmittag kamen nur noch Straßen und Schotterwege durch riesige Agrarflächen. Um 12 Uhr setzte der angekündigte Regen ein.

    Erst gegen 16 Uhr kam ich an einer Kirche mit Friedhof (=Wasser & Toilette) und darin einer Sitzbank vorbei. Die Pause brauchte ich!

    Danach ging es zunächst bis Skivum weiter. Dort sollte es eine Herberge mit Zeltwiese, Küche, Toilette, etc. geben.

    Nun, den Platz habe ich gefunden, aber keine Herberge und die Küche war abgeschlossen. Ansonsten war der Platz eigentlich prima. Mir war aber irgendwie nach weiter wandern.

    Also habe ich an der dortigen Steckdose die Powerbank nachgeladen und mich selbst einer kleinen Wäsche unterzogen.

    Auf den weiteren 8 km ging es über einen gefühlt endlos langen Radweg, dafür aber abseits des Autoverkehrs. Auf dieser Strecke hatte ich Probleme mit gleich drei aggressiven Hunden, deren Halter sich für nicht zuständig hielten. Das hätte beim Notarzt enden können.

    Nach 41 km bin ich nun auf dem Zeltplatz im Aars Skov. Ich bin alleine, aber leider gibt es Krach durch Autobahn und Industrie. Pech gehabt.

    Morgen komme ich also zur nächsten großen Stadt Aars. Es soll morgen wieder sonnig werden.
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