• Ulli Brennenstuhl

Alpendurchquerung Wien Nizza

Inspiriert von dem Buch 2000 km Freiheit will ich zu Fuß über den Alpenbogen in ca. 3,5 Monaten von Wien nach Nizza wandern En savoir plus
  • Etappe 69: Die GTA beginnt

    29 juillet 2023, Italie ⋅ ☁️ 14 °C

    Gestern Abend hatte ich noch einen regelrechten Planungsflow und habe tatsächlich mal einen groben Etappenplan bis Nizza gemacht.

    Ende August wird zu knapp aber in der ersten Septemberwoche sollte ich in Nizza sein. Also noch etwas über 30 Etappen und somit bin ich ziemlich genau bei 2/3 der Strecke.

    Heute sollte dann eine recht normale Etappe werden mit üblichem Pensum, daher bin ich auch erst kurz nach 8 gestartet.

    Es ging kurz hinab um den Fluss Toce, bzw. dessen Schlucht/Klamm über über eine Brücke zu überqueren und dann durch das Dorf Baceno. So viele wunderschöne alte Gebäude.

    Der Weg ging heute wieder viel über Wiesen, durch Wälder und an kleinen Siedlungen bzw. Almen vorbei.
    Es war am Vormittag relativ schwül und heiß, aber ich war da halt auch nur noch auf 600m Hlöhe.

    Bald kamen aber ein paar Wolken für die ich dankbar war und am späten Vormittag kam etwas a Regen - ich war aber mehr vom Schwitzen nass als von den paar Tropfen die runter kamen.

    Der Weg war die meiste Zeit angenehm, aber zum höchsten Punkt für heute, dem Passo Buca de Lupo (Wolfsloch) ging es dann die letzten 200 Höhenmeter erstaunlich steil und auch schlechtem, schmalen Pfad nach oben, aber natürlich kein Problem.

    Da ich gut in der Zeit lag und es auch bei meiner Unterkunft im Tal geheißen hatte, dass man erst ab 17-17:30 ins Zimmer kann, habe ich spontan entschlossen noch 30 Minuten weiter nach oben zum Rifugio Pietro Crosta zu laufen um dort zu Mittag zu essen.

    Ich war leider etwas spät dran (13:40), daher gab es keine Pasta mehr und d es wurde mal wieder Polenta, immerhin mit Wildschweingulasch. Vermutlich hab ich einfach den Rest der Polenta bekommen, die Portion war schon sehr groß, allerdings war es mein Hunger auch.

    Spätestens ab hier hab ich mich dann auf der GTA oder zumindest einer der Varianten befunden..GTA steht für Grande Transversata delle Alpi (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Grande_Traversa…) und ist ein bekannter Weitwanderweg, der mich nun fast den Rest der Strecke begleiten wird.

    Ich halte mich aber nicht streng an ihn und fasse auch viele Etappen zusammen, weil sie mir zu kurz währen.

    Nach dem Mittagessen ging es noch 1,5 Stunden hinab ins Tal bis nach Varzo. Kaum am Bed & Breakfast Alpe Veglia angekommen habe ich auch gleich zwei Rennradfahrer kennen gelernt und mit einem von ihnen hab ich mich dann zum Abendessen verabredet.

    Paolo kommt aus der Nähe von Locarno und hier gab es schon wieder einen lustigen Zufall: er kennt die Hüttenwirtin der Baita Arami, wo ich leiteten Sonntag war, sehr gut.

    War dann eine sehr nette Unterhaltung bei gutem Essen und Wein.

    Da ich gestern etwas in meiner Planung versunken bin und viel zu spät geschlafen habe wird heute wieder etwas nachgeholt.
    En savoir plus

  • Etappe 70: Über den Passo di Variola

    30 juillet 2023, Italie ⋅ ☀️ 18 °C

    Nachdem ich gestern geklagt hatte, dass mein Reisewaschmittel / Rei in der Tube fast leer ist und man hier sowas nicht bekommt hat mir Paolo heute morgen noch seines geschenkt und gemeint er kommt eh wo vorbei wo er ein neues kaufen kann. Super nett 😁

    Das es heute erst ab 7:30 Frühstück gab, bin ich erst gegen 8 los. Ich bin es ja schon gewöhnt, dass das Frühstück in Italien eher rudimentär ist, aber heute war es schon sehr dünn, aber mei, ist halt so.

    Ich musste heute erst mal ein Stück durch Varzo und dann hinunter zum Fluss Diveria. Das Stück geht wohl fast niemand, ich bin mittlerweile ganz gut darin mit meinen Stöcken die Brennnesseln nieder zu mähen.

    Ab dem Fluss war dann erst mal 1600 Höhenmeter steiler Anstieg auf schmalen Pfaden angesagt - auch der Teil wird wohl nicht so oft begangen, aber es lief super gut und nach knapp 4 Stunden stand ich schon auf dem Passo di Variolia.

    Der Weg nach oben war nicht ganz so spannend, aber danach war die Aussicht wunderbar.

    Ab dem Pass hatte ich noch 10km Strecke, die schön zu gehen und mit wenig Höhenmetern waren und auch schnell vergingen.

    Spätestens jetzt weiß ich, dass ich auch wieder komplett fit bin: 2000 Höhenmeter Aufstieg und mehr als 20 Kilometer und ich war nach 8 Stunden am Ziel 😁

    Als ich dann im die Nähe des Rifugio Gattascosa kam war schon Musik zu hören und erst dachte ich mir “Wo bin ich denn hier gelandet?”, aber sie Stimmung war dann gut und ich hab die Abwechslung bei einem Bier genossen.

    Auf der Hütte sind relativ viele Deutsche, so hab ich für heute Abend auch wieder nette Gesprächspartner gefunden.
    En savoir plus

  • Etappe 71: Zur Alpe Cheggio

    31 juillet 2023, Italie ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute standen ein paar Höhenmeter weniger auf dem Programm, dafür war es etwas mehr auf und ab und es ging über mehrere Pässe und Scharten.

    Das Wetter war heute auch perfekt zum Wandern: nicht zu warm, nicht zu kalt, immer ein leichtes Lüftchen und ein paar Wolken.

    Es ging erst mal hinauf zur Bocchetta Gattascosa, die gleich hinter der Hütte lag und von dort einen schlecht markierten, aber gut erkennbaren Weg zum Cima Verosso.
    Auf dem Weg sind mir auch 2 Steinböcke begegnet, darüber hab ich mich sehr gefreut, die letzten hatte ich tatsächlich am 25.05 unterhalb der Voisthalerhütte gesehen. Ich hoffe es werden noch mehr.

    Vom Cima Verosso hatte man dann ein grandioses 360 Grad Panorama, die heutige Etappe war mal wieder ein besonderes Highlight.

    Der Abstieg vom Cima Verosso war dann überhaupt nicht mehr markiert, aber es war nur ein kurzes Stück bis man wieder auf einen normalen Weg am Passo di Oriaccia
    kam.

    Von hier ging es dann etwas bergab, aber schon bald wieder hinauf, am Rifugio Alpe Il Laghetto vorbei, und bald war ich am Passo Campo.

    So ähnlich ging es dann weiter, als nächstes kam der Passo della Preja.

    Hier gab es nun 2 Varianten, aber ich wollte natürlich oben lang und es ging auf schmalem, ausgesetzten Pfad weiter hoch zum Passo Castello. Hier ging es dann kurz unangenehm steil nach unten und dann noch über die Bocchetta dei Pianei.

    Puh, jetzt nur noch nach unten, aber leider war der Abstieg alles andere als angenehm. Der Weg war sehr eingewachsen und dadurch sehr schwierig zu gehen. Weiter unten war er dann sogar gemäht, allerdings lag das Heu noch auf dem Weg und sowas rutschiges hab ich selten erlebt.

    Aber alles gut gegangen und bald war ich bei der Alpe Cheggio und dem Rifugio Citta di Novara.

    Heute musste ich dann mal wieder das Nähzeug auspacken, bei meiner Tourenhose löst sich wieder eine Naht - ich hoffe sie hält noch bis Nizza durch. Ich komme gar nicht mehr durch viele große Orte wo ich Ersatz kaufen könnte. Das wäre immer mit einem Umweg verbunden.
    En savoir plus

  • Etappe 72: Ulli und das Tal der Bremsen

    1 août 2023, Italie ⋅ ☁️ 11 °C

    Für heute war das Wetter nicht so richtig gut angesagt, in der Nacht hat es auch ziemlich geregnet, aber heute Morgen war es zumindest trocken.
    Es war alles ziemlich Wolken verhangen, könnte aber schlimmer sein.

    Es ging dann erst mal ein gutes Stück talwärts und durch viele kleine,, teils wunderschöne Dörfer und immer in der Nähe von Wasserläufen entlang. Der Weg war oft zugewachsen und es wimmelte nur so vor Bremsen.

    So ging es ungefähr 2 Stunden lang: ich wild fuchtelnd und mit dem Abwehren beschäftigt - für die Menge an Bremsen hab ich erstaunlich wenig Stiche abbekommen.

    Der weitere Weg ging dann wieder steil im Wald nach oben. Im Vergleich zu gestern war die Etappe vom Ausblick Mai, aber es kann auch nicht jeder Tag ein Superlativ sein.

    Nach 2,5 Stunden Aufstieg bin ich an der Alpe Colma mit dem Rifugio Colma angekommen. Auf den ersten Blick sah es geschlossen aus, aber es war doch geöffnet und ich hab mich spontan für ein kleines Mittagessen entschieden. Es gab frischen Salat mit Tomaten und Köse von der Alpe.
    Wunderbar, Salat bekommt man auf den Hütten eher selten.

    Nach der ausgiebigen Pause hatte ich noch 2 Stunden Abstieg vor mir, der aber auch recht einfach und unspektakulär war.
    Mittlerweile bin ich im Anzascatal angekommen.

    Ich hab auch mal wieder meine Statistik gepflegt: gestern habe ich die 1500 Kilometer überschritten. Auch wenn ich sie gelaufen bin eine irre Zahl 😄
    En savoir plus

  • Etappe 73: Zur Alpe Selle

    2 août 2023, Italie ⋅ ☁️ 15 °C

    Puh die Unterkunft gestern war schon etwas an der Grenze. Hab erst mal ein ungeputztes Zimmer bekommen, hat sich aber schnell klären lassen und die Pizza abends war lecker. Für eine Nacht war es gerade noch ok.

    Heute früh ging es dann in leichtem auf und ab wieder etwas weiter ins Tal hinein. Ein schöner Weg über die Dörfer und nach einer Stunde ging es dann in ein Seitental. Eigentlich sollte im Ort ein Geldautomat sein, den scheint es aber nicht mehr zu geben. Bin aber zum Glück noch ganze gut ausgestattet.

    Im nächsten Dorf gab es einen Supermarkt, der natürlich genutzt wurde um etwas Obst und eine kleine Pizza fürs Mittagessen zu kaufen.

    Jetzt ging es dann weiter nach oben über viele kleine Dörfer und Wald einen Bergrücken entlang. Da das Wetter wieder relativ gut war eine schweißtreibende Angelegenheit.
    Ich habe heute auch wieder wenige Leute getroffen, sogar am meisten Pilzsammler.

    Da ich mal wieder gut voran gekommen bin, bin ich mittags dann noch kurz auf den Minigipfel Pizzetto und habe dort meine Mittagspause gemacht und die kleine Pizza gegessen und ein Nickerchen gemacht.

    So langsam zog es aber zu und der Wetterbericht meinte auch es könnte noch regnen. Also doch schnell weiter und das nächste Wegstück war wieder etwas spanned, da sehr eingewachsen. Zum Glück ging das nur eine halbe Stunde so, ist doch immer recht anstrengend weil man nicht so gut sieht wo man hintritt und sehr aufpassen muss.

    Immerhin war ich nun im Blaubeerwunderland angekommen und gönnte mir noch einen ausgiebigen Nachtisch😄

    Es war auch nur noch eine Stunde bis zum Rifugio Alpe Selle und das war auch gut so. Das Wetter machte dicht, es wurde neblig und unangenehm. Ich bin dann genau vor dem Nieselregen angekommen und hab mich sehr über die warme Dusche gefreut😆
    En savoir plus

  • Etappe 74: Ins val Sermenza

    3 août 2023, Italie ⋅ ☀️ 20 °C

    Der Abend gestern auf der Hütte war noch sehr lustig. Das Essen war exzellent und reichlich. Ich bin mit 3 Schweizern am Tisch gesessen, die dem Rotwein nicht abgeneigt waren und später wurden dann italienische Klassiker gesungen - wir hatten Spaß, die Hüttenwirtin war nicht ganz so begeistert, aber ich hatte es ja nicht angezettelt🤷‍♂️

    Zum Glück war das Wetter heute morgen wieder besser. Es gab zwar noch kurze Nebelphasen und es war etwas windig, aber kein Vergleich zu gestern.

    Es ging erst mal ein Stück nach oben auf den Colle d‘Egua, wieder in traumhaft schöner Landschaft.
    Von dort ging es hinunter ins Valsesiatal in das Dorf Carcoforo, hier war wohl gerade eine Hochzeit im Gange, aber da ich nicht passend gekleidet war, bin ich schnell weiter😂

    Nun kam der Hauptanstieg für heute zum Colle del Termo, dem Übergang ins val Sermenza.
    Da ich mich heute mal wieder top fit gefühlt habe bin ich ohne Pause bis oben gelaufen und war schon kurz nach 13 Uhr oben. Hier hab ich mir dann doch eine Pause gegönnt.

    Bis nach Rima, wo meine heutige Unterkunft ist, war es noch etwas Abstieg, aber heute war ich wirklich flott und schon um 15 Uhr am Ziel.

    Die Unterkunft ist heute ein „Posto Tappa“, also eine offizielle Unterkunft an der GTA. Es war zwar etwas verwirrend wer einen hineinlässt, aber es hat dann doch gut geklappt.
    Unschlagbar: 25€ mit Frühstück, sauber und gepflegt und es gibt eine Waschmaschine🎉 Kommt genau zum richtigen Zeitpunkt
    En savoir plus

  • Etappe 75: Ins Valle Vogna

    4 août 2023, Italie ⋅ 🌩️ 15 °C

    Etappe 75 - Wahnsinn! Schon wieder ein Jubiläum und heute habe ich auch die Marke von 100000 Höhenmetern überschritten.
    Ich habe auch 3/4 der gesamten Tour geschafft. Da ich die Etappen bis Nizza schon grob geplant habe weiß ich nun, dass ich ungefähr bei 100 herauskommen werde, hängt noch etwas vom Wetter und der Verfügbarkeit der Unterkünfte ab.

    Da für heute am Nachmittag Gewitter angesagt waren, ich in den letzten Tagen ein ordentliches Pensum hatte und in den nächsten Tagen auch wieder knackige Etappen anstehen, habe ich heute in der Früh entschieden die heutige Route etwas abzukürzen.

    Ich bin dann bewusst auch gemütlicher gegangen und hab mir mehr Zeit gelassen - hat sehr gut getan.
    Im Aufstieg von Rima zum Colle Mud war der Weg wieder mit Blaubeeren gesäumt und so habe ich mich gemütlich den Berg hochgefuttert.
    Am Colle Mud angekommen traf ich eine Steinbockfamilie mit einem Jungtier, die nicht sehr scheu und keine 5 Meter vom Weg entfernt waren - ein sehr schöner Anblick.

    Kurze Zeit später kam ich am Rifugio Ferioli vorbei und hier hab ich mir noch einen Kaffee genehmigt - der in der Unterkunft beim Frühstück war nicht so der Hit.

    Es ging dann hinunter ins Tal nach Alagna Valsesia. Der Weg war gut zu gehen und ich war schon passend zu Mittag dort. Auf dem zentralen Platz habe ich mich dann in ein Café gesetzt und eine Miaccia Valsesia, eine lokale Spezialität gegessen. Am ehesten mit Piadina zu vergleichen, am besten mal googeln, ich hab keine deutsche Seite dazu gefunden. Nach einer ausgiebigen Pause, die mit einem Doppio Macchiato abgerundet wurde, hab ich dann noch meine Bargeldvorrätw aufgefrischt und mich auf den restlichen Weg gemacht. Der Weg durch den Ort war auch wunderbar - sehr viele schöne alte Häuser.

    Der weitere Weh ging zwar leider viel auf der Straße entlang, aber immerhin mit wenig Verkehr.

    Der Himmel wurde inzwischen schon dunkler und die ersten Donner waren zu hören. Kaum war ich am Ziel, dem Rifugio Valle Vogna, ging es auch schon mit den ersten Tropfen los und mittlerweile hat es sich gut eingeregnet, also mal wieder alles richtig gemacht 😁
    En savoir plus

  • Etappe 76: Ins Valle Cervo

    5 août 2023, Italie ⋅ ☀️ 22 °C

    Gestern hat es abends dann noch ziemlich geschüttet, aber ist ja gut so wenn es dann am nächsten Tag wieder besser ist.

    Da heute eine lange Etappe anstand und andere Gäste das Frühstück für 6:30 ausgemacht hatten, habe ich noch da gleich angeschlossen.

    Da eine meiner Nichten heute ihren 10. Geburtstag hatte und um 7 schon wach war habe ich nach dem Frühstück noch schnell das WLAN in der Unterkunft für einen Videocall genutzt um zu gratulieren und bin dann kurz nach 7 gestartet.

    Es hatte doch ziemlich abgekühlt und es ging ein kühler Wind, dann muss man halt schneller laufen, wenn man über das Tshirt nichts anziehen will 😂

    Leider ging es auch noch eine ganze Weile im Schatten dahin, erst gegen 9:30 schaffte es die Sonne über die Berge.

    Dafür war der Weg entlang der Vogna traumhaft schön. An den umliegenden Bergen konnte man sehen, dass es gestern über 3000m leicht geschneit haben musste und später sind mir auch viele Hagelreste begegnet. Muss gestern hier oben richtig ungemütlich gewesen sein.

    Unterwegs ist mir dann eine Herde Hochlandrinder begegnet. Die sehen ja knuffig aus, besonders der Nachwuchs, aber wenn 30 davon auf dem Wanderweg stehen hat man doch ziemlich Respekt vor den Hörnern und man geht mit etwas Abstand vorbei.

    Ich bin heute super voran gekommen und war kurz vor 11 am Passo del Maccagno. Mal wieder grandiose Aussicht auf die Monterosagruppe (siehe auch Video).

    Leider war es hier oben recht windig, also nicht zum Verweilen für eine Pause geeignet.
    Ich bin also erst mal ein Stück abgestiegen und hab mir dann ein paar Kekse genehmigt.

    Es ging jetzt wieder über einige Pässe bergauf und bergab (Colle Loozoney, Bocchetta di Niel, Colle della Mologna Grande), aber immer tolle Aussichten.

    Vom Colle della Mologna Grande konnte ich das erste Mal bis in die Po-Ebene und bis nach Biella sehen.

    Von hier waren es nur noch 15 Minuten bis zum Rifugio Rivetti. Da ich heute wirklich sehr flott unterwegs war, hab ich mir hier eine ausgiebige Pause mit Pasta und Café gegönnt und mit den Gästen und dem Hüttenpersonal geplaudert.

    Da es aber noch weiter ging hab ich mich nach einer Stunde wieder auf den Weg gemacht und bin flott ins Tal nach Piedicavallo gesaust.
    Von hier ging es dann nochmal eine gute Stunde wieder nach oben bis zum Rifugio Madonna delle Neve.

    Ich war dann kurz vor 16 Uhr schon am Ziel und hab heute die Tourenplanung um ganze 3 Stunde unterboten😁
    En savoir plus

  • Etappe 77: Zum Colma di Mombarone

    6 août 2023, Italie ⋅ ☀️ 12 °C

    Letzte Nacht hat es ziemlich zum Stürmen angefangen, man hatte schon fast das Gefühl, dass das Dach der Hütte bald wegfliegt.

    Heute morgen war es dann auch noch nicht besser, aber der Hüttenwirt meinte, dass es tagsüber wenn mehr Sonne da ist besser werden sollte.

    Leichtsinnigerweise habe ich während dem Frühstück meine Bergschuhe außen vor die Hütte gestellt, aber an die Hauswand. Die Einlegesohlen waren noch vom Trocknen hineingestellt und der Wind hat tatsächlich eine weg geweht - Zum Glück hing sie ein paar Meter weiter am Zaun, das wäre sonst ziemlich unangenehm geworden 😇

    Ich bin dann kurz nach 7 gestartet und musste erst mal wieder ein Stück ins Tal. Von hier stand dann ein Weg an, wo ich schon geahnt hatte, dass er sehr wenig begangen ist.
    Dem war auch dann so, er war ziemlich eingewachsen, aber gut markiert und je höher ich kam, umso leichter wurde es, da einfach die Vegetation niedriger wurde.

    Ich bin dann schon um 10 auf der Bocchetta di Fenestra angekommen und hatte damit auch schon knapp 1000m Aufstieg hinter mir - die Hälfte für heute 😅

    Es ging dann noch 20 Minuten auf nervigem Weg wieder nach unten, bis ich endlich auf bessere Wege kam.

    Und es ging auch schon wieder nach oben zur Bocchetta di Lago und von hier auf einem schönen, abwechslungsreichen, Weg zum Rifugio Coda. Ich war hier kurz vor 13 Uhr und damit bot sich mal wieder eine Mittagspause mit Pasta an, da ich wieder gut in der Zeit lag.

    Der Wind pfiff hier aber leider immer noch recht ordentlich, er hat mich auch den ganzen Tag begleitet. An Draußensitzen war nicht zu denken🥲

    Nach einer Stunde bin ich dann wieder los und der Wind bzw. der Windchill war so stark, dass ich fast die Handschuhe auspacken musste und im Tshirt ging es auch nicht mehr. Zum Glück war das aber nur auf einem Bergrücken so, nach 15 Minuten wurde es etwas besser.

    Ich hatte jetzt noch 2 Stunden Gratwanderung vor mir, bei dem Wind auch nicht ganz ohne, aber es war dann doch nicht so wild wie befürchtet.

    Die Blicke vom Grat waren wieder grandios: Links die Po-Ebene und rechts super Fernsicht.

    Ich bin dann gut im Rifugio Mombarone angekommen, leider ist es selbst in der Sonne durch den Wind so kalt, dass ich nun zum Schreiben drinnen sitze.
    Aber ich darf mich nicht beschweren, das Wetter soll halten und der Wind übermorgen weg sein😄
    En savoir plus

  • Etappe 78: Push it to the limit

    7 août 2023, Italie ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Titel der heutigen Etappe ist eine Anspielung auf das gleichnamige Lied aus dem Soundtrack des Films Scarface mit Al Pacino (https://youtu.be/Olgn9sXNdl0). Push it to the limit war schon bei einigen Touren in der Studentenzeit das Motto, aber nochmal besonders heute. Aber von Anfang:

    Bei meiner Planung war ich letztens hier in der Gegend etwas in einer Sackgasse gelandet. Ich fand einfach keine gute Kombination von Etappenlängen und Unterkünften.

    Ich bin aber immer noch mit Max in Kontakt, daher wusste ich, dass er im Rifugio Bruno Piazza war. Ich hab ihn dann gesagt von wo er dorthin gestartet ist und er meinte vom Rifugio Mombarone. Also den Tourenplaner angeworfen… 1900m Aufstieg und 3070m Abstieg… ich habe ihn dann erst mal ungläubig gefragt ob der das wirklich so gemacht hat und er bejahte das: 2000m runter, 1900m hoch und nochmal 1000m runter. Ich fing dann an zu grübeln und nach ein paar Tagen war ich soweit, dass ich es auch wagen wollte.

    Deswegen bin ich heute auch schon wieder um 7 los. Es hatte aber die ganze Nacht gestürmt und war immer noch nicht besser. Ich bin direkt mit langer Hose und Softshelljacke gestartet, aber das Thermometer zeigte -2 Grad und der Windchill machte es so kalt, dass ich keine 5 Minuten von der Hütte weg noch eine Kleidungsschicht und Handschuhe auspacken musste.

    Zum Glück war es nur die ersten 30 Minuten so kalt, danach war ich etwas geschützter vom Wind und konnte bald nach und nach schon wieder Kleidungsschichten reduzieren.

    Da es heute lang werden sollte war ich natürlich fix unterwegs und bin nur so ins Tal geflogen: die ersten 2000m Abstieg hatte ich nach knapp 2:30 Stunden bewältigt. Der Weg war teilweise etwas nervig und landschaftlich auch nicht so besonders, vielleicht war ich deswegen so schnell😇

    Im Tal gab es dann eine kurze Shoppingpause für Vorräte und Mittagessen, aber schnell machte ich mich an den Aufstieg und kam wieder recht gut voran.

    Gegen 12 hatte ich schon 1000m vom Aufstieg geschafft und mir dann eine längere Pause gegönnt um die zuvor gekaufte Pizza zu genießen. Der Wind war mittlerweile auch komplett weg und in der Sonne konnte man es sehr gut aushalten.

    Nach der Pause war es schon fast wieder zu warm, aber es ging trotzdem gut weiter und um 14 Uhr hatte ich den Aufstieg auch schon geschafft.

    Vor dem weiteren Abstieg gab es nochmal eine Pause mit Keksen und zur Entspannung der geschundenen Füße.

    Der zweite Abstieg war schon etwas zäher, die Füße jammerten dann doch etwas was ich ihnen da antue. Ich hab dann aber immer wieder kurze Pausen eingelegt und war dann doch schon kurz nach 16 Uhr am Ziel.

    Wow, das waren heute dann knapp 5000m Höhenunterschied, den ich bewältigt habe. Hätte mir das am Anfang der Tour jemand gesagt, hätte ich das nicht geglaubt.

    Meine Grenzen haben sich seit Beginn der Tour schon mehrfach verschoben, aber ich unterschätze mich immer noch. Wenn ich nicht mit Max gesprochen hätte, dann wäre ich die Etappe so wahrscheinlich nicht gegangen.
    En savoir plus

  • Etappe 79: Nach Frassinetto

    8 août 2023, Italie ⋅ ☀️ 21 °C

    Mein heutiges Ziel liegt etwas abseits der GTA. In einem der Orte wo ich eigentlich lang gekommen wäre war die Unterkunft komplett ausgebucht und so musste ich - schon vor ein paar Tagen - umplanen.

    Ich hab mich dann heute am Rand der Alpen zur Po-Ebene etwas weiter gemogelt. War nicht wirklich hoch aber mal wieder ein paar spannende Pfade mit dabei.

    Das Rifugio Bruno Piazza lag wirklich herrlich ruhig im Wald und ich hatte das Lager komplett für mich alleine - nach dem anstrengenden Tag gestern sehr angenehm😴

    Nach dem Frühstück ging es ein kurzes Stück über das Örtchen Traversella ins Tal und dann zum Colletto di Bossola. Bis hier war der Weg noch sehr einfach.

    Danach war schon von der Karte zu erahnen, dass es spannender wird. Der Weg / Pfad war zwar nicht markiert, aber er war tatsächlich gemäht und gut erkennbar und so ging es eine Stunde dahin. Danach war es genau umgekehrt: Der Weg war gut markiert, aber eingewachsen und nochmal 30 Minuten später war er nicht markiert und eingewachsen. Ohne digitale Karte und GPS hätte man sich definitiv verirrt.

    Hier ging es auch langsam voran, aber nach weiteren 45 Minuten war ich wieder auf normalen Wegen.

    Bei der Pian Delle Nere habe ich dann eine Mittagspause eingelegt. Gestern hatte ich im Übermut zwei große Stücke Pizza gekauft und heute war ich dann froh, dass noch eines übrig war.

    Ab hier war der Weg dann auch unschwierig. Ich hatte aber noch ein gutes Stück vor mir, war dann heute mit über 26 km Strecke doch einiges.

    Ich hatte es mir aber nach der gestrigen Etappe schlimmer vorgestellt, hatte aber heute keinerlei Muskelkater oder Probleme mit den Knien.

    Morgen gibt es dann endlich mal wieder eine Etappe mit weniger Strecke und Höhenmetern 🎉

    Ich bin gespannt was mich erwartet: Die Unterkunft hat mich vorgewarnt, dass Dorffest wäre und deswegen laute Musik wäre - aber ich bin ja anpassungsfähig 🤣
    En savoir plus

  • Etappe 80: Durchs Valle Orco

    9 août 2023, Italie ⋅ ⛅ 24 °C

    Gestern gab es zum Abendessen noch eine Pinsa „La Fuego“ mit Salame piccante und ‘Nduja (https://de.m.wikipedia.org/wiki/’Nduja) - sehr, sehr lecker🤤

    Heute stand dann ein Talhatscher an, um
    wieder in Richtung GTA zu kommen.

    Nach einem kurzen Abstieg ging es fast 20 km das Valle Oroco nach oben. Zum Glück musste ich nicht viel Bundesstraße laufen, sondern konnte meistens Wege gehen, die über kleine Dörfer gingen.
    1,5 Kilometer gingen leider aber nicht anders, da ich plötzlich vor einer gesperrten Fußgängerbrücke stand.

    Ansonsten war der Tag nicht sonderlich spektakulär.
    Zum Schluss ging es nochmal 400m nach oben bis nach San Lorenzo. Im Tal war es recht warm, daher war ich nach 27 km froh am Ziel zu sein.

    Morgen wird wieder interessanter 😁
    En savoir plus

  • Etappe 81: Über die Bocchetta Fioria

    10 août 2023, Italie ⋅ ☀️ 23 °C

    Dass ich gestern überhaupt nach San Lorenzo gelaufen bin war der Tatsache geschuldet, dass ich im Tal keine vernünftige Übernachtungsmöglichkeit gefunden hatte. Die 400 Höhenmeter nach oben musste ich nämlich heute wieder runter.

    Das Abendessen hat mich das aber schnell vergessen lassen: Simona, die Chefin der kleinen Trattoria, hat mich und die anderen Gäste mit Antipasti verwöhnt und gerade wenn man dachte, dass ist jetzt alles kam sie mit dem nächsten Schwung.

    Und danach gab es noch sehr leckere Pasta.

    In der Früh musste ich also erst wieder runter ins Tal und dann leider wieder ein ganzes Stück im Tal entlang. Ich konnte die Straße aber fast komplett vermeiden und bin mal be wieder über ein paar spannende alte Wege gekommen, wo man sich schon etwas durchkämpfen musste.

    Aber als dann der Anstieg in Richtung Bocchetta Fioria los ging war der Weg wunderbar zu gehen und auch markiert.

    Jetzt hieß es 4 Stunden Anstieg. Heute konnte ich wieder Blaubeeren snacken und es waren heute auch mal Himbeeren mit dabei😋

    Gegen Mittag habe ich eine gut 1,5 Stunden vor dem höchsten Punkt dann eine Pause eingelegt und auch etwas im Gras gedöst.
    Hat zwar gut getan, aber irgendwie bin ich danach nicht mehr so richtig in die Gänge gekommen und der restliche Anstieg war sehr zäh.
    Vielleicht lag es aber auch an der Temperatur.

    Die letzten 100 Höhenmeter zur Bocchetta waren dann noch eine unangenehm steiler Grashang, aber auch das war schnell geschafft und der Blick war dann genial.

    Unter mir die Laghetti di Bellagarda, weiter im Tal der Stausee Lago di Ceresole und dahinter einige 3000er - ist übrigens schon die Grenze zu Frankreich.

    Von hier ging es dann noch gut 2 Stunden hinunter bis nach Ceresole Reale, wo meine heutige Unterkunft ist.
    En savoir plus

  • Etappe 82: Weiter nach Pialpetta

    11 août 2023, Italie ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute war seit langem mal wieder eine kürzere Etappe angesagt, wobei kurz für mich mittlerweile unter 6 Stunden Gehzeit bedeutet.

    Ich bin dann heute auch erst um 8 zum Frühstück und gegen 8:30 gestartet.

    Es ging mal wieder ein Stück durch Wald nach oben, aber bald wurde das Gelände lichter und man hatte nochmal schöne Ausblicke ins Tal.

    Der Weg wurde dann immer felsiger und ich stand schon um 11:30 auf dem Colle della Crocetta.

    Da heute ja zeitlich sehr ent sehr entspannt war, habe ich dann erst mal ein Stündchen Pause gemacht, den Ausblick und die Ruhe genossen.
    Er kamen dann doch noch ein paar Wanderer und ich wollte mich schon auf den Weg machen, aber ich hab mich dann doch noch fast eine weitere Stunde verquatscht 😂

    Jetzt ging es über einfaches Gelände noch 2,5 Stunden hinter ins Val Grande bis nach Pialpetta. Die Sonne hat ganz gut herunter gebrannt.

    In Pialpetta angekommen habe ich erst mal den Alimentari geplündert, selbst hier begegnet einem alkoholfreies Paulaner Weißbier.

    Nach üblicher Routine (Duschen, Waschen. Ausruhen) habe ich noch etwas weiter geplant und gebucht.

    Ich bin auch wirklich erstaunt: Hier ist ja am 15.8 Ferragosto und ich habe gedacht das wird mit den Unterkünften schwierig, aber das scheint bei Berghütten nicht so zu sein. Bis 16.8 bin ich jetzt erst mal versorgt😄
    En savoir plus

  • Etappe 83: Weiter nach Balme

    12 août 2023, Italie ⋅ ☁️ 21 °C

    Da ich im Moment genau der GTA folge treffe ich auch einige Leute auf dem Weg, die ich dann auch in der Unterkunft oder am nächsten Tag wieder treffe. Gestern hab ich mich noch gut mit einem Paar aus Holland beim Abendessen unterhalten und auch heute hatten wir den gleichen Weg.

    Aber man geht dann doch eher für sich, weil jeder sein Tempo hat aber man trifft sich unterwegs dann immer wieder.

    Heute war leider das Wetter etwas schlechter als angekündigt, die Wolkendecke hatte die Gipfel fest im Griff.
    Es hat zwar immer wieder aufgelockert, aber die Sonne konnte sich leider nicht durchsetzen.

    Nach dem Frühstück ging es sofort los mit dem Anstieg. Es war heute sehr schwül und nach 30 Minuten war ich schon klatschnass geschwitzt.
    Heute waren zwar keine Bremsen unterwegs, aber ich wurde die nächsten 2 Stunden von diversen Mücken und Fliegen umschwirrt was recht lästig war.

    Ich kam aber trotzdem (oder gerade deswegen?) flott voran und hab mich weiße sehr über Himbeeren und Blaubeeren gefreut.

    Am Weg lag dann auch der Laghi di Trione, den ich für eine kurze Erfrischung genutzt habe - herrlich nach der ganzen Schwitzerei.

    Es ging nun noch 45 Minuten zum Colle di Trione nach oben, aber leider wurden die Wolken wieder dichter. Vom Colle hatteman kaum Blick.

    Nachdem mir das hauptsächlich süße Frühstück hier doch etwas zu blöd wurde, hatte ich mir gestern noch Brot, Salami und Käse gekauft und habe dann das Mittagessen am Colle trotz eingeschränkter Sicht genossen und eine Stunde Pause gemacht. Bald kamen auch die Holländer vorbei und es wurde wieder geplaudert.

    Es ging dann noch knapp 2,5 Stunde ins Tal auf etwas schlecht markiertem Weg, aber dank GPS war das natürlich auch kein Problem.
    Je weiter ich ins Tal gekommen bin, im so besser wurde die Sicht auch wieder.

    Noch schnell ein Abstecher in den lokalen Alimentari um noch mehr Käse, ein Eis und ein Bier zu kaufen. Damit hab ich es mir dann am Bach gemütlich gemacht und den Füßen eine Kneippkur gegönnt.

    Von hier war auch die Unterkunft keine fünf Minuten mehr entfernt.
    En savoir plus

  • Etappe 84: Zum Lago di Malciaussia

    13 août 2023, Italie ⋅ ☁️ 19 °C

    Das Essen gestern in der Unterkunft „Les Montagnards“ in Balme war mal wieder hervorragend: Antipasti, hausgemachte Ravioli als Primi Piati, Ente mit Orangensoße als Secondi und als Nachtisch Tiramisu - damit sind die Energiereserven wieder aufgefüllt 😋.

    Heute morgen war dann das Wetter zum Glück etwas besser als gestern. Zwar nicht wolkenfrei, aber viel mehr Sicht.

    Heute war mal wieder eine etwas längere Etappe geplant, da ich eine 6 und eine 3 Stunden Etappe der GTA zusammengefasst habe. Machen aber viele an der Stelle.

    Es ging mal wieder mit einem längeren Anstieg zum Passo Paschiet los. Anfangs mal wieder durch Wald, bald aber felsiger und an de Laghi Verdi vorbei. Landschaftlich super schön und die Reflektion der Bergkette im See war genial (siehe Fotos).
    Ich war dann recht fix am Passo Paschiet und da es erst ca. 10 Uhr war bin ich gleich noch etwas weiter.

    Es ging kurz etwas hinab, dann aber gleich wieder auf den Colle di Costa Fiorita hinauf. Hier hab ich dann eine längere Brotzeitpause eingelegt, Käse und Salami genossen und dem Wolkenspiel zugeschaut.

    Von hier standen jetzt aber 2 Stunden Abstieg auf unangenehmen Pfad an. Zum Glück war es trocken, bei Regen wird davon abgeraten.
    Man musste sich schon konzentrieren, aber es ging gut voran und ich war gegen 13 Uhr schon in Usseglio.

    Von hier läuft der offizielle Weg dann komischerweise an der Straße entlang, aber ich konnte über viele kleine, auf der Karte eingezeichnete Wege die Straße fast komplett umgehen.

    Es waren aber dann doch noch fast 10 km am Fluss entlang bis zum Ziel. Wenig schwierig, aber sehr warm.
    Zum Glück gab es zwischendrin mal eine Bar wo ich mir ein kühles Getränk und ein Eis gegönnt habe.

    Gegen 16 Uhr war ich dann auch am Ziel, dem Rifugio Vulpot am Lago di Malciaussia.

    Die morgige Etappe wird spannend, weil der Wetterbericht noch etwas wackelt, aber mehr dazu morgen😇
    En savoir plus

  • Etappe 85: Rocciamelone the hard way

    14 août 2023, Italie ⋅ ⛅ 18 °C

    Die letzten Tage hatte ich schon um den heutigen Tag gezittert: Es war geplant auf den Rocciamelone, einen bekannten, 3538 Meter hohen, Gipfel zu gehen.

    Allerdings sah es lange so aus, als würde das Wetter überhaupt nicht mitmachen - zu hohe Gewittergefahr und auch zu bewölkt.

    Erst in den letzten 2 Tagen wurde der Bericht für den Vormittag etwas besser.

    Problem war nun, dass ich über den Normalweg ca. 7 Stunden zum Gipfel gebraucht hätte, da es erst mal 5 Stunden außenrum gegangen wäre.

    Ich habe aber dann noch eine spannende Variante mit Aufstieg über den Nordgrat gefunden, die jemand mit „Rocciamelone the hard way“ betitelt hatte. Das ist allerdings nur relativ zum Normalweg zu verstehen.

    Über die Route war der Gipfel von meiner Unterkunft in 4-5 Stunden zu erreichen. Da der Wetterbericht aber ab 11-12 schon erhöhte Gewittergefahr ansagte gab es nur zwei Möglichkeiten: 1. den Gipfel auslassen oder 2. sehr früh aufstehen und losgehen.

    Ich habe mich dann natürlich für die 2. Variante entschieden. Also 4:15 aufstehen und um 5 Uhr mit Stirnlampe losgehen.

    Die zwei Holländer, die schon seit ein paar Tagen die gleichen Etappen hatten, wollten auch mitkommen und auch ein Germeringer hatte den gleichen Plan. Er ist aber sehr flott und mit extrem leichten Gepäck unterwegs und wollte etwas später starten.

    Wir sind also dann zu dritt um kurz nach 5 mit Stirnlampe gestartet und es ging auch gut dahin. Ich war aber dann doch etwas flotter unterwegs und die beiden meinten, dass ich einfach mein Tempo gehen soll.

    Nach ca. 1,5 Stunden habe ich dann gesehen wie die beiden umgedreht sind. Wie ich später erfahren habe, hatte sich eine der beiden heute nicht fit genug gefühlt.

    Ich bin dann wirklich sehr schnell voran gekommen und war gut in meinem Zeitplan.
    Der Sonnenaufgang war dann auch sehr schön anzusehen.

    Es ging am Rifugio Tazzetti vorbei und kurz danach kam eine kurze Kletterstelle, die aber kaum der Rede wert war.

    Auf dem Grat, den es nun entlang ging , begegneten mir noch ein paar Steinböcke und bald hatte mich der Germeringer eingeholt.

    Wir gingen den weiteren Weg nun zusammen und bald standen wir auf dem Col della Resta. Von hier ging es ca. 500 Meter über den Rocciamelonegletscher, der aber spaltenfrei und sehr flach ist. Dadurch kann man ihn recht einfach queren. Natürlich hatte ich mich hier im Voraus genau informiert.

    Nach dem Gletscher ging es etwas durch Geröll und bald hoch zum Nordgrat. Der war nicht schwierig, aber mittlerweile auf 3200m angekommen merkte man die Höhe dann schon ordentlich. Aber auch das ging ganz gut mit etwas reduziertem Tempo und gegen 9:30 standen wir dann schon auf dem Gipfel.

    Es waren nur ein paar Leute hier und wir waren rechtzeitig oben, so dass die Sicht noch recht gut war. Die Wolken waren noch weiter im Tal. Schon ein grandioser Ausblick und ich war sehr glücklich, dass es doch noch geklappt hat.
    Auch der Anstieg war wirklich sehr schön, abwechslungsreich und auch etwas fordernd - also genau richtig.

    Hier gab es natürlich erst mal eine Pause und der Ausblick wurde genossen.

    Es wurde dann doch etwas wolkiger und nach 45 Minuten machte ich mich an den Abstieg - ich wollte mein Wetterglück nicht herausfordern.

    Der Abstieg über den Normalweg war nicht schwierig und es kamen mir viele Leute entgegen - ob die noch viel Ausblick hatten 🤷‍♂️

    Um kurz nach 12 war ich dann schon am Ziel für heute, dem Rifugio la Riposa. Hier wurde erst mal der riesige Hunger gestillt und jetzt werde ich etwas relaxen und einen Mittagsschlaf machen.
    En savoir plus

  • Etappe 86: Durchs Valle di Susa

    15 août 2023, Italie ⋅ ⛅ 18 °C

    Das mit dem Mittagsschlaf hat gestern leider nicht funktioniert. Ich war zwar ziemlich KO und müde, konnte aber nicht einschlafen.
    Habe es aber trotzdem ruhig angehen lassen.
    Die Gewitter kamen dann gestern tatsächlich erst nach 20 Uhr, aber hinterher ist man immer schlauer und gestern habe ich alles richtig gemacht 😁

    Gestern hatte ich ja vom Gipfel nicht ca. 1400m Abstieg und heute ging es erst mal in das Valle di Susa hinunter auf 450m. Also nochmal ca. 1700m runter. Was für ein Gegensatz innerhalb von 24 Stunden 3000m Unterschied zu haben.

    Der Weg war angenehm, aber es war natürlich je tiefer man kam umso wärmer. Anfangs ging es noch aber ich hatte dann nach dem Abstieg 2 Stunden in der Ebene mit kaum Schatten und das war schon zäh.

    Eigentlich hatte ich mir eine schöne Pizzeria am Weg für eine Mittagspause ausgesucht, das Frühstück war heute nämlich sehr dürftig, aber leider ging mein Plan nicht auf. Vermutlich wegen Ferragosto war es wohl eine geschlossene Gesellschaft.

    Hilft ja nix, also noch einen der letzten Müsliriegel verputzt und weiter. Ich hatte noch 1300m Anstieg vor mir.
    Es ging zwar wieder durch Wald nach oben, aber es war sehr schwül und ich klatschnass. Fühlte sich heute fast anstrengender an als gestern.

    Gegen 15 Uhr kam ich dann am Rifugio Amprimo vorbei und hab mir dann Tagliere Misto gegönnt und ein Bier dazu.
    Craftbeer hat es mittlerweile auch auf die Hütten in Italien geschafft und es war wirklich lecker.

    Der (Bier)Durst hat dann über den Verstand gesiegt und ich hab mir noch ein zweites genehmigt.

    Zu meinem Ziel, dem Rifugio Toesca, war es aber noch eine weitere Stunde nach oben. Voll Bier beschwingt ging es also weiter, aber eigentlich trotzdem recht flott.

    Zu meiner Überraschung hab es im Rifugio auf 1711m selbst-gemachtes Eis und eine Kugel Minze mit Schoko und eine Kugel Thymian waren jetzt genau das richtige.
    En savoir plus

  • Etappe 87: Ins Vallone di Bourcet

    16 août 2023, Italie ⋅ ☁️ 21 °C

    Gestern Abend gab es noch ein lustiges Missverständnis mit dem Abendessen 😂

    Vorgestern gab es als Primi Piatti Antipasti und danach als Secondi Polenta mit Gulasch.

    Gestern gab es dann erst Antipasti und dann Rissotto. Auf die Frage ob man Nachschlag will habe ich mit ja geantwortet, weil ich dachte es wäre die Secondi Piatti. Ich hab dann etwas gestaunt als nochmal ein Riesenteller mit Kartoffelbrei und einem Fleischpflanzerl (natürlich in italienischer Variante) kam. Alles sehr lecker, gab auch noch einen Nachtisch, aber danach waren dann sowohl ein Verdauungsschnapps als auch ein Verdauungsspaziergang notwendig
    🤣

    Heute bin ich dann schon kurz nach 7 gestartet, aber nicht weil die Etappe so lang war, sondern weil ich dringend meine Vorräte auffrischen musste. Die Kombination aus Wochenende, Gegend mit wenig Ortschaften und Feiertag haben dazu geführt, dass nicht mehr viel im Rucksack übrig war.

    Da hier aber alle Geschäfte mittags schließen, musste ich vor 12:30 im Tal sein und es war doch ein gutes Stück bis dorthin.

    Vom Rifugio Toesca ging es erstmal nach oben. Sehr schöne Morgenstimmung, die Wolken stiegen langsam nach oben, waren aber bald ganz weg. Der Weg war schön und mir sind auf dem Weg nach oben einige Gämse begegnet, die aber für ein gutes Foto zu weit weg waren.

    Kurz nach 9 war ich dann schon am Colle dei Sabbione und es ging dann mal wieder 1600m hinunter ins Tal. Der Weg war schön und ging am Rifugio Selleries vorbei und dann auf kleinen Pfaden hinunter.

    Gegen 11:45 war ich dann schon in Villaretto und habe mich mit Brot, Käse, Salami, Tomaten und Keksen für die nächsten Tage eingedeckt. Ich bin dann noch etwas weiter gelaufen und habe dann an einem Bach mit meinen erbeuteten Leckereien Mittagspause gemacht und meine Füße mal wieder in kalten Wasser entspannen lassen.

    In der Pause hatte ich dann einen kurzen Schreckmoment. Ich hatte übersehen, dass ich tatsächlich bis Frankreich, also die nächsten 9 Tage durch keinen Ort mit Geldautomat mehr komme und es ohne großen Umweg auch nicht möglich wäre das noch einzubauen.
    Glücklicherweise konnte ich in letzter Zeit so oft mit Karte zahlen, dass sich das trotzdem ausgehen sollte😮‍💨 Ja die Infrastruktur wird hier immer dünner 😂

    Nach der Pause hatte ich noch 2,5 Stunden weg vor mir, der mal wieder unspektakulär war. Es ging im Wald steil nach oben und ab und zu tröpfelte es etwas, aber viel kam nicht runter.

    Ich bin heute in dem sehr kleinen Bergdorf Chasteiran im Rifugio Serafin, dass sehr idyllisch liegt.

    Mit der heutigen Etappe sind auch die letzten 14 Tage meiner Tour angebrochen, wenn nichts mehr unerwartetes passiert komme ich am 29.08 in Nizza an und bin ab dem 25.08 in Frankreich 🇫🇷
    En savoir plus

  • Etappe 88: Val Germanasca

    17 août 2023, Italie ⋅ ⛅ 22 °C

    Gestern Abend war mal wieder sehr nett. Es war noch ein französisches Paar im Rifugio Serafin, die mit dem Rad unterwegs sind.

    Die beiden haben mich dann eingeladen mit ihnen zusammen zu essen und es wurde ein unterhaltsamer Abend. Mein Französisch ist sehr eingerostet, dass Englisch der Franzosen war es auch, aber sie sprachen auch italienisch und ein paar Worte Deutsch.

    Spätestens nachdem alle ein ein paar Gläser Rotwein hatten war das Sprachchaos perfekt 😂
    Das Essen im Rifugio Serafin war übrigens auch wieder ausgezeichnet. Falls mal jemand in die Ecke kommt: man kann mit dem Auto hinfahren.

    In der Früh ging es dann wieder auf schmalen Pfaden weiter. Ich war ja nicht mehr auf der GTA, sondern bin wieder quer durch. Anfangs war es noch ganz gut, dann zunehmend eingewachsener und die letzten 100 Höhenmeter zum Col Clapier war dann trotz GPS Track kein Weg mehr zu finden und ich musste mich den Hang durch Gras und Büsche nach oben kämpfen. Puh, ziemlich anstrengend.

    Von hier ging es dann zum Glück wieder besser und ich musste erst mal wieder eine Stunde über absteigen, es ging an Höfen und kleinen Siedlungen vorbei.

    Und schon ging es wieder nach oben, aber leider war die Wegfindung ziemlich chaotisch: kaum markiert, starke Abweichung des eigentlichen Verlaufs und der Karte. Das hat dann doch Zeit und Nerven geraubt😠 So schlimm wie heute hatte ich das bisher auf der ganzen Tour noch nicht.

    Aber was soll’s, es hat ja doch geklappt.

    Kurz nach 13 Uhr wahr ich dann auf dem Colletto Delle Fontane. Hier bin ich wieder auf die GTA gestoßen und die Wege waren nun wieder besser.

    Praktischerweise war hier ein Picknickplatz und ich habe endlich eine Pause gemacht - wenn man irgendwo im Nirgendwo auf kleinen Pfaden ist will man lieber erst mal das Stück hinter sich bringen als Pause zu machen 😉

    Ich war ohnehin schon fast am Weitergeben, als plötzlich einige neugierige und hungrige Ziegen vorbei kamen. Ich konnte gerade noch mein Essen weg packen und habe dann den Ziegen meinen Tisch überlassen - um jeden Krümel haben sie sich gezankt.

    Jetzt hatte ich noch knapp 2,5 Stunden vor mir, aber der Weg war jetzt angenehm und nach der Pause ging es gut dahin bis nach Ghigo di Prali, hier bin ich in deinen Posto Tappa der GTA.

    Ab morgen werden die Wege dann wieder besser. Ich komme in ein Gebiet, wo ich vor 6 Jahren schon mal einen Teil der GTA gelaufen bin. Ich habe den aber als so schön in Erinnerung, dass ich ihn gerne nochmal laufe und es sind auch ein paar Rifugios dabei, auf die ich mich freue.

    Heute gibt es nicht viele Bilder, die Strecke war nicht so besonders😇
    En savoir plus

  • Etappe 89: Valle Pellice

    18 août 2023, Italie ⋅ ⛅ 22 °C

    Seit langem gestern mal wieder kein Empfang und das WLAN ging leider nicht…

    Juhu gestern Abend gab es mal wieder die Möglichkeit Pizza statt Polenta zu bekommen, das habe ich natürlich ausgenutzt.
    Ansonsten war es ein ruhiger Abend, ich war der einzige Wanderer und nach dem Essen habe ich mich dann auch bald zurückgezogen, war doch recht KO.
    Glücklicherweise hatte ich mal wieder ein Zimmer/Lager für mich alleine 😁

    Heute morgen ging es dann für mein Empfinden spät los, aber es gab leider erst ab 8 Frühstück. An sich nicht so schlimm, aber hier ist es im Moment selbst auf >1000m recht warm und dann starte ich lieber früher. Dafür gab es Croissants zum Frühstück, das hatte ich ewig nicht mehr.

    Es ging noch kurz im Tal entlang und dann standen knapp 3 Stunden Aufstieg zum Colle Giulian an. Der Weg war angenehm zu gehen und immer mal wieder im Schatten, so dass es mit einem gelegentlichen Blaubeersnack gut dahin ging und ich schon kurz nach 11 am Colle Giulian war.
    Eine kurze Pause und den schönen Ausblick genießen, aber für die Mittagspause war es zu früh.

    Jetzt ging es wieder 1300m nach unten und mit wenig Schatten - man merkt schon wie die Hitze einen schlaucht, egal wieviel Wasser man trinkt.

    In der Hälfte hab ich mir dann etwas Schatten unter einem Baum gesucht, mich in die Wiese gelegt und Mittagspause gemacht - mal wieder mit Brot, Käse und Salami, zum Nachtisch ein paar Kekse.

    Die Hitze wurde nicht besser und ich war froh, als ich in Villanova, dem tiefsten Punkt, für heute, angekommen war. Eine kurze Pause mit Eis und einem kalten Eistee musste hier sein.

    Jetzt ging es nochmal 1,5 Stunden am Torre Pellice entlang und nochmal 500m hoch zum Rifugio Jervis. Wie eine andere Welt. Bis Villanova hatte ich niemanden getroffen und hier kamen mir Heerscharen entgegen. Ich bin halt jetzt genau westlich von Turin und man kann sehr weit mit dem Auto hoch fahren.

    Ich hatte noch überlegt im Torre Pellice zu plantschen, aber es sah zwischendrin mal sehr nach Gewitter aus, also lieber weiter.

    Es war dann sehr schön auf Pfaden zu wandern wo ich vor ein paar Jahren schon einmal gelaufen bin und der Weg bis zum Rifugio Willy Jervis verging schnell.

    Das Gewitter kam natürlich nicht, dafür widme ich jetzt dem Biersortiment und genieße die Aussicht🍻⛰️🌄
    En savoir plus

  • Etappe 90: Val del Po

    19 août 2023, Italie ⋅ ☁️ 17 °C

    Das Rifugio Jervis kannte ich ja schon, die Stimmung war wieder gut und das Essen überragend. Ich musste die Secondi Piatti Abbestellen weil Antipasti (Zucchine in Caprione) und Primi Piatti (Gnocci von Panne e Speck) schon so üppig waren, dass nur noch Panna Cotta mit Haselnuss als Nachtisch ging. Ihr seht schon ich werde hier auf den letzten Etappen noch vor größere Herausforderungen gestellt 😉

    Heute morgen ging es dann auf einer Hochebene weiter in das Valle Pellice hinein. Noch angenehm kühl und wunderbare Morgenstimmung. Im Talschluss ging es dann aber nach oben und die Sonne war ab 9 Uhr schon ziemlich stark. Kurz vor dem Rifugio Granero bin ich deswegen kurz in den Lago Lungo gesprungen, aber länger als 30 Sekunden hat man es nicht ausgehalten - aber es war erfrischend.

    Weiter nach oben ging es dann über den Colle Manzol. Es ging hier für 15 Minuten unangenehm steil nach innen, aber bald wurde es einfacher und ging schon wieder Richtung Colle Armoine nach oben.

    Da es mittlerweile 12 war, hab ich auf dem Weg dorthin am Lago Arbancie meine Mittagspause eingelegt, war der perfekte Ort dafür und wunderschön und ein Nickerchen war auch noch drin.

    Zum Colle Armoine war es danach auch nicht mehr weit und da man nicht mehr weit vom Monviso entfernt ist hatte man hier einen sehr guten Blick. Da hier der Giro di Viso entlang geht ist aber deutlich mehr los, aber immer noch erträglich.

    Es ging nochmal 20 Minuten nach unten bis es auf spannendem Weg zum Rifugio Giacoletti hoch ging. Hier war ich auch schon mal und ich wurde am Weg nicht enttäuscht: Auch dieses Mal waren Steinböcke unterwegs.

    Da Samstag ist, ist hier entsprechend viel los und die Hütte ist voll, aber so ist es halt😇
    Leider herrscht wohl auch extremer Wassermangel, daher fällt das Waschprogramm heute aus bzw. ist sehr eingeschränkt. Zum Glück weiß ich, dass ich morgen aber auf jeden Fall wieder die Möglichkeit habe.

    Ich befinde mich hier übrigens auch nur 1,5 km von der Po-Quelle entfernt.
    En savoir plus

  • Etappe 91: Um Monviso und Valle Varaita

    20 août 2023, Italie ⋅ ⛅ 24 °C

    Das Rifugio Giacoletti war wieder sehr schön, einfach wegen der Lage und den Steinböcken, die man hier sehen kann.
    Aber doch etwas eine andere Welt als vor ein paar Jahren.
    Das letzte Mal war ich im September unter der Woche da und wir waren keine 10 Leute auf der Hütte.
    Jetzt im August an einem Samstag, war die Hütte natürlich übervoll und es herrscht seit 2 Jahren Wassermangel. Das geht soweit, dass das Spülwasser aus der Küche für die Toiletten benutzt werden muss und die Spülung dann manuell per Eimer funktioniert. Letztes Mal vor 6 Jahren konnte man sogar noch duschen, jetzt wird man angehalten nur Hände und Gesicht zu waschen.
    Geht auch, aber so verschwitzt im Hüttenschlafsack ist dann nicht so prickelnd.
    Seit langem hatte ich auch mal ein komplett volles Lager. Es ging einigermaßen, aber es waren leider doch viele Leute da, die nicht so die Erfahrung und/oder Rücksicht hatten und dann nachts wenn sie mal raus mussten schön mit der Stirnlampe 1x alle angeleuchtet haben. Aber so ist es halt 🤣

    Ich musste dann gegen 4:30 auch mal raus und hab zum Glück übersehen, dass es für nachts auch ein WC in der Hütte gegeben hätte. Dadurch bin ich dann aus der Hütte raus und der Sternenhimmel war traumhaft.

    In der Früh ging es dann mit wunderbarer Morgenröte weiter und die Steinböcke waren als ich los bin auch schon wieder da.

    Es ging dann erst mal wieder ein Stück hinunter und an einigen Seen vorbei. Am Lago Chiaretto hab ich mich dann für ein kurzes Bad entschieden. Das hat dann nach dem Wassermangel sehr gut getan und war super erfrischend und dringend nötig.

    Ich glaube ich hab die anderen Wanderer etwas geärgert, da die schöne Reflektion dann erst mal dahin war🤣

    Es ging dann um Colle dei Viso hoch und ich nutze die Möglichkeit mit dem Viso Mozzo nochmal einen über 3000m hohen Gipfel mitzunehmen.
    Da ich den kleinen Weg wieder runter musste hab ich nochmal einen großen Schluck getrunken, eine Kleinigkeit zu essen und mein Geld und Dokumente eingepackt und den Rucksack dann hinter einem Felsen deponiert. Was ein tolles Gefühl ohne Rucksack den Berg hochzulaufen.
    Ich war dementsprechend schnell und hatte die 360m Aufstieg in 30 Minuten hinter mir - ok ich wollte auch wissen wie schnell ihr das mit meinem Trainingszustand schaffe 😁

    Ich musste dann doch aber über die anderen Wanderer etwas schmunzeln, wieso fast jeder den schweren Rucksack mit hoch geschleppt hat🤷‍♂️

    Nach etwas Pause ging es wieder den gleichen Weg hinunter und noch 10 Minuten weiter zum Rifugio Quintino Sella. Hier genehmigte ich mir Pasta, ein kühles Getränk und einen Café zum Mittagessen bevor es weiter ging. Die Mittagshitze war schon ziemlich heftig und noch hatte ich 12 km vor mir.

    Man merkte aber bald, dass man die bekannte Wanderrunde Giro di Viso wieder verlassen hatte: Es war merklich weniger los, was ganz angenehm war. Zum Glück kamen auch ein paar Wolken und etwas Wind, sonst wäre es unerträglich gewesen.

    Die meisten Höhenmeter im Aufstieg für heute hatte ich schon geschafft, es ging nur noch kurz zum Passo Gallerino nach oben und von hier minimal zum Passo San Chiaffredo.

    Was für mich heute wirklich spannend war, war die Mischung aus sehr schöner Gegend, Dinge an die ich mich noch von vor 7 Jahren erinnern konnte und Dinge, die an die ich mich erst wieder erinnert habe, als ich sie wieder gesehen habe.

    So ging es nach dem Passo San Chiaffredo durch ein Stück, an dem Wanderer hunderte, wenn nicht tausende Steinmännchen gebaut haben.

    Jetzt ging es nochmal 1000m nach unten, erst steinig und dann durch Wald. Die Hitze wurde wieder anstrengender und man konnte die Trockenheit auch wie in den letzten Tagen am Boden sehen: die Wege stauben nur so und dass merke ich auch beim Waschen der Kleidung, da kommt schon eine ziemlich braune Brühe raus.

    Gegen 15 Uhr war ich dann schon am Ziel, dem Rifugio Grongios Martre. Bei der letzten Tour war ich mit einem Freund (Nico) mit zufällig hier gelandet, weil ein anderes Rifugio nach einem Brand geschlossen hatte.

    Seitdem wollte ich immer mal wieder hier her. Luca und Laila, die das Rifugio betreiben, haben so einen schönen Ort geschaffen und sind so freundlich, dass ich mich tatsächlich schon die ganze Tour über darauf gefreut habe wieder hier her zu kommen. Es ist auch eigentlich mehr eine nette, kleine Pension als eine Berghütten, e gibt auch nicht viele Zimmer.

    Ich bin gespannt ob das Essen wieder so gut ist wie beim letzen Mal, gehe aber schwer davon aus.
    Ich kann nur jedem empfehlen mal hier her zu kommen: https://www.grongiosmartre.com/ , man kann allerdings nicht mit dem Auto direkt hinfahren, aber der Weg ist nicht weit.
    En savoir plus

  • Etappe 92: Valle di Bellino

    21 août 2023, Italie ⋅ ☀️ 20 °C

    Nachdem ich ja keinen kompletten Tag Pause mehr mache sollte heute mal etwas kürzer sein, ich wollte auch im Rifugio Grongios Martre entspannt frühstücken, da ich schon wusste, dass es hier mal ein großartiges Frühstück gibt.

    Ich bin also erst kurz nach 9 von dort gestartet und es ging bald am Lago di Castello entlang nach Pontechianale, wo ich noch schnell etwas einkaufen wollte, da es für die nächsten 5 Tage die einzige Möglichkeit war.

    Schnell war dann nichts, sowohl in der Bäckerei, als auch im Minimarket waren lange Warteschlangen, was sicher auch an den Campingplätzen am See lag. Nach 40 Minuten hatte ich dann alles und es ging in Richtung Colle Della Battagliola.

    Mit den Einkäufen fühlte sich der Rucksack gleich um einiges schwerer an, es ging steil im Wald hinauf und war da es schon ca. 10:30 war recht warm. Trotz dem Schatten im Wald war es sehr schwül und zu allem Überfluss wurde ich 1,5 Stunden von einem Schwarm von 50 - 100 Fliegen begleitet. Immerhin war nichts dabei was gestochen hat, aber das war schon sehr unangenehm.

    Zum Glück kam weiter oben etwas Wind auf und am Colle angekommen hat sich der Schwarm wegen Sonne und Wind verzogen. So schlimm hab ich da noch nie erlebt.

    Es ging jetzt nochmal ein gutes Stück auf kleinen Pfaden am Grat zum Passo del Ciat weiter an dem dann noch ein kurzes Stück mit leichter Kletterei zum Monte Pietralunga folgte.
    Auch hier war ich vor ein paar Jahren schon, daher wusste ich noch ungefähr was auf mich zukam.

    Oben angekommen machte ich erst mal eine Mittagspause und die tat gut. Zum einen um den anstrengenden und nervigen Aufstieg wieder zu vergessen und um den Rucksack schon wieder etwas leichter zu bekommen.

    Im Gegensatz zu damals bin ich aber dann nicht wieder abgestiegen, sondern es ging oben auf dem Bergrücken entlang bis zum Colle del Bondormir.

    Ab hier ging auch schon der Abstieg auf kleinen Pfaden los. Sobald mal kein Wind da war, war es hier oben auch ziemlich heiß, ich merke, dass ich mit der Hitze nicht ganz so gut zurecht komme. Nicht tragisch, aber die Leistungsfähigkeit lässt deutlich nach.

    Der Abstieg war dann nichts besonderes und gegen 16 Uhr war ich dann auch am Rifugio Meleze wo es erst mal ein Eis und eine kalte Cola sein musste.

    Jetzt sind die Temperaturen schon wieder etwas angenehmer und ich entspanne, da morgen nochmal eine etwas längere Etappe ansteht.
    En savoir plus

  • Etappe 93: Ins valle Maira

    22 août 2023, Italie ⋅ 🌩️ 27 °C

    Heute stand mit 28 km Strecke mal wieder eine längere Etappe an, dafür nur 1300m Anstieg. Meine Alpenvereins-App meinte 9:48h, aber das wusste ich ja schon, dass ich schneller sein werde.

    Wegen der momentanen Temperaturen wäre ich gerne noch früher gestartet, aber es gab erst um 7 Uhr Frühstück Rifugio Meleze.

    Also um 7:30 los und zum Glück waren die Temperaturen da noch erträglich. Der meiste Anstieg war auch gleich zu Beginn, es ging zum Colle Bellino Jochen hoch.
    2/3 waren sogar noch im Schatten und es ging wieder gut voran.
    Die Landschaft war wieder traumhaft, so hatte ich sie auch noch in Erinnerung, aber es war damals nicht so trocken.

    Nach dem Colle war Strecke und Abstieg angesagt, hier hat man die Temperatur dann doch etwas gemerkt, aber meistens ging etwas Wind.
    Gegen 12 hatte ich dann schon 15 der 28 km geschafft und machte dann im Schatten am Rio del Maurin eine Mittagspause mit Brot, Köse und Salami und kühlte meine Füße etwas.
    Unerwarteterweise kam nach 20 Minuten der Germeringer vorbei, mit dem ich auf dem Rocciamelone war. Das war ja schon über eine Woche her und es ist schon Zufall, dass man sich nochmal trifft.

    Nach der Pause ging es dann zum Glück großteils im Wald und am Fluß weiter, so das die Temperaturen nicht so schlimm waren.
    In Acceglio hab ich mir dann noch einen Café und ein Eis gegönnt, bevor es nochmal eine Knappe Stunde nach Chialvetta nach oben ging.

    Ich hatte die Etappe wegen der Länge und den Temperaturen deutlich schlimmer erwartet, aber es ging wirklich gut.

    Jetzt bin ich hier in der Osteria Della Gardetta und hoffe, dass das Abendessen so gut ist wie beim letzten Mal.

    Noch 7 Etappen - Wahnsinn wie schnell das jetzt geht. Max ist übrigens heute in Nizza angekommen.

    So langsam müsst ihr euch also überlegen was ihr macht, wenn das Blog hier endet 🙈
    En savoir plus