Tanzania
Ilala District

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    • Day 3

      Kirchlicher Sonntag mit Überraschung

      April 30, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 25 °C

      Heute mal geschrieben aus der Sicht von Tahnee:

      05:30 Uhr morgens. Der Wecker klingelt. Ich werde aus dem Tiefschlaf gerissen. Beim Blick nach draußen erglimmse ich schon das sanft stärker werdende Tageslicht. Die Grillen Geräusche, die am Abend noch so stark waren, sind schon nicht mehr zu hören.
      Meine Gedanken schweifen dennoch ab, und ich denke mir innerlich, dass die 7 Stunden Schlaf gerne auch noch länger hätten sein können.
      Isabel überhört den Wecker komplett und zeigt keinerlei Reaktion. Der Wecker wird also von mir auf Schlummern gedrückt, in der Hoffnung, dass sie dadurch dann 10min später sanft aus dem Schlaf erweckt wird. Auch das war allerdings eher eine Wunschvorstellung von mir.

      Ich wecke Isabel also persönlich auf und wir beide machen uns fertig für den Tag. Die morgendliche Sonntags-Messe der auf der anderen Straßenseite gelegenen (in unseren Augen sehr großen) katholischen Kirche beginnt pünktlich um 06:30 Uhr, sodass wir uns in unseren Sonntags-Outfits mit Sister Hifadhi auf den Weg dorthin machen.
      Unsere Plätze nehmen wir neben anderen Schwestern in der ersten Reihe ein.

      Die Messe beginnt mit dem Einmarsch des Priesters. Highlight für uns ist dabei der ca. 20 köpfige Gospel-Chor: alle in einem schicken, bunten, für uns typisch afrikanischen Kleid bzw. Hemd gekleidet. Begleitet von einer Orgel, zahlreichen Trommeln und anderen Instrumenten (ähnlich einem Reis-Rohr wie man es früher oft gebastelt hat) brachte der Chor eine ganz magische Stimmung in diese heilige Stätte so früh am Sonntag Morgen.
      Generell ist es wirklich eine tolle Erfahrung mitzuerleben, wie die knapp 600 Leute zusammenkommen, gemeinsam singen, beten und dem Priester aufmerksam zuhören, während dieser etwas uns leider Unverständliches erzählt, dabei wild umher gestikuliert und das ein oder andere Lachen aus der Menge hervor kitzelt.

      Nach knapp anderthalb Stunden merke ich dann doch, wie mir das viele Stehen und die Hitze in der Kirche durch die aufgehende Sonne zu schaffen macht. Mir wird schlecht und ich habe das Gefühl gleich umzukippen (wer mich kennt, weiß, dass das nicht die größte Seltenheit bei mir ist). Der Temperaturwechsel von dem doch recht kalten Deutschland in das warme, und vor allem aktuell noch recht schwüle Tansania, sowie der leere Magen schienen die Situation nicht verbessert zu haben.

      So unangenehm mir es auch ist, und so gerne ich die Situation vermieden hätte, stehe ich also käseweiß und kalt nass geschwitzt auf, und verlasse so unauffällig wie möglich die Kirche (ihr könnt euch vorstellen, dass das aus der ersten Reihe heraus eher genau gegenteilig verlief).
      Isabel - mittlerweile merkt sie, nach 6 Jahren gemeinsamer Uni, tatsächlich wortlos an meinem Blick und meinem käseweißen Gesicht schon, was los ist und was sie zu tun hat - folgt mir, umsorgt mich, und bringt mich zusammen mit Sister Hifadhi zurück in das Jino Haus.

      Nach einem Nuss-Riegel und einigen Schlücken Cola schlafe ich direkt ein und wache erst zweieinhalb Stunden später wieder auf.
      Was ein Morgen - genau so habe ich ihn mir definitiv nicht vorgestellt. Mittlerweile wissen wir aber alle, dass auf unserer Reise wahrscheinlich kein Tag vergeht ohne eine Geschichte, über die wir auch in vielen Jahren noch lachen werden. Auch an dieser Stelle kann man das gestern benutzte TT wieder anbringen, diesmal aber mit der Bedeutung, die es sonst eigentlich hat: typisch Tahnee!

      Gegen 11 Uhr frühstücken wir verspätet eine Kleinigkeit im Jino Haus. Sister Hifadhi leistet uns Gesellschaft. Auch heute gibt es Toastbrot, selbstgemachte Orangenmarmelade, Ei und frische Bananen. Wir unterhalten uns lange über die aktuelle Präsidentin von Tansania und den ehemaligen Präsidenten des Landes und sie erzählt uns einige lustige Geschichten dazu. Ihr Kichern ist wirklich einmalig, sehr ansteckend und wird uns mit Sicherheit noch sehr lange in Erinnerung bleiben!

      Bei einem leckeren Mittagessen, bei dem ich unter anderem zum ersten Mal die sogenannte “mmea” (Kochbanane) probieren durfte, sitzen wir zusammen mit Schwester Bibi und Schwester Goretti und unterhalten uns amüsant über den Platzregen, der uns aus dem Nichts überrascht hat. Die Schwestern haben es schon erahnt und netterweise alle Fenster des Jino Hauses rechtzeitig geschlossen.
      Selten habe ich solche Wassermassen vom Himmel herunter kommen sehen. Nach einigen Minuten war das Schauspiel aber dann auch schon vorbei, und die Wassermengen nahmen eher die uns bekannten deutschen Regenmengen an.

      Zusammen mit Sister Hifadhi fahren wir am Nachmittag erst mit einem Bajaji (Dreirad, ähnlich einem TukTuk wie man es aus den asiatischen Ländern kennt) und anschließend mit einem Bus in Richtung Flughafen.
      Sister Hifadhi hat zum Glück noch einen Sitzplatz bekommen, wir stehen bei der doch recht holprigen Fahrt (asphaltierte Straßen gibt es hier nicht überall und der vorherige Platzregen erschwert die Situation für die Fahrer zugleich) im Gang und krallen uns an den Sitzlehnen fest. Schnell stellen wir fest, dass ein Bus, der für 22 Sitzplätze ausgelegt ist, hier gerne auch mal 41 Menschen gleichzeitig transportiert. Eng aneinander gekuschelt ging es dann also durch viel Matsch, riesige Pfützen, die teilweise schon einem kleinen Teich gleichen, und kreuz und quer über die Straße. Auf Straßenspuren wird hier unter solchen Bedingungen seltenst geachtet - Hauptsache man fährt den für das Fahrzeug besten Weg, auch wenn der zeitweise vielleicht auf der Gegenfahrbahn liegt und somit diesen zum Stehen bringt.

      Am Flughafen angekommen heben wir erstmal tansanische Schilling ab, bevor wir uns eine Stunde lang durch ein Vodafone SIM Karten Chaos kämpfen. Letzten Endes schaffen wir es aber, eine neue SIM Karte zu bekommen und eine alte mit neuem Guthaben aufzuladen. Den täglichen Updates hier auf dem Blog steht also nichts mehr im Wege!

      Da wir auf dem Weg zurück nach Kitunda einige Besorgungen machen wollen, entscheiden wir uns dazu, lieber ein Taxi zu rufen. Sister Hifadhi hat da zum Glück sehr gute Kontakte, sodass wir kurze Zeit später in einem klimatisierten Auto sitzen und Wasser, Obst und Snacks kaufen können. Schnell stellt sich aber tatsächlich heraus, dass es besser ist, wenn wir im Taxi sitzen bleiben, während Sr Hifadhi an der Straßenseite das Obst und Gemüse kauft, da unsere Anwesenheit wohl den Preis beeinflusse.

      Zurück im Jino Haus angekommen helfen wir das Abendessen zuzubereiten. Es gibt eine Art Kohlsalat, mit Gulasch und Reis. Wir sitzen lange mit den Schwester zusammen, zeigen Ihnen ein mitgebrachtes Fotoalbum aus der Heimat von unseren Liebsten und unseren Hobbies und lachen sehr viel.
      Die kleine “Success” hat riesen Spaß daran, sich jedes Bild anzugucken und jedes einzelne dieser Bilder mit “wazungu” zu kommentieren - übersetzt heißt dies “weiße Menschen”.

      Gegen 21:00 Uhr verschlägt es uns in unser Zimmerchen, wir schreiben noch ein bisschen an den Blogposts, lassen den Tag Revue passieren und bereiten uns mental schonmal auf den morgigen Tag vor: ab morgen geht es für uns für sechs Tage tagsüber in das Kitunda Health Centre, wo wir bei zahnmedizinischen Behandlungen unterstützen werden. Die Aufregung steigt definitiv, aber wir freuen uns auch ungemein.

      Usiku mwema (gute Nacht)!
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    • Day 23

      Dar es Salaam

      November 26, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 27 °C

      Nach einem letzten Schwumm im indischen Ozean und einem "Ciao" zu der tollen Unterkunft, ging es mit dem Taxi zum Hafen in Stone Town. Dort das richtige Büro für meine Fähre zu finden stellte sich bereits als Herausforderung heraus, weil mir alle helfen wollten (einfach weil ich eine weisse Frau bin und wegen dem Trinkgeld) aber die Männer alle in andere Richtungen zeigten.
      Als ich das Büro gefunden hatte, ging das Spiel wieder von vorne los um das richtige Terminal zu finden (nein in Tansania gibt es nicht wirklich irgendwelche Beschriftungen). Auch hier drängten sich wieder viele Männer auf, um meine Tasche zu tragen und rissen sie mir dabei fast vom Rücken. Sie trugen sie dann 10 Schritte und als ich sie gestoppt habe weil ich "a strong women" bin und das selbst machen kann, verlangten die dann trotzdem Geld.
      Die Fähre war im Vergleich zum Hafen sehr luxuriös und Dank 2 Tabletten Zintona (Serviceauftrag erfüllt: Googelt das mal wenn ihr seekrank werdet) verlief die Fahrt sehr angenehm.
      In Dar es Salaam nam ich für 1000 Schilling, was nicht ganz 50Rp entspricht, die Busfahrt zu meiner Unterkunft auf mich. Geplant gewesen wären 20 Minuten, gedauert hat es dann 1.5 Stunden, so hatte ich mehr Zeit die Stadt zu sehen;)
      Nach einem leckeren Abendessen gehe ich jetzt ins Bett und träume davon, dass die Fahrt Morgen um 5 Uhr morgens nicht auch 3x länger dauert als geplant
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    • Day 22

      Im Stadion von Simba SC

      August 20, 2023 in Tanzania ⋅ ☀️ 31 °C

      Seit dem Simba Day vor zwei Wochen wollte ich ins Stadion. Dafür ging es um 06.30 Uhr von Paje los, um die Fähre um 09.30 Uhr zu erwischen.
      Die Sorgen bzgl. des Tickets waren unbegründet, diese wurden einfach am Zaun verkauft. Den Eingang zu den VIP-Plätzen und die Busse der Teams waren auch sehenswert.
      Einen offiziellen Fanshop gibt es nicht, daher musste ein Trikot von der Straße herhalten. Mit diesem hatte ich dann auf einmal 1000 neue Freunde 😃.
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    • Day 64

      YANGA VS SIMBA

      November 5, 2023 in Tanzania ⋅ 🌧 28 °C

      Sonntag
      Am 05. November hieß es Derby-Tag in Daressalam. Simba spielte gegen Yanga. Die Uuwo-Freiwilligen reisten über Nacht mit dem Bus nach Daressalam an und verbrachten also schon den Morgen in der Stadt. Drei Stunden vor Anpfiff vereinten sich unsere Gruppe vorm Stadion und wir 3 stießen auch zur Gruppe dazu. Vorm Stadion konnten wir schon die besondere Stimmung erleben, denn die Menschenmassen feierten schon hier ihre Teams lautstark an. Schön hier zu sehen, wie friedlich die Fans selbst bei einem Derby miteinander umgehen. In Deutschland kaum vorstellbar. Im Stadion angekommen war auch hier schon vor Anpfiff eine atemberaubende Stimmung. Unsere Plätze befanden sich auf der Yanga-Fan Seite. Die Sicht von dort war perfekt, man hatte einen super Blick auf das ganze Spielfeld. Als dann endlich das Spiel losging, holten die Fans nochmal alles aus sich heraus und es wurde super laut. Durch die ganzen Trompeten wurde eine wahnsinnige Lautstärke geschaffen, sodass man kaum einander verstand. Der große Unterschied zu Deutschland ist, dass es hier keine Fan-Choreos und Fangesänge gab, dafür konnte man aber vereinzelte Tanzchoreos beobachten und ganz viele Trompeten hören. Das Spiel war in der ersten Halbzeit ziemlich ausgeglichen, beide Teams schossen jeweils ein Tor. Bei beiden Toren war auf beiden Seite ein Ausnahmezustand. Die Fans sprangen in die Luft und zeigten ihre Freude durch lautstarkes Jubeln. Die Stimmung war unbeschreiblich.
      In der zweiten Hälfte nahm das Spiel dann endlich Fahrt auf. Innerhalb von 15 Minuten schoss Yanga drei Tore. Es war unglaublich die Freude der Fans zu sehen und miterleben zu dürfen. Man kam gar nicht mehr zum Sitzen, da man sich mit seien Nachbarn einfach freute und mit feierte. Kurz vor Ende schoss Yanga dann noch das fünfte und letzte Tor dieses Spiels. Mit dem Ende rechnete wohl keiner von uns. Die Freude war riesig bei allen Yanga-Fans. Nach Abpfiff feierten die Fans ihre Mannschaft zum erfolgreichen Sieg. Das Stadion tobte. Vor dem Stadion ging die Feier weiter, alle Yanga-Fans beschrieben den Tag als einer der schönsten ihres Lebens. Wir machten uns vom Stadion auf den Weg in die Stadt, um den Abend gemeinsam mit einem Essen zu beenden. Von dort aus trennten sich unsere Gruppen wieder und wir fuhren zurück in unser Hotel. Die uuwo-Freiwilligen dahingehend nahmen um drei Uhr den Nachtbus zurück in Richtung Moshi.
      Das Fußball spiel ist von der Größe vergleichbar mit Bayern gegen Dortmund aber von der Stimmung eher Hsv gegen St Pauli.😃 (Am Ende hab ich garnicht bereut, dass ich Yanga Fan war😂)
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    • Day 22

      9,5h nach Dar es Salaam🚌

      November 23, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 30 °C

      Nach dem Frühstück gings los an die Bushaltestelle. Der Koch hatte für mich extra noch zwei Tomatensandwich für die Reise vorbereitet🥹🤍. Was für liebe Menschen es doch geben kann.! Definitiv eine riesen Weiterempfehlung von mir.! Der Bus kam nach 1h Verspätung endlich an. Es war jedoch nicht der, den ich gebucht hatte. Ich setzte mich auf einen freien Platz und ein Einheimischer neben mich. Auch er hätte den anderen Bus gebucht gehabt. Wenn man in Afrika mit dem Bus unterwegs ist, merkt euch eins: Nie zuhinterst sitzen.! Die Strassen sind so holprig, dass Gesäss bleibt nicht auf dem Stuhl😂. Wir wurden teilweise herumgeschläudert. Der Einheimische schlief zwischendurch ein. Wenn dann so ein Speedbump wieder kam, wurde er aus dem Schlaf gerissen und er musste sich irgendwo festhalten. Es sah teilweise so lustig aus, wir mussten beide so lachen😂.
      Er hatte Kekse mitgenommen, wobei er diese mit mir teilte. Das war wirklich eine nette Geste. Die Fahrt dauerte insgesammt 9,5h. 9.5h fast gratis Massage.! Als ich endlich im Hostel angekommen war, wurde ich von den Mitarbeitern in einem gebrochenen Englisch begrüsst und mir wurde mein Zimmer gezeigt. Es sah wirklich gut aus. Der Empfang war jedoch sehr schlecht und die Dusche hatte kein warm Wasser. Cold Shower it iiis.! Mir wurde noch Essen auf das Zimmer gebracht, da ich nebst dem Sandwich noch nichts gegessen hatte und dementsprechend sooo hunger hatte. Das Wechselgeld wollte die Mitarbeiterin behalten. Nun ja, so ist das eben hier🤭😂.
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    • Day 6

      Big City Life

      May 3, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 30 °C

      Nachts schafft es eine clevere Mücke unter Isabels Mückennetz zu schlüpfen und piekst und surrt vor sich hin. Natürlich bleibt das nicht ohne Folgen und aus geplanten sieben Stunden Schlaf werden auf einmal nur noch sechs. Schade Banane, denn die heutige Siesta wird für eine Fahrt zum Dentalverkauf geopfert werden. Aber los geht's mit süßen Bananen zum Vorfrühstück. Wir sind heute mal die Ersten in der Dental Station und putzen mit Sister Hifadhi die Behandlungszimmer. Heute kommen insgesamt nur sechs Patient*innen. Darunter sind ein kleiner Junge, der zwar bei der Anästhesie schrecklich weint, aber dann die Extraktion sehr tapfer wegsteckt und ein Mann der mindestens 5 Extraktionen aufgrund von tief zerstörten Zähnen bräuchte, aber heute nur der schmerzende 48 gezogen wird. Da beim ersten Extraktionsversuch direkt die instabile Krone abbricht muss Dr. Joseph am Ende mit ein zwei Handgriffen nachhelfen, um wirklich alle Wurzelreste zu entfernen. Direkt fällt uns auch eine doch recht große Beule an der rechten Stirn des Patienten auf. Auf Nachfrage von Dr. Joseph antwortet der Patient, dass diese schon seit 2019 dort sei und dass sie von einem Zusammenstoß beim Fußballspielen käme. Wir drei rätseln darüber was es sein könnte und vermutlich ein abgekapseltes Hämatom (?).

      Wir merken immer wieder: Meist ist die Angst vor der Zahnärztin/ dem Zahnarzt größer, als der Schmerz, was auch erwachsene Personen nur beim Anblick der Zange oder Spritze zum Weinen und Hyperventilieren bringen kann

      Nach unserem Frühstück um 11:00 kommen nur noch zwei Patient*innen und so sitzen wir mal wieder mit Dr. Joseph zusammen. Wir tauschen einige witzige Geschichten aus dem Studium aus und unterhalten uns darüber, was uns motiviert hat, diesen Berufsweg zu wählen.

      Er erzählt, dass er der jüngste aus fünf Geschwistern ist und fast alle im medizinischen Bereich tätig sind. Aber wer ihn tatsächlich motiviert hat, waren nicht seine Geschwister, sondern ein cooler, ein paar Jahre älterer Junge aus seinem Dorf. Er war schon immer Josephs Vorbild und als dieser anfing Zahnmedizin zu studieren entdeckte auch Dr. Joseph seine Leidenschaft für unseren Fachbereich.

      Nach dem Mittagessen zählen wir unser Geld. Wir haben gerade noch genug für die Taxifahrt und die Einkäufe, die wir im Dentalverkauf erledigen wollen. Sr. Hifadhi hatte im Vorhinein von Johannes (dem Gründer des Vereins Jino) schon eine bestimmte Summe überwiesen bekommen. Einen Teil hatte sie schon vorher für dringend benötigtes Komposit (Kunststoff) gebraucht, sodass wir unserer Rechnung nach noch Materialien im Warenwert von 50€ Euro für den Standort Kitunda ausgeben können.
      Um 14:00 geht's also mit dem immer gleichen Taxifahrer erst über die holprige Straße und dann über die Hauptstraße ca. 40 Minuten in die Innenstadt von Dar Es Salaam. Wir fahren an dem großen Bahnhof vorbei, von dem ein Zug bis nach Sambia abfährt, passieren Hochhäuser und volle Gassen. Nachdem wir vor einem riesigen Wolkenkratzer geparkt haben, laufen wir um die Ecke auf ein unscheinbares Gebäude zu. Auf der Fußmatte erwartet uns eine Überraschung (sieht Fotos) und wir wollen am liebsten alle in unsere Tasche stecken und mitnehmen. In der 2. Etage finden wir dann den Dentalverkauf "SMILES". Alles ist organisiert und fein säuberlich geordnet. Der Verkäufer spricht super Englisch und wir reden über all die verschiedenen Materialien und Instrumente, während Sister Hifadhi die richtigen Prothesenzähne für ihre "Dentures" raussucht.
      Wir kaufen noch vier Zangen zum Extrahieren der unteren Molaren (Backenzähne), ein Füllungsset (mit Komposit A1-A3,5 & B1, Ätzgel, Primer, Bonding und Bürstchen) und einen kleinen Bleischutz für das Röntgen am Standort Peramiho. Außerdem lassen wir uns noch den Apex Lokator zeigen. Sr. Hifadhi und Dr. Joseph sind beide sehr interessiert daran, eventuell bald auch Wurzelkanalbehandlung durchzuführen.

      Dann geht's zurück mit einem großen Schritt über die Kätzchen ins Taxi. Wir halten noch beim Geldautomaten an und fahren ein kurzes Stück weiter zu vielen Textilverkaufsständen an der Straßenseite. Direkt reden ca. fünf Personen auf Sr. Hifadhi ein, die mit uns im Schlepptau natürlich auffällt. Unbeeindruckt geht sie weiter zum angestrebten Laden und fragt uns welche Tücher wir schön finden. Es gibt eine riesen Auswahl und wir entscheiden uns für ein blaues und ein rotes Tuch. Dann nimmt Sr Hifadhi die Tücher und sagt:"Das ist mein Geschenk an euch!" So sweet. In unseren Gesichtern erstrahlt ein Grinsen "Asante sana Sister!"

      Auf dem Heimweg sehen wir überall Obst und Gemüse Verkäufer*innen und wir fragen Sister Hifadhi, ob wir noch Bananen und eine Ananas (Grüße an Laura und Kathi an dieser Stelle) kaufen können. Anstatt Ananas im englischen "Pineapple" versteht Sr. Hifadhi Apfel und bringt uns in einen kleinen Supermarkt. Nach aufgeklärtem Missverständnis kaufen wir trotzdem eine Schoki, Kekse und Nudeln ein, die wir in den kommenden Tagen für alle zubereiten wollen. Für die Bananen, Tomaten und Ananas müssen wir noch einmal eine Straße und Bahngleise überqueren, um zum Markt zu gelangen. Wie immer stapft Sr Hifadhi vorraus und wir wackeln hinterher.

      Nach fast vier Stunden in der City sind wir wieder in unserem safe harbour angekommen.

      Zum Abendessen gibt es überraschenderweise Nudeln 😂 welch Ironie
      Beim Essen hat die kleine Success Hummeln im Hintern und tanzt kreischend und singend um den Tisch herum, bis uns allen die Ohren wehtun. Isabel und Success machen noch ihre abendlichen Turnübungen und die kleine hat großen Spaß daran von uns im Salto durch die Luft getragen zu werden.
      Um 22:30 sind wir sehr froh uns bettfertig machen zu können und Isabel schläft noch beim Schreiben dieses Blogeintrags mit dem Handy in der Hand ein. 😂 Bis morgen!
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    • Day 52

      Dar es Salaam, Tanzania

      November 28, 2023 in Tanzania ⋅ ☀️ 31 °C

      Ken spent two days sick with a mysterious illness (Malaria? Cholera? Lyme’s disease? Or the dreaded Traveler’s Diarrhea?). We are carrying a mini-pharmacy (thanks Tanya for reviewing our medical kit selections!) so he recovered fairly quickly. While he was under the weather, Everett and I had the opportunity to meet up with his Uncle Sam from Uganda, who just happened to be working in Lusaka, Zambia. Sometimes the world conspires to make an unexpected chance meeting arise.

      Barely recovered from Ken’s affliction, we boarded a 5-hour bus ride north to a train station – the Tazara Railway connection that would take us to Dar Es Salaam, Tanzania over three days. A true gem and local experience, we will remember forever.

      Highlights:
      1. Two German ladies (the only other non-Africans) were our companions: laughing at the absurdities, sweating in the 95-degree non-AC train carriage, and conversing about life on the road (shout out: several of the pictures on this post are from Nina).
      2. Everyone speaking Zambian to Everett. In frustration, he secretly escapes back to his room, returning wearing his Ugandan jersey. Proudly announcing to the dining car occupants, “Now they will know where I’m from.”
      3. Squatting toilets, err, holes in the floor of the train: where you poop into a hole and it sprays onto the train tracks below you at 40 miles per hour. They lock the toilets at every stop so you can only use the toilets while the train is in motion.
      4. Catching up on school. Deep into long division, fractions, African geography, spelling words, and Big Nate on Kindle.
      5. Tanzanian immigration. Queuing in the dark with an immigration official at an unmarked desk, checking documents with his cell phone.
      6. Arriving a mere 18 hours late after our scheduled arrival, for a total of 62 hours.
      7. Negotiating for mangos: 6 for $0.40.
      8. The sweltering heat on Day 3. Day 1-2 was a pleasant, breezy 85. However, Day 3 was 100+ degrees in our room, when at one point we sat at a station for 3 hours while the locomotive was broken.
      9. Tanzanian landscapes. Seriously epic. Ok, the $100 visa might be worth it.
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    • Day 52

      Kirche mal anders

      June 18, 2023 in Tanzania ⋅ ☀️ 25 °C

      Pünktlich um 8:00, als wir aufstehen, stehen auch schon unsere Frühstückspfannkuchen auf dem Tisch draußen. Wir schnabulieren uns ein paar uns machen uns fertig. Zur Feier des Tages ziehen wir unsere neuen Kleidchen an, die Martha für uns genäht hat. Sie sitzen wie angegossen und wir machen noch schnell ein Zwillingsbild im Spiegel.
      Auf dem Weg nach oben werden wir vom Hahn und den Ziegen begrüßt. Pünktlich um 9 Uhr stehen wir also oben abfahrbereitlt, auch wenn uns gesagt wurde, dass es wohl eher African time wird. Ein paar Kids sind schon im Kirchenoutfit und werden von Lekei im großen Auto zur Kirche gebracht, die ca. 6 km entfernt ist. Nachdem er sie abgesetzt hat, fährt er selbst in die Innenstadt, um dort in seiner Kirche den Gottesdienst abzuhalten. Andere Kids springen jedoch noch in ihren Alltagsklamotten herum. Franz füttert während wir warten die Gänse, die wild rumschnattern und sich ums Futter kloppen. Alle watscheln hintereinander her und probieren sich gegenseitig Federn rauszurupfen. Pretty altbert draußen herum und fängt irgendwann ganz plötzlich an zu heulen und zeigt in ihren Mund. Isi geht zu ihr, um nachzuschauen und tatsächlich finden sich mehrere zerkaute Metallstücke unter ihrer Zunge. Keine Ahnung, wie die da hingekommen sind, aber nach einem Mal Ausspülen mit Wasser ist wieder alles gut. Als alle restlichen Kinder ihre Kleider und Hemden übergezogen bekommen haben, geht es um 9:30 auch für uns los. Wir quetschen uns zu viert auf die Rückbank und Martha, ihr Ehemann und die zwei Kinder nehmen vorne auf dem Beifahrersitz Platz während Agatha das Auto gekonnt den Berg hinauf steuert. Kurz vor der Kirche geht es noch eine steile Kurve und einen huckeligen Anstieg hoch und wir wackeln von rechts nach links. Es ertönt schon lautstarke Musik durch die offenen Fenster des Kirchengebäudes. Als wir reinkommen stehen alle Kinder mit ihren Outfits aus dem gleichen Stoff in einem Kreis und liefern sich ein Dancebattle. Immer wieder treten sie einzeln in die Mitte und zeigen ihre Moves. Vor allem Jaqueline ist ganz vorne mit dabei und wenn die anderen Kinder zu schüchtern sind kommt sie vor und füllt den Kreis.

      Am Anfang haben wir das Gefühl, dass nur Kinder und Erwachsene aus Lekeis Familie hier sind, aber bis 10 Uhr füllen sich dann doch noch die hinteren Reihen der Kirche mit Menschen und der Gottesdienst beginnt. Zunächst kommt der Kinderchor vorne auf die Bühne und singt ein Lied. Die Mikrophone sind viel zu laut, wodurch alles komplett schief und durcheinander klingt. Wir hoffen wir kommen heute ohne bleibende Hörschäden aus der Kirche raus. Es geht weiter mit Kirchenliedern der Predigt, Gebeten, wo alle wieder wild durcheinander reden und Tanzeinlagen der Kinder, die immer wieder die Kirche verlassen, um sie tanzend und im Gleichschritt wieder zu betreten. Eines der Gebete, welche von der stellvertretenden Pastorin durch das Micro geführt werden, dauert sogar ganze 12 Minuten und wird irgendwann von Agatha (Leitende Pastorin) beendet. Zwischendrin werden wir beide aufgerufen, um auf die Bühne zu kommen. Wir müssen uns einmal vorstellen und sagen woher wir kommen.

      Der Gottesdienst zieht sich ordentlich in die Länge und wird beendet mit der Gabe von Geschenken an die Pastorin. Dabei handelt es sich um eine Menge Waschmittel, Seife, Salz und 2 lange Stoffe, die die Kinder über den Köpfen tragen. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden ist der Gottesdienst (endlich) vorbei und wir reihen uns draußen alle in einer Reihe auf, sodass wir allen anderen Menschen, die rauskommen, einmal die Hand geben. Dann werden noch Lollis verteilt und selbst die Kleinsten (teilweise kein Jahr alt) bekommen einen in den Mund gesteckt. Das Mittagessen wird in riesigen Eimern gebracht. Ein Eimer ist voll mit Reis, der andere voll mit Kochbananen und Fleisch. Dazu gibt es noch Krautsalat und für jeden ein Softdrink. Die meisten öffnen die Flaschen (Metalldeckel) mit ihren Zähnen , wobei uns ein kalter Schauer den Rücken runter läuft. Auch Martha (die Tochter von Lekei) tut dies und Isi schüttelt nur den Kopf, worauf sie mit einem peinlich berührten Lachen antwortet.
      Der Mann von Martha versucht wiederum verzweifelt seine Flasche mit einer zweiten zu öffnen und bevor er sich verletzt, greift Isi ein und zeigt ihm wie es funktioniert (diesmal ohne Dusche).
      Nach einer Weile wird draußen noch ein Gruppenfoto mit (fast) allen Kids geschossen und wir machen uns auf den Rückweg. Dieses Mal zu zwölft in dem kleinen Fünfsitzer. Tahnee, Isi und Jaqueline auf der Rückbank mit Giovanna, Tatu, Pretty und Ibrahim auf dem Schoß, vorne wieder Martha und ihr Mann mit Gianna und Miles auf dem Schoß und natürlich Mama Agatha am Steuer. Den ersten Kilometer rennt Barak, einer der Jungs (ca. 10 J.) vor dem Auto her. Er ist echt fix, aber den ganzen Weg hält er dann doch nicht durch und wir überholen ihn irgendwann.

      Nach der Kirche gehen wir schnell zum Guesthouse, denn wir müssen wirklich sehr dringend aufs Klo. Danach wird erstmal ein ausgiebiges Mittagschläfchen eingelegt. Für Tahnee bedeutet das einen "Mittagsschlaf" von fast fünf Stunde, von 15:00 bis 19:30. Isi legt sich in der Zwischenzeit ins Wohnzimmer und knüpft ihre Bändchen weiter. Irgendwann kommen Eliza, Jaqueline, Agatha und Giovanna rein uns Isi schafft es nicht mehr rechtzeitig die Bändchen zu verstecken. Alle sind sehr interessiert daran, wie es geht und so macht Agatha mit Isi's Hilfe ihr eigenes Bändchen.
      Den Abend lassen wir ruhig ausklingen und gehen nach dem Essen früh ins Bett.
      Usiku mwema.
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    • Day 17

      von Songea nach Mbamba Bay

      September 24, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 26 °C

      Heut ging's von Songea nach Mbamba Bay, unser Ziel. Hier bleiben wir jetzt 3 Tage am Lake Malawi, dem größten See von Tanzania. Schwimmen ist super, die Krokodile sind hoffentlich am nächsten Strand🐊🐊.
      Unterwegs besichtigten wir noch ein Kloster und ein Krankenhaus, das von deutschen aufgebaut wurde.
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    • Day 62

      Daressalam

      November 3, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 30 °C

      Freitag
      Heute sind wir nach Daressalam gefahren. Wir sind erst mit dem TukTuk ca 30 Minuten zur Fähre gefahren, das war wirklich eine verrückte Erfahrung. Auf der anderen Seite angekommen wollten wir wieder mit dem TukTuk 15 Minuten weiter fahren. Doch dann wurde unser Fahrer von der Polizei angehalten und wir mussten aussteigen, außerdem hatte er auch einen platten…🤦🏽‍♀️😂 Wir haben dann die Polizisten gefragt, ob sie uns ein neues TukTuk rufen könnten. Doch dann ist ein Kollege von ihnen angehalten und wollte uns mitnehmen. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen..😂 was sehr dumm war! Wir haben am Anfang ausgemacht das wir ihm 10000 geben und er war auch einverstanden. Doch dann aufeinmal, als wir angekommen waren hat der Polizist richtig rumgebrüllt und gesagt wir müssen 20000 zahlen. Hier in Tansania ist die Polizei sehr korrupt. Wir konnten natürlich nicht widersprechen und mussten dann 20000 zahlen. Im Shoppingcenter angekommen war ich richtig überrascht weil es mir ein bisschen aussah wie ein Deutsches Shoppingcenter. Wir haben nach Trikots gesucht für das folgende Fußballspiel am 5.11. 👍🏼 Wir wurden auch alle 3 fündig und sind nach dem wir etwas bei kfc gegessen haben wieder zurück ins Hotel gefahren. Abends waren wir richtig müde und sind früh schlafen gegangen.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Ilala, Ilala District

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