• Weltenwandler
  • Lebenswandlerin
okt. 2023 – mars 2025

Weltenwandel

Annie und Rolf entdecken die Welt ❤️ Läs mer
  • Bye bye Malaysia

    19 maj 2024, Malaysia ⋅ ☁️ 26 °C

    Bye bye Svenja und Flo 👋🏻🥲

    Es war richtig toll!

  • Zwischenstopp auf Bali

    19 maj 2024, Indonesien ⋅ 🌬 29 °C

    Gegen Ende unserer Zeit in Indien hatten wir irgendwann genug von den ganzen Krankheiten, aber auch vom Lärm und Stress und ganz allgemein dem Herumreisen überhaupt. Also haben wir einen fulminanten Masterplan ausgeheckt: Zuerst in den Bergen Nepals gesund werden und zu Kräften kommen, dann zehn Tage "betreutes Reisen" mit Svenja und Flo, und dann zwei oder drei Monate Easy Beach Life mit Surfen, Tauchen, Yoga etc etc. Und da es in Thailand aktuell zu heiß für meine bessere Hälfte ist, fiel unsere Wahl auf Bali. Also: Easy Beach Life, wir kommen!

    Aber noch nicht sofort. 😁

    Viel gesehen von der "Insel der Götter" haben wir nämlich noch nicht. Annie hat ein neuntägiges Online-Seminar zum Buddhismus mitgemacht (der erste Teil einer auf zehn Jahre angelegten Reihe 😮), welches zu deutscher Zeit stattfand, also war sie ab nachmittags bis ca. Mitternacht beschäftigt. Wir haben deshalb versucht, Flüge und Ortswechsel vormittags hinter uns zu bringen, und ein Guest House in unmittelbarer Flughafennähe genommen.

    Das war in Kuta, dem Party-Teil Balis, und wir kamen uns ein bisschen vor wie am Ballermann - zum Glück war das Guest House ruhig gelegen! Da das offensichtlich nicht der richtige Ort zum Bleiben für uns war (und es am nächsten Tag auch ausgebucht war 😬), sind wir schon nach einer Nacht weiter nach Padang Bai in Ost-Bali. Dort war es viel ruhiger, aber auch noch nicht ganz das, was man unter tropischem Paradies versteht, und dann war auch noch Baustelle im Guest House 😂. Immerhin gab's aber einen schönen kleinen Strand, an dem wir einen entspannten Vormittag verbracht haben, um nicht den dritten Reisetag in Folge zu haben.

    Jedenfalls haben wir Bali nach knapp drei Tagen gleich wieder verlassen und sind von Padang Bai aus mit dem Schnellboot rüber nach Nusa Lembongan, damit Annie erstmal ihren Kurs in Ruhe machen konnte. Da war es dann viel netter, aber davon mehr beim nächsten Mal.

    Wir kommen auf jeden Fall wieder nach Bali: Die vielen Tempel, die glücklichen und freundlichen Leute und das gute Essen haben uns sehr zugesagt. Und wir haben auf der Reise diverse Empfehlungen für spannend und schön klingende Orte erhalten, die wir aktuell noch alle links liegen gelassen haben. Diese ersten drei Tage waren tatsächlich nicht mehr als ein Zwischenstopp.
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  • Buddha meets Inselleben

    29 maj 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 28 °C

    Nusa Lembongan scheint genau der richtige Ort für uns zu sein - eine entspannte Insel mit Strand und gutem Essen, dazu ein netter Homestay mit Pool und Rooftop.

    Beste Voraussetzungen, um noch ein paar Tage meinem buddhistischen Studienseminar zu folgen. Rolf und ich wollen ja beide gerne während der Reise eine regelmäßige Meditationspraxis etablieren. Während Rolfs Ziel ist, die Jhanas zu erreichen (veränderte Bewusstseinszustände, die man in tiefer Meditation erlangen kann und die zu Beginn mit großem Glücksempfinden einhergehen), möchte ich die Meditation in einen größeren buddhistischen Kontext einbetten. Die Jhanas sind zwar ein Teil des Weges, letztendlich geht es aber darum, in ein fließendes, freies, offenes Sein einzutauchen, das frei ist von jeglicher Anspannung (keine persönlichen leidbringenden Muster mehr). Einher damit geht die tiefe Einsicht, dass es es kein ICH gibt, das es zu schützen gilt (= nonduales Gewahrsein). Das ist kurz gesagt Erleuchtung (so wie ich sie verstehe), die man für sich und (wichtig!) alle Lebewesen möchte.

    Ich will an dieser Stelle keinen großen Vortrag zum Buddhismus und zu Meditation halten, nur gerne teilen, dass die Reise eben noch weitere Ebenen neben dem eigentlichen Reisen für uns hat.

    Nach Ende des Seminars nehmen wir uns dann noch Zeit, um die Insel mit dem Roller zu erkunden. Es gibt einige schöne Ecken und stets ein Restaurant mit leckerem Essen nebendran. Außerdem machen wir eine Schnorcheltour, die leider wegen zu hoher Wellen ohne das Highlight der Mantarochen auskommen muss. Dafür schnorcheln wir an einer Stelle mit recht starker Strömung, sodass man sich einfach treiben lassen kann und an einer anderen Stelle wieder vom Boot eingesammelt wird. Die Erfahrung ist schon ziemlich cool.

    Insgesamt finden wir Nusa Lembongan für eine Woche super. Wir haben dann aber auch den Eindruck, das Wichtigste gesehen zu haben, und es zieht uns weiter. Ihr dürft also gespannt sein.
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  • Surfen für Anfänger

    5 juni 2024, Indonesien ⋅ 🌙 27 °C

    Unsere nächste Station beim Inselhopping ist Lombok. Lombok ist deutlich weniger dicht besiedelt als Bali, macht einen etwas ärmeren Eindruck, hat viel weniger Tempel und viel mehr Moscheen und ist größtenteils nicht so touristisch. An manchen Stellen aber schon, und da fahren wir natürlich hin. 😜

    Im Südwesten gibt es nämlich einen sehr schönen Strand mit guten Wellen für Surfanfänger. Wir suchen uns eine gute Surfschule und nehmen ein paar Tage lang Stunden. Annie steht natürlich gleich beim allerersten Versuch... In San Diego vor 10 Jahren hatte mich das eine ganze Woche gekostet. 😔🤷‍♂️

    Dazu haben wir eine der luxuriösesten Unterkünfte der ganzen Reise mit großartigem Frühstück, und in dem winzigen Ort gibt's jede Menge guter Restaurants und eine ganz hervorragende Cocktailbar. Wir stehen gemütlich auf, frühstücken ausführlich, drehen ein paar Runden im Pool, nehmen dann Surfstunden, liegen am Strand, essen gut zu Abend und probieren danach jeden Abend neue Drinks. Easy Beach Life, da sind wir! Der Kontrast zu Indien ist gigantisch.

    Nebenher bereiten wir uns online auf unser nächstes Projekt vor: Einen Tauchschein. Die Theorieprüfung kommt uns ähnlich aufwändig vor wie damals der Führerschein. Gut, dass wir Zeit haben! Der Kurs dazu dauert drei Tage und fängt morgen an, dann wieder auf Bali. Falls wir wieder auftauchen, berichten wir davon im nächsten Footprint. 😇
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  • Ganz unten 🤿

    9 juni 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 28 °C

    „Der erste Tauchgang ist ein wundervolles Gefühl. Die meisten Taucher vergessen niemals ihren ersten Atemzug unter Wasser, weil dieser ihnen eine ganz neue Welt eröffnet.“ Mit diesen viel versprechenden Worten beginnt der Theorieteil unseres Tauchkurses.

    Ich runzele ungläubig die Stirn. Der Gedanke ans Tauchen, vor allem an die Atmung unter Wasser, ist für mich mit großen Ängsten verbunden. Was, wenn die Technik versagt und ich dann ertrinke? Und was, wenn ich unter Wasser Panik kriege und dann nicht schnell genug auftauchen kann? Das sind nur zwei der Ängste, deren Liste ich fast endlos ergänzen könnte.

    Warum ich mich dennoch angemeldet hatte, weiß ich am ersten Tag des dreitägigen „Open Water Diver“-Tauchkurses dann auch nicht mehr so recht. Einer der Hauptgründe war, glaube ich, dass ich auf Rolf wartend im Hotelzimmer mindestens genauso viel Angst um ihn gehabt hätte (Rolf ließ sich leider nicht von mir davon abhalten, den Kurs zu machen). Und dass zumindest eine klitzekleine Wahrscheinlichkeit bestehen könnte, dass mir das Tauchen doch gefallen und sich mir vielleicht wirklich eine neue Welt eröffnen würde. Den Ausschlag zur Anmeldung gab mir dann die Tauchschule, die mir versicherte, dass ich nach dem ersten Tag im Pool, dem „Confined Water“, auch wieder aufhören könne und das Geld für den Rest des Kurses zurückerstattet bekommen würde.

    Und da stehe ich nun am ersten Tag bei Regen im kalten Pool, im hautengen Neoprenanzug und mit schwerer Tauchflasche auf dem Rücken, halte das Gesicht (nach Anweisung ohne Taucherbrille) ins Wasser und nehme den ersten Atemzug mit dem Atemregler. Es ist… schrecklich. Für eine Millisekunde habe ich das Gefühl, dass der Atemregler mir überhaupt keine Luft liefert. Damit nicht ständig Wasser in das Gerät läuft, gibt es nämlich eine Membran, die man durch jeden Atemzug erst öffnen muss, damit sie Luft liefert. So muss man sich etwas mehr anstrengen als an Land, um Luft zu kriegen. Dass das so sein würde, ist eine wirklich unschöne Neuigkeit, derer ich mir vorher nicht bewusst war.

    Und so verläuft der erste Teil des Tages so, dass ich mich unter Wasser vorwiegend darauf konzentriere, meine Panik auf so einem Niveau zu halten, dass ich die Übungen mitmachen kann. Die bestehen z.B. daraus, die Maske unter Wasser zu fluten und das Wasser dann wieder herauszupusten oder einen verlorenen Atemregler wieder zu erlangen. Also durchaus nützliche Dinge, aber es ist eben auch nicht besonders angenehm, diese Übungen zu machen, während ich bei jedem Atemzug das Gefühl habe, nicht genug Luft zu bekommen.

    Zum Glück finden die ersten Übungen noch in flachem Wasser statt. Ich kann also einfach durch Aufstehen wieder an die Oberfläche kommen. Das ist beruhigend. Als es dann ins 3m tiefe Wasser geht, wird es schon schwieriger. Ich finde mich kniend auf dem Boden des Pools wieder und bin mir plötzlich nicht mehr sicher, wie ich es eigentlich nun schaffe, wieder an die Oberfläche zu kommen. Ich habe ja schließlich die schwere Flasche auf dem Rücken. Die Panik ergreift mich. 😳 Glücklicherweise stellt sich heraus, dass ich auch mit Taucherflasche „einfach“ an die Oberfläche schwimmen kann. 😅

    Zum Zeitpunkt der Pause zittern Rolf und ich vor Kälte am ganzen Körper und sind heilfroh, aus dem Wasser zu kommen.🥶 Mir ist schwindelig und zum Heulen zumute. Dass mir bereits der Tag im Pool so schwer fallen würde, hatte ich nicht gedacht.

    Nach der Pause bekomme ich nach mehrfachen Bitten einen anderen Atemregler, der ein kleines bisschen leichter geht. Nachdem ich Rolfs Atemregler ausprobiert hatte, haben wir nämlich festgestellt, dass es durchaus Unterschiede gibt und seiner um einiges leichter geht. Für mich geht meiner aber immer noch nicht leichtgängig genug. Naja, wir üben auf meine Bitte hin zu Beginn noch einmal das Hochkommen vom Boden. Das ist schon mal gut. Als wir dann aber unter Wasser die Ausrüstung ablegen und wieder anlegen sollen, ergreift mich wieder die Panik, und ich schwimme zur Oberfläche. Mein Gedanke: Jetzt ist es vorbei. Niemals gehe ich morgen mit ins Meer.

    Unser Tauchlehrer Chris, der für meinen Geschmack bislang nicht sehr sensibel auf meine Ängste eingegangen war, kommt nach einiger Zeit zu mir hoch und geht dann doch so auf mich ein, dass ich wieder mit zum Boden tauche, den ersten Tag erfolgreich beenden kann und qualifiziert dafür bin, am zweiten Tag ins „Open Water“ zu gehen. Ich bin wirklich erstaunt, dass das geklappt hat. Ein richtiger Erfolg.

    Der erste Tauchgang im Meer soll ca. 35 Minuten dauern und bis auf 12m Tiefe gehen. Für mich unvorstellbar, wie ich so lange so tief unter Wasser bleiben soll, wenn ich es im Pool schon nicht länger als 10 Minuten am Stück unter Wasser aushalte. Besser wird es auch nicht, als ich Chris frage, ob ich auftauchen könne, wenn ich Angst kriege und er mir antwortet, dass man aus solchen Gründen nicht aufsteigen solle und er mich dann einfach festhalten würde, wenn ich hoch wolle. Der Atemregler würde mir schließlich IMMER genügend Luft geben.

    Die anfängliche Erleichterung über das erfolgreiche Ende des ersten Tages weicht leider riesiger Angst vor dem zweiten Tag und beschert uns eine sehr schlafarme und tränenreiche Nacht. Am Morgen des zweiten Tages bin ich sicher, dass ich nicht mit ins Meer gehen werde.

    Doch wundersamer Weise holt mich ein Gespräch mit Chris und einer weiteren Tauchlehrerin (Tine) dann so ab, dass ich es versuchen möchte, mit ins Meer zu kommen. Sie versichern mir, dass ich bei Angst auftauchen könne und dass Tine, die den Tauchgang mit begleitet, mit mir alleine auftauchen könne, damit Rolf und Kimberly (wir sind drei Schüler im Kurs) den Tauchgang beenden können. Und Rolf ist bereit, mir seinen Atemregler zu überlassen, der nochmal leichter geht als der neue, den ich bekommen hatte.

    So weit, so gut.

    Die See ist an diesem Morgen recht stürmig. Mit dem Wetter haben wir wirklich kein großes Glück. Schon bevor ich überhaupt auf dem Boot bin, bekomme ich durch die wilde Brandung ein riesiges Stück Treibholz mit Wucht gegen mein Schienbein gespült. Endlich auf dem Boot, falle ich durch den Wellengang erst einmal hin. Es geht also richtig gut los.

    Nach ein paar Minuten Fahrt sind wir am Startpunkt des ersten Tauchgangs angekommen. Mitsamt Tauchausrüstung geht es per Rückwärtsrolle ins Wasser. Echt scary. Die erste Herausforderung ist schon mal gemeistert. Tine ist neben mir, und wir tauchen langsam auf 5m ab. Die Sicht ist schlecht. Ich kann gerade Rolf einen Meter neben mir erkennen. Am Boden angekommen, bekomme ich die Anweisung, mich an Rolf festzuhalten. Tine hält mich fest. So schaffen wir es, nicht von der starken Strömung umgehauen zu werden.

    Aber wo ist Kimberly? Sie hat es nicht bis zum Boden geschafft, und so tauchen wir wieder hoch zur Oberfläche. Scheinbar hat sie Probleme mit dem Druckausgleich. Dass der bei mir gut funktioniert, erstaunt mich selbst fast etwas. Ich hatte nämlich auch mit Problemen gerechnet und musste nach einer Nasenoperation in der Kindheit und jahrelangen Ohreninfektionen vor dem Tauchkurs ein ärztliches Attest zu meiner Tauchtauglichkeit einreichen.

    Nun gut, wir tauchen ein zweites Mal ab auf 5m. Ich habe im Hinterkopf, dass ich jederzeit auftauchen kann. Jetzt kommen wieder die Übungen Maske fluten und Atemregler wiedererlangen dran, die Rolf mit Bravur meistert. Irgendwie hat mir der ganze „Zwischenfall“ mit Kimberly Zeit gegeben, mich zu beruhigen und ich fühle mich tatsächlich im Stande, die Übungen durchzuführen. Dann geht der eigentliche Tauchgang los. Der Meeresboden fällt langsam ab, und wir tauchen immer tiefer. Ich bin selbst erstaunt, aber ich möchte weitermachen. Da ich noch keinen Tauchcomputer habe, weiß ich gar nicht, wie tief wir sind, und tauche „einfach“ dem Tauchlehrer hinterher.

    Wir üben uns in der Tarierung, das heißt im Prinzip, waagerecht zu sein, also Körper, Kopf, Füße in einer Linie. Das kriegt man mit der richtigen Atmung hin, und es klappt bei mir immer besser. Die Sicht wird auch etwas besser, und wir sehen die erste große Schildkröte! Ich erinnere mich wieder daran, dass das Ziel des Tauchens ja ist, die Unterwasserwelt kennenzulernen und zu genießen. 😅 Und tatsächlich sehen wir während des Tauchgangs noch zwei weitere Schildkröten sowie einen Feuerfisch und einen Sepia, der seine Farbe ändert - neben natürlich einigen weiteren Fischen, deren Namen ich nicht kenne. Als wir wieder an der Oberfläche sind, kann ich es selbst kaum glauben, dass ich den Tauchgang geschafft habe. Und Rolf, glaube ich, auch nicht. Zitternd vor Kälte gehen wir zurück aufs Boot und genießen unsere wohl verdiente Pause.

    Von da an wird es psychisch deutlich leichter für mich. Nur habe ich zu Beginn des dritten Tages Druck auf den Ohren und weiß nicht recht, ob das ein Zeichen dafür ist, nicht tauchen gehen zu können. Chris ermutigt mich jedoch dazu, auszuprobieren, ob ich den Druckausgleich hinkriege. Und so kommt es, wie es wohl kommen sollte: Ich kann auch die Tauchgänge des letzten Tages erfolgreich absolvieren und erhalte am Ende des Tages mein Zertifikat als „Open Water Diver“. Ich bin also nun lebenslang berechtigt, mit einem Tauchbuddy zusammen auf 18m Tiefe zu tauchen. Es ist wirklich ein großer Erfolg für mich und zeigt mir erneut, dass ich Dinge schaffen kann, die ich eigentlich nicht für möglich gehalten habe. 🙌🏻

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    Rolfs Nachtrag:

    Tja, also für mich war’s einfacher. 😅

    Bis auf die Sorge, dass Annie vielleicht abbricht oder gar nicht mitmacht, hatte ich eigentlich keine Ängste, nicht mal wegen meiner Brust (obwohl wir das sicherheitshalber trotzdem von einer Ärztin haben absegnen lassen).

    Abgesehen von der Freude darüber, dass Annie es am Ende geschafft hat, war meine größte Offenbarung die, dass es auch Tauchbrillen mit Dioptrien gibt. Man kann ja unter Wasser sehen!!! 😮🤓 Das war meine erste nicht völlig verschwommene Erfahrung unter Wasser, und daher einfach geil.
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  • Ein Rippenbruch ist kein Beinbruch

    15 juni 2024, Indonesien ⋅ ⛅ 26 °C

    "Genug der Herausforderungen", dachten wir uns, nachdem wir wundersamer Weise den Tauchkurs geschafft hatten. Und überhaupt erstmal genug der Kurse: Erst Buddhismuskurs, dann Surfkurs, dann Tauchkurs - die nächste Zeit kann gern einfacher werden.

    Also sind wir ins Inselinnere gefahren, nach Ubud. Ubud ist so eine Art spirituelle Hauptstadt Balis, von der wir schon in Indien vieles gehört hatten. Es gibt alles von Massagen über Schamanismus bis Tarot, und dazu jede Menge guter Cafés und Bars und Restaurants - Wellness pur also.

    Die Stadt selbst ist aber super busy, und der Verkehr ein Dauerstau. Die schönen Orte gibt es zwar, sie sind aber weit über Ubud verteilt, und wir haben großes Glück, dass ich die letzten Wochen auf Nusa Lembongan und dann Lombok genug Gelegenheit hatte, Roller fahren in relativ einfachen Umgebungen zu erlernen, um mich das hier überhaupt zu trauen. Es klappt dann überraschend gut, und so kommen wir zügig an den stets gestauten Autos vorbei.

    Wir beschließen auch, dass hier eine gute Gelegenheit ist, ein kleines Fitnessprogramm anzufangen, um fürs nächste Mal surfen etwas besser vorbereitet zu sein. Zwanzig Minuten Workout am Morgen sollten ja hinzukriegen sein. Leider haben wir dabei eine meiner wichtigsten Lebensregeln vergessen: Sport ist Mord.

    In der Meditation nach dem zweiten Workout merke ich nämlich plötzlich, dass meine Rippe, die mir schon seit Tagen weh tut, bei jedem Atemzug ein unschönes "Knack" äußert. Ich war am letzten Surftag auf Lombok nochmal Schwimmen gewesen und hatte beim Zurückschwimmen zum Strand eine Welle völlig falsch eingeschätzt. Sie hatte mich hoch gehoben und dann mit voller Wucht auf den Sandboden geworfen, und als ich hustend und spuckend aus der Waschtrommel wieder auftauchte, wusste ich sofort, dass das jetzt keine besonders schlaue Aktion gewesen war. Seitdem tat die Rippe weh, ich dachte aber, es sei einfach eine Prellung und würde sich schon geben. Und im Tauchkurs hatte ich fast nichts gemerkt - unter Wasser war es eher angenehmer als darüber.

    Na ja. Wahrscheinlich waren die Jumping Jacks im Workout für die angeschlagene Rippe zuviel gewesen. Sport ist eben Mord. Für uns eine Gelegenheit, nach zwei sehr entspannten ersten Tagen in Ubud das indonesische Gesundheitswesen zu testen. Was würde uns hier erwarten, nachdem wir in Indien ja eher durchwachsene und in Malaysia sehr gute Erfahrungen gemacht hatten?

    Ergebnis: So mittel. Trotz mehrfacher Bitte, gleich zum Orthopäden zu kommen, mussten wir zuerst mit einer Allgemeinärztin vorlieb nehmen. Sinnloserweise wurde mein Blutdruck und -sauerstoffgehalt gemessen, dann erst kam das Röntgenbild. Zwei Röntgenbilder genau genommen, weil das erste nichts geworden war. Gut, dass ich ja eh schon ein strahlender Typ bin.

    Auf dem Bild konnte ich nichts erkennen, die Ärztin behauptete aber, die siebte Rippe sei hinten gebrochen. Komisch nur, dass das Knacken von vorne her kam. Egal, ich solle drei Monate am besten gar nichts machen, kein Schwimmen, Tanzen, Surfen, Tauchen, nix. Ich wusste sofort, dass ich mich daran niemals halten würde, weil genau die nächsten drei Monate ja unser Easy Beach Life sein sollten! Aber blöd angefühlt hat sich das natürlich trotzdem.

    Zum Glück hat Annie dann darauf bestanden, auch noch den Spezialisten zu sehen. Der dann das genaue Gegenteil sagte: Auf dem Röntgenbild könne er keinen Bruch erkennen; wenn vorn die Rippe gebrochen sei, sei das sowieso auf Röntgenbildern nicht zu sehen; vorne (wo es knackte) sei es fühlbar gebrochen; ich solle keine Gewichte heben und das mit der Fitness sein lassen, aber dürfe sonst alles machen, inklusive Schwimmen, Tauchen, Surfen und Tanzen. Puh!

    Auf dem erleichterten Rückweg nach Hause wurde Annie dann prompt von einem tollwütigen Hund gebissen. Aber wenigstens können wir aktiv bleiben, bis es ausbricht! 😇

    (Die Hündin war natürlich nicht tollwütig, sondern wollte nur ihre Welpe verteidigen. Und der "Biss" war nicht mal als winziger Kratzer sichtbar. Und wir sind beide geimpft. Und der sehr fähige Arzt, den wir sicherheitshalber trotzdem aufgesucht haben, hat auf ganzer Linie Entwarnung gegeben. Aber natürlich hätte das trotzdem nicht sein müssen.)

    Der Rest der Woche ist schnell erzählt: Zur Belohnung haben wir uns nach den ganzen Arztbesuchen ein "Ancient Sound Healing" in einer Art Mini-Pyramiden-Nachbau gegönnt (siehe "spirituelle Hauptstadt"). Leider war es richtig schlecht. Viel besser war dafür ein Tanzfestival, das wir am Wochenende mitgemacht haben (ich ziemlich vorsichtig, wegen der Rippe). Dort haben wir festgestellt, dass es in Ubud eine große Tanzcommunity gibt, und uns für die Folgewoche viele schöne Veranstaltungen vorgenommen. Also wieder mal: Ende gut, alles gut.
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  • Über Contact in Kontakt

    23 juni 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 28 °C

    Wie Rolf schon erwähnte, hat Ubud sowohl veranstaltungs- als auch essensmäßig einiges zu bieten. Wir hatten hierzu von einer australischen Freundin schon großartige Infos bekommen und kannten direkt die besten Orte. Und so bestand unsere zweite Woche in Ubud vorwiegend daraus, zwischen netten Cafés/Restaurants und Veranstaltungsorten hin- und herzupendeln.

    Ich war beim Yoga, habe meine Twerkfähigkeiten ausgebaut, wir haben einen sehr atmosphärischen Kirtan erlebt und waren bei einem Summer Solstice Ritual. Mein besonderes Highlight waren zwei Contact Improvisation Events, die wir besucht haben. Ich war zuvor noch nie beim Contact, Rolf schon vereinzelt. Wikipedia beschreibt es als „einen zeitgenössigen Tanzstil, bei dem es um die aktive Entdeckung aller Bewegungsmöglichkeiten geht, die zwei oder mehr menschliche Körper ausführen können“. Jedenfalls hatte ich immer Bilder von sich übereinander rollenden Menschen im Kopf.
    Auch beim Tanzfestival vom Wochenende zuvor wurde Contact Improvisation angeboten, da hatte ich mich aber noch nicht getraut. Als wir dann das Event „Dissolve: Eros - Sensuality Connection Movement Contact Improv“ gefunden haben, dachten wir uns, dass wir das ja mal ausprobieren könnten. 😉

    Und es war wirklich toll! Ich war zuvor nicht in bester Stimmung, weil ich das Gefühl hatte, trotz Tanzfestival & co nicht richtig in Kontakt mit anderen Menschen gekommen zu sein. Das hat sich mit der Veranstaltung komplett verändert. Irgendwie war es schon etwas komisch, zu sinnlicher Musik mit fremden, in meinem Fall, Männern zu tanzen und sich (tatsächlich) über den Boden zu rollen, aber immerhin war es dunkel und ich habe mich nicht beobachtet gefühlt. 😅

    Jedenfalls war ich danach wieder voll präsent und in Kontakt mit mir selbst und meiner Umwelt. Die Contact-Tanzszene in Ubud scheint auch echt nett zu sein, und es gibt viele Leute, die ganz regelmäßig zu diesen Events kommen. Und so haben wir dieselben Leute gleich bei einer zweiten Veranstaltung dieser Art getroffen, die das Thema „Play“ hatte und in etwas hellerer Atmosphäre stattfand.

    Was vielleicht darüber hinaus noch erwähnenswert ist, ist unser zweiter Besuch in den Pyramids of Chi. Das Sound Healing beim ersten Mal hatte uns ja nicht so gut gefallen, aber Rolf wollte gerne noch deren zweite Veranstaltung ausprobieren: Light Sound Vibration. Hierbei liegt man in einem auf Körpertemperatur temperierten Wasserbett (das ein Gebärmuttergefühl hervorrufen soll). Während der Session spielt der Leiter Musik (unter anderem Didgeridoo) und die Vibrationen der Musik werden über das Wasserbett an den Körper geleitet. Hinzu kommt zur selben Zeit eine Lichtershow, die auf die geschlossenen Augen projiziert wird. Das Ganze soll erweiterte Bewusstseinszustände hervorrufen, die eine heilende Wirkung haben können.

    Rolf war am Ende nicht besonders begeistert. Bei mir gab es wohl größere Effekte. Visuell hatte ich den Eindruck, eine Stunde lang durch ein Kaleidoskop mit wechselnden Mustern zu schauen. Das war schon ziemlich spannend. Und danach hat mein Körper noch über eine Stunde lang vibriert, und ich fühlte mich beseelt. Einen Tag später hatte ich zudem einen intensiven Traum, in dem ich mein Selbstbewusstsein (wieder) gefunden habe. Ich weiß natürlich nicht, ob das was mit dieser Session zu tun hat, aber laut der Leitung sollen die Effekte noch längere Zeit nachwirken. 🤷🏼‍♀️
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  • Die Tauchkatze

    5 juli 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 28 °C

    Nahe bei Lombok gibt es drei kleine Inseln, die Gilis, auf denen keine Benzinmotoren zugelassen sind und wo man sich nur laufend, Fahrrad fahrend, mit Elektrorollern oder per Pferdekarren fortbewegen kann. Es hieß, dass man direkt vom Ufer wunderschön Schnorcheln könne und dass auch das Tauchen ganz leicht und angenehm sei.

    Dort mussten wir natürlich hin, auch wenn die Fahrt von Ubud aus nach Gili Air von 6:30 morgens bis 13:30 dauerte. Das war gar nicht schlimm: In der Nacht hatte es heftig zu regnen angefangen, und es regnete auch den ganzen Tag weiter; ein idealer Reisetag also. (Anmerkung von Annie: Ein bisschen weniger Wellengang wäre dennoch schön gewesen. Glücklicherweise gehörten wir nicht zu den diversen sich übergebenden Menschen.)

    Wir hatten uns, durch Annies Schwester vorgewarnt, ein Zimmer auf Gili Air maximal weit entfernt von der Moschee gesucht und waren mit dieser Wahl sehr glücklich. Auf fast der ganzen Insel waren die Gesänge extrem laut (und ausdauernd: 30 Minuten und mehr), nur wir waren fast ungestört. Gute Infos zahlen sich einfach aus!

    Nach dem verregneten Ankunftstag hatten wir dann eine Woche lang perfektes Wetter. Dabei hatten wir eigentlich nur vier Tage Inselleben eingeplant - es hat uns aber so gut gefallen, dass zehn daraus wurden.

    Denn das Schnorcheln war wirklich toll! Noch auf Bali hatten wir mir eine Taucherbrille mit passender Sehstärke gekauft (die im Tauchkurs hatte nur ungefähr gepasst), so dass ich hier zum ersten Mal unter Wasser so klar sehen konnte wie an Land. Für mich ein unglaubliches Gefühl und einfach sehr, sehr schön. An unserem "Hausriff" schwammen viele Fische und tatsächlich auch viele Schildkröten herum, mit denen wir viel Zeit verbracht haben.

    Besser als das Schnorcheln war nur noch das Tauchen. Annie hatte sich nämlich mit heroischer Willenskraft dazu bereit erklärt, nochmal einen Tauchgang zu versuchen, diesmal einen "Freizeittauchgang" ohne Kurs und Lehrer. Super - nur dass gleich nach der Entscheidung ihre Tauchängste wieder hoch kamen. Aber zum Glück kenne ich als Psychologinnenmann da ja diverse gute Tricks! Und so habe ich ein tibetisches Mantra, mit dem man den blauen Medizinbuddha anrufen können soll, kurzerhand umgedichtet in ein Selbstwirksamkeitsmantra ("Ich bin die Katze, die Katze, die ganz tolle Katze" usw.), und das hat tatsächlich geholfen!

    Der Tauchgang selbst war dann tatsächlich mal so, wie Tauchgänge sein sollen, nämlich ganz entspannt und schön. Sogar so schön, dass wir insgesamt vier weitere Tauchgänge gemacht haben, mit schrittweise steigendem Schwierigkeitsgrad und schrittweise sinkenden Ängsten, die dank des Mantras immer leichter zu bewältigen waren.

    Wir waren beide dolle stolz auf sie - und sehr glücklich damit, was wir unter Wasser alles gesehen haben! Schildkröten, Tintenfische, Haie, Shrimps, und unglaubliche Mengen an schönen bunten Fischen und Korallen. Die Unterwasserwelt ist wunderbar bunt und faszinierend.

    Fazit: Easy Beach Life ist geil! Tagsüber am Strand liegen und schnorcheln oder tauchen, abends dann lecker essen - was will man mehr? Wir wären am liebsten noch länger auf Gili Air geblieben - aber das nächste Abenteuer wartete schon...
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  • Fundamentals of Tantra

    7 juli 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 25 °C

    Bevor wir zum Interessanten kommen, möchte ich erst einmal loswerden, dass ich die bislang schlimmste Bootsfahrt in meinem Leben gut überstanden habe. Der Wellengang zwischen den Gilis und Bali war dieses Mal enorm. Wir sind immer wieder so hart aufgeschlagen, dass es richtig weh getan hat. Von Minute zu Minute ist mehr Menschen übel geworden. Als wir vermeintlich schon da waren, mussten wir 45 Minuten auf dem offenen Meer warten, um in den Hafen einfahren zu können - bei immer noch krassem Wellengang. Die blassen Menschen, die an mir vorbeiliefen, fand ich später am Ende des Bootes liegend oder mit der Kotztüte nach vorne gebeugt wieder. Bei mir ist zum Glück alles drinnen geblieben, aber ich hatte noch Tage danach Anflüge von Übelkeit.

    Froh war ich auch darüber, Rolf zwar pitschnass aber heile mit nach Ubud nehmen zu können. Er hatte es sich nämlich auf dem Deck des Schiffes bequem gemacht, und ich hatte zwischenzeitlich echt Bedenken, dass er über Bord gegangen sein könnte.

    Ich denke, dass ich mich über den Ausgang dieser Bootsfahrt dennoch glücklich schätzen kann. Für den Wellengang konnte die Bootsagentur zwar nichts, aber sie war bei Google mit 1,8 bewertet, und Leute beschrieben in den Rezensionen, dass Wasser zentimeterhoch im Bootsinneren gestanden sei (wegen undichter Fenster) oder gar Fensterscheiben zerbrochen seien. Nichts davon ist bei uns passiert. Wir wurden letztlich nur bei der Weiterfahrt nach Ubud übers Ohr gehauen und mussten die Taxifahrt selbst bezahlen, statt - wie abgesprochen - von der Agentur dorthin gebracht zu werden.

    Und nun zum Wesentlichen: Der Grund für unseren erneuten Ubud-Besuch war ein zweitätiger Tantra-Workshop. Wir wollten gerne endlich wissen, was es mit Tantra auf sich hat. Denn ich hatte schon so vieles im Zusammenhang mit Tantra gehört, von ausgefallenen Sexpraktiken über Ganzkörperorgasmen bis hin zu einem Lebensstil, in dem es „einfach“ darum geht, der Freude zu folgen.

    Die Leiterin des Workshops war eine mitvierzigfährige Australierin, die in sexy Outfit in Begleitung eines ca. 6-köpfigen Teams erschien, die überwiegend nicht minder freizügig angezogen waren. Dieses Team sollte ansprechbar für uns sein, wenn wir Hilfe bräuchten - wenn wir zum Beispiel mit unseren Emotionen überfordert seien. Im Tantra gehe es nämlich primär darum, „alles zu fühlen“. Nicht in die Vermeidungsreaktion zu gehen, sondern Schicht um Schicht unbewusste destruktive Muster an die Oberfläche zu holen, zu verarbeiten und durch bewusste gesunde Verhaltensweisen und Gedanken zu ersetzen. Damit man dann der Freude folgen könne. Essenziell hierfür sei der Ausdruck des „Emotionskörpers“.

    Was das bedeuten soll, lernten wir in Verlauf des Wochenendes kennen. Wir wurden dazu angeleitet, unsere Emotionen und genauso unsere negative Gedanken/Überzeugungen in unseren Körpern zu fühlen und - wichtig - auszudrücken. Ausdrücken durch unsere Atmung, Bewegungen und unsere Stimme. Wir lernten also Bewegungen, die bezwecken, Energie durch den Körper fließen zu lassen, sowie körperliche Ausdrücke der Flucht-, Kampf- sowie Erstarrungsreaktion. Unter anderem lernten wir, mit all unserer Kraft auf Kissen zu schlagen, ohne uns die Arme zu brechen, und dabei so laut zu brüllen, wie wir können. Ihr könnt euch also vorstellen, dass es im Verlauf immer wieder richtig laut wurde. Die Leute stöhnten, schrien, weinten und hauten wie wild auf die Kissen ein. Immer wieder rannten Teilnehmer:innen in die „Pausenecke“, wo sie im weiteren Verlauf von Helfer:innen emotional betreut wurden. Es schien viel hochzukommen.

    Ich persönlich fand es super, meine Stimme mal mehr einzusetzen, schreiend durch den Raum zu rennen und ein paar Bewegungsoptionen für Emotionen an die Hand zu bekommen. Ansonsten löste das Wochenende aber keine nicht für mich alleine zu bewältigenden Emotionen aus. Im Gegensatz erkannte ich bei dem Gelernten immer wieder Elemente, die ich auch selbst schon häufig anwende. Tantra scheint für mich irgendwie auch eine Art Körperarbeit/ -therapie zu sein.

    Was für mich neu war, ist die Arbeit mit dem Femininen und dem Maskulinen. Nach tantrischer Philosophie hat jeder Mensch beides in sich, und damit kann gearbeitet werden. Die maskuline Energie kann beispielsweise den Raum halten und Stabilität bieten, die feminine Energie liebevoll annehmen, was da ist. Beide Energien können dazu genutzt werden, persönliche Muster aufzulösen und letztendlich mit allen Sinnen der Freude zu folgen.

    Im letzten Teil des Workshop ging es dann tatsächlich darum, sexuelle Energien zu nutzen und mit ihnen zu arbeiten. Konkret hieß das, sich seiner selbst ganz bewusst zu werden und sich selbst und dem Partner/der Partnerin ganz bewusst Aufmerksamkeit zu schenken und dabei die eigenen Grenzen sowie die Grenzen des anderen zu wahren. Nichts, was wir an sich nicht schon wussten, aber es war dennoch schön, es im Rahmen des Workshops nochmal vergegenwärtigt zu bekommen.

    Zusammenfassend hat uns der Workshop gut getan. Ich kann mir vorstellen, dass die tantrischen Methoden für mich persönlich eine gute Ergänzung zur buddhistischen Philosophie/Meditation sein könnten, da sie viele praktische Hinweise geben und den körperlichen und emotionalen Ausdruck „in die Welt hinein“ hervorheben.
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  • Mantas und Drachen

    11 juli 2024, Indonesien ⋅ ⛅ 27 °C

    Unser 60-Tage-Visum in Indonesien neigt sich langsam dem Ende zu, aber die verbleibenden Tage wollen natürlich genutzt sein. Also sind wir früh am Morgen nach dem Tantra-Workshop als frischgebackene Sexgötter zum Flughafen gefahren, um auf die Insel Flores zu fliegen. Die soll nämlich sehr schön sein, und das eine Ende von Flores grenzt direkt an den Komodo National Park.

    Der nennt sich so wegen der Komodo-Warane, die im Englischen viel poetischer Komodo Dragons heißen. Wir wollten sie natürlich live sehen und haben uns für zwei Tage auf einem Boot eingemietet, um durch den Nationalpark zu schippern und zu schnorcheln.

    Das Boot war zwar etwas in die Jahre gekommen, und ein leichter Dieselgeruch hing auch nachts in der Kabine, aber insgesamt waren die beiden Tage richtig schön. Nicht nur haben wir die Warane tatsächlich gesehen (fünf insgesamt: Männchen, Weibchen, Baby, Jugendlicher und Opa), sondern auch einen sehr schönen Sonnenaufgang erlebt und abends einen Riesenschwarm Flughunde beim Aufbruch in die Jagd beobachtet - und dabei war das alles nur Beiwerk.

    Denn die Hauptattraktion war das Schnorcheln: Der Nationalpark gehört zu den weltbesten Schnorchel- und Tauchgebieten, und die Unterwasserwelt ist dort einfach fantastisch. Unglaublich schöne Korallen, große Fischschwärme, Seesterne, Schildkröten, Riffhaie, und und und. Alles in warmen Wasser mit Sicht nicht unter 10 Metern, gern aber auch 30 oder mehr. Wow.

    Für uns "wow" genug, um direkt im Anschluss einen Tauchtag einzulegen. Also wieder mit einem Boot raus (diesmal deutlich jüngeren Datums) und dann insgesamt dreimal mittels "Giant Stride" ins Wasser. Der erste Tauchgang war schon besser als jeder andere, den wir bis dahin gemacht hatten. Der zweite war dann besser als alle anderen zusammen: an einer unglaublich schönen Korallenwand mit Riesenmengen an kleinen und auch richtig großen Fischen. Und im dritten haben wir dann Manta-Rochen getroffen, die minutenlang mit uns geschwommen sind und von denen einer richtig neugierig war und immer wieder ganz nah kam. Wahnsinn.

    Auf dem Rückweg gab's dann belgische Waffeln (es war eine belgische Tauchschule 😂). Und für uns war klar, dass sich die ins Tauchen gesteckte emotionale Energie mehr als gelohnt hat.
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  • Auf Erkundungstour durch Flores

    13 juli 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir sind zurück im „richtigen“ Traveller Mode und wollen die letzte Woche einmal quer durch Flores fahren. Die meisten Reisenden schaffen es nur in den Komodo Nationalpark, doch auch das Landesinnere von Flores hat einiges zu bieten. Allen voran eine Kurve nach der anderen. 😅 Belohnt werden wir dafür mit wunderschöner grüner Natur und immer wieder tollen Aussichten. Besonders beeindruckend finden wir die Bambuswälder. Kaum zu glauben, dass Bambus ein Gras sein soll.

    Als Erstes geht es mit einem öffentlichen Taxi nach Ruteng. Öffentliche Taxis sind einfach Autos, die immer wieder Leute auf der Straße einsammeln und irgendwann wieder rauslassen. Wir finden diese Art des Reisens eigentlich recht komfortabel. Wir müssen nicht umsteigen und werden sogar vor die Haustür unseres Homestays gefahren. Schön ist, dass wir so auch ein bisschen mehr in Kontakt mit den Locals kommen - auch wenn die Kommunikation aufgrund sehr geringer Englischkenntnisse ziemlich eingeschränkt ist.

    In Ruteng leihen wir uns einen Roller aus und erkunden die Gegend. Wir haben zwei Ziele: Reisfelder, die wie Spinnennetze angeordnet sind, und eine Höhle, in der die ersten Überreste des Homo Floresiensis entdeckt wurden.

    Ich komme mir hier wieder ein bisschen wie ein Celebrity vor. Während Rolf mich durch die Gegend kutschiert, rufen mir die Kinder am Straßenrand „Hello Miss“ zu und winken. Es ist wieder ein ganz anderes Reisegefühl als auf dem sehr touristischen Bali, und das gefällt uns auch mal wieder ganz gut.
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  • An der Himmelspforte

    14 juli 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 23 °C

    Nein, keine Sorge, wir sind nicht knapp dem Tod entronnen und standen quasi schon vor Petrus Tor. Wir waren nur in einem spektakulär gelegenen Café, dessen Terrasse man durch die titelgebende Tür betrat und die einen wunderschönen Ausblick auf einen Vulkan, den indischen Ozean und eine Handvoll traditioneller Dörfer bat.

    Diese haben wir uns genauer angesehen. Die Menschen hier leben tatsächlich so. Es ist ein bisschen wie in deutschen Fachwerkdörfern: Natürlich gibt's Touristen, die extra kommen, um sich die Dörfer anzugucken, aber gleichzeitig sind sie eben auch richtige bewohnte Dörfer. Nicht gerade unser zukünftiger Wohnstil, aber nicht uninteressant!

    Im Inselinneren ist es relativ kühl, vor allem nachts, da wir auf über tausend Metern sind. In Kombination mit den manchmal extrem überfüllten Public Taxis führt das leider zu unserer ersten Erkrankung seit Indien. Erst erwischt es mich, zwei Tage später dann Annie. Selbst die heißen Quellen, die wir besuchen, helfen da nur bedingt weiter. Zum Glück sind es "nur" einfache Erkältungen, aber jetzt hätten wir gerne mehr Zeit auf Flores und nicht bis zu acht anstrengende Stunden im Auto. Schade, dass in wenigen Tagen unser Visum endet und wir weiter müssen.
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  • Bunte Vulkankraterseen

    16 juli 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 18 °C

    Auf der weiteren Tour durchs Inselinnere kommen wir an wunderschönen Vulkankraterseen vorbei, die ihre Farbe ändern können. Bei uns sind sie türkis, braun und dunkelblau.

    Für viel mehr reicht unsere Energie leider neben der ganzen Fahrerei nicht - wir fühlen uns doch etwas geschwächt durch unsere Erkältungen. Ehrlich gesagt sind wir auch ganz froh, an diesem Ort nur eine Nacht zu verbringen. Unser Reggae-Dreadlock-Host ist zwar sehr nett, aber die Zimmer/sanitären Anlagen sind schon ziemlich schlimm, und wenn sich nicht mal Rolf auf die Toilette setzt, muss das schon was heißen. 😅Läs mer

  • Illegal in Indonesien

    20 juli 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 28 °C

    Von Moni und seinen Vulkankraterseen sind wir bis Maumere weitergefahren. Dort gab's dann zwei Überraschungen, zuerst eine gute und dann eine böse.

    Die gute Überraschung war die Unterkunft. Sie war zwar unheimlich schwer zu finden, aber dann eine der schönsten der ganzen Reise und die mit dem mit Abstand besten Preis-/Leistungsverhältnis. Wunderschöner Strand, super sauber, total ruhig - da wir beide ziemlich krank waren, genau das Richtige. Sehr schade, dass wir nur eine Nacht bleiben konnten, da unser Visum am nächsten Tag auslief.

    Und damit wären wir auch schon bei der bösen Überraschung: Am Flughafen sollten wir eigentlich früh morgens nach Timor fliegen, um dort nach einem weiteren Flug noch am selben Tag die Grenze zu Osttimor zu erreichen. Gegen Mittag wurde uns nach stundenlangem Warten dann aber mitgeteilt, der Flug könne wegen eines Vulkanausbruchs nicht stattfinden - und alle anderen Flüge auch nicht.

    Tja, was also tun? Wir sind erstmal zur Immigration, wo uns ein extrem unmotivierter Beamter kein bisschen weiter half. Und dann per Auto wieder zurück bis Ende - so heißt tatsächlich die Stadt mit dem nächstgelegenen Flughafen, ca. fünf Stunden Autofahrt über die kurvige Straße entfernt. Kein Spaß in unserem Zustand.

    Dort gingen erst am nächsten Tag wieder Flüge - an dem wir schon nicht mehr in Indonesien hätten sein dürfen. Also hatten wir zwar nicht genug Zeit, um das Land rechtzeitig zu verlassen, aber genug Zeit, damit sich Annie abends (im besten Hotel der Stadt) noch eine fette Lebensmittelvergiftung einfangen konnte. Wir sind trotzdem geflogen. Leider ging der Anschlussflug bis zur Grenze erst am wiederum nächsten Tag - also gab's für uns noch einen Zwischenstopp, diesmal in Kupang.

    Am Folgetag war Annies Zustand dann so schlecht, dass an Fliegen nicht mehr zu denken war: Hohes Fieber, Schüttelfrost, Magenkrämpfe, Durchfall etc etc. Also verfiel unser (recht teurer) Flug zur Grenze. Nachmittags haben wir dann eine Teleärztin kontaktiert und abends den Entschluss gefasst, dass Osttimor in Annies Zustand keine gute Idee mehr wäre, da das Gesundheitssystem dort nicht existent sein soll.

    Stattdessen sind wir über Jakarta nach Kuala Lumpur ausgeflogen, wo wir ja schon wussten, dass es gute Ärzte gibt. Mit einer gehörigen Portion Paracetamol, Immodium und Durchhaltevermögen hat Annie den langen Reisetag heldenhaft durchstanden. Die Grenzer kannten aber keine Gnade und haben uns trotz ärztlichen Attests und offensichtlich höherer Gewalt eine dicke Strafgebühr für den Visumsüberzug aufgebrummt.

    Insgesamt ein sehr, sehr unschöner Abschied aus Indonesien mit ca. tausend Euro unnötigen Kosten und sehr viel Stress. Drei Flüge in drei Tagen, krank und mit Lebensmittelvergiftung, braucht wirklich niemand. Im Nachhinein hätten wir gleich das (sehr teure) längere Visum beantragen sollen - dann hätten wir uns einfach in der schönen Unterkunft am Strand auskurieren können.

    Aber damals dachten wir noch, dass wir ja sowieso zwischendurch Indonesien verlassen und z.B. die Philippinen oder Osttimor besuchen wollten, und natürlich hatten wir auch nicht mit einer derartigen Pechsträhne gerechnet. Selten haben wir uns so fertig und ausgelaugt gefühlt. Jetzt brauchen wir erstmal ein paar Tage Erholung in Kuala Lumpur - nur gut, dass wir uns da schon auskennen.
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  • Kuala Lumpur die Dritte

    26 juli 2024, Malaysia ⋅ ☁️ 33 °C

    Zu Kuala Lumpur gibt es eigentlich nicht so viel zu berichten. Wir sind beim Arzt (wieder mal eine sehr positive Erfahrung) und kurieren uns aus.

    Nach einem Hotelwechsel haben wir nun auch wieder eine super Unterkunft im Luxusviertel Kuala Lumpurs - ein ganzes Appartment im 27. Stock inklusive Küche und Swimmingpool auf den Dach.
    Was will man mehr?

    Ja, was will man denn eigentlich mehr? Das frage ich mich in diesen Tagen wieder öfter. Die Stimmung könnte nämlich besser sein. Irgendwie sind wir durch die Vorkommnisse ein bisschen aus dem schönen Reisemodus gerissen worden und hängen etwas in der Luft. Insbesondere ich. Rolf kann sich ja immer gut tagein tagaus mit seinem Handy beschäftigen. Ich fände es gerade schon mal wieder schön, einfach ein Zuhause und einen geregelten Alltag mit sinnvollen Aufgaben zu haben.

    Glücklicherweise fügen sich die Dinge nach ein paar Tagen ganz gut. Wir nutzen schließlich die Zeit für die Organisation der zweiten Jahreshälfte, waschen unser ganzes Hab und Gut mal gründlich durch, decken uns mit einigen Dingen neu ein und kochen sogar. Ich bin total glücklich darüber, einfach mal wieder das zu essen zu können, was ich möchte und vor allem gut vertrage.

    Nach ziemlich genau einer Woche in Kuala Lumpur befinden wir uns dann wieder im Flieger nach Indonesien. Wir hoffen sehr, dass wir reingelassen werden (ein erneutes Online-Visum on Arrival konnten wir nicht kaufen, und es bleibt eine Restsorge, dass wir wegen des Überzugs des letzten Visums Probleme bekommen könnten). Drückt uns die Daumen. 🍀✌🏻
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  • Zurück auf die Inseln

    29 juli 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach dem Tiefpunkt bei der Ausreise aus Indonesien und der Woche Erholung in Kuala Lumpur stellte sich uns die Frage: Was nun? Geplant war ja, nach Osttimor wieder nach Indonesien einzureisen - und in ein paar Wochen wollten wir uns mit Freunden treffen und dann einige Zeit gemeinsam herumreisen.

    Jetzt war unser erstes Ziel also, überhaupt wieder ein indonesisches Visum zu bekommen. Online ging es nicht mehr, da kriegten wir nur Fehlermeldungen. Wir mussten also in den sauren Apfel beißen und einfach auf gut Glück hinfliegen und dann auf freundliche Zöllner hoffen.

    Mit erheblichen Bauchschmerzen (metaphorischen diesmal 😇) sind wir (Annie: Ich nicht, war dieses Mal gelassen 😅) also in den Flieger gestiegen. Und... Vor Ort war dann alles ganz einfach, gar keine Erwähnung der Überziehung, einfach Gebühr zahlen, Stempel rein und durch.

    Wir waren ziemlich erleichtert. Ich hatte schon richtige Horrorvorstellungen davon, wie wir unseren Freunden würden beibringen müssen, dass die gemeinsame Zeit jetzt leider nichts werden würde, weil wir wegen eines Vulkanausbruchs in die Illegalität abgerutscht waren... 😳🤦‍♀️😬

    Nach dem Reinkommen ging es aber bald weiter: Wir sind nämlich jetzt auf Sulawesi, und hier sind die Wege sehr kompliziert. Unser aktuelles Ziel ist Wakatobi am Südostende von Sulawesi, und dorthin gibt es erstmal noch einen Inlandsflug und dann zwei Fähren an verschiedenen Tagen. Also eine Odyssee, selbst nachdem man schon um die halbe Welt gereist ist. Hoffentlich hält das Inselparadies, was es verspricht...
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  • Hati Hati in Wangi Wangi

    30 juli 2024, Indonesien ⋅ 🌬 28 °C

    Wakatobi besteht aus den Inseln WAngi Wangi, KAledupe, TOmia und BInongko. Hier soll eines der schönsten Taucherparadiese der Welt zu finden sein, ebenso wie traumhafte Strände.

    Wir kommen, nach einer wie von Rolf schon beschriebenen längeren Anreise, erst einmal auf der Insel Wangi Wangi an. Flüge hierher wurden eingestellt. Auch die direkte Fähre von Bau Bau (wohin wir von Makassar aus geflogen waren) wurde gestrichen, sodass wir zu einem Hafen eine Stunde entfernt gefahren waren, wo wir dann schließlich einen Tag später ein Boot nehmen konnten.

    Auf Wangi Wangi sind wir wirklich in einer anderen Welt gelandet. Englisch sprechende Menschen finden wir hier eigentlich nicht. Dafür sind alle sehr freundlich zu uns. Was mich nun endlich mal dazu veranlasst, ein paar Worte mehr Indonesisch zu lernen. Neben Danke kann ich jetzt auch Guten Morgen und Tschüss sagen. Sowie ohne Fleisch, ohne Hähnchen, mit Tofu, mit Gemüse und ohne Knoblauch. Das Wort „vegetarisch“ kennen sie auch in der indonesischen Übersetzung hier nicht. 😅

    Wir sind bei einer netten Familie untergekommen und erkunden die Insel ein bisschen mit dem Roller. Hier habe ich meinen großen Durchbruch im Rollerfahren (habe mich lange nicht richtig getraut) und fahre Rolf einmal um die Insel. Es macht mir sogar richtig Spaß. Anders als noch in Flores rufen uns hier alle „Mister Mister“ zu. Und auch „Hati hati“, was so viel heißt wie, dass wir auf uns aufpassen sollen.

    Wir können es irgendwie gar nicht richtig glauben. In dieses angebliche Inselparadies scheint sich kaum (mehr) ein Tourist zu verirren. Wir haben den Eindruck, als habe es vor Covid mal rosigere Zeiten gegeben. Wir kommen an diversen Hotels vorbei, die entweder geschlossen sind oder sehr heruntergekommen aussehen. An einem Aussichtspunkt mit rollstuhlgerechtem Zugang und zwei Bars sind wir, natürlich, die einzigen Besucher.

    Die Suche nach einem schönen Strand zum Sonnenbaden und Schnorcheln geben wir nach über einem Tag aber schließlich auf. Wir finden ihn einfach nicht. 🤷🏼‍♀️

    Dafür lernen wir noch ein italienisches Pärchen kennen, die sich in einem Resort eingemietet hatten, um zu tauchen. Nur die Tauchschule ist leider nicht mehr existent, wie die beiden bei Ankunft erfuhren. Gemeinsam verbringen wir einen schönen Abend in einem dann doch geöffneten Restaurant mit tollem Blick aufs Meer und den Sonnenuntergang.

    Nach zwei Nächten fahren wir weiter zur Insel Tomia. Ob dort nun das Inselparadies auf uns wartet?
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  • Inselparadies: Gefunden

    6 augusti 2024, Indonesien ⋅ 🌬 27 °C

    In Tomia werden wir direkt von der Anlegestelle abgeholt und erleben gleich die erste Überraschung: Der Fahrer spricht Englisch - und er ist der Tauchlehrer der bestbewerteten Tauchschule Tomias. Nach der kurzen Fahrt zum Homestay setzt sich das fort: Wir sind nicht mehr die einzigen Touristen! Zwei französische Paare und zwei Deutsche sind auch da und wirken gleich sehr nett.

    Der Homestay selbst kostet die Hälfte von dem in Wangi-Wangi, bietet aber dafür mehr: Eine gute und warme Dusche, kostenlose Roller und 24/7 Toast mit Schoko- oder Tiramisucreme. Wow, damit hatten wir nicht gerechnet. Wir fühlen uns sofort wohl und erweitern unsere zwei geplanten Nächte schrittweise auf sechs.

    Tomia selbst ist sehr ruhig. Wir finden einen einzigen leckeren Warung (und ein paar sehr mäßige), der uns Essen ohne Knoblauch zubereitet, und essen dort jeden Abend. Das eine französische Paar ist das Herz der kleinen Touristen-Community hier, und wir verstehen uns sofort super. Gut, dass ich so gut französisch spreche und für Annie übersetzen kann! 😘

    Wir machen mit den Franzosen einen wunderschönen Schnorchel-Ausflug und mit der Tauchschule einen ebenfalls tollen Tauchtag. Obwohl das Gebäude in fürchterlichem und das Equipment nicht in allerbestem Zustand ist, kommt Annie gut klar - so langsam wird's was mit dem Diving Lifestyle. 😎

    Und wie man auf den Bildern sehen kann, gibt es auch endlich einen richtig schönen Strand (mit tollem Hausriff). Hier ließe es sich durchaus noch länger aushalten - aber wir wollen auch noch die lebenden Toten besuchen und verlassen Tomia schweren Herzens nach fast einer Woche.
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  • Wo ein Anfang ist, …

    6 augusti 2024, Indonesien ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach circa einer Woche im Paradies treten wir die Rückreise nach Makassar an. Welche leider - wenig überraschend - genauso lange dauert wie die Hinreise.

    Wir legen wieder eine Übernachtung in Wangi Wangi ein, wo wir noch Zeit haben, ein Dorf der Bajo (ehemalige Seenomaden) zu besuchen (Rolf: eher ein Slum). Am folgenden Tag gehts mit dem Boot nach Baubau, wo wir dank gestrichenem Flug nach Makassar zwischenübernachten. Lustigerweise treffen wir wieder das italienische Pärchen vom Anfang, und sie haben sowohl dasselbe Hotel als auch denselben Flug nach Makassar. Zusammen haben wir einen schönen Abend und lernen sogar noch ein bisschen traditionellen italienischen Tanz.Läs mer

  • Behörden-Blödsinn

    8 augusti 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 29 °C

    Zurück in der Zivilisation! Und Zivilisation heißt Regierung, Beamte, Dokumente - kurz, Bürokratie.

    In unserem Fall die indonesische Immigrationsbehörde und das deutsche Konsulat. Das Konsulat war sehr freundlich und hilfsbereit und hat uns ohne großes Federlesen beglaubigte Passkopien ausgestellt, die wir später auf der Reise an anderer Stelle noch benötigen.

    Zur Immigrationsbehörde mussten wir, weil wir dieses Mal bei der Einreise ja kein Online-Visum bekommen hatten, sondern ein gewöhnliches. Und das kann man dann auch nicht online verlängern, sondern nur persönlich.

    Und auch nicht jederzeit, sondern erst nach 14 Tagen. Das wissen wir jetzt, weil wir an Tag 13 da waren und uns freundlich aber bestimmt mitgeteilt wurde, wir müssten am nächsten Tag wiederkommen. Was wir natürlich getan haben, nur um (nach fast drei Stunden) die Auskunft zu bekommen, der Prozess sei nun eingeleitet, dauere aber fünf Tage - in denen unsere Pässe bei der Behörde blieben.

    Gut, dass wir ja jetzt beglaubigte Passkopien haben. 😬

    Von Makassar haben wir durch die ganzen Behördengänge aber fast nichts gesehen. Nicht so schlimm, es war eh nur als Zwischenstopp gedacht. Für uns geht's weiter mit dem Nachtbus ins Land der lebenden Toten.
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  • Im Land der lebenden Toten

    12 augusti 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 25 °C

    Achtung: Dieser Footprint enthält Beschreibungen und Bildmaterial von für uns ungewöhnlichen Beerdigungsritualen der Torajas, inklusive der Schlachtung von Tieren. Wem das zu viel ist, der/die sollte lieber auf den nächsten Footprint warten.

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    Es ist 6.30 Uhr morgens, und wir kommen nach einer langen Nacht im Bus in unserem Homestay in Tana Toraja, Zentralsulawesi, an. Die Haustür ist noch verschlossen. Ich laufe ums Haus herum und schaue durch die Fenster. Eigentlich sollte die Mutter der Familie wach sein. Doch statt der Mutter sehe ich durch die Vorhänge hindurch einen offenen, nur mit einem Tuch bedeckten, gefüllten Sarg. Schnell wende ich mich wieder ab und verdränge den Gedanken, dass wir wohl die nächsten Tage mit einer „kranken“ Person zusammenleben werden.

    In Tana Toraja gilt der Tradition nach eine Person erst als tot, wenn die Beerdigung stattgefunden hat. Eine Beerdigung beeinhaltet jedoch eine sehr aufwändige Zeremonie, bei der im „besten“ Falle mindestens 24 verschiedene Büffel geopfert werden. Diese Büffel sollen der verstorbenen Person dabei helfen, in den Himmel (Puja) zu gelangen. Die Büffel kosten bis zu 50.000 Euro pro Tier - bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 300-500 Euro kann man sich also vorstellen, dass hierfür eine Weile gespart werden muss. Zudem ist die gesamte Zeremonie so groß und aufwändig, dass neben der Büffelschlachtung beträchtliche weitere Kosten auf die Gastgeber zukommen (inklusive Schlachtung von vielen Schweinen, um die Gäste zu versorgen).

    So kommt es, dass die verstorbenen Personen so lange zu Hause aufbewahrt werden, bis die Beerdigungszeremonie abgehalten werden kann. Und das kann unter Umständen, je nach Ressourcen der Familie und Vorstellungen über die Größe der Beerdigung, auch viele Jahre lang sein. Bei unserer Tour haben wir eine Familie besucht, die 4 „kranke“ Personen zu Hause hatte, die längste bereits seit 26 Jahren.

    Insgesamt haben wir großes Glück mit der Wahl unseres Homestays und unserem Guide Meyske. Es lohnt sich wirklich, hier eine gute Tour zu buchen, um die Hintergründe der Kultur besser zu verstehen. Kurz zusammenzufassen, was wir alles erlebt und gelernt haben, erscheint uns fast unmöglich. Die Tradition ist unfassbar reich an Ritualen, und es gibt jede Menge Regeln und Details, die zu beachten sind.

    Während unserer zweitägigen Tour besichtigen wir traditionelle Häuser und verschiedene Gräber der Torajas. Es gibt beispielsweise Steingräber, also aufwändig per Hand in Felsen geschlagene Löcher, in die die Leichen gelegt werden, oder auch Höhlengräber. Außerdem gehen wir auf den Büffelmarkt, auf dem die Büffel für die Zeremonien gekauft werden. Das ist ein eher trauriges Ereignis für uns. Die Büffel haben alle einen Ring durch die Nase gesteckt und sind an einem über sie gespannten Netz angekettet. Bewegung bekommen sie fast keine. Stattdessen wird hin und wieder die Leine verkürzt, sodass sie ihre Nackenmuskulatur trainieren müssen (wenn sie ihren Kopf senken würden, würde der Ring in ihrer Nase zu sehr schmerzen). Und die Büffel bekommen fast täglich eine Dusche. Das alles soll sie schön und stark aussehen lassen, damit sie für einen hohen Preis verkauft werden können.

    Highlight der Tour sind eine Hauseinweihungszeremonie sowie der erste Tag einer mehrtägigen Beerdigungszeremonie. Bei der Hauseinweihungszeremonie sind wir nur relativ kurz. Wir kommen (glücklicherweise) ein bisschen zu spät. Alle 20 Schweine sind bereits geschlachtet. Überall sind Blutlachen zu sehen, an denen Hunde lecken. Die Schlachter sind voller Blut und gerade dabei, die Tiere auseinanderzunehmen und je nach Status in größeren oder kleineren Teilen an die Gäste zu verteilen. Es ist ein Fest, das Gemeinschaft fördern soll.

    Wir werden vom Gastgeber eingeladen, uns in den Besucherbereich zu setzen und Tee zu trinken. Nach einiger Zeit wird mir beim Anblick des ganzen Bluts schlecht, und ich bin froh, als wir wieder gehen.

    Die Beerdigungszeremonie beginnt dann in freudiger Stimmung. Beerdigungen sind für die Torajas generell etwas Positives. Es wird gefeiert, dass die Verstorbenen nun den Weg in den Himmel gehen können. Zunächst wird der Sarg mit der Leiche, in unserem Falle die Frau eines Parlamentariers, von starken jungen Männern durchs Dorf getragen. Vorneweg der Witwer in einer Tragekonstruktion, der der Zuschauermenge zuwinkt und lacht.

    Als Nächstes kommt die Büffelparade, bei der alle Büffel, die am dritten Tag der Zeremonie geschlachtet werden, vorgeführt werden. Am ersten Tag der Zeremonie wird (glücklicherweise) nur ein einziger Büffel geschlachtet. Dieser Anblick reicht mir ehrlich gesagt auch. Natürlich stehen wir in der ersten Reihe. Es wird ein Kehlschnitt gesetzt, und das Blut spritzt mit großem Druck heraus. Der Büffel geht zu Boden, röchelt aber noch einige Minuten vor sich hin, bevor er den Kampf vollends aufgibt. Kein schöner Anblick. Vor Ort und Stelle wird der Büffel auseinandergenommen, bis nur noch der Kopf übrig ist.

    Derweil ist die Verstorbene von der Tour durchs Dorf zurück gekehrt und wird auf einen Thron gehoben, auf dem sie bis zum letzten Tag der Beerdigung liegen wird.

    Als Nächstes kommt der Empfang der Gäste an die Reihe, an dem auch wir teilnehmen dürfen und von in Pink gekleideten Damen mit Tee und Kuchen versorgt werden. Die anderen Gäste und Mitglieder der Familie sind sehr nett zu uns und honorieren, dass wir in traditioneller Kleidung gekleidet sind (die hatte uns Meyske vorher gegeben). Dass wir als Touris mit dabei sind, ist übrigens überhaupt nicht komisch. Für die Familie der Verstorbenen ist es besser, je mehr Leute kommen und den Weg in den Himmel unterstützen, und weit angereiste Touris sind eine Ehre für sie.

    Während sich nun die Gäste bei Speis und Trank amüsieren, werden die Spenden der Besucher:innen auf den Platz gebracht, vorwiegend Büffel und Schweine. Es ist für mich ein skuriles Bild. Die Schweine tragen den Kampf ihres Lebens aus. Sie sind alle eng an Bambusstangen gefesselt und können sich nicht mehr bewegen. Hin und wieder hört man lautes Quieken, gefolgt von vergeblichen Befreiungsbesuchen. Bei meinem Weg aufs Klo muss ich über zwei bereits getötete Schweine steigen.

    Nach dem Gästeempfang machen wir uns auf den Heimweg. Als krönenden Abschluss der Tour lernen wir dann noch die Oma von Meyske kennen (im Sarg, den ich am Anfang gesehen hatte). Sie soll die erste Leiche sein, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Eigentlich sieht sie noch recht normal aus, nur etwas verrunzelt und ohne Augen.

    Es ist schön zu sehen, wie liebevoll Meyske von/mit ihr spricht. Sie selbst empfindet es als hilfreich für den Trauerprozess, ihre Oma noch ein paar Monate bei sich zu haben, bevor die Beerdigung stattfindet.

    Insgesamt finde ich die Tradition und die Rituale der Torajas faszinierend und den Sinn für Gemeinschaft schön. Nur frage ich mich, ob so viel Tierleid unbedingt sein muss.

    Voller neuer Eindrücke und Einblicke in eine für uns sehr ungewöhnliche Tradition machen wir uns nach vier Tagen wieder auf den Rückweg nach Makassar.
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  • Rammang Rammang!

    14 augusti 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 33 °C

    Eine weitere furchtbare Nachtfahrt bringt uns zurück in die gewöhnliche Welt, nach Makassar. Wir kommen mitten in der Nacht an und nehmen für die paar Stunden bis zum Morgen noch ein Hotelzimmer, wo wir gegen neun völlig fertig aufwachen.

    Nach einem kurzen Frühstück geht's zum wichtigsten Termin, der Immigrationsbehörde... Wo dieses Mal alles problemlos klappt und wir schnell unsere Reisepässe mit verlängertem Visum zurückbekommen. Fünf Tage für einen popeligen Stempel sind ja auch Zeit genug...

    Wir nutzen die gewonnene Zeit und fahren nach Rammang-Rammang. Das ist kein pseudoskandinavischer Hustenpastillenwerbespruch, sondern der Name eines winzigen Dorfes in der zweitgrößten Karstlandschaft weltweit, das wir nach einer Stunde Taxifahrt und zwanzig Minuten spektakulärer Bootsfahrt erreichen.

    Neben der beeindruckenden Landschaft inklusive diverser Höhlen gibt's hier nichts zu sehen, aber in der brüllenden Hitze und unserem etwas verdaddeltem Zustand reicht uns das auch für einen sehr gemütlichen Nachmittag.

    Morgen geht's dann weiter ans ganz andere Ende Sulawesis, wo wir zwei gute Freunde treffen werden, die uns für drei Wochen besuchen, worauf wir uns beide schon sehr freuen. Das wird bestimmt toll!
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  • Von Blumen, Vögeln und Freunden

    17 augusti 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 25 °C

    Wir sind im kleinen Städtchen Tomohon, ca. 25km südlich von Manado, in einer Oase aus Blumen, Pflanzen und Vögeln gelandet - alles mit Blick auf einen der hiesigen Vulkane. Ein schöner Ort, um in die gemeinsame Zeit mit unseren Freunden Kristina und Stefano zu starten.

    Wie auch schon bei unserem Besuch im Mai freuen wir uns nun sehr, wieder Freunde um uns zu haben. Wir verbringen viel Zeit damit, in der netten Atmosphäre unseres Hotels zu quatschen - über Belangloses sowie Tiefgründiges. Das tut sehr gut!

    Anlässlich des Unabhängigkeitstags schauen wir uns eine Parade an. Alles viel geordneter und ruhiger als in Indien. Die Ohrenstöpsel habe ich umsonst mitgenommen. 😅
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  • Begegnungen im Dschungel

    19 augusti 2024, Indonesien ⋅ ⛅ 27 °C

    Vom Blumengarten geht es direkt in den Urwald. Im Tangkoko National Park machen wir zwei sehr ausführliche Safari mit. Und tatsächlich haben wir Glück und sehen alle "Highlights", die der Park zu bieten hat. Sulawesi liegt östlich der Wallace-Linie, und Flora und Fauna sind schon eher australisch als asiatisch geprägt.

    Dafür ist der "Strand", an dem wir einen kurzen Nachmittag verbringen, fürchterlich. Anstatt ins Meer zu gehen, quatschen wir lieber. Wir sind beide sehr froh, dass Stefano und Kristina da sind, und reden viel über alles, was im letzten Jahr so passiert ist. Wir merken beide, dass uns Impulse von außen unheimlich gut tun.

    Leider geht es Kristina recht schlecht. Wir denken zuerst, es ist eine verspätete Impfreaktion auf die Dengue-Impfung, aber als es gar nicht besser wird, tippen wir doch eher auf eine Infektion durch den langen Flug. Hoffentlich erholt sie sich bald!
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  • Tauchen macht Spaß!

    23 augusti 2024, Indonesien ⋅ 🌧 29 °C

    Eine gute halbe Stunde Bootsfahrt vom „Festland“ Sulawesi entfernt liegt die Insel Bangka. Hier soll eine super Kombi aus schönen Stränden und Tauchen zu finden sein. Perfekt für uns vier, denn Kristina und Stefano suchen einen schönen Strand für ein paar Tage zu zweit, während Rolf und ich gerne noch den ein oder anderen Tauchgang in hoffentlich easy Bedingungen machen wollen.

    Rolf und ich landen in einem kleinen Resort, das von einem netten britisch-amerikanischen Paar geführt wird und nur aus vier Hütten besteht. Mit uns zusammen sind dort 3 befreundete italienische Pärchen, mit denen wir gemeinsam unsere „Family Dinner“ einnehmen. Ansonsten fühlt es sich ein bisschen an wie auf einer einsamen Insel. Unser Resort ist umgeben von Mangroven und Kokospalmen. Wir lassen uns von den Rufen der Koboldmakis und vom Meeresrauschen in den Schlaf wiegen. Ein kleiner Weg führt vom Resort ins Inselinnere und ein paar kleine Dörfer. Autos gibt es nicht, und nur einmal im Monat kommt ein Arzt auf die Insel.

    Der August ist die Windy Season auf Bangka. Was uns unklar war, ist, dass hierdurch unglaublich viel Müll vom Festland an die Strände gespült wird. Das Team gibt sich Mühe, den Resortstrand aufgeräumt zu halten, aber sie kommen nicht recht hinterher. Also insgesamt kein so rechter Traumstrand, zumindest nicht im August. Kristina und Stefano haben es in dieser Hinsicht besser getroffen. Sie sind in einem hochpreisigeren Resort und haben einen größeren und sehr aufgeräumten Strand. Nur leider will sich ihr Gesundheitszustand nicht so richtig verbessern, im Gegenteil ist Stefano nun auch noch krank. 🙈

    Wir investieren das „gesparte“ Geld in Tauchgänge. Und die Tauchbedingungen sind echt super. Quasi vom Frühstückstisch aus können wir ins Tauchboot steigen. Rolf und ich sind die einzigen Taucher in der Zeit. Wir haben einen indonesischen Tauchlehrer, einen Kapitän und einen Bootsmann für uns alleine. Zu keinem Tauchplatz fahren wir länger als 15 Minuten. Es gibt kaum Strömungen, und die See ist total ruhig. Und die Unterwasserwelt ist echt großartig. Gute Sicht, intakte Riffe mit unzähligen bunten Korallen in allen möglichen Farben und Formen, viele verschiedene Fische und auch einige für uns neue Meeresbewohner.

    Ich habe immer noch bei jeden Tauchgang Anflüge von Panik, mit denen ich aber zuverlässig umgehen kann. Meine Primärstrategie ist es, mich auf die schöne Unterwasserwelt zu konzentrieren, ruhig zu atmen und mir klar zu machen, dass ich jederzeit auftauchen könnte. Und so geht die Panik tatsächlich immer wieder weg, und das ruhige Gefühl, das sich danach einstellt, ist wirklich toll. Ich finde es ziemlich erstaunlich, wie toll die Welt unter Wasser aussehen kann und dass ich das jetzt erleben darf. Für kürzere Zeiträume befinde ich mich in einem fast meditativen Zustand. Mein Highlight ist ein Tauchgang um eine riesige mit Korallen bewachsene Säule. Wir fangen ganz unten bei ca. 16 Metern an and schwimmen im Kreis spiralförmig um die Säule herum und nähern uns im Verlauf des einstündigen Tauchgangs immer mehr der Oberfläche. Neben den wunderschönen Korallen sehen wir jede Menge kleine bunte Nacktschnecken, die unser Tauchlehrer für uns sucht.

    Weniger gut gefällt mir hingegen ein Muck Dive, der im Prinzip aus Herumstochern im Sand besteht, auf der Suche nach Kleinstlebewesen. Unsere Tauchfähigkeiten sind an einigen Stellen noch ausbaufähig, und so wirbeln wir immer wieder Sand mit unseren Flossen auf oder stoßen aneinander, während wir versuchen, uns mit dem Kopf dem Sandboden zu nähern, um ein sehr kleines Tierchen anzuschauen. Unter anderem ein Seepferdchen, was dann wiederum schon ein Highlight der Tauchgänge ist. Diese sind viel kleiner, als ich mir das vorher vorgestellt hätte.

    Insgesamt können wir nun auf 20 Tauchgänge und fast 1000 Minuten unter Wasser zurückblicken. Wer hätte gedacht, dass ich es mal so weit bringen würde. ☺️
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