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- Day 1
- Saturday, November 18, 2017
- ⛅ 4 °C
- Altitude: 420 m
GermanyDagelbach47°40’23” N 9°31’27” E
Los geht's!

Eigentlich ist das hier eine Dienstreise, nämlich zum WALS Kongress nach Nagoya: http://www.wals2017.com/
Warum also trotzdem ein Reiseblog? Ich schalte vier unterrichtsfreie Tage vor, welche ich in Tokyo verbringen werde. Das wird auch der hier relevante Teil werden. Ich starte jetzt gleich um 11.00 Uhr in Friedrichshafen und fliege über das Drehkreuz Frankfurt mit Lufthansa (A340) nach Nagoya. Dort werde ich gegen 9.30 Uhr Ortszeit ankommen. Hier ist es dann 1.30 Uhr in der Nacht, Japan hat einen Timeshift von 8 Stunden.
Von Nagoya aus reise ich direkt weiter nach Tokyo. Leider konnte ich den Transfer mit dem Zug nicht online buchen, bin also gespannt, wie schnell ich die Weiterreise organisieren kann. Drei Zugfahrten stehen bevor: 1.) Transfer vom Airport zum Bahnhof in Nagoya (Meitetsu) 2.) Fahrt mit dem futuristischen Schnellzug Shinkansen nach Tokyo (Tokyo Station) 3.) Weiterfahrt zur Ueno Station. Mein Hotel liegt dann unmittelbar an der U-Bahn-Station Tawaramachi im Stadtteil Asakusa.
An dieser Stelle schon mal vielen Dank an dich, Renato! Renato (Reza), mein Freund aus der Schweiz und seine Frau Flurina sind die absoluten Japan-Maniacs. Tokyo ist für Anfänger ein Buch mit sieben Siegeln, Reza hat mir viele Tipps gegeben, unter anderem auch den Vorschlag für den Ausgangspunkt.
Ich hoffe, dass ich den Transfer von Nagoya einigermaßen geschmeidig über die Bühne bringe, dann kann ich nämlich am Abend schon mal den nahe gelegenen Tempelbezirk Senso-ji besuchen, welcher fußläufig vom Hotel zu erreichen ist.
Solltet ihr Spaß an der virtuellen Mitreise entwickeln und Kommentare abgeben wollen, so macht das besser über Whatsapp (+497543952863) oder vie Mail, als hier über den Blog. Ich finde das ist persönlicher.
Also, gleich ist Boarding, wird einige Zeit dauern, bis ich mich wieder melde. Wie ich das mit Internet mache (SIM-Karte kaufen?) weiß ich noch nicht. WLAN im Hotel ist vorhanden und bei z.B. Starbucks ja auch an vielen Stellen in der Stadt verfügbar.
Bis denne, RetoRead more
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- Day 2
- Sunday, November 19, 2017 at 11:00 AM
- ⛅ 10 °C
- Altitude: 8 m
JapanChūbu Kokusai Kūkō-eki34°51’36” N 136°48’59” E
Nagoya - kurz gestreift

Nur schnell ein wichtiger Zwischenstand: ich bin gut im Land der aufgehenden Sonne (siehe Bild) gelandet. Spektakulärer Anflug mit Aufsetzen fast im Wasser.
Ich habe sehr gut im Flieger geschlafen und fühle mich frisch und voller Unternehmungslust.
Jetzt mal schauen, wie das mit dem Shinkansen läuft, im ersten Zug sitze ich immerhin schon.
Bis jetzt wie erwartet: sehr freundliche Menschen, alles läuft geordnet und mit wohltuender Gelassenheit.
Ergänzung
Auch der Shinkansen war binnen 5 Minuten am Automat gebucht. Und ich bin 11.12 Uhr Richtung Tokyo gestartet.
Vom Zug selbst hatte ich deutlich mehr erwartet. Ok, die Entenschnauze sieht futuristisch aus, aber im Inneren dominiert eher der Charme von Interregio. Man merkt, dass der Zug nun auch schon etwas in die Jahre gekommen ist. Dafür, ganz im Gegensatz zum Interregio, äußerst pünktlich und wirklich sauschnell. Die Landschaft fliegt nur so vorbei!Read more
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- Day 2
- Sunday, November 19, 2017 at 2:04 PM
- ⛅ 11 °C
- Altitude: 16 m
JapanTawaramachi Eki35°42’37” N 139°47’24” E
Tokyo Ankunftstag

Erstmal muss ich mich selbst loben. Meine Öffi-Performance war heute herausragend. Hier zeigte sich die geballte Erfahrung aus unzähligen (Groß-)Städtereisen. Selbst den hoch verschlüsselten Code für das Dickicht des Bahn- und Undergroundnetzes in Tokyo konnte ich in kürzester Zeit knacken. Ich bin jetzt noch vor 14.00 Uhr Ortszeit hier, das hätte ich nie gedacht. Reisedauer war damit knapp 20 Stunden von der Haustür weg. Ok, das warˋs dann auch schon mit der Selbstbeweihräucherung.
Das Apa-Hotel ist niegelnagelneu, hochmodern und günstig direkt an der Ginsa-Line gelegen. Reza, danke nochmal!
Aber ein Problemchen habe ich schon mal: Das iPad lässt sich nicht an den 110 V in Japan laden, mal nicht mit dem Steckdosenadapter, den ich dabei habe. Zum Glück zickt das Android Phone nicht, sonst hätte ich gleich mal ein Problem.
Ich gehe jetzt erstmal was essen und dann in den Tempelbezirk - to be continued ... aber erst spät am Abend nach meiner Rückkehr ins Hotel.Read more

こんにちはレートさん = Konnichi-wa Reto-san = Guten Tag Reto. Eine Dienstreise nach Japan?! Irgend etwas mache ich in meinem Job offenbar falsch ;-))) Ich wünsche dir tolle Tage in meinem Lieblingsreiseland und bin gespannt auf Deine Eindrücke. Zudem bin ich gespannt auf Findpenguins als Reiseblog. Ich habe ja nun meine 1001 Reisen in einen Wordpressblog gezügelt und bin mässig happy damit...気をつけて!= ki o tsukete = Pass gut auf dich auf! フルリーナ(Flurina)

Das hört sich spannend an! Genieß die Zeit, die neuen Momente und Eindrücke! Grüße Sven
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- Day 2
- Sunday, November 19, 2017 at 4:59 PM
- 🌙 10 °C
- Altitude: 12 m
JapanSensō Ji35°42’53” N 139°47’48” E
Senso-ji-Tempelanlage

Vorgeschaltet mal eine Info für Flurina: Leider erlaubt FindPenguins pro Eintrag nur 10 Bilder anzuhängen. Darüber habe ich mich zuerst auch geärgert, sehe es mittlerweile aber (think pink) als Chance für mehr Struktur und Selbstbeschränkung. Daher gibt es für jedes Highlight eben einen eigenen „Footprint“, statt eines großen Tagesberichts. Vorteil, man kann auch zwischendrin schon mal was im Kaffee aufschreiben, anstatt am Abend dann einen einzigen langen Bericht zu tippen - tippen zu müssen.
Direkt ums Eck vom Hotel liegt die schöne und auch große Tempelanlage um den Senso-ji-Tempel. Das war schon daheim klar, dass das mein erster Gang wird. Das Eingangsportal spült einen erstmal in einen Jahrmarkt. Die Nakamise Dori „Straße zwischen Geschäften“ ist 250m lang und beherbergt ca. 100 Geschäftle mit Souvenirs, Süßigkeiten und anderen Leckereien. Hat man das überstanden, betritt man den Tempelbezirk. Für mich war alles neu. Hier gibt es unvergleichlich viele Möglichkeiten um seine Spiritualität auszuleben. Natürlich die obligatorischen Räucherstäbe und Kerzen, das Fächern von Rauch, das Schütteln von Stäben, der Kauf von Horoskopen, Waschungen, ... Reza hatte mir eine Anleitung geschrieben, wie man sich bei höherer Stelle Gehör verschafft und - was soll ich drum herum reden - ich habe es probiert ...
Wie überall, war auch hier richtig viel Umtrieb. Aber alles läuft hier in Japan trotzdem in einer unglaublichen Ruhe, Disziplin und Gelassenheit ab - echt wohltuend und beeindruckend.
Zuerst ärgerte ich mich, dass es um 17.00 Uhr schon fast dunkel war, aber durch die schöne Beleuchtung entfaltet der Tempel seinen ganz speziellen Zauber.Read more
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- Day 2
- Sunday, November 19, 2017 at 8:43 PM
- 🌙 8 °C
- Altitude: 12 m
JapanTokyo Sky Tree35°42’33” N 139°48’39” E
Tokyo Skytree (-Town)

Schon von Weitem sticht der Skytree ins Auge. Ähnlich anderer Hochhäuser wird auch der Skytree ständig wechselnd illuminiert. Auch hier schön, dass es schon dunkel war. Hinwärts bin ich gelaufen. Von der Tempelanlage war das nicht mal eine halbe Stunde schöner Spaziergang, z.T. am Sumida-gawa River. Der Skytree wurde 2012 eröffnet und ist mit 634m der weltweit höchste freistehende Fernsehturm. Für mich als Maschinenbauer ein Traum. Er besteht nicht aus Beton, sondern aus einer wunderschönen Stahl-Gitterrohr-Konstruktion.
Unten drin ist eine U-Bahnstation und dann noch ein riesiges Einkaufszentrum, u.a. mit einem fantastischem Food-Court.
Da das Wetter voll aufgemacht hatte, bin ich natürlich gleich hoch gefahren. Der Aufzug ist dermaßen schnell, du musst dich da echt dagegen stemmen.
Die Aussicht ist einfach nur mindblowing! Erst dann begreift man, was Tokyo für ein riesiger Moloch ist. Da war der Blick auf New York echt überschaubar dagegen (aber nicht weniger schön). Ich lasse einfach mal die Bilder für sich sprechen.
Was schade war: es gibt keinen Außenbereich. Obwohl ich manuell fokussiert hatte, sind die Spiegelungen durch das viele Fremdlicht leider deutlich zu sehen - und nicht alle Bilder sind durch die Scheiben richtig scharf geworden.
Ach ja, am Fuß des Turms ein total kitschiger Weihnachtsmarkt ^^Read more

TravelerWow, Reto! An deinem ersten Tag hast du schon so viel erlebt! Die Stadt scheint grenzenlos groß! Und, bist du schon müde oder geht heute noch was? ;)

TravelerHello Miri! Nein, müde bin ich (leider) noch nicht - da braucht’s wohl noch ein Bierchen unten in der Bar ;-) Jetlag mach mir nix, trotzdem bin ich natürlich etwas aus dem Rhythmus. Gesundheitlich bin ich auch noch nicht bei 100%, aber kein Vergleich zu Mittwoch oder Donnerstag. Hier ist es jetzt 23.00 Uhr, auf die Gass gehe ich jetzt nicht mehr.
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- Day 2
- Sunday, November 19, 2017 at 9:39 PM
- 🌙 7 °C
- Altitude: 11 m
JapanNishiasakusa35°42’50” N 139°47’33” E
Der Tempelbezirk Asakusa

Ich bin schon richtig verliebt in „mein“ Viertel - mitten in Asakusa wohne ich. Rund um den Tempel liegen viele kleine Gassen mit unzähligen Lädchen und Restaurants. Das Viertel hat eine ganz eigene Stimmung. Ich weiß nicht, ob es am Sonntag lag, aber es waren viele Japaner unterwegs um zu flanieren und essen zu gehen. Viele Frauen in der landesüblichen „Tracht“ - sehr schöne Stoffe, Farben und Muster und mit einer ganz eigenen Erotik. Überhaupt, die Mädels hier ... hüstel hüstel ...
Zum Ende meines ersten Tages habe ich dann nochmal einen Tipp von Reza ausgegraben und mir ein oberleckeres Sahimi-Board gegönnt. So habe ich Fisch noch nie gegessen! Alles was da bei uns unter dem Label Sushi verkauft wird, ist dagegen nur ein jämmerliches Trauerspiel. Diese Frische und die subtilen Unterschiede in Konsistenz und Geschmack sind gleichermaßen Aufgabe, als auch Genuss für den Gaumen.
Tja, was soll ich sagen, ein irrer erster Tag - eigentlich nur Halbtag - so darf es gerne weiter gehen.Read more
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- Day 3
- Monday, November 20, 2017 at 3:38 PM
- ⛅ 10 °C
- Altitude: 44 m
JapanGinza Eki35°40’20” N 139°45’57” E
Ginza - die 5th Avenue in Tokyo

Heute musste ich zuerst nach Ginza - in den Applestore. Zuerst dachte ich, dass es am Ladeadapter liegt, schlussendlich war es nur ein gebrochenes Kabel.
Aber natürlich war es nicht nur Pflichtübung, sondern öffnete mir das Tor zur Mitte Tokyos.
Ginza ist die Flanier- und Shoppingmeile mit allen großen Brands in Tokyo. Doch bevor es in und entlang der Konsumtempel los ging, zog es mich in den legendären Elektronikshop Bic Camera, welcher direkt am Bahnhof Yurakucho liegt. Dort gibt es SIM-Karten für das Mobiltelelefon zu günstigen Preisen (Tipp aus dem sehr guten Reiseführer `Labyrinth Tokyo` von Axel Schwab), kein Vergleich zu den Mondpreisen am Flughafen.
Direkt daneben schaute ich mir eines der vielen Architektur-Highlights in Tokyo an, das International Forum. Auch hier wieder was für mich, nämlich eine einzigartige aus Stahl gestaltete Dach-Fassadenkonstruktion in Form eines umgedrehten Schiffsrumpfes. Das vom amerikanischen Architekten Rafael Vinoly entworfene Gebäude wurde 1997 für eine Milliarde EUR fertiggestellt und feiert damit sein 20-jähriges. Es ist ein reines Tagungsgebäude.
Ich begann meine Shopping-Sightseeing-Tour am nördlichen Ende der Chuo Dori. Prada, Chanel, Tiffany, ... man kennt das. So war ich froh über einen weiteren Tipp aus dem Führer. Direkt zwei Häuser weiter des Applestores liegt eine legendäre, bereits 1874 gegründete Bäckerei. Also, ich bin ja eigentlich kein Süßer, aber da konnte ich nicht widerstehen. Das mit allerlei Früchten oder Cremes gefüllte Gebäck war dann auch gar nicht so süß, sondern einfach nur lecker.
Neben den Nobelbrands gibt es hier auch die zwei großen Flagshipstores von Uniqlo und MUJI. In Damenbegleitung wäre ich wohl heute nicht weit gekommen ;-)
Ich habe diesmal übrigens nur eine μFT Linse für mein kleine Pana GX7 dabei, das 20er (40mm im KB Äquivalent). Ich genieße, neben Lichtstärke und Gewicht, vor allem die Beschränkung.
Lustig und auch ein bisschen skurril: am Bahnhof Yurakucho stand eine lange Schlange lauter Geschäftsleute, die darauf warteten, dass sie sich die Schuhe putzen lassen können. Aber auch hier, selbst bei den niedersten Dienstleistungsjobbs, nur Japaner im Einsatz. Ob die generell keine Gastarbeiter haben?Read more

TravelerJapan hat tatsächlich nur wenig Gastarbeiter, und die Hürden, um als Ausländer da arbeiten oder nur schon ein Praktikum machen zu können, sind hoch. Es wird - sowohl in technischen als auch in anderen Branchen wie Betreuung oder Pflege - eher auf Robotik als auf ausländisches Personal gesetzt. Derzeit wird der Arbeitsmarkt allerdings zaghaft geöffnet, da die demographische Entwicklung wohl nichts anderes mehr zulässt...
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- Day 3
- Monday, November 20, 2017 at 4:02 PM
- ☀️ 10 °C
- Altitude: 9 m
JapanHamarikyu Gardens35°39’38” N 139°45’48” E
Eisenbahngeschichte und Hama-Rikyu-Park

Nur eine Station weiter entlang der Ginza-Line liegt der älteste Bahnhof Tokyos: Shimbashi. Die neue Station liegt etwas weiter nord-westlich, so dass ich zum ersten mal etwas umhergeirrt bin, bis ich das zwischen Hochhäusern eingezwängte alte Bahnhofsgebäude fand. Der Bahnhof geht auf das Jahr 1872 zurück, hier wurde die erste Bahnlinie von Kaiser Meiji eröffnet, welche mit Hilfe englischer Bahnbauingenieure entstand.
Daneben liegt ein großes Gebäude mit Geschäften, Restaurants und Büros, das Shidome City Center. Dort habe ich versucht vom 42. Stock einige Bilder zu schießen, leider waren die Pagen des Nobelrestaurants nicht locker, ...
Schon etwas angeschossen von der vielen Latscherei gönnte ich mir etwas Ruhe im Hama-Rikyu-Park, welcher ursprünglich ein Jagdgebiet von Shogunen war. Nun natürlich etwas kleiner, aber dennoch bemerkenswert groß, 20ha würde ich schätzen. Hier lasse ich einfach die Bilder sprechen.
Auf dem Rückweg kam ich noch an einem bemerkenswerten Haus vorbei. Der so genannte Nakagin Capsule Tower besteht aus 140 einzelnen Betonkästen „Kapseln“, welche an zwei Stahltürmen aufgehängt sind. Da der Stahl aus Designgründen ohne Korrosionsschutz auskommen muss, läuft die Soße unschön am Haus runter; außerdem ist das Gebäude kpl. in ein Taubenschutz-Netz gepackt, schön ist anders. Da hat mir ein daneben geparkter Motorroller schon besser gefallen.Read more
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- Day 3
- Monday, November 20, 2017 at 4:43 PM
- 🌙 9 °C
- Altitude: 14 m
JapanGinza Itchōme Eki35°40’32” N 139°45’57” E
Dazwischen nochmal Bilder

Tatsächlich habe ich in der Nähe vom Bahnhof Yurakucho ein modernes Flatiron-Building gesehen. Also das Pendant zum NYC-Klassiker, welches 5th Ave und Broadway teilt. Dann noch Nightview vom International Forum und der abendlichen Chuo Dori.Read more
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- Day 3
- Monday, November 20, 2017 at 8:33 PM
- 🌙 6 °C
- Altitude: 45 m
JapanShibuya Eki35°39’31” N 139°41’55” E
Times Square - äh, sorry! Itˋs Shibuya

Um heute beim Thema zu bleiben, fuhr ich noch raus nach Shibuya. Ich erhoffte mir hier Einblicke in die japanische Jugendkultur. Mit diesem Label wurde mir das zumindest vom Führer verkauft. Was ich vorfand, war wieder ein blinkendes und übervolles Shoppingviertel. Zwar etwas mehr auf den normalen Geldbeutel zugeschnitten, aber nichts Neues oder Prägendes hier für mich zu entdecken. Und dann auch im Vergleich zum bisher hier Erlebten sehr untypisch, durch die für andere Großstädte normale Hektik.
Aber zum Glück gibt es ja auch Oasen. Ich war in zwei herausragenden Gitarrenläden. Natürlich ließ ich Reza via WhatsApp teilhaben. Kauflust kam aber nicht auf. Zwar hingen hier echte Schätze an gebrauchten Klassikern, aber Preisniveau so etwa zwei bis drei mal so teuer im Vergleich zum amerikanischen oder europäischen Gebrauchtmarkt.
Aber nochmal zum Viertel: Total schräg sind die vielen Spielhöllen, in denen sich Erwachsene aller Altersgruppen nach Feierabend an irgendwelchen total abgefahrenen Automaten die da zu hunderten(!) rum stehen die Seele aus dem Leib ballern. Ich schaute da ziemlich fassungslos eine Weile zu, bis ich hinaus komplementiert wurde.
Jetzt reicht es für heute. Muss jetzt die Ginsa-Line einmal kpl. zurück. Dauert über eine halbe Stunde.
Werde dann noch schnell einen Happen essen. Heute Nacht bin ich vor Hunger aufgewacht und musste mir ein Müsli machen. Auch eine Form von Jetlag :-)
Morgen vorwiegend Gärten, Tempel und Views.Read more
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- Day 4
- Tuesday, November 21, 2017 at 10:05 AM
- ☀️ 9 °C
- Altitude: 15 m
JapanKitanomaru park35°41’14” N 139°45’23” E
Kaiserliche Gärten

Auf Anraten von Renato bin ich heute früh raus, um nicht im Gedränge der Kaiserlichen Gärten unterzugehen.
Der Wecker klingelte um 6.30 Uhr, ich gönnte mir dann aber noch kurzes Nachwecken - der Begriff ist aber urheberrechtlich durch Alex geschützt :-) Es war nämlich so, dass ich trotz eines guten und späten Abendessens wieder aufgewacht bin, weil mir der Magen knurrte!? Vermutlich hatte ich im japanischen Bad wieder einige Körner verbrannt. So wohltuend nach einem anstrengenden Sightseeing die Knochen ins heiße Wasser abtauchen zu lassen. Übrigens wird nackt gebadet - Männlein und Weiblein aber strikt getrennt ^^
Eine Banane und etliche Rosinen später fand ich dann wieder in den Schlaf.
Schlussendlich war ich dann zu früh dran. Bereits um kurz nach acht klopfte ich an die Pforte, dort hieß es ‚Einlass erst um neun‘. Also ausreichend Zeit um noch die Tokyo Station (siehe Vormittagssplitter) zu besichtigen und einen Abstecher zur Hauptpforte des Palasts zu machen. Die schöne Brücke, welche zur Hauptpforte führt, bleibt den Besuchern aber ebenso verschlossen wie der Kaiserpalast selbst. All day closed for visitors.
Heute ist ein strahlend schöner Tag ohne eine Wolke am Himmel aber es weht ein ziemlich kalter Wind. Die morgendliche Wintersonne macht kaltes Licht, nicht unbedingt optimal zum Fotografieren, aber das bunte Herbstlaub konnte es richten. Viel gibt es nicht zu den Bildern zu schreiben, ein unglaublich schöner Park, angelegt innerhalb der imposanten Befestigungsanlage mit der aus fetten Quadern gebauten Mauer und dem Wassergraben ringsum. Der hölzerne Hauptturm der Anlage wurde leider schon im 16. Jh. durch Brand vernichtet. Das Fundament lässt erahnen, wie groß dieser gewesen sein muss.
So, jetzt zieht es mich in die Höhe; bei dem Wetter müsste man doch den Fuji sehen können?! Ab zum Rathaus.Read more
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- Day 4
- Tuesday, November 21, 2017 at 10:07 AM
- ☀️ 9 °C
- Altitude: 28 m
JapanYotsuya Eki35°41’5” N 139°43’48” E
Vormittagssplitter

Nachdem ich ja zu früh dran war, besuchte ich noch die Tokyo Station. Hier kam ich erst vorgestern (unglaublich) auch mit dem Shinkansen an. Das schöne alte Bahnhofsgebäude von 1914 dient eigentlich nur noch als Portal zu einem riesigen Kellersystem mit Restaurants und Geschäften.
Heute machte ich mich innerlich mal etwas lustig über diese unglaubliche Ordnung und Disziplin der Japaner. Während ich gegenüber am Gehweg stand, beobachtete ich, wie sich tröpfchenweise eine Schlange bildete; ohne, dass mir ersichtlich wurde für was eigentlich. Kein Eingang, kein Busstop, kein Laden, ... Die standen da einfach so in der Landschaft und warteten. Es erinnerte mich an früher, wenn wir auf den Schulbus warteten. Da stellten wir aber als Platzhalter unsere Schultaschen hintereinander auf und gingen lieber toben.
Als ich dann wieder am Portal zum Garten war, zelebrierte der Wachmann 5 Minuten lang Zeitansage. Am Schluss zählte er die Sekunden runter, um Punkt 9.00 Uhr trat er zur Seite. Es ist schwer zu beschreiben, ich habe mir fast in die Hose gemacht.
Ok, jetzt aber genug mit Japaner-Bashing. Ist aber auch echt nur nett gemeint. Ich mag die! Ganz ehrlich.
Vermutlich der beste Tipp, den ich jemals bekommen habe - und dass, obwohl doch jeder Reiseführer heutzutage nur so strotzt vor „Insidertipps“: Hibiki Dynamic Kitchen & Bar im 49. Stock des Shinjuku Nomura Building. Perfekter Blick über ganz Tokyo und natürlich den Fuji.
Speisen für pauschal 1100 Yen (also ca 8,50 EUR) und zwar incl. Hauptgericht, Vorspeisenbuffet, Suppe, Dessert, Grüntee und Kaffee - bis aufs Hauptgericht kann man immer wieder nachfassen! Abends kostet der Spaß hier ab dem Vierfachen aufwärts! Das Restaurant macht einen günstigen Mittagstisch um die laufenden Kosten zu decken. Grandios!!!
So viel mal für die Frühaufsteher unter euch. Weiter gehts am Nachmittag mit Tempel und nochmal Stadtblicken in der Blue Hour.Read more
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- Day 4
- Tuesday, November 21, 2017 at 10:30 AM
- ☀️ 10 °C
- Altitude: 56 m
JapanNishishinjuku Eki35°41’34” N 139°41’27” E
Shinjuku to Fuji

Ich nehme es vorweg: Beste Sicht auf den Fuji. Wirklich eindrucksvoll. Ein riesiger Vulkan mit Sahnehaube. Die Bilder schoss ich vom Observatorium des Nordturms des Rathauses (Tokyo Metropolitan Government), welches im 45. Stock liegt. Das Rathaus selbst erinnert mit seinen zwei Türmen an eine Kathedrale oder einen Monumentalbau aus einem alten SW-Film von Fritz Lang. Die Oberfläche ist aus Granit und Stahl und soll an einen Halbleiterchip erinnern. Shinjuku ist eigentlich das Hochhausviertel in Tokyo, aber bis auf ein Gebäude, welches der „Gurke“ von Norman Foster in London ähnelt, fand ich die Hochhäuser architektonisch eher langweilig.
Aber gehe trotzdem jetzt noch in eines - nochmal ganz hoch zum Essen.Read more
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- Day 4
- Tuesday, November 21, 2017 at 2:33 PM
- ☀️ 11 °C
- Altitude: 11 m
JapanZōjō Ji35°39’27” N 139°44’57” E
Ruhe und Erleuchtung

Momentan sitze ich in der warmen Sonne vor dem Zojo-ji Tempel im Stadtteil Shimbashi.
Kein Vergleich zum Senso-ji, hier herrscht die absolute Ruhe, nur das Geschrei der zahllosen Krähen nervt ein bisschen. Trotzdem bin ich im Tempel bei meinem Erstversuch zu meditieren kurz eingeschlafen :-) Hoffentlich habe ich nicht geschnarcht.
Es soll sich niemand Sorgen machen, dass ich jetzt zum religiösen Fanatiker abdrifte, nicht mal 10 Stufen tiefer, aber irgendwie komme ich hier zur Ruhe und zum unangestrengten(!) Nachdenken - so ähnlich wie ein meditativer Zustand beim Joggen. Es muss was mit den Düften zu tun haben, so viel spüre ich.
Jetzt erstmal irgendwo einen Kaffee und dann möchte ich rechtzeitig auf dem WTCB sein.Read more
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- Day 4
- Tuesday, November 21, 2017 at 4:04 PM
- ☀️ 10 °C
- Altitude: 15 m
JapanMonorail Hamamatsuchō Eki35°39’26” N 139°45’24” E
WTCB - bester Viewpoint der Stadt

Auch hier hat Axel Schwab recht, wenn er schreibt, dass das Observatorium im 41. Stock des World Trade Centers ein Geheimtipp für Fotografen ist. Man darf ganz im Gegensatz zu anderen Viewpoints sogar Stative verwenden. Trotzdem ist es überhaupt nicht überlaufen, ganz im Gegenteil. Es gibt viele Sitzmöglichkeiten, Loungesessel, an Tischen, Bänke, ... und summa sumarum sind hier momentan vielleicht 50 Leute oben. Und rauf fahren kostet nur 500 Yen (4 EUR) - wenn ich da an New York denke, die haben exakt genau das 10-fache berechnet ^^
Ich bin froh, dass ich doch schon im Hellen, gegen 15.30 Uhr hergekommen bin. Von hier oben bietet sich nämliche eine einmalige Sicht auf die Bucht und den Hafen von Tokyo. Aber nichts gegen das Licht der blue hour - also die kurze Zeitspanne, in der die Sonne zwar schon untergegangen ist, aber der Himmel noch nicht schwarz, sondern blau eingefärbt ist. So wie auf den Bildern :-)
Tja, bin etwas am Grübeln, wie ich das mit dem Fischmarkt mache. Reizen würde mich die Tunfischauktion um 5.00 Uhr schon, man sollte aber bereits um 3.00 Uhr da sein, wenn man eines der raren Tickets ergattern möchte. Dann muss ich auch noch recherchieren, wie ich überhaupt hin komme. Ab Mitternacht fahren keine U-Bahnen mehr, werde nachher mal schauen, ob die JR (Das ist die normale Eisenbahn, die hier einen Ring bildet und von der aus man auch alles gute erreichen kann.) nachts fährt. Davon werde ich es wohl abhängig machen. Um gesichert sagen zu können, dass es in der Nähe ein Vergnügungsviertel gibt, in dem es leicht ist durchzumachen, fehlt mir die Ortskenntnis - das wäre nämlich auch eine spannende Möglichkeit. Ans Steuer muss ich ja nicht und perspektivisch kann ich mich ja dann ab Donnerstag auf der Konferenz erholen ;-)Read more
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- Day 5
- Wednesday, November 22, 2017 at 1:09 AM
- 🌙 4 °C
- Altitude: 7 m
JapanTsukishima Gawa35°39’49” N 139°46’27” E
Tsukiji - weltgrößter Fischmarkt

Ich hatte ja noch etwas gehadert, bin dann aber doch um 23.30 Uhr mit einer der letzten Bahnen los bis Ginza und dann die 1,5 km gemütlich runter zum Hafen gelaufen. Vorher war ich nochmal im Onsen (jap. Bad), habe direkt neben dem Hotel ausgezeichnet essen und habe eine Stunde geschlafen.
Tja, warum tut man sich das an, sich eine Nacht nahezu ohne Schlaf um die Ohren zu hauen. Ganz einfach, das hier ist a) weltweit einmalig und b) wird es den Fischmarkt in der Form nicht mehr lange geben. Die Verlegung an einen anderen Ort steht wohl 2018 endgültig an, nachdem der Umzug schon mehrfach verschoben wurde.
Natürlich kann man auch erst um 9.00 Uhr kommen und die öffentlichen Bereiche ganz normal besuchen. Ich bin aber auf etwas anderes aus: die große Tunfischauktion! Diese startet um 5.00 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit - aber eben nur fast. Es werden 120 Besucher zugelassen, welche in zwei 60er Gruppen beiwohnen dürfen.
Dazu muss man sich vorher registrieren. Und nachdem sich die Verlegung rumgesprochen hat, reicht die sonst übliche Zeit,um 3.00 Uhr, sich anzustellen anscheinend nicht mehr aus. Tja, somit sitze ich gerade (1.00 Uhr) in einer urigen Arbeiterkneipe direkt neben dem riesigen Fischmarktgelände und esse Fisch-Nudelsuppe, was sonst!?
Nach der Auktion werde ich natürlich ausgiebig frühstücken, keine Frage was es geben wird: roher, maximal frischer Fisch in Form von Sahimi. Das Angebot und vor allem die Qualität an Sushi und Co. muss einmalig sein - viele Stände, Buden, kleine Restaurants - platze fast vor Vorfreude.
Ich schreibe hier irgendwann weiter - evtl. steht die ganze Story ja, bevor ihr ins Bett geht, also Ortszeit hier dann 6.00 bis 6.30 Uhr. Sonst wird das eben euer Frühstück, wenn ihr mögt :-)
Zuerst stehe ich mit einem Pärchen aus Australien und einem Typ aus Hongkong zusammen, wir sind die ersten Vier, es ist 1.30 Uhr. Die anderthalb Stunden, bis wir in den Warteraum eingelassen werden, vergehen im Flug. Das ist auch gut so, es ist nämlich sehr kalt, so um die 5 Grad. Wir quatschen über Gott und die Welt - ich bin in meinem Element: es ist Nacht und habe gute Gesellschaft. Es macht immer wieder Spaß andere junge Traveller zu treffen. Andere Junge? Ja, ich wurde grade von einer jungen Australierin auf 38 geschätzt ;-)
Seit drei Uhr sitzen wir im Warmen, aber auf dem nackten Fußboden. Wir kommen uns vor wie Flüchtlinge im Auffanglager. Jetzt „nur“ noch weitere zwei Stunden warten, wehe es lohnt nicht!
Gerade bekommen wir eine gute und lustige Einführung über die Tunfischauktion. Der Typ ist selber seit 20 Jahre Bieter und erzählt allerlei Zoten aus diesem sehr speziellen Geschäft. Interessant, aber auch nicht verwunderlich: Der Preis für ein Kilo Tuna liegt wegen der Überfischung schon hier, beim ersten Glied der Vermarktungskette, bei bis zu 5000 Yen (knapp 40 EUR)!
Die Besichtigung und die ganze Betreuung hier ist übrigens kostenlos. Generell muss man sagen, dass einem hier in Japan meist nichts oder wenig abgeköpft wird. Kein Vergleich zu NYC im letzten Jahr. So ein bisschen kommt gerade raus, dass das hier alles Family-Business ist. Irgendjemand behauptet dazu, dass auch hier die Yakuza, die japanische Mafia dahintersteckt!?
Die Führung endet anscheinend um 6.30 Uhr, dann geht es in den Outer Market zum fischigen Frühstück. Ich werde die Eindrücke also erst sehr viel später aufschreiben - geht also ruhig ins Bett. :-)Read more
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- Day 5
- Wednesday, November 22, 2017 at 5:10 AM
- ⛅ 3 °C
- Altitude: 14 m
JapanTsukishima Gawa35°39’48” N 139°46’24” E
Tuna Auction

Es ist fast halb sechs, als es endlich los geht. 4 Stunden Warten - und es hat Laune gemacht. Natürlich war in diesem Warteraum schon ein sehr spezielles Völkchen versammelt: Traveller, Erlebnishungrige, Fotografen, ... Wenn du die Jungs und Mädels in einer Bar kennengelernt hättest, wäre es nicht weniger lustig gewesen - ok, man hätte evtl. mehr Sake getrunken. Immerhin habe ich nun auch eine Adresse in Perth.
Auch muss man sagen, dass das Entertainment wirklich gut war. Neben dem Bieter, gab es noch einen älteren Japaner, welcher übrigens ausgezeichnet und gut verständlich Englisch sprach, der uns mit Geschichten bespaßte, eine spontane Vorstellungsrunde moderierte und dabei zu jedem Land eine gute Pointe parat hatte.
Der Gang zur Auktionshalle war abenteuerlich. Die Wachleute, die uns über das weitläufige Gelände führten, hatten alle Hände voll zu tun, dass niemand aus der Gruppe von einem der zu hunderten umherfahrenden Elektrokärrele erfasst wurde. Ein unbeschreibliches Gewusel, wie im Ameissenhaufen oder im Bienenstock.
Dann erster Blick in die Auktionshalle. Ich würde schätzen, dass etwa 200 Fische einzeln, entweder auf Paletten oder die kleineren auf dem Boden liegend, angeboten wurden. Jeder Tuna einzeln gekennzeichnet, damit die Bieter sich Notizen für das Höchstgebot machen können und der Auktionator seine Arbeit ordentlich verrichten kann. Sehr interessant, das hatten wir vorher auch schon erklärt bekommen, war es, wie die Fische taxiert wurden. Hatte ein Bieter einen Tuna ins Visier genommen, schaute er zuerst auf die abgeschnittene Schwanzflosse, dann hinter die Kiemen. Alle hatten so kleine Beile an einem langen Stil dabei, mit welchen Proben aus der Schnittfläche der Schwanzflosse entnommen wurden. Da alle Tunas gefroren waren, wurden die Probestückchen zunächst mit der Handfläche verrieben, auf Konsistenz geprüft und anschließend noch genauestens mit einer Taschenlampe begutachtet. Echt eine Wissenschaft für sich.
Nach einiger Zeit kam dann die große Stunde des Auktionators. Der hätte locker auch als Rapper sein Geld verdienen können. In perfekter Fanta4-Manier ratterte er die Preise so lange runter(!), bis der erste Bieter ein kaum wahrnehmbares Handzeichen abgab - der Tuna war verkauft. Lustig war, dass er dabei mit dem ganzen Oberkörper im Takt wippte - wie wenn er ein Konzert geben würde. Ich habe ein Video mit dem Smartphone gemacht, stand aber ungünstig und das Licht war auch nicht so gut und vom Ton wollen wir gar nicht erst reden - schaut einfach selbst. Bis an die zwei Millionen Yen (15.000 EUR) gingen anscheinend die Gebote.
Der Rückweg war ebenso abenteuerlich, aber immerhin war es da schon fast hell.
Hat es sich gelohnt? Ja, weil es einfach weltweit einmalig ist und es das Erlebnis sein wird, welches mir von diesem Trip am nachdrücklichsten im Gedächtnis haften bleiben wird. Nein, nur wenn ich in den Erbsenzählermodus wechsele: eine Nacht für eine Viertelstunde ...Read more
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- Day 5
- Wednesday, November 22, 2017 at 9:03 AM
- ⛅ 6 °C
- Altitude: 26 m
JapanTsukiji Honganji35°39’56” N 139°46’15” E
Outer Market

Wie üblich, nach der Theorie die Praxis. Roher Tunfisch in 3 verschiedenen Qualitäten. Einfach nur mit Salz. Keine Sojasauce, keine Wasabipaste, einfach nur pur. Ein Gedicht!
Der Outer Market hat auch sonst einiges zu bieten. Wenn man richtig gut und günstig essen gehen will, dann ist das meines Erachtens die beste Adresse in Tokio. Unter den 600 Geschäften sind mindestens ein Viertel „Restaurants“. Also eher Ständchen, Imbisse oder Mini-Restaurants mit 8 Sitzplätzen oder so. Alles duftet unglaublich gut und mehrheitlich wird irgendwas mit Fisch angeboten.
Diese letzten Zeilen tippe ich gerade auf dem Heimweg in einem Starbucks. Es ist jetzt Ortszeit 9.00 Uhr, also 1.00 Uhr bei euch. Ich bin noch etwas aufgekratzt und demgemäß nicht so richtig müde. Werde aber nicht den Held spielen und bald zum Hotel fahren. Onsen und dann Mittagsschlaf.
Zum Schluss noch ein Bild von meinem Arbeitsplatz. Ich hoffe ich konnte euch einigermaßen mitnehmen!Read more

TravelerIch bin gerade kurz aufgewacht und habe sofort gedacht, ich muss schnell zum Fischmarkt, schauen was Reto so macht ;-) Danke dass du uns mitgenommen hast bei deinem Abenteuer! Man hatte beim Lesen tatsächlich das Gefühl, ein wenig mit dabei zu sein. Und einmal mehr: Tolle Fotos!
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- Day 5
- Wednesday, November 22, 2017 at 7:04 PM
- ⛅ 8 °C
- Altitude: 10 m
JapanFukagawa-edo Shiryōkan35°40’52” N 139°48’2” E
Edo Kultur und Laugenweckle

Mit lästiger Unterbrechung durch ein sehr penetrantes Zimmermädchen konnte ich so 2,5 Stunden schlafen, ehe mich wieder der Hunger weckte. So lecker das Essen hier auch ist, es hält nicht lange. Ich bin zwar immer satt nach dem Essen, aber schon nach zwei drei Stunden müsste ich nachlegen. Daheim esse ich meist nur zwei mal am Tag, hier müssten es fünf sechs Mahlzeiten sein ^^
Direkt vor dem Hotel gibt es eine schöne kleine Garküche mit Sate-Spießen, ganz wie in Thailand. Da habe ich gerade mal einen Snack genommen. Zum Abschluss meines Tokyo Aufenthalts möchte ich aber am Abend irgendwo noch Udon Nudeln essen. Daheim bin ich am Teig kläglich gescheitert; brauche neben küchenhandwerklicher Inspiration aber einfach auch was Sättigendes ;-)
Es war dann so kurz vor drei bis ich los kam. Ich wollte wenigstens ein mal ein Museum besuchen und mich mit der Edo Kultur auseinandersetzen. Natürlich gibt es das große Edo-Tokyo-Museum. Ich wollte es heute aber bewusst gemütlicher und einfacher haben. Da bot sich das kleine und ganz liebevoll gestaltete Fukagawa-Edo-Museum besser an. Dieses kleine Heimatmuseum vermittelt sehr anschaulich die Lebensweise zur Edo-Zeit. Dazu wurde ein kleines Viertel von um ca. 1830 mit Läden, Lagerhaus, ... und Bootssteg nachgebaut. Beleuchtungseffekte und Hintergrundgeräusche machen das Ganze noch authentischer. Wie auch in der Nacht, war ich auch hier froh, um meine lichtstarke Linse. Die anderen Objektive werde ich verkaufen, das 20er reicht völlig.
In der Nähe gibt es die deutsche Bäckerei Tanne. Mit wirklich kpl. rein deutschem Angebot: Laugen, Vollkorn, Christstollen, ..
Ich unterhielt mich dann noch auf Deutsch mit einem jungen deutschen Bäcker, der dort aber erst seit drei Wochen arbeitet. Leider, und auch etwas dumm, wie ich finde, konnte er keine Angaben zur Firmengeschichte machen.
Das Laugenstängele und das Vollkornweckle waren vom Feinsten und ja, auch sättigend :-)
Hier im Bezirk Ningyocho gibt es auch einen ganz speziellen Schrein, den Suitengu. Es handelt sich um einen kpl. Neubau! Das war auch interessant, wie sich hier traditionelle und spirituelle Elemente mit der Moderne vereinen. Beton, Stahl und Kupfer zusammen mit Bambus - spannend!
Wettermäßig hatte ich tierisch Dusel. Gerade hat es angefangen zu regnen. Wenn ich mir meine Fotos der vergangenen Tage anschaue, kann ich mein Glück kaum fassen.
Morgen, am Abreisetag, habe ich eigentlich noch vor mich um Ueno herum umzuschauen. Da bin ich schon 20 mal vorbei bzw. drunter durch gerauscht. Neben dem zweitgrößten Park (mit Zoo) gibt es noch das Tokyo National Museum, den Toshogu-Schrein und wohl auch eine schöne schnucklige alte Einkaufsmeile, die Ameyoko-Ladenstraße.
Klappt aber nur, wenn ich ein Schließfach finde, welches groß genug ist, oder ich deponiere meine Sachen im Hotel, müsste dann aber nochmal zurück fahren.Read more

TravelerWie schnuckelig du den Ameyoko Markt in Ueno dann empfinden wirst, bin ich ja gespannt. Wir kennen ihn eher ziemlich lebendig, d.h. die Ware wird laut angepriesen, um Preise wird zum Teil gefeilscht, die Produkte sind tendenziell eher „trashig“; insgesamt irgendwie eher südostasiatisch anmutend als japanisch, aber genau deshalb auch spannend. Bin gespannt auf deine Einschätzung...

TravelerHallo Flurina! Ich hatte heute Abend ausnahmsweise mal einen Geistesblitz: Warum nicht die Nudeln in Ueno essen? Und Volltreffer: das ist ja so ein lebendiges Viertel. Es war knallvoll! Lauter Afterworker. Atmosphäre wie Sommer in Italien. Tatsächlich sind ganz viele trotz Regen draußen gesessen und die Stimmung war rundum fröhlich, lebendig, ausgelassen. So wie du sagst, eher wie Südostasien. Atmosphärisch hat es mich tatsächlich stark an die Khao San Road in BKK erinnert. Ich werde morgen in jedem Fall nochmal hin gehen und den Markt genießen.
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- Day 6
- Thursday, November 23, 2017 at 12:56 PM
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 17 m
JapanKeisei Ueno Eki35°42’41” N 139°46’32” E
Ueno, Ost-West-Konflikt

Der skeptische Unterton zu Ameyoko, dem lebendigen Bezirk um Ueno herum, ist mir gestern in Flurinas Kommentar natürlich nicht verborgen geblieben, konnte das abends aber noch nicht einordnen - heute schon! Aber mal eins nach dem anderen:
Mehr aus Zufall, bzw. aus einer plötzlichen Eingebung heraus, bin ich da gestern Abend noch zum Soba Nudeln essen gegangen. Leider ohne Fotoapparat und ans Handyknipsen denke ich irgendwie gar nicht mehr.
Wert festzuhalten wäre nämlich eine ausgelassene, südländische Atmosphäre gewesen. Kneipe an Kneipe, Restaurant an Restaurant und trotz Regen voll besetzte Tische mit ausgelassenen Afterworkern im Außenbereich. Wie auf der Plaza im sommerlichen Spanien. Da ich aber in Asien bin, ist mir gestern als Vergleich sofort die Khao-san Road in Bangkok (BKK) eingefallen. Also mir hat es da ganz toll gefallen.
Nach dem Ausschecken im Hotel, so gegen 10.30 Uhr habe ich mich nochmal auf nach Ueno gemacht. Übrigens eigentlich ein sehr schöner Bahnhof, wenn nur der ganze Christmas Sch... nicht wäre.
Zuerst mal am Automat den Shinkansen nach Nagoya gebucht und dann mein Gepäck im Schließfach verstaut. Diesmal folgte ich dem Reiseführer und der verzeichnete die Ameyoko Einkaufsstraße(n) auf der anderen Seite der Gleise, nämlich westlich. Ich war gestern im Osten.
Schon gleich als ich nach der Unterführung um die Ecke bog, war mir klar, was Flurina mit „trashig“ meinte. Hier reiht sich eine Ramschbude an die andere und der passende Vergleich zu BKK wäre hier das unerträgliche Chinatown. Also zum Vergessen, muss man nicht gewesen sein!
Momentan 12.45 Uhr, sitze ich gestärkt von einer ausgezeichneten Miso-Suppe (ich stellte mich einfach an einer Schlange mit an und wurde nicht enttäuscht - Bezahlung des Menüs übrigens am Automaten, haben viele Thekenrestaurants, dann können die sich aufs Kochen konzentrieren und haben zudem schnelleren Durchlauf) in meinem Büro: Starbucks. Neben gutem (aber überteuertem) Kaffee gibt es vor allem stabiles Internetz. Ich fahre jetzt noch weiter nach Nihombashi. Mein Shinkansen fährt nämlich erst um 16.00 Uhr.Read more

TravelerGute Fahrt Reto und ne gute Zeit auf der Konferenz! Danke für die vielen Eindrücke aus Tokyo!

TravelerDanke Miri! Ist schön, dich dabei zu haben! Und es ist auch einfach motivierend, wenn mal jemand kurz einen kleinen Kommentar schreibt, egal ob auf WhatsApp, per Mail oder hier. Der Blog dient mir zwar hauptsächlich zur Selbstreflexion und zum Festhalten des Erlebten, aber trotzdem steckt auch Aufwand dahinter. Daher auch an dich vielen Dank! Grüßle, Reto
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- Day 6
- Thursday, November 23, 2017 at 1:42 PM
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 26 m
JapanMitsukoshimae-eki35°41’5” N 139°46’28” E
Nihombashi - exklusiv Pinkeln

Mandarin Oriental Hotel, 38th floor.
Das nenne ich Wasserlassen deluxe! 😀
Auch wieder Tipp aus dem Führer.
Eigentlich bin ich nach Nihombashi um den Mittelpunkt Japans zu sehen. Nihombashi heißt übersetzt „Japanbrücke“. Diese Brücke, bis 1911 noch aus Holz, war während der Edo Zeit der wichtigste Verkehrsknoten auf dem Handelsweg „Tokaidostraße“. Um für die Händler Entfernungsangaben machen zu können, maß man von hier aus alle wichtigen Wegstrecken zu Zielen in ganz Japan aus.
Unter Einsatz meines Lebens machte ich sogar eine Nahaufnahme.
Nach dem Motto „Täglich ein Schrein - und dein Geist ist rein!“ 😉 besuchte ich einen weiteren Neubau: den Fukutoku-Schrein. Klein aber fein.Read more
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- Day 6
- Thursday, November 23, 2017 at 3:35 PM
- ☀️ 14 °C
- Altitude: 24 m
JapanTōkyō Bus Station35°40’45” N 139°46’7” E
Tokyo Station - Tschüß Großstadtperle!

Erinnert ihr euch noch an das schöne alte Gebäude der Tokyo Station? Von der anderen Seite nicht wieder zu erkennen. Unheimlicher Trubel hier.
Was mir auch nicht bewusst war: der Shinkansen fährt echt alle 20 Minuten. Wir durften übrigens nicht gleich einsteigen, da der Zug von einem Großtrupp Frauen einmal kpl gereinigt wurde - in 10 Minuten! Aber tippitoppi! Lustig auch, jedesmal wenn der Zugbegleiter durchläuft verbeugt er sich tief bei Betreten des Wagens und dann nochmal beim raus gehen. Das mit dem Verbeugen ist ja eine Wissenschaft für sich - man sollte das als Wessi nicht bewerten, auch wenn einem diese (scheinbare) Unterwürfigkeit manchmal zum Fremdschämen bringen möchte.
Tja, das war Tokyo. Ich glaube, ich bekomme noch kein Fazit hin. Zu viel, was noch im Arbeitsspeicher auf Verarbeitung wartet. Wie nähert man sich überhaupt einer Bewertung? Über Vergleich vielleicht ... (hier standen gerade noch min. 200 Wörter Text - alles gelöscht)
Nee, das waren so großartige Tage, die mir persönlich auch so gut getan haben. Und die ich auch gebraucht hatte. Ich denke die vorhergehenden Berichte und Bilder sprechen für sich. Mehr braucht‘s nicht.
Tschüss, du gelassen pulsierende Perle im Land der aufgehenden Sonne!
Wir sehen uns wieder! Und alle die mich kennen wissen, dass das schon mal ein Ausnahmekompliment ist. Normalerweise reise ich immer nach dem Motto: Das Leben ist zu kurz um etwas zweimal zu machen.
Danke euch fürs Mitreisen!
Schreibe in der Folge evtl. noch was zu Nagoya und der Konferenz, aber spannender wird‘s eher nicht ;-)
RetoRead more
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- Day 11
- Tuesday, November 28, 2017
- ☀️ 15 °C
- Altitude: 12 m
JapanNagoya35°11’9” N 136°53’42” E
Nagoya

Nutze die Zeit vor dem Boarding nach Friedrichshafen, um hier einen Schlussstrich zu ziehen.
Die Konferenz war lohnend, vor allem wegen der Kontaktpflege. Auch habe ich wieder neue Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Es gab viele Anfragen für Kooperationen, da werde ich erstmal schauen müssen, was ich davon wahrnehmen kann.
Das Highlight der Konferenz war der Schoolvisit. Es ist immer ganz besonders spannend Schulen, deren didaktisches Konzept, deren Ausstattung und vor allem die Schülerinnen und Schüler (SuS) in anderen Ländern kennenzulernen. Die japanischen SuS waren besonders herzlich. Wir haben dann auch gemeinsam gegessen, immer jeder Besucher mit ca. 10 SuS. Und zwar gemischte Altersgruppen (vertical deviding), Erstklässler bis 6. Klässler. Das war total nett, wie man mit einem Wortschatz von 20 englischen Wörtern so viel Spaß haben kann.
Nagoya selbst ist keine Reise wert. Höchstens noch Nagoya Castle. Ich habe auch noch einen großen Tempel besucht, dieser war aber total schmucklos. Ein schöner überdachter Basar und ein futuristisches Einkaufszentrum machten den Kohl auch nicht fett. Insgesamt ist Nagoya eine typische Arbeiterstadt, so wie Friedrichshafen ;-)
Zum Abschluss war ich mit Roland und dem Organisator der Konferenz (besondere Ehre und Wertschätzung für uns) nochmal megamäßig Essen. Noch nie so gut gegessen in meinem Leben!
Jetzt geht es gleich heim - ich freue mich saumäßig!
Danke nochmal an alle virtuell Mitreisenden, egal ob per Blog, WhatsApp, Mail oder auch als stumme Genießer!
—- END —-Read more