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- 2022/07/13 7:43
- ☀️ 17 °C
- 海抜: 2,514 m
アメリカArizonaCoconino CountyNorth RimBright Angel Spring36°13’8” N 112°4’1” W
Arches National Park & Grand Canyon
![](http://d2k8htqlk8yn1a.cloudfront.net/img/flags-png/us.png)
Wir verlassen das PARADISE VALLEY, das seinem Namen alle Ehre macht. Von seiner besten Seite zeigt es sich noch einmal, als ich am frühen Morgen laufen gehe, einsam, nur eine Zeit lang begleitet von zwei kleinen Rehböcken. Ich überwinde doch einige Höhenmeter und so offenbaren sich mir besonders schöne Blicke von oben auf den Yellowstone River und den mächtigen schneebedeckten Emigrant Peak dahinter.
„Seetage“ nennt man bei Kreuzfahrten die Tage, an denen kein Hafen angesteuert wird und die man an Bord des Schiffes verbringt, um ohne „selbstgemachtem Entdeckerstress, frei von Fremdbestimmung am Pool zu entspannen und das Bordprogramm in seiner ganzen Breite zu genießen“ (Zitat: holidaycheck.de). Wir haben diese Tage auch Seetage vor uns. Nur eben an Land. Und ohne Pool. Auch das Bordprogramm erfüllt nicht die Erwartungen des anspruchsvollen Gastes: Die Musik-Playlists sind bald gehört, die Radiostationen haben eine grotesk geringe Sendereichweite, zum Glück gibt es eine ordentliche Kinderbetreuung: Zeichentrickserien auf dem Tablet, UNO-Meisterschaften und diverse andere Spiele halten Janosch, zweifelsfrei ein gut trainiertes Reisekind, bei Laune. Und dafür gibt es ja im Gegensatz zu Seetagen auf See bei Seetagen an Land eine ganze Menge zu sehen.
Es ist schwer zu beschreiben, wie rasch und wie oft sich die Landschaft auf unserer Fahrt in den Süden verändert. Durch das alpin anmutende Skigebiet BIG SKY umfahren wir zum mittlerweile dritten Mal einen Nationalpark, weil Teile nicht passierbar sind, dieses Mal den YELLOWSTONE. Ein mal wilder, mal sanfter Fluss schlängelt sich parallel zum Highway 191 und lädt zu kurzen Stops ein. Es bleibt grün, wird aber flacher, als wir die Grenze zum ländlichen IDAHO überqueren und nach sechs Stunden Fahrt POCATELLO erreichen. Dort erwartet uns mit dem „Grand Idaho Inn & Suites“ ein ziemlich skurilles Hotel. Denn die Zimmer sind um einen riesigen Innenpool herumgebaut, in dem sich sämtliche Gäste zu tummeln scheinen. Nach einer langen Autofahrt auch für uns genau das Richtige, bevor wir vorzüglich im gegenüber gelegenen „Sandpiper Restaurant“ Lachs und Lamm und Lobster auf der Terrasse verspeisen. Von der Stadt selbst – sie soll einen ganz aparten historischen Stadtkern haben – sehen wir nichts außer Hotel, Restaurant, Parkplatz und Tankstelle. Aber so ist das eben an Seetagen.
Am nächsten Morgen geht es diszipliniert und zeitig los, denn wieder ist eine gewisse Distanz zu überwinden: Sieben Fahrtstunden trennen uns von MOAB in UTAH, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden. Ungefähr auf halber Strecke passieren wir SALT LAKE CITY und halten in einem Outlet-Village in PARK CITY, unterhalb der Skisprungschanzen der Olympischen Spiele von 2002 gelegen. Dort reihen wir unseren Pacifica zwischen anderen Minivans, SUVs und Pick-Ups ein, schlendern mehr oder weniger erfolgreich durch die arktisch klimatisierten Stores und setzen unsere Fahrt fort. Die Landschaft wird karger, die Wüste nimmt zunehmend mehr Raum ein, bizarre Felsformationen prägen die Gegend und es wird immer heißer. Am Abend erreichen wir MOAB, eine 5000-Einwohner-Oase mitten in der Wüste, als Gateway zum ARCHES NATIONAL PARK touristisch sehr gut erschlossen. Dort haben wir ein kleines Cottage direkt gegenüber vom städtischen Park mit einem schönen Garten. Da wollen wir den Abend mit neapolitanischer Pizza beschließen. Dazu passt traditionell Bier sehr gut, aber auch gezwungenermaßen: Im von den freudlosen Mormonen geprägten UTAH darf Hochprozentigeres als Bier (dafür aber Handfeuerwaffen) nicht in Supermärkten, sondern nur in staatlich kontrollierten Liquor-Stores verkauft werden – und die dürfen sonntags (also heute) nicht öffnen. Am nächsten Tag hole ich das nach, mein Reisepass wird gescannt, der Verkäufer tippt irgendwas in seinen PC, vor dem Geschäft steht ein Polizeifahrzeug und so bin ich jetzt also offiziell im Sünderverzeichnis von UTAH registriert. Damit lässt es sich gut leben.
Am nächsten Morgen fängt der frühe Vogel einmal mehr den Wurm. Wir haben im Vorfeld ein Einfahrtticket für den Slot von 6 bis 7 Uhr in den atemberaubenden ARCHES NATIONAL PARK ergattert und sind kurz nach 6, die Sonne ist noch nicht aufgegangen, das Morgenrot in der Ferne hinter den roten Felsformationen bereits sichtbar, am Eingang des Parks. Bei noch angenehmen Temperaturen, die, wie es im Hochsommer in der Wüste eben ist, im Verlauf unserer Tour merklich ansteigen werden, schrauben wir uns durch Serpentinen und Schluchten, um die berühmten durch Erosion in Wind und Wetter entstandenen Felsbögen zu bestaunen. Ein Glück gibt es heute im digitalen Zeitalter fast keine Limits (wie hat man das damals mit einem 24er-Film gemacht) und so fotographiert man sich fast automatisch die Augen aus dem Kopf. Ein kleiner Trail führt auf unbefestigtem Weg um die Arches „North and South Window“, wir sind ganz allein, die Landschaft ist rot, soweit das Auge reicht. „Double Arch“, „Delicate Arch“, „Sanddunes Arch“ und „Skyline Arch“ sind weitere Stationen, die wir auf kurzen Wegen erreichen, nachdem wir den Pacifica an der 20 Meilen in den Park führenden Stichstraße abgestellt haben. Wohl beeindruckende längere Wanderungen durch den „Devil’s Garden“ machen wir aus Gründen, die fünf Jahre alt sind, nicht. Dennoch ist der Trip in den ARCHES NATIONAL PARK für Groß und Klein ein echtes Highlight. Gegen 14 Uhr machen wir uns auf den Rückweg, das Thermometer zeigt an, dass die magische Grenze zu den 100° Fahrenheit überschritten ist und wir verbringen den restlichen Park im gegenüber unserem Cottage gelegenen Freibad und danach bei einem Barbecue im Garten.
MOAB verlassen wir früh für einen weiteren Seetag. Denn auch heute warten sieben Stunden Autofahrt auf uns mit dem Ziel NORTH RIM des GRAND CANYON. Von MOAB geht es weiter südlich, vorbei am ikonischen MONUMENT VALLEY, das durch die Westernklassiker von John Ford berühmt geworden ist. Dort halten wir für einen Fotostop, das Motiv der endlos scheinenenden leeren Landstraße vor den heiligen Felsen der Navajos ist allzu einladend. Mittagspause bei „Taco Bell“ im wüstenheisen Kayenta und weiter geht es durch überwältigende Natur vorbei am GLEN CANYON, wo wir den COLORADO RIVER überqueren. Als wir die Staatsgrenze zu ARIZONA überqueren, bekommen wir eine Stunde geschenkt. Die Uhren zeigen wieder „Pacific Time“, also neun Stunden Unterschied zu Deutschland. Wir steuern die Nordseite des GRAND CANYON an, nur 10 % der Besucher verirren sich hierhin, SOUTH RIM ist deutlich beliebter, da nah an LAS VEGAS gelegen. Auf der Fahrt dorthin erleben wir, wie schnell das Wetter in den Bergen kippen kann. Wir sind mittlerwiele auf fast 3000 Metern, als ein Unwetter über uns hereinbricht mit Hagel und Starkregen, Blitz und Donner. Binnen Minuten sinken die Temperaturen um über 20 Grad. Der Pacifica kämpft sich vorbildlich durchs Aquaplaning.
Als wir an der historischen „Grand Canyon Lodge“, direkt an der Abbruchkante der Schlucht gelegen, ankommen, zeigt sich das Wetter wieder von seiner freundlichen Seite. Unbeschreiblich das Gefühl, wenn man mit Drinks in der Hand um die Ecke biegt und sich plötzlich auf einer Aussichtsterrasse befindet, die diese gewaltige Schlucht überblickt. Wir sitzen in der Abendsonne und halten inne. Auf dem Weg zum „Bright Angel Point“ entdecken wir immer neue Perspektiven auf den Canyon. Am Abend speisen wir im eleganten Restaurant mit direktem Blick durch die riesigen Fensterfronten auf die Schlucht, die mit der untergehenden Sonne langsam verschwindet. Das Essen ist durchschnittlich, dafür teuer, aber der Ausblick entschädigt für alles. Wir übernachten dann in einer rustikalen Holzhütte, es ist sehr eng, die Betten sind alles andere als bequem, aber es ist urig-charmant. Auch aus diesem Fenster können wir am Morgen Blicke auf den GRAND CANYON erhaschen. Ich lasse das kurz auf mich wirken, bevor ich mir das Notebook schnappe, einen Kaffee hole und mich um kurz vor 7 auf besagte Aussichtsterrasse setze, um diese Zeilen zu schreiben. Der fabelhafte View inspiriert, nach und nach findet sich auch der Rest der Reisegruppe hier ein. Wir werden nun noch eine kleine Wanderung machen, mal schauen, was uns erwartet. Dann geht die Reise weiter. Kontrastreicher kann es kaum sein: LAS VEGAS steht für die nächsten drei Tage auf dem Programm.もっと詳しく
旅行者
Wunderschöne Bilder … genießt es… ganz liebe Grüße an alle😊
旅行者 Und ein tolle Beschreibung … ich bin fast dabei … außerdem bin ich überzeugt, dass sich daraus weitere spannende und schöne Theaterideen speisen werden…🤗