Sweden
Åre Municipality

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Travelers at this place
    • Day 136

      15. Juni

      June 15 in Sweden ⋅ ⛅ 16 °C

      Bis um Mitternacht hatte ich neugieriges Menschenvolk rund ums Zelt, man schläft hier halt typischerweise eher im Hotel oder guten Pensionen. Recht früh am Morgen kommt ein städtischer Angestellter mit Motorsense entlang des Gehwegs, die glücklicherweise elektrisch und daher recht leise ist. Und er senst auch sehr, sehr zärtlich. Besten Dank dem Meister!
      Nach dem Einpacken gehe ich zurück zum Bahnhof, es gibt hier eine öffentliche Toilette. Unter denen darf man sich nicht das vorstellen, was wir üblicherweise von Bahnhofs- und Autobahntoiletten kennen, hier haben sie eher den Standard eines guten Restaurants oder fast Hotels. Diese hier in Åre ist für 50 Pfennig sogar mit einer Dusche dabei, folglich gibt es für mich das Feudalprogramm am Morgen. Von hier aus gehe ich 500m weiter zu einem Bäcker, den ich mir rausgesucht hatte. Bin erstaunt, es gibt nicht nur einfach ein paar Teilchen, sondern Sie bieten wie in einem Hotel ein Buffet an. Für den Preis bin ich sehr angenehm überrascht, nicht einfach hingeworfene Toastbrote, sondern es ist so umfangreich, so vielfältig, so frisch, dass ich es mir richtig besorge, während ich den vielen Paraglidern oben am Berg zusehe.
      Der Weg zurück Richtung Zentrum führt an der Kirche entlang, die ich erst mal aufsuche und ein paar Minuten die Ruhe genieße. Gegen elf bin ich dann in Naturkompaniet und trage Lisa mein Leid vor. Sehr freundlich und kompetent bietet sie mir anstandslos den Austausch der Schuhe an, holt mir schon das passende neue Paar her. Während ich am Anprobieren bin, sehe ich in der Auslage auch ein Paar, von dem Thore gestern gesprochen hat. Eine andere Marke, die ich aber gerne mal probiere und von der ich sofort hellauf begeistert bin. Sie kosten etwas mehr, aber ich bin gerne bereit, diesen Aufpreis zu zahlen und gehe nach anderthalb Stunden ganz glücklich mit einem neuen Paar Wanderschuhe raus auf den Marktplatz und wachse die neuen voller Hingabe erst mal ein. An den Leuten und ihren Blicken nehme ich wohl wahr, dass der barfüßig wild behaarte in dieser fancy Umgebung doch zumindest mal auffällig ist. Auch genau deswegen finden auf einmal die Finnen Ida und Bjorn zu mir, sie haben gestern Thore irgendwo auf dem Weg getroffen, über mich gesprochen und waren eben auch im Outdoorladen und da ging es wieder um mich. Also war ihnen sofort klar, das muss er sein, der Wandersmann. Übrigens hatte Ralf auch die Tage erwähnt, dass ihn ein Schwede auf dem Weg gefragt hat, ob er der Deutsche aus dem Radio wäre. Es ist die erste Reaktion aus dem Interview, die ich irgendwo wahrgenommen habe.
      Ich drehe noch eine kleine Runde in der Stadt, esse dann was vernünftiges in einem Restaurant, wie meine Mutter es mir aufgetragen hat und nehme um kurz vor vier einen Zug noch eine halbe Stunde weiter in östliche Richtung nach Järpen. Hier habe ich mir ein Zimmer gebucht, um meine Klamotten mal durchzuwaschen und den morgigen Ruhetag zuzubringen. Elvira, die freundliche deutsche Betreiberin holt mich sogar vom Bahnhof ab.
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    • Day 164

      163ème étape ~ Åre

      January 13, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ -6 °C

      Nous n’avons pas grand chose à vous raconter, nous avons beaucoup roulé, nous rejoignons notre prochaine étape à environ 16h de route.
      Après un réveil frais en Norvège, nous passons la frontière suédoise.
      Nous vous laissons avec ces quelques photos de notre route.
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    • Day 135

      14. Juni

      June 14 in Sweden ⋅ ☀️ 11 °C

      Nach dem Regen am späten Abend war die Nacht ruhig und leicht windig. Am Morgen sehe ich schon auf dem Mesh außenrum die wütende Meute, die mich ausbuht und nur darauf wartet, dass ich rauskomme. Da sie nicht mit Steinen nach mir schmeißen können, tun sie es auf ihre Art, also ist die Aktion „Hose runter, Hose hoch“ sehr schnell abgehandelt.
      Der Weg führt mich jetzt über diese gut zu laufende Riesengrünanlage auf etwas über 1000m ü.M. über die Blåhammarens Fjällstation und ab dann wird es bis Storlien den Rest des Tages abwärts gehen. Entsprechend freue ich mich schon auf diesen Downhill-Tag. Gegen elf erreiche ich die Fjällstation, sie ist so ziemlich der höchste Punkt hier rundherum. Ich lasse mich auf Ihrer Nordseite im Windschatten, aber mit Sonne nieder und habe einen extrem weiten Blick Richtung Norden, kann unter anderem schon Storlien in 15km Luftlinie sehen, wo ich heute Abend sein will. Der Weg ins Tal entlang der Hänge ist steinig und immer mal pampig je nach Wasserlauf, oft führt er durch kniehohes Weidengestrüpp.
      Gegen eins treffe ich den Norweger Thore, der neben seinem Job als Börsianer gerne am Wochenende das volle Kontrast-Programm fährt und heute also auf dem Weg rauf nach Blåhammarens ist. Am Abend will er wieder unten und zu Hause sein, weil es wohl heute Abend ein spezielles Fußballspiel gibt. War da was? Wir unterhalten uns, eine halbe Stunde ist dabei schnell rum, über diese zwei völlig konträren Welten: Stundenlang fokussiertes Arbeiten hinter einem Display und Wandern hier draußen. Was mir heute mal wieder auffällt: Wenn ich mein Start und Ziel erwähne, ist die Antwort ziemlich immer ein entsetztes, bedeutungsschwangeres „Dschiejses“ (der Gekreuzigte). Obwohl es doch von hier in beide Richtungen gar nicht so weit ist…
      Inzwischen habe ich ziemlich die Talsohle erreicht, die ich hier durchschreiten muss. Es ist alles voller Birken und in Kürze auch Nadelwald. Dementsprechend ist Stehenbleiben, wofür auch immer, mit ständig Wischen und um mich gestikulieren verbunden, um die Blutsauger einigermaßen abzuhalten. Kurz darauf, als ich wieder unterwegs bin, passiert mal was ganz eigenartiges, ich gerate in eine Mini-Windhose. Es ist bester Sonnenschein und auch kaum Wind, ich nehme ein heftiges Geräusch wahr, während ich gleichzeitig in 20-30 m Entfernung sehe, wie am Boden jegliche Pflanzen wüst flattern. Und noch bevor ich verstehe, was dort passiert, bin ich auch schon selbst mittendrin und der heftige Wind schleudert mich so an, dass ich sieben, acht Schritte laufen muss, um nicht zu fallen und wieder festen Stand zu haben. Wow, ich stehe und verstehe. Und sehe dem Phänomen hinterher, wie es recht schnell weiterzieht und alles, was am Boden an Bäumen und Sträuchern ist, ordentlich durchgerüttelt wird.
      Die Gegend hier ist übrigens ein ziemliches Kontrastprogramm zu dem, was ich die letzten Tage oben in den Bergen hatte. Gegen fünf erreiche ich Storlien, gleich am Ortseingang ist ein riesengroßer Supermarkt, in dem ich zumindest für heute Abend ein paar Sachen einkaufe. Da ich mit den neuen Schuhen insofern Probleme habe, dass sich schon recht kurze Zeit nach dem Kauf die Geröllkante an einer Stelle zu lösen begann und ich inzwischen noch zwei weitere Stellen hab, möchte ich das im letzten Laden Richtung Norden, der für mich erreichbar ist, klären lassen. Dieser Laden ist in Åre, gute 50 km östlich von Storlien. Gegen halb sieben fährt der letzte Zug, ich bin um sechs kurz vor dem Bahnhof. Dort sehe ich, dass dieser Zug wegen eines Gleisschadens ausfällt und ersatzweise eine Dreiviertelstunde später ein Bus fährt. Da ich zwecks Ausfall des Zuges das Ticket nicht mehr buchen kann, ist diese Fahrt dann für mich am Ende gratis, da es den Busfahrer nicht interessiert. In Åre ist direkt beim Bahnhof ein nettes kleines Restaurant mit eigener Brauerei. Dort gibt es für mich Fischtartar und ein frisches Bier, danach ziehe ich noch einen guten Kilometer weiter an den Strand, um hier zu nächtigen. Der Laden öffnet morgen um zehn, so dass ich ganz in Ruhe ausschlafen kann.
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    • Day 138

      17. Juni

      June 17 in Norway ⋅ ☁️ 12 °C

      Seit um fünf ist die Sonne raus und die Wärme lässt das riesige Stahlgebälk über mir wieder laut knacken, wenn es sich ausdehnt. So wie es gestern Abend auch beim Abkühlen immer wieder diese Geräusche gab. Das lässt mich bis um sieben schon noch schlafen, aber nicht mehr so ruhig. Dann heißt es für mich zusammenpacken, gegenüber im Bahnhofsgebäude frisch machen und den halben Kilometer rüber zum Supermarkt. Dort mache ich erst mal Frühstück und gucke noch mal meinen Futtervorrat durch, um mit einer kleinen Liste durch den Riesen-Supermarkt zu laufen. Der hier ist unter anderem so groß, weil die Norweger über die nahe Grenze kommen, um günstig einzukaufen. Mit anschließendem aufwändigen Einpacken, es ist Futter für 180km bis zum nächsten Supermarkt, wird es gut und gern halb zwölf, bis ich Storlien verlasse. Jetzt heißt es: Auf nach Norwegen! Ich werde am Nachmittag über die Grenze gehen und ab dann für einige Wochen dort unterwegs sein.
      Aus der Stadt raus zieht es sich gleich recht lang hoch auf den Berg. Es ist bewölkt, also einigermaßen kühl und gut zu wandern, aber grad oben auf dem Berg weht ein sehr frischer Wind dazu. Gegen halb eins erreiche ich Vindarnas Tempel, eine Art Schutzhütte und mache die vorerst letzte Pause in Sverige. Von hier aus erreiche ich eine Stunde später in circa 3 km Entfernung Norge, wo ich am Riksrøys 161 (Reichsmarkierung) die EU, aber nicht Europa verlasse. Und so sehr ich mich auch bemühe, keine Klischees zu bedienen, habe ich schon über den Berg auf den See zu das Gefühl gehabt, es sieht hier anders aus. Die Felsen, die mich an Karl-May-Filme erinnern, hatte ich so in der Art bisher nicht und auch die Häuser, die am See stehen sind in ihrer Art und Farbe nicht das, was ich seit Hunderten von Kilometern in Schweden gesehen habe. Um das Ganze noch zu vollenden, beginnt es eine halbe Stunde später zu regnen, das höre ich seit wie vielen Tagen in Schweden, wie schön doch Norwegen ist, wenn es da nicht immer regnen würde. Empfangen werde ich von einer Handvoll Bremsen, die aber freundlicherweise nur die neuen Schuhe inspizieren statt meiner Haut. Die ist wohl noch etwas geschmeidiger.
      Es dauert nicht allzu lange und ich habe direkt vor mir ein paar Rentiere, im Verlaufe des Nachmittags sehe ich in weiterer Höhe, teils über den Schneefeldern noch weitere. Es geht die nächsten Stunden entlang der Grenze über diese wunderschöne, sanft rund geformte Landschaft ewig auf und ab und lässt sich durch das begrünte recht gut und weich laufen. Und es ist sehr schön anzusehen, wie die Eiszeit die Felsen hier in mühsamer Kleinarbeit rundgeformt hat. Sie sind nicht so schroff wie bisher, sondern große rundliche Flächen, oftmals auch mit speziellen Mustern, an denen ich sehen kann, dass auch Stein sich ziemlich weit biegen kann. An mehreren Stellen, wo ich über diese weiten Steinflächen laufe, finde ich obendrauf eine kleine Steinkante, vielleicht so dick wie ein Trinkhalm, die sich über die gesamte Fläche zieht und nach oben aufgewölbt ist. Sieht aus wie eine Silikonraupe und ich muss hinfassen, um zu glauben, dass es tatsächlich Stein ist. Frage mich die ganze Zeit, wer das wohl gemacht hat. Und vor allem wie?
      Gegen sechs, nachdem ich heute diverse kleinere Schneefelder überquert habe, sitze ich am Weg und blicke zurück, dahin, wo auch die grauen Wolken seit heute Nachmittag herkommen und sehe ziemlich weit hinten hinter etwas dunstigem Vorhang viel Licht und Azur.
      Um halb acht habe ich an einem Schneefeld, dass sich in einer kleinen Schlucht entlangzieht, einen schönen Platz gefunden direkt neben dem plätschernden kleinen Wasserfall. Das Wasser, dass direkt das Schmelzwasser dieses Schneefelds ist, soll mir noch am Abend zu einem Bad reichen. So kurz war er schon lange nicht mehr…
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    • Day 139

      18. Juni

      June 18 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

      Trockene Nacht und trockener Morgen heißen doch schon mal etwas Gutes. Der Himmel ist zwar etwas bedeckt, aber ich habe die Sonne schon mal gesehen und ich habe auch schon blau gesehen. Wie würde der Franzose jetzt sagen? My day is done. Das eiskalte Wasser gestern abend hatte doch irgendetwas und so muss ich heute morgen einfach noch mal kurz dort reinsteigen.
      In der Hauptsache starte ich leicht abwärts in Richtung des Sees Fjergen. Hier gibt es eine Schutzhütte, die ich gestern Abend ursprünglich angepeilt hatte. Der Weg als solches ist hier in schöner Regelmäßigkeit mit roten Markierungen gekennzeichnet. Er scheint aber nicht wirklich viel belaufen zu sein wie der deutlich bekanntere Kungsleden und so verliere ich zwischendurch immer mal wieder den Pfad, bleibe stehen und versuche, rot zu sehen. Je tiefer und näher zum See ich komme, desto nasser wird es, desto häufiger verlaufen sich die Spuren. Entsprechend verliere ich hier im Koltjønndalen Naturreservat immer mal wieder den roten Faden.
      Und während es mehr und mehr ein Kampf wird, durch diese nass-sumpfige Landschaft zu kommen, entdecke ich dabei doch immer wieder neue Sachen, die das zu 100% aufwiegen. Da ist heute die erste Jortron-Frucht, auf die die ganze Welt wartet, zumindest die skandinavische. Damit wird Kurt seine Andeutung, Richtung Mittsommer werden die ersten recht früh reif sein, tatsächlich wahr. Kurz darauf entdecke ich die Schlüsselblume, die ich wohl bisher nicht auf dem Weg gesehen habe, oder? Wirklich toll, was hier so alles rumsteht. Für das pampig-sumpfige habe ich inzwischen ein Gefühl, einen Blick, wo ich einfach weiterlaufen kann oder wo ich weiß, in 1 Sekunde bin ich bis zum Knie weg, und mit dem nächsten Schritt versenke ich auch den zweiten Fuß. Entsprechend laufe ich doch den einen oder anderen Umweg, um die völlig unbegehbaren Zonen zu umlaufen.
      Um zehn erreiche ich die Angeltjønnhytta. Angesichts der Tatsache, dass sie mit dem DNT-Key verschlossen ist, der See hier einen sehr niedrigen Wasserstand hat, der Forstdienst hier rundherum ziemlich wilde Sau gespielt hat und auch die Blutsbrüder hier bei 650m Höhe auf mich warten, war es doch eine gute Idee, die Nacht oben am Berg zu bleiben.
      Ach, genau genommen sind es ja Blutsschwestern. Es sind nämlich nur Weibchen, die saugenderweise unterwegs sind, weil sie das Eiweiß aus dem Blut für die nächste Brut benötigen.
      Der DNT (Den Norske Turistforening), das Pendant zum STF in Schweden, ist etwas anders strukturiert. Es gibt hier keine Hütten mit Restaurant und Hotel am Berg, es ist alles simpler und auch die Wege sind durchaus einfacher gehalten. Das nasse Land, was ich heute belaufe, wäre in Schweden zu großen Teilen beplankt, was es hier nicht ist und so überlasst man die Natur mehr denen, die es wirklich wollen. Ich kenne mich mit dem norwegischen System nicht so gut aus wie mit dem schwedischen, weiß aber, dass der Zugang zu vielen Hütten mit einem Schlüssel möglich ist, den ich mir in anderthalb Wochen besorgen werde. Den bekommt nur, wer Mitglied im DNT oder STF ist und kann ihn gegen eine Gebühr von zehn Euro ausleihen. Ich hatte vor der Tour geguckt, ob ich ihn mir bestelle, aber es wäre mit 30€ Frachtkosten verbunden gewesen und so habe ich mir die Orte rausgesucht, an denen ich direkt vorstellig werden kann. Da ich recht frisch in Norwegen bin, ist das in anderthalb Wochen noch völlig okay.
      Es kommen jetzt ein paar Flüsse, die jeweils mit hohen Hängebrücken überspannt sind. Das Wasser hat sich hier tief in die Felsen eingegraben und die haben eine ganz spezielle Maserung, es sind ganz viele dünne Schichten von Steinen aneinander, was herrliche Bilder zeichnet. An einem kleineren See kommt auf einmal eine Wildente auffällig auf mich zugeflogen, ihr Flug mehr schlecht als recht, als wäre sie schon zum dritten Mal durch die Prüfung gefallen. Eine Sekunde später, als ich weiter auf dem See ihre Küken sehe, verstehe ich, welches Spiel sie spielt. Sie mimt mir, als dem Fressfeind, die schwache und leicht zu habende, der ich doch bitte folgen soll, um sie von ihrer Brut weg zu locken.
      Nach der Mittagspause, als ich wieder auf den freien Weiden weiter oben unterwegs bin, gerade an einer jungen Kiefer stehe und die frischen Knospen abknabbere, höre ich Glockenläuten wie auf einer Alm. Erwartet habe ich beim Rundgucken jetzt eher Rentiere, da ich auch bei Ihnen schon mal welche mit einer solchen Glocke gesehen habe, aber in diesem Fall sehe ich drei Schafe in gut 200m Entfernung, so dass ich sie auch nur mit dem Fernglas gut erkennen kann. Sie haben ein ziemlich dickes Fell, wohl ein Mutterschaf mit zwei schon recht großen Lämmern, die hier in der Landschaft auch völlig frei unterwegs sind.
      Ähnlich in der nächsten Pause, als ich an einem Hang sitze und über diese schöne, saftig grüne wellige Landschaft schaue. Ich höre wieder das Geläut, kann aber weit und breit kein Schaf dazu erkennen, bis ich wahrnehme, dass sie gar nicht weit unter mir grasen, es ist nur ein bisschen Buschwerk dazwischen, was mir die Sicht versperrt hat.
      Im Laufe des Nachmittags werden es immer mehr Schafe und Ziegen, die hier überall in der Landschaft unterwegs sind, scheinbar der norwegische Rentierersatz. Sie sind scheu und beobachten mich extrem lange, bis ich wirklich in sicherer Entfernung bin. Gegen halb vier komme ich an einem Hang entlang, an dem großflächig die Birken alle in einer Richtung, nämlich hangabwärts abgebrochen bzw. umgeknickt sind. Die einzige Vorstellung, die ich dazu hab, ist, dass von diesem hohen steilen Hang, unter dem ich stehe, im Winter eine ordentliche Lawine abgegangen ist und hier entsprechend alles wegrasiert hat.
      Trotz der Wolken, die mich schon zur Mittagspause verfolgt haben, hat es sich den ganzen Nachmittag über trocken gehalten. Es sind fantastische Wolkenkonstellationen, die ich rundherum beobachten kann, so auch über dem See Feren, zu dem ich jetzt absteigen werde. Aber kurz vorher, bevor es wirklich runter ins Tal geht, zeigt sich noch ein kleiner, weicher, wirklich niedlicher Gesell. Ein Hase huscht vor mir übers Gras und macht sich, obwohl er schon nicht groß ist, so klein er kann und wartet aber doch geduldig, bis ich ein Foto von ihm gemacht hab. Da freue ich mich doch sehr, dass ich mit meinem Telefon einen ganz guten Zoom habe, um eben nicht weiter herangehen zu müssen, sondern aus einiger Entfernung ein ganz schönes Bild hinzubekommen.
      Gegen sechs mache ich an der Hütte Ferslia die letzte Pause, auch sie ist verschlossen, ich sitze bei gutem Wetter draußen. Gegen sieben beginnt es dann doch zu regnen und ich werde an der nächsten Hütte zusehen, ob ich dort einen geeigneten Platz finde, das Zelt aufzustellen. Hier in dem Gebiet, in dem ich unterwegs bin, ist kein Quadratzentimeter in irgendeiner Form trocken, um dort ein Zelt zu platzieren. Die Dagsturhytte Fersdalen erreiche ich gegen halb acht, sie ist sogar offen und so werde ich hier übernachten und alles was nass ist, trocknen können.
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    • Day 52

      Angeltjønnhytta Richtung Bellingstua

      July 21, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

      Erste Nacht im neuen Zelt und erste Nacht mit Schlafmaske. Den Temperaturunterschied merke ich deutlich. Dadurch, dass die Außenwände nicht ganz mit dem Boden abschließen und die Innenzelttüren nur aus Fliegengitter sind, ist es deutlich kälter. In meinem Schlafsack friere ich nicht direkt, aber von zu warm ist das ganze auch eine Ecke entfernt. Um fünf muss ich pinkeln und verlasse das Zelt nur widerwillig. Draußen regnet es. Dann kuschel ich mich wieder in den Schlafsack. Am Hintern ist es etwas kalt, sonst geht’s. Ich ziehe mir die Schlafmaske ins Gesicht und versuche noch einmal einzuschlafen, was scheinbar auch schnell gelingt. Immer wieder werde ich mal wach, höre den Regen auf das Zelt prasseln und drehe mich dann wieder um. Irgendwann schiebe ich doch müde die Schlafmaske von den Augen. Als ich mein Handy antippe, sehe ich, es ist 9:30 Uhr! Waaaas?? Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. Auf der einen Seite freue ich mich, dass ich so lange geschlafen habe. Auf der anderen Seite mag ich eigentlich nicht so spät los gehen. Aber heute ist es mal in Ordnung.

      Der Regen trommelt ununterbrochen auf‘s Zelt. Ich koche mir einen Kaffee und schicke Nicole eine Sprachnachricht. Heute ist unser Hochzeitstag. Sieben Jahre sind wir jetzt verheiratet. Wahnsinn, was seit dem alles passiert ist. Und wie dankbar bin ich, wie sich unserer Ehe entwickelt hat und entwickelt. Nicht jede Frau würde ihren Mann allein vier Monate durch die norwegische Wildnis pilgern lassen. Dafür haben wir heute einen gemeinsamen Urlaub im Januar gebucht. Es geht in die Sonne! Der Gedanke daran hilft mir gerade, die 8 Grad und Regen hier zu akzeptieren.

      Der Regen hört einfach nicht auf. Ich fange an, meinen Rucksack im Zelt zu packen. Den Platz dazu habe ich jetzt zum Glück wieder. Auch die Zähne putze ich im Zelt. Bald ist fast alles erledigt. Das Zelt muss ich noch abbauen und auf‘s Klo. Ich sage es wie es ist. Stuhlgang und Dauerregen sind beim Zelten in der Wildnis eine unangenehme Kombination. Aber es hilft nix. Es ist wie es ist. Draußen ist es einfach richtig ungemütlich. Regen und eine ungefähre Sichtweite zwischen 50 und 100 Metern. Um viertel nach elf mache ich mich auf den Weg. Die Socken und Schuhe waren eh noch nass vom Vortrag. Und selbst wenn nicht, hätte es keine 30 Sekunden gedauert bis sie komplett nass geworden wären.

      Ich bin noch nicht sicher, wie weit ich heute laufe. Die Bellingstua-Hütte wäre 36 Kilometer entfernt. Eine Hütte wäre schon schön. Der Schlafsack war leicht klamm und das Zelt musste ich auch nass verpacken. Nach den ersten Metern wird mir schnell klar, dass 36 Kilometer heute nicht drin sind. Ich bin viel zu spät losgegangen und der Weg ist auch schwierig. Alles ist nass, mit meinen Laufschuhen rutsche ich immer wieder weg und kann mich wiederholt im Abfangen üben. Immer wieder versinke ich im Matsch oder sumpfigen Abschnitten. Zweimal verliere ich den Pfad und brauche einige Zeit, um ihn wieder zu finden. Mein Handy ist mit nassem Display fast nicht bedienbar.

      So geht es bei Dauerregen dahin. Alle paar Schritte werden die Schuhe von frischem kalten Wasser geflutet. Heute muss ich die Zähne zusammenbeißen. Nach einiger Zeit hebt sich die Wolkenbasis etwas. Der Regen wird aber nur unwesentlich weniger. An einem Fluss überlege ich noch kurz, gehe dann aber einfach hindurch. Zu meiner Überraschung ist der Fluss tiefer als gedacht und ich stehe in voller Montur bis zu den Knien im Wasser. Es ist hier deutlich einfacher, wenn man ein paar Unannehmlichkeiten, wie hier die nassen und kalten Füße, einfach akzeptiert. Ich mache keine umständlichen Bögen mehr um Sumpfgebiete oder Bäche und Flüsse. Ich frage mich, ob es im Alltag zu Hause Unannehmlichkeiten gibt, die ich einfach akzeptieren sollte, um es sonst leichter zu haben. So sehr mir die Metapher gefällt, so wenig fällt mir was dazu ein. Auch weil der Alltag zuhause einfach unfassbar weit weg ist im Moment.

      Das Vorankommen kostet heute richtig Kraft und meine Motivation heute ist echt wenig bis gar nicht vorhanden. Nach 8 Kilometern erreiche ich die Ferslia-Hütte. Kurzerhand entscheide ich mich, hier eine längere Pause zu machen oder vielleicht sogar ganz hier zu bleiben. Hier kann ich den Ofen anmachen und meine Sachen trocknen. Als ich draußen die Schuhe ausziehe, geht die Tür auf. Gründe ist zehn Minuten vor mir angekommen und ist auch noch ganz nass und durchgefroren. Seine ultraleichte Regenhose ist alles andere als wasserdicht. Während Gründe heißes Wasser aufsetzt, mache ich den Ofen an. Auch den zweiten nebenan im Trockenraum. Dann setzen wir uns an den Tisch und trinken Tee. Das tut richtig gut.

      Gründe erzählt, dass er überlegt, nach Hause zu fahren. Er wäre schon vor wenigen Tagen kurz davor gewesen, abzubrechen. Ich spüre seine innere Zerrissenheit. So ging es mir vor einigen Wochen. Gerade an diesen Sumpf- und Regentagen kann man sich wirklich fragen, warum man das überhaupt macht. Und die Frage ist absolut berechtigt. Doch Gründe scheint es wie mir zu gehen. Ganz vieles in dir sagt, dass es jetzt reicht. Aber eine Stimme ist da, die dir sagt, dass du weitergehen sollst. Ich erzähle ihm, dass es mir vor einiger Zeit ähnlich ging. Am Ende aber hat jede Entscheidung ihre Vor- und Nachteile.

      Nach einiger Zeit fange ich an, mein Zeug zu packen. Draußen hat der Regen aufgehört. Um halb vier verabschiede ich mich von Gründe. Er wirkt, als habe er sich bereits entschieden, kann die Entscheidung aber gleichzeitig noch nicht akzeptieren. Oh Mann. Das erinnert mich so sehr an mein mentales Tief.

      Ich mache mich nach 1,5 Stunden Pause wieder auf den Weg. Für einen kurzen Moment kommt die Sonne raus. Zumindest für rund eine Stunde bleibt es sogar trocken. Ich höre wieder meine melancholische Norge på langs Playlist. Dass Gründe seine Reise evtl. hier beendet, nimmt mich irgendwie mit. Dann setzt der Regen wieder ein und ich wechsel von Musik auf einen Podcast. Heute brauche ich irgendwie Ablenkung. Sumpf, Sumpf, Sumpf! Um mich herum hängen die Wolken tief an den Bergen. Nach 17 Kilometern mache ich eine kurze Pause und esse ein paar Nüsse. Die Bellingstua-Hütte wäre heute sowas von außer Reichweite! Für morgen wiederum liegt sie zu nah. Ich recherchiere, was die nächste Hütte wäre. Die Veresstua liegt von hier 32 Kilometer entfernt. Perfekt. Wenn ich heute noch drei oder vier Kilometer mache, ist diese morgen gut erreichbar. Sofern ich nicht wieder bis in die Puppen schlafe. Ich freue mich, dass ich einen Plan für morgen habe und raffe mich für die letzten Kilometer auf.

      Um 19.30 Uhr habe ich keine Lust mehr. Nicht weit vom Pfad finde ich einen Platz für mein Zelt, das ich im Regen aufbaue. Heute kann ich nicht erst ins Zelt und mich in Ruhe einrichten. Wenn ich nicht direkt zum waschen gehe, mache ich das heute nicht mehr. Das braucht jetzt richtig Disziplin. Im Regen ziehe ich mich aus, den Rucksack lege ich ins Vorzelt und dann geht es zum Wasser. Dann husche ich ins Zelt und packe so schnell es geht meinen Rucksack aus, um meine Schlafsachen anzuziehen. Es dauert eine Weile, bis ich im Schlafsack wieder auftaue. Dann gibt es Abendessen und einen Becher heißen Bach.

      Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer?
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    • Day 140

      19. Juni

      June 19 in Norway ⋅ ☁️ 7 °C

      Gegen sieben gehen meine Augen auf, nachdem es die ganze Nacht geregnet hat und auch jetzt noch tut. Ich sehe, dass es ziemlich stark windet, der Nebel außenrum schnell durch den Wald getrieben wird und lege mich für einen Moment noch mal hin. Den Moment definiere ich heute mit anderthalb Stunden, ups, da ist es doch halb neun, bis ich wieder aufwache und mich dem Frühstück widme. Aber ich bin ja nicht auf der Hatz und das sollte sicher wieder mal so sein, denn im Laufe des Frühstücks sehe ich zwischendurch ganz kurz erste blaue Stellen am Firmament, die aber durch die hohe Geschwindigkeit der Wolken ebenso schnell wieder verdeckt sind. Nach dem Frühstück gehe ich noch mal gut 150m runter an den Fluss zum Gewäsch, finde aber die Stelle von gestern Abend nicht mehr wieder. Der ganze Regen in der Nacht hat den Wasserstand deutlich erhöht und da es eh ein Abstieg über eine steile Böschung ist, suche ich mir eine andere Stelle flussaufwärts in Richtung des kleinen Wasserfalls. Hier ist es herrlich, mit den Crocs an den Füßen kann ich ziemlich weit durch das klare kalte Wasser gehen, Herr Kneipp würde mir jetzt sicher auf die Schultern klopfen. Und so ist es am Ende zehn, bis ich loskomme. Der Regen hat seit über einer halben Stunde aufgehört, der Wind tut alles, um das Nass zu trocknen, was will ich denn mehr?
      Diese Freude hält eine gute halbe Stunde und der Regen setzt doch wieder ein, als ich hoch aus der bewaldeten Zone raus bin, kommt ziemlich straffer Wind dazu, der treibt Regen und Nebel fast waagerecht übers Land und zerrt laut an mir. Ich bin gut verpackt, erst nur mit Poncho, später noch mit der Regenjacke dazu und komme sogar besser voran als gestern. Zur ersten Pause sitze ich in einer kleinen Senke, über die der Wind hinwegfegt und habe es dort sogar halbwegs ruhig. Circa um zwölf hört der Regen relativ schlagartig auf, nur der Wind lässt nicht nach. Über mir ziehen sehr schnell die tief hängenden Wolken übers Land. Ich baue soweit um, dass der Wind alle nassen Sachen trocknen kann und vor allem die Solarzelle wieder frei ist, da ich doch bei dieser Halbschatten-Beleuchtung auch von gestern her auf jede Stunde angewiesen bin. Zur Mittagspause an einem sonnigen Plätzchen packe ich meinen geräucherten Kochschinken aus, zusammen mit etwas Brot. Er sieht zwar nicht sehr vertrauenswürdig aus, aber mal schauen was mein Magen dazu sagt. Ich muss bei all diesen Sachen, die eigentlich Kühlung benötigen, etwas vorsichtig sein und sogar beim Brot rechne ich irgendwie ständig damit, dass es mal schimmelig wird. Dementsprechend halte ich mich ran, dass ich diese Sachen immer in den ersten Tagen aufesse, schließlich würden Sie mir in meiner Gesamtkalkulation einfach fehlen, wenn ich sie zwecks Verderb wegschmeißen müsste.
      Jedes Rinnsal, jeder Bach, jede Fläche, auf der irgendwo Wasser stehen kann, schaffen jetzt die Brühe weg, was nur irgendwie geht. Dementsprechend nass ist der Weg, den ich jetzt beschreite. Und obwohl das die Fortsetzung von gestern ist, geht es mir heute flotter vom Fuß, ich fühle mich kraftvoller, vielleicht macht das die eine Stunde länger schlafen.
      Es zieht sich immer mal wieder etwas tiefer zu irgendwelchen Senken, in denen Flüsse durchrauschen, aber meistens bin ich in der Höhe, wo keine Bäume sind. Der Wind kommt seit geraumer Zeit glücklicherweise von hinten und hilft mir damit auf dem Weg. Außer ein paar Vögeln gibt es heute nur florale Kontakte, merkwürdigerweise sind selbst all die Schafe von gestern wie spurlos verschwunden. Während ich am Morgen wie an jedem Morgen mit der ewigen „Angst“ losgelaufen bin, heute möglicherweise nichts besonderes zu sehen, zu erleben oder zu entdecken, hat sich das allerspätestens gegen zwei erledigt, als ich an einem Raupennest beziehungsweise Kokon vorbeikomme. Eine ganze Menge Raupen sind dort als Knäuel dicht gedrängt in einer Art Netz, einige kriechen außen, ich habe das so noch nie gesehen. Diese angesprochene Angst ist übrigens ein rein subjektives Gefühl, objektiv weiß ich, dass ich so viele Meilen gelaufen bin und es täglich Neues zu sehen und entdecken gab, trotzdem grüßt dieses Murmeltier an jedem Tag wieder.
      Gegen drei an einem steilen Wiesenstück runter zu einem See habe ich mal kurz Bodenkontakt, nachdem das nasse Gras samt Erde unter mir weggeschmiert war. Glücklicherweise aber ohne Schaden. Kurz darauf setzt der Regen mal wieder ein, es ist jetzt immer wieder wechselhaft. Ebenso wechselhaft ist es jetzt mit der Landschaft. Ich steige zwar viel auf und ab, aber es ist auch ein häufiges Herum um die Seen. Viele kleinere und auch größere. Es ist herrlich anzusehen, das Ganze immer garniert mit grüner Landschaft. Es geht jetzt die ganze Zeit abwärts zum See Innsvatnet, an dem ich mir ein Plätzchen zum Übernachten suchen will. Es ist viel Birkenwald und wie sollte es anders sein, der Boden, dieser Riesenschwamm trieft nur so vor Wasser überall. Aus dem Wald raus stehe ich plötzlich auf einer echten Straße: geteert, norwegisch mit gelben Mittelstreifen. Es gibt hier unten am See eine Reihe von Häusern, die auch schon der Größe nach bewohnt aussehen und wie ich erkennen muss, sind alle möglichen Zugänge zum See privat und tatsächlich mit elektrischen Schranken, Zäunen und so weiter versperrt, so dass ich keine Chance sehe, irgendwo am See mein Zelt aufzubauen. Ein Stück weiter entlang der Straße geht es auf einen Lagerplatz einer Baufirma, es stehen ein paar Winterdienstgeräte hier rum und um die Ecke geht es an den Fluss Vargåa. Wie ich genau um diese Ecke komme, steht kaum 20m von mir entfernt ein Elch. Wir sind beide recht erschrocken. Er rennt erst mal noch gute 20m weiter, bleibt stehen und wir starren uns beide an. Als ich langsam nach dem Telefon greife, ergreift er aber vollends die Flucht und verschwindet in den Birken. Da war es wieder: Was soll denn heut‘ schon noch passieren? Ich finde ein Plätzchen ganz in der Nähe des Flusses. Die Fläche ist von großen runden Steinen bis zu feinstem Kies, aber ich rake mir mit den Schuhen eine Fläche zurecht, auf der ich die Stube einrichte und ab um halb acht den Feierabend genieße.
      Apropos Schuhe: Die neuen sind wirklich wunderbar, laufen sich bequem, sind dicht und haben eine sehr rutschfeste Sohle, da hat der Italiener wirklich was gutes zusammengeklöppelt.
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    • Day 56

      Ferslia -> Bellingstua

      July 23 in Norway ⋅ ☁️ 12 °C

      Heute geht’s mitten durchs nasse Herz des Trøndelags. Wenn ich meine Stimmung heute beschreiben müsste dann würde ich sagen…. Alles! Von Wut über Verzweiflung bis hin zu lachend durch n Matsch springen wie n Kleinkind 😂

      Es ist unglaublich anstrengend sich 30km bis zur Bellingstua durch den Sumpf zu kämpfen. Ich war zwar mental drauf vorbereitet, dass es anstrengend wird, aber das dann noch bei strömendem Dauerregen durchzuziehen…. Puuuuh das war ich doch kurz als mal mittendrin die Gegend hier lauthals zu verfluchen 😅 Ein Glück das sich wirklich keine andere Menschenseele außer wir verrückten Norge på langs Wanderer hier her trauen 🤫

      Aber es gab auch schöne Seiten heute! Hier finden sich ne Menge der sogenannten Moltebærer! Die sehen aus wie etwas zu klein geratene unförmige Brombeeren und sind knalle orange wenn sie reif sind. Und die schmecken einfach super! 🤤 Da muss ich einfach mal einige Pausen zum naschen einlegen! Jaaa, ich leb jetzt nämlich gesund hier! Vitamine und so! Zwischen den 40 dicken Burgern und dem frittierten Sünden von der Tanke 😄

      Mit wenig Lust aber tatsächlich guter Laune erreiche ich dann gegen 20 Uhr die Bellingstua Hütte und wieder gibt es einen geselligen Abend mit Roland und noch einen Vater mit Sohn die zum Angeln hier in der Gegend sind 😊 Spätestens als der uns dann noch 2 Bier ausgibt, sind alle Strapazen des Tages vergessen!

      Motto des Tages: Wenn am Ende irgendwas an dir trocken bleibt, haste dich ned genug reingehängt! 🤓
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    • Day 20

      Einde van de dag...

      July 31 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C

      Gaandeweg de dag werd het gelukkig droog. Dus na een lekkere lunch bij Froa Gruva, wandelen we het bekende skioord Åre in... op zoek naar het nieuwe jekkie voor Frank. We zijn geslaagd en ook Marian heeft een opvallend jurkje gescoord.
      Thuisgekomen maken we met vereende krachten een lekker maaltje (recept bijgesloten voor de liefhebbers). En zo hebben we toch een leuke dag gehad! Ach ja...
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    • Day 22

      Vliegles

      August 2 in Sweden ⋅ ☁️ 10 °C

      Grappig om te zien hoe de jonge zwaluwen vanuit de nestjes korte vluchtjes maken om te oefenen. Ze hebben veel nestjes op de camping en daar zijn ze, ondanks dat er veel ondergescheten wordt, heel blij mee. Het scheelt veel muggen!!Read more

    You might also know this place by the following names:

    Åre kommun, Are kommun, Åre Municipality

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