• NikkiUndMichi

Uganda und Ruanda

Von donnernden Wasserfällen über hautnahe Begegnungen mit Gorillas und Schimpansen in Ugandas bis hin zu magischen Bootstouren auf den Seen Ruandas. Baumkletternde Löwen, endlose Savannen, spektakuläre Sonnenuntergänge – unser Abenteuer in Ostafrika! Baca lagi
  • Permulaan perjalanan
    6 Februari 2025

    Let's go!

    7 Februari, Uganda ⋅ ⛅ 29 °C

    23 Stunden unterwegs – und es werden noch einige dazukommen! Schlaf? Fehlanzeige. Unsere Anreise nach Ostafrika war länger als geplant: Über siebeneinhalb Stunden Warten in Istanbul, weil ein Flieger ausgefallen ist, kurzfristiges Umbuchen – aber jetzt sind wir endlich angekommen!

    Wir rollen durch die Straßen von Kampala, der pulsierenden Hauptstadt Ugandas, und vor uns liegt ein ganzer Monat voller Abenteuer in Ostafrika. Wir freuen uns auf beeindruckende Landschaften, spannende Begegnungen mit Land und Leuten – und natürlich auf die vielen Tiere. Safari!
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  • Nashörner! Ziwa Rhino Project

    7 Februari, Uganda ⋅ ☁️ 33 °C

    Auf unserer Reise von Kampala in Richtung Murchison Falls National Park machten wir einen Zwischenstopp auf der Ziwa Rhino and Wildlife Ranch. Dieses einzigartige Schutzgebiet ist der einzige Ort in Uganda, an dem man die majestätischen weißen Nashörner in freier Wildbahn beobachten kann.

    Unser Ranger Derek wirkt entspannt. "Wir werden Nashörner sehen, keine Sorge", lacht er beim Briefung. Und tatsächlich. Nach einer kurzen Pirschfahrt und einem entspannten Fußmarsch durchs Gelände werden wir langsamer und leiser.

    Pffffffff! Wir stehen direkt vor ihnen. Mehrere Nashörner liegen schläfrig unter einem Baum. Ihr Schnaufen ist beeindruckend laut. Kein Wagen schützt uns vor den Nashörnern. Wir sind zu Fuß unterwegs, aber Derek beruhigt uns: "Keine Sorge, ich kenne jede ihrer Gefühlsregungen. Sie sind entspannt. Wir können uns bis auf sieben Meter nähern."

    Auch bewaffnete Ranger mit Kalaschnikows sind in der Nähe. Sie beschützen aber nicht uns vor den Nashörnern. Sie beschützen die Nashörner vor Wilderern. Die haben alle Nashörner in Uganda bis in die 80er Jahre komplett ausgerottet. Jetzt gibt es wieder 47 Exemplare im Land und die sind alle hier auf der Ranch.

    Unser Besuch bei Ziwa Rhino war nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend. Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagierte Menschen wie Ranger Derek daran arbeiten, diese majestätischen Tiere für zukünftige Generationen zu schützen.
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  • Murchinson Falls National Park

    7–10 Feb, Uganda ⋅ ☁️ 33 °C

    Murchison Falls National Park – Safari zwischen Nilpferden und Löwen! Der Murchison Falls National Park ist unser nächstes Ziel. Größter und ältester des Landes. Wir übernachten in der Twiga Safari Lodge, einem luxuriösen Tented Camp direkt am Ufer des Nils. Wirnkommen abends an. Schnelles Dinner. Zipp! Zelt zu. Schlafen. Nachts hören wir das Trampeln und Grunzen der Nilpferde, die direkt vor unserem Zelt umherziehen. Ein bisschen Abenteuer, ein bisschen Nervenkitzel – und eine absolut besondere Atmosphäre.

    Noch vor Sonnenaufgang brechen wir auf zum Game Drive. Die ersten Tiere lassen nicht lange auf sich warten. Löwen streifen durch das hohe Gras, während Giraffen elegant zwischen den Akazien umherziehen. Büffelherden kreuzen unseren Weg, immer aufmerksam, immer bereit zur Flucht. Dazwischen tauchen Antilopen auf, hoch oben am Himmel kreisen Raubvögel auf der Suche nach Beute.

    Der Murchison Falls National Park erstreckt sich über fast 3.900 Quadratkilometer. Seit 1952 ist er Schutzgebiet, doch seine Geschichte reicht weit zurück. Schon Winston Churchill reiste hierher, ebenso wie Ernest Hemingway, der nach einem Flugzeugabsturz am Nil strandete.
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  • Nilsafari zu den Fällen

    8 Februari, Uganda ⋅ ☁️ 33 °C

    Ab aufs Boot! Auf den Nil! Von der Brücke unterhalb der Murchison Falls fahren wir stromaufwärts. Vorbei an Nilpferden, die im Wasser dösen, und Wasserböcken, die am Ufer grasen. Elefanten ziehen gemächlich durchs Flussbett, während Krokodile regungslos am Ufer liegen und die Sonne genießen. Überall begleitet uns eine unglaubliche Vogelfielfalt – von bunten Eisvögeln bis zu majestätischen Seeadlern.

    Langsam gleiten wir am Ufer entlang. Diese Ruhe, diese Landschaft - großartig. Doch je näher wir den Wasserfällen kommen, desto stärker wird die Strömung. Irgendwann ist sie so gewaltig, dass selbst die 30 Knoten unseres Boots uns keinen Meter weiterbringen. Wir stoppen, fotografieren die Murchison Falls von hier unten – ein spektakulärer Anblick, wie die Wassermassen sich durch die enge Felsschlucht zwängen und tosend in die Tiefe stürzen. Danach lassen wir uns ganz entspannt mit der Strömung zurücktreiben, während der Nil uns die perfekte Kulisse für den Rückweg bietet.

    Später geht es für uns noch nach oben, direkt zu den Murchison Falls. Hier, wo der Nil auf nur sieben Meter Breite zusammengepresst wird und mit über 300 Kubikmetern Wasser pro Sekunde 42 Meter in die Tiefe stürzt, erleben wir ein tosendes Naturschauspiel.
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  • Bootsfahrt ins Nil-Delta

    9 Februari, Uganda ⋅ ⛅ 28 °C

    Werden wir ihn sehen? Den berühmten und mysteriösen Schuhschnabel, einen der seltensten Vögel der Welt? Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich...

    Heute geht es in Richtung Nil-Delta, hinab zum Albert-See. Die Szenerie entlang des Weges erinnert uns an das berühmte Okavango-Delta in Botswana: große Krokodile, die sich am Ufer sonnen, und eine beeindruckende Vielfalt an Vögeln. Sogar die scheuen schwarz-weißen Colobus-Affen lassen sich blicken.

    Der Albert-See, benannt nach Prinz Albert, dem Ehemann von Königin Victoria, liegt im westlichen Teil Ugandas und bildet eine natürliche Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Mit einer Fläche von etwa 5.300 km² ist er einer der großen Seen im ostafrikanischen Grabenbruch. Der Nil fließt durch den Albert-See und setzt von hier aus seine Reise nach Norden fort, was den See zu einem wichtigen Bestandteil des Nil-Systems macht.

    Wir gleiten durchs Wasser, der Sonnenaufgang zaubert magisch weiches Licht. Am Ufer - ein Defilee Afrikas Tierwelt. Zauberschön.

    Und dann steht er einfach da. Der Schuhschnabel. Balaeniceps rex. Dieser seltene Vogel, der seinen Namen seinem schnabelähnlichen, klobigen Schnabel verdankt, ist ein lebendes Fossil und gehört zu den faszinierendsten Vogelarten Afrikas. Der Schuhschnabel ist bekannt für seine extreme Geduld beim Jagen – regungslos verharrt er oft stundenlang im seichten Wasser, bevor er blitzschnell zuschlägt, um Fische, Frösche oder sogar kleine Reptilien zu fangen. Weltweit gibt es nur noch rund 5.000 bis 8.000 Exemplare, was unsere Begegnung umso besonderer macht.

    Selbst unser Bootskapitän staunt und ist ein wenig ratlos, wir sehen gleich drei Exemplare! Was uns fast peinlich ist Denn hier haben schon Generationen von Ornitologen wochenlang ergebnislos nach dem Schuhschnabel geschaut.
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  • Rolex aus Uganda

    10 Februari, Uganda ⋅ ⛅ 26 °C

    Wenn man „Rolex“ hört, denkt man automatisch an Luxusuhren aus der Schweiz. Doch in Uganda steht der Begriff für etwas ganz anderes: ein köstliches Streetfood-Gericht, das auf „rolled eggs“ zurückgeht – also gerollte Eier.

    Ein Rolex ist eine Art Wrap aus einem dünnen Fladenbrot, dem Chapati, und einem Omelett mit Gemüse. Die Eier werden mit Tomaten, Zwiebeln und manchmal Paprika verquirlt und auf einer heißen Platte gebraten. Anschließend wird das Omelett in das Chapati eingerollt – daher der Name „Rolex“.

    Das Gericht stammt aus der Region um Kampala, die Hauptstadt Ugandas. Dort begannen Straßenhändler, Eier und Chapati zu kombinieren, um eine günstige, sättigende Mahlzeit anzubieten. Heute ist der Rolex im ganzen Land verbreitet und wird von Händlern an jeder Straßenecke frisch zubereitet.

    Der Rolex ist nicht nur lecker, sondern auch praktisch: Er ist schnell gemacht, einfach zu essen und kostet wenig. Zudem kann er je nach Geschmack variiert werden – mit Avocado, Fleisch oder extra Gewürzen. Besonders bei Studenten und Reisenden ist er als unkomplizierter Snack beliebt.

    Der Rolex ist inzwischen ein Symbol der ugandischen Streetfood-Kultur.
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  • Travel-Tag - Richtung Kibale

    10–12 Feb, Uganda ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute ist Reisetag. Wir verlassen den Murchison Falls National Park und machen uns auf den Weg nach Süden, in Richtung Kibale Forest. Eine lange Fahrt durch ein Land voller Kontraste, Begegnungen und bewegender Eindrücke.

    Die Landschaft verändert sich langsam, doch überall entlang der Strecke begleiten uns kleine Dörfer, staubige Straßen und das geschäftige Treiben der Menschen. Uganda zeigt sich hier von seiner authentischen Seite: Kinder in Schuluniformen, die lachend am Straßenrand spielen. Andere, die nicht zur Schule gehen können, weil ihren Eltern die sieben bis zehn Dollar monatliches Schulgeld fehlen.

    Das Leben in diesen Dörfern ist einfach, oft geprägt von harter Arbeit und wenig Komfort. Trinkwasser ist ein tägliches Thema – viele Familien holen es in schweren gelben Kanistern aus dem Albertsee, andere haben kleine Brunnen, zu denen sie teils weite Wege zurücklegen müssen. Und doch begegnen uns überall freundliche Gesichter, offene Blicke, neugierige Kinder, die uns zuwinken. "Matsungo!", rufen sie. So werden wir Weiße hier genannt.

    Wir halten an einem schattigen Platz, packen unser Lunch aus – doch in Afrika bleibt man nie lange allein. Schon bald kommen mehrere Mütter mit ihren Kindern, neugierig, zurückhaltend, aber mit leuchtenden Augen. Matürlich teilen wir. Naja, eigentlich geben wir alles weiter, damit alle etwas bekommen. Besonders die frisch aufgeschnittene Ananas sorgt für Begeisterung. Momente wie diese machen Reisen besonders – Begegnungen ohne viele Worte, aber mit viel Herzlichkeit.

    Nach einer langen Fahrt erreichen wir schließlich den Kibale Forest. Unsere Unterkunft für die Nacht: die Kibale Primate Lodge, mitten im Regenwald. Morgen wartet ein neues Abenteuer – die Schimpansen-Wanderung. Doch für den Moment genießen wir die Stille des Waldes, das Zirpen der Insekten, das entfernte Rufen der Affen. Ein weiterer Tag in Uganda geht zu Ende, voller Eindrücke, die bleiben.
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  • Schimpansen-Tracking im Kibale Forest

    11 Februari, Uganda ⋅ ⛅ 26 °C

    Frühmorgens. Briefing der Ranger im Kibale Forest Nationalpark in Uganda. Los geht's. Unsere Rangerin Jessie führt die kleine Gruppe tief in den dichten Dschungel. Heute gestaltet sich die Suche nach den Schimpansen besonders schwierig – die große Affebfamile hat sich neun bis elf Kilometer in den Osten des Nationalparks zurückgezogen. Eine fast unmögliche Herausforderung. Fürnins nicht machbar. Doch wir geben nicht auf. Hoffen auf versprengte Familienmitglieder.

    Mit Macheten bahnen wir uns den Weg durch das Dickicht, bis nach über einer Stunde plötzlich ein kleiner Trupp Schimpansen vor uns auftaucht. Michi ist als Erster mit der Kamera zur Stelle. Eine Schimpansen-Mutter trägt ihr Junges auf dem Rücken, gefolgt von mehreren Weibchen, die in einer Reihe durch den Wald marschieren. Nach wenigen Minuten verlieren wir sie aus den Augen – das Unterholz ist zu dicht. Doch kurze Zeit später haben wir sie wieder: Sie haben die Feigenbäume erklommen und fressen genüsslich Früchte und Raupen, eine Delikatesse für die Primaten. Wir beobachten sie über eine Stunde lang beim Klettern und Fressen.

    Fünf Stunden später. Zurück in der Lodge. Wir sind froh über unsere Gamaschen, die uns vor dem schlimmsten Dreck bewahrt haben. Das Team sorgt für exzellenten Service – Schuhe und Kleidung werden blitzschnell gereinigt. Zeit für einen Gin Tonic.
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  • Affen, Kaffee und Bananen-Gin

    11 Februari, Uganda ⋅ ☁️ 32 °C

    Wir sind in der Region um den Kibale Forest geblieben. Es gibt hier noch jede Menge zu sehen. Unsere Erkundungstour führt uns zuerst in ein Sumpfgebiet. Ein wahres Paradies für Vogelliebhaber und Affenbeobachter. Die dichte Vegetation und das Wasser bieten vielen Tierarten einen geschützten Lebensraum. Wir entdecken zahlreiche farbenfrohe Vögel und verschiedene Affenarten, die sich geschickt von Ast zu Ast bewegen.

    Weiter geht's in eine nahegelegene Dorfgemeinschaft. Hier tauchen wir in die traditionelle Herstellung von ugandischem Kaffee ein. Uns wird gezeigt, wie die Robusta-Bohnen verarbeitet werden – ein Prozess, der vom Trocknen bis hin zum Rösten reicht. Wir dürfen selbst mit anpacken und erleben, wie der frisch geröstete Kaffee gemahlen und dann in einem einfachen Filter aufgegossen wird. Der intensive, kräftige Geschmack gibt uns die perfekte Energie für die nächste Etappe unseres Tages. Bananen-Gin!

    Doch vorher besuchen wir noch die Frauen des Dorfes. Sie weben traumschöne Dinge aus Naturfasern. Wirklich beeindruckend, diese Kunstfertigkeit. Ausserdem bekommen wir noch einen schönen Tanz mit Trommeln und Gesan zum Abschied.

    Nicht weit vom Wald entfernt treffen wir auf einen Bananenexperten, der uns in die Geheimnisse seiner Spezialitäten einweiht. Er stellt frischen Bananensaft her, serviert uns aber auch sein selbstgebrautes Bananenbier. Der Höhepunkt ist jedoch der Bananen-Schnaps, den sie hier als Bananen-Gin bezeichnen. Mit rund 60 Prozent Alkoholgehalt ist er nichts für schwache Nerven – stark, scharf, superlecker.

    Zurück zur Lodge. Am knisternden Feuer schmecken wir den Tag nach. Und genießen die Atmosphäre des afrikanischen Abends.
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  • Eine kleine Wahrheit übers Zähneputzen

    12 Februari, Uganda ⋅ ☁️ 25 °C

    Im Süden des Kibale Nationalparks haben wir uns heute mit Good verabredet. Er ist ein lokaler Fremdenführer, der uns sein Dorf und seine Community hier am Rande der Kraterseen zeigen möchte. Der Spaziergang ist durchaus anstrengend. Es geht richtig hoch. Wir sind auch auf über 1500 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Die Landschaft ist wunderschön. Es ist noch früh am Morgen, kaum jemand unterwegs.

    Wir kommen am lokalen Brunnen vorbei und werden wieder einmal daran erinnert, dass die Menschen, die hier wohnen, kein fließendes Wasser in ihren Hütten und kleinen Häuschen haben. Sie müssen alle mit den gelben 20-Liter-Plastikkanistern hierherkommen, das Wasser auffüllen und es dann wieder nach Hause schleppen. Heute Morgen haben wir noch ganz selbstverständlich den Wasserhahn in der Lodge aufgedreht, um uns die Zähne zu putzen. Wer hier entlangspaziert, wird sich bewusst: es ist ein großer Luxus, jederzeit ein sauberes Glas Wasser trinken zu können.

    Der blaue Riesenturako ist ein wunderschöner Vogel, riesengroß und ein beliebtes Fotomotiv für alle Reisenden. Ornithologen sind ganz scharf darauf, dieses Tier abzulichten. Doch wie das immer so ist bei beliebten Tieren: Sie sind relativ selten. Unser großes Glück, Good entdeckt gleich sechs dieser Vögel in einem Baum, und wir können schöne Aufnahmen machen. Und wieder sagen sie uns: "you are so lucky"!

    Wir laufen weiter bis zu einem der Kraterseen und haben dann noch einmal eine große Affenparade vor uns. Black and White Colobus Monkeys, Vervet Monkeys und andere Affenarten turnen hier direkt vor unserer Kameralinse herum. Wir freuen uns total, lassen den Vormittag entspannt ausklingen und machen uns dann auf die Reise in Richtung Queen-Elizabeth-Nationalpark südwärts.
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  • Begegnung mit Rekord-Löwen

    13 Februari, Uganda ⋅ ☁️ 22 °C

    Der nördliche Teil des Queen Elizabeth Nationalparks erwacht langsam, während unser offener Toyota Land Cruiser über die sandigen Pisten rollt. Der Morgen ist klar, die Luft frisch – perfekte Bedingungen für einen Game Drive.

    Kaum sind wir unterwegs, treffen wir schon auf die ersten Elefanten, die sich am Rand der Piste bewegen. Die goldene Morgensonne taucht die Szene in ein warmes Licht – ein magischer Moment.

    Dann folgt das erste große Highlight: Zwei Löwenbrüder liegen entspannt in der Sonne. Sie wirken kräftig, ihr Fell glänzt, ihre Bäuche sind gefüllt – offensichtlich haben sie in der Nacht einen erfolgreichen Riss gemacht. Doch das ist nicht das Besondere an ihnen.

    Diese beiden sind wahre Berühmtheiten. Am 1. Februar 2024 haben sie eine spektakuläre Leistung vollbracht: Sie sind durch den Kazinga Channel geschwommen – eine Strecke von über 1,4 Kilometern. Damit halten sie den Weltrekord für die längste jemals dokumentierte Schwimmstrecke von Löwen. Und das in einem Gewässer, das für seine zahlreichen Krokodile bekannt ist.

    Warum? Ganz einfach: Sie suchten sich ein neues Revier. Auf dieser Seite des Nationalparks haben sie es offensichtlich gefunden – und es scheint ihnen bestens zu gehen.

    Unser Game Drive geht weiter. Noch immer fahren wir mit einem Ersatzfahrzeug, denn unser ursprünglicher Wagen ist in der Werkstatt – ein Problem mit der vorderen Lenkung wird dort behoben. Doch das kann uns nicht aufhalten. Der Queen Elizabeth Nationalpark hat noch viele Überraschungen zu bieten.

    Hier, eingebettet in die Landschaft, liegt ein faszinierendes Naturwunder: ein Salzsee, der seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle für die lokale Bevölkerung spielt.

    Der See ist das Überbleibsel eines urzeitlichen Seebeckens. Durch die intensive Verdunstung, die über Jahrtausende hinweg stattgefunden hat, hat sich hier eine hohe Salzkonzentration entwickelt. Besonders während der Trockenzeit bilden sich an der Oberfläche weiße Salzkrusten, die regelmäßig geerntet werden.

    Wir treffen auf Einheimische, die uns erklären, wie das Salz gewonnen wird. Männer und Frauen stehen im flachen Wasser, lösen mit Holzwerkzeugen das kristallisierte Salz vom Seeboden und sammeln es in Körben. Die Arbeit ist hart, aber sie lohnt sich – denn das Salz ist nicht nur für die lokale Bevölkerung wertvoll, sondern wird auch in andere Regionen verkauft.

    Es ist brutal heiß. Die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel, die Temperaturen liegen weit über 30 Grad, und der Salzuntergrund reflektiert die Strahlen zusätzlich. Die Luft ist trocken, die Hitze drückt – es gibt keinen Schatten, und der Geruch von Schwefel liegt schwer in der Nase.

    Die Männer, die hier arbeiten, tragen oft nur einfache Kleidung und haben keine Schutzmaßnahmen gegen die extreme Umgebung. Ihre Füße und Hände sind vom Salzwasser gezeichnet. Barfuß oder mit einfachen Sandalen stehen sie stundenlang im Salzsee, während sie die schweren Säcke mit Salz auf ihren Schultern schleppen. Bis zu 50 Kilogramm wiegt ein einzelner Sack.

    Wir haben großen Respekt für die Männer und Frauen, die hier Tag für Tag schuften, um das Salz zu ernten. Ihre Arbeit ist hart, gefährlich und körperlich extrem belastend – und doch bleibt sie weitgehend unsichtbar für die Außenwelt.
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  • Bootstour auf dem Kazinga Channel

    13 Februari, Uganda ⋅ ⛅ 31 °C

    Eine Bootstour auf dem Kazinga Channel im Queen Elizabeth National Park gehört zu den Highlights in Uganda. Wir besteigen das Boot Hippo. Vom Wasser aus eröffnet sich eine faszinierende Kulisse: Flusspferde und Elefanten baden am Ufer, Büffel und Antilopen grasen in der Nähe, während unzählige Vogelarten – darunter Seeadler, Störche, Ibisse und farbenfrohe Eisvögel – das Bild abrunden. Selbst Krokodile liegen entspannt zwischen den Hippos. Denn ihre Hauptnahrungsquelle ist nicht das Großwild, sondern der Fisch – und davon gibt es hier reichlich.

    Der Kazinga Channel ist ein natürlicher Wasserweg, der den Lake Edward mit dem Lake George verbindet. Mit einer Länge von etwa 32 Kilometern ist er ein zentrales Element des Queen Elizabeth Nationalparks. Der Kanal sorgt für eine stetige Wasserzufuhr und ist damit eine essenzielle Lebensader für die Tiere des Parks. Besonders in der Trockenzeit zieht der Kanal eine große Anzahl von Wildtieren an – ideale Bedingungen für eine unvergessliche Safari vom Wasser aus.

    An den Ufern des Kazinga Channels befinden sich kleine Fischerdörfer. Die Szenerie ist beeindruckend: Während Fischer am Ufer ihre Netze ordnen, trabt im Hintergrund ein Nilpferd durch die Landschaft – ein Bild harmonischer Koexistenz zwischen Mensch und Tier. Trotz der Wildnis haben sich die Menschen an das Zusammenleben mit den imposanten Tieren angepasst.

    Nicht weit vom Kazinga Channel entfernt liegt die Demokratische Republik Kongo. Der Lake Edward, an den der Kanal grenzt, wird von Uganda und der DR Kongo geteilt. Diese Region ist nicht nur wegen ihrer Wildtiere bedeutsam, sondern auch aufgrund ihrer landschaftlichen Vielfalt, die von den Savannen des Queen Elizabeth Nationalparks bis zu den üppigen Regenwäldern des Virunga-Nationalparks in der DR Kongo reicht.

    Trotz politischer Herausforderungen und ökologischer Bedrohungen bleibt die Region ein bedeutendes Naturschutzgebiet. Die Nähe des Kazinga Channels zur DR Kongo macht ihn zu einem wichtigen Verbindungspunkt zwischen diesen beiden einzigartigen Naturlandschaften.
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  • Einmal übern Äquator, bitte!

    13 Februari, Uganda ⋅ ⛅ 32 °C

    Es gibt Orte auf der Welt, die mehr sind als nur geografische Markierungen – sie erzählen Geschichten, laden zum Staunen ein und lassen uns die Natur mit neuen Augen sehen. Einer dieser Orte ist der Äquator im Queen Elizabeth Nationalpark in Uganda.

    Hier, mitten im afrikanischen Busch, verläuft die unsichtbare Linie, die die Erde in Nord- und Südhalbkugel teilt. Ein Denkmal mit einer großen, gelben Linie macht diese besondere Landmarke sichtbar. Obwohl im Grunde völlig unspektakulär, ist es schon lustig, zwischen Nord- und Südhalbkugel hin- und herzuhüpfen.

    Während Safarifahrzeuge vorbeijuckeln, kann man an diesem Punkt ein Experiment mit den Jungs am Straßenrand erleben: das sogenannte Coriolis-Phänomen. Angeblich dreht sich Wasser nördlich des Äquators im Uhrzeigersinn ab, südlich davon gegen den Uhrzeigersinn. Grundsätzlich zwar wissenschaftlich nachgewiesen. Aber in der Realität kaum rekonsteuierbar. Schon gar nicht hier mit Eimerchen am Straßenrand.
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  • Gamedrive in Ishasha

    14–16 Feb, Uganda ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach unserer Ankunft im Ishasha-Sektor des Queen Elizabeth Nationalparks starteten wir direkt mit unserem ersten Game Drive – und wurden nicht enttäuscht. Schon nach kurzer Zeit entdeckten wir in der Ferne einen Leoparden auf der Suche nach Beute. Damit haben wir die "Big Five" in Uganda komplett. Nashorn, Büffel, Elefanten, Löwe und Leopard. Herrlich!

    Neben dem Leoparden begegneten wir vielen anderen Tieren: Antilopen, Büffeln und Elefanten, die sich in der weiten Savanne bewegten. Der Ishasha-Sektor ist besonders bekannt für seine baumkletternden Löwen, die es sich oft auf Feigenbäumen bequem machen – ein seltenes Verhalten, das man weltweit nur an wenigen Orten beobachten kann. Aber dazu kommen wir später noch.

    Krönender Abschluss des Tages: eine kleine Bar nur für uns mitten im Busch. Der perfekte Ort dür einen Sundowner-Drink. Vor uns eine weite Ebene, durch die in der untergehenden Sonne eine Gruppe Elefanten zog. Ein Traum.

    Für die Nacht checkten wir im Ishasha Wilderness Camp ein, das direkt am Ntungwe-Fluss liegt. Unser luxuriöses Zelt bot eine großartige Aussicht auf das Wasser, wo immer wieder Tiere vorbeiziehen – ein echtes Safari-Erlebnis mit Komfort.

    Da Wildtiere wie Büffel und Hippos sich frei durch das Gebiet bewegen, durften wir nur in Begleitung eines Rangers von der Rezeption zu unserem Zelt. Und genau das wurde am Abend noch zur amüsanten Herausforderung: Hippo Henry hatte es sich direkt vor unserem Zelt gemütlich gemacht.
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  • Die baumlebenden Löwen von Ishasha

    15 Februari, Uganda ⋅ ☁️ 28 °C

    Der Ishasha-Sektor im Queen-Elizabeth-Nationalpark ist berühmt für ein einzigartiges Phänomen: Löwen, die auf Bäume klettern und dort viel Zeit verbringen. Genau deshalb sind wir hier. Doch die Ernüchterung kommt schnell – seit fünf Tagen hat sie niemand mehr gesehen.

    Trotzdem geben wir nicht auf. Stunde um Stunde durchkämmen wir die Savanne, scannen Feigenbäume, in denen sie sich angeblich verstecken. Warum sie dort oben liegen? Vielleicht wegen der besseren Aussicht, vielleicht wegen der kühleren Brise oder einfach, um dem Ungeziefer am Boden zu entkommen.

    Dann ein Hinweis: Hinter einem Army-Stützpunkt soll ein Baum sein, in dem sich die Löwen gerade ausruhen. Ein Ort, der eigentlich tabu für uns ist. Doch nach ein paar Verhandlungen ändert sich plötzlich alles – es geht doch.

    Alles passiert jetzt sehr schnell. Ein bewaffneter Soldat führt uns durchs hohe Gras, links, rechts, das Auto muss versteckt werden. Die Situation ist konspirativ, tja, Nikki&Michi-Style... Und dann – Sichtkontakt! Ein Baum, darin die legendären Löwen von Ishasha. Die Hände zittern, die Kamera wackelt. Sie sind weiter entfernt als erhofft, die Aufnahmen nicht perfekt. Aber egal. Wir haben sie gesehen.

    Als ob das noch nicht genug wäre, bekommen wir kurz darauf den ultimativen Bonus: Ein Leopard ruht auf einem Ast, satt und zufrieden nach einer üppigen Mahlzeit. Damit ist unser Safari-Ziel erfüllt – die Big Five sind komplett. Löwe, Büffel, Nashorn, Elefant und jetzt auch der Leopard.
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  • Auf nach Bwindi! Gorillas suchen!

    16–19 Feb, Uganda ⋅ ☁️ 20 °C

    Unsere Reise vom Ishasha Wilderness Camp im Queen Elizabeth Nationalpark bis zur Chameleon Hill Lodge am Bwindi Impenetrable Forest beginnt früh am Morgen. Die aufgehende Sonne taucht die Landschaft in goldenes Licht, als wir ein letztes Mal durch den Ishasha-Sektor fahren.

    Noch vor unserer Weiterfahrt erwartet uns eine Überraschung: Ein Buschfrühstück, mitten in der Wildnis, nur für uns zwei. Das Camp-Team hat eine kleine Tafel gedeckt, umgeben von nichts als Savanne und Stille. Es gibt frisch gebackenes Toast, Eier, tropische Früchte, duftenden Kaffee und Tee – ein perfekter Start in den Tag. Wir genießen den Moment, spüren die Weite Afrikas und sind überwältigt von diesem besonderen Erlebnis.

    Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg in Richtung Bwindi Nationalpark. Je weiter wir fahren, desto schlechter wird die Straße. Der Staub der Savanne weicht allmählich feuchter, dichter werdender Vegetation. Die Strecke windet sich immer höher, wir durchqueren Höhenlagen über 1.400 Meter. Dann setzt der Regen ein.

    Was als gemütliche Fahrt begann, wird nun zu einer echten Herausforderung. Der Weg verwandelt sich in eine matschige Piste, die sich steil den Berg hinaufzieht. Unsere Anspannung steigt mit jeder engen Kurve. Doch irgendwann liegt sie endlich vor uns: die Chameleon Hill Lodge.

    Müde, aber glücklich werden wir herzlich empfangen. Die Lodge thront über dem Mutanda-See und bietet einen spektakulären Ausblick. Es fühlt sich fast surreal an, nach dieser anstrengenden Etappe in solch einer Oase der Ruhe anzukommen. Wir genießen noch einen Moment den Blick auf den von Nebelschwaden umhüllten See – und dann? Fallen wir ins Bett. Morgen wartet das nächste Abenteuer: der undurchdringliche Wald von Bwindi und seine berühmten Berggorillas.
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  • Die letzten Berggorillas von Bwindi

    17 Februari, Uganda ⋅ ☁️ 21 °C

    Es ist 5:15 Uhr morgens, als wir uns auf den Weg zur Ranger-Station im Bwindi Impenetrable Nationalpark machen. Die Luft ist feucht, der Nebel hängt tief über den dichten Wäldern. Die Straßen sind abenteuerlich – schmal, unbefestigt und voller Kurven. Keine Fahrbahnbegrenzungen, stattdessen steile Abhänge links und rechts. Der Nebel erinnert uns an Gorillas im Nebel, den berühmten Film über Dian Fossey, die sich in Ruanda der Erforschung und dem Schutz der Berggorillas widmete.

    Der Weg in den Dschungel

    An der Ranger-Station treffen wir auf unser Team: Erfahrene Ranger mit AK-47-Gewehren, die uns vor plötzlichen Begegnungen mit Elefanten schützen sollen, und Träger, die unser Fotoequipment durch das Dickicht transportieren. Noch einmal geht es tief in den Dschungel hinein, und dann beginnt der steile Aufstieg durch den undurchdringlichen Regenwald.

    Zunächst gibt es noch einen schmalen Pfad, doch dieser endet bald. Jetzt geht es nur noch mit der Machete weiter. Die Hitze, die Luftfeuchtigkeit und das dichte Blätterwerk machen den Anstieg extrem schweißtreibend. Jeder Schritt fordert volle Konzentration, denn der Boden ist rutschig und das Gelände unberechenbar.

    Plötzlich bleibt unser Ranger stehen. Ein Zeichen! Wir haben sie gefunden. Nur anderthalb Stunden nach unserem Aufbruch stehen wir vor einer der seltensten und beeindruckendsten Kreaturen unserer Erde: Den letzten Berggorillas Ugandas.

    Vor uns, inmitten des Unterholzes, sitzt eine Gorilla-Familie. Die Mutter kümmert sich liebevoll um ihr Junges, das verspielt an den Pflanzen zerrt. Ein etwas älterer Junge beobachtet uns neugierig. Und dann hören wir es – ein Knacken im Dickicht.

    Ein massiger Schatten taucht zwischen den Bäumen auf. Der Silberrücken. Der Chef des Clans. Seine beeindruckende Statur, das dichte schwarze Fell und der durchdringende Blick lassen uns für einen Moment den Atem anhalten. Doch anstatt sich bedroht zu fühlen, setzt er sich seelenruhig, kratzt sich nachdenklich am Kopf und beginnt, gemächlich Pflanzenfasern zu kauen. Ein sanfter Riese.

    Die Nähe zu diesen Tieren ist überwältigend. Wir teilen über 98% unserer DNA mit ihnen. Um sie vor möglichen Krankheiten zu schützen, tragen wir Masken. Die Gefahr einer Zoonose ist real – sowohl für uns als auch für die Gorillas.

    Eine Stunde dürfen wir in der Nähe dieser faszinierenden Tiere verbringen. Wir beobachten das Kleine beim Spielen, hören das leise Schmatzen der Gorillas und bestaunen die friedliche Harmonie innerhalb der Gruppe. Doch dann ist es Zeit zu gehen.

    Der Abstieg ist nicht weniger herausfordernd. Noch einmal anderthalb Stunden durch den dichten Dschungel, diesmal mit müden Beinen und voller Eindrücke.

    Am Ende sind wir erschöpft – aber glücklich. Dieses Erlebnis hat sich tief in unser Gedächtnis eingebrannt. Die letzten Berggorillas Ugandas – eine Begegnung, die uns für immer begleiten wird.
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  • Mystischer Mutanda See

    19 Februari, Uganda ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach dem tollen Gorillatrekking und einem Tag zum Ausspannen in der Chameleon Hill Lodge im Bwindi-Nationalpark setzen wir unsere Reise fort – dieses Mal auf dem Wasser. Nach Sonnenaufgang brechen wir zu einer Bootsfahrt über den Lake Mutanda auf. Die Szenerie könnte kaum magischer sein: Der See liegt spiegelglatt da, ein zarter Nebel schwebt über der Wasseroberfläche, und in der Ferne zeichnen sich die Vulkane der Virunga-Bergkette gegen den frühen Morgenhimmel ab.

    Der Lake Mutanda gehört zu den schönsten und zugleich weniger bekannten Seen Ugandas. Er liegt auf etwa 1.800 Metern Höhe und ist von dicht bewaldeten Hügeln und kleinen Inseln umgeben. Mit seiner tiefblauen Farbe und der klaren Wasserqualität ist er ein bedeutendes Ökosystem für viele Vogelarten, darunter der seltene Kronenkranich. Zudem gilt er als einer der wenigen Seen in Uganda, die bilharziosefrei sind – theoretisch könnte man hier also sogar baden. Lassen wir aber.

    Wir halten an einer kleinen, geschichtsträchtigen Insel: Skeleton Island. Der Name ist Programm – denn hier wurden einst junge Frauen verbannt, die vor ihrer Ehe Beziehungen eingegangen waren. Bis heute befinden sich Überreste menschlicher Skelette auf der Insel, ein stilles Zeugnis eines dunklen Kapitels lokaler Traditionen.

    Nach knapp zwei Stunden auf dem Wasser erreichen wir das gegenüberliegende Ufer. Die Alternative wäre eine mühsame Fahrt über die berüchtigten 1001 Serpentinen der Bergstraßen gewesen – so haben wir uns Zeit und Nerven gespart. Den Weg hat unser Fahrer Ezra allein durchgekämpft. Wieder an Land steigen wir in unser Auto und setzen unsere Reise Richtung Ruanda fort, gespannt auf die nächsten Eindrücke dieses faszinierenden Teils Afrikas.
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  • Von Uganda nach Ruanda

    19 Februari, Rwanda ⋅ ⛅ 25 °C

    Unser Abenteuer in Ostafrika führt uns heute über die Grenze von Uganda nach Ruanda, genauer gesagt über den Grenzübergang Kyanika. Eine Fahrt, die uns nicht nur landschaftlich beeindruckt, sondern auch eine kleine Umstellung mit sich bringt: Während in Uganda Linksverkehr herrscht, fährt man in Ruanda – wie in den meisten Teilen der Welt – auf der rechten Seite.

    Wir haben Glück: An der Grenze ist kaum etwas los. Der gesamte Prozess dauert keine 30 Minuten. Die Prozedur - erstaunlich unkompliziert: Koffer kurz aus dem Auto holen, einmal durch den Scanner schieben, an zwei kleinen Buden vorbei, Fingerabdrücke nehmen lassen, zwei Stempel in den Pass – und schon stehen wir in Ruanda.
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  • Drei Nächte im Volcanoes NP

    19–22 Feb, Rwanda ⋅ 🌙 19 °C

    Von der Grenze aus ist es nicht mehr weit zu unserer Unterkunft für die nächsten drei Nächte: dem Five Volcanoes Boutique Hotel. Die Strecke führt uns durch die grünen Hügellandschaften Ruandas, die ihrem Beinamen als „Land der tausend Hügel“ mehr als gerecht werden. Das Hotel liegt in Musanze, am Rande des Volcanoes National Park, der für seine majestätischen Vulkane und die berühmten Berggorillas bekannt ist.

    Das Five Volcanoes Boutique Hotel bietet eine charmante, luxuriöse Atmosphäre und eignet sich perfekt für Gorilla-Trekking-Reisende. Das Restaurant verwöhnt uns mit einer hervorragenden Auswahl an lokalen und internationalen Gerichten – ideal, um sich auf das morgige Abenteuer vorzubereiten.

    Morgen steht das Gorilla-Trekking auf dem Programm – eines der absoluten Highlights unserer Reise.

    Ruanda empfängt uns mit offenen Armen – und wir sind bereit für das nächste Abenteuer!
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  • Der größte Silverback Ruandas

    20 Februari, Rwanda ⋅ ⛅ 18 °C

    Vom Briefing Center aus fahren wir über anderthalb Stunden, immer weiter Richtung Westen, bis wir schließlich direkt an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo stehen. Vor uns ragen die majestätischen Virunga-Vulkane auf, ein beeindruckendes Panorama und die Heimat der letzten Berggorillas dieser Welt.

    Wir haben uns bewusst für eine der entlegensten Gorilla-Gruppen entschieden – eine Familie mit über elf Mitgliedern, darunter der größte Silberrücken des gesamten Nationalparks. Ein wahres Urgestein seiner Art, ein beeindruckendes Tier, das mit seiner Ruhe und Gelassenheit über den Clan wacht.

    Begleitet von Jerome und seinem Team aus Rangern starten wir unsere Wanderung. Der Weg ist anspruchsvoll – dichtes Gestrüpp, Wurzeln, feuchte Erde. Tiefer Matsch. Nach anderthalb Stunden Marsch durch das Dickicht treffen wir auf die Gorilla-Tracker, die die Familie rund um die Uhr beobachten. Sie wissen genau, wo sich die Affen aufhalten und führen uns vorsichtig zu ihnen.

    Jetzt heißt es: Masken aufsetzen. Der Schutz der Tiere steht an erster Stelle – Gorillas sind uns genetisch so nah, dass sie sich mit menschlichen Krankheiten anstecken könnten. Doch auch wir schützen uns so vor Zoonosen, Krankheiten, die von den Affen auf uns übertragen werden könnten.

    Und dann sehen wir sie – die große Gorilla-Familie liegt entspannt im Bambuswald. Ein faszinierendes Bild: Junge Gorillas spielen miteinander, die älteren Geschwister passen auf sie auf. Die Erwachsenen sind damit beschäftigt, an Gräsern und Bambus zu knabbern. Die Tracker erklären uns, dass fermentierter Bambus eine berauschende Wirkung auf die Affen haben kann – wer zu viel davon isst, wirkt betrunken.

    Die Gorillas zeigen keine Angst vor uns, sie sind neugierig. Einige kommen uns sehr nahe, zupfen an unseren Taschen. Es ist eine Herausforderung, den vorgeschriebenen Abstand zu halten, aber wir versuchen, den respektvollen Umgang zu wahren.

    Dann tritt er auf: Der Silberrücken. Ein massiges Tier, ruhig, erhaben, der unangefochtene Herrscher dieser Familie. Er beobachtet alles, nimmt seine Rolle als Beschützer ernst – und doch strahlt er eine unglaubliche Gelassenheit und Souveränität aus.

    Plötzlich öffnet sich der Bambuswald. Seine Lieblingsgefährtin erscheint mit einem ihrer Jungen. Sie nähert sich ihm, umarmt ihn sanft – eine intime, fast menschliche Geste. Sie scheint ihm zu signalisieren, dass es Zeit ist, das Nest für die nächste Nacht aufzusuchen. Doch er hat keine Eile. Stattdessen lässt er sich einfach zur Seite fallen. Kuschelzeit! Die Familie verbringt noch einige Minuten miteinander, pflegt das Fell, genießt die Nähe.

    Unsere 60 Minuten mit den Gorillas vergehen wie im Flug. Die Tiere sind es gewohnt, nur für diese begrenzte Zeit am Morgen Besuch zu erhalten – danach dürfen sie wieder ungestört ihr Leben führen. Für uns jedoch bleibt dieser Moment unvergesslich.

    Wir treten den Rückweg an – beeindruckt, tief bewegt und voller Respekt vor diesen wunderbaren Geschöpfen. Gorilla-Tracking im Volcanoes-Nationalpark – eine Begegnung, die für immer in unseren Herzen bleibt.
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  • Von den Vulkanen zum Muhazi-See

    22–23 Feb, Rwanda ⋅ 🌙 25 °C

    Unsere Reise durch Ruanda führt uns vom beeindruckenden Volcanoes National Park über die Hauptstadt Kigali in Richtung Muhazi-See. Während wir uns dem östlichen Teil des Landes nähern, erleben wir nicht nur die landschaftliche Schönheit, sondern auch eine ganz besondere gesellschaftliche Tradition: den halben Feiertag am letzten Samstag eines Monats, der das Leben in Ruanda für ein paar Stunden auf eine einzigartige Weise entschleunigt.

    Am letzten Samstag eines jeden Monats herrscht in Ruanda von 6 Uhr morgens bis 11 Uhr vormittags eine nahezu gespenstische Stille. Keine Geschäfte haben geöffnet, der Verkehr kommt fast zum Erliegen, und auch wir als Reisende merken schnell, dass in diesen Stunden nichts Geschäftliches geschieht. Der Grund dafür heißt Umuganda – eine Tradition, die auf Gemeinschaftssinn und Gemeinwohl setzt.

    „Umuganda“ bedeutet so viel wie „zusammenkommen und gemeinsam etwas tun“, und genau das passiert an diesem Vormittag im ganzen Land. Statt den Tag mit Arbeit oder Einkäufen zu verbringen, widmen sich die Menschen gemeinnützigen Tätigkeiten: Sie säubern Straßen, reparieren Schulen, pflanzen Bäume oder helfen Bedürftigen. Erst nach 11 Uhr kehrt das öffentliche Leben allmählich zurück. Diese Form der Bürgerbeteiligung ist tief in der Gesellschaft verankert und trägt maßgeblich zum sauberen und gut organisierten Stadtbild Ruandas bei.

    Nach unserer Durchquerung Kigalis erreichen wir den Muhazi-See, ein langgestrecktes Gewässer, das sich rund 60 Kilometer von Ost nach West erstreckt. Mit seinen verschlungenen Ufern und ruhigen Buchten bietet er eine malerische Kulisse, die zu entspannten Momenten in einer der Lodges einlädt. Doch so idyllisch der See auf den ersten Blick erscheint, birgt er auch eine unsichtbare Gefahr: Bilharziose.

    Bilharziose, auch Schistosomiasis genannt, ist eine tropische Erkrankung, die durch Parasiten verursacht wird, die in Süßwassergewässern vorkommen. Die Larven der Schistosomen dringen durch die Haut in den menschlichen Körper ein und können langfristig schwere gesundheitliche Schäden verursachen, insbesondere an Leber, Nieren und Darm. Der Muhazi-See gilt als stark belastet, was das Infektionsrisiko erheblich erhöht.

    Weltweit sind über 200 Millionen Menschen infiziert, vor allem in Afrika. Die Krankheit wird durch Süßwasserschnecken übertragen, die als Zwischenwirte der Parasiten dienen. Erste Symptome können Juckreiz, Fieber oder Durchfall sein – unbehandelt kann es zu chronischen Organschäden kommen. Die Infektion erfolgt meist durch Baden, Waschen oder Barfußlaufen im Wasser.

    Für uns ist daher klar: So verlockend ein Sprung in den See auch wirken mag – wir bleiben an Land und genießen die Umgebung von sicherer Distanz.
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  • Entspannung am Muhazi-See

    23–24 Feb, Rwanda ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach den intensiven Tagen voller Eindrücke genießen wir eine ruhige Nacht in der Umva Lodge am Ufer des Muhazi-Sees. Diese charmante Unterkunft liegt eingebettet in sanfte Hügel und bietet eine perfekte Gelegenheit, um durchzuatmen. Statt großer Aktivitäten lassen wir einfach die Seele baumeln, genießen den Blick auf den See und gönnen uns eine wohltuende Massage, um die Strapazen der letzten Tage aus dem Körper zu vertreiben.

    Die Lodge selbst ist stilvoll, nachhaltig gebaut und überzeugt mit gemütlichen Cottages mit Seeblick. Im Restaurant werden frische, lokale Zutaten serviert. Wir Staunen über den atemberaubenden Sonnenuntergang. Noch einen Klappertrunk, dann sinken wir in die Laken.

    Morgen geht es weiter in den Akagera Nationalpark, wo wir wieder auf Safari gehen und die Tierwelt Ruandas erkunden. Doch bis dahin genießen wir diesen idyllischen Zwischenstopp.
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  • Drei Nächte in Akagera

    24–27 Feb, Rwanda ⋅ ☁️ 31 °C

    Unsere Reise führt uns in den Osten Ruandas, in den Akagera-Nationalpark – ein vergleichsweise kleiner, aber landschaftlich unglaublich abwechslungsreicher Park mit Savannen, Hügeln, Wäldern und Seen. Ein Tag reicht hier eigentlich aus, um viele Tiere zu sehen, aber wir haben uns bewusst für drei Nächte im Ruzizi Tented Camp entschieden. Wir wollen nicht nur Tiere beobachten, sondern auch mal einen Gang runterschalten und die Ruhe der Natur genießen.

    Schon am ersten Tag machen wir eine Bootstour auf dem Ihema-See, der direkt an unser Camp grenzt. Vom Boot aus sehen wir Krokodile, die sich träge am Ufer sonnen, farbenprächtige Webervögel, die ihre kunstvollen Nester über dem Wasser bauen, und Kormorane, die auf kahlen Ästen thronen. Das Highlight: Ein Elefant, der am Ufer steht und mit seinem Rüssel den Papyrus abrupft. Ein gewaltiges, aber gleichzeitig friedliches Bild, das uns direkt in die besondere Atmosphäre des Akagera eintauchen lässt.

    Doch die wahre Magie beginnt erst in der Nacht. Wir wachen plötzlich auf – draußen sind schmatzende, knackende, gurgelnde Geräusche zu hören. Was ist da los? Vorsichtig spähen wir aus unserem Zelt – und da steht er: Ein Elefant direkt am Ufer, nur wenige Meter entfernt, verborgen im Dickicht. Es ist ein bisschen gespenstisch, fast beängstigend, aber gleichzeitig atemberaubend. Der sanfte Riese frisst eine Weile vor sich hin und zieht dann langsam weiter.
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  • Uff! Zehn Stunden Pirschfahrt

    25 Februari, Rwanda ⋅ ⛅ 31 °C

    Am zweiten Tag geht es richtig zur Sache: Wir machen eine große Safari-Rundfahrt durch den gesamten Akagera-Nationalpark. Zehn Stunden lang fahren wir mit unserem Guide Ezra durch verschiedene Landschaften – von offenen Savannen bis zu dichten Buschlandschaften.

    Löwen! Wir finden sie als erste. Sie haben in der Nacht einen Büffel gerissen. Sind satt aber leicht aggressiv. Weiter geht's. Nashörner! Wie cool, die Dickhäuter hier nochmal zu sehen. Beeidruckend auch, wie nah sich die Ranger wagen, um die Rhinos zu überwachen.

    Wir sehen Giraffen, Zebras, Antilopen, Büffel. Immer wieder begegnen uns neugierige Paviane am Wegesrand. Der Park zeigt uns seine ganze Vielfalt, und nach einem langen, aber unglaublichen Tag sind wir glücklich und dankbar. Ezra ist komplett fertig – aber für uns hat sich jede Stunde gelohnt!
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