Fliege mit all deinen Sinnen, spüre die Elemente, erinnere dich jeden Tag an die Erlebnisse. Das ist Soulgliding! Südost Asien ist die perfekte Region für Soulgliding. "Open your mind and your wings will grow!" Read more
  • Day 220

    Soulgliding – so geht’s weiter

    November 16, 2017 in Germany ⋅ ☁️ 2 °C

    Zu nächst mal eines vorweg, dies ist mein letzter Beitrag auf „Findpenguins“. Zukünftig schreibe ich nur noch auf meiner Website www.soulgliding.asia
    Auch dort könnt ihr euch mit eurer Mailadresse registrieren und bekommt dann jedes mal eine kurze Info wenn es etwas neues gibt.

    Und so geht’s weiter:
    Am 11. Dezember 2017 sitze ich wider im Flieger nach Indonesien. Diesmal habe ich neben meinem Gleitschirm auch mein Mountainbike im Gepäck. Vorerst werde ich mich in der Umgebung von Banyuwangi Ost-Java nieder lassen. In den ersten Wochen möchte ich mir einen älteren großen Jeep zulegen und diesen zum Camper ausbauen lassen. Ähnlich wie auf dem Bild. Da viele Fluggebiete und schöne Orte meist fern ab von den Touristenrouten liegen, ist es oft schwer Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe zu finden. Mit dem Camper bin ich absolut flexibel und kann direkt an den Topspots übernachten. Da es in Indonesien keine Camper oder Wohnmobile gibt, gibt es auch keine Verbote oder Regeln. Ob direkt am Strand, an einer Steilküste oder am Rande eines Vulkans, alles ist möglich und erlaubt. Ein weiterer Vorteil ist, das Reisen ist nicht so anstrengend wie mit dem Roller und ich habe mein gesamtes Gepäck und auch mein Mountainbike immer dabei. Spätestens Ende März möchte ich auf die erste große Tour gehen. Schau ma mal ob das alles so klappt. Es wird auf jeden Fall sehr spannend.
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  • Day 171

    Zwischenstopp mit kurzem Resümee

    September 28, 2017 in Thailand ⋅ 🌧 25 °C

    Vor knapp einem halben Jahr saß ich genau hier und habe wie auch jetzt, auf meinen Anschlussflug gewartet. Diesmal geht es aber leider zurück nach Deutschland. Wie ihr erkennen könnt, wird meine kurze Zusammenfassung sehr positiv ausfallen. Ich habe vom ersten bis zum letzten Tag nur positive Erfahrungen gemacht. Sehr überrascht hat mich die Freundlichkeit der Menschen und die überwältigende Natur. Ich habe schon viele Länder auf unserem schönen Planeten bereist, die Menschen in Indonesien übertreffen aber an Gastfreundschaft und ehrlicher Freundlichkeit alles was ich bis jetzt erlebt habe. Das bestätigten mir auch viele andere Reisende mit denen ich mich unterhalten habe. Alle Inseln sind unterschiedlich, wobei Bali eine ganz besondere Rolle spielt. Bali ist in jeder Hinsicht anders als der große Rest von Indonesien, das aber leider nicht nur im positiven Sinne. Man sollte es aber selbst erleben und seine Meinung bilden. Das Land ist so vielfältig, das wahrscheinlich mehrere Jahre nötig sind um zumindest den größten Teil davon kennen zu lernen. Und dabei würde es mit Sicherheit nie langweilig werden. Was das Gleitschirmfliegen angeht, so würde Indonesien auf einer Liste mit zum fliegen geeigneten Ländern wahrscheinlich sehr weit unten stehen. Es ist einfach oft schwierig auf die Berge zu kommen, Wege fehlen und auf den Hauptinseln ist alles dicht bewachsen. Man benötigt viel Zeit um von einem Fluggebiet zum anderen zu kommen. Es gibt aber auch noch viele unentdeckte Möglichkeiten zum fliegen. Es ist hier noch ein relativ junger Sport und dem entsprechend gibt es auch noch nicht so viele Piloten. Es kommen aber jedes Jahr mehr Piloten und auch mehr Fluggebiete dazu. Meine Anzahl an Flügen und Flugzeiten waren für europäische Verhältnisse nicht viel, aber das war mir vorher schon klar. Die indonesischen Piloten sind schon total überwältigt wenn sie mal 20km oder mehr fliegen. Das wird dann überall gepostet und alle sind happy. Insgesamt bin ich gut 50 mal geflogen mit einer Gesamtzeit von ca. 20 Stunden und einer Strecke von 130km. Die Mischung aus Natur, netten Menschen, etwas Abenteuer und Gleitschirmfliegen war absolut perfekt. Natürlich habe ich auch schon Pläne im Kopf wie es mit meinem „Soulgliding“ weiter geht, das verrate ich aber heute noch nicht :-). Ich kann aber schon jetzt sagen, das es nicht weniger interessant werden wird.Read more

  • Day 167

    Evakuierung am Mt. Agung !

    September 24, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 26 °C

    Pünktlich zu meinem letzten Trip zurück nach Bali wurde der Gefahrenlevel des Mt. Agung innerhalb kürzester Zeit von Level 2 über 3 auf den höchsten Level 4 heraufgestuft. Eine große Eruption steht unmittelbar bevor, so heißt es. 50000 Menschen sollten evakuiert werden, aber nur 14000 haben aber den Gefahrenbereich freiwillig verlassen. Der letzte große Ausbruch war 1963, damals kamen 1000 Menschen ums Leben. Ich bin hier in Kuta selatan, im äußersten Süden Balis und weit genug vom Vulkan entfernt. Also genau da, wo auch schon im April meine Reise begann. Noch ein paar Tage in der Luft austoben, bevor am Donnerstag mein Flug zurück nach Deutschland geht. Wie schnell doch die Zeit vergeht, unglaublich.Read more

  • Day 161

    Ausflug in die Vergangenheit

    September 18, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Weitab von allen Touristen und in keinem Reiseführer erwähnt findet man im Hinterland von Java-Timur (Ostjava) immer wieder Bauwerke und Stätten aus Zeiten der Monarchie. Irgendwann im 17. Jahrhundert kamen dann die Holländer und bildeten ihre Kolonien. Die Rituale und Gebräuche der Einwohner des damals noch wilden und ursprünglichen Indonesiens waren der Kolonialmacht nicht geheuer und ein Großteil der Bevölkerung wurde niedergemetzelt. Von der gesamten Bevölkerung des Großraums Banyuwangi blieben nur 300 Menschen übrig. Die meisten Plantagen und Bewässerungssysteme wurden einst von den Holländern angelegt und sind noch heute in betrieb. Schon auf meinem Weg ins Hinterland am Fuße des mächtigen, 3332m hohen aktiven Vulkans Mt. Raung sehe ich immer wieder Bauwerke aus der Vergangenheit. In einem Dorf steht eine christliche Kirche aus der Kolonialzeit, auf der anderen Straßenseite ein Tempel aus Königszeiten und nur ein paar Meter weiter eine Moschee aus der Gegenwart. Die Einwohner pflegen immer noch Rituale und Zeremonien aus lang vergangenen Zeiten. Hoch oben auf ca. 1000m Höhe in einem Pinienwald finde ich gepflegte Tempelanlagen des Königs. Keine Schilder führen hierher, immer wieder muss ich nach dem Weg fragen nach dem mein gewählter Weg irgendwo im Dschungel endet. Nur Einheimische kommen hierher um etwas über ihre Geschichte zu erfahren und live zu sehen.
    An einem anderen Ort ca. 20km entfernt am Fuß des Mt. Ijen mitten im Dschungel höre ich sehr seltsame Geräusche. Ich folge einem kleinen Pfad der tief hinab in eine Schlucht mit einem kleinen Fluss führt. Selbst die kleinsten Farne und Pflanzen sind hier größer als ich. Unten angekommen finde ich ein uralte Vorrichtung mit der der Fluss angestaut wird, eine ebenso alte Pumpe die von der Strömung des Flusses angetrieben das angestaute Wasser nach oben zu einer Plantage und ein Dorf leitet. Alles gebaut vor sehr langer Zeit von den Holländern und noch immer in betrieb. Auf den ersten Blick ist das alles eine technische Meisterleistung, jedoch gibt es leider auch eine Schattenseite. Die schwere Arbeit um all diese technischen Bauwerke zu erschaffen mussten natürlich die Einheimischen verrichten. Wie das eben damals so war, wurden die Arbeiten ohne Rücksicht auf Verluste durchgeführt. Nachgiebig wie die Indonesier sind, sind sie keinem Holländer böse, auch keinem Franzosen, Engländer oder Japaner, die das indonesische Volk in der Vergangenheit auch kräftig aufmischten. Alle sind herzlich willkommen. Da gibt es keine Forderungen nach Wiedergutmachung oder Ausgleiche. Niemand wird schräg angesehen. Sie sind stolz auf ihre Vergangenheit und auf ihre Unabhängigkeit von den Kolonialmächten die erst seid 72 Jahren besteht.
    Amazing Indonesia !
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  • Day 153

    Religion und Tradition in Harmonie

    September 10, 2017 in Indonesia ⋅ 🌬 18 °C

    1 mal im Jahr findet in jedem Dorf ein großes Fest statt. Ähnlich wie bei uns in Bayern die traditionelle Kerwa (Kirchweih). Das Ganze dauert 3 Tage und das gesamte Dorf macht mit. Auf einer Bühne wird traditionelle Musik gespielt und Tänze aufgeführt. Am Abend wird für eine Religiöse Prozession mit Fackeln im gesamten Dorf der Strom abgeschaltet. Es ist ungewöhnlich still und dunkel. Vor jedem Haus brennt eine kleine Fackel während die Prozession mit Gesängen durch das Dorf zur Moschee zieht. Dort wird eine kurze Predigt abgehalten mit deren Ende der Strom wieder angestellt wird. Jetzt wird vor allen Häusern ein großer Teppich ausgerollt und gemeinsam gegessen. Es gibt überall die gleichen traditionellen Speisen, gegrilltes wildes Hühnchen, Hühnchen mit Kokos-Chilli, Spinat, Gemüse, Reis und Früchte. Keiner muss hungern, wer sich kein Hühnchen leisten kann wird von den Nachbarn spontan eingeladen. Nach dem Abendessen kommt der Höhepunkt des Festes, der Mystic Dance. In früheren Zeiten galt Banyuwangi als die Hauptstadt der schwarzen Magie in ganz Indonesien. Noch heute glauben die meisten Indonesier an Geister und Magie. Reist ein Einwohner von Banyuwangi in einen anderen Teil Indonesiens und die Menschen dort erfahren von seiner Herkunft, so zucken sie noch heute zusammen und zollen einen großen Respekt. Viele alte und auch aktuelle, nicht erklärbare Geschichten über die schwarze Magie in dieser Region wurden mir erzählt. Der Mystic Dance wird von einer alten Frau durchgeführt. Sie wird auf 80 bis 85 Jahre geschätzt und wird vor dem Tanz mit Rauch aus Kräutern und Gewürzen in einen Trance artigen Zustand versetzt. Mit geschlossenen Augen tanzt sie ohne Choreografie unterstützt von 2 Aufpassern die ihr ab und zu die Richtung weisen. Begleitet wird sie von alten Melodien und Gesängen in denen Geschichten aus früheren Zeiten von Krieg, Ernte und Familie erzählt werden. Das gesamte Areal war erfüllt mit dem mystischen Rauch und so war auch die Stimmung. Man konnte allen Menschen die Faszination und den Glauben an die Geister ansehen. Zum Schluss nach ca. 2 ½ Stunden wird eine Schüssel mit mystischem Wasser gebracht das Glück und Schutz verleihen soll. Jeder versucht ein paar Spritzer abzubekommen. Durch meinen „Bule – Bonus“ wurde auch zu mir die Schüssel gebracht. Auch durfte ich im VIP-Bereich zusammen mit Bürgermeister und Gefolge sitzen und wurde mit Kuchen und Getränken versorgt.
    Wieder mal ein unvergessliches Erlebnis.
    Was mich aber auch sehr beeindruckt, das alles funktioniert ohne Alkohol. Keine betrunkenen Menschen, niemand pöbelt oder wird ausfällig und trotzdem haben alle ihren Spaß. Und wer sich nicht vorstellen kann das das funktioniert, einfach mal nach Indonesien reisen und selbst erleben.
    Hier ein Filmchen vom Fest:
    https://youtu.be/xSwzp_Klf-Q
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  • Day 148

    Yellow river und die Teletubbie – Hills

    September 5, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 17 °C

    Rund um dem Mt. Ijen ist die Landschaft wild und extrem abwechslungsreich. Die schmale Straße zum Vulkan führ direkt an meinem Homestay vorbei das nur 100 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Über eine Strecke von ca. 15km steigt die Straße nur langsam auf 1000 Höhenmeter an. Viele kleine Dörfer wechseln sich mit Reißfeldern, Kaffee-, Kautschuk-, Bananen- und Gewürznelkenplantagen ab. Plötzlich ändert sich die Landschaft schlagartig. Durch einen wilden, undurchdringlichen Bergregenwald mit riesigen Baumfarnen und tropischen Bäumen in denen immer wieder Wolken- und Nebelfetzen hängen schlängelt sich die Straße jetzt steil nach oben auf ca. 1900 Höhenmeter. Die Landschaft wirkt auf mich wie aus einer fremden Welt. Mir fällt spontan der Film Avatar ein, an den mich viele der Pflanzen hier erinnern. Vielleicht leuchten sie ja nachts? :-) Vorbei am Parkplatz beim Krater der zu dieser Tageszeit leer ist, fahre ich weiter zur Westseite des mächtigen Vulkans. Ich stoppe kurz an einem kleinen Fluß der vom Mt Ijen ins Tal fließt. Sein Wasser ist gelb und riecht nach Schwefel. Baden sollte man hier wohl nicht. Weiter fahre ich ins große Hochplateau in dem die Teletuppie – Hills liegen. Die Einheimischen nennen die kleinen Hügel so, weil sie im Vergleich zu den großen Vulkanen drum herum wie Spielzeug wirken. Natürlich bin ich nicht ohne Hintergedanken zu diesen Hügeln gefahren. Ich hatte die Landschaft vor ein paar Tagen beim Sonnenaufgang am Krater des Mt. Ijen gesehen und mir gedacht, da könnte man doch bestimmt fliegen. Die Kleinen Berge scheinen mir tatsächlich gut geeignet für wilde Spiele mit dem Gleitschirm. Der Wind war heute zu stark, die Landschaft ist aber atemberaubend schön. Schafe und Kühe grasten unterhalb der Hügel. Diese Landschaft könnte auch irgendwo in Island liegen. Egal in welche Richtung man blickt, es ist immer ein großer Vulkan zu sehen.
    Und wieder hat mich dieses unglaublich schöne Land etwas mehr in seinen Bann gezogen.
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  • Day 142

    Neues Fluggebiet in Nordwest Bali ?!

    August 30, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Als ich vor gut 2 Wochen kurz auf Bali war hatte ich ein paar Berge gesehen die einem Gleitschirmpiloten eigentlich sofort ins Auge springen sollten. Kahle Flächen zum starten, immer höher bis auf 800 Meter aufsteigende Bergflanken, schöne Thermikwolken und genügend Möglichkeiten zum landen. Nur hatte ich da keinen Schirm dabei. Eigentlich wundert es mich, das es hier noch nie jemand versucht hat. Nun war ich ein zweites mal dort und diesmal natürlich mit Schirm. Ist ja nicht weit von Banyuwangi. Es war extrem heiß, trocken und ein strammer Wind blies aus der falschen Richtung. Meine App hatte für den nächsten Tag bessere Bedingungen vorhergesagt. Zu dieser Jahreszeit kommt der Wind aus Ost bis Südost. Die Startplätze sind hier jedoch nördlich ausgerichtet. Also warten auf wenig Wind und einsetzende Thermik, so war der Plan. Oben am Hindutempel angekommen war dann etwas Parawaiting bei großer Hitze angesagt. Ein Affe der im Tempel nach Opfergaben an die Götter suchte leistete mir dabei etwas Gesellschaft. Um die Mittagszeit beschloss ich dann trotz nicht wirklich guter Windbedingungen mich für den Start fertig zu machen. Für den Nachmittag war die Windrichtung noch schlechter vorhergesagt. Also lieber einen kurzen Testflug als gar keinen. So war es dann auch, ein paar mal hin und her, Ansätze von Thermik, aber leider etwas zu schwach. Ich bin mir jedoch sicher, das hier noch viel mehr geht. Ein paar Hügel nebenan scheinen mir noch viel besser geeignet zu sein. Diese werde ich beim nächsten mal testen, wahrscheinlich aber nicht mehr auf dieser Reise ;-)Read more

  • Day 130

    Blaues Feuer am Mt. Ijen

    August 18, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Schon lange wollte ich da hoch, leider hat das Wetter in der letzten Zeit nicht mitgespielt. In dieser Nacht wollte ich es endlich wagen, das Wetter ist hier eh kaum vorherzusagen. Um Mitternacht ließ ich mich von Teddy, dem Besitzer des Homestays der mittlerweile zu einem guten Freund geworden ist, hoch auf 1800 Meter Höhe zum Parkplatz am Vulkan fahren. Schon viele Jeeps und Minivans mit anderen Touristen waren nachts um 1 Uhr hier. Der Eingang in den Nationalpark ist nur von 01:00 bis 12:00 Uhr geöffnet um eine bessere Kontrolle der Besucher zu haben. Im letzten Jahr gab es hier einige schwere Unfälle wegen der starken Schwefelgase. Um kurz nach 01:00 Uhr startete ich den Aufstieg zum Kraterrand der auf 2300 Meter liegt. Der Weg dort hin war gut und dauerte nur ca. eine Stunde. Danach geht es wieder ca. 200 Höhenmeter über einen teilweise gefährlichen Weg steil hinunter direkt in den Krater. In diesem Krater befindet sich ein großer See der als größtes Säurefass der Welt bezeichnet wird. Hier wird von einheimischen in sehr mühseliger und gefährlicher Art und Weiße purer Schwefel abgebaut. Sie arbeiten mitten in den Dämpfen und befördern ca. 70 – 80 kg pro Arbeiter und Tour in Körben über den schwer zu gehenden Weg hinauf zum Kraterrand. Jeder Arbeiter transportiert ca. 3 bis 4 mal pro Tag diese Menge an Schwefelgestein. Das ist der extremste, gefährlichste und schwerste Job den ich bisher gesehen habe. Das hat mich mal wieder kurz zum nachdenken gebracht über welche Kleinigkeiten wir uns in Deutschland den Kopf zerbrechen, während anderswo die Menschen solch eine Arbeit verrichten um ihre Familie zu ernähren.
    An einigen Stellen entzündet sich der heiße Schwefeldampf und es entsteht eine große blaue Flamme. Das ist auch der Hauptgrund für die vielen Touristen die hier den schweren Weg in den Krater in Scharen bewältigen. Es ist schwer zu schätzen wie viele Taschen- und Stirnlampen in einer endlos wirkenden Karawane in den Krater kraxeln. Um die 1000 Menschen werden es wohl gewesen sein – und das jede Nacht. Je nach Wind bekommt man schon am Kraterrand ab und zu eine Wolke Schwefeldampf ab. Es brennt im Mund und Rachen, die Augen tränen und schmerzen. Viele leihen sich eine Gasmaske aus. Auch ich habe eine ausgeliehen, jedoch den kompletten Weg nicht benutzt. Der Weg vom Krater zurück zum Kraterrand hat ewig gedauert. Einige Touristen hatten nur FlipFlops an und quälten sich noch mehr als andere. Auch ich musste immer wieder stehen bleiben, da durch die Schwefelgase der Sauerstoffgehalt in der Luft extrem niedrig ist und mein Herz raste wie verrückt. Immer wieder kamen von hinten „Miners“ - wie die Schwefelarbeiter hier genannt werden, für die natürlich platz gemacht wird und schleppten ihre Last an uns vorbei. Unglaublich diese unmenschliche Leistung dachte ich mir jedes mal.
    Insgesamt war es wieder mal eine unglaublich interessante Tour mit vielen gemischten Gefühlen, die ich aber so schnell nicht wieder machen möchte. Nebenan ist der 3300 Meter hohe und aktive Vulkan Mt. Raung. Dieser ist touristisch nicht erschlossen und ein interessanteres Hikingziel für mich. Mal sehen, vielleicht mache ich diese Tour als nächstes mit locals.
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  • Day 122

    Kurzer enttäuschender Ausflug nach Bali

    August 10, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 26 °C

    Von Banyuwangi nach Bali ist es nur ein Katzensprung. Die Fähre kostet incl. Scooter nur 1,20 Euro. Der Nordwesten von Bali wird im Reiseführer als „Geheimtipp“ angepriesen. Wenig Touristen und schöne Strände soll es hier geben. Aber beginnen wir von vorne. Die Vegetation und das Klima kann man mit Südeuropa vergleichen. Heiß, starker warmer Wind, trockene karge Landschaft, keine Landwirtschaft und nur wenig Früchte. Und das nur ein paar Kilometer vom Fruchtbaren Java entfernt. Dort wird auf den Feldern im Schnitt 3x pro Jahr geerntet.
    Weniger Touristen als im Südosten Bali´s – das stimmt. Ob es hier schöne Strände gibt kann ich leider nicht beurteilen, da diese hier anscheinend nur den reichen Menschen zugänglich sind. Alle Zugänge zu den Stränden sind bewacht und nur für Gäste der teuren Ressorts, die sich an der Küste überall breit gemacht haben, möglich. Nur ein einziger kleiner Strand ist für Einheimische, denen das Land ja ursprünglich mal gehörte, zugänglich. Dieser kleine Strand war übersät mit Menschen. Am Ende ging der Strand wieder über in einen Bereich der zu einem Restaurant eines Hotels gehörte. Natürlich war hier wieder ein Wachposten. Wenn man etwas im Restaurant konsumieren möchte, ist der Zugang natürlich frei. In diesem Bereich waren nur Bule´s, also „weiße“ Touristen. Ich wollte das Geschehen von der Touristenseite betrachten und gönnte mir im Restaurant einen Kaffee. Der war hier 5x so teuer als an der Straße. Die Menschen hier langweilten sich, während die Einheimischen trotz des Gedränges Spaß hatten. Vor der Küste fuhren kleine Boote mit Bule´s auf und ab, die von dem vollen Strand mit den Einheimischen Fotos machten. Ich dachte mir, wenn ich ein Einheimischer wäre, würde ich ein Schild hoch halten mit der Aufschrift „Bitte nicht füttern“. Es war eine skurrile Atmosphäre die etwas von einem Zoo hatte. Vom Tisch nebenan bekam ich mit, wie ein Gast zwei Liegen des Hotelstrandes incl. Handtüchern für mehr als ein Wochengehalt eines Einheimischen mietete. Das ist nicht Indonesien, das ist nicht meine Welt. Irgendwie taten mir die Menschen hier sogar ein bisschen leid. Vom Land, der Kultur und den freundlichen Menschen bekommen sie absolut nichts mit. Das Ganze könnte sich auch in einem Ressort in Spanien, DomRep oder Kuba abspielen. Ich trank schnell meinen Kaffee aus, der übrigens nichts von dem leckeren Arabica auf Java gemein hatte und begab mich wieder auf die Seite der Einheimischen, wo ich mich wohler und geborgener fühlte. Das wird von ihnen mit einem Lächeln, Smalltalk und besseren Kaffee belohnt :-)
    Der Ausflug hierher hat aber doch etwas Gutes. Ich kann jetzt nachvollziehen warum an vielen Orten Bule´s angesehen werden als kommen sie von einem anderen Stern. Aus Sicht der Einheimischen verhalten sich die meisten genau so, völlig fremd und skurril. Eigentlich müssten die Einheimischen mit den Booten auf und ab fahren und von den gelangweilten reichen Bule´s Fotos machen.
    Am Samstag geht’s wieder zurück nach Java, ich freu mich schon.
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