If you're going to San Francisco
October 20 in the United States ⋅ ⛅ 23 °C
Auf Wunsch eines einzelnen Herrn beginnen wir den ersten Blogeintrag mit einer Nennung der Highlights vom Anreisetag, der so entspannt war, dass ich ihn eigentlich unerwähnt lassen wollte: Laut Norman müsse die Nachwelt jedoch zum einen erfahren, dass er während des Flugs nach San Francisco völlig überraschend feststellte, dass er am Frankfurter Flughafen eine Butterbrezel für 1,40 Euro statt für 4,80 Euro erstanden hatte, weil der Kassiererin offensichtlich die mathematischen Grundkenntnisse fehlten. Zum anderen sei es wichtig, zu erwähnen, dass Norman auf dem Hinflug nicht einen einzigen Film in Gänze gesehen hat. Stattdessen vertrieben wir uns die Zeit mit kurzen Nickerchen, dem Spielen eines Quizzes gegen andere Passagiere, bei dem Norman nicht eher Ruhe gab, bis er die Spitze der Bestenliste erklommen hatte, und dem Lesen unseres gemeinsamen Chatbeginns, in dem unter anderem die für Partnerschaften so zentrale Frage nach der favorisierten Nudelsorte beantwortet wurde.
Nachdem wir schließlich mittels einer unverschämt teuren Uber-Fahrt unser Airbnb-Apartment erreicht hatten, dort einen kurzen Mittagsschlaf machten, um anschließend zu einer ersten Stadterkundung aufzubrechen, fielen wir bereits gegen 20.30 Uhr wie Steine ins Bett.
Wenn man von der kleinen Frühstückspause um 4 Uhr absieht, schliefen wir bis ca. 10 Uhr durch. Da wir um 14.30 Uhr unser Mietauto abholen mussten, verloren wir keine Zeit, packten unsere Sachen und machten uns bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad Celsius auf den Weg zu einem Startpunkt der berühmten Cable Cars. Angesichts der Tatsache, dass wir gestern knapp eine Stunde gebraucht hatten, um mit dem Bus in das Zentrum der Stadt zu gelangen, wunderten wir uns zunächst etwas, dass das heute laut Google Maps so fix gehen sollte. Mit dieser kurzen Busfahrzeit schien ich offensichtlich nicht einverstanden zu sein, denn als Norman meine herausgesuchte Strecke überprüfte, stellte er fest, dass wir in die falsche Richtung fuhren. An der nächsten Haltestelle stiegen wir deshalb aus, um den Bus in die entgegengesetzte Richtung zu nehmen. Als wir umsteigen mussten, wurde uns dann auch klar, weshalb wir heute so schnell am Ziel wären: Wir sollten mit der U-Bahn weiterfahren, die allerdings von einem anderen Unternehmen betrieben wurde, wie wir von der Dame am Infoschalter erfuhren. Wir mussten uns also zwei Fahrkarten kaufen, was schwieriger war als gedacht, denn jeder Fahrgast brauchte eine sogenannte Clipper Card, die entweder an einem der Schalter erworben werden konnte oder als digitale Variante für das Handy zur Verfügung stand. Um die 3 USD für die physische Karte zu sparen, entschieden wir uns für die digitale Karte, die wir mit einem Guthaben von 3 USD aufluden, da es selbstverständlich nicht möglich war, einen Kommabetrag hinzuzufügen. Während Norman nun ganz problemlos sein Handy an das Lesegerät hielt und das Drehkreuz passierte, passierte bei mir rein gar nichts. Das war für die Frau vom Infoschalter aber kein Grund, mir zu Hilfe zu eilen. Von Eile konnte sowieso keine Rede sein. Erst nachdem sie sich ihre Tiktok-Videos angesehen hatte, entschied sie sich, meinem Elend ein Ende zu bereiten, indem sie mein Handy in einem bestimmten Winkel ans Lesegerät hielt. Voller Optimismus und in dem Glauben, nun zu wissen, wie ich mein Handy positionieren müsse, steuerte ich auf dem Zielbahnhof die Drehkreuze an, um den Bahnhof verlassen zu können. Zu meiner Überraschung bot sich jedoch ein ähnliches Bild wie am Startbahnhof: Norman stand hinter der Absperrung, ich davor. Ein kleiner Unterschied bestand darin, dass das Lesegerät nun ein hässliches Geräusch von sich gab, sobald sich ihm mein Handy näherte. Da ein Mann neben mir ähnliche Probleme hatte, heftete ich mich an seine Fersen, als er sich auf die Suche nach einem Mitarbeiter begab. Diesen fand er zwar nicht, dafür aber eine Möglichkeit die Barriere zu überwinden. Nachdem er dies getan hatte, drückte er mit den Worten "Why not? Everybody does it" auch für mich die eine Klappe der Absperrung zur Seite, um mich hindurchzulassen. Endlich in Freiheit hielt Norman abschließend noch einmal mein Handy ans Lesegerät und war erleichtert, als dieses plötzlich wieder einwandfrei funktionierte. Am Ende des Tages würde man mich nun nicht mehr deshalb verhaften können, weil ich mit der U-Bahn gefahren bin, ohne die 2,30 USD bezahlt zu haben.
An der Cable-Car-Station angekommen stellten wir uns an der Schlange der Wartenden an und hatten das Glück, schließlich sehr weit vorne zu stehen und die vorderen Plätze auf der Außenbank zu ergattern. Während ich saß, mutierte Norman zum Trittbrettfahrer und entschied sich für den seitlichen Stehplatz, von dem aus er die beste Sicht hatte. Mit diesen historischen Fortbewegungsmitteln durch diese bildschöne Stadt zu fahren, war nicht nur aufgrund des fantastischen Wetters und der guten Laune unseres Fahrers ein erstes Highlight auf unserer Reise.
An der Zielstation entschieden wir uns, noch einen kurzen Abstecher zur Lombard Street zu machen, einer bekannten steilen und kurvenreichen Straße, die wir angesichts der zahlreichen Anstiege gar nicht so schnell erreichten wie gedacht. Aus diesem Grund begaben wir uns nach den obligatorischen Fotos zur nächsten Bushaltestelle, um in der SIXT-Filiale des Mission Districts unseren Mietwagen abzuholen. Dort bekamen wir zum ersten Mal, seit wir durch die American Express den Platinum-Status bei SIXT haben, ein kostenloses Update. Konkret bedeutete das für uns, dass wir Kalifornien mit einem weißen VW Atlas erkunden durften. Bevor unser Roadtrip starten konnten, sollten wir mithilfe eines QR-Codes aber einerseits überprüfen, welche Autoschäden bereits dokumentiert wurden, andererseits Schäden hinzufügen können, die noch nicht erfasst waren. Dafür schienen uns aber offensichtlich nur wenige Sekunden zur Verfügung zu stehen, denn als wir auf dem Parkplatz standen und den QR-Code gescannt hatten, mussten wir feststellen, dass die Frist zur Erfassung zusätzlicher Schäden abgelaufen war. Deshalb begnügten wir uns damit, die wenigen Kratzer und Dellen ausschließlich mit unserer Handykamera festzuhalten, und fuhren nach einem kurzen Zwischenhalt am Yoda-Brunnen zur Golden Gate Bridge. Wenngleich man diese rote Hängebrücke schon unzählige Male auf Bildern gesehen hatte, war es ein echter Bucket-List-Moment, sie live und in Farbe zu sehen. Wir waren so fasziniert, dass wir uns die Brücke auch noch einmal von der anderen Seite anschauen wollten. Wir wussten zwar, dass man Maut zahlen musste, wenn man zurück in die Stadt fuhr, wollten uns mit der Frage, wie man diese Gebühr zahlen oder vielleicht auch umgehen konnte, aber erst später beschäftigen - ein Fehler, wie sich bald herausstellte, denn nachdem wir vom Hawk Hill aus in den Genuss eines spektakulären Sonnenuntergangs und der beleuchteten Golden Gate Bridge kamen und erst zurückkehrten, als die Polizei vom Parkplatz aus, alle Fahrzeughalter dazu aufforderte, sich zu ihren Autos zu begeben, wurde uns bewusst, dass wir weder über die Golden Gate Bridge noch über irgendeine andere Brücke wieder nach San Francisco kämen. Eine Überfahrt hätten wir online spätestens einen Tag vorher anmelden müssen, die telefonische Registrierung war sonntags nur bis 18 Uhr möglich und eine nachträgliche Zahlung der Gebühr war uns ebenfalls zu riskant, da wir bei der Mietwagenübergabe nicht nachgefragt hatten, ob wir Mautstraßen nutzen dürften. Wohl oder übel mussten wir einmal komplett um die Bucht von San Francisco fahren, wobei es genauer gesagt nur Norman war, der diesen zweistündigen Umweg bewältigen musste. Mir fielen nach diesem überwältigenden Tag nämlich schon nach wenigen Minuten die Augen zu.Read more
Jaaaaaaaa, es geht wieder los.. 👍 👍 👍 ❤️ Freue mich 💋 schon sehr auf deine spitzen Reiseberichte... Der erste Tag war schon Mega... Alleine die Tatsache, dass die Polizei im Spiel war, ist schon spektakulär.. Unglaublich, aber alles gut überstanden... 👍 👍 👍 ❤️Tolle Bilder.... 👍 👍 👍 [Motti]
Beeindruckende Bilder die ihr gemacht habt richtig toll und wenn ihr auf dem Rückflug in Frankfurt landet bringt mir ein paar Brezeln mit. [Matze]
Der erste Tag, mit den schönen Bildern, war ja sehr spannend. Wir freuen uns auf die nächsten Reiseberichte. [Opa und Oma]
Ich bin ja soooo neidisch auf dieses Farbenspiel am Himmel 🤩 wunderschön ! Freue mich das es endlich wieder los geht 😍 [Jessi]