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- Apr 7, 2023
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 11 m
- MoroccoSouss-MassaAgadir-Ida-ou-TnanTamraght OuzdarPointe Tamraght30°30’26” N 9°41’12” W
„Ramadan Mubarak!“
April 7, 2023 in Morocco ⋅ ☀️ 21 °C
Dass Kinder uns um Geld anbetteln… haben wir leider in fast allen Ländern erlebt. Dass sogenannte „faux guides“ uns den Weg zeigen wollen und dann Geld dafür verlangen… die gibt’s überall. Ok zugegeben, die Marokkaner sind besonders hartnäckig. Dass kleine Mädchen an Simi’s blonden Haaren ziehen… auch nichts Neues.
Auf dieser Reise werden wir jedoch mit neuen Sitten und Regeln konfrontiert, die wir so noch nicht kennen:
Wir wollten kürzlich ein Airbnb in Imsouane an der Atlantikküste buchen. Anstatt einer Bestätigung erhielten wir per Mail die Frage: Seid ihr verheiratet? Wir haben die Wahrheit gesagt und prompt eine Absage erhalten. Gemäss den Hausregeln müssen Paare verheiratet sein. Wir haben schon gehört, dass marokkanische Paare bei Hotelbuchungen teilweise eine Heiratsurkunde vorweisen müssen. Denn aussereheliche Beziehungen sind in Marokko nach islamischem Recht verboten. Dass dies auch für nicht-muslimische Touristen gilt, hat uns überrascht – war bis jetzt aber eine Ausnahme.
Im Moment findet der Fastenmonat Ramadan statt. Das ganze Land funktioniert in dieser Zeit langsamer. Während des Tages bewegen sich viele Musliminnen und Muslime nur so viel wie notwendig. Oder holen den Schlaf nach, den sie in der Nacht versäumt haben. Während des Fastenmonats werden sogar die Uhren um eine Stunde zurückgedreht, um den Tag künstlich zu verkürzen. Diese spezielle Stimmung steckt auch uns ein wenig an – wir essen unser Picknick möglichst unauffällig, trinken kurz einen Schluck Wasser und versorgen dann die Flasche wieder im Rucksack.
Die meisten Läden und Restaurants sind während des Ramadan zu. Als wir kürzlich an einem kleineren Ort übernachtet haben, mussten wir feststellen, dass dort die Restaurants nicht mal am Abend öffnen. Also sind wir 45 Minuten in die nächst grössere Stadt gefahren, um etwas Essbares zu finden.
Kurz vor 19 Uhr kommt bisschen Hektik auf. Alle Frauen und Männer eilen nach Hause. Denn pünktlich zum Sonnenuntergang hört man den Muezzin zum Gebet rufen, es folgt das Fastenbrechen „Iftar“. Die Mahlzeiten werden im Familienkreis zelebriert. Häufig wird sogar nach Mitternacht noch eine Tagine gekocht. Und um 4 Uhr in der Nacht stellen sich viele Muslime einen Wecker, um noch ein paar Datteln zu essen.
Neue Eindrücke, spannende Beobachtungen. Und wir freuen uns schon auf das Ende des Ramadans. Weil dann folgt das dreitägige Zuckerfest. Inshallah.
Unterdessen haben wir unser Auto zurück nach Marrakesch gebracht und sind mit dem Bus an die Küste gefahren. Genauer nach Tamraght. Ein Dorf, das vor allem in der Surfer-Szene bekannt ist. Sonst gibt es hier nicht viel zu tun. Immerhin haben wir ein hübsches Hostel, wo wir uns entspannen - und selber kochen können.
(„Ramadan mubarak“ - ein weitverbreiteter Gruss in der Fastenzeit, bedeutet „froher Ramadan“.)Read more