Kalmar

Dome hat mich heute gefragt, ob wir heute zusammen mit dem Boot von unserem Nachbarn zum Angeln rausfahren wollen. Kurzer Blick nach draußen, war ich mäßig begeistert, habe mich dann aber doch warm eingepackt und bin mit Sack und Pack neben Dome zum Steg gelaufen. Nach diversen katastrophalen Anlaufschwierigkeiten überhaupt mit dem voll Wasser gelaufenem Boot vom Steeg (und zwischenzeitlich aus dem Schilf) wegzukommen, haben wir Fahrt aufgenommen und waren mitten auf dem See. Das Wetter hatte sich mittlerweile auch gewandelt und es war richtig warm, sonnig und fast windstill. Dome hat mir dann gezeigt, wie ich die Angel bediene bzw auswerfen kann. Hat sogar angefangen Spaß zu machen. Plötzlich sauste der Wind wieder um die Ecke und wir trieben ziemlich zügig in Richtung Ufer. Schnell die Angeln eingeholt und sicher verstaut - Dome stand mittlerweile mit seinem Fuß komplett im Wasser, das Boot war ja wie bereits erwähnt vollgelaufen - ruderten wir wieder Richtung Seemitte. Kurzer Blick an den Himmel: vielleicht doch besser zurück zum Steg? Die Wolken wuchsen innerhalb von wenigen Sekunden auf die zehnfache Größe und wechselten von freundlichem Weiß zu bitte-haut-sofort-ab-Schwarz. Da Dome mich offensichtlich akustisch (oder bewusst) nicht verstanden hat - ich hatte überlegt, ob es klug wäre an die lange Seite des Steges zu fahren - steuerte er aufs Ufer neben dem Steg zu. Auf Sand aufgelaufen, stieg Dome aus, ich saß jetzt etwas ahnungslos im Boot - ich hatte noch keine Anweisungen erhalten, was ich denn jetzt zu tun hätte - wurde ich freundlich gefragt, ob ich denn jetzt vielleicht bitte mal aussteigen möge. Gesagt getan. Im nächsten Moment schwang ich mich elfengleich aus unserem Ruderboot und stand neben Dome, der mich etwas irritiert anschaute. Ich sollte anscheinend die ganzen Angelsachen direkt mit rausnehmen. Mein Fehler. Ich steige also wieder ein, nehme als erstes den Angelkoffer - Peng! Klirr! Alle Köder und sämtlicher Kofferinhalt entleerten sich in die große Pfütze im Boot. Domes Blick wechselte von irritiert zu einer Mischung aus abgrundtief genervt und völliger Entgeisterung darüber, dass ich das jetzt nicht ernst meinen könne. Naja, ich sammle also jeden Köder und was da noch so für kleines Plastik- und Metallgetier dazu gehört wieder ein, schließe den Koffer, reiche ihn an mein entzücktes Herzblatt hinter mir und sammle nasse Lappen, schleimigen Kescher und beide Angeln ein und stapfe auf den Steg. Das Wetter wurde richtig toll. Orkanartige Böhen peitschten den Regen in mein Gesicht und meine Angelehrstunde ging weiter. Ich hatte richtig Spaß. Am Ende habe ich sogar meinen ersten Fisch, äh Stock gefangen.
Angeln war super ☺️Læs mere