• Staunend reisen mit Edith
  • Thomas Daxner

Ab in den Süden

Nachdem wir unter anderem auch alle europäischen Staaten bereisen wollen, führt uns diese Reise zunächst durch ganz Italien und dann nach Malta. Wir sind schon gespannt, was uns erwartet und freuen uns riesig. Schön, wenn ihr uns begleitet. Läs mer
  • 23. Tag: Der Pfad der Götter

    30 september, Italien ⋅ ☀️ 19 °C

    Ja, heute war es soweit. Wir zwei auf dem Sentiero degli dei, dem Pfad der Götter.
    Dazu sind wir zunächst mit der Personenfähre von Salerno nach Amalfi gefahren. Eine wunderschöne Bootsfahrt, immer die Amalfiküste vor Augen. Ankunft in Amalfi war so etwas, wie ein Kulturschock. Amalfi ist nämlich ein schönes, kleines, in den Berg gebautes Städtchen und quillt über von Tourist*innen. Hier gibt es vor allem Gruppen von Tourist*innen, die von einem/einer Guide durch den Ort gezwängt werden, die aber das Durchkommen für Einzelpersonen schwierig machen. Wir aber tapfer schlagen und kämpfen uns durch zu einem Cafè, um unseren täglichen Cappuccino mit je einem Cornetto zu genießen. Sowas kostet in Italien zwischen 6€ und 10€. In Amalfi - ich glaubte, mich trifft der Schlag- 24 €.
    Also nichts wie weg. Von Amalfi fährt der Bus die enge Bergstraße hinauf nach Agerola/Bomerano. Der Bus ist überfüllt, für uns geht sich nur mehr ein Stehplatz aus, die Straße ist extrem kurvenreich und die Fahrt muss immer wieder von plötzlichen Bremsmanövern wegen Gegenverkehr unterbrochen werden. Für meine physische und psychische Verfassung ist das gar nicht gut, aber schließlich gelingt es mir doch mit Autosuggestion diese Fahrt unbeschadet zu überstehen.
    Ab dann wird es aber wirklich total schön.
    Der Sentiero degli Dei schlängelt sich wie ein luftiger Grat über der Amalfiküste und öffnet bei jedem Schritt weite Blicke auf das tiefblaue Meer, kleine Inseln und zerklüftete Felsen — ein Ort, an dem Landschaft und Licht fast unwirklich wirken.
    Er führt von Agerola/Bomerano bis Nocelle. Man könnte auch noch 1500 Stufen weiter hinunter bis nach Positano gehen. Uns allerdings führte der Weg 7,5 km von Bomerano nach Nocelle und fertig.
    Warum „Pfad der Götter“?
    Der Name ist eher poetisch: die monumentale Aussicht und die fast überirdische Atmosphäre erinnerten Reisende an einen Weg für Götter und Helden. Es gibt keine einzelne historische Legende als klar belegte Namensquelle — der Ausdruck fasst vielmehr die romantische Wahrnehmung der Landschaft zusammen.

    Angekommen in Novelle stärken wir uns zunächst in einer netten Osteria, deren Terrasse in den Felsen über dem Meer hängt.
    Danach geht es mit einem kleinen Bus hinab nach Positano. Und auch hier: Schöner, kleiner Ort und so überfüllt, dass man nur an Flucht denkt. Dabei gäbe es gerade in Positano wirklich viele besondere Geschäfte mit allen mögliche Produkten, aber auch kleine Boutiquen. Wahrscheinlich ließe es sich trefflich einkaufen...
    Also machen wir uns so schnell wie möglich auf zum Hafen, um ein Ticket für die Rückfahrt nach Salerno zu kaufen. Die nächste Personenfähre legt eine halbe Stunde später ab und 1,5 Std. später sind wir am Abend wieder zurück in Salerno, wo wir auf unserem Parkplatz noch eine Nacht anhängen.
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  • Tag 24: Eigenorganisation

    1 oktober, Italien ⋅ 🌧 19 °C

    Gefahrene Strecke: 138 km
    Heute brauchen wir unbedingt einen vollen Wassertank, einen leeren Grauwassertank und eine saubere Toilette, weil wir ein paar Tage an einen feinen Strand wollen, den wir allerdings erst suchen müssen. Das mit Wasser und Klo gestaltet sich schwieriger als geplant. Erstens müssen wir schon mal in das Hinterland von Salerno, also genauer zwischen Salerno und Camarote, in den tiefsten Cilento hinein.
    Cilento ist eine malerische Region in Kampanien, Italien, bekannt für ihre atemberaubende Küste, den Nationalpark Cilento, Vallo di Diano e Alburni und die antiken Ruinen von Paestum.
    Dort findet sich auf einem Umweg von 30 km angeblich eine Ver- und Entsorgung Station. Die Station fanden wir, die Toilette konnten wir leeren, Wasserhahn gab es, funktionierte aber nicht. Also auf zu einer neuen Wasserstation, die ja dank Park4Night auffindbar sind. Diesmal führte uns die Suche nach Agropoli. Dort haben wir, bevor wir Wasser nachtankten noch ausführlich im Auto geduscht. Und dort funktionierte es einwandfrei. Danach sollte es weitergehen zu einem Übernachtungsplatz am Meer. Dank Google Maps findet man ja an die abgelegensten Orte. Da wir wussten, dass unser Platz an einem einsamen Strand liegt, wunderten wir uns nicht, dass uns Google, als wir uns schon fast am Ziel wähnten, über eine unbefestigte Straße schickte, die uns tatsächlich auf kürzestem Weg zu unserem Ziel gebracht hätte. ABER: Es gab da eine Brücke, unter der wir hätten durchfahren müssen. Aber leider war unser Balú einfach zu hoch für diese Durchfahrt. Also ich im Rückwärtsgang 1km Feldweg zurück bis zu einem Platz, an dem Umkehren irgendwie möglich war und dann 7 km Umweg bis wir endlich dort waren, wo wir hin wollten. Wir wollten uns gerade einrichten, da kam ein netter Mann vorbei, der uns sagte, dass wir hier besser nicht stehen sollten, weil sich hier am Abend manchmal zwielichtige Gestalten herumtreiben. Schließlich gab er sich als Polizist erkennen und er zeigte uns einen wunderschönen, etwas weniger einsamen Platz in der Nähe. Hier ist es wirklich schön.
    Wir machen uns noch eine feine Pasta mit Tomatensauce und genießen den Abend am Meer.
    ,.
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  • Tag 25: Herumfahren im Cilento

    2 oktober, Italien ⋅ 🌙 17 °C

    Gefahrene Strecke: 53 km
    Zuerst haben wir in der Früh eine zünftige Strandwanderung gemacht. Obwohl Strandwanderungen keine wirkliche Herausforderung sind, ist das kilometerlange Wandern auf sandigem Untergrund doch recht anstrengend. Auf dem Rückweg sind wir noch in einem kleinen Restaurant eingekehrt, um und vor der Weiterreise noch zu stärken.
    Am Nachmittag haben wir dann eine so richtige Bergtour mit dem Balú gemacht. Hier im Cilento ist es so, dass man über engste Bergstraßen fahren muss um von einem Küstenort zum anderen zu kommen. Die Straßen sind eng und sehr abenteuerlich, vor allem was Zustand und Absicherung betrifft. Und Gegenverkehr ist auch nicht so günstig. Aber irgendwie schlagen wir uns doch durch die Berge, bis wir an einer wirklich engen Straße zu einem Riesenschild kommen, das besagt, dass jegliche Durchfahrt ab hier absolut verboten ist. Zudem wurde die Straße mit Betonblöcken noch zusätzlich verengt. Das würde jetzt aber zwei Herausforderungen bedeuten: Erstens im Rückwärtsgang ein ganz nettes Stück die kurvenreiche Straße zurück und dann zweitens einen Umweg von ca. 70 km. Also erstmal stehen bleiben und nachdenken. Und schon kommen uns Autos entgegen. Auf Nachfrage sagen die Fahrer*innen unisono, dass wir durchfahren können, die Straße zwar schlecht sei, aber nur ein kleines Stück und wir locker durchkämen. Wir fuhren, die Straße war schlecht, alles ging gut...
    Und schließlich landeten wir in Marina di Camerota im Lido Lentiscelle auf einem wunderschönen Platz am Meer. Obwohl die Saison definitiv zu Ende ist und eigentlich absolut nichts mehr offen hat, gibt es hier eine offene Bar mit Restaurant. Schöner Strand und gute Versorgung: Herz, was willst du mehr?
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  • Tage 26, 27, 28: Strandurlaub

    5 oktober, Italien ⋅ 🌙 19 °C

    Ja, da bleiben wir. Lido Lentiscelle bei Marina di Camerota. Der wunderbare Strand zeugt natürlich vom Trubel im Sommer. Aber jetzt ist er leer. Ein paar Wohnmobile stehen da, noch funktioniert sogar die Dusche, die zu einem Strandlokal gehört, das mittlerweile außer Betrieb ist. Arbeitende Menschen sind dran, alle Lokale direkt am Strand spurenfrei zu entfernen. Jetzt bleibt nur mehr das Lokal von Ada e Nicola übrig. Die beiden haben beschlossen, das ganze Jahr über offen zu halten, sehr zu unserer Freude.
    Wir fühlen uns hier sofort zu Hause. Nette Menschen, die mit Wohnmobilen hier sind und einige Nationalitäten vertreten: Deutschland (klar), Spanien, Niederlande, Schweiz, Italien, Österreich. Alle nett, mit allen sind wir sofort ins Gespräch gekommen. Und auch die Menschen, die hier leben, sind herzlich, freundlich, gesprächswillig. Zweimal haben wir am Abend wunderbar bei Ada und Nicola gegessen und getrunken, beides Mal in netter Gesellschaft. Am ersten Tag haben wir das warme Wetter, den Strand und das Meer genossen. Am zweiten Tag haben wir eine Wanderung zu zwei weiteren wunderschönen Buchten gemacht, Pozzallo und Cala Bianca. Traum und das Meer hat einfach herrliche Badetemperaturen. In der Bucht von Pozzallo gibt es sogar ein kleines Restaurant, das noch geöffnet hat und wunderbare Salate und Friselle anbietet.
    Der heutige dritte Tag ist leider ein Regentag. Es schüttet in Strömen, aber so können wir schon lang zu Erledigen des endlich angehen. Außerdem haben Ada und Nicola geöffnet. Der Tag ist gerettet. Heute kam es zu einer ganz berührenden Begegnung. Ich machte im Regen eine kurzen Spaziergang am Strand, wo ich einem alten Herrn mit Hund begegnete und mit ihm ins Gespräch kam. Er erzählte mir seine Lebensgeschichte, die von einem sehr erfüllten Leben und jetziger Einsamkeit zeugt. Wir haben lange geredet über Gott und die Welt und verabschiedeten uns herzlich voneinander. Eine halbe Stunde später stand er da mit einem Teller voller Gebäck "Per la Sua colazione" ( Für Ihr Frühstück) sagte er und fuhr davon. Am späten Nachmittag kam er nochmal und brachte selbstgemachte kleine Calzonepizza mit. "Dovete mangiarla subito, perché ancora é calda", (Ihr müsst sie gleich essen, noch ist sie warm) sagte er und weg war er. Und wir blieben sprachlos, dankbar und ziemlich betroffen zurück.

    Abendessen dann noch bei Ada und Nicola, wo wir noch mit einem netten deutschen Paar zusammensaßen. Es wurde weit nach Mitternacht.
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  • Tag 29: Wir müssen wirklich weiter

    6 oktober, Italien ⋅ ☀️ 17 °C

    Gefahrene Strecke: 163 km
    Wir würden ja noch ein paar Tage hier herumhängen, aber wir müssen wirklich weiter und zwar etwas zügig, weil am 10.10. geht unsere Fähre vom Süden Siziliens nach Malta. Also noch alles fahrfertig machen, noch Frühstück im Lieblingsrestaurant und dann weiter in den Süden.
    Wir sind ja noch im Cilento und der Weg auf die Strada statale 18, die von Neapel nach Reggio Calabria führt, führt zunächst wieder über abenteuerliche Bergstraßen und faszinierend abgelegene Dörfer. Dann aber geht es an die Küste und die Straße wird zur Küstenstraße. Wunderschön. Also, diese Strecke ist einfach nur schön. Das Meer, die Küste und die Natur. Und viele kleine Dörfer, die vom Tourismus und von der Fischerei leben. Jetzt allerdings sind die Dörfer ziemlich ausgestorben, weil sie hauptsächlich aus. Ferienhäusern bestehen.
    Wir finden eine feinen Übernachtungsplatz für heute in San Lucido, am Meer. San Lucido ist ein malerisches Küstendorf in Kalabrien, Süditalien, das an der Tyrrhenischen Küste liegt und für seine langen Sandstrände und die charmante Promenade bekannt ist. Die Altstadt mit ihren engen Gassen und historischen Gebäuden strahlt einen besonderen Charme aus, während im Sommer zahlreiche Feste und Veranstaltungen das Dorf lebendig machen. San Lucido bietet sich auch als hervorragende Ausgangsbasis für Erkundungstouren ins bergige Hinterland oder entlang der Küste an. Die lokale Küche ist geprägt von frischem Fisch, Oliven und regionalen Weinen, und bei klarer Sicht kann man von hier aus wunderschöne Ausblicke auf das Meer genießen.
    Leider reicht unsere Zeit nicht, um das alles zu genießen. Aber in diese Gegend kommen wir sicher wieder.
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  • Tag 30: Von San Lucido nach Scilla

    7 oktober, Italien ⋅ ⛅ 15 °C

    Gefahrene Strecke: 161 km
    Am Vormittag haben wir eine Strandwanderung mit Felsenkletterei und Zäune überklettern nach San Lucido gemacht. Das sind 4,5 km hin und 4,5 km zurück, also eine gute Tagesration.
    Am Lungomare ist's zwar wunderschön, aber die vielen Bars und Restaurants sind im Winterschlaf. Vom Lungomare geht eine lange Treppe nach oben ins Ortszentrum. Dort ist einiges los. Touristen*innengruppen, Marktstände und einige Cafés, die zum Verweilen einladen. Wir genießen ausgiebig die Atmosphäre. bevor wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto machen. Das Wetter ist heute zwar sonnig, aber es weht ein kühler Wind und das Meer ist sehr bewegt. Dennoch sind am Strand, an dem der Balú steht, einige unverwüstliche Sonnenhungrige eingetroffen, die Sonne und Meer und Wellen genießen.
    Wir fahren also weiter nach Scilla, immer auf der Strada statale 18. Scilla liegt am untersten Ende des italienischen Stiefels, in der Nähe von Villa San Giovanni, von wo wir morgen nach Messina in Sizilien übersetzen.
    Heute fahren wir noch ein Stück über Scilla hinauf, an einen schönen Platz mit direkter Sicht auf den Stromboli. Den Ätna sehen wir nur deshalb nicht, weil ein Hügel unser Sichtfeld beeinträchtigt. Wo wir stehen, ist ein kapellenähnliches Gebäude zu Ehren des in Italien allseits verehrten Padre Pio aufgebaut.
    Am Abend kommt eine Gruppe Jugendlicher. Alle haben mehrere Löse, die sie unter den Augen von Padre Pio auf ein Wunder hoffend andächtig öffnen. Offensichtlich ist der Heilige heute nicht in Wunderlaune und die Kids ziehen auf ihren Vespas enttäuscht ab. Die Lose bleiben, ganz nach süditalienischer Manier, um den Padre Pio herum liegen.
    Heute haben wir wieder einmal Zeit und Lust ordentlich zu kochen. Es gibt Risotto Milanese und dazu gefüllte Zucchiniblüten.
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  • Tag 31: Stopp in Sizilien

    8 oktober, Italien ⋅ 🌙 17 °C

    Bevor wir heute nach Villa San Giovanni fahren um nach Sizilien überzusetzen, machen wir eine Wanderung am Rande des Aspromonte, einfach von unserem Übernachtungsplatz aus. So viel Wald ( Eichen und Kastanien), so viel Trostlosigkeit in den nahezu verlassenen Dörfern, so viel wunderschöne Natur. Während wir dann scherzen, dass wir in der nächsten Bar einkehren werden (im Glauben, dass es in der Gegend ganz sicher nichts dergleichen gibt), taucht plötzlich tatsächlich eine Braceria auf. Eigentlich ist das sowas, wie ein Grill Restaurant, also dort gibt's nur Fleisch. Das Lokal schaut aber richtig schön aus, also kehren wir ein. Ja, es gab Fleischwaren, alles aus eigener Produktion, sah sehr appetitlich aus. Und dann noch die vielen Käsesorten, auch aus eigener Produktion. Zunächst ließen wir uns ein Panino mit Porchetta und Pecorino machen. Köstlich..Und dann musste natürlich das Eine oder Andere zum Mitnehmen gekauft werden. Unerwartet kommt oft..
    Dann aber hatten wir höchste Zeit, nach Sizilien zu kommen. Die Fähre nach Messina geht ständig, wichtig wäre halt, ein Ticket zu haben. Das bekommt man entweder online, muss aber spätestens 24 Std. vorher gekauft werden oder in der Tabaktrafik am Bahnhof von Villa San Giovanni. Kostet 64 € für 2 Personen und Auto. Die Überfahrt dauert ca. 15 Minuten.
    Also wären wir am frühen Nachmittag in Messina. Wir fuhren dann gleich weiter zum Agricampeggio Fossa del Lupo bei Catania. Toller Platz mit allem, was dein Herz begehrt, direkt unterm Ätna. Am Abend gab es noch ein umfangreiches Abendessen in der Fattoria. Fixes Menü, ganz ausgezeichnet aber viel zu viel. Drei-Gang-Menü mit 1 Flasche Wein, 1 Flasche Wasser, Cafè, Digestiv 25€ pro Person!
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  • Tag 32: Von Catania nach Pozzallo

    9 oktober, Italien ⋅ ☁️ 22 °C

    Gefahrene Strecke: 152 km
    Nachdem wir auf dem Agricampeggio uns und den Balú maltatauglich gemacht haben, fuhren wir heute weiter nach Pozzallo, von wo morgen früh die Fähre nach Malta startet. In der Zwischenzeit hat sich uns ein schier unlösbares Problem gestellt. Unser linker Blinker funktioniert nämlich nicht. In der Fiat Werkstätte in Catania hat man uns auf einen Autoelektriker verwiesen, der allerdings seine Tätigkeit eingestellt hat. Das erfuhren wir allerdings erst, nachdem wir stundenlang durch den nervenaufreibenden Verkehr von Catania gekurvt sind, um dann vor einem fest verschlossenen Tor mit der Aufschrift "chiuso" zu stehen. Weiter in Catania herumfahren war für mich keine Option mehr, also probieren wir es bei einer von Google vorgeschlagenen Werkstätte in Pozzallo. Leider wegen Ferien geschlossen. So, es wird hoffentlich auf Malta Autoelektriker geben, sonst fahre ich halt mit Handzeichen.
    Auf jeden Fall stehen wir jetzt in Pozzallo auf einem wunderschönen Strand in Hafennähe. Die Temperaturen hier im Süden Siziliens sind noch sehr angenehm (26 Grad) und das Wasser ist sowieso warm. Also ging sich heute noch ein feines Bad im Meer aus.
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  • Tag 33: Wir sind auf Malta

    10 oktober, Malta ⋅ ☀️ 24 °C

    Gefahrene Strecke: 25 km, weil der Rest mit Fähre von Pozzallo nach Valletta.
    Um 7 Uhr Früh standen wir am Fährterminal in Pozzallo und sofort wurden wir auf die Fähre gelotst. Camper vermessen, Pässe besichtigt und ab ins Schiff.
    In Pozzallo startete die Fähre um 8:30, Ankunft in Valletta: 10:00 Uhr.
    Wir fuhren also in Valletta aus der Fähre und ab in den Linksverkehr. Da ich das von England und Schottland kenne, dachte ich: Kein Problem! Aber hier auf Malta: Das totale Verkehrschaos ab sofort. Zunächst Parkplatzsuche in Valletta: Der von uns angestrebte war voll. Also Alternative suchen. Fand sich in Valletta Waterside. Zunächst auch voll. Aber während wir überlegten, wie es weitergeht, wurde ein guter Parkplatz frei. Parken und auf in die Stadt.
    Valletta, die Hauptstadt Maltas, wurde 1566 von den Rittern des Johanniterordens gegründet und nach ihrem Großmeister Jean de la Valette benannt. Sie entstand nach der erfolgreichen Abwehr der Osmanen im Großen Belagerungskrieg von 1565 und wurde als befestigte Barockstadt geplant – ein frühes Beispiel moderner Stadtplanung in Europa. Jahrhunderte lang diente Valletta als strategischer Stützpunkt im Mittelmeer, was ihre Architektur und Kultur bis heute prägt. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs begann ein intensiver Wiederaufbau. Heute ist Valletta UNESCO-Weltkulturerbe und ein bedeutendes touristisches Zentrum. Wirtschaftlich lebt die Stadt vor allem vom Tourismus, von Finanzdienstleistungen und der Verwaltung; viele Regierungs- und Kultureinrichtungen Maltas haben hier ihren Sitz. 2018 war Valletta Europäische Kulturhauptstadt, was die Stadterneuerung weiter vorantrieb. Die Stadt hat rund 6.000 Einwohner auf einer Fläche von 1,2 km², was einer Bevölkerungsdichte von etwa 5.700 Einwohnern pro km² entspricht, weil Valetta nur 1,2 km² groß ist. Zusätzlich zu dieser Dichte an Bewohner*innen kommt ein reges Tourist*innen aufkommen. Valletta ist eine beliebte Destination für Kreuzfahrtschiffe. Entsprechend touristisch überfüllt ist die Stadt.
    An besonderen Sehenswürdigkeiten hat die Stadt nicht viel zu bieten. Sie ist nämlich selbst eine einzige Sehenswürdigkeit. Einfach die Stadt durchstreifen. Von Meer in die Altstadt kommt man mit einem Lift oder über viele Stufen neben dem Lift. Wir bevorzugen die Stufen, beim Lift stehen Menschenschlangen.
    Wir wandern also durch die Stadt, die engen Gassen, besuchen die Festung Sant'Elmo (ja, sie heißt genauso, wie die Festung in Neapel) schauen dem Treiben in Straßen und Gassen zu und beschließen am späten Nachmittag, doch weiterzufahren um dem Chaos zu entkommen.
    Aber bei der Weiterfahrt fängt das Chaos erst richtig an. Verstopfte Straßen, Baustellen, gesperrte Straßen, Malteser*innen, die links und rechts überholen und ich mit voller Konzentration auf den Linksverkehr - fahre immer auf der Seite, wo dein Lenkrad ist- und eine außer Rand und Band geratene Google Maps. Außerdem brauchen wir Tankstelle und Supermarkt. Den Supermarkt finden wir, der hat aber nur Tiefgarage, was mit dem Balú gar nicht geht. Also verschieben wir einkaufen und tanken auf morgen. Noch haben wir keinen Notstand. Jetzt fahren wir weiter zu unserem Platz, den wir finden, indem wir schauen, wo befahrbare Wege an den Strand führen. Der Platz ist direkt am Meer. Ein offizieller Badeplatz an der Felsküste, von dem Leitern hinab ins Wasser gelegt wurden. Ein guter Platz zum Baden und übernachten. Es kommen Fischersleute, Badegäste und Sportler*innen bis spätabends vorbei.
    Wir machen es uns gemütlich, kochen Spaghetti alla Carbonara und genießen das Meeresrauschen.
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  • Tag 34: Sommertag auf Malta

    11 oktober, Malta ⋅ ⛅ 22 °C

    Gefahrene Strecke: 24 km
    Jetzt sind wir also da auf dieser Insel, mit der wir noch recht wenig anfangen können. Eng, überfüllt, sehr karg und außerhalb von Valletta ziemlich dreckig.
    Aber die herrlichen Temperaturen und das glasklare Meer machen das andere wieder wett. Auf unserem heutigen Übernachtungsplatz herrschte die ganze Nacht leises Kommen und Gehen. War aber keineswegs störend, allerdings könnten wir auch nicht herausfinden, was die Leute hier in der Nacht tun. OK, manches war eindeutig, aber das meiste blieb fragwürdig.
    Und gegen 7.00 Uhr kamen die ersten Läufer*innen, Wanderer*innen und Badegäste. Das hat mich dann auch animiert, ein frühes Bad im Meer zu nehmen. Herrlich.
    Heute mussten wir aber wirklich einkaufen und es fand sich ein gutsortieter Lidl mit Parkplatz in Mellieha. Die kleine Stadt liegt auf einem Hügel, den wir in weiser Voraussicht dann nicht befahren, sondern weiterfahren zur Wallstone Beach, die ruhig und wunderschön sein soll und zum Baden einladen soll. Es ist hier tatsächlich relativ ruhig und der Platz ist ganz nett und ziemlich sauber. Aber ins Meer kommt man hier nicht, weil die Küste überall steil abfällt.
    Alternativ bietet sich eine Küstenwanderung an. Auf dieser Wanderung sehen wir, wie viel Dreck überall herumliegt und wirklich schöne Plätze sind zugesch..... Hierher kommen nämlich die Malteser jedes Wochenende zum Zelten und Party machen und der Dreck bleibt zurück.
    Wir wandern zum Withe Tower und zur von Badegästen bevölkerten Il-Bajja tat-Tori-I-Abiat, das ist der maltesische Name des Strandes, zu dem wir kommen. Dort gibt es ein nettes Strandrestaurant, in dem wir eine Kleinigkeit essen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen. Es hat heute 27 Grad vom Meer her weht ein leichter Wind, richtig fein.
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  • Tag 35: Gozo

    12 oktober, Malta ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute Vormittag haben wir die Insel Malta verlassen und sind mit der Fähre auf die Insel Gozo gefahren, die ein Teil der Republik Malta ist. Die Fähre fährt im 30 Minuten Takt von Cirkewwa auf der Insel Malta nach Mgarr auf Gozo. Die Orte heißen so, merkt sich kein Mensch, deshalb halte ich es hier fest.
    Gozo ist die zweitgrößte Insel des maltesischen Archipels und liegt nordwestlich der Hauptinsel Malta. Sie ist mit ihren knapp 35.000 Bewohner*innen deutlich ruhiger und grüner als Malta und bekannt für ihre malerischen Hügel, ländlichen Dörfer und idyllischen Buchten. Die Hauptstadt Victoria (auch Rabat genannt) beherbergt die beeindruckende Zitadelle, die einen weiten Blick über die Insel bietet. Gozo war einst Heimat des „Azurfensters“, eines berühmten Felsbogens, der 2017 eingestürzt ist. Heute zieht die Insel Besucher mit ihren Tauchplätzen, Wanderwegen und ihrer entspannten Atmosphäre an.
    Wir sind zunächst nach Victoria gefahren. Es war ganz einfach einen Parkplatz zu finden und von dort 1 km und Stadtzentrum zu gehen. Auch Victoria ist voller Tourist*innen, aber ich habe die Stadt viel entspannter erlebt, als Valletta. In der Stadt gibt es nicht viel zu besichtigen, aber die Zitadelle ist schon wegen ihrer beeindruckenden Lage und des Ausblicks über nahezu den ganzen Archipel ein unbedingtes Muss für alle Gozo-Besucher*innen.
    Nach dem Besuch der Zitadelle, setzten wir uns noch auf die Terrasse einer der unzähligen Bars und sahen eine Zeitlang dem Treiben zu, bevor es uns zuviel wurde und wir einen Platz zum Freistehen für die nächsten Tage suchten. Auf dem ersten angesteuert ein Strand Platz herrschte Rambazamba und wir fanden gar keinen Platz. Wir fuhren also weiter nach hieher in die Dwejra-Bay beim Ort San Lawrenz. Hier war am Nachmittag auch viel los und am Abend kamen die Leute wegen des Sonnenuntergangs hierher. Leider hat eine Wolkenbank uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber schön war es trotzdem.
    Wir bleiben jetzt erstmal hier, wahrscheinlich sogar länger als eine Nacht.
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  • Tage 36 und 37: In der Djewra-Bucht

    15 oktober, Malta ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir sind geblieben..3 Tage und Nächte auf unserem schönen Platz in der Djewra Bucht. Weil wir feststellen, dass wir genau dort sind, weswegen Touris hierherkommen. Hier wird getaucht, hier gibt es das berühmte Blue Hole, ein berühmtes natürliches Meeresphänomen.
    Es befindet sich direkt neben der Stelle, wo früher das berühmte Azure Window stand (ein natürlicher Felsbogen, der 2017 eingestürzt ist).
    Das Blue Hole ist ein natürlich entstandenes, vertikales Felsbecken, das durch jahrtausendelange Erosion im Kalkstein entstanden ist.
    Es hat etwa 10 Meter Durchmesser und eine Tiefe von rund 15 Metern.
    Unter Wasser führt ein Tunnel aus dem Loch hinaus ins offene Meer — ab etwa 6–10 Metern Tiefe
    Das Blue Hole ist eines der bekanntesten Tauchreviere Europas.
    Die Tourist*innen werden busweise hierhergekarrt. Wir stehen mit unserem Balù erste Reihe fußfrei und schauen dem Treiben aus gesunder Distanz zu. Außerdem gibt es hier eine Bar fürs Frühstück und ein super Restaurant fürs Abendessen. Es gibt Duschen und Toiletten und wir können unseren Trinkwassertank auffüllen. Und natürlich gibt es ein paar Wanderwege, eigentlich als offizielle Weitwanderwege markiert
    Allerdings begegnen uns dann ständig Schilder mit "No entry -Private". Da steht aber weder ein Haus noch sonst was, der Weg geht ganz normal weiter. Schilder kann man ignorieren, bei Ketten über dem Weg werden wir nachdenklich und schauen uns nach einer Alternative um. Wenn es sie gibt ok, sonst kann man auch Ketten ignorieren. Schwierig wird es aber bei hohen Zäunen und Stacheldraht. Das kann man auch bei fehlender Alternative nicht ignorieren. Da heißt es dann: Umdrehen, zurück zur nächsten Kreuzung.
    Allerdings hat das Ignorieren auch so seine Tücken...Auf einem dieser Wege wurden wir von einem Farmer scharf darauf hingewiesen, dass wir total illegal...und dass Polizei....usw. Na gut, umdrehen. Zwei Frauen auf dem Weg in die verbotene Zone retten wir noch vor drakonischen Strafen. Schließlich kommt ein Farmer mit martialischem Fahrzeug an. Jetzt wollen wir es wissen. Er hält an und wir befragen ihn, was es mit diesen Verboten auf sich hat. Schließlich die Erkenntnis: Farmer und Tourismusbehörde liefern sich einen erbitterten Kampf.
    Dennoch haben wir dann doch 2 recht
    schöne Wanderungen gemacht.
    Da auf der Insel fast überall Steilküste ist, gibt es sehr wenige Strände. Trotzdem gibt es hier bei unserem Platz ein paar gut zugängliche, wunderbare Badeplätze. Kristallklares Wasser mit angenehmen Temperaturen. Und die Außentemperatur beträgt immer noch zwischen 25 und 28 Grad.
    Morgen werden wir uns hier auf Gozo noch andere Gegenden anschauen. Und wir müssen endlich jemanden suchen, der unseren linken Blinker repariert.
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  • Tage 38, 39: Zebbug/ Marsalforn

    16 oktober, Malta ⋅ ☀️ 24 °C

    Gefahrene Strecke: 30 km
    Heute sind wir dann doch weitergefahren.Als erstes ging es zu einer Autowerkstatt wegen des Blinkers. Die Werkstatt irgendwo im Nirgendwo sah wenig vertrauenserweckend aus. Aber manchmal trügt der Ersteindruck. So auch hier. Ein gewissenhafter, schweigsamer junger Mann machte sich ans Werk, hatte das Problem nach 20 Minuten gelöst und verlangte für neuen Blinker und seine Arbeit 2€. Wir gaben ihm 5, was ihm schon fast peinlich war.
    Wir machten dann noch einen Abstecher zur bekannten Ta' Kola Windmill (nichts Besonderes), aber in diesem Ort namens Xaghra gab es guten Cappuccino und ein ausgezeichnetes Ftira. (Ist einfach ein Sandwich mit einem besonderen Brot, das es nur in Malta gibt).
    Dann fuhren wir weiter zu unserem Platz in Zebbug, bei der Qolla I-Bajda Battery.
    Das ist eine während der Herrschaft des Johanniterordens im 18. Jahrhundert erbaute Befestigungsanlage auf der Insel Gozo. Sie ist die nördlichste historische Befestigungsanlage Maltas und eine der beiden noch erhaltenen Küstenbatterien Gozos. 
    Genau hier, wieder zufällig an diesem geschichtsträchtigen Ort, siedeln wir uns an. Alle weiteren Pläne für den ersten Tag hier fallen buchstäblich ins Wasser. Am frühen Nachmittag öffnet der Himmel seine Schleusen. Es schüttet in Strömen und blitzt und donnert und der Wind beutelt unseren Balú ganz ordentlich durch. Das geht zwei Stunden so, dann sieht es wieder aus, als ob nichts gewesen wäre. Und Thomas macht sich dran, den tropfenden Abflussschlauch aus dem Bad zu reparieren. Schlauch komplett kaputt, reparieren geht nicht, also Waschbecken still legen und mit Zähneputzen und Händewaschen in die Küche übersiedeln. Egal, so lange sind wir jetzt nicht mehr unterwegs.
    Am Abend kommt wieder ziemlich starker Wind auf und in der Nacht legen die Gewittermächte nochmal sehr energisch los, dass ich zum ersten Mal wirklich Angst bekomme. Am Morgen aber ist alles friedlich, aber um uns herum ist der Boden total aufgeweicht, was Dreck im Wohnmobil zur Folge hat, dem man nur schwierig Herrin wird. Der heutige Tag eignet sich perfekt zum Wandern, was wir auch ausgiebig tun. Die Wanderung führt uns vorbei an faszinierenden Salzgärten, aus denen das angeblich berühmte Gozo-Salz gewonnen wird. Hier ist nahezu die ganze Küste voller solcher Salzgärten.
    Bis wir wieder zurück sind, ist es richtig warm geworden und es geht sich noch ein feines Bad im Meer aus.
    Am Abend gehen wir nach Marsalforn chic essen, ein letztes Mal in Malta.
    Morgen Abend geht's zurück nach Sizilien.
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  • Tag 40: Zurück nach Sizilien

    17 oktober, Malta ⋅ 🌬 23 °C

    Heute verlassen wir also Malta. Das war aber noch Verkehrsstress bis wir alles hatten. Von Gozo nach Malta ging problemlos. Die Fähre war schon abfahrbereit. Wir passten samt Balú gerade noch hinein.
    Bei Ankunft in Malta hieß es zunächst zum Lidl einkaufen, dann tanken, weil der Diesel in Malta am billigsten von ganz Europa ist, dann die Gasflasche auffüllen, weil im Malta das ganz legal gemacht wird. Mittlerweile war es 14.00 Uhr geworden und unsere Fähre nach Sizilien geht um 18.00 Uhr. Das heißt: 16:00 Uhr am Hafen in Valletta sein. Da geht sich kein großartiges Programm mehr aus. Ein bisschen in Vallettas Hinterhöfen herumspazieren, was wieder ganz neue Eindrücke von Valletta vermittelt. Kein Trubel, kein Chaos, ein paar vereinsamte Bars.
    Pünktlich um 16:00 Uhr waren wir am Hafen und schon wurden wir auf den Katamaran von Virtu Ferries verfrachtet.
    In Pozzallo kamen wir schließlich um 20.30 an und führen schnurstracks zum Übernachtungsplatz, den wir auch vor der Abfahrt nach Malta hatten. Schön, wieder auf Sizilien zu sein.
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  • Malta - ein Rückblick

    17 oktober, Malta ⋅ 🌬 23 °C

    Malta – Sonne, Stein und ein Gefühl von Widerspruch

    Als wir auf Malta ankamen waren wir neugierig, aber ohne große Erwartungen. Drei bewohnte Inseln – Malta, Gozo und Comino – mitten im Mittelmeer, irgendwo zwischen Sizilien und Nordafrika. Ein kleiner Archipel, dicht besiedelt, vom Wind und der Geschichte gezeichnet. Schon beim ersten Blick fiel uns auf, wie nah hier alles beieinanderliegt: das Meer und der Verkehr, Kirchen und Baukräne, Stille und Lärm..

    Malta ist definitiv kein Land für Camper. Keine Infrastruktur, kein Platz, fürchterliches Verkehrschaos.

    Und in Malta gibt es keine Tiere, weder Kühe, noch Ziegen, noch Schafe, noch Schweine, kaum Hunde. Tauben und Spatzen in Valletta und Victoria, ein paar Katzen in Valletta. Man hört weder Vögel zwitschern noch Grillen zirpen noch Hunde bellen.

    Die Inseln wirken auf den ersten Blick freundlich, hell, fast einladend – und gleichzeitig merkwürdig verschlossen. Überall der goldene Kalkstein, aus dem Häuser, Mauern und ganze Städte gebaut sind, alles in ähnlichen Tönen. Schön, aber auch eintönig. Das Meer glitzert, die Sonne scheint fast immer, doch hinter der Wärme liegt etwas hektisch Unruhiges.

    Malta hat eine Geschichte, die sich fast wie eine Überforderung liest: Tempel, älter als die Pyramiden, phönizische Händler, Römer, Araber, Ritter, Briten. Kaum eine andere Insel wurde so oft erobert, so oft neu geformt. Die Johanniter bauten Valletta, eine Stadt, die wie ein Bollwerk aussieht – großartig, aber auch schwer. 1964 wurde Malta unabhängig, 2004 trat es der EU bei, und seither scheint das Land unermüdlich zu versuchen, gleichzeitig Vergangenheit und Zukunft zu sein.

    Heute lebt Malta von Dienstleistung, Tourismus, IT und Finanzsektor. Überall entstehen neue Gebäude, Büros, Hotels. Doch je länger man hier ist, desto mehr spürt man die Schattenseiten: den Mangel an Platz, den Baulärm, den Verkehr, das Gefühl, dass die Insel an ihre Grenzen stößt. Viele Malteser sprechen offen über Korruption, Machtmissbrauch und politische Ernüchterung. Der Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia 2017 hat tiefe Spuren hinterlassen – auch im Selbstbild des Landes. Es ist, als würde Malta immer noch versuchen, sich davon zu erholen.

    Die Menschen, denen wir begegneten, waren eher skeptisch und zurückhaltend und schienen oft müde vom Wandel. Stolz, ja – aber auch skeptisch, was die Richtung betrifft, in die ihr Land steuert. Vielleicht ist das der Preis dafür, auf so engem Raum zu leben: man kann sich der Veränderungen nicht entziehen.

    Die Sprache erzählt viel über dieses Spannungsfeld. Il-Malti, eine Mischung aus Arabisch, Italienisch und Englisch, klingt gleichzeitig vertraut und fremd. Fast alle sprechen Englisch, aber das Maltesische bleibt wichtig – wie ein Anker, den man nicht loslassen will.

    Kulturell ist Malta lebendig, aber nicht laut. In den Sommermonaten feiern die Dörfer ihre festa, Feste zu Ehren des Schutzheiligen, mit Musik und Feuerwerk. Dazwischen gibt es Momente echter Ruhe – in den engen Straßen von Mdina, auf den stillen Wegen Gozos, oder auf Comino, wo das Meer fast schon zu blau ist, um echt zu wirken.

    Malta macht es einem nicht leicht. Es ist schön, aber anstrengend. Offen, aber verschlossen. Modern, aber gefangen in seiner Geschichte. Ich konnte mich ihm nie ganz nähern – vielleicht, weil es selbst noch nicht weiß, wer es sein will.
    Und doch bleibt etwas hängen. Vielleicht ist es das Licht am Abend, das alles für einen Moment friedlich erscheinen lässt. Oder die Art, wie das Meer selbst die schwersten Steine umspült, als wüsste es, dass nichts ewig hält. Malta hinterlässt kein Gefühl von Erfüllung – eher eines von Nachdenken. Und vielleicht ist genau das das Ehrlichste, was man über diese Insel sagen kann
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  • Tag 41: Caltagirone

    18 oktober, Italien ⋅ ☁️ 17 °C

    So, wir fahren so langsam Richtung Palermo durch das Landesinnere von Sizilien. So viel Zeit haben wir ja nicht mehr.
    Heute fahren wir bis Caltagirone. Kennen wir von unserer Sizilien-Reise 2022.

    https://findpenguins.com/0hf5mdl1firpc/footprin…

    Zum Übernachten gibt es einen feinen, ruhigen Parkplatz, 10 Minuten zu Fuß zur Scala di Santa Maria. Ach, ja und heute haben wir in der Keramikstadt einen winderschönen Keramikteller gekauft
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  • Tag 42 -43: Im Nebrodi Nationalpark

    20 oktober, Italien ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute haben wir noch einen Abstecher in den Nebrodi Nationalpark im Nordosten Siziliens gemacht. Der höchste Berg des Nationparks, der Monte Soro ist 1848m hoch.
    Das Wetter war und ist bescheiden und auf einer Höhe von ca. 1500 m ist es schon ziemlich kühl. Wir sind auf einem feinen Platz bei Cesarò gelandet. Von hier aus haben wir gestern und heute zwei umfangreiche Wanderungen gemacht. In den letzten Tagen muss es hier ziemlich heftig geregnet haben, so schlammig, wie die Wanderwege sind. Gestern wanderten wir zum bzw. auf dem Monte Soro. War leider enttäuschend, weil der eigentliche Gipfel mit diversen Masten vollgestellt und eingezäunt ist. Nichts ist es mit schöner Aussicht, weil wir ja auch aus dem Wald nicht wirklich rauskommen. Am Rückweg kommen wir noch an verschiedensten kleinen und kleineren Seen vorbei. Der bekannteste ist der Lago Maulazzo.
    Die heutige Wanderung führte durch Wald und Feld und Wiesen, auch über verschlammte Pfade, war jedoch sehr fein.
    Nachdem wir also das Pflichtprogramm absolviert hatten, ging es wieder bergab an die Nordküste Siziliens, wo wir in der Nähe von Cefalú einen wunderschönen Platz am Strand fanden. Hier wollen wir noch einen Tag am Meer genießen.
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  • Tag 44-45: Strand, Cefalú, Palermo

    22 oktober, Italien ⋅ ☁️ 23 °C

    Gestern war Strandtag, der letzte auf dieser Reise. Dieser Platz, auf dem wir bis heute Früh gestanden haben, ist einer der schönsten Strandplätze in Sizilien und sicher der sauberste.
    Wir konnten noch wunderbar im Meer baden und die Wärme und Sonne genießen.
    Heute Vormittag fuhren wir dann zunächst nach Cefalú, weil wir die Stadt auf unserer letzten Sizilien-Reise nicht besucht haben. Ja, Cefalú ist sicher einen Besuch wert, aber heute war die Stadt total überlaufen und, aus dem Stimmengewirr zu schließen, fest in deutscher Hand. Dennoch haben wir in der kurzen Zeit doch einen positiven Eindruck gewonnen.
    Gegen 15.00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Palermo. Vorher versorgten wir den Balú bei einem Brunnen am Weg noch mit Wasser.
    Der Weg zum Hafen in Palermo war schnell gefunden und den Hafen erreichten wir gegen 17.00 Uhr ohne Chaos und Probleme. Ein Typ fing uns vor der Einfahrt zum Terminal ab und machte auf wichtig. In den Terminal hinein konnten wir noch nicht, also erklärte uns dieser Typ, dass wir hier vor der Einfahrt parken könnten und noch zwei, drei Stunden in die Stadt hineingehen sollten. Da noch andere Wohnmobile da standen, machten wir das. Natürlich war der Mann keine Spur von offiziell und natürlich bettelte er uns um Geld an. Ich bin ja auch richtig großzügig und dafür verspricht er mir, auf unser Auto ganz besonders aufzupassen.
    Wir gingen also in die Stadt. Palermo kennen wir, also machten wir uns auf zum Ballarò, DEM palermitanischen Markt. Wir kauften dann aber nur Käse und Unmengen an Tropea-Zwiebeln für zu Hause. Dann gingen wir noch in die Vucciria, das Szene- und Lokal- Viertel von Palermo, wo wir noch Essen waren.
    Pünktlich um 20:00 Uhr waren wir wieder am Hafen, um uns in die Kolonne zum Einschiffen auf die Genua-Fähre einzureihen. Um 22.00 Uhr waren wir schließlich an Bord, wo wir sofort unsere Luxuskabine bezogen, die wir heute auch nicht mehr verlassen werden
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  • Tag 46: Ein Tag auf der Fähre

    23 oktober, Tyrrhenisches Meer ⋅ 🌬 22 °C

    Die Nacht auf der Fähre war ruhig und ich habe geschlafen wie ein Stein.
    Heute waren es allerdings immer noch 13 Stunden auf der Fähre und das wird irgendwann extrem öd. Das kulinarische Angebot ist abzulehnen und Internet gibt's auch nicht. Die einzige Abwechslung heute war der relativ unruhige Seegang immer wieder. Dennoch, am Abend um 20 Uhr landeten wir in Genua. Es wurde aber fast 22 Uhr bis wir endlich das Schiff verlassen konnten. 40 km nördlich von Genua und nur 3 km von der A7 entfernt haben wir einen feinen Stellplatz gefunden, auf dem wir jetzt übernachten.Läs mer

  • Tag 47: Von Genua nach Südtirol

    24 oktober, Italien ⋅ ☀️ 9 °C

    Es ist ja so: Wenn eine Reise zu Ende geht, dann bin ich sehr, sehr nachlässig mit Footprinteintragungen. Weil ich aber jetzt wieder unterwegs bin, will ich diese Reise noch abschließen, vor allem auch, weil auf unserem Rückweg noch eine wunderschöne Woche in Südtirol auf uns gewartet hat. Wir sind also zunächst von Genua, bzw. von unserem Übernachtungsplatz in Autobahnnähe nördlich von Genua, sehr zügig nach Südtirol gefahren, wo wir meine Schwester Lisl besuchten und auch übernachtet haben.Läs mer

  • Tag 48: Wandern "dahoam".

    25 oktober, Italien ⋅ ☁️ 11 °C

    Wenn ich "dahoam" sage, dann meine ich: Dort, wo ich geboren und aufgewachsen bin, dort, wo ich mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebens verbracht habe.
    Heute also große Vorfreude, weil unsere Freund:innen Sonja und Klaus zu uns stoßen werden, auch die beiden mit Wohnmobil namens "Poldi". Sie kommen schon mittags an. Nach gemeinsamem Kaffee bei Lisl, machen wir uns zum Teil zu Fuß nach Maria Saalen auf, wo wir beim höchst empfehlenswerten Saalerwirt Abendessen. War ein wunderschöner Herbsttag mit feinem, gemütlichen Ausklang.Läs mer

  • Tag 49: "Stegener Markt "und Gebirge

    26 oktober, Italien ⋅ ☀️ 10 °C

    Seit Menschengedenken gibt es "dahoam" den Stegener Markt oder Stäga Morscht, wie er in unserer Sprache heißt. Er findet jedes Jahr vom 25. bis 27. Oktober statt. Um gut zu überwintern, muss man ihn unbedingt besucht haben. Und das machten wir heute Vormittag mit Sonja und Klaus. Gedränge und Wirbel und Chaos...Aber dem glücklichen Überwintern steht nichts mehr im Wege. Außerdem ging sich am Vormittag auch noch ein Streifzug durch Bruneck einschließlich Schloss Bruneck aus. Dann fuhren wir weiter: Sonja und Klaus im Poldi, wir im Balù und landeten schließlich in Misurina, wo wir auf einem feinen Waldplatz bei klirrender Kälte übernachteten, nicht ohne vorher einen laaaangen Spaziergang zu machen. Und zum Abendessen gab es homemade Kürbisrisotto.Läs mer

  • Tag 50: In den Dolomiten

    27 oktober, Italien ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute war eine wirklich ausgiebige und wunderschöne Dolomitenrundfahrt angesagt. Zunächst ging es über Misurina nach Cortina. Dann weiter Falzarego-Pass, Pordoijoch, Karerpass...und von dort nach Gummer, wo heute Abend Törggelen angesagt war.Läs mer

  • Tag 51: Wanderung und Bozen

    28 oktober, Italien ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach dem gestrigen Törggelen um Untereggerhof in Gummer, war heute zunächst eine Herbstwanderung angesagt. Bei strahlendem Herbstwetter haben wir die Gegend um Gummer erkundet.
    Danach sind wir weiter gefahren nach Bozen. Dort haben wir neben dem Drusus-Stadion einen Recht ordentlichen Übernachtungsplatz für unsere beiden Wohnmobile gefunden. Bozen besichtigen, durch die Lauben und den Obstmarkt streifen, Cafés und Bars aufsuchen, beim Argentieri Abendessen und das alles mit ganz lieben Freund*innen, das hat was...Und wie unser Freund Klaus sagen würde: Das Leben ist schön.Läs mer

  • Tag 52: Bozen und Penser Joch

    29 oktober, Italien ⋅ ☀️ 7 °C

    Heute Vormittag noch Bozen bei durchwachsenem Wetter. Dann hätten wir die großartige Idee, durch das Sarntal über das Penser Hoch nach Sterzing zu fahren und von dort morgen weiter über den Haufen und das Passeiertal nach Meran. Da hat uns allerdings das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Tapfer fuhren wir allerdings bis aufs Penser Joch. Dort ereilte uns aber eine Kaltfront mit voller Wucht: Regen, Graupelschauer und eisiger Wind. Glücklicherweise fanden wir oben auf dem Joch einen schönen ebenen Platz, auf dem wir es uns gemütlich machten und übernachteten.Läs mer

    Resans slut
    31 oktober 2025