Spain
Villaviciosa

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Travelers at this place
    • Day 18

      Villaviciosa

      June 27 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

      An overcast, easy day of 24 km. I chatted with a girl from Perth, Australia and a German man who told me how he'd set up his legal business, in detail.

      Tomorrow a decision: stick with the Camino del Norte with cliffs and beaches, to or transfer onto the Camino Primitivo route for the mountains of the Cantabrian Range (Cordillera Cantábrica)?Read more

    • Day 118

      Albergue La Ferrería

      June 26, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

      Als ich den Garten der Herberge La Ferrería in Amandi betrete, sitzt Nick dort schon auf einer langen Schaukel unter einem großen Baum.
      "Du hast aber einen schönen Ort gefunden", sage ich, bevor ich weiter Richtung Haus gehe.
      "Genauso wie du", ruft er mir nach. "Herzlich willkommen!"
      Der Besitzer der Herberge sitzt an einem Tisch neben dem Außengebäude, das, wie ich weiß, die Küche beherbergt. Ich bin nicht zum ersten Mal hier. Das fällt offensichtlich auch Sergio, dem Besitzer, auf. Er hebt den Blick von seinem Buch, sieht mich an und ruft auf Spanisch: "Du warst schon Mal hier!"
      "Zweimal", antworte ich und grinse. Sergio kommt auf mich zu und umarmt mich zur Begrüßung.
      "Willkommen!", sagt er herzlich.
      "Diesmal bin ich von daheim gekommen. Heute sind es 3000km", füge ich hinzu.
      Sergio staunt nicht schlecht. "Volando", sagt er, was "fliegend" bedeutet, und deutet dabei auf meinen Stock mit dem mittlerweile beträchtlichen Grasbüschel daran. Ich lache und zeige ihm das Foto, auf dem ich hinter dem auf die Straße gemalten 3000er in die Luft springe.
      "Volando!", wiederholt Sergio begeistert und wir kriegen uns beide nicht mehr ein vor Lachen.
      " Ich habe 2000 Pilger pro Jahr", sagt Sergio schließlich, "aber an dich kann ich mich erinnern."

      Später finde ich mich mit Sergio und der deutsch-spanischen Pilgerin Alba beim Kaffee im Garten wieder. Sergio erzählt von den vergangenen Jahren und was aus ein paar der anderen Donativoherbergen am Camino del Norte geworden ist. Schließlich fragt er mich, was ich beruflich mache und ich erzähle, dass ich voraussichtlich im Oktober in einem Spital anfangen werde. Daraufhin bietet mir Sergio prompt an, als Volunteer bei ihm zu bleiben. Leider arbeite ich aber im August schon wo anders ehrenamtlich, daher habe ich nicht mehr allzuviel Zeit, wenn ich meinen Camino in Ruhe beenden will. Trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los und da ich ohnehin mit dem Gedanken gespielt habe, übermorgen in Gijón einen Pausentag einzulegen, frage ich Sergio etwas später unter vier Augen, ob ich stattdessen bei ihm Volunteer für einen Tag sein kann. Er sagt sofort ja.

      Das Abendessen ist köstlich: es gibt vegetarische Paella, Pudding und reichlich Rotwein. Sergio ist ein ausgezeichneter Koch und sitzt beim Essen mit uns am Tisch. Später spielen ein paar von uns noch Uno mit ihm. Yanis, ein junger Franzose, hat heute Geburtstag und wir singen ihm Happy Birthday. Seán meint, ich brauche unbedingt einen 3000km-Stein und bemalt einen extra für mich. Auf die Rückseite schreibt er einen unserer Insiderwitze (da sich "easy peasy" nicht auf Koreanisch übersetzen lässt, haben Maru und er kurzerhand "shoony poony" erfunden und das verwenden wir seit dem laufend). Ich freue mich riesig und bin sehr gerührt. Freunde, die sich über deine Erfolge freuen und sie mit dir feiern, sind einfach die beste Art von Freunden.
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    • Day 120

      Der Abzweiger nach Oviedo

      June 28, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 15 °C

      Der Abschied von Sergio fällt mir sehr schwer und auch er würde mich wohl am liebsten da behalten. Er umarmt mich mehrmals und betont, wie schwierig es ist, als einziger zurück zu bleiben, wenn morgens alle Pilger gehen. Allerdings bleibt auch heute jemand zurück: Carmen, die weitgereiste Schweizerin, da sie solche Fußschmerzen hat. Gemeinsam winken sie und Sergio uns nach, als Sarah, Maru, Nathalie, Eva, Alyssa und ich gehen.

      Wir wissen, dass wir schon nach nur einem Kilometer den Abzweiger erreichen werden, der Richtung Oviedo und damit auf den Camino Primitivo führt. Maru und Nathalie haben angekündigt, dass sie einen Tag in Oviedo verbringen und dann auf den Camino del Norte zurückkehren wollen. Ob und wann wir uns wiedersehen, ist dadurch ungewiss.
      Maru geht auf diesem Kilometer neben mir und will offensichtlich noch ein paar Dinge loswerden.
      "Du hast gesagt, das Besondere am Camino sind viele kleine Dinge", beginnt er. "Aber Leute zu treffen, solche Freunde zu finden - das ist keine kleine Sache."
      "Du hast absolut Recht", stimme ich ihm zu. "Es ist eine große, wunderschöne Sache."
      "Ich hatte Glück, dich zu treffen", behauptet Maru. "Dank dir habe ich so viele andere Pilger getroffen." Ich nehme an, dass er den Tag meint, an dem ich ihn eingeladen habe, sich das Apartment mit mir und den anderen zu teilen. Dadurch ist die lustige Truppe mit Sam, Seán, Nathalie, Shanti, Maru und mir entstanden. Mir war nicht bewusst, dass ihm das so viel bedeutet hat.
      "Ich habe mir überlegt, vielleicht können wir uns nach dem Camino in Österreich treffen", sagt Maru, der, wie ich weiß, im Anschluss an den Jakobsweg eine Weltreise geplant hat. Auch wenn ich sehr wohl hoffe, ihn noch auf dem Weg wiederzusehen, lade ich ihn auf der Stelle zu mir nach Hause ein.

      Der Abschied kommt viel zu schnell. Wir machen ein Gruppenfoto, umarmen Maru und Nathalie - und dann sind sie weg.
      Der ohnehin anstrengende Weg über die beiden Berge vor Gijón fällt mir danach noch ein Stück schwerer. Aber ich bin glücklich, mit Sarah unterwegs zu sein. Mit ihr fühlt es sich an, wie mit einer alten Freundin.
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    • Day 17

      Villaviciosa - Gijon

      October 18, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

      Um 2:30 Uhr musste ich heute Nacht aufs Klo, dann lag ich wach. Dann wurde ich aus dem Halbschlaf von der Müllabfuhr geweckt. Nach dieser kam dann die Straßenreinigung, danach fing unser Zimmergenosse Stan an zu packen, als er ging bin ich dann auch aufgestanden weil ich wieder aufs Klo musste 🙄

      Trotzdem fühle ich mich jetzt am Abend noch recht fit. Aber ich habe auch schon ein nickerchen hinter mir, denn von Villaviciosa rüber nach Gijon war nicht so weit und auch die Steigungen dazwischen waren nicht so sehr anstrengen. Schlauchend war jedoch das wandern durch die ganzen Vororte von Gijon und dann durch die Stadt selber. Wieder sehr viel Asphalt und Beton.

      Den Tag über haben wir wieder ne Menge neuer Gesichter gesehen, welche wir wohl morgen und speziell morgen Abend wiedertreffen werden. In der Nachbarstadt Aviles gibt es eine große Herberge für nur 9€. Da es dahinter erstmal länger nichts günstiges mehr gibt und wir keine 45 km machen wollen, werden es dann nur 25 km

      Das passt zwar nicht zum Zeitplan, der nochmals aktualisiert wurde? Aber der Tag nach morgen wird dafür ein längerer sein.
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    • Day 65–66

      Day 65 - Colunga to Villaviciosa

      June 25 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

      We awoke to a sunny day in our lovely hotel and were provided with a very nice breakfast.
      Once again on the road, however the breeze from last night had vanished.
      So our walk was a drippy one. We went up and down hills, through fields and woodlands.
      We met a good number of other pilgrims on this route also feeling the heat.
      We passed through a number of apple orchards as it appears that villaviciosa is the cider centre of northern Spain. We passed factories where it is made, then wandered into town.
      We found a friendly cafe for lunch, then onto our accommodation- a lovely, traditional Spanish Casa.
      It has lots of great wooden features and lots of old pieces of wooden furniture.
      We managed a laundry scene much to Simon’s enjoyment then headed out to see the evening scene.
      We happened upon a Celtic concert with local folk players and dancers.
      Now some sleep ready for a bus day tomorrow.
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    • Day 17

      Tag 17: Die Sonne und du 🤞🏻

      June 29 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

      Auf einmal verändert sich alles … unsere kleine Gruppe hat heute den letzten gemeinsamen Tag/ Abend gefeiert. Wir haben uns durch reine Zufälle getroffen und dann so viel unbekannterweise miteinander geteilt. Danke für diese wunderbare Zeit - ab morgen wird alles nochmal anders auf dem Camino. Ihr habt mir so viele tolle Einblicke gewehrt in eure jeweiligen Welten und ich durfte ganz viel dazu lernen. Ich wünsche euch nur das Beste auf Eurem Camino. Bis bald 🤞🏻😊

      PS: „Die Sonne und Du“ von Udo Jürgens gepaart mit deinem Pfeiffton im Ohr begleitet mich jeden Morgen, lieber Dario 😉☀️
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    • Day 65–66

      Day 66 - Villaviciosa to Aviles

      June 25 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

      After our sunny day we had heavy rainfall last night.
      Today was warm and sunny. We strolled off to find the bus station and once again managed to get on the wrong bus - main mistake- it was too early 😂 he kindly let us stay on and we set off for Gijón- it’s funny to do a full days walk in half an hour!! The coach driver went at quite a lick even around mountain hairpin bends 😳
      Gijon was a large city and we were surprised by the size of it - a bit like a mini Santander. It would have been a long trudge in.
      The bus out was in half an hour so not too long to wait. The bus station was busy with a huge queue for information and tickets. Thank goodness I had bought ours in advance!
      The bus driver was very helpful and told us where we needed to get off. Even after we had got off he jumped off the bus to explain where we needed to go 🥰
      So we headed into Avilés- a town with lots of history, piazzas and parks. We sat in a park while waiting to check in to our hotel.
      Then headed out for lunch. As we were still in cider country decided to try this! I still am not a cider fan ☹️ it was a kind of scrumpy, sold tepid and cloudy!!
      Simon was very happy as his dinner came with jacket potatoes- something he has been craving for a while 🥳
      We fed a whole flock of pigeons with some of our leftover bread.
      So it’s a rest now as we have a few challenging walks ahead of us.
      Adios amigos
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    • Day 118

      3000 Kilometer

      June 26, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

      Nach einer morgendlichen Kaffeepause in Colunga, mit Jamie, Nick und der deutschen Anästhesistin Dörte, finde ich mich einige Zeit später in Gesellschaft von Seán, Carlota und den beiden jüngeren Spanierinnen Carmen und Aurora wieder. Ich erzähle ihnen, dass ich heute die 3000km erreichen werde und sie sind mindestens genauso aufgeregt wie ich. Auf den letzten Metern halte ich den Blick auf meinen Fitnesstracker gerichtet, der mit GPS meine Distanzen aufnimmt, um den Moment nicht zu verpassen. Als es schließlich soweit ist, schlagen Seán und Carlota begeistert mit mir ein und wir feiern den Moment auf der Straße. Seán malt mit einem Stein riesengroß die Zahl auf den Asphalt und Carlota und Aurora, die mit Carmen hinzustößt, machen Fotos von mir. Ich bin gerührt, wie sehr meine Caminofreunde sich für mich freuen.
      Zufällig ist um die Ecke ein kleiner Pilgerrastplatz, wo wir gleich eine Pause einlegen, Brot und Guacamole teilen und den Moment noch eine Weile auskosten.
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    • Day 15

      Colunga to Villaviciosa, Spain

      September 15, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 75 °F

      What a day. While a short waking day, it offered me a challenge, that’s what the Camino is all about. Rain. I fricken hate hiking in rain. Give me a mountain, a steep downhill, but please don’t add rain. When the rain comes, I’m ready to throw my hands up and call it a day. Everything is harder in the rain. But I did it. It wasn’t a downpour, but enough to remind me it’s there and it sucks. But the blessing is that it’s not scorching hot. It is stretching me past my comfort zone and showing me I can power through. I am capable of more than what I think. Far more than I think. I’m kinda hard on myself, I think I can always do better, do more, etc. Is this a human thing or just a Tammy thing? I like this about me in a sick way. It means I am always trying to do better, because hey, I can. We all can right? I want to keep learning. I want to continue to grow, as painful as it is sometimes. I still haven’t ‘arrived’. Not to Santiago or in my career or as the wife, mother and grandmother I want to be. As someone in my 20’s and 30’s I thought the whole goal in life was to ‘arrive’. I remember seeing a license plate on a fancy car many years ago that said ‘arrived’. I thought that was fantastic at the time. What an achievement! Go you!! What a sell out. I’ve come to believe if you think you’ve come to that place in life where you can just stop trying, you’re foolish. You’re selling yourself short. I can’t sell myself short. It ain’t in me. I’ve noticed that here. Every mountain, every steep decent, every beautiful view, every delicious little coffee, conversations in broken English, or very broken Spanish, it’s always a push. Life is a push. I love the push. Maybe that is why I love love my career. There is never a slam dunk. It always takes a ton of work to get everyone happily to the closing table. It’s never ‘sold’ until
      it’s recorded and the challenge is real. Usually a home is people’s most valuable asset I am dealing with. I need to be my best. Those who see my quick little posts on FB saying ‘just sold’ or ‘just listed’ may think it’s easy what I do, but it’s so not, and I welcome the challenges they all bring. During that process I am developing relationships that last forever. My clients are my friends. I love them. And they come back to me. That’s the blessing. It’s proof that if you work hard, enjoy the process, work through the hard, you are basically blessed with more challenges and opportunities. Yes, blessed.
      Here I am, hiking through Spain, feeling like a vagabond most days, and hoping my clients and family know, this is for them. And me. You get a stronger, happier me, every time. Allowing myself to step away from my family and work is harder for me than walking 500 miles. Every time I do it I come back better. Healed more. Stronger. And thinner 😆. And I am ready to dive in to it all as the plane touches down. It’s my passion. I am grateful.
      Not sure why I am going deep here with this tonight, maybe it is the cider I just slammed down the street, maybe it is because I am a couple weeks in and this is when my emotions start surfacing, or maybe it’s just what is in my heart today. It’s what you get. 🤷🏻‍♀️ I’ve had a couple easy 10-12 mile days and I am about to do 20 tomorrow. Freakin out a little. Those big days push me so damn much. I have often said before anyone makes a big decision like getting married or divorced, starting a business, closing one up, retiring, do a Camino. Find out who and what you are committing to, who and what are you are leaving, and what choices you’re about to make. You need clarity? This is the place. Who are you under pressure? Who is the love of your life when things get hard? Do they quit? Do they cry? Are they angry? Are you? Am I? Is the little child in them (or you, or me) going to run or fight? What do you need? What do you need to let go of? How do you grieve loss? Ya. It’s real. It’s revealing. God this is revealing. Maybe that’s why this path isn’t packed with people. Its hard to do these things and look straight into they eyes of scary. To reveal who you really are under the nice clothes, shoes, and makeup. It’s easier to drink, eat, workout excessively, and forget about deep personal growth, prayer, and becoming the best you can, the happiest you can be. I’ve felt pure happiness, the truest love, abuse, neglect, failure, embarrassment, good and bad decisions. Here, I’m taking the steps, not towards perfection, but towards a better me, a stronger me. Obviously, after 8 times here, I am a huge work in progress 😂.
      ANYWAYS, that’s where I am at right now. I will get back to talking about pretty flowers, amazing sea views, and incredible food tomorrow, hang with me. I do this blog more for reflection later for me, so if this is too much, I get it. We aren’t in the same mindset. But I have vowed to keep it real and not sugar coat it every day with my “fabulous adventures”, because that’s not why I am here. I don’t do superficial. I love and appreciate you all. Really. ❤️
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    • Day 18

      Tag 18: Bergetappe ⛰️✅

      July 23, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

      Bergetappe ⛰️✅
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      Start: 8:45 Uhr
      Ankunft: 16:35 Uhr
      Strecke: 25,2 Kilometer mit ca. 950 Höhenmetern
      Temperatur: 24 Grad ⛅️
      Lied des Tages: Felipe Baldomir - At Home
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      Kosten des Tages heute Abend mal hier oben, da es nicht angebracht wäre, es unter die letzten Worte des heutigen Eintrags zu schreiben:
      -Frühstück 5 Euro
      -Snack: 2 Euro
      -Herberge: 12 Euro
      -Dinner: 12 Euro

      Gesamt: 31 Euro
      —————-

      Puuuuuh, meine Füße mussten sich nach dem Tag heute erstmal erholen. Selbst die doch so geliebten Croquetas de Jamon konnte ich im Ziel nicht wirklich genießen, brauchte ich erstmal 30 Minuten Füße hochlegen, bis ich mich ein wenig akklimatisiert habe. Rot-weiß gepunktetes Bergtrikot ist uns nach heute sicher! 🚴🏔️

      Den Tag gemeinsam mit Lawkin begonnen, standen heute insgesamt 25 Kilometer an. Eine super angenehme Distanz in diesen Tagen! Alles über 30 lässt einen schon unruhig in den Tag starten, daher hab ich mich doch sehr auf die Etappe gefreut!

      Wie gewohnt nach ca. 10 Kilometer, was ungefähr 2 Stunden Laufweg entspricht, unsere erste Pause gemacht, ließen wir ein wenig die Zeit bisher Revue passieren. 476 gemeisterte Kilometer, super viele tolle Menschen kennengelernt, teilweise sehr tiefe Gespräche mit völlig fremden Personen geführt und dann doch öfters als erwartet an seine Grenzen gestoßen.

      Aaaaaber was euch interessiert: wie ist denn eigentlich so der Gossipstand auf dem Camino? 🤓

      Na gut, wo fange ich an. Am Anfang so euphorisch in die Augen von Ruby und Lawkin gesehen, ist sie leider seit gut 8-9 Tagen zwei Etappen hinter uns, da sie zwei Restdays wegen einer Verletzung am Knöchel machen musste. Anfänglich das Gefühl gehabt, dass sie sehr Lawkinbezogen agierte, war er ihr starker Anker auf dem Neuland Jakobsweg. Aus Amerika alleine angereist, war sie sehr froh ihn für den Beginn zu haben. Mit einem großen Rucksack, allerdings nicht nur der Physische sondern auch der Emotionale angereist, hatte sie am Anfang die Entscheidung ein wenig weggeschoben und das weitentfernte Caminoleben genossen, ist sie aber gerade in einer sehr unglücklichen Beziehung zu einem Amerikaner.

      Dies sie irgendwann eingeholt, schob sie Lawkin wieder ein wenig weg von sich, um sich der Entscheidung zu widmen - nämlich, dass sie sich von ihm trennt. Und das auch noch auf dem Camino. Nach dem emotionalen Abschluss für sie, war dann wieder die alte Ruby zurück und genau dann kam die Verletzung. Jaaa, was soll man sagen. Es ist sehr schwer für die Personen auf dem Camino del Norte eine Bindung aufzubauen, da dieser so anspruchsvoll ist und oftmals man ungleichmäßige Tempos an den Tag legt, ob es gewollt oder ungewollt ist, sodass diese anfängliche Romanze doch ein wenig verschoben werden musste.

      Ruby läuft den Camino Primitivo bis nach Santiago, welcher 2 Tage kürzer als der des Del Nortes ist, daher werden wir uns wieder zur großen Feierei vor der Kathedrale treffen! 🙏🏻

      Lawkin ein paar Tage später ein Mädel aus Frankreich kennengelernt, waren diese auch sofort auf einer Ebene. Einen ganzen Lauftag mit 8 Stunden Gespräch erlebt, abends zu zweit zum Dinner verabredet, gab es zur Verabschiedung einen Wangenkuss, welcher sie sehr beeindruckt hat und rührte. Wie es weitergeht, könnt ihr euch jetzt bestimmt vorstellen: sie hat am nächsten Tag einen Restday eingelegt und läuft auch seitdem hinterher ☺️

      Jaaa dieses komische Ding mit dieser Liebe ist manchmal nicht ganz so einfach, wa?

      Aber natürlich haben sich hier schon andere Paare gefunden, sodass sich Miriam aus der Slowakei mit einem Pilger mal abends ein Hotelzimmer genommen hat und am nächsten Tag mit Spaniens größten Knutschflecke wieder die Reise weiter antritt - Amateurin eh!

      In der Herberge hat man relativ wenig bis keine Privatsphäre, daher haben schon mehrere Mitpilgernden dann den Gang ins Apartment in Kauf genommen. Spürnase Sherlock Langner fällt das natürlich immer sofort auf und kam dann am nächsten Morgen mit gewohnt direkten Fragen umme Ecke, weil Gossip ist natürlich Leben! 😁

      Zusammenfassend kann ich sagen, dass es allgemein sehr schwer für die Pilgernden auf dem Camino del Norte ist, sich näher kennenzulernen, weil er dafür zu anspruchsvoll ist und man kaum mehr als 3-4 gemeinsame Lauftage hat. Manche haben nur Zeit für einen Teil des Weges, dadurch dass sie wieder zur Arbeit in ihrem Heimatland müssen, manche haben die Herbergen schon vorher gebucht und müssen sich daran halten oder wie heute wurde man vor die Entscheidung gestellt: weiter auf dem Camino del Norte oder wechselt man auf den Camino Primitivo.

      Irgendwie hab ich im Gefühl, dass sich all das in Santiago entladen wird, wenn man sich bei aller Freude wiedersehen wird. Gossip Girl wird natürlich auch dann wieder berichten!

      Zurück auf den heutigen Weg: mit 950 Höhenmetern war er sehr sehr anspruchsvoll. Gerade der letzte Aufstieg hatte es komplett in sich. Da es Sonntag war, habe ich viele Telefonate geführt, da jeder gut erreichbar war. Speziell an jenem Aufstieg hatte ich gerade mit Kristin gesprochen, musste aber dann unhöflicherweise abbrechen, weil es einfach nicht mehr ging. So Multitasking mit hächeln, zuhören, reden und probieren irgendwie zu überleben 😌

      Gegen 16 Uhr dann völlig fertig angekommen, waren wir alle sehr stolz, auch diese Etappe gemeistert zu haben. Die Herberge heute knapp 4 Kilometer außerhalb des Caminos, aber durch die wieder einmal schlechte Herbergensituation nötig gewesen, bot der Hospitalero ein Shuttleservice an und holte alle Pilger ab. Morgen früh wird er uns wieder auf den Weg zurückbringen, an gleiche Stelle, dass wir den Camino fortführen können. Service 1A mit Sternchen, Bienchen und wie wir früher in der Grundschule immer bekommen haben: ein Schweinchen 🐷

      Abends noch eine gute Stunde mit Thea telefoniert, erfreute mich das Telefonat sehr! Ein wenig durch meinen Vortrag in der Elster und den Podcast mit Poschi vom Caminofieber angesteckt, lief sie in den letzten Wochen den Camino Portugues von Porto nach Santiago mit einer Freundin und kam letzte Woche in Santiago an. Manchmal verstehen nur Pilger, die dieses Gefühl ebenfalls schon erlebt haben, jene Schilderungen von ihr, aber genau das hat mich so gefreut! Auch sie haben jetzt schon viele nach diesem Jakobsweg da in Spanien gefragt und ich bin mir sicher, dass ihr viele folgen werden! In diesem Sinne: Buen camino, Thea - ich pack euch mal in die heutige Fotogalerie ein Screenshot ihres Blogs mit rein. Familie Gonzales wurde direkt in jenen mit adaptiert 🤝

      Mich heute mal in einen Rausch schreibend, bin ich nach den Telefonaten wieder bestens informiert, was der Frauenfußball in Leipzig und in Jena macht. Mit Metze original soo viel gelacht, herrliches Ding. Telefonat natürlich eröffnet worden, dass ich im Büro angeklopfen musste, um dann in deren Sprechzeit hineingelassen wurde haha

      Morgen geht es nach Gijón! Eine der letzten Großstädte, die vor unserem Ziel Santiago de Compostela liegen. Wegen des Frauen WM Spiels um 10:30 Uhr, mir extra nur einen 14 Kilometertag auf die Agenda geschrieben, sodass ich es mit gutem Gewissen schauen kann. Ich freu mich drauf!

      Den heutigen Blogeintrag möchte ich gerne mit einer sehr emotionalen Geschichte enden lassen. Lawkin hat heute erfahren, dass sich der Gesundheitsstatus einer seiner Kindheitsfreunde inzwischen so verschlimmert hat, sodass er wohl nicht die Zeit bis nach Caminoende überleben wird. Eigentlich war der Plan für ihn direkt nach Ankommen in Santiago zu ihm zu fliegen, um sich von ihm zu verabschieden, das wird aber nun nicht mehr möglich sein. Dessen Freundin, Lawkin angerufen und ihm angeboten, eine letzte Videonachricht für ihn aufzunehmen, war das sehr sehr krass.

      33 Jahre alt und unheilbar mit einem Kopftumor im Krankenhaus. Man wird nie die richtigen Worte für solch ein Video finden können, aber auch wenn ich einfach nur neben Lawkin saß und nichts sagte, stand ich ihm dadurch bei. Ich bin sehr sehr schlecht im Umgang mit dem Tod und vor allem solchen Situationen - lasst uns einfach manchmal mehr schätzen, dass wir all das hier erleben dürfen.

      Auf Lawkin und seinen Freund!
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    You might also know this place by the following names:

    Villaviciosa, فيافيثيوسا, بیابیسیوسا, ビリャビシオサ, Вильявисьоса, Вільявісьйоса, 比利亚维西奥萨

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