• Felix Stein
  • Caro Sieverding

The big roundtrip

Uma 171aventura de um dia na Felix & Caro Leia mais
  • Glacier Madness

    16 de dezembro de 2023, Argentina ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach einem Tag kann Felix die Krankheit scheinbar abwenden (zumindest fühlt er sich „fit genug“ für eine kleine Tour) und wir entschließen uns, den nahe gelegenen Gletscher zu besuchen.

    Da wir die Touristenmassen umgehen wollen, organisieren wir uns ein Taxi, welches uns morgens zum Gletscher bringen soll.
    Um den Taxifahrer bezahlen zu können brauchen wir Bargeld. Wir haben bisher alles mit Karte oder online bezahlen können und somit haben wir keinen einzigen argentinischen Peso. Wir (vor allem Felix) schleppen uns zu Fuß 30min lang in die Stadt und laufen die erste Bank an. Hier bekommen wir kein Geld, die Automaten haben nichts mehr. Somit geht die große Suche los: Wo gibt es hier Bargeld?! Wir bekommen bei 3 weiteren Banken kein Bargeld. So langsam dämmert uns, dass hier etwas merkwürdig ist. Wir finden raus, dass sich Argentinien gerade in einer schweren Wirtschaftskrise befindet und alle ihr Geld vom Automaten horten...
    Wir verzweifeln etwas, wir brauchen Bargeld! Wir finden einen Bank weiter außerhalb der Stadt und haben die Theorie, dass es hier Geld geben könnte, denn es ist schwerer zu erreichen. Wir haben recht, leider gibt uns dieser Automat maximal 30€ pro Abhebung für eine Gebühr von 16€, und wir brauchen 60€ pro Person....
    Das ist das teuerste Geld, welches wir jemals abgehoben haben, aber wir haben endlich Bargeld für die Tour.

    Die Fahrt dauert gefühlt ewig, als wir aber ankommen, hat sich alles gelohnt. Wir sind komplett alleine und der Gletscher spannt sich endlos bis zum Horizont. Ständig sehen wir kleine Brocken abbrechen, welche mit lautem Gerumpel in den See davor fallen. Die Brocken sehen klein aus, allerdings sind die Dimensionen hier unglaublich! Der Gletscher ist 50-60m hoch und somit nehmen wir an, dass die Abbruch-Stücke definitiv nicht klein sein können!

    Plötzlich geht ein riesiges Getöse los. Ein Riesenstück des Gletschers hat sich gelöst und stürzt in die Tiefe. Der See davor schäumt und eine kleine Flutwelle entsteht, die die umliegenden Eisberge umdreht oder umherwirbelt. Was ein Spektakel! Die 5 anderen Touristen, die inzwischen angekommen sind und auf einer anderen Plattform in der Nähe stehen, applaudieren sogar 😂

    Wir bleiben noch weitere 2 Stunden und erkunden die Holzstege umher. Mittlerweile kommen die ersten Reisebusse an und kippen Hunderte von Touristen aus. Wir müssen sogar anstehen, um aus der Toilette herauszukommen, so viele Menschen sind gerade hier. Definitiv die richtige Entscheidung getroffen, hier früh her zu kommen, wie so oft 😄

    Wir kehren zurück in unser Airbnb, essen ein wenig und fallen tot ins Bett. Morgen geht es schon weiter nach El Calafate mit dem Bus.
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  • El Chalten 🤩

    17 de dezembro de 2023, Argentina ⋅ ☁️ 10 °C

    Für fahren weiter in das legendäre El Chalten. So viele Menschen haben uns davon erzählt, also wollen wir auch dorthin und von El Calafate aus waren es nur 4 Stunden Busfahrt.

    Im Bus treffen wir alte Bekannte wieder, nämlich ein deutsches Pärchen, die mit uns zusammen den O-Trek gelaufen sind! Wir entschließen, zusammen auf einen Campingplatz in El Chalten zu gehen.
    Da Felix immer noch etwas krank ist, lassen wir es langsam angehen und planen nichts mehr für heute außer essen und Zelt aufbauen.

    Am nächsten Tag gibt es erstmal leckeres Porridge als Frühstück und wir fangen an, zu schauen, was man hier so machen kann.

    El Chalten selber ist ein kleines Dorf umgeben von riesigen Gipfeln, wie zum Beispiel dem Mount Fitz Roy. Es ist ein Outdoorer-Paradies, denn hier kann man einfach loslaufen und ist direkt mitten auf den schönsten Wanderungen. Es gibt von der Tagestour zu mehrtägigen Treks alles! Man kann sogar Mountainbiken, Paragliden oder am 10min entfernten Hausberg klettern gehen. Nicht umsonst hat die Outdoormarke „Patagonia“ die Bergkette mit dem Berg Fitz Roy als Logo.

    Wir entschließen uns, eine kleine Mini-Tagestour zu machen. Felix ist zwar nicht ganz fit, aber irgendwie finden wir es total blöd, im perfekten Outdoorgebiet zu sein und nur rumzusitzen. Wir schaffen die gesamte Wanderung in 3 Std. Ohne große Rucksäcke und mit dem trainierten Körper aus vom O-Trek sind wir superschnell unterwegs und überholen alle auf dem Weg. Wir genießen den Sonnenuntergang in unfassbar schöner Landschaft mit endlosen grünen Tälern und riesigen schneebedeckten Gipfeln um uns rum. Sogar ein paar Papageien fliegen umher (was auch immer die hier unten im kalten Patagonien treiben). Allzu lange können wir aber nicht sitzen und auf die Berge schauen, denn unsere alten Feinde, die Moskitos, sind uns wieder auf den Fersen! Wann immer man stehen bleibt, muss man sich wie "Kenny" aus Southpark bis zur Nasenspitze einpacken, weil man sonst bei lebendigem Leibe aufgefressen wird.

    Zurück auf dem Campingplatz machen wir uns ein kleines Abendessen in der supergut ausgestatteten Campküche und kommen mit ein paar anderen Outdoorern ins Gespräch.
    Da es Felix heute ganz gut ging, planen wir für den nächsten Tag eine 2-Tagestour. Wir wollen unbedingt zum Mount Fitz Roy, DAS Highlight überhaupt. Wir bereiten unsere Rucksäcke und Vorräte darauf vor und stellen unseren Wecker auf Frühmorgens. Den ganzen unnützen Kram können wir im Camp lassen und in zwei Tagen wieder einsammeln.
    Es geht also am Morgen früh los. Schon jetzt gibt die Sonne alles! Wir laufen zum Einstiegspunkt und schon geht der Aufstieg los. Ab hier soll es die nächsten 3 Stunden nur bergauf gehen, aber wir sind guter Dinge, denn es geht uns gut unser Gepäck ist relativ leicht. Auf dem Weg werden wir von Condoren begleitet, die sich von der warmen Thermik treiben lassen, und wir bekommen unglaublich schöne Aussichten über türkisene Flüsse und riesige Bergrücken. Wir machen einige Pausen und kämpfen verbittert gegen die uns bekannten Horse-Flies, die ständig versuchen, ein bisschen unseres kostbaren Bluts zu bekommen. Am Ende wissen wir genau wie man sie los wird: Einer muss sich als Opfer anbieten und still halten, der andere wartet ab und haut drauf sobald sie sich hinsetzt. Diese Beißtiere sind erstaunlich robust und fliegen selbst beim Volltreffer davon, kommen dann aber zum Glück nicht wieder.

    Nach ca 3 Stunden wird das Gelände einfacher, es wird flacher und wir kommen an Seen und wunderschönen Wanderlandschaften vorbei. Wir machen Pause an Bergbächen und genießen unser Essen und halten unsere Füße in die Bäche. Leider nur für sehr kurze Zeit, denn die sind EISKALT, sodass man es nur 5 Sekunden aushält, bis man Knochenschmerzen bekommt.
    An einer Stelle, an der der Weg nur über Holzplanken über ein Moor führt, hören wir plötzlich in einem Akzent "Felix?!". Etwas irritiert drehen wir uns um und sehen Alice. Eine Mit-wandererin vom O-Trek! Was ein Zufall. Wir unterhalten uns und tauschen uns ein wenig aus, lange geht das leider nicht, denn die Holzstege sind so eng, dass wir den Weg für alle anderen, die hier durchmüssen, blockieren.

    Letztendlich kommen wir nach gut 5-6 Stunden am Basiscamp von Mount Fitzroy an. Hier suchen wir uns einen schönen geraden Platz und wundern uns erst, warum so viele in ihren Zelten sitzen und nicht draußen. Wir finden es schnell heraus, denn hier ist Mückenland. Schnell mit Bugspray eingesprüht und alle Kapuzen zugezogen bauen wir unser Zelt auf, holen Wasser aus dem nahen Fluss und machen noch eine kleine Erkundungstour.

    Am nächsten Tag geht es um 4:30 aus dem Zelt. Wir wollen den Sonnenaufgang bei Fitzroy sehen und da der Aufstieg mindestens 1 Stunde dauert, müssen wir früh los, um die Sonne dort aufgehen zu sehen. Es ist dunkel und man sieht am Berg schon die Leute, die viel früher aufgebrochen sind, durch ihre kleinen Taschenlampenlichter. Mühsam kämpfen wir uns den Berg hoch. Hier ist es so steil, dass wir wirklich kämpfen müssen. Als wir die ersten paar hundert Höhenmeter geschafft haben, schauen wir nach unten ins Tal und sehen, wie sich weitere Leute wie eine kleine Lichter-Perlenkette an den Aufstieg gemacht haben. Es sieht wirklich verrückt aus und langsam hilft uns die Morgendämmerung, den Weg besser zu sehen und die Kopflampen auszuschalten.

    Oben angekommen müssen wir noch über ein Schneefeld und sind endlich am Endpunkt. WOW - Mount Fitzroy ist komplett sichtbar und vor ihm liegt ein großer Gletschersee, der komplett zugefroren ist. Wir ziehen unsere Handschuhe und Daunenjacke an, um nicht auszukühlen, essen unsere Müsliriegel und warten die nächsten 30min, dass die Sonne sich langsam über den Horizont bewegt und den Berg in goldenes Licht taucht.
    Als es endlich soweit ist, sind wir sehr beeindruckt. Was ein Spektakel! Erst wird nur die Bergspitze orangerot beleuchtet. Dann langsam immer mehr und die Schneefelder fangen richtig an in dem Licht zu glühen. Was für ein unvergesslicher Anblick!

    Der Abstieg zieht sich ganz schön, denn es geht natürlich laaaange sehr steil bergab. Jetzt sieht man den gesamten Weg, den wir zurückgelegt haben im Hellen und es ist wirklich zäh. Im Basiscamp essen wir noch schnell etwas, bauen das Zelt ab und machen uns auf den Rückweg nach El Chalten. Der Rückweg ist etwas anstrengend, da einige Tageswanderer in Richtung Fitzroy unterwegs sind und wir an den engen Wegen ständig warten müssen. Wir sehen viele Leute, die es bestimmt nicht auf den Fitzroy Aussichtspunkt schaffen werden, da sie jetzt schon komplett am Ende sind und fragen uns "Warum tun sich Menschen das an, wenn sie es scheinbar nicht wirklich genießen?"

    Wir kommen mittags in El Chalten an und wollen uns eine Pizza machen. Wir freuen uns schon seit dem Morgen darauf und ein bisschen war das unser Motivationsanker... Aber der kleine Supermarkt hat keine Pizza mehr ☹️

    Wir improvisieren und suchen uns Baguettes und Pizzazutaten und kreieren unsere eigene Version vom Pizzabaguette. Es ist ganz gut und wir sind zufrieden. Wir unterhalten uns wieder sehr gut mit einigen aus dem Camp und wie der Zufall es so will, melden sich Elise und Matthieu wieder (vom O-Trek). Sie sind gerade von einer 4-tägigen Wanderung zurückgekehrt und sind ebenfalls in El Chalten. Wir treffen uns auf ein Eis und sind ganz happy. Es ist wirklich wunderbar, ständig auf supernette Bekannte zu treffen, die die selbe Leidenschaft teilen. Wir tauschen unsere Pläne für Weihnachten und Neujahr aus und leider trennen sich unsere Weg ab hier komplett. Wir gehen zurück nach Chile, die beiden bleiben in Argentinien. Ein wenig schade - wir haben El Chalten sehr ins Herz geschlossen und wären gerne noch einige Tage hier geblieben.
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  • The revenge of the travelgerms

    30 de dezembro de 2023, Chile ⋅ ⛅ 18 °C

    Weihnachten und Neujahr stehen vor der Tür...
    Es ist merkwürdig, nicht zu Hause zu sein, aber wir wollen irgendwo sein, wo es schön ist, uns ein richtig gutes Essen machen und uns eine schöne Zeit machen.

    Es kommt wieder einmal alles anders:

    Wir planen nach Puerto Varas zu gehen über Weihnachten. Ein kleines Städtchen am größten See Chiles. Es soll wundervoll sein und viel schöner als Puerto Montt, welches südlich davon liegt und den Flughafen hat. Es ist also etwas schwieriger zu erreichen, aber das soll es wert sein.

    Unser Weg nach Puerto Varas wird kompliziert. Wir müssen erst aus El Chalten zurück nach El Calafate, nur um dann wieder alles zurück nach Chile zu fahren und in Punta Arenas einen Flug nach Puerto Montt zu nehmen. Wir fahren also alles, was wir die letzten Wochen zurück gelegt haben wieder komplett zurück mit Bus und Flugzeug. Ziemlich nervig, aber nach 5 Stunden Planen und Suchen finden wir keine andere Möglichkeit.

    Auf dem Flug nach Puerto Montt wird Felix auf einmal furchtbar kalt und er fühlt sich ziemlich mies. Wir kommen dort nachts an und das einzige, was wir machen ist, mit einem Taxi zu fahren und in ein kleines Hostel einzuchecken. Felix liegt direkt im Bett und gibt sich einer richtig fetten Bus-Seuche hin. 39 Fieber sollen es noch am nächsten Tag sein. Aber es nützt nichts, wir müssen noch weiter nach Puerto Varas! Wir ändern den Plan, den günstigen Bus zu nehmen und gönnen uns lieber ein Taxi dorthin. In dem Zustand, in dem Felix ist, ist jeder Meter echt anstrengend.
    In Puerto Varas müssen wir noch weitere 2 Stunden totschlagen und wir finden ein Restaurant, allerdings verläuft die Fahrt zum Airbnb etwas unglücklich. Unsere Taxifahrerin bringt uns zur falschen Adresse und wir müssen 10 Minuten zurücklaufen mit all dem Gepäck und Felix Fieber.
    Die Unterkunft ist super schön - leider ist Felix so krank, dass er nur noch ins Bett will. Carola muss einkaufen gehen und versucht unser geplantes Festmahl zu organisieren. Leider verschwindet sie für die nächsten 3 Stunden und findet nichts wirklich vollständig. Unser Weihnachten sieht also so aus: 40 Fieber im Bett und Nudeln mit Pesto, weil auch Carola keinerlei Energie mehr zum Kochen übrig hat. Super, das Fieber hat sie jetzt, pünktlich zu Heiligabend, auch erwischt 😅… Na danke, Baby Jesus. Wenigstens der Ausblick ist schön, da wir direkt am See sind.

    Die nächsten Tage werden erstmal nicht besser, und erst nach 4 Tagen wagen wir uns wieder etwas raus. Wir machen kurze Touren in die Stadt, um wenigstens etwas zu sehen, leider können wir nichts von den tollen Dingen hier tun, wie zum Beispiel zum Vulkan um die Ecke wandern oder Windsurfen oder Kayak fahren. Wieder einmal lernen wir "es kommt immer anders als geplant" .

    Für Neujahr geht es für uns wieder deutlich gesünder nach Santiago de Chile. Wir haben ein nettes Hotelzimmer im Künstlerviertel gefunden. Leider kommen wir relativ spät an und alles ist geschlossen. Das führt dazu, dass wir erst einmal riesige Probleme haben, überhaupt etwas zu essen zu finden. Entweder ist alles ausgebucht oder geschlossen 🥺. Das Viertel ist ziemlich ruhig und wir sind überrascht, keine großen Parties zu sehen. Wir hatten schon etwas Bedenken, denn unser Flug am nächsten Morgen führt dazu, dass wir um 2:00 aufstehen müssen und an Schlaf wäre nicht zu denken. Aber wiedermal getäuscht! Wir hören diese Nacht keinen einzigen Böller oder Rakete! Scheinbar ist die Party irgendwo anders. Nachdem wir glücklicherweise doch noch ein offenes Restaurant gefunden haben (ein Chinese mit ganz anständigem Essen, aber furchtbarem Pisco Sour 😅🍸), machen wir uns wieder auf ins Hotelzimmer. In Deutschland ist jetzt schon längst Neujahr und unsere Handys sind voll von guten Wünschen zum neuen Jahr. Um kurz nach 10 legen wir uns ins Bettchen und verschlafen den Jahreswechsel - damit wir fit sind für den Flug, der in ein paar Stunden losgeht. Mexiko, wir kommeeeen!
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  • Beachday

    2 de janeiro de 2024, México ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir sind endlich in Mexico!

    Eine kleine Recap:
    Nach einem gefühlt endlosen und furchtbar stressigen Flugmarathon, der viel aus Verwirrung, Rennen und laaaange Anstehen bestand, sind wir letztendlich am Flughafen von Cancun ausgespuckt worden. Aus dem Flughafen rauskommen war ein "interessanter" Start. Ich beschreibe es mal so: Menschen rennen über Gepäckbänder, weil sie nicht durchkommen, Menschen drücken andere Menschen zur Seite um durch den Zoll zu kommen, reiner Wahnsinn, und am Ende einen roten Knopf drücken, der keinerlei Sinn hat, scheinbar?! ...

    Wir kommen spät in einem düsteren Viertel in Cancun an und bekommen vom Host noch ein super leckeres kolumbianisches Abendessen, sodass wir das Haus nicht verlassen müssen. Cancun soll nicht ohne sein - selbst die lokale Polizei freut sich über ein paar Touristen mit Geld. Am nächsten Tag fahren wir schon weiter nach Playa del Carmen und bleiben dort 2 volle Tage, daher sehen wir nicht viel von Cancun.

    In Playa is es endlich wundervoll. Wir entdecken einen Strand weit ab vom Hauptstrand (welcher eher Ballermann-ähnlich kommt), genießen das türkise Meer, die 30°C und planschen immer mal wieder, um uns abzukühlen. Herrliche Abwechslung nach all dem Stress und dem Kranksein in Chile!

    Wir schlendern durch die Touristengassen und müssen uns ein wenig über die Massen an Touristenartikeln lustig machen: Tequila, peinliche T-Shirts, Kühlschrankmagneten und sonstwelche Dinge, die wir nicht brauchen und auch gar nicht mitnehmen können.
    Interessanter ist es allerdings, als wir in einer Apotheke Sonnencreme kaufen wollen und uns die Verkäuferin einen kleinen Verkaufspitch hinlegt, um Steroide, Ritalin, Valium oder andere streng verschreibungspflichtige Medikamente zu verkaufen. Am Ende lehnen wir dankend ab und bekommen noch eine Visitenkarte, mit dem Hinweis, dass es auch dafür einen Lieferdienst gibt, falls wir es uns anders überlegen 😂

    Wir suchen uns einen Laden für das so legendär leckere mexikanische Essen und bezahlen ein halbes Vermögen. Es ist superlecker, aber scheinbar sind die Preise hier eher an Cancun angenähert, was ziemlich von amerikanischen Urlaubern "versaut" wurde. Später probieren wir noch weitere Läden aus, mal teurer mal weniger teuer und wir lieben es. Definitiv eine gute Abwechslung zu Chile (bis auf einen Ausrutscher).

    Da wir inzwischen eine kleine Herausforderung daraus gemacht haben, in jeder neuen Stadt guten Kaffee zu finden, bleibt es in Playa del Carmen natürlich nicht aus. Wir unterschätzen leider absolut die Distanz zum Café der Wahl und laufen am Ende 30min in der Mittagshitze an einer Autobahn entlang. Der Kaffee ist lecker und das Gebäck auch, aber zurück nehmen wir dann doch lieber das Taxi.

    In der Stadt sehen wir Agutis, die wilden Verwandten des Meerschweins, herumrennen und auch die Papageien fliegen hier wieder überall umher. Es gefällt uns schon ganz gut, auch wenn es sehr touristisch hier ist.

    Wir genießen den ein oder anderen Sonnenuntergang, auch einmal an einer Standbar - stilecht mit überteuerten Cocktail in der Hand in der mexikanischen Karibik. Nicht so schlecht auf jeden Fall. Wir haben uns richtig entschieden, nach Mexico zu gehen :)
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  • Actually, we love it…

    4 de janeiro de 2024, México ⋅ 🌙 24 °C

    Wir kommen in Bacalar an, das etwas weiter südlich von Playa del Carmen liegt. Hier soll es etwas ruhiger und günstiger sein als in Cancun, Tulum oder Playa del Carmen, denn hier verirren sich noch nicht so viele Touristen hin. NOCH nicht - denn bald soll hier der "Mayaa Train" eine Station bekommen. Ein supermoderner Zug, der alle Küstenorte miteinander verbindet, wie man uns mit einem Mix aus Besorgnis und Freude (je nachdem, wen man fragt) erzählt.

    Vom Busterminal wandern wir mit Sack und Pack zu unserer Unterkunft für die nächsten Tage: Dem "Hakuna Matata", einem süßen kleinen "Glampingplatz" (so nennen sie sich selbst) mit einfachen Stroh-Hüttchen und ein paar Holztischen, die als Café/Restaurant fungieren. Alle hier sind super entspannt, allen voran der Glampingplatz-Besitzer, und wir haben ein paar ruhige, nette Nächte hier. Wir bekommen auch direkt ein paar Restaurant-Empfehlungen und freuen uns schon am ersten Abend über leckere Tacos und Burritos in super authentischer Atmosphäre.
    Am nächsten Tag starten wir unsere erste Aktivität, die wir für Bacalar geplant haben: "Los Rapidos". Dafür tapern wir frühmorgens erst einmal durch das verschlafene Städtchen, um uns einen Roller zu leihen. Wir laufen an vielen winzigen bunten Häuschen, farbenfrohen Wandmalereien (die beliebtesten Motive sind Frida Kahlo, Jaguare und Kolibris), schlafenden Straßenhunden und überwucherten Häuserruinen vorbei, bis wir am Rollerverleih ankommen. Wir bekommen ein in die Jahre gekommenes, etwas klappriges, gelbes Gefährt - aber Felix bekommt das schon gut hin, er ist ja ein erfahrener Rollerfahrer. Nach ein paar Sträßchen merken wir aber erst richtig, wie schrottig der Roller ist. Nicht einmal der Geschwindigkeits- oder die Sprit-Anzeige funktionieren 😂 Na gut, dann ein bisschen Blindflug.
    Wir packen noch schnell die Badesachen ein und fahren über eine holprige, und teilweise auch sandige, Autobahn gut 20km zu unserem Ziel, der "Laguna Bonanza". Die Fahrt ist ziiiiemlich unangenehm, der Wind pustet kräftig, die vorbeibrausenden LKWs sind gruselig, der Roller hat Probleme, in seiner Spur zu bleiben...und zu allem Überfluss fängt es auch noch heftig an zu regnen. NICHT COOL! Wir überlegen, ob das hier ein Fehler war und wir nicht doch besser umdrehen sollten, ziehen dann aber doch weiter durch, weil es nur noch wenige km bis zum Ziel sind.
    An der Laguna Bonanza sind wir noch relativ allein. Außer den paar jungen Männern, die den Bootsverleih betreuen und kein Wort Englisch sprechen, ist hier nur ein amerikanisches Päärchen. Nach einigem Herumgehampel und Verständnisschwierigkeiten können wir dann doch zahlen und bekommen ein quietsch-oranges Kayak für 2, das in das türkisblaue Wasser gelassen wird. Los geht die Fahrt!
    Wir haben gelesen, dass in diesen Gewässern uuuuralte Lebewesen leben, die Stromatolithen. Man kann sie sich vorstellen wie eine Art "weicher Sedimentstein", die mit unglaublich sensiblen und wichtigen Bakterien bevölkert sind. Sie sind wirklich wichtig fürs Klima, weil sie sehr viel CO2 binden - und ohne diese seltsamen Gebilde gäbe es wahrscheinlich nicht einmal Leben auf diesem Planeten! Bei uns kommt da schon ein wenig Ehrfurcht auf. Natürlich verzichten wir deshalb auf Sonnencreme, da das den Stromatolithen schaden würde (daher auch das stylishe Outfit mit Hut und Wassershirt). Hoffentlich verbrennen wir trotzdem nicht zu arg.
    Wir paddeln über die Lagunen, vorbei an alten Mangroven und Seerosen. Wie schön ruhig es hier auch ist! Die Farbe des Wassers sieht einfach knalliger aus als jedes Pool-Wasser, was uns immer wieder als völlig verrückt erscheint. Schließlich biegen wir in einen kleineren Seitenzweig ein und erreichen "Los Rapidos". Hui, das ist aber ein anderer Schnack hier!
    Hier dümpeln plötzlich zahllose unkoordinierte Touristen in Schwimmwesten umher und lassen sich fröhlich quietschend von der Strömung der Rapidos mitreißen. Viele sind auch so sehr damit beschäftigt, sich selbst mit ihren wasserdichten Handys zu filmen, dass sie nicht einmal bemerken, wenn ein Kayak an ihnen vorbei will. Aber mit viel "Permiso" und "Perdon" bahnen wir uns schließlich unseren Weg. Ein bisschen bricht uns das Herz, als wir sehen, wie die uralten Steinwesen hier behandelt werden. Trotz zahlloser Verbotsschilder wird auf ihnen herumgetrampelt, sodass manche schon komplett abgeschmirgelt und tot sind. Uff. Ein Kerl reibt sich auch großflächig mit Sonnencreme ein, bevor er ins Wasser hüpft. Sowas ist einfach traurig zu sehen, wenn Tourismus nicht nachhaltig betrieben wird und auf der Natur - im wahrsten Sinne des Wortes - herumgetrampelt wird, und das trotz hoher Eintrittsgelder und den vielen Angestellten, die hier herumlaufen. Es ist zwar wunderschön hier, aber sofort schleicht sich das Gefühl ein, dass es diesen Ort in ein paar Jahren sicher nicht mehr so geben wird.
    Wir fahren noch ein gutes Stück weiter, bis es wieder ganz ruhig wird. Nur noch türkisblaues Wasser, Mangroven und wir. Felix schafft es sogar, seine Drohne kurz steigen zu lassen, um ein paar Aufnahmen von den bunten Kayaks zu schießen. Auf dem Rückweg paddeln wir noch einmal kräftig gegen die Strömung an und kommen pünktlich wieder beim Kayakverleih an. Hier bleiben wir noch ein Weilchen, planschen, schaukeln auf den Schaukeln im Wasser, und essen unsere mitgebrachten Kekse. Ein guter Tag! :)

    Abends quatschen wir noch ein bisschen mit unserem Gastgeber und er empfiehlt uns, eine Sonnenaufgangs-SUP-Tour auf den Cenoten zu unternehmen. Klingt super, finden wir, und buchen eine Tour bei einem Kumpel von ihm, namens Eckardt. Er holt uns um 6 Uhr morgens mit einem schrammeligen Jeep ab und erzählt uns auf dem Weg ein bisschen über die Geschichte von Bacalar. Diese Stadt hatte es echt nicht leicht - ständig wurde sie dem Erdboden gleich gemacht - entweder durch Mayas, durch Spanier, durch Piraten... Die Liste ist lang.
    Wir halten an einer hohen Mauer mit Metalltür, Eckardt löst die Alarmanlage™ (a.k.a. ein paar Dosen und eine Metallplatte, die krachend umfallen) aus und wir gehen rein. Am Anleger gibts noch einen Cafecito, während Eckhardt die Boards fertig macht und noch ein paar Kleinigkeiten erklärt. Es ist wunderbar ruhig auf dem Wasser, außer ein paar Vögeln ist gar nichts zu hören. Eine ganz andere Stimmung als tagsüber, wenn hier die vielen Ponton-Schiffchen und knatternden Motorboote herumfahren.
    Wir steigen auf unsere Paddleboards und fahren los, über die "Lagnua de siete colores". Zum Glück haben wir das beide schon einmal gemacht, sodass es uns nicht schwer fällt, Eckardt zu folgen. Während es gaaanz langsam heller wird, fahren wir zu mehreren Cenoten, die durch Meteoriteneinschläge entstanden sind. Manche sind unglaublich tief (bis zu 90m), und bisher relativ unerforscht. Was da unten wohl alles lebt? Oder welche Piratenschätze dort vielleicht zu finden wären? Das wird man wohl alles erst in einigen Jahren erfahren, wenn überhaupt. Die Meteoriten, die hier heruntergekommen sind, sollen aber definitiv für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich sein. Schon verrückt, schon wieder an so einem denkwürdigen Ort zu sein. Wir paddeln noch gute 2h weiter, schauen uns aus der Ferne die "Isla de los Pajaros" (die Vogelinsel) an, auf der zu Sonnenaufgang schon heftig herumgekräht wird, während wir frische Früchte auf dem Board frühstücken können. Die kleinen gelben Mangos hier sind besser, als jede Mango, die wir zuvor gegessen haben (sorry, Indonesien!). Schließlich fahren wir noch an weiteren Stromatolithen vorbei und wieder zurück zum Pier. Eine super schöne Tour, mit einem tollen, extrem entspannten Guide. :)
    Der Rest des Bacalar-Aufenthaltes besteht eigentlich viel aus Essen ("Mi Burrito" und "Mr Taco" muss man hier lobend erwähnen), Rollerfahren, Kaffee trinken, Cocktails schlürfen, oder am Steg entspannt in die Abendsonne gucken. Bacalar war einfach herrlich relaxed!
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  • Slowly getting in the Travelrythm again

    8 de janeiro de 2024, México ⋅ 🌙 25 °C

    Wir fahren per Bus frühmorgens von Bacalar nach Valladolid. Irgendwo auf der Strecke überschreiten wir scheinbar eine Zeitzone und verlieren eine Stunde. Ok, Mexiko ist groß, das haben wir jetzt auch verstanden.

    In Valladolid angekommen schleppen wir unser Gepäck über die heißen Straßen von Mexiko zum Hostel. Um wieder etwas Geld zu sparen und ein paar Menschen kennen zu lernen, sollen es die nächsten 3 Nächte ein Zimmer mit 6 anderen Reisenden sein.

    Das Hostel hat einen super entspannten Vibe und wir müssen noch etwas warten, bis wir einchecken können, also gehen wir in ein kleines Lokal in der Nähe, gönnen uns einen Burrito und schauen uns die Stadt schon einmal etwas an.
    Valladolid selbst hat nicht viel für uns zu bieten, wir sind hauptsächlich für die umliegende Natur hier und wollen die Cenoten und Ruinen erkunden.

    Nachdem wir einchecken durften, beziehen wir unser Bett für die nächsten Tage und entspannen erst einmal in den Hängematten im Innenhof. Wir finden heraus, dass man im Hostel einen ganz guten Deal bekommt, um einen Motorroller zu mieten, also entscheiden wir das zu tun, um auf eigene Faust die Gegend erkunden zu können und nicht mit den Touristenmassen mitfahren zu müssen.

    Wir recherchieren noch, was wir genau anschauen möchten und finden in einem Blog einige weiter entfernte Cenoten, die nicht so bekannt sind, aber wundervoll sein sollen - leider 45min auf dem Motorroller entfernt 🛵

    Am Abend entscheiden wir uns, etwas Geld zu sparen und kaufen uns alles für selfmade Burritos. Inzwischen wissen wir was hinein muss! Wir lernen noch einige Leute aus dem Hostel kennen, leider sind unsere Zimmermitbewohner ziemlich schweigsam und wir finden keinerlei Kontakt zu ihnen. Die Hostelkultur in Mexico ist definitiv eine andere als in Chile. Weniger Outdoorer, mehr Urlauber, und vielleicht sind erstere ja offener. 😅

    Die anfängliche Reisemüdigkeit, die wir am Ende in Chile verspürt haben, verlässt uns langsam und wir haben wieder Lust auf Entdecken, Organisieren und Abenteuer. Gesagt getan, am nächsten Morgen steht der Roller vor der Tür und wir wehren wieder mal die unnötigen Versicherungen ab. Bei Diebstahl soll man 3.000€ zahlen, soviel ist der Roller nicht einmal wert 😂

    Also machen wir uns auf zur ersten Cenote, 30min heizen wir über eine Schnellstraße mit Helmen, die alles andere als passen. Man könnte sie eher als Spielzeughelme bezeichnen, denn eigentlich sind sie nicht mehr als eine halbe Schale mit einer dünnen Schicht Styropor. Dazu passen sie so schlecht, dass sie durch den Fahrtwind nach hinten gedrückt werden und der Haltegurt einen dabei versucht zu strangulieren. Wir überleben die ersten 30min knapp und kommen dann irgendwann auf die Idee, die Helme falsch herum aufzusetzen. Ab hier wird alles besser, nur die Straße nicht!

    Die letzten 20min führen uns durch kleine Dörfer und unfassbar hohe "Huckel", die auf der Straße die als Geschwindigkeitsreduzierer funktionieren. Ja, sie funktionieren hervorragend, katapultieren einen aber auch fast vom Roller, wenn man nicht 5km/h fährt.
    An der Cenote angekommen, sehen wir erstmal gar nichts, außer einige Gebäude. Wir bekommen eine kleine Einweisung auf Spanisch und verstehen, dass wir erstmal duschen müssen. Die Cenoten sind empfindliche Mikrosysteme die durch Sonnencreme und andere Dinge dramatisch zerstört werden könnten. Durch die Erfahrungen in Bacalar sind wir super dankbar, dass hier so streng darauf geachtet wird. Da können wir auch den relativ teuren Eintritt verschmerzen.

    Wir werden an ein Loch im Boden geschickt, oben schaut eine rostige Wendeltreppe raus. Es sieht aus, als wäre es ein Einstieg in eine alte Mine. Wir nehmen die ersten Stufen und es wird stockdunkel - wir sehen kaum etwas. Als wir die Erdschicht durchquert haben, nehmen wir eine riesige Höhle wahr. Am Ende sehen wir einen Lichtschein. Eine große lange Holztreppe führt nach unten und wir folgen ihr. Auf einmal sehen wir einen großen unterirdischen See, türkisblau. Die Decke der Höhle ist an einer Stelle aufgebrochen und lange Stalaktiten hängen von dort hinunter, es sieht absolut surreal aus.
    Und das beste: Wir sind komplett alleine hier! Wir gehen runter ans Wasser, es ist angenehm kühl im Vergleich zu der Hitze draußen. Kleine Fischlein machen sich sofort über die Füße her, sobald man einige Sekunden still auf der Holztreppe, die ins Wasser führt, steht. Wir gehen ins Wasser und schwimmen Richtung Lichtkegel. Es ist ein wenig gruselig hier zu schwimmen, aber auch wirklich absolut unwirklich.
    Nach ca 15 Minuten kommt noch ein anderes Pärchen dazu, das war es dann aber auch schon an Menschen hier. Wir genießen die Ruhe, die Kühle und die Eindrücke noch weitere 30min und machen uns wieder auf. Wir wollen noch eine weitere Cenote sehen und eine Mayaruine in der Nähe. Die zweite Cenote ist ebenso beeindruckend. Sie ist komplett unterirdisch und hat keine offene Decke mit Sonnenlicht, dazu ist sie 80m tief, was sie von türkisblau am Rand zu dunkelblau bis schwarz in der Mitte aussehen lässt. Das Wasser ist kristallklar, man kann sogar von den Seiten reinspringen und auch hier sind wir mit 4 anderen Leuten ziemlich alleine. Beim Rausgehen erfahren wir, dass sich eine Reisegruppe angekündigt hat, mit ca 200 Leuten, und wir sind richtig froh, das nicht miterlebt zu haben.

    Als nächstes geht es zu den Ruinen!
    Wir kommen an eine Schranke und müssen 2.50$ zahlen. Wofür? Fürs Parken des Rollers auf dem Parkplatz vor den Ruinen! Ok, wir wissen noch nicht einmal, was uns erwartet, müssen aber schon einmal zahlen. Am Parkplatz angekommen, erkundigen wir uns nach dem Eintrittspreis. Es ist so viel wie die weltberühmten Ruinen von Chichen Itza (eines der 7 Weltwunder)! Das ist uns definitiv zuviel, daher entscheiden wir zurück zu fahren und mit 2.50$ davon zu kommen. Was solls, wir sehen schon noch andere Ruinen.

    Zurück in Valladolid tanken wir den Roller voll und geben ihn wieder ab. Ein guter Tag :)

    Am nächsten Tag fängt ich Carola leider wieder die Reisekrankheit ein, muss nachts brechen, und Felix verknackst sich den Rücken 💀😂 - ein Auf und Ab.
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  • Merida

    11 de janeiro de 2024, México ⋅ ⛅ 33 °C

    Die Nächte in Valladolid sind so schnell vorbei, wie sie kamen, und schon geht es weiter in eine der größeren Städte hier auf Yucatan. Merida!

    Wir finden ein nettes kleines Hotelzimmer inmitten vom Zentrum von Merida und sind zuerst etwas besorgt. Einige Bewertungen sind irgendwie nicht sonderlich vertrauenserweckend, wir beruhigen uns aber damit, dass wir nur eine Nacht gebucht haben (eine Strategie, die einen davor bewahrt, viele Nächte in einer Absteige bleiben zu müssen).

    Wir kommen frühmorgens in Merida an und müssen noch einige Stunden rumbringen, bis wir einchecken können. Also unsere alte Herangehensweise: Suche ein gutes Café in der Nähe und verbringe dort die Stunden. Wir schleppen unsere Rucksäcke durch die unfassbar heißen Straßen von Merida und irgendwie ist es wiedereinmal viel weiter als gedacht. Aber der Cappuccino ist gut und es ist klimatisiert, mehr wollen wir gar nicht. Um 13:00 gehen wir los zum einchecken und machen uns auf etwas gefasst....
    Wie sich rausstellt ist das Zimmer GROßARTIG! Und auch noch in einem alten Colonial Gebäude mit wunderschönen Bogengängen und Innenhof. Manchmal rechnet man Bewertungen im Internet einfach zu viel Gewicht zu.

    Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht haben, geht es auf Erkundungstour. Merida wurde uns als wunderschön beschrieben, wir empfinden es eher als eine normale süd-/mittelamerikanische Stadt. Es ist trubelig, laut und es gibt so Einiges, um Geld los zu werden. Vielleicht liegt es daran, dass wir jetzt schon so viele Städte gesehen haben, aber ein "es ist so schön hier"- Gefühl stellt sich nicht ein.

    Wir suchen uns ein local-Taco-Laden heraus und wollen mit einem leckeren Essen den Abend beenden. Wir setzen uns an einen Tisch und werden sofort weggescheucht. So ganz verstehen wir nicht, warum, und so stehen wir etwas verloren im sehr engen, mit Metalltischen und Plastikstühlen gefüllten Raum rum. Jeder Platz ist besetzt und es passen ca 15 Menschen hier rein. Es wird wieder ein Platz frei, wir trauen uns diesmal nicht, uns selbständig zu setzen 😂💀

    Nachdem wir aber auch keinerlei infos bekommen, setzen wir uns nun doch. Der Mann der den Service macht, ist wortkarg und legt uns die Karte hin. Über uns auf dem Flatscreen läuft irgendein sehr lauter Marvel-Superhelden-Film. Es ist ein wenig skuril, alles aber wir kennen das schon aus anderen Ländern, daher bestellen wir und genießen unsere Taccos.

    Am nächsten Morgen wollen wir eine weitere Nacht dazubuchen, bekommen aber gesagt, dass keine Zimmer frei sind. Merkwürdig, auf Booking.com sind welche frei, daher buchen wir dort und können auf dem selben Zimmer für eine weitere Nacht bleiben 🤣
    Heute wollen wir ins Maya-Museum. Merida soll ein sehr gutes haben, und wenn wir schon hier sind und die Stadt nicht genießen können, dann halt etwas Kultur. Mit einem Uber fahren wir dorthin. Es ist weit und der Verkehr ist typisch Stadt, eher Stop and Go. Letztendlich kommen wir an... und können nicht rein! 🥺

    Das Kassensystem ist abgestürzt und keiner kann sich Tickets kaufen. Ok, wieder warten. Nach 30min kommen wir endlich rein und schauen uns alles an. Wir erfahren ein wenig über die Kolonialzeit, die Zeit jetzt und die Zukunft der Maya und müssen anerkennen, was für großartige Baumeister die Maya waren!

    Da ein Decathlon um die Ecke ist, will Felix sich noch ein paar Sandalen holen. Er ist es leid zwischen schwitzigen Wanderschuhen oder Flipflops wählen zu müssen, beides funktioniert in heißen Ländern, in denen man viel läuft, nicht wirklich gut. Im Laden stellt Carola fest, dass ihr Smartphone weg ist....

    Panisch werden Angestellte aktiviert um das evtl im Laden verlorene Telefon zu finden. In der Zwischenzeit versucht Felix per Videocall jemanden zu erwischen, der evtl das Telefon gefunden hat und es dann doch zurückgeben möchte. Beides ist zuerst erfolglos und wir gewöhnen uns schmerzhaft daran, dass es weg ist.

    Dann bekommt Felix plötzlich jemanden ans Telefon! Mit unserem Baby-spanisch können wir erfahren, dass Carola es im Museum auf einer Bank liegen gelassen hat und ein Sicherheitsmitarbeiter es gefunden und an sich genommen hat. Wir sind erleichtert, müssen jetzt aber zurück zum Museum rennen, das in 5 Minuten schließt!
    Auch das schaffen wir und bekommen das Smartphone zurück, das ist nochmal gut gegangen :)) . Danke an den tollen Wachmann!

    Wir machen uns per Uber auf den Weg zurück in die Stadt und nehmen noch eine gestrandete Irin mit, die keinen Bus findet. Im Uber kommen wir ins Gespräch und sie zeigt uns in der Stadt noch einen kleinen Geheimtipp, in dem wir uns dann unser Abendessen gönnen. Hier gibt es im Großen und Ganzen nur ein Essen. Es nennt sich 'Gorditas' und sie sind wie kleine Sandwiches, gefüllt mit Dingen die man vorher auswählt. Sehr lecker 🤤
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  • Campeche

    13 de janeiro de 2024, México ⋅ ⛅ 28 °C

    Von Merida aus machen wir uns auf eine relativ kurze Busfahrt, auf nach Campeche! Wir erreichen das Fischer-Städtchen in der Mittagshitze, suchen uns schnell ein Taxi und fahren zur Unterkunft. Ein junger Typ auf einem Plastikstühlchen scheint hier die "Security" zu sein. Er führt uns über die Straße, schnappt ein paar Handtücher von einer Wäscheleine, drückt sie uns in die Hand und zeigt uns schließlich unser Zimmer. Es ist, vor allem in Anbetracht des Preises, absolut in Ordnung.
    Wir chillen erst einmal ein paar Stunden auf dem Bett. Seit Merida hat Carola nämlich (wieder einmal) fiese Magenprobleme, und auch Felix' Rücken ist noch nicht wieder ganz fit.
    Als es ein bisschen kühler wird, machen wir uns auf zu einem kleinen Spaziergang durchs Dorf. Die kleinen bunten Häuschen hier sind sehr charmant. Jedes hat eine andere Farbe und einen anderen "malerischen Verwitterungsgrad". Schnell finden wir auch ein niedliches kleines Café, was einen super Cappucchino und leckere Küchlein zu bieten hat. Prima!
    Wir wandern noch bis zum Hafen, setzen uns auf ein Steinbänkchen und schauen den Fregattvögeln bei ihren gewagten Manövern rund um die goldene Engelsstatue zu. Ein Angler ist hier, aber sonst niemand. Dieses Städtchen ist wirklich ruhig, denken wir.
    Abends wollen wir mal in ein fancy Restaurant gehen, um frischen Fisch von der Küste zu probieren. Der Service ist sehr nett, die Lichterketten leuchten schön und auch der Blick ist gut - aber beide Gerichte sind leider eine geschmackliche Enttäuschung 🙈. Nunja, es war einen Versuch wert!
    Das Programm am nächsten Tag sieht sehr ähnlich aus. Weiter viel ausruhen, Cappucchino trinken, Chilaquiles futtern, herumspazieren. Natürlich schauen wir uns auch die berühmte, mit Kanonen bestückte Stadtmauer an und besuchen ein kleines, kostenloses Museum, das ein bisschen über die Stadtgeschichte zu erzählen hat. Auch dieses Städtchen hat eine Menge Konflikte und Piratenangriffe hinter sich!
    Nach einem weiteren enttäuschenden Abendessen (dieses Mal woanders 🫣) gehen wir früh schlafen. Morgen geht es nach Palenque! Wir sind gespannt. :)
    Dort werden wir auch Charlotte und Jef wiedertreffen - ein nettes belgisches Pärchen, das wir in Valladolid im Hostel kennengelernt haben.
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  • Meeting friends at Palenque

    16 de janeiro de 2024, México ⋅ ⛅ 28 °C

    Palenque ist eine ruhige Kleinstadt mitten in Bundestaat Chiapas, Mexico. Hier merkt man, dass man schon irgendwie nah am Dschungel ist, wieso, da komme ich gleich zu. Unsere Unterkunft entpuppt sich als deutlich weiter vom Zentrum entfernt als gedacht und auch die Bilder der Buchungsplattform haben ein bisschen etwas anderes versprochen. Nun gut, wir haben unsere auf der Reise entwickelte Regel gebrochen: Eine Nacht buchen und im Zweifel nachbuchen oder woanders hin. Wir wurden dafür bestraft. Die erste Nacht ist unglaublich laut, wir sind hier inmitten der Landbewohner, das heißt endlos bellende Hunde, krähende Hähne (ja auch nachts) und morgens dann Brüllaffen (ja wirklich Brüllaffen 😂), die sich abwechseln und ihr Bestes geben, uns vom Schlafen abzuhalten.
    Nun gut - warum sind wir eigentlich hier?
    Erstens haben wir immer noch keinerlei Maya-Ruinen gesehen. Die super touristischen haben wir aus Geldgründen gemieden und weil es dort einfach nur voll und anstrengend ist. Hier in Palenque gibt es welche, zu denen sich kaum Touristen hin verirren. Dazu gibt es hier wunderschöne Wasserfälle! Es gibt also ein paar Dinge zu sehen. Als positiver Nebeneffekt treffen wir hier Jef und Charlotte aus Belgien wieder, die eine ähnlich Route wie wir eingeschlagen haben. Daher verabreden wir, zusammen ein wenig zu unternehmen.

    Wir treffen uns bei den beiden im Airbnb und bekommen erstmal eine große Schüssel mit Granola, Joghurt und Mango. Genau, was wir brauchen nach all den Burritos etc. Endlich wieder etwas Frisches!

    Wir reden vieeel zu lange und verpassen, dass wir eigentlich sehr früh aufbrechen wollten.
    Unser erstes Ziel, die Ruinen, ist ca 40min in einem Taxi entfernt. Dank Charlottes hervorragende Spanisch-Skills und Verhandlungstalent, und Jefs Leidenschaft, alles bis ins kleinste Detail bei Google zu recherchieren, sind wir schnell dort, zahlen Eintritt und wehren die Guides ab, die einen kleinen Verdienst wittern.

    Wir erkunden die Ruinen und das Gelände ausgiebig. Wirklich faszinierend und man ist hier fast alleine, genauso wie wir es uns gewünscht haben! Maya-Ruinen mitten im Dschungel. Man kann sogar in den größten Tempel hinein und die Grabkammern der Königin und ihren Kindern anschauen. Dieser Ort hat schon eine spezielle Magie. Leider gibt es nicht sonderlich viele Informationen über die Ausgrabungsstätte und somit müssen wir das meiste von Google erfahren.
    Zurück in Palenque kaufen wir uns noch einige von den super leckeren gelben Mangos und essen sie bei untergehender Sonne auf dem zentralen Platz der Kleinstadt und schauen dem lokalen Treiben zu.

    Am nächsten Tag planen wir die Kaskaden zu erkunden. Dafür müssen wir ein Collectivo (die öffentlichen Minibusse, die mit Leuten gefüllt werden und dann erst losfahren, wenn sie voll sind) finden, welches uns dorthin bringt. Wir finden den Ort, an dem die Collectivos abfahren, eine volle Gasse mit Marktständen, und steigen ein. Für ca 3,50€ pro Person fahren wir 45min in Richtung unseres Ziels. Wir erkunden den Ort etwas und sehen schon beim ersten Blick das türkise Wasser und die seichten Wasserfälle die von Balkon zu Balkon herunter rauschen. Nach diversen Holztreppen finden wir einen kleinen, relativ menschenleeren Platz und gehen uns von der heißen mexikanischen Dschungelluft abkühlen. Es ist herrlich! Wie ein riesiger natürlicher Wasserpark. Man kann in den kleinen Pools schwimmen, oder einfach über die Ränder balancieren und in den nächsten Pool hüpfen. Wir finden eine kleine Stelle, an dem einer der Wasserfälle hinein rauscht und springen vom Rand hinein. Man kann sich sogar durch einen Strömungskanal einfach in den nächsten Pool mitreißen lassen 😍
    Wir verbringen hier 2-3 Stunden und müssen dann leider schon zurück, denn das letzte Collectivo verlässt den Ort um 17:00. Wir hätten noch locker bis Sonnenuntergang hier bleiben können 🥺

    Zusammen suchen wir noch ein Restaurant für den Abend und müssen hier Goodbye sagen, denn hier trennen sich unsere Wege wieder.

    Wir bleiben noch eine weitere Nacht und verbringen den letzten Tag mit Kaffee trinken und Essen. Wir sehen noch 4 rote Aras durch die Stadt fliegen und sind ganz begeistert 🤩
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  • Canyon and Wine

    20 de janeiro de 2024, México ⋅ ☁️ 16 °C

    Wir kommen in San Cristóbal de la Casas an!

    Heute lassen wir uns mal mit dem Taxi ins Hostel fahren und laufen nicht mit dem Gepäck quer durch die Stadt. Wir checken in unser kleines gemütliches Hostel nahe vom Stadtkern ein und treffen Jef und Charlotte wieder. Hier hatten wir uns verabredet, um ein paar Tage zusammen die Umgebung zu erkunden und die angeblich supertolle lokale Küche zu testen.

    Erst einmal freuen wir uns über ein wundervolles Zimmer mit riesigen Bett und einwandfreier Dusche. Und sogar Haken an den Wänden gibt es, die merkwürdigerweise in Süd-, und Zentralamerika Mangelware sind.

    Wir erkunden erst einmal die Stadt alleine und stellen fest, dass es hier sehr westlich ist. Nicht negativ zu verstehen, aber es gibt jede Menge fancy Cafés, Restaurants und, Touristenshops und gute Infrastruktur für alles, was man so braucht.
    Da es schon spät ist, suchen wir mit den beiden nur noch ein Restaurant, um den Abend ausklingen zu lassen. Wir finden eine kleine Bar, die von den Locals frequentiert wird und bekommen ein superleckeres Essen und wirklich gute Cocktails.
    Der nächste Tag soll etwas aufregender werden: Wir wollen zum Cañón del Sumidero, ein Canyon der über 1 km tief ist und per Boot befahrbar ist. Also, wie immer, suchen wir den Abfahrtsort der Collectivos. Wir finden ihn nahe des Busbahnhofes und sehen unser Collectivo wegfahren. Aber kein Problem, wir werden auf Warteposition gestellt und einige Minuten später kommt schon das nächste. Wir bezahlen ca 7€ für eine 1-stündige Fahrt. Der Kleinbus wird voll mit Menschen geladen und eingepfercht, und, jeden Zentimeter ausnutzend, geht es los. Angekommen im Abfahrtsort der Touren durch den Canyon werden wir direkt von Tour-agents überfallen. Es ist immer das gleiche Spiel, wir wehren alles ab und versuchen uns selbst erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Ein Agent schafft es, uns ein auf den ersten Blick gutes Angebot zu machen - am Bezahlschalter allerdings ist es auf einmal ein höherer Preis als ausgemacht. Wir sind etwas angefressen und gehen wieder. Unsere neue Strategie ist, direkt zu den Bootsstegen zu gehen und die Leute dort zu fragen. Der Agent folgt uns dabei merkwürdigerweise. Als wir dann mit einem der Bootsführer ins Gespräch kommen, ruft er von hinten den Preis, den er gemacht hat, rein und macht dadurch natürlich jede Verhandlung direkt zunichte. Ok, jetzt sind wir richtig angefressen und genervt von dem Ort.

    Wir setzen uns in den Schatten und warten. Irgendwann verschwindet unser lästiger Begleiter und einer der Bootsführer spricht uns an. Wir bekommen einen Preis der uns gut vorkommt, laufen mit ihm zum Verkaufsschalter und kaufen die Tickets zum versprochenen Preis. Später erkennen wir, dass wir nur 4€ pro Person gespart haben - na gut, aber immerhin haben wir dem lästigen Agent kein Geld in den Rachen geworfen!

    Mit 6 anderen Teilnehmern werden wir mit Schwimmwesten austestattet, auf eines der Boote geladen und die Tour geht los. Es ist furchtbar laut und die Plastikschalensitze sehr unbequem. Mit dem Fahrtwind sind aber auch die extrem heißen Temperaturen des Bootsanlegers bald vergessen.
    Links und rechts rauschen wir erst an Häusern und teuren Lodges, dann an regenwaldartigen Bäumen vorbei. Manchmal wird das Boot etwas langsamer, knattert leiser vor sich hin, und der Boots-Guide erzählt etwas auf spanisch. Wir versuchen wirklich unser Bestes, das Gesprochene zu verstehen, aber merken bald, dass 90% der Infos einfach an uns vorbeigehen 😂
    Aber immerhin verstehen wir Dinge wie "hier gibt es einen großen Stalaktiten" oder "dieser Baum ist voller Affen!". Auch gut!
    Nach einer guten halben Stunde tuckern wir langsam in eine Bucht. Dichte Bäume, Felsen und Schilfgras stehen hier am Ufer. Und dann sehen wir es: Unser erstes Krokodil! Und dann gleich noch 4 weitere! Das ist wirklich cool zu sehen, wie sie trotz ihrer Masse fast schwerelos durchs Wasser gleiten. Die Tiere sind total entspannt und wirken schläfrig und vollgefressen. Dass das Boot relativ nahe herankommt, juckt hier keine dieser Riesenechsen. Das sind sie wohl gewohnt, dass sie tagsüber im Halb-Stunden-Takt von begeisterten Touristen angeschaut werden.
    Wir fahren weiter durch den Canyon, dessen Wände steil nach oben ragen. Sobald die Sonne von den Felswänden verdeckt wird, wird es sogar richtig kühl, sodass wir sogar schonmal 'ne Jacke rausholen müssen.
    An einer kleinen Grotte (Cueva de Colores) halten wir auch noch an. Hier schimmern die Felsen in verschiedenen Rot- und Ockertönen, und natürlich ist eine Statue der Heligen Maria reingestellt worden... und in irgendeiner Felsformation kann man, mit sehr viel Fantasie und Schielen, vielleicht einen kopflosen Jesus erkennen. Hmmm, na gut! Wir freuen uns, als wir aus der Grotte wieder raus sind, denn die Strömung hat unheimlich viel Müll hier reingespült - nicht so schön.
    Ein bisschen weiter sehen wir eine sehr merkwürdige Felsformation - die Cascada Del Arbol De Navidad ("der Weihnachtsbaum") genannt wird. Er hat seine Form durch einen laaangsam tröpfelnden Wasserfall erhalten. Nach und nach bildeten sich mehr und mehr Ablagerungen, Moos siedelte sich an - fertig ist der Weihnachtsbaum. Nachdem auch hier ein paar Fotos geknipst wurden, geht es weiter zum Stausee. So richtig wissen wir nicht, was wir hier sollen, doch dann tauchen weitere Boote auf, wie ein kleiner schwimmender Kiosk. Über die Boardkante werden Bananen-Chips, Eis und Softdrinks an die hungrigen mexikanischen Passagiere gereicht, während wir nur amüsiert zuschauen.
    Danach geht es in Windeseile wieder zurück. Der Bootsführer macht leider keinen weiteren Kroko-Stop (schade, denn die waren echt das coolste!) und wir erreichen, gut abgekühlt, wieder den Hafen.
    Zusammen mit Jef und Charlotte machen wir uns wieder auf den Heimweg. Diesmal klappt es leider nicht ganz so smooth mit den Collectivos wie auf dem Hinweg. An einem kleinen Stand an einer 6-spurigen Straße müssen wir unsere Namen in eine Liste eintragen und warten. Ständig kommt ein Haufen Kleinbusse vorbei, der z.T. sogar in die richtige Richtung fahren würde - aber wir dürfen nicht einsteigen, weil unsere Namen auf der dusseligen Liste stehen und wir nun anscheinend an ein Unternehmen gebunden sind. Hätt uns das nicht mal einer vorher sagen können? 😂 Wir warten gute 45 Minuten auf diesem staubigen, heißen Parkplatz, bis wir endlich wieder zurück nach San Cristobal fahren dürfen.
    Endlich wieder zurück in San Cristobal fassen wir den Plan heute in eine Tapasbar zu gehen. Wir haben eine entdeckt, die zu jedem Weinglas Tapas for free dazu serviert, das klingt nach einem hervorragenden Deal und da Jeff sich hervorragend mit Wein auskennt, sind wir sicher, nur gute Weine zu bestellen, die uns auch schmecken werden.
    Die Bar ist super urig und jeder Platz ist gefüllt. Im Laufe des Abends wird es richtig belebt hier drin und wir lieben es. Nach den ersten Gläsern Wein stellen wir fest, dass uns die kostenlosen Tapas nicht satt machen werden und bestellen noch Essen dazu. Zwei ganze Weinflaschen später sind wir bedient und angetrunken laufen wir nach Hause, wir hatten einen wirklich lustigen Abend dort.

    Der nächste Morgen geht selbstverständlich etwas langsamer los. Erst einmal gehen wir alleine los und suchen einen Uhrenhändler, denn Felix' Uhren-Armband ist einfach auseinandergefallen. Nach 1 Stunde Herumirren finden wir letztendlich einen und bekommen für 50 mexikanische Pesos die Uhr repariert. Wir frühstücken noch schnell etwas und begeben uns im Laufe des Tages auf Erkundungstour. Am Rande der Stadt thront eine Kirche auf einem Hügel, sehr gut zu sehen von unserem Hostel aus. Wir entscheiden uns, dort hinauf zu laufen, um einmal den Ausblick auszukundschaften. Der Weg dorthin ist schnell gelaufen, allerdings müssen wir am Fuße der Kirche feststellen, dass sich endlos viele Stufen den Weg zur Kirche den Hügel hochbahnen. Irgendwann kommen wir außer Atem oben an und schauen uns den Ausblick über die Stadt an, ganz gut hier! Wir wagen einen kleinen Blick in die Kirche und sehen einen Neon-Jesus. Es hängt ein großes Bild über dem Altar, umrandet mit Neon-Leuchtstoffröhren, irgendwie eigenartig 😂. Da Kirchen nicht so unser Ding sind, begeben wir uns wieder an den Abstieg und bereiten uns auf die Weiterreise vor. Packen, auschecken, Taschen im Locker einschließen und ein allerletztes mal mit Jef und Charlotte essen gehen. Hier trennen sich unsere Wege dann vorerst, denn wir vollen in den Norden nach Veracruz und sie in den Westen nach Oaxaca.

    Unser Abendessen wollen wir in einem kleinen Restaurant, welches Jef von einer ehemals hier Ansässigen bekommen hat. Es ist super lecker, soll sich aber noch rächen....
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  • Not going anywhere

    22 de janeiro de 2024, México ⋅ ☁️ 24 °C

    Wir haben einen furchtbare Nachtbusfahrt von 12 Stunden hinter uns. Wir wurden 4 mal angehalten an irgendwelchen Checkpoints, das Licht ging an und Beamte kontrollierten den Bus. Merkwürdigerweise wurden immer nur wir kontrolliert und der Rest blieb unbehelligt. Eventuell lag es auch daran, dass wir im gesamten Bus die einzigen Westler waren. Wer weiß das schon 🤷‍♂️

    Da wir um 6 Uhr morgens in Veracruz ankommen, können wir erstmal nicht in unser Hotel einchecken. Wir suchen ein nettes Café, das ab 7:00 geöffnet haben soll und versuchen per Taxi dort hin zukommen. Einige überzogene Preisangebote später sitzen wir im Taxi zum Café. Wir stehen vor verschlossener Tür und es fängt an zu regnen....

    Nachdem wir gut nass geworden sind, sitzen wir letztendlich im Café und verbringen die Zeit mit Lesen und Kaffee trinken, was auch sonst. Um 13:00 können wir endlich einchecken! Unser Hotel ist superzentral in Veracruz, allerdings merkt man, dass Veracruz absolut keine Touristenstadt ist. Hier leben die Menschen hauptsächlich einfach ihr normales Leben. Vor knapp 10 Jahren war diese Stadt Schauplatz von eskalierenden Bandenkriegen, was wohl auch zu diversen Ruinen und verlassenen Häusern geführt hat. Inzwischen ist es allerdings sehr sicher.

    Wir sind hauptsächlich nur hier, da man in der Nähe sandboarden kann, und seit Atacama in Chile (wo es ja leider nicht geklappt hat) steht das irgendwie auf der Liste für uns. Wir ruhen uns etwas aus, leider geht es uns immer schlechter, umso länger der Tag dauert....

    Felix leidet an einer Art leichten Erkältung, höchst wahrscheinlich durch die erbarmungslosen Klimaanlagen in den Nachtbussen. Selbst mit dicken Pullover und langer Hose friert man hier, um dann beim Aussteigen mit 25-35°C konfrontiert zu werden.
    Carola hingegen scheint sich eher der Reisekrankheit verschrieben zu haben und bricht in der Nacht unzählige Male... Blöd, dass wir schon eine Anzahlung fürs Sandboarding gemacht haben.

    Wir skippen das Sandboarding, die Anzahlung ist futsch. Wir bleiben den ganzen Tag im Bett, bestellen Essen per Lieferdienst und schauen den Ameisen (unseren kleinen Mitbewohnern) dabei zu, wie sie versuchen, sich unsere Pizza als Nahrungsquelle zu erschließen. Wieder einmal sollen wir nicht dazu kommen, Sandboarden zu gehen.

    Wir erfahren von Charlotte per WhatsApp, dass es sie sehr schlimm erwischt hat, und dass sie sogar ins Krankenhaus gehen musste. Auch Jeff leidet unter der Reisekrankheit. Jetzt ist alles klar, das Restaurant am letzten Abend in San Cristobal scheint wohl alle angesteckt zu haben, nur Felix scheint es relativ gut zu gehen, abgesehen von den Erkältungssymptomen.

    Wir versuchen einfach nur möglichst fit für den nächsten Bus nach Mexico City zu werden, damit wir die Reise überstehen...
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  • Last days in Mexico

    23 de janeiro de 2024, México ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir kommen in Mexico City an!
    Wie man überall liest, ist es es eine furchtbar gefährliche Stadt. Wir bekommen davon überhaupt nichts mit. 🤷‍♂️

    Was uns erst einmal vor Probleme stellt, ist aus dem Busterminal herauszukommen. Das ist nämlich so riesig, dass wir knapp 30min brauchen, um den Weg nach draußen zu finden zu unserem Uber.
    Letztendlich schaffen wir es und kommen bei unserem Airbnb für die letzten Tage an. Unsere Vermieter leben diesmal mit in der Wohnung drin und sind ein Kolumbianer und eine Amerikanerin, die hier ein Expat-Leben führt. Mit von der Partie is Paris, eine kleine Boxer-Mix-Hündin, die immer gerne mal sneaky in unser Zimmer schleicht, um Streicheleinheiten abzuholen.
    Die Wohnung ist riesig und könnte locker als super hippe Berliner Altbauwohnung durchgehen. Allgemein ist das gesamte Viertel, in dem wir sind, extrem international und erinnert stark an Berlin oder Hamburg. Nur die Palmen, die exotischen Blumen, die Tacos an jeder Ecke und der Fakt, dass es hier gerade 25°C sind, lassen durchblicken, dass wir woanders sind.

    Wir genießen die Zeit in Mexico City, indem wir uns erstmal sauber auskurieren und kleine Erkundungstouren durchs Viertel machen. Wir finden kleine Büchereien, hippe Cafés mit tollem Frühstück und ein kleines veganes Ramen-Restaurant, was eine so unfassbar gutes süß-saures veganes Chicken und Ramen macht, dass wir nochmal wiederkommen müssen.

    Wir lassen uns also hauptsächlich durch die Stadt treiben und haben keine besonderen Pläne gefasst. Auch Jef und Charlotte treffen wir hier wieder für einen Abend. Die beiden sind auch noch sichtlich angeschlagen, können sich aber nicht entgehen lassen, mit uns noch ein letztes mal Essen zu gehen. Diesmal bleiben wir alle gesund 😅

    Am nächsten Morgen geht es super früh zum Flughafen, weil wir die chaotische Ankunft noch im Kopf haben. Es stellt sich heraus, dass wir innerhalb von 15min durch alle Schalter und Sicherheits-checks durch sind und im Anschluss eeewig warten müssen. Naja, man weiß es nie.
    Unser nächster Stopp ist in Miami (ja, das ist eine wirklich seltsame und unsinnige Flugroute... aber ist einfach so.😅). Nach diversen Einreiseschaltern und Checks geht es zum Wartebereich, wo wir uns 2 gottlos teure Sandwiches kaufen. Carolas Magen ist heute wieder nicht so ganz in Top-form, sodass sie eigentlich nur ein- bis zweimal mal abbeißt und es dann erst einmal wieder in der Tüte verstaut, als auch schon zum Boarding gerufen wird.
    Im Flugzeug nach Managua müssen wir eine gute Stunde warten, bis es abfliegt. Weil die Bodencrew irgendetwas verbaselt hat, steht das Flugzeug laaaange mit virbrierenden Motoren vorm Flughafen herum...und muss schließlich noch einmal vollgetankt werden, weil das Herumstehen so viel Sprit verbraucht hat 😂
    Aber: Es gibts sogar kostenlose Snacks und Getränke, und Filme, die man auf dem Smartphone streamen kann. (Yay, American Airlines! ✈️💕)
    Der Flug geht recht schnell vorbei und wir sind happy, jetzt ganz bald dem Stadtleben wieder zu entfliehen und freuen uns, bald an Nicaraguas Küsten zu sein. Um halb 11 nachts kommen wir schließlich in Managua an. Wieder gibt es zahllose Kontrollen und Immigration... und Carolas 10-Dollar-Sandwich muss leider in den Müll wandern, weil wir es nicht ins Land bringen dürfen 🥲
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  • Welcome to Nicaragua 🇳🇮

    26 de janeiro de 2024, Nicarágua ⋅ 🌬 27 °C

    Guten Morgen Nicaragua!

    Nach einem verlorenen Beutel mit all unserem Essen, einem lauten heißen und irgendwie witzig chaotischen "Chicken Bus" später (ja so heißen die lokalen Busse hier) kommen wir endlich an unserem ersten Airbnb für diese Woche an.
    Wir haben uns für einen Ort am Santana Beach entschieden, da er etwas abseits vom Haupttouristenort Popoyo liegt und somit etwas mehr Ruhe und weniger Partymenschen verspricht.

    Unsere kleine Hütte liegt direkt am Strand, wir können es gar nicht fassen, wo wir hier sind. Die erste Nacht ist etwas anstrengend, da sich scheinbar sämtliche Moskitos der Umgebung IM Moskitonetz befinden und nicht außen davor. Wie auch immer das passiert ist, es ist eine Todesfalle! 😅
    Wir stehen morgens zerstochen auf und sind direkt am Strand, wir können einfach kurz vom Tisch (oder unserer hauseigenen Hängematte) aufstehen und sind direkt am Meer, wir sehen die schönsten Sonnenuntergänge und Aufgänge hier, einfach so 🌅 wow!
    Ein paar Spezialfeatures sind 15 Katzen, einige Iguanas die durch den Garten streunen, ein Oppossum welches durch die Nacht steift, und ein Ochsenkarren der jeden Morgen zu Sonnenaufgang vor unserem "Garten" vorbeifährt und die antreibenden Rufe seines Besitzers ein wenig wie Sandleute aus StarWars klingen.

    Am Abend lässt Felix einmal kurz die Drohne fliegen, daraufhin werden wir vom Host angesprochen und wir erfahren, dass Drohnen hier höchst illegal sind. Wir haben anscheinend unabsichtlich einen verbotenen Gegenstand eingeführt und erfahren, dass Drohnen eigentlich immer am Flughafen konfisziert werden und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Beim Röntgenscan ist niemandem etwas aufgefallen und wir wussten davon nichts. Jetzt haben wir etwas Sorge, wie wir diese Drohne auch wieder aus dem Land bekommen und ob wir etwas zu befürchten haben! Auch das Fliegen mit der Drohne war eine heikle Angelegenheit, denn Nicaragua wimmelt von Polizisten, die sich natürlich über eine Drohne stark wundern würden, wenn sie am Himmel erscheint. Zum Glück ist nichts passiert 😱

    Wir entspannen erst einmal ein paar Tage und starten dann mit unserem Plan surfen zu lernen. Wir finden natürlich eine kleine Surfschule und haben morgens um 12:00 bei "midtide" unsere erste Gruppenstunde. Die Surfschule ist kein Gebäude - eigentlich besteht sie aus zwei Hängematten unter ein paar Bäumen, ein paar entspannten Typen, dezenter Grasgeruch, und diversen Surfboards direkt am Strand.
    Wir bekommen eine kurze Einweisung, wie wir paddeln und auf dem Board aufstehen ("like an explosion!") und schon geht es ins Wasser! 🏄‍♂️🌊
    Die 3 Stunden Surfen sieht wie folgt aus: Wir 4 Surfschüler paddeln uns die Seele aus dem Leib und versuchen gegen die Wellen aufs Meer rauszukommen. Dann warten wir mit unseren Surflehrern auf eine gute Welle ("next one is yours, get ready"), müssen wieder paddeln ("paddle paddle paddle PADDLE HARD!") und werden von unseren Lehrern in die Welle "geschoben", um extra Schwung zu bekommen und die Welle zu erwischen ("Explosion now!"). Das klappt soweit gut, dass wir schon direkt erste Wellen surfen können und sogar stehen können. Das macht suuuuper viel Spaß! Ein guter Tag, aber wir halten keine 3 Stunden durch. 😅 Das Paddeln ist so anstrengend und man muss SO VIEL PADDELN, dass wir maximal 2 Stunden schaffen und uns am Ende der ganze Körper weh tut. Spaghetti-Arme halt! 😂

    Die folgenden Tage entspannen wir eigentlich nur und trinken "Chocolate Coffee" von unserem Host Roger. Eine Nicaragua-Spezialität und super lecker!
    Carola geht die folgenden Tage noch einmal in einer Privatstunde Surfen und muss dadurch NOCH viel mehr Paddeln, weil sie die einzige Schülerin ist und der ungeduldige Lehrer sie, sobald sie zurückgepaddelt ist, schon direkt wieder losschicken will 🤣🥵

    Wir wechseln nach 7 Tagen unsere Location zum 40Min entfernten Strand "El Gigante" und finden ein kleines Hostel, welches auf einem Felsen über dem Strand thront. Dadurch geht hier ein herrlicher Wind, welcher die 33°C erträglich macht und auch die Menge an Moskitos gering hält. Wir lernen hier ein paar supernette Menschen kennen, mit denen wir surfen gehen, die Abende verbringen und auch tagelang nur in der Hängematte liegen, reden, essen oder einfach nur gemütlich nebeneinander lesen.
    Unsere kleine Gruppe besteht aus Collum (ein junger Kanadier, der als Nationalpark-Guide in den USA arbeitet, kann gut surfen), Juan (ein argentinischer Arzt, der jetzt in Berlin lebt, und auch gut surfen kann) und Christian (ein professioneller Ballet-Tänzer um die 50, der jetzt aber als Psychologe arbeitet, kann nicht surfen). Eine super interessante Mischung, die auch zu sehr witzigen und interessanten Gesprächen führt.
    Aus der Hängematte heraus sehen wir öfters ein paar fröhliche Rochen springen (wie eine fliegende Pizza sieht das aus) oder majestätisch durch die Wellen pflügen. Einmal taucht am Horizont sogar ein Wal auf (glauben wir zumindest).

    Die letzte Woche verbringen wir wieder beim Playa Santana nähe Popoyo. Warum? Wir finden eine nette kleine, mit Palmenblättern bedeckte Hütte für uns und wollen dort auch wieder surfen gehen. Die Wellen waren hier auch etwas besser als am Playa Amarilla, wo wir meistens nur wilde Crashes und Nosedives mit dem Surfboard vollführt haben. Dort treffen wir auch Juan (von Collum immer nur "Dr JUAAAN" genannt 🤣) wieder, gehen zusammen surfen und in eine kleine Bar. Gegen die große Hitze hüpfen wir öfters in den Pool oder gehen im Meer planschen - so lässt es sich ganz gut aushalten. Im Großen und Ganzen passiert nicht viel, aber wir genießen das Nichtstun.
    Nach all den Ländern, die wir bereist haben, und meistens alle 2 Tage recherchiert, geplant, organisiert und die Location gewechselt haben, ist es auch mal schön, länger an einem Ort zu sein und sich nicht ständig neu orientieren zu müssen. Das ist auf die Dauer doch anstrengender als gedacht. Dieses chillige Gegenprogramm tut auf jeden Fall mal sehr gut! 😊
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  • Whale Watching

    2 de fevereiro de 2024, Nicarágua ⋅ 🌬 30 °C

    Als wir Chile bereist hatten, waren wir gleich an 2 Orten, an denen wir wunderbar Wale hätten beobachten können... was wir aus Zeit- oder Gesundheitsgründen nie geschafft haben 🥲
    Nach ein bisschen Google-Recherche findet Carola heraus, dass es gerade Hochsaison für Wale in Nicaragua ist. Blauwale, Buckelwale, Orcas, und eine Menge Delfine sollen sich hier tummeln. Wie cool! Sie findet einen Touren-Anbieter, der sich stark von den touristischen Touren unterscheidet. Man darf nämlich bei einer wissenschaftlichen Exkursion dabei sein und einer Biologin dabei helfen, Daten über Wale zu sammeln. Klingt super, finden wir!
    Bei der ersten Surfstunde hatten wir ein niederländisch-amerikanisches Pärchen kennengelernt, Nik und Emily. Die beiden wollen auch mit, also teilen wir uns ein Taxi zu viert und fahren 1,5 Stunden lang Richtung San Juan del Sur. Auf der Fahrt kommt eine Email ins Postfach geflattert: "Es gibt eine 50_50 Chance, dass die Tour heute nicht stattfinden kann, weil der Wind so stark ist. Wir sagen es euch dann am Dock, ob wir losfahren können oder nicht". HMMM, irgendwie ungünstig. Wir entscheiden uns, trotzdem weiter zu fahren.
    In San Juan angekommen, machen wir einen Treffpunkt mit dem netten Taxifahrer aus, wo er uns in 4 Stunden wieder einsammeln wird.
    Am Pier erwartet uns schon die junge Biologin mit ihrem Team, und 3 weitere Touristen. Die Tour findet statt, juhu! 🙌 Jeder bekommt eine Schwimmweste, und los gehts. Sie empfiehlt uns, unsere Regenjacken anzuziehen... nachdem wir aus dem Hafen herausgefahren sind, verstehen wir auch warum. Das kleine Boot splasht wild durch die Wellen, und der starke Wind hilft kräftig dabei mit, dass wir nach kurzer Zeit bis auf die Unterhose nass sind - trotz Regenjacke. Wir fahren an einigen großen Felsen vorbei und treffen immer mal wieder auf kleine Fischerböötchen. Die Fischer geben Tipps, wo sie vor Kurzem einen Wal gesehen haben und wir folgen der Spur. Alle halbe Stunde halten wir an und die Biologin erklärt ein paar Wal-Facts und nimmt Wasserproben. Mit an Board ist auch ein Hydrophon, was dann immer ins Wasser gehalten wird. Vielleicht finden wir die Wale ja über ihren Gesang? Aber für Stunden hören wir nichts, und sehen leider auch keine Rücken- oder Schwanzflossen aus dem Wasser lugen.
    Eine große Schildkröte kommt einmal an die Oberfläche, aber sonst sehen wir nur Möwen und Pelikane. Das Boot fährt weiter und weiter, bis wir fast schon in die Gewässer von Costa Rica sind. Dann endlich hören wir etwas übers Hydrophon! Walgesang! Die Biologin sagt, das wären die Buckelwale. Manchmal hören wir auch höhere, quietschige Stimmen, was dann wohl Delfine waren. Nach und nach darf jeder Teilnehmer die Kopfhörer aufsetzen, alle sind sehr begeistert von den schönen Klängen. Das ist schon ein sehr besonderes Gefühl, diese riesigen Tiere so nah zu haben, dass man ihnen beim Kommunizieren zuhören kann. Brummeln, Quietschen, Muhen, Quäken... Ein bisschen müssen wir an unseren Hund denken, der sich manchmal doch sehr ähnlich anhört 😂 (ist er mit 'nem Buckelwal verwandt? Vielleicht...).
    Jetzt haben wir wieder etwas mehr Hoffnung, doch noch einen Wal zu sehen!
    Bald müssen wir aber umdrehen und zurückfahren. Weiterhin halten wir jede halbe Stunde an, um Wasserproben zu nehmen, zu lauschen, und alles in eine Liste einzutragen, aber... nichts. Komplett pitschpatschnass kommen wir wieder im Hafen an. Der Biologin tut es wahnsinnig leid, dass wir keinen Wal gesehen haben - aber da kann man nichts machen. Es ist ja kein Zoo, sondern die wilde Natur, und der Bootsführer und die Biologin haben alles dafür gegeben, dass es klappt, aber es sollte halt nicht sein. Wir sind trotzdem fein damit. Erstens, Bootfahren ist immer gut, und zweitens, die Stimmen waren einfach so schön zu hören 🥰
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  • Immigration from hell

    17 de fevereiro de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 28 °C

    Um unseren Flug nach Neuseeland zu bekommen, müssen wir etwas früher aus Nicaragua abreisen und da der Flug aus Los Angeles abfliegt, müssen wir auch wiedermal durch Immigration in den USA. Wir haben absichtlich einen Flug gebucht, der 2,5Std Wartezeit an unserem ersten Touchpoint in den USA hat - Miami. Wir kommen früh aus dem Flugzeug raus, da wir schon aus vorherigen Transiterfahrungen in Miami wissen, dass es voll werden kann. Was wir unterschätzen ist: ES IST WOCHENENDE 🤬

    Wir kommen an eine Schlange zur Immigration, von der noch nicht einmal die Halle, in der sich die Schalter befinden, zu sehen ist. Endlose Absperrungen, die Massen an Menschen geordnet in Bahnen leiten, sind vor uns aufgebaut. Nach den ersten 45Min Warten und noch nicht einmal Erreichen der Halle, sehen wir es als ziemlich unmöglich, unseren Anschlussflug zu erwischen. Nach der Immigration müssen wir auch noch unsere Taschen holen, die natürlich nicht durchgecheckt sind. Also steht uns auch noch der Security-Check der Taschen bevor....

    Zum Glück entdecken wir, dass ein Mitarbeiter Fastlane-Karten verteilt, wenn man nur eine geringe Umstiegszeit hat und wir können die restlichen 2 Stunden Warten überspringen und kommen direkt vor den Immigration-Schalter. Nach der Prozedur suchen wir schnell unsere Taschen und finden sie auf einem Haufen. 😅
    Schnell geht es weiter zum Schalter, um unsere Taschen wieder einzuchecken...denken wir. Wir kommen an einem Eingang zum Securitycheck an und werden kurz gefragt ob wir einen Anschlussflug haben. Nachdem wir das bestätigen, müssen wir unsere Taschen auf einen neuen riesigen Haufen legen. Wir sind etwas irritiert, haben aber keine andere Wahl als darauf zu vertrauen, dass sie in Time dass richtige Flugzeug finden werden.

    Wir warten eine weitere halbe Stunde in einer Schlange für den Security Check und schaffen es letztendlich 17min vor Boarding zum Gate....

    Was ein Stress!
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  • New Zealand here we come!

    19 de fevereiro de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir haben 1 Nacht in einer etwas „sketchy“ Gegend in Los Angeles verbracht (das finden wir aber erst heraus, als wir da sind). Viel draußen herumlaufen scheint in diesem Viertel wirklich keine gute Idee zu sein, wenn man sich die Kriminalitätsstatistik allein für die letzten 7 Tage anschaut. Uff 😵‍💫. Also bleiben wir viel im Zimmer, schauen amerikanisches Fernsehen (eine komische Mischung aus christlichen TV-Predigern, Trump-News, und viiiiel lauter und quietschbunter Werbung) und lassen uns Essen liefern. Wir geben 70$ allein für ein Frühstück aus 😅, das eigentlich nur aus 2 Schüsseln Porridge, einem Kaffee und einem Sandwich besteht. Heftig! Auch alle Arten von Ausflügen (z.B. nach Venice Beach oder zum Griffith Observatorium) fallen flach, weil eine einfache Taxifahrt meistens auch schon um die 80$ kosten würde… Junge, was ist denn los mit dieser Stadt? 😂
    Wir gehen früh ins Bett und brechen morgens früh um 3:00 zum Flughafen auf. Unser letztes Ziel: Neuseeland 🇳🇿!

    Inzwischen sind wir Flugveteranen und wir schätzen den extrem gut organisieren Flughafen von L.A. sehr. Wir vermeiden den teuren, schlechten Kaffee von Starbucks und finden einen kleinen „preiswerten“ - wie man das auch immer in den USA definieren möchte - Stand, der einen guten Kaffee macht.

    Es kann losgehen !

    Im Flugzeug müssen wir dann wiedermal den „Zolltest“ ausfüllen. Es wirkt wie ein Test, weil man viele Dinge ankreuzen und ausfüllen muss, wir haben inzwischen aufgehört zu zählen, wie oft wir diese Zettel schon ausgefüllt haben. Was sie alle gemeinsam haben: Man hat nie einen Stift griffbereit zur Verfügung 😂

    Diesmal ist allerdings etwas anders: Wir müssen zwei Fragen mit „ja“ beantworten. Ja, wir haben Lebensmittel dabei und Ja, wir wollen Camping-Equipment einführen.

    Eine Tüte „chocolate coffee“ aus Nicaragua reist mit uns, und unser treues Hilleberg-Zelt müssen wir angeben. Auch Trekking-Schuhe und der Trekkingstock sind wichtig zu deklarieren, denn Neuseeland ist extrem vorsichtig in Bezug auf Insekten, Tiere und Bakterien. Diesmal müssen wir also durch die rote Zone im Zoll. Aufregend 😅
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  • Welcome to the future

    21 de fevereiro de 2024, Nova Zelândia ⋅ ☀️ 18 °C

    Wir wachen in der Zukunft auf denn Neuseelands Zeitzone ist 12 Stunden vor Deutschland und 20 Stunden (!) vor Los Angeles, von wo wir gestartet sind.
    Fühlt sich sehr merkwürdig an.

    Wir hatten eine sehr angenehme Nacht in dem luxuriösesten Hostel, in dem wir je geschlafen haben und wollen, bevor wir den Bus nach Rotorua nehmen müssen, noch einen Kaffee, ein kurzes Frühstück und ein paar Snacks für die 7 Stunden Fahrt kaufen.
    Wir genießen das angenehme Wetter und die Stadt Auckland. Ziemlich modern hier, viele Menschen starten gerade ihren Wochentag in der Hauptstadt und fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit.
    Wir finden eine kleines Café mit wirklich hervorragendem Kaffee und super leckere Sandwiches. Ein junger Bordercollie kommt noch kurz herein und wir freuen uns über einen süßen kleinen Hund, da wir unseren schon so langsam vermissen.

    Schnell noch Snacks gekauft und schon müssen wir unsere Rucksäcke wieder packen und zur Bushaltestelle laufen. Darin sind wir schon ziemlich routiniert ehrlich gesagt, und es gehört irgendwie zum Alltag für uns 😅
    Rucksäcke in den Laderaum geworfen und schon sitzen wir auf dem Weg nach Rotorua, wo wir noch eine Nacht verbringen müssen bis wir unseren Van in Empfang nehmen können, mit dem wir Neuseeland erkunden werden! Aufregend 🥰
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  • Hurra hurra, der Van ist da!

    22 de fevereiro de 2024, Nova Zelândia ⋅ ☁️ 21 °C

    Gegen Nachmittag kommen wir in Rotorua an. Carola ist leider ziemlich schlecht auf der Fahrt - wohl immer noch Nachwirkungen von Nicaragua? Zu diesem Zeitpunkt wissen wir es nicht so genau. Der Geruch von faulen Eiern, der über der ganzen Stadt liegt, ist da auch nicht besonders hilfreich 😅
    Unter Rotorua scheint nämlich Einiges an geothermaler Aktivität zu sein. Wir sehen eine Menge heiße Quellen und sicher eingezäunte Rauchfahnen, die aus Erdlöchern strömen.
    Weil wir ein bisschen zu früh für den Check-In im Airbnb sind, gönnen uns erst einmal ein Stückchen Kuchen in der Sonne. Richtig warm und sommerlich hier in Neuseeland! Hier ist ja eigentlich schon Herbst und wir hatten mit kühleren Temperaturen gerechnet.
    Danach rufen wir uns ein Uber und lassen uns zum Stadtrand fahren, wo unsere Gastgeberin Carole ihr Häuschen stehen hat. Sie ist nicht zu Hause, aber wir können uns selbst hereinlassen. Sofort werden wir von ihrem freundlichen, super-moppeligen Kater Jerry begrüßt. Sehr nett hier!
    Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, gehen wir zu Fuß einkaufen und im Waschsalon waschen. Nach all der Zeit in Mittelamerika ist es auch mal wieder schön, in einem großen, gut sortierten Supermarkt einzukaufen, in dem man alles bekommt, auf das man Lust hat! Und nach all dem Junkfood auf der Reise (und in LA) wollen wir gern etwas Gesundes und besorgen alles für eine Gemüse-Curry-Reispfanne. Abends lernen wir noch Carole kennen. Sie ist sehr nett, hat aber nicht allzu viele Tipps für die Südinsel, weil sie noch nicht so viel herumgereist ist.
    Am nächsten Tag kommt Tom mit dem Van vorbei. Vor gut 5 Monaten haben wir den Bulli über Camplify gebucht (ein Portal, so ähnlich wie Airbnb für private Campingmobile) und sind supergespannt. Es ist ein silberner Toyota Hiace, den Tom liebevoll über Monate selbst ausgebaut hat. Tom ist ziemlich krank und schnieft und niest die ganze Zeit, während er uns eine kleine "Tour" durch den Van gibt und uns zeigt, wie alles funktioniert. Das Auto bietet eine Spüle, ein Regalsystem / Küche, einen großen Schlafplatz, massig Stauraum und alles, was man so braucht (Kocher, Gasflasche, Stühle, Tisch, Küchenkleinkram...). Cool! "Glen" (so heißt der Bulli) macht einen sehr guten Eindruck. Wir werfen die Rucksäcke rein, verabschieden uns von Carole und los geht es auf die große Fahrt! 🚌
    Bis heute Abend müssen wir es bis zum Fähranleger in Wellington geschafft haben. Das heißt: Durchballern! 😅 Felix klemmt sich hinter das Steuer (das natürlich auf der rechten Seite ist) und wirft sich in den Linksverkehr. Gut 6 Stunden sind wir unterwegs und halten nur gelegentlich für Pausen an.
    Abends erreichen wir Wellington und suchen uns einen kleinen Parkplatz am Wasser. Wir kochen uns noch schnell Nudeln mit Pesto und gehen dann schlafen.
    Erst am nächsten Morgen sehen wir, dass wir hier gar nicht über Nacht hätten stehen dürfen (upsi!) - also verschwinden wir lieber schnell. Wir fahren zum Fähranleger, stellen uns in die Schlange und Felix holt sich einen kleinen Kaffee an einer Coffee Shack. Erstaunlich gut! Neuseeland scheint ein Land des guten Kaffees zu sein. ☕️🥰
    Schließlich dürfen wir die Fähre boarden. Glen steht sicher und trocken, und wir sichern uns ein nettes Plätzchen in einem sonnigen Bereich mit Sofas, von dem man schön aufs Meer schauen kann. Carola geht's immer noch nicht gut (Bauschschmerzen und Übelkeit) und sie muss sich die meiste Zeit hinlegen und ausruhen. Die Fährfahrt dauert gut 4 Stunden. Felix guckt viel raus aufs Meer, denn wie wir gehört haben, soll man vom Schiff aus auch öfters das Glück haben, Wale zu sehen! Leider nicht an diesem Tag (Wale und wir.... das scheint einfach nicht zu funktionieren 😂)
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  • Epic sunrise

    25 de fevereiro de 2024, Nova Zelândia ⋅ 🌬 16 °C

    Wir haben keinen Plan!
    Unser Plan in Neuseeland sieht folgendermaßen aus:
    Schritt1: Van abholen
    Schritt2: Auf die Südinsel kommen
    Schritt3: ?!

    Aus dem Grund sind wir etwas planlos, wohin wir fahren wollen, nachdem wir von der Fähre runter sind. Wir öffnen unsere sämtlichen Apps für Campingspots und Sightseeing oder Fotografie und finden einen superschönen Strand "nicht weit" von Picton.
    Also auf gehts über die Scenic Route zum Wharaiki Beach! Der Van kämpft sich die kurvige Straße an der Küste entlang, und wir genießen die tropische, mit Palmen gesäumte Fahrt. Hier und da, wenn es uns passt, machen wir Pause, kochen einen Kaffee oder Essen ein paar Kleinigkeiten. Mit unserer App "kiwicamps" finden wir einen Platz, an dem man kostenlos übernachten darf und bereiten uns auf eine kleine Sonnenaufgangswanderung am nächsten Tag vor.

    Am nächsten Morgen fahren wir im Dunkeln über viele kleine Brücken und durch vermeindliche kleine Buchten (wir sehen ja nicht viel) und kommen irgendwann an dem kleinen Parkplatz an, von dem man zum Strand wandern kann. So weit wir mit unseren Kopflampen sehen können, laufen wir durch tropische Pflanzenwelten und sandige Wege, bis wir eine Düne mit losem Sand hoch müssen und plötzlich auf einem riesigen Strand stehen. Es gleicht eher einer Wüste, so gigantisch erstreckt sich der Strand. Am Ende im Wasser stehen gigantische Felsen. Es erinnert uns etwas an den Anfang der Reise in Cannon Beach!
    Der Mond steht immer noch hoch am Himmel und langsam wird es hell. Wir erkunden den Strand mit seinen durch den peitschenden Wind aufgetürmten Dünen und kleine Sandformationen. Irgendwann kommen wir am berühmtesten Punkt des Strandes an. Von hier aus wurde nämlich ein weltbekanntes Foto geschossen. Hier ist nämlich der Strand, den man auf dem Microsoft Windows Bildschirmschoner bewundern kann!

    Wir warten den Sonnenaufgang ab und machen ein paar Fotos. Dann wollen wir die Küste ein wenig erkunden. Wir entdecken ein paar Seehunde auf den Felsen und laufen etwas näher heran. Plötzlich sind wir ganz erstaunt. Hinter einem Felsen kommen einige kleine "Tidepools" zu Tage, an die man auf gut 5m hinlaufen kann. In diesen Tidepools spielen 5-6 kleine Seehund-Welpen und nutzen das ruhige Wasser für ihre Spiele und Sprünge und freuen sich immer tierisch, wenn eine Welle in den Pool schwappt. Wir sind ganz entzückt und bleiben hier bestimmt 30min. Man kann ihnen einfach ewig zuschauen.

    Als die Sonne schon weit am Himmel steht entscheiden wir uns langsam zurückzukehren. Sind wir morgens noch in dicken Klamotten unterwegs gewesen, ist es jetzt warm und wir laufen ohne Schuhe über den Strand und zurück über den kleinen Wanderweg zum Auto. Was ein schöner Tag!
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  • Tuna and Pancakes

    27 de fevereiro de 2024, Nova Zelândia ⋅ ☁️ 16 °C

    Wir lassen uns durchs Land treiben und entdecken die Westküste der neuseeländischen Südinsel. Was uns auffällt:
    Die Neuseeländer sind so unfassbar nett und die Infrastruktur für Camping ist so unglaublich gut! An JEDER free camping Stelle an der wir bisher übernachtet haben gibt es eine Toilette und Waschbecken. Und sie sind SAUBER. In Deutschland sind die öffentlichen Toiletten immer ein Abenteuer, in dem man sich fragt, welche Krankheiten man mitnimmt. Hier ist es kostenlos und extrem sauber und es gibt immer Toilettenpapier. Wow. Dazu redet man hier in normalem, freundlichen Ton miteinander und wird nicht direkt angepöbelt, wenn man mal etwas falsch macht - stattdessen wird einem Hilfe angeboten. Ein wirklich nettes Land, hier könnte man bleiben.

    Eine erste kleine Wanderung machen wir auch schon, damit wir unsere Wanderkondition nicht ganz verlieren: Wir laufen den Cape Foulwind Walkway. An einem alten Leuchtturm geht es los, immer oberhalb der Klippen an der Küste entlang, bis zu einer Robbenkolonie, die man von einer Plattform aus von oben bewundern kann. Obwohl die Wanderung nur ungefähr 1,5h dauert, merken wir beide, dass wir immer noch nicht zu 100% fit sind.

    Apropos nicht fit: Vor ein paar Tagen hat Felix Carola dann doch mal zum Arzt in Nelson geschleppt, weil die Bauchschmerzen, der Durchfall und das Schwächegefühl einfach nicht weggingen. Es stellte sich dann nach den Labortests heraus, dass sie eine Giardien- und Shigellen-Infektion hatte und damit jetzt schon gute 4-5 Wochen herumgelaufen ist. Wahrscheinlich ein Mitbringsel aus Mexiko oder Nicaragua, man weiß es nicht so genau. 🙈 Diese kleinen Parasiten sind sehr hartnäckig, meldepflichtig, lösen großes Unwohlsein aus und sind (natürlich) auch noch sehr ansteckend. Deshalb wird Felix nach ein paar Tagen auch gleich mitbehandelt. Die aggressiven Antibiotika regeln das aber schnell, sodass die Symptome bald weg sind. Nun heißt es also, erst einmal wieder fit und stark werden, denn wir haben noch einige größere Wanderungen auf dem Zettel!

    Nun aber wieder zum Cape Foulwind Walkway: Von oben schauen wir auf die Robben, die zwischen den Felsen herumspringen und spielen, und hören dabei wieder unheimlich viele deutsche Stimmen auf der Aussichtsplattform 😅. Die Deutschen sind wohl die Chinesen Europas. Ein reiselustiges Völkchen eben!

    Nach einer weiteren gemütlichen Nacht im Bulli (wir schlafen so unglaublich gut in dem Auto!!), fahren wir weiter.
    Auf der Karte finden wir einen See und denken uns: Hier machen wir Pause. Wir können direkt bis an den Kiesstrand heranfahren und packen unseren Tisch und Stühle auf dem Stein-Strand aus. Super ☺️
    Nach einiger Zeit bemerken wir, dass regelmäßig Menschen neben den Steg gehen, sich dann hinhocken und auf irgendetwas zeigen. Wir sind neugierig, was gibt es da?
    Als Carola auf Entdeckungstour geht, sieht sie, was die Aufmerksamkeit aller Leute auf sich zieht: Unterm Steg im Wasser im Schatten liegen 10-20 Aale! Und sie lassen sich dort von den leichten Wellen einfach hin und her treiben und bewegen sich nicht viel. Sie sind so nah am Ufer, dass man sie anfassen kann, und sie lassen es auch zu! Es sieht aus wie ein Haufen schwarzer Baguettes die hier unterm Steg rumliegen, und sie sind riesig! 😂
    Felix will mit seinem Iphone die Aale unter Wasser filmen, daraufhin kommt ein ganz neugieriger Aal an und beißt ins Smartphone. Jetzt haben wir Footage von einem Aalmaul von innen.
    Die Aale werden in Neuseeland merkwürdigerweise "Tuna" genannt und wir sehen noch häufiger Schilder, die auf die possierlichen Baguettes hinweisen. Hier werden sie übrigens nicht gegessen!

    Wir fahren weiter und entdecken ein Highlight, welches sich „Pancake Rocks“ nennt. Das klingt vielversprechend! Als wir die Gegend erkunden (übrigens komplett for free!) finden wir heraus, warum diese Formationen ihren Namen erhalten haben: Die Steine sind hier aufgeschichtet wie ein Stapel Pancakes. Meterhoch türmen sich die Steinschichten. Wir können noch gerade alle Ecken erkunden bis die Bustouren hier ausgeleert werden und es furchtbar überfüllt wird. Häufig sind es deutsche oder chinesische Bustouren.
    Zurück am Anfangspunkt gönnen wir uns noch einen Kaffee und werden von zwei Bauarbeitern angesprochen ob wir denn schon die "shortbeaked Kiwis" gesehen hätten. Wir sind ganz erstaunt, Kiwis?! Nein natürlich nicht!
    Er klärt uns auf: "Shortbeaked Kiwi" ist der Name für die Wekas. Kleine, braune, sehr neugierige und flugunfähige Vögel die überall reinpicken, ohne vorher groß nachzudenken. Wir haben natürlich schon Bekanntschaft mit ihnen gemacht. Auf einem der Campingplätze ist ein Weka ständig beim Kochen um uns herumgeschlichen. Und als es sich unbeobachtet gefühlt hat, ist es tatsächlich auf den Stuhl (und fast auf den Tisch) geflattert… und hatte versucht, eine Müsli-Schale zu entführen, was aber nicht ganz geklappt hat. Wir finden diese kleinen Hühner einfach lustig und sympathisch und werden noch das ein oder andere Erlebnis mit ihnen haben.
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  • Small hikes and an annoying critter

    28 de fevereiro de 2024, Nova Zelândia ⋅ ⛅ 14 °C

    Da wir durch Carolas Krankheit noch keine großen Wanderungen machen können und wir nicht an all den Highlights einfach nur vorbeifahren wollen, entschließen wir uns, Richtung Ostküste zu fahren und auf dem Weg kleine Hikes zu machen.

    Wir finden einen weiteren See an dem man entlanglaufen kann, und einen Wasserfall, den man innerhalb einer 40Min-Wanderung erreichen kann. Der Wasserfall ist großartig, aber der Anstieg besteht aus gefühlt 5.000 Treppenstufen! Dadurch, dass wir in Nicaragua einen Monat lang nur rumgelegen haben, ist es ganz schön anstrengend und wir kommen gut ins Schwitzen. 🥵

    Felix findet noch einen kleinen unoffiziellen Weg ganz bis zum Becken, in den der Wasserfall hineinstürzt und macht sich auf den Weg nach oben. Carola bleibt lieber unten, um noch ein wenig durchatmen zu können.

    Nach dem kleinen Abenteuer suchen wir uns den einzigen Campingplatz in der Nähe raus und werden dort direkt vom spöttischen Gelächter der Keas begrüßt. Wir sind ganz begeistert, da wir diese frechen kleinen Gesellen so gerne sehen wollten. Sie treiben ihre Spiele in den Bäumen und fliegen umher. Ein wenig besorgt über das Auto sind wir schon, da wir wissen, dass Keas gerne mal sämtliche Dichtungen oder Antennen entfernen, wenn sie Lust und Langeweile haben.

    Wir kochen noch und begeben uns in den warmen Van. Draußen sind es jetzt nur noch 5°C - ja, der Herbst kommt merklich. 🥶
    In der Nacht hören wir plötzlich Geräusche ... Felix glaubt, es sind Keas auf dem Dach, aber Carola ist der festen Überzeugung dass es IM Van ist! Mit unseren Smartphones leuchten wir in den Van. Es raschelt!
    Bei näherer Inspektion finden wir eine Maus aus unserem Lebensmittelregal davonhuschen! Das gibts doch gar nicht, wo kommt die denn her?!
    Okay, denken wir uns, wir haben sie bestimmt verscheucht, und machen das Licht wieder aus. 5 Sekunden später fängt es wieder an zu rascheln. Okay, so kann man auf keinen Fall schlafen...
    Wir legen unsere hellen Kopflampen neben uns und planen, die Maus zu überraschen, in die Enge zu treiben und aus dem Van zu werfen. Nach 5-6 Versuchen klappt es! Die Maus ist im Regal, welches zur Ausgangtür offen ist in die Enge getrieben, schnell öffnen wir die Tür und die Maus springt beherzt nach draußen. ENDLICH GESCHAFFT! Inzwischen ist es 00:00 und wir freuen uns auf ein wenig Schlaf und darauf, am nächsten Tag unsere Haferflocken essen zu dürfen.
    1 Minute später raschelt es wieder...

    Wir sind kurz davor den Van einfach in Brand zu setzen um die Maus los zu werden. Anscheinend gibt es ein Löchlein in der Verkleidung des Vans, durch das sie ungehindert herein- und herausklettern kann.
    Schnell ist ein neuer Plan erdacht: Wir packen alle Lebensmittel oben in das Waschbecken des Vans. Es sollte schwer werden da hoch zu kommen und es ist sehr nah an uns dran, eventuell hat die Maus davor ja Respekt.
    Es vergehen ein paar Minuten da hören wir mehrere sehr seltsame Geräusche. Ein "phump, phump, phump...". Wir wundern uns ein wenig, freuen uns aber kein Geraschel zu hören.

    Sekunden später raschelt es....

    Jetzt haben wir genug. Felix schnappt sich den wasserdichten Beutel und packt alle Lebensmittel aus dem Waschbecken in den Sack. Hier kommt die Maus nicht dran! Beim letzten Müsliriegel stößt Felix einen überraschten Ton aus. Die Maus sitzt frech im Waschbecken und schaut ihn an!
    Hektisch überlegen wir, was wir tun. Sie scheint hier drin gefangen zu sein. Doch in dem Moment, wo er sie greifen will, springt sie mit einem Riesensprung aus der Spüle und ist wieder verschwunden. Die Maus hat es wieder einmal geschafft. Inzwischen ist es 2:00 Uhr. "Das wir ein harter Tag morgen" denken wir.
    Zum Glück scheint die Maus den wasserdichten Sack nicht überwinden zu können und wir bekommen endlich etwas Schlaf. Die Maus wird uns noch in Erinnerung bleiben.
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  • The wet recommendation

    2 de março de 2024, Nova Zelândia ⋅ 🌫 13 °C

    „Wo bleiben unsere epischen Wanderungen?“, denken wir uns. Carola ist wieder relativ fit und wir wollen so langsam unsere Kondition für die großen Mehrtageswanderungen aufbauen. Felix bekommt von einem Freund eine Empfehlung, was man auf jedenfall gesehen haben soll: Das Hooker Valley!
    Wir recherchieren ein wenig und finden heraus, dass dort eine Berghütte ist, von der die Aussicht wirklich großartig sein soll. Die Wanderung dahin ist nicht ohne, aber wir trauen es uns zu. Also buchen wir 2 „Bunk-beds“ in der Mueller Hut! Glück gehabt, denken wir uns - normalerweise sind diese Hütten Monate im Voraus ausgebucht. Als wir dann endlich den Weg Richtung Hooker Valley auf uns nehmen, fahren wir an einem unreal wirkenden türkisen See vorbei, der in ein langes flaches Tal endet, welches umringt von unglaublich hohen und spitzen Bergen ist. Allerdings sehen wir nur Schemen der Berge, denn es hängen tiefgrau-blaue Wolken in den Bergen. Wir schauen uns an. "Da wollen wir reinfahren?!". Doch der Plan ist geschmiedet und die Mueller Hut gebucht! Also fahren wir weiter. Irgendwann fängt es dann auch an zu regnen...
    Am Ausgangspunkt zum Hooker Valley Trek sind wir nicht mehr ganz alleine und wir bleiben noch etwas im Van sitzen, in der Hoffnung der bisher noch leichte Regen wird noch abnehmen und wir können die Wanderung schnell in einem trockenen Abschnitt machen. Doch nach einigen Minuten sehen wir ein, dass es wohl so bleiben wird und machen uns wanderfertig.
    Auf dem Weg ist es soweit ok, wenn man draussen ist wird man halt auch mal nass, das erschüttert uns nicht weiter. Nach einigen Wanderminuten kommen wir über eine Anhöhe in ein weiteres kleines Tal und hier bekommen wir die wahren Naturgewalten erstmalig ab. Der Wind zieht hier so heftig rein, dass es horizontal regnet und man sieht richtig, wie Schwaden aus Wasser an den Flanken der Berge entlang gepeitscht werden. Wir sind zwar relativ regendicht eingepackt, aber angenehm ist das nicht!

    Im Großen und Ganzen ist die Wanderung okay, sie ist ziemlich ausgebaut und etwas langweilig, da es keinerlei Herausforderungen oder Anstiege gibt. Es wirkt ein wenig wie ein langer Spaziergang, an dessen Ende ein Gletschersee mit kleinen Eisbergen auf uns wartet. Wir machen kurz ein paar Fotos und schon sind wir wieder auf dem Weg zurück. Es ist einfach zu nass, windig und kalt hier am ungeschützten See, an dem sich der Wind so richtig austoben kann.
    Auf dem Rückweg kommen uns Massen an Touristen entgegen. Scheinbar sind die Tourbusse am Parkplatz angekommen und wieder sehen wir allerlei klitschnasse Menschen. In Sneakern, in Trenchcoats, in voll durchgestylten weißen Arktis-Klamotten oder manche auch in T-Shirt und kurzer Hose... inzwischen wundert uns das alles nicht mehr wirklich.

    Zurück am Auto checken wir nochmal sehr genau die Wettervorhersagen. Wir haben nach diesem Wind leichte Zweifel, ob man hoch ins alpine Gelände sollte. Somit erfahren wir also auch, warum auf der Mueller Hut noch Plätze frei sind: Die Vorhersage gibt Warnstufen für 3 Ereignisse bekannt. Schnee, Wind bis 120km/h und Nebel. Wir stornieren unsere Buchung. So gehen wir da nicht hoch 😂

    Also fahren wir weiter, irgendwo wird es schon schön sein :)
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  • Crowds in the sky

    3 de março de 2024, Nova Zelândia ⋅ ☁️ 11 °C

    Wir finden einen vermeintlich kleinen Ort namens Wanaka auf der Karte und machen uns auf den Weg mit unserem treuen "Glen", dem Van!
    Dazu finden wir raus, dass sich in der Nähe eines der großen Highlights Neuseelands befindet.

    Der kleine Ort entpuppt sich als absurder Touristenort. Hier werden die Busse reihenweise reingefahren, demnach ist hier auch alles ziemlich trubelig. Wir machen eine kleine Pause bei Regen am See und schauen vergnügt den Touristen zu, wie sie durch den Regen rennen. Da wir natürlich keine Toilette im Van haben, suchen wir uns noch eine der vielen kostenlosen öffentlichen Toiletten hier im Ort und dürfen eine der merkwürdigsten Erfahrungen seit Langem machen. Die Toilette ist voll automatisch! Die Tür öffnet sich wie in einem Science-Fiction-Film von selbst. Sobald man drinnen ist ertönt eine Stimme, dass man jetzt 15Min Zeit hätte. Das Toilettenpapier wird per Sensor ausgegeben und, nachdem man die Toilette verlässt, reinigt sich die Toilette von selbst. Das funktioniert leider nur so semi-gut, denn der automatische Papierspender gibt meistens zu viel Papier her, was auf dem Boden landet und dann durch die automatische Reinigung schön durchnässt auf den Fliesen rumliegt. Naja... einen Versuch war es ja wert 😅

    Wir besorgen für Carola noch schnell ein paar Wanderstöcke, denn bald geht es die Steilen Berge hoch und da kann so etwas nicht schaden.

    Wir finden irgendwo abseits der Ortschaft einen Platz, an dem wir umsonst stehen und die Nacht verbringen können und buchen schonmal einen Campingplatz für den nächsten Tag. Denn unser Plan ist, den Sonnenaufgang auf einem Berggipfel zu verbringen und nach dem Abstieg eine schöne Dusche zu genießen.

    Wir haben eine schlaflose Nacht, stehen aber dennoch um 3:30 auf, um uns auf den Weg zum Gipfel zu machen. Motiviert von den Bildern des Ausblicks, den wir hoffentlich haben werden, machen wir uns an den Aufstieg. Drei Stunden soll es jetzt pur bergauf gehen.
    Was wir nicht wussten: Dieses Highlight hat durch Instagram so eine Bekanntheit erlangt, das wir hier wie aufgereiht im Dunkeln den Berg hochlaufen. Es fühlt sich an wie ein beliebter Stadtmarathon mit Kopflampe in der Nacht. Ständig hat man Leute vor sich, die langsamer sind, oder Leute hinter sich die deutlich schneller den Berg hochrennen wollen. Dazu ist der Weg ziemlich langweilig, da er nur aus einer Art Landwirtschaftsweg besteht, ohne wirkliche Abwechslung.
    Als wir endlich oben ankommen, ist der Ausblick schon ziemlich beeindruckend. Roy's Peak liegt oberhalb der Fjordlandschaft Neuseelands und man hat einen großartigen Blick über die vereinzelten Buchten und Arme der Fjorde. Ein wenig wird dieser Blick von den Massen an Menschen getrübt, und all die Leute, die unbedingt ganz vorne an der Spitze stehen wollen.
    Wir suchen uns einen guten Platz zwischen den Felsen und packen uns dick ein (mehrere Jacken, Mütze, Handschuhe, dünner Schlafsack für die Beine), bis der Sonnenaufgang kommt, denn hier oben sind gefühlte 0°C und der Wind ist heute wirklich stark! Wir sind etwas früh dran und müssen noch über eine halbe Stunde warten, bis die Sonne am Horizont erscheint.
    Nach kurzer Zeit kauert sich eine junge Frau in einem leichten Longsleeve und kurzer Hose (!) neben uns. Sie zittert ganz schön doll, sodass Carola ihr kurzerhand einen unserer Schlafsäcke gibt, damit sie ihn als Decke benutzen kann. Wir quatschen ein bisschen und es stellt sich heraus, dass sie eine der wenigen Personen auf diesem Gipfel ist, die tatsächlich aus Neuseeland kommt und keine ausländische Touristin ist. Sie war vor ein paar Jahren schonmal hier und fand es superschön - und ihr ist deutlich ins Gesicht geschrieben, dass sie es jetzt nicht mehr so empfindet. Nach gut 15 Minuten gehen ihr die laut schnatternden Instagram-Selfie-Gruppen so sehr auf den Keks, dass sie sich wieder an den Abstieg macht, ohne den Sonnenaufgang angeschaut zu haben. Irgendwie tut es uns Leid, dass ihr die vielen Wanderer das Erlebnis so sehr vermiesen und sie die Berggipfel in ihrem Heimatland nicht mehr ungestört genießen kann, aber am Ende sind wir natürlich irgendwie auch Teil dieses Problems. Instagram und Co. machen selbst die abgelegensten Orte der Welt bekannt und plötzlich nimmt es dann diese komischen Ausmaße an.
    Die Sonne kommt schließlich langsam hervor und taucht die Bergspitzen erst in rosafarbenes, dann rotes, dann oranges Licht. Es ist schon sehr spektakulär, wie sich die Berge und kleinen Inseln aus dem dunkelblauen Wasser tief unten im Tal herausheben. 🌄
    Felix schießt einige schöne Fotos und hat Glück, denn manchmal sind sogar nur relativ wenige Menschen im Bild. Nach einem kleinen Frühstück im hohen Gras zwischen den Felsen machen wir uns wieder an den Abstieg.
    Anfangs ist es noch okay - nicht zu heiß, und nicht zuuu viele Menschen. Nach einer guten Stunde knäuelt es sich mehr und mehr, während wir den ätzend langweiligen Weg im Zickzack herunterlaufen und die Sonne beginnt, stärker und stärker auf uns niederzubrennen. Von unten kommen inzwischen auch mehr und mehr Wanderer den Weg herauf, sodass es regen Verkehr von allen Seiten gibt. Uff... Über diesen Abstieg gibt es leider wenig Positives zu sagen 😅 Wir sind einfach nur froh, als es nach ein paar Stunden vorbei ist und der Van wieder in Sichtweite kommt.
    Der Gipfel und der Blick war wirklich schön - die Wanderung an sich und die viel zu vielen Menschen eher weniger.
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    Final da viagem
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