Sweden
Arjeplogs Kommun

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Travelers at this place
    • Day 51

      Ein anderes erlebniss

      September 3, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 20 °C

      Naja, das mit den Polarlichtern war ein reinfall... Obwohl die Bewölkung laut App gerade mal nur 38% gewesen sein sollte sahen wir nur wolken und das die ganzen 3h die wir da verbrachte. Fenya endeckte mal einen kurzen moment einen Stern... Schade, aber wir wissen in einem anderen Jahr gehen wir rauf wo sie häufiger und stärker sind. Naja wir haben sie ja gesehen.
      Es war aber sonst schon noch interessant da draussen zu sein, Ylvi pfuuste so wie auf den Bildern ca 1h oder mehr. Fenya genoss das einzel Kind da sein in dieser Zeit wieder mal voll. Was immer mega "fägt".

      Wir reisten seit daher einige Kilometer richtung Molde, aktuell 1h vor Trondheim. Unterwegs trafen wir endlich noch einige Rentiere an. Wir steigen aus dem Camper und folgten ihnen noch etwas. Wunderbare Tiere, die schönsten Hirsche überhaupt für mich.

      Dann plötzlich am Strassenrand etwas komisches, mit sehr langem Hals und sehr Dicker Wolle... Ein LAMA!! was ? ja genau, wahrscheinlich ist jemandem das Lama ausgebüxt. Andere Norweger schauten und blieben wir zogen dann weiter. Eigenlich wollten wir noch in einen Silber Shop, handarbeit aber der Besitzer war weit und breit nicht zu finden, ist er villeicht am Lama suchen? Auf den Hof wo der Shop war, würde es auf jeden Fall hin passen. Da trafen wir auf den Hund des besitzers. Ein grosser mächtiger und absolut zum verliben deutscher Schäferhund. Er spielte mit uns, rann mit den Kids umher, wollte gekrault werden. Wirklich ein wunderbares Tier.
      ohne Shop ging es dann weiter, viele Stellen kennen wir von den anderen Malen hier oben, so auch der Fluss in den Fotos, erkennt jemand das foto? es hängt in unserem Wohnzimmer zu hause nur im Sommer aufgenommen und jetzt ist hier schon total herbst, was auch sehr schön und schon sehr frisch ist.

      Aktuell haben wir ein Problem mit der Wohnraum batterie aber eventuell haben wir das problem gefunden, wir wissens dann morgen.

      Die Schlafplätzte sind so unspektäkulär wie ein Kies oder Ashpaltplatz sein kann, uns ist es gerade nicht wichtig schön zu nächtigen eher sicher, denn es regnet seit 2 tagen fast nur und windet teils sehr stark, morgen soll es bessesrn und dann 3 tage so sein. Wir hoffens mal. Und dann müssen wir uns langsam entscheiden wie wir zurück kommen, über bergen mit der Fähre, oder doch eher über oslo (wäre unser Favorit wenn die fähre nicht soooo teuer wäre) oder doch nochmals über schweden?

      Dann gehts kurz in die Schweiz unsere Räder holen und dann ab un den Warmen süden, so hoffen wir, anscheinend fahren wir ja den Überschwemmungen fast hinter her könnte mann meinen, solang wir hinter her fahren hab ich da weniger probleme
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    • Day 5

      Norwegian hero called Kjell

      February 28 in Norway ⋅ ☁️ -5 °C

      Heute haben wir was erlebt, was man nicht in Worte fassen kann… nach Stunden des Wartens und dem horrenden Angebot das Auto für schlappe 1000€ abschleppen zu lassen, kam der Held der Nacht namens Kjell, der uns nach mehrmaligen Versuch des Überbrückens vom Auto mit zu sich auf seinem Campingplatz in seine Hütte mitgenommen hat. Dort wärmen wir uns zu diesen frühen Morgenstunden auf und beratschlagen, wie wir weiter vorgehen werden. Schlaf??? Wird überbewertet 😞😂Die Batterien laden… doch sind sie auch wirklich das Problem für die Panne? Wir berichten 🔜Read more

    • Day 4

      Polarkreis

      June 21, 2022 in Norway ⋅ 🌧 8 °C

      Nun waren wir gerade am Polarkreis. Heute müsste die Sonne eigentlich nicht untergehen, aber da es die ganze Zeit regnet werden wir es wohl nicht ganz miterleben können. Aber das es nicht dunkel wird, das werden wir natürlich erleben. Falls mich kein Elch küssen will, habe ich schon mal einen geküsst.Read more

    • Day 135

      3.000 km - Polarkreis - noch 999 km

      August 12, 2022 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

      In dieser Woche ist schon viel passiert:

      Wir haben gestern die 3.000 km Marke erreicht🥳.
      Vor drei Tagen haben wir den Polarkreis überschritten, welcher auf dem Kungsleden nur mit viel Aufmerksamkeit zu finden ist.
      Und die verbleibenden Kilometer bis ans Nordkap sind unter 1.000 gefallen.
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    • Day 78

      Skaitielva (Fluss) - Ballvatnet

      August 16, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Um viertel nach sechs ziehe ich zum ersten Mal die Schlafmaske von den Augen. Als ich sehe, wie spät es ist, schiebe ich sie gleich wieder über die Augen. Ich wundere mich, dass es noch nicht regnet. Vielleicht ist das frühe Aufwachen eine Chance? Ich kann nicht mehr schlafen und ziehe die Maske ab. Während des Frühstücks fängt es dann leicht an zu regnen. Mein Außenzelt ist aber vor allem von innen komplett nass. Es gab keinen Wind, der die Kondensation verhindern konnte. Jetzt bitte keinen Starkregen. Dann hätte ich das gleiche Problem wie vor einigen Wochen, als ich auf dem Rastplatz gezeltet habe. Dann löst der Regen von außen einen Regen von innen aus. Aber der Regen bleibt schwach und hört zwischendurch sogar ganz auf. Nach dem Frühstück fällt es mir schwer, mich aufzuraffen. Ich liege noch etwas im Zelt, ziehe mir dann sogar die Schlafmaske wieder ins Gesicht. Aber ich schaffe es nicht einzuschlafen. Dabei wäre das gerade mein größter Wunsch. Einmal wieder das Gefühl haben, ausgeschlafen zu sein. Oder wenigstens nicht übermüdet zu sein.

      Nach dem erfolglosen Schlafversuch packe ich mein Zeug. Ich überlege, das Innenzelt wieder separat zu packen. Aber dazu bin ich einfach zu faul. Mit meinem Handtuch sauge ich zumindest teilweise das kondensierte Wasser an den Zeltinnenwänden auf. Um kurz nach neun bin ich fertig und mache mich in Regensachen gehüllt auf den Weg. Ich fühle mich fast etwas benommen. Es regnet wenig bis gar nicht. Aber die komplette Vegetation, durch die ich streife, ist komplett nass vom Regen. Heute sind viele Wegabschnitte aufgeweicht und es dauert nicht lange, da steht das Wasser im linken Schuh. Nach kurzer Zeit ziehe ich wenigstens die Regenjacke aus. Als mehr Luft an meinen Oberkörper kommt, fühle ich mich etwas lebendiger und nicht mehr so benommen wie am Anfang. Nach nicht ganz einer Stunde erreiche ich die Argaladhytta, die ich gestern eigentlich noch erreichen wollte. Ich sehe niemanden. Allerdings ist ein großer Bereich vor der Hütte schlammig und aufgeweicht. Scheinbar ist der Fluss hier vor einigen Tagen ordentlich über die Ufer getreten. Schon gestern habe ich immer wieder Spuren von Hochwasser gesehen. Auch in den beiden kleinen Hütten scheint niemand zu sein. Aber ist es 10 Uhr, da sind die meisten Wanderer schon unterwegs. Ich folge dem Pfad weiter, der nun weg vom Fluss ein paar Meter höher auf eine Art Ebene neben dem Flussbett führt. Nach kurzer Zeit sehe ich eine Hängebrücke, die über einen Flusslauf geht, der vom östlichen Hang Richtung „Hauptfluss“ läuft. Als ich näher komme, sehe ich, dass die Brücke ein wenig schief hängt. Viele Büsche hier sind teilweise blattlos und komplett entrindet. Auch das Gras ist in eine Richtung „gekämmt“ und zeigt, wo hier überall Wasser lief. An der Mitte der Brücke hat sich Treibgut verfangen. Auch das Geröll rund um den kleinen Bach sieht aus, als sei es ordentlich bewegt worden, kleine wie riesige Felsbrocken. Ich gehe neben der Brücke über den schmalen Wasserlauf und als ich auf der anderen Seite über ein paar größere Steine klettere, sehe ich das ganze Ausmaß der Verwüstung. Der Fluss muss an dieser Stelle rund 50 oder 60 Meter breit gewesen sein. Das komplette Geröll, das hier herumliegt, liegt mit großer Sicherheit noch nicht lange hier. Hier muss richtig was los gewesen sein. Innerhalb dieses Geröllfeldes quere ich noch zwei kleinere Bäche. Vermutlich hatten sich die drei zu einer einzigen Wassermasse verbündet.

      Auf der anderen Seite angekommen stoße ich auf eine Wandergruppe. Sieben Senioren sind es. Ich frage, ob sie in der Hütte übernachtet hätten. Das haben Sie. Und somit war die Hütte bis auf das letzte Bett belegt. Ich freue mich richtig, dass ich gestern an der schönen Stelle mein Zelt aufgestellt habe und nicht mehr weitergegangen bin. Als ich erzähle, dass ich Norge på langs laufe, berichten sie, dass sie gestern ein Pärchen mit einem Hund betroffen hätten, die das gleiche machen. Joakim und Marie. Dann gehe ich weiter und jetzt mit gutem Tempo. Der Weg ist hier recht gerade, recht fest und es geht nur hin und wieder ein paar Geländestufen bergauf. Der Regen legt nun wieder etwas zu und mit fortschreitenden Kilometern schwindet meine Motivation. Es ist einfach kein Wetter, um Pause machen aber gleichzeitig brauche ich bald mal eine. Ich nehme mir vor, wenigsten den Ballvatnet zu erreichen. Hier sollte ich die Hälfte des heutigen Tages geschafft haben. Heute stehen nur 21 Kilometer auf dem Plan, weil ich gestern gut vorgearbeitet habe. Jetzt würde Musik helfen, aber das versuche ich gar nicht mehr. Überhaupt geht mir wieder einmal nur wenig im Kopf herum. Es gibt einfach nichts mehr, was mich beschäftigt. Über alles habe ich irgendwie schon einmal nachgedacht. Es sind nur oberflächliche Gedanken oder Erinnerungen, die gerade planlos durch meinen Kopf tanzen, immer wieder unterbrochen von Gedanken wie, „Boah, is datt anstrengend“, „freue ich mich auf trockene Füße“ und „wie weit is es denn noch??“. Ein Tag wie heute ist einfach kein Highlighttag. Wenn ich ihm etwas gutes abgewinnen möchte, dann glaube ich, dass das heute gutes Training in Sachen Durchhaltevermögen und Akzeptanz unangenehmer Umstände ist. Ich esse unterm Gehen ein paar Stücke Schokolade. Den See sehe ich schon lange, wirklich näher kommt er scheinbar nicht. Aber irgendwann ist es geschafft. Hier biegt ein Weg zur Ballvatnethytta ab. Würde diese am Weg liegen, hätte ich hier eine Pause gemacht. Aber so müsste ich mehrere hundert Meter extra machen. Ich gehe weiter. Im kurz vor eins setze ich mich im Regen einfach auf einen Stein. Körperhaltung ist etwas anderes. Ich hänge da wie ein Schluck Wasser in der Kurve und schaufle einhändig Nussmischung in mich hinein. Der Regen wird weniger und hört dann sogar auf. Meine Regenjacke klebt an meinen Armen. Undicht ist sie nicht aber auch hier gibt es Kondensation. Die Füße sind warm, obwohl sie im Wasser stehen. Feucht ist etwas anderes. Das hier ist, als würde man einen Wanderschuh nehmen, einen Liter Wasser hineingießen und direkt mit dem Fuß hineinschlüpfen. Und dann geht man damit mehrere Stunden wandern, um diese Schuhe dann nach dem Ausflug in der feuchten Kälte des Vorzeltes zu lagern. Ich frage mich, warum ich das hier so gut annehmen kann, mich aber im Alltag bei viel weniger unangenehmen Themen immer wieder in negativen Gedankenspiralen wiederfinde. Hier halte ich relativ viel einfach aus. Ich würde mich freuen, wenn solch ein Trainingstag wie der hier sich auch auf meinen Alltag nach Norge på langs auswirken würde.

      Nach der Pause sind es noch 7,5 Kilometer. Für rund eineinhalb Stunden regnet es nicht. Dennoch ist das Vorankommen zäh. Ich liege aber sehr gut in der Zeit. Kein Wunder. Ich habe kaum Pausen gemacht und wenn dann nur kurz. Bei 18 Kilometern habe ich das Ende des Sees erreicht und mache noch eine Pause. Es ist kurz nach zwei. Dann quere ich noch einige breite aber nicht tiefe Flüsse. Ich steige mit den Schuhen einfach ins Wasser. Das macht heute eh keinen Unterschied mehr. Immer wieder bleibe ich kurz stehen. Ich bin durch. Um drei Uhr habe ich mein Pensum für heute geschafft und finde nicht weit von einem Bach einen Platz für mein Zelt. Als ich es aufbaue, sehe ich, dass der komplette Zeltinnenboden nass ist. Ich hätte heute morgen doch das Innenzelt aushängen und separat verpacken sollen. Hätte.

      So gut es geht, wische ich die Feuchtigkeit mit meinem Handtuch auf, aber eine Restfeuchte bleibt. Zum Glück regnet es gerade nicht und ich lasse den Wind durch das Zelt pusten, während ich mich schon mal für‘s Waschen vorbereite. Tatsächlich trocknet das Zelt relativ schnell. Ich gehe runter zum Bach und nutze den letzten Rest Disziplin, um mich komplett nass zu machen und zu waschen. Dann gehe ich zum Zelt und lege mich in meinen Schlafsack. Es dauert bis mir wieder richtig warm ist. Aber dann schlafe ich ein, irgendwann gegen 16.30 schätze ich. Um 18.30 werde ich wieder wach. Für einen kurzen Moment zeigt sich die Sonne draußen. Dann wird es wieder grau und teilweise nieselt es. Ich mache mir etwas zu essen und schreibe meinen Tagebucheintrag. Morgen erreiche ich Sulitjelma. Auf einem Campingplatz, leider 5 Kilometer vor dem Supermarkt, wartet das vierte Paket auf mich. Wahnsinn! Es ist zwar noch viel zu gehen, aber die Etappen sind jetzt richtig übersichtlich. Nach Sulitjelma geht es ca. 9 Tage nach Abisko in Schweden. Zwei Tage später erreiche ich mein fünftes Paket in Innset. Von da geht es weiter nach Kilpisjärvi in Finnland, von dort nach Alta und dann steht die finale Etappe zum Nordkap an.
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    • Day 9

      Rognan bis zur Fähre von Bognes

      December 4, 2022 in Norway ⋅ 🌙 -7 °C

      Heute morgen aufgewacht in Rognan.
      Es war alles eisig und weiss draussen, eine komplet andere welt.
      Für uns gabes heute nur knapp Sonne, was auch normal ist wenn man am Tag ca. 2h davon bekommt.

      Trotz das wir so wenig Tageslicht haben, war die Umgebung atemberaubend schön.
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    • Day 5

      Wenn der liebe Gott die Tür zuschlägt...

      June 21, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 21 °C

      ...dann macht er ein Fenster auf.
      Nach 90 Minuten Wartezeit nochmal beim ADAC angerufen, ist Urlaubszeit in Norwegen, wenig Personal... 😫
      Nach nochmal anderthalb Stunden wieder angerufen, daraufhin meldet sich nach 3,5 Stunden unser Abschlepperfahrer. Er spricht deutsch, cool, meint aber, er muss grad noch ein liegengebliebenes Polizeiauto wegholen, er schätzt, dass er in 2-3 Stunden da ist. Währenddessen also unser gebuchtes Fährticket an ein vorbeikommendes Team verkauft, wenn wir heute schon nicht auf die Lofoten fahren, dann wenigstens unser Fährticket.
      Eilig wird ein Schrottplatz im 20km entfernten Fauske ergoogelt, ein vorbeifahrendes Team hält da freundlicherweise an und, nee, echt? Da steht ein alter Pajero, der das (wahrscheinlich) passende Teil noch drin hat. 🤩
      Also, Plan jetzt, unseren Abschlepperfahrer davon überzeugen, uns zum Schrottplatz zu fahren, da aufm Parkplatz Zelt aufschlagen und das alte Teil schonmal rausbauen und dann morgen früh Punkt 8 Uhr wenn der Schrottplatzmann seinen Park aufsperrt, das andere Teil holen und hoffen, dass es passt und pumpt. Daumen drücken... 🤞
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    • Day 79

      Ballvatnet - Sulitjelma

      August 17, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 11 °C

      In der Nacht werde ich wach. Aber nicht einfach so, wie es sonst der Fall ist. Das Zelt flattert laut im Wind und das Innenzelt baucht stark nach innen aus. Ich brauche ein paar Sekunden, um zu verstehen, was los ist. Der Hering von der Seitenwand hat sich aus dem weichen Moos gelöst und nun drückt die lose Außenwand gegen das Innenzelt. Der Wind hat kräftig zugelegt und auch die Richtung hat sich geändert. Das Zelt ist an den Seiten am leichtesten vom Wind angreifbar. Es ist viertel vor Zwei. Ich gehe raus und versuche, den Hering mit bloßer Hand wieder zu befestigen. Aber ich wühle nur weiteren moosigen Boden auf. Ich hole mein Handy aus dem Zelt, um zu leuchten und gehe runter zum Bach. Hier finde ich einen großen Stein und einen kleinen. Mit dem kleinen kann ich den Hering weiter in den Boden schlagen, anschließend lege ich den großen, schweren Stein zu Befestigung auf den Hering. Dann gehe ich wieder ins Zelt und lausche, ob alles hält. Etwas später schlafe ich wieder ein.

      Um 7:00 Uhr werde ich wach. Eigentlich hatte ich heute Sonnenschein erwartet. Stattdessen bläst ein kräftiger Wind hörbar Sprühregen gegen das Zelt. Eigentlich war für heute sonniges Wetter vorhergesagt. Aber ich will nicht klagen, gestern hatte ich schon Glück, dass der starke Dauerregen ausgeblieben ist und es einfach nur regnerisch war. Ich frühstücke und beginne mein Zeug zu packen. Das Zelt ist heute immerhin von innen trocken, dass ich es auf jeden Fall am Stück einpacken kann. Als ich rausgehe, der Regen hat mittlerweile für einige Zeit aufgehört, sehe ich wenige hundert Meter von mir entfernt, wie weitere Regenschleier an mir vorbeiziehen. Es wird nicht lange dauern, dann wird auch diese Gegend hier wieder nass. Während die Schauer aus Westen reinziehen, sieht man Richtung Osten über dem See immer wieder sehr helle Flecke. Hier scheint sich die Sonne durchzusetzen. Um Kurz vor neun mache ich mich auf den Weg. Immer wieder nieselt es leicht. Ich bin froh, unterwegs zu sein. Einer der schwierigsten Momente jeden Morgen ist es, die Schlafsachen auszuziehen, um dann in die feuchtklammen, alles andere als frisch riechenden Wandersachen zu schlüpfen. Auf das Gefühl des müffelnden, kühlklebrigen Sportshirts am Morgen kann ich gerne verzichten. Wenn ich dann aber einmal unterwegs bin und alles angewärmt ist, sind diese Momente vergessen.

      Ich folge meinem Pfad durch die grüne, hügelige Landschaft. Von Osten her setzt sich die Sonne durch, vom Westen drückt immer weiterer Sprühregen rein. Ich scheine mich genau auf der Grenze zu bewegen. Hinter mir entsteht erst ein halber, dann ein ganzer wunderschöner Regenbogen. Immer wieder bleibe ich stehen, drehe mich um und mache Fotos. Glücklicherweise bewege ich mich nun auf der sonnigen Seite. Zumindest für einige Zeit erstrahlt die Umgebung in einem gelb-grünlichen Licht. Jetzt würde ich wieder gerne Musik hören. Vielleicht ist es aber auch mal ganz gut, eine gewisse Langeweile aushalten zu müssen. Ich fühle mich fitter als in den letzten Tagen. Vielleicht weil ich gestern Nachmittag schon etwas Zeit zum Regenerieren hatte. Vielleicht aber auch, weil ich mich freue, heute ein weiteres Etappenziel zu erreichen.

      Ich überlege, wie ich die Langeweile überbrücken kann. Ich denke laut darüber nach, was ich machen möchte, wenn ich wieder zu Hause bin. Und was ich vielleicht ändern möchte. Ein Punkt, über den ich schon häufiger während dieser Reise nachgedacht habe, ist, dass ich unbedingt mal ein klassisches Stück zu Ende komponieren möchte. Mittlerweile verfüge ich über so viel Software und Instrumentenlibrarys, dass es mir hier an nichts fehlt. Ich habe ganze Orchester auf meinem Computer, dessen einzelne Instrumente ich mit meinem Keyboard einspielen kann. Meistens spiele ich aber einfach nur für mich dahin. Wenn ich improvisiere, hat das einen gewissen Flow und ich kann in der Musik versinken. In dem Moment, wo ich ein Stück ausarbeiten möchte, ist dieser Flow komplett weg und es wird rein technisch. Diesen Punkt muss ich irgendwie mal durchbrechen. Ich glaube, es hilft nichts anderes, als einmal Ausdauer zu beweisen. Hier auf meiner Reise habe ich diese immer wieder bewiesen. Vielleicht kann ich meine Norwegenerlebnisse auch musikalisch verarbeiten. Bei vielen meiner Handyfotos erinnere ich mich sehr gut an die Emotion dahinter.

      Beruflich möchte ich gar nicht so viel ändern. Aber ich möchte zukünftig stärker darauf achten, dass ich mich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen lasse. Ein Speaker auf Youtube hat es so schön formuliert. Je größer unser Puffer zwischen Reiz und Reaktion ist, desto glücklicher sind wir. Ist der Puffer zu klein, werden wir Opfer unserer eigenen Emotionen. Eigentlich bin ich sehr gut darin, meine Gedanken zu reflektieren. Aber im Alltag fehlt mir oft dieser Puffer. Ich muss lernen, bei Kundenanfragen klare Linien zu ziehen. Zu oft stecke ich so viel Extraarbeit in Projekte, ohne diese zu berechnen. Und es ist immer das gleiche, dass das am Ende zu Frustrationen führt. Auf der anderen Seite habe ich hier schon vor meiner Reise wichtige Schritte zu diesem Thema unternommen und Prozesse entwickelt, die sowohl für meine Kunden als auch für mich klar definieren, was meine Leistungen sind und was Aufgaben des Kunden. Mir ist es wichtig, jetzt zukünftig konsequent am Ball zu bleiben.

      Und ich möchte zumindest immer wieder mal ein Projekt realisieren, das auf die wichtigen Themen des Lebens einzahlt und nicht nur auf Marketing und Wirtschaft. Ich könnte mir zum Beispiel einen Film für das Kinderhospiz vorstellen, der hilft, weitere Spenden zu generieren. Ein Film, der nicht nur die traurigen Seiten eines Hospiz zeigt, sondern zeigt, wie viel Lebensfreude auch schwerstkranke Kinder durch die Unterstützung der Hospizarbeit erfahren können. Es gibt so viele Bereiche in unserem Leben, die es wert sind, mehr Aufmerksamkeit zu erfahren. Doch wie so oft lässt sich mit den wirklich wichtigen Themen kein oder nur wenig Geld verdienen. Vielleicht gelingt es mir, hier zukünftig einen guten Spagat zu schaffen, zwischen klassischer Video Marketing Arbeit und Projekten mit Themen, die mir ganz besonders am Herzen liegen.

      All diese Gedanken mal laut vor mich hin zu sprechen, tut irgendwie gut. Nach einiger Zeit verschwindet die Sonne wieder hinter den Wolken. Grundsätzlich scheint sich aber trockenes Wetter einzustellen. Der Regen ist weg, dafür legt der Wind jetzt zu. Auch das Wasser in meinem linken Schuh ringt wieder erfolgreich um meine Aufmerksamkeit. Nach Kilometern erreiche ich endlich die Schotterstraße, die nach Silitjelma führt. 14 km sind es von hier bis zum Campingplatz. Endlich habe ich auch wieder Handyempfang. Ich bin noch unsicher, ob ich an dem Campingplatz, wo mein nächstes Paket auf mich wartet, auch übernachten möchte. Allein zum Dank, dass dieses Paket hier für mich aufbewahrt wurde, wäre es eigentlich nur richtig, hier auch zu übernachten. Aber der Ortskern und damit der nächste Supermarkt ist noch 5 km entfernt. Ich würde gerne heute schon einkaufen. Und morgen muss ich wieder dorthin, da ich recht sicher bin, dass ich einiges aus dem Paket weiter nach Alta schicken werde. Im Ort selbst habe ich nur ein Airbnb gefunden. Das Zimmer läg nur einen Kilometer vom Supermarkt entfernt. Bevor ich mich dieser Frage aber weiter zuwende, höre ich eine Reihe von Sprachnachrichten ab und beantworte sie. Nach zwei Tagen mit kaum Empfang freue ich mich, nun von zu Hause zu hören.

      Ich folge der Straße weiter und überlege, wo ich heute übernachten möchte. Mir wird klar, dass ich auf den Campingplatz keine Lust habe. Die Lage ist mit den 5 km Entfernung zum Supermarkt einfach ungünstig, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Und nur dort zu übernachten, um meinen Dank für die Annahme des Pakets zu zeigen, ist auch Quatsch. Also versuche ich, das Zimmer über die Airbnb-App zu buchen. Die App nutze ich zum ersten Mal. Bevor die Buchung abgeschlossen werden kann, soll ich mich noch verifizieren. Ich gebe alle geforderten Daten ein und die Verifizierung wird abgelehnt. Ich wähle die andere Methode, Verifizierung mit Personalausweis. Hierfür muss ich ein Foto erst von der Personalausweis-Vorderseite, dann von der Rückseite machen. Als drittes soll ich ein Foto von mir selbst machen, damit es mit dem Foto vom Personalausweis abgeglichen werden kann. Ich nehme die Kappe ab, wuschel mir einmal durchs Haar sehe in der Selfiecam, dass ich aussehe wie der letzte Penner. Aber gut, es ist ja nur zur Verifizierung. Ein paar Minuten später bekomme ich die Meldung, dass meine Buchung storniert wurde. Meine Verifizierung konnte nicht bestätigt werden. Das wundert mich nicht. Auf meinem Personalausweis bin ich deutlich jünger, faltenloser und vor allem haarloser. Also Gesicht haarlos und Kopf mit gepflegter Frisur. Ich schreibe der Vermieterin, dass ich Probleme mit der Verifizierung habe, das Zimmer aber trotzdem gerne hätte. Dann starte ich einen zweiten Versuch mit der Verifizierung. Warum auch immer, diesmal gelingt es. Auch die Buchung wird mir zeitnah bestätigt. Ich freue mich sehr, dass ich die nächsten zwei Nächte ein richtiges Bett habe. Allerdings bedeutet das für heute, dass ich erst mein Paket abholen muss, um dann noch weitere 6 km zu gehen. Aber da ich auf der Straße heute zügig voran komme, sollte das machbar sein.

      Nach 16 km mache ich eine Pause. Eine kleine Holzhütte am Straßenrand im Stil einer Bushaltestelle gibt mir die Gelegenheit, mich für ein paar Minuten hinzulegen. Auch die Schuhe ziehe ich aus und ich wringe die Socken aus. Nach einigen Müsliregeln gibt es weiter. Jetzt entscheide ich mich allerdings für die trockenen Laufschuhe. Das Laufgefühl ist gleich ein ganz anderes. Die nächsten Kilometer vergehen unspektakulär. Von meiner Pause bis zum Campingplatz sind es 8 km, die ich in einem durchgehe. In der Rezeption ist niemand da, aber ein Schild hängt an der Tür mit einer Telefonnummer. Dort rufe ich an und 30 Sekunden später kommt ein lächelnder Mann um die Ecke. Ich erkläre ihm gleich, dass ich eigentlich vorhatte, hier zu übernachten aber mich aus verschiedenen Gründen für das Airbnb-Zimmer entschieden habe. Ich habe ein klein wenig ein schlechtes Gewissen. Der Mann ist aber gut drauf und es scheint ihm nichts ausmachen. Ich frage ihn, ob ich ihm für das Paket abholen etwas geben soll. Aber er sagt, er muss eh regelmäßig zur Post und das passt schon so. Draußen packe ich meinen Karton aus. Einiges bekomme ich noch in den Rucksack, den Großteil packe ich in zwei leere Tüten, die ich noch habe. Vieles von dem, was ich mir geschickt habe, hätte ich auch hier im Supermarkt kaufen können. Eigentlich brauche ich nur die Trekkingnahrung. Solche Dinge werde ich bei einem weiteren Projekt anders machen. Vielleicht könnte ich auch alles jetzt im Rucksack unterbekommen, dafür müsste ich aber komplett neu packen. Dazu habe ich jetzt wirklich keine Lust. Für die letzten 5 km des Tages muss das mit den zwei Tüten funktionieren. Der Mann kommt raus und wir unterhalten uns sicher 20 Minuten über dieses und jenes. Auch er bestätigt, dass dieses Jahr mehr unterwegs sind als üblicherweise. Dann mache ich mich auf den Weg. Ich sehe aus wie ein Wanderer, der gerade vom Supermarkt kommt. Die 5 km können jetzt noch einmal lang werden. Aber ich bin motiviert. Es regnet nicht, die Temperatur ist angenehm und ein richtiges Bett wartet auf mich.

      Nach zwei Kilometern verfliegt die Motivation. Jetzt ist es reines Durchhalten. Der Rücken und die Füße schmerzen. Die Arme mit den Tüten werden immer länger. Die letzten Minuten zum Haus kommen mir unendlich lang vor. Dann ist es geschafft. Ein junger Mann mäht gerade den Rasen. Als er mich sieht, hört er auf und kommt zu mir. Das Haus sei hundert Jahre alt, sie hätten es selbst renoviert. Dann zeigt er mir das Zimmer. Es hat einen separaten Eingang und alles ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Ich habe ein eigenes Bad und neben meinem Bett steht eine Nespresso-Maschine. Ich bin zwar Kapselgegner, aber hier genieße ich den Luxus. Dann dusche ich heiß. Danach geht es um Einkaufen. Ohne Rucksack und mit Laufschuhen möchte ich fast anfangen zu joggen.

      Dann gibt es wieder einmal Brot mit Fleischwurst und ein Döschen Bier dazu. Herrlich!! Dann erledige ich noch einiges organisatorisches. Mein Paket, das ich von Røyrvik nach Alta losgeschickt hatte, ist immer noch nicht angekommen. Es liegt noch in der Post in Alta. Für 9 Euro extra veranlasse ich die Lieferung bis zum Hotel. Die Lieferung an die Haustür scheint unüblich zu sein. Eigentlich habe ich extra an das Hotel adressiert. Aber ich bin froh, dass das Paket nach nun 13 Tagen noch nicht zurückgeschickt wurde. Auf Komoot sehe ich, dass Tobi, der mehr als eine Etappe vor mir ist, den Akkajaure nicht mit dem Boot sondern mit dem Heli überquert hat. Er hat Bilder gepostet, auch von der Preistafel. Der Heliflug ist nur 8 Euro teurer als die Bootsfahrt. Ich bin noch nie Heli geflogen und schreibe das Unternehmen sofort an. Ich solle einfach zu einer bestimmten Zeit am Landeplatz warten. Buchen brauche ich nicht. Sie fliegen so lange hin und her bis alle drüben sind. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Ich bin schon richtig aufgeregt! Morgen ist erstmal Ruhetag. Ich werde Einkaufen, überflüssige Trekkingnahrung nach Alta schicken und ich muss ein Angebot schreiben, für ein Projekt, das Oktober/November umgesetzt werden soll. Das wäre eine tolle Chance, nach meiner Rückkehr wieder Arbeit zu haben.
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    • Day 80

      Sulitjelma Ruhetag

      August 18, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

      Heute ist mal wieder Ruhetag. Ich habe überdurchschnittlich gut geschlafen und lasse mir viel Zeit. Größte Aufgabe heute: ein Angebot schreiben. Das reißt mich doch etwas raus, aber es schadet sicher nicht, sich auch mal wieder mit einem potenziellen Auftrag auseinanderzusetzen. Sonst steht Einkaufen, Wäsche und Paket versenden auf dem Programm. Den ganzen Tag scheint die Sonne! Auch die nächsten beiden Tage sieht es gut aus. Ich freue mich auf den vor mir liegenden Abschnitt! Von meinem Vermieter habe ich mir einen E-Scooter ausgeliehen, mit dem ich zum Einkaufen fahre und abends noch eine Spritztour mache.Read more

    • Day 54

      Next Stop - Sarek NP

      September 8, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 11 °C

      Nach dem mords Marsch gestern war heute Ruhetag angesagt - ich schlief lange und wurde durch die Wärme im Auto geweckt. Ja kaum zu glauben, aber die Sonne schien so herrlich, dass es richtig warm wurde. Die ersten Schritte waren noch wie auf Eiern - va. meine Sohlen waren doch ganzschön zu spüren. Nach ein paar Schritten ging es aber schon wieder ganz gut 👍🏼
      Ich setzte mich raus auf die Bank und breitete alle meine Unterlagen und Karten neben mir aus - was wollte ich die nächsten Tage machen? 🤔🙃
      Ich frühstückte und blieb noch eine Weile in der Sonne sitzen, es war einfach zu schön ☀️🤗
      Gegen 14 Uhr machte ich mich dann auf dem Weg, hielt noch kurz am Supermarkt und fuhr dann Richtung Sarek Nationalpark. Schon der Weg dahin führte am Wasser entlang und das Herbstlicht fiel durch die Bäume und ließ alles leuchten. Ich suchte mir eine schöne Stelle und vesperte hier mein Mittagessen. Dann gings bis vor zum Parkplatz an der Brücke, von wo aus man dann in den Park starten kann. Ich kochte vor und packte schonmal alles zusammen für den nächsten Tag. Dann gings zum Essen und va. zum Aufwärmen nochmal ins Auto - die Wetterapp zeigte für später eine hohe Wahrscheinlichkeit für Nordlichter an und das wollte ich natürlich nicht verpassen 🤩🥰🤗
      Plötzlich kam der Mond hinter den Bäumen hoch und ich guckte nicht schlecht - zum einen schien Vollmond zu sein und zum anderen war der einfach riiiesig und strahlte den ganzen Parkplatz an😳🤩
      Also musste ich wohl oder übel doch ein bisschen früher raus... Ich zog mir mehrere warme Schichten an und dann gings raus. Ich war völlig vertieft ins Mond gucken und als ich mich umdrehte, um Richtung Brücke vorhulaufen bemerkte ich, dass es am Himmel richtig abging 😱🤩🤩 Das war ein einziges Feuerwerk an Nordlichtern, deutlich intensiver nochmal als die die ich vor ein paar Tagen gesehen hatte. Völlig aus dem Häuschen schnappte ich mir mein Ministativ und rannte vor zur Brücke. Ich hatte zwar ultra Schisse, dass ich mein Handy im Dunkeln ins Wasser fallen lassen könnte, aber von hier war der Blick einfach zu genial und ich knipste wie wild. Diesmal mischte sich in das Grün teilweise auch violett und lila. Die bewegten sich irgendwie nochmal schneller und so stand ich 1,5h da und starrte in den bunten Himmel - einfach irre!!
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