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- Day 25
- Tuesday, September 21, 2021
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 6 m
FranceArès44°46’23” N 1°9’0” W
Arès -kleine Stadt am Bassin d' Arcachon

Jetzt sind wir seit ein paar Stunden 180 km weiter südlich in dem kleinen Ort Arès.
Arès liegt am Becken von Arcachon und zwar genau gegenüber von Arcachon, am nördlichsten Punkt des Dreiecks.
Es ist bereits 11.00 Uhr, als wir das Camp verlassen. Egal, wie wir es auch drehen und wenden, wir brauchen morgens 1 1/2 bis 2 Stunden vom Aufstehen bis zum Zündschlüssel umdrehen, wenn wir weiterfahren wollen. Aber wir haben ja Zeit. Uns drängt ja niemand. Und Hektik ist etwas, was man bei der Abreise nicht unbedingt braucht, denn dann sind Fehlern vorprogrammiert. Eine nicht verriegelte Schublade ist da noch einer der harmlosen Fehler.
Auf der D 143 geht es auf einer relativ schmalen Straße durch Wiesen, Sonnenblumen- und Weinfelder und durch kleine Orte. Die Weinfelder werden immer mehr und flankieren dann beidseitig die D 730, die wir in Richtung Bordeaux fahren.
Die Fähre über die Gironde haben wir aus Kostengründen gecancelt.
Bordeaux umfahren wir auf der N 10, die wahnsinnig voll ist. Wie ein Moloch quält sich der Verkehr über die Brücken der beiden Mündungsflüsse Dordogne und Garonne. Endlich liegt Bordeaux hinter uns und wir können auf die D 213 abbiegen. Dann folgt ein Kreisel nach dem anderen. Unsere gute Mathilde(Navi) hat schon Fuseln am Mund von der dauernden Ansage, dem Kreis an der zweiten Ausfahrt zu verlassen. Michael schimpft und sagt: "Wenn die nicht gleich den Mund hält, ziehe ich den Stecker." Aber auch auf der D 106 mühen wir uns weiter durch unendlich viele Kreisel.
Inzwischen sind die Weinberge verschwunden. Die sanft geschwungene Landschaft mit den Rebstöcken ist einer patten Heidelandschaft gewichen. Violett blüht die Heide auf dem sandigen Boden unter Kiefern am Straßenrand. Wir fahren in Richtung Cap Ferret, biegen aber vorher in den kleinen Ort Arès ab. Hier haben wir uns einen kleinen Stadtcamping ausgesucht, der aber noch geschlossen hat, als wir um 13.30 Uhr vorfahren. Wir nutzen die Zeit, um uns schon einmal einen Platz auszusuchen. Auch dieser Camping ist bereits relativ gut frequentiert. Aber wir finden noch ein schönes Plätzchen.
Inzwischen hat die Sonne auch die meisten Wolken vertrieben und es ist merklich wärmer geworden.
So gibt es heute ein Picknick mit leckerem Käse, Wurst, Melone,Trauben,Oliven und Baguette vor dem Wohnmobil und zum Nachtisch ein kleines Nachmittagschläfchen in der Sonne.
Aber dann juckt es mich doch, wenigstens einen Erkundungsgang durch den Ort und zum Strand zu machen. Unterwegs fallen mir wieder Pflanzen auf, die hier "wild wachsen", und in Deutschland höchstens im Topf oder im Treibhaus gedeihen.
Arès ist eine typische französische Kleinstadt. Der Ortmittelpunkt ist die Kirche, um die sich Läden und Gastronomie angesiedelt haben.
Es gibt sogar ein kleines Chateau, das in in einem Park liegt. Am Strand steht der Tour d' Arès, ein alter Wachturm. Aber so genau kann ich das nicht erkennen, denn der Turm ist völlig verhüllt. Nur Christo kann ich nirgendwo entdecken. Der sitzt wahrscheinlich auf einer Wolke über dem Turm.
Was auch durch Abwesenheit glänzt, ist das Wasser. Das hat sich ziemlich weit zurückgezogen und ich schaue stattdessen auf Wiesen mit kleinen Seen dazwischen.
Ich begrüße es trotzdem, in dem ich den Anleger weit hinauslaufe und mich ein wenig zu den plätschernden Wellen setze.
Am Strand weist ein Schild die Richtung zum "Ovniport." Was um alles in der Welt ist das? Bevor ich dahin laufe, gehe ich erst einmal zum Touristbüro und hole mir Rad- und Wanderkarten von der Umgebung. Statt zu den mysteriösen "Oviport" zu suchen, mache ich lieber einen ausgedehnten Strandspaziergang.
Als ich zurück zum Wohnmobil komme, ist es schon relativ spät und Michael relativ hungrig. Nichts ist schlechter zu ertragen als hungrige Männer. Aber diesem Zustand kann schnell Abhilfe geleistet werden.
Nach dem Abendessen ist die Welt wieder in Ordnung und ich weiß jetzt auch was ein Ovniport ist:
Ovniport ist der Name für einen Landplatz für
für nicht identifizierte Flugobjekte und damit einer der merkwürdigsten Orte, die es in der Region gibt. Und das in dem kleinen friedlichen Arès.
Morgen müssen wir unbedingt schauen, was für Flugobjekte dort bereits gelandet sind.....und zum Cap Ferret wollen wir fahren.....und .....morgen.Read more
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- Day 26
- Wednesday, September 22, 2021
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 10 m
FranceClaouey44°44’54” N 1°10’54” W
Cap Ferret, Villages ostrèicole, Strand

Wetter wie aus dem Bilderbuch, strahlend blauer Himmel und frische Meerluft. Ideale Voraussetzungen für eine erlebnisreiche Rollertour aufs Cap mit einem Abschluss an einem der großen Strände.
Nach dem Frühstück geht es los. Da wir davon ausgehen, dass auch der "kleine Hunger" mit auf Tour gehen wird, haben wir unser kleines Picknickköfferchen mit Getränken und leckeren Dingen aus dem Kühlschrank gefüllt.
Es ist noch ziemlich frisch, als wir starten, aber das ändert sich später schnell.
Vom Camping aus geht es auf die immer stark befahrene D3 und weiter über die D 106 auf die Landspitze. Die D 106 ist die einzige Durchgangsstraße und führt bis zum "Pointe Belvedère". Schon bald taucht rechter Hand das Becken von Arcachon auf, mit in der Sonne flimmernden Wasser und kleinen weißen Booten. Links saust ein Grüngürtel aus Kiefern und Heide an uns vorbei, durch die Wander- und Radwege führen. Der Radweg über das Cap ist ausgezeichnet und so sind viele Radfahrer bei dem tollen Wetter unterwegs. Leider auch viele Autos, die sich besonders in den Orten wie Claoey, le Jaquets, Petit Piquey, Le Canon und L'Herbe knubbeln und ein Stop- and- Go verursachen. Meine Güte ist hier viel los. Dabei ist nicht einmal Wochenende. Ich glaube, ich wiederhole mich, aber ich muss es wieder anbringen: "Wie sieht das hier bloß in der Hauptsaison aus." Da geht dann wohl nichts mehr.
Beim "Super U" in Claquey ist ein Markt aufgebaut. Wir halten und schauen uns das aktuelle Angebot in der Markthalle und den Ständen an. Etwas fürs Auge. Nicht unbedingt etwas fürs Portemonnaie. Wir fahren weiter. Ab L' Herbe wird der Verkehr weniger und wir können die Fahrt zum "Pointe du Cap Ferret " richtig genießen. Noch ist dort wenig Betrieb und wir lassen uns von dem sagenhaften Blick über die Dünenlandschaft auf den Atlantik und die gegenüberliegende "Dune de Pilat" gefangen nehmen. Es führt ein Wanderweg durch die eingezäunte Dünen, dem wir auch ein kleines Stück folgen. Aber wo ist der Leuchtturm? Irgendwie war ich davon ausgegangen, hier den Leuchtturm des Caps zu finden. Kein Leuchtturm in Sicht. Der steht an einer ganz anderen Stelle, wie uns Google Maps auf unsere Anfrage hin verrät. Zurück zum Roller und schon geht es auf Leuchtturmsuche. Wir haben den richtigen Zeitpunkt für die Aussichtsstelle erwischt gehabt, denn es kommen uns bei der Abfahrt richtige Heerscharen an Radfahrern entgegen. Sogar zwei Reisebusse mit Touristen sind auf dem Weg zum Cap.
Wir sind dann mal weg und suchen den Leuchturm. Den haben aber schon sehr viele andere vor uns gefunden und so wird es heute nichts mit einer Turmbesteigung, denn zum Schlange stehen, habe ich keine Lust.
Uns steht der Sinn viel mehr nach Strand und Wellen, die auf der anderen Seite des Caps zu finden
sind.
Unterwegs habe ich ein Hinweisschild zu einem "Village ostrèicole", gesehen. "Das wird wohl eine Art Fischerdorf sein", überlege ich. Fast wären wir an der Einfahrt vorbei gefahren. Wir parken. Autos, Motorräder und sogar Räder haben keinen Zutritt. Es ist wirklich ein Dorf aus kleinen Hütten, aber es ist ein Austerndorf. Viele der Hütten haben kleine Terrassen oder Veranden und bieten frische Austern mit Wein aus der Region an. Es ist wirklich nett, durch die schmalen Gänge zu schlendern,die mit Blumen geschmückt oder voller Austernkörbe, Matten usw. stehen. Wie gut, dass die Sonne scheint, da sieht sogar das Gerümpel in den Ecken wildromantisch aus. Später finde ich heraus, dass hier auf dem Cap jeder Ort sein eigenes Austerndorf hat. Wer Austern und Meeresschnecken mag kann in den "Cabanes" günstig und in einem ungewöhnlichen Ambiente essen.
Gerne hätten wir uns auch auf eine der Terrassen gesetzt, aber hier gilt Verzehrpflicht. Nur etwas zu trinken, wird nicht akzeptiert. Aber der Besuch eines Austerndorf ist trotzdem wirklich empfehlenswert.
Für uns geht es weiter an den "Plage du Grand Cohot". Dafür fahren wir noch einmal gut 10 km durch eine wunderbare Kiefern- und Heidelandschaft. In der es nicht nur wunderbar nach Kiefern duftet, sondern es gibt hier auch unzählige Wander- und Radwege. Sogar an die Wohnmobile hat man gedacht und kurz vor dem Strandaufgang einen Stellplatz/Parkplatz für Wohnmobile
unter den Bäumen angelegt. Wir parken den Roller und gehen durch die Dünen, unserer Picknickkörbchen im Gepäck.
Ein grandioser Blick erwartet uns auf dem Dünenkamm. Der blaue Atlantik mit den großen Wellen und der weißen Brandung, eingerahmt von blauem Himmel und weißem Sand. Toll. Einfach nur toll. Wir suchen uns einen Platz im Sand, schauen den Surfern zu, die durch die Wellen gleiten und freuen uns über diesen wunderschönen Tag. Der kleine Hunger meldet sich und fragt, wann es denn endlich was zu essen gibt? Das Picknick im Sand hat so seine Tücken. Es knirscht ein wenig beim Essen.
Danach muss ich wenigstens mit den Füssen etwas in die Wellen. Die sind aber so unberechenbar und schon sind die aufgekrempelten Hosenbeine nass.
Es ist Nachmittag, als wir von unserer Cap -Erkundung zum Wohnmobil zurückkommen und uns im Schatten bei einem Kaffee erst einmal etwas erholen müssen.
Später fahre ich mit dem Rad noch einmal an den Strand von Arès, denn dort muss es den Ovniport geben, jenen mysteriösen Landeplatz für nicht identifizierte Flugobjekte. Und siehe da, dort am Strand steht doch wirklich eine "fliegende Untertasse" . Wer hätte das gedacht.
Und noch etwas anderes entdecke ich: Arès hat auch ein kleines Austerndorf. In den Cabanen kann man nicht nur Austern essen, sondern es gibt auch Crevetten, und das für einen wirklich kleinen Euro. Schade, dass wir morgen weiterfahren. Aber wir wollen die kommenden Schön-Wetter-Tage auf einem Platz verbringen, der etwas näher am tollen Atlantikstrand liegt.Read more
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- Day 27
- Thursday, September 23, 2021
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 17 m
FranceCanal de l'Étang de Léon43°51’10” N 1°23’8” W
Moliets- et- Maa/ Cote d' Argent

Ein strahlender Tag erwartet uns wieder. Die Temperaturen sind über Nacht ziemlich in den Keller gegangen. Die Grundtemperatur liegt heute Morgen bei grad mal 12 Grad. Doch die Sonne wird das schnell ändern.
Während ich den Platz bezahle, hat Michael schon allein das Wohnmobil gedreht und den Hänger angekoppelt. Das hat er drauf, denn wirklich viel Platz ist meist nicht dafür da.
So verlassen wir unter freundlichem Winken der netten Dame von der Rezeption, die im übrigen ausgezeichnet deutsch spricht, den Platz . Wir kreiseln uns über die D 3 auf die D 5 und fahren weiter auf der A 63 Richtung Süden. Auf der A 63 sind sehr viele LKWs unterwegs, die es nicht scheuen, uns auch mal von rechts zu überholen oder sich über alle drei Spuren ein Rennen zu liefern.
Unser Ziel ist heute der Camping St. Martin in Moliets-Et-Maa an der "Cote d'Argent" gut 150 km weiter südlich. Das Wetter soll bis Sonntag noch so toll bleiben und so wollen wir 2-3 "Strandtage" einlegen und meinen Geburtstag morgen entspannt vor Ort und nicht "on the road " feiern.
Von der A 63 fahren wir auf die D 42 und schon beginnt der "Navi Terror". Während Mathilde( Navi) uns durch den Ort "Castes" schicken will, macht das eingebaute Navi mal wieder einen Aufstand wegen unseres Gewichtes über 3,5 t.
Da es in Richtung "Centre Ville" geht, sehe uns schon in einer Gasse stecken bleiben. Aber alles heiße "Navi-Luft". Nicht mal ein Verbotsschild können wir entdecken.
Schwieriger wird es wenig später, als alle Navis uns auf die D 374 schicken wollen, aber dort ein großes Schild mit "Route Barrèe" steht. Die Ersatzstrecke ist kein Zuckerschlecken für Womo und Fahrer. Aber da wissen beide noch nicht, dass das Ganze heute noch steigerungsfähig sein wird.
Auf der D 642 normalisiert sich alles wieder und wir können sogar ein wenig die Fahrt durch den verwunschenen Kiefernwald mit den großen Farnen genießen.
In Moliets et Maa wird es dann wieder belebter. In Supermärkten, Tankstellen und Bars herrscht geschäftige Betriebsamkeit.
Wenig später haben wir das Gefühl, mitten in eine Touristenstraße zu steuern. Rechts und links Läden, Restaurants, Bars und am Ende der schmalen Einbahnstraße können wir schon den Sand vom Strandübergang sehen.
Ob wir hier noch richtig sind? Aber zurück geht eh nicht. Wir fahren weiter zwischen den Badewilligen, Strandbesuchern und Ladenguckern. Genau an der Stelle, an der es nicht mehr weiter geht, liegt rechts die Zufahrt zum Camping St. Martin.
Etwas unglücklich hängt unser Womo samt Hänger vor der Schranke auf dem Hügel. Schnell angemeldet, damit sich die Schranke öffnet und wir auf etwas ebenerem Terrain zum Stehen kommen.
Das Gebiet ist riesig und einige der Plätze hat mir die Dame in der Rezeption schon durchgestrichen. Zu sandig für Wohnmobile.
Wir machen uns zu Fuß auf den Weg und das war eine gute Entscheidung. Im Bereich direkt hinter der Düne hat sich ein Völkchen aus Zeltern, Kastenwagen- und Bullifahrern zusammen gefunden. Fast alles Surfer. Kein Platz für uns. Zu laut und viel zu viel Sand.
Ich will es mal zusammenfassen. Wir laufen fast eine Stunde kreuz und quer über den Platz. Die Plätze, die in Frage kämen, sind bereits besetzt, bei den anderen erzählen tiefe Spuren im Sand, von den verzweifelten Versuchen, den Platz aus eigenem Antrieb wieder zu verlassen. Dazu kommen nett gemeinte Erzählungen von deutschen Wohnmobilfahrern (Wir hören nach vielenTagen nur unter Franzosen, mal wieder deutsche Worte) wie sie selbst festgesessen haben und mit dem Trecker wieder herausgezogen worden sind.
Der Sand ist das eine, wenn auch das größte Problem, ein anderes ist es überhaupt zwischen den Bäumen mit dem Gespann einen Platz anfahren zu können.
Endlich haben wir einen Platz entdeckt, der ganz geschottert, dafür aber ziemlich schräg ist, aber dafür sogar Wasser am Platz hat. Nur, wie kommen wir überhaupt darauf? Der Weg ist so eng und schmal und voller Bäume.
An diesem Tag ist Michael mein Held. Er hat das Wohnmobil samt Hänger durch die Bäume und Hecken buxiert, ohne das auch nur ein Streifen von den Ästen entstanden ist. Das war Millimeterarbeit. Dann steht es und zwar schon abfahrbereit, denn der Hänger kann dran bleiben.
Nur unser Wohnmobil wundert sich später, dass seine Vorderräder in der Luft schweben. Mit Auffahrkeilen hätten wir hier keine Chance gehabt.
Dann kommt der gemütliche Teil. Campingmöbel heraus und die frische Meerluft bei einem Kaffee genossen und die ganzeAktion noch einmal Revue passieren gelassen.
Das Meer lockt, zumindest mich. Während Michael sich noch ein wenig auf dem so schweißtreibend erkämpften Platz ausruht, laufe ich die Dünen hoch, die bereits auf dem Campingplatz beginnen und schaue auf einen unendlich scheinenden, weißen Strand und auf den blauen Atlantik, dessen große Wellen regelrecht an den Strand donnern.
Ich will mit den Füßen ein wenig in den Wellen herumplanschen und fotografieren. Die Wellen haben solche Kraft, dass ich dabei ziemlich nass werde und vor Schreck einen meiner Schuhe fallen lasse( Gott sei Dank nicht mein Handy, denn dann wäre es mit den Reiseberichten abrupt vorbei). Dem Schuh muss ich ordentlich hinterher spurten, sonst wäre er weg gewesen. Ich setze mich in den Sand und beobachte ein wenig das Umfeld. Die Klientel ist eine ganz andere, als bisher erlebt. Ganz viele junge Menschen, auch Paare mit ganz kleinen Kindern, und nur wenige ältere Menschen.
Baden ist nur in einem Bereich von 300 m erlaubt. Alles andere ist Surfgebiet.
Irgendwann muss ich mich richtig vom Strand losreißen, vom Meer, dem sanften Wind und der Sonne. Ich könnte hier noch stundenlang sitzen und die Wellen beobachten. Aber ich will mich noch ein wenig in der Umgebung umschauen.
Es sind doch einige Touristen da. Die Bars, Restaurants und Läden hoffen noch auf Umsatz, aber die leeren Regale im Supermarkt zeigen schon das Ende der Saison an.
Später, als ich mit Michael noch einmal zum Strand gehe, ist Flut und die Wellen kommen noch ein Stückchen höher.
AlleTagesgäste sind weg. Die Parkplätze haben sich geleert und es ist merklich ruhiger geworden.
Auf der Suche nach einen Sundowner, finden wir auch eine "Kleinigkeit" zu essen.
Der Tag war schon aufregend heute und wir beschließen ihn ganz entspannt im Wohnmobil. Denn ohne Sonne wird es sehr schnell kühl und frisch. Wir haben ja auch schon Ende September.Read more
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- Day 28
- Friday, September 24, 2021
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 13 m
FranceCanal de l'Étang de Léon43°50’54” N 1°23’12” W
Anniversaire au bord de la mer

Eigentlich gibt es heute nicht ganz so viel zu erzählen. Aber dafür ist doch viel zusammen gekommen.
Beim Aufwachen habe ich mich gefreut, heute an einem schönen Ort Geburtstag zu haben, frei von irgend welchen gesellschaftlichen Zwängen. Und ich bin dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit haben, so zu reisen, Land und Leute kennen zu lernen, und dabei auch noch gesund und fit zu sein, etwas, was in unserem Alter auch nicht selbstverständlich ist.
Den Morgen und Vormittag habe ich damit zugebracht, die Glückwünsche zum Geburtstag zu lesen und mich dafür zu bedanken. Es ist schon toll, wenn man so viel Wertschätzung entgegengebracht bekommt. Sogar von Menschen, die man gar nicht persönlich kennt.
Und es hat mich ungemein erstaunt, wieviel Bekannte und weniger Bekannte unsere Reise auf Facebook verfolgen und die Berichte lesen. Es wäre super, wenn jeder, der liest auch ein kleines Feedback zurück lassen würde. Das motiviert zum Weitermachen.
Und dabei berichte ich schon seit bestimmt 20 Jahren über unsere Wohnmobilreisen auf meinem Blog.
Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich, außer in meinem öffentlichen Reisetagebuch, auch direkt in FB schreiben soll, bin aber jetzt total überrascht und erfreut von der positiven Resonanz und auch von den Tipps und Anregungen, die wir bekommen haben.
Klar, wenn man etwas öffentlich macht, muss man auch mit negativen Kommentaren leben können, aber Negatives habe ich bisher nicht erlebt.
Dem einen oder anderen ist es vielleicht zu viel Text. Aber dann muss man halt drüber scrollen.
An der Stelle vielleicht noch mal zu der Intention, die hinter den Reiseberichten steht:
Schreiben, das bedeutet für mich, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. In meinen Reisetagebüchern möchte ich den Leser gern mit auf die Reise nehmen und ihn am Tagesablauf, an Stimmungen, Ideen und Begegnungen, Eindrücken teilhaben lassen.
Aus den Reisetagebuch entsteht später ein Reisebericht, der überarbeitet mit Links und Infos in meinem Blog erscheint.
Aber zurück zu dem heutigen Tag. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, den Sonnenaufgang am Strand zu erleben, wie vor zwei Jahren im Baltikum. Das war ein so magischer Moment.
Michael meinte darauf nur :"Können wir gern machen, aber die Sonne geht nicht über dem Meer hier auf. " Stimmt! Da war doch was! Dann eben den Sonnenuntergang.
Bevor wir an den Strand gehen, besorge ich noch etwas Kuchen. Geburtstagskuchen gehört für uns nun mal dazu. Und da ich schon mal unterwegs bin, schaue ich mir gleich den Ort
Moliets-Et-Maa an. Der scheint in tiefer Mittagsruhe zu liegen. Dann entdecke ich auf dem Platz an der "Rue de Bastide", kleine Restaurants mit einer guten Karte. Dort gehen wir heute Abend essen.
Am Strand ist richtig was los. Es ist Freitagnachmittag und Tagesgäste, Kurzurlauber und Wochenendler bringen der Gastronomie und den Läden in der Nachsaison noch einmal Umsatz.
Das Wasser kommt, "Marée haute", und die Wellen sind unglaublich. In der Brandung werden wir richtig nach vorn geschleudert, während das zurückfließende Wasser die Füße nach hinten wehzieht. Mehr als einmal schlagen die Wellen über meinen Kopf zusammen. Aber es macht wahnsinnig Spaß.
Die Surfer stürzen sich mit ihren Brettern in die Wellen. Das kostet ordentlich Kraft.
"Das ist doch mal eine andere Art Geburtstag zu feiern", denke ich. Anstatt auf- und ab zu tischen, genieße ich die Wellnessbehandlung von Sonne, Wind, Sand und Meer.
Auf dem Rückweg vom Strand genehmigen wir uns einen Geburtstagsdrink auf einer der Terrassen am Strandaufgang. Es wird doch viel deutsch um uns herum gesprochen. Das sind wir von unseren anderen Standorten nicht gewohnt.
Zurück am Wohnmobil kommt eine junge Frau aus einem Mobilhome gegenüber mit einer Melone. Sie möchte sie uns schenken, weil sie morgen abreisen. Wie nett.
Abends gehen wir in das kleine Lokal, "L' Anthier" , das ich am Morgen entdeckt habe. Wir sind früh dran. Die meisten Restaurants öffnen erst um 19.00 Uhr. Und so sind wir mit die Ersten, denn wir wollen doch noch den Sonnenuntergang sehen. Essen und Getränke sind top und der Besitzer kommt noch mit einem kleinen Geschenk um die Ecke, als er mitbekommt, dass ich Geburtstag habe.
Nur leider.......die Sonne ist ohne uns untergegangen, und wir bekommen später am Strand nur noch die letzten rosa Streifen zu sehen. Morgen ist auch noch ein Tag und vielleicht haben wir dann Glück.Read more

Happy-WomoEinen schönen guten Morgen und als erstes noch nachträglich herzliche Glückwünsche zu Deinem Geburtstag und Deiner Freude, diesen ohne die üblichen Zwänge zu genießen👍🥂Auch wenn wir Deine Berichte zu Wohnmobilreisen erst jetzt gefunden haben und noch viel Lesestoff vor uns haben 😂 finde ich Deine Art zu schreiben sehr schön. So hat man immer das Gefühl, ein bisschen dabei zu sein👍Also weiter so und noch viele, viele schöne Erlebnisse in Eurem rollenden zu Hause 🚌

Womofriends-on-tourVielen Dank für die Glückwünsche. Noch vor zwei Jahren hatte ich an diesem Tag den ganzen Tag Elternsprechtag.... und das war nicht das erste Mal. Umso mehr kann ich jetzt die Freiheit genießen mit den Füßen im Sand zu buddeln und die Nase in den Wind zu halten.Ich freue mich immer, wenn ich mit meinen Berichten jemanden mitnehmen und die Freude am Erlebten dadurch teilen kann.
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- Day 29
- Saturday, September 25, 2021
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 27 m
FranceÉtang de Moliets43°50’55” N 1°21’33” W
Dünentour, Einkehr und Marée haute,

Heute Morgen bin ich von einem Donnerschlag geweckt worden. Ein Gewitter ist aufgezogen.
Gewitter sind etwas, vor denen ich unterwegs richtig Respekt habe und froh bin, wenn sie vorbei sind. In meiner allerersten Campingnacht in einem einfachen Zelt, bin ich angstschlotternd ganz tief in den Schlafsack gekrochen, während ein starkes Gewitter die ganze Nacht Disco über uns gemacht hat. Blitze erhellten das Zelt mit stroboskopischen Licht und den jeden Donner konnte ich in der Erde unter der Luftmatraze spüren.
Ich weiß nicht, wer gegen Morgen, erleichterter war, ich, weil das Gewitter endlich vorbei war, oder Michael, den ich mit meinen ständigen Fragen, ob Blitze auch in Zeltstangen einschlagen und ob man noch etwas merkt, wenn man vom Blitz getroffen wird, die ganze Nacht genervt und vom Schlafen abgehalten habe.
Die einzige, die von all dem nichts mitbekommen hat, war unsere damals vier jährige Tochter. Gewitter sind wie gesagt, seither mein Trauma unterwegs. Vor allem seit ich weiß, das Wohnmobile keine Faradayschen Käfige sind.
Und deshalb sitze ich heute morgen auch kerzengrade im Bett und lausche, was sich da über uns zusammenbraut.
Doch das Gewitter zieht Gott sei Dank an uns vorbei.
Nach dem Frühstück ist mal wieder eine etwas gründlichere Womo- Hausarbeit angesagt. Als ich mit allem fertig bin, scheint die Sonne und wir haben locker 25 Grad.
Heute wollen wir noch einmal einen Strandtag machen, noch einmal die hohen Wellen erleben. Aber den ganzen Tag am Strand zu liegen, ist nicht so unser Ding. Deshalb fahre ich vorher mit dem Rad an den Dünen entlang. Es geht durch einen Kiefernwald. Über einen super schönen asphaltierten Radweg. Wer hat eigentlich gesagt, dass die Wege direkt am Meer stets ganz eben sind? Dieser Weg geht auf alle Fälle ständig rauf und runter. Eigentlich sollte ein Aussichtsturm irgendwo an der Strecke sein, von dem man einen tollen Ausblick auf den Atlantik haben soll. Wahrscheinlich bin ich bereits daran vorbeigefahren. Der Weg führt an einem großzügigen und gepflegten Golfplatz vorbei. Außer mir ist keiner auf dem Radweg unterwegs. Es riecht herrlich nach Kiefern und die Luft ist angenehm kühl. Einige unbefestigte Wanderwege führen vom Weg ab. Dann komme ich an einen weiteren Dünenübergang. Einige Räder sind hier geparkt und ein Mann hat es sich unter den Bäumen auf einer Liege bequem gemacht. Der Radweg führt an noblen Ferienhausanlagen im Wald und einem Golfhotel vorbei und plötzlich bin ich am Ort Moliets-Et-Maa angekommen. Das ist der ursprüngliche und gewachsene Ort und ist ca 5 km vom Badeort Moliets-Et-Maa entfernt. Von weitem sehe ich den Kirchturm. Kirchtürme sind immer ein guter Wegweiser zum Mittelpunkt eines Ortes. Und so ist es auch in diesem Fall. Gegenüber der Kirche ist die Maire und davor ist ein kleiner Markt aufgebaut, der sich dem Ende neigt. Direkt am Markt ist ein kleines Restaurant. An den wenigen Tischen auf der Terrasse sitzen Mittagsgäste. Alles sieht so hübsch und einladend aus, dass ich mein Rad parke, um dort etwas zu trinken. Der Wirt des "Matu timbré" kommt mir freundlich entgegen, um meinen Pass Sanitäre zu scannen. Dabei liest er meinen Vornamen mehrmals laut "Rosmarie", der ihm scheinbar gefällt und bemerkt auch noch, dass ich Geburtstag hatte, gratuliert, fragt, wo ich wohne, wie es mir hier gefällt usw. bis ein anderer Gast seine Aufmerksamkeit fordert.
Ich lasse mir mein Bier schmecken und halte noch etwas "Smalltalk" mit den Radfahrern am Nebentisch. Ein ruhiger und beschaulicher Ort, ohne Hektik und voller Authentizität nach dem sehr touristischen Badeort am Meer.
Beim Wegfahren sehe ich, dass etwas weiter der "Super U " ist und so fahre ich gleich weiter, um einzukaufen.
Im "Super U" ist wenig Betrieb am Samstag Nachmittag.
Voll bepackt geht es dann zurück zum Campingplatz . Auch auf diesem Stück gibt es wieder einen super Radweg, auf dem es Spaß macht zu fahren. Kurz vor dem Badeort Moliets-Et-Maa sehe ich linker Hand einen kleinen See im Wald aufblitzen. Der "Etang de Moliet". Wanderwege führen um ihn herum. Zu dumm, dass ich Eis gekauft habe, das möglichst schnell in den Kühlschrank muss. So kann ich mir keinen kurzen Spaziergang zum See leisten. Der Kühlschrank funktioniert übrigens immer noch, wenn auch nur auf 230 V und macht uns bei der Auswahl unserer Plätze abhängig vom Vorhandsein von Strom.
Nach meiner Rückkehr gehen wir an den Strand. Da ist heute richtig was los. Aber das konnte man schon am Parkplatz sehen. Das Baden in den Wellen ist wieder ein wunderbares Erlebnis. Leider bezieht sich der Himmel und es fängt an zu donnern. Wir packen zusammen, denn wir haben die Luken geöffnet und die Campingmöbel draußen.
Es war eine gute Entscheidung, auch wenn ich dafür mit nassen Badesachen zurück laufen muss. Umkleidemöglichkeiten gibt es am Strand nicht, nur Strandduschen.
Da wir morgen weiter fahren wollen, ist es uns wichtig, alles möglichst trocken wieder einzuladen. Wir haben gerade alles verpackt, da fängt es an zu regnen. Mit dem Sonnenuntergang über dem Meer wird das heute auch wieder nichts.
.Read more
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- Day 30
- Sunday, September 26, 2021
- ⛅ 21 °C
- Altitude: 82 m
FranceCastets43°52’24” N 1°11’6” W
Fahrt nach Domme/ Dordogne

Es ist kurz nach 10.00 Uhr, als wir den Camping St. Martin verlassen. Ein wenig besorgt sind wie schon, ob die Hydraulikstürzen die extreme Dauerbelastung gut verkraftet haben, aber sie fahren problemlos ein.
Während ich bezahle, hat Michael das Womo schon vom Platz gefahren und wartet an der Rezeption. Anhängen müssen wir dieses Mal nicht, denn der Hänger ist hinten dran geblieben, und wir standen schon in Fahrtrichtung.
Kurz noch ein Wort zum Camping:
Der Camping St. Martin liegt direkt hinter den Dünen und der Strand ist in ein paar Minuten erreicht. Die Stellflächen sind groß, aber sehr uneben und vor allem sandig. Für große und schwere Mobile nur bedingt geeignet. Jetzt in der Nachsaison war es relativ ruhig. In der Hauptsaison muss man solche Plätze mögen.
Nach dem Gewitter gestern Abend und dem Regen in der Nacht wirkt der beginnende Tag wie frischgewaschen. Strahlend blauer und wolkenloser Himmel und eine herrliche Luft.
Unsere drei geplanten Strandtage haben wir genossen, doch jetzt gilt es wieder Neues zu entdecken.
Viel haben wir bereits von der Schönheit der Dordogne gehört, eine Landschaft, die wir noch nicht kennen. Und so soll nach dem Meer wieder ein Aufhalt am Fluß folgen. Unser Ziel ist "Domme" an der Dordogne. Und um dahin zu kommen, müssen wir fast 300 Kilometer Landstraße fahren. Ich hätte gern noch einen Zwischenstopp im Armagnac gemacht, das ist eine Provinz in der Gascogne und für seinen Branntwein bekannt. Die mittelalterliche Stadt Labastide-d'Armagnac soll sehr schön sein. Aber mein Mann und Fahrer will durchfahren. Also heben wir uns das Armagnac fürs nächste Mal auf. Man muss ja noch Ziele haben.
Wir fahren auf der D 632 nach Leon. Hier soll es auch einen sehr schönen See geben, den "Lac de Leon". Weiter geht es über die D 947 und D824 nach Mont- de -Marzan. Die Landschaft ist immer noch geprägt von Kiefernwäldern und Heide, die gerade jetzt in voller Blüte steht.
Auf der D 933 geht es durch die Gegend des Armagnac. Die Landschaft ändert sich. Erste Weinfelder tauchen auf.
Auf der D8 in Richtung Damazan sehen wir von weitem schon das Tal des Garonne. Auf Serpentinen geht es hinab nach Damazan.
Wir überqueren den Garonne, der dieses Tal grün und fruchtbar macht. Außer Wein wachsen hier unzählige Obstbäume. Irgendwo gibt es sogar ein Pflaumenmuseum.
Hinter "Villeneuve-sur- Lot" überqueren wir den Fluß Lot und sind im Land des "Garonne und des Lots". Auf einer Bergkuppe zeichen sich die Umrisse einer Burg gegen das Sonnenlicht ab.
Wir kommen nach Temple-sur-Lot und Pujols, beides geschichtsträchtige Orte. Der Ortsteil Pujols-le-Haut zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs.
Dann machen wir eine Pause am "Lot", der an dieser Stelle mit viel Getöse über eine Sperrmauer donnert. Als ich ein Foto vom Fluss und der Staustufe mache, habe ich unfreiwilliger Weise das Hinterteil einer Frau mit abgelichtet, die dort am Fluss ihren menschlichen Bedürfnissen nachkommen wollte. Wie gut, dass wir danach gleich weiter gefahren sind.
Vor "Fumel" schicken uns die Navis ins Nirwana. Als wir auf einer holprigen, engen Straße der Kategorie C landen, wird es Michael doch ein wenig mulmig. Vor allem, als wir dann noch vor einem uralten Brückenbogen stehen, der mal gerade 10 cm höher ist als unser Fahrzeug. Aber alles geht gut und, irgendwann sind wir auch wie D- Straßen mäßig unterwegs.
Die letzten 50 km geht es auf schmalen, kurvenreichen Straßen durch eine wunderschöne Landschaft mit hübschen kleinen Orten. Es ist wie eine Fahrt durch ein Bilderbuch
Überall gibt es etwas zu entdecken, und die bereits tiefstehende Sonne des Sonntagnachmittags taucht alles in ein goldenes Licht und verleiht den orange-gelben Häusern dieser Gegend noch mehr Farbe.
Wir erreichen "Cènac" auf der D 46 und können "Domme" bereits sehen. Um auf den Campingplatz "La Perpetuum" zu gelangen, müssen wir zwei mal die Dordogne überqueren, um dann von der anderen Seite an den am Fluss liegenden Platz heranzukommen. Auf den letzte 200m bis 300m wird es so eng, dass wir hoffen, es möge uns niemand entgegen kommen. Tut auch niemand.
Gern hätten wir auf einem der freien Plätze direkt am Fluss gestanden, aber ....es hat hier wohl in der Nacht stark geregnet und der Boden ist aufgeweicht . So suchen wir uns weiter oben einen Platz und sind gegen Abend in Gesellschaft mehrerer Wohnmobile. Die Plätze am Fluss bleiben frei.
Morgen werden wir uns "Domme" anschauen und herausfinden, was es Interessantes an der Dordogne zu sehen gibt. Für heute reichen die vielen Eindrücke von unterwegs. Wir sind irgendwie platt.Read more

TravelerHallo Zusammen. Es macht Spaß eurer Reise zu folgen. Bei meinem letzten WoMo Urlaub waren wir auf dem Campingplatz "Camping Le Paradis". Der Platz liegt an dem kleinen Fluss Vezere, von Domme ist es ja nicht so weit weg. Anschauen lohnt sich wirklich. Wünsche euch noch eine schöne Reise und viele tolle Plätze. Gruß Manni

Womofriends-on-tourVielen Dank für die Reisebegleitung ubd für den Tipp. Wir werden uns den Campingplatz gern einmal ansehen. Vielleicht ist das schon der nächste Standort :-) Liebe Grüße aus Domm
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- Day 31
- Monday, September 27, 2021
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 75 m
FranceDomme44°48’55” N 1°13’12” E
Domme und per Rad entlang der Dordogne

Die Nachsaison im Herbst hat den Vorteil, dass man morgens ganz entspannt mit einem Kaffee darauf warten kann, bis die Sonne um die Ecke kommt und mit ihrem Erscheinen dann verkündet:" Nun aber in die Puschen, den Sonnenschein ausgenutzt."
Heute haben wir alles richtig gemacht. Nach dem Frühstück fahren wir von unserem Campingplatz aus einen kleinen Feldweg Richtung "Domme Port". Es geht immer am Fluss entlang und die "Dordogne" oder "Dore" zeigt uns schon mal, wie romantisch es an ihr zugeht. Kleine Inseln mitten im Fluss, und Bäume, deren Äste die in der Sonne funkelnde Wasseroberfläche berühren.
Wie farbenfroh aufs Wasser getupft, gleiten Kanus mit fröhlicher Besatzung an uns vorbei. Die Dordogne hat eine ordentliche Strömung.
Überall wohin man schaut, und das ist mir gestern schon aufgefallen, wachsen Walnussbäume, deren reife Früchte in ihrem grünen Schutzmantel an den Ästen der Bäumen darauf warten, vom Wind heruntergeweht zu werden.
So sehr ich auch schaue, nirgendwo liegt eine Nuss. Da scheinen die Besitzer heute morgen schon alles abgesucht zu haben. Ganze Felder von Walnussbäumen können wir später sehen,
das Gras darunter schön kurz gehalten, damit sich auch keine Nuss verstecken kann.
Der Feldweg geht in die asphaltierte D 50 über. Aber nach wenigen Metern ist die Straße für Fahrzeuge aller Art gesperrt. Die Sperrung hat uns doch gestern den Umweg über die zwei Brücken beschert. Wir werden doch nicht 2 km vor "Le Port du Domme" zurückfahren und einen Umweg von 10 km machen!!
Wir fahren weiter. Und da liegt er, der Stein des Anstoßes, d.h. es ist kein Stein, sondern ein Baumstamm, der von der Steilwand aus Felsen und Grün, herunter auf die Straße gefallen ist und nun die Straße blockiert. Wir heben die Räder darüber und fahren weiter, aber ab jetzt geht hin und wieder ein mulmiger Blick an den Felsen hoch.
Vor allem, als wir dann noch Steine auf der Straße entdecken. Der Regen vor 2 Tagen muss ziemlich heftig gewesen sein. Immer noch rinnt Wasser aus den Felsen. Wir können den eigentlich schönen Weg am Fluß gar nicht richtig genießen und sind froh, als wir aus dem Gefahrenbereich heraus und wieder auf einer zulässigen Straße sind.
Der Gasthof, direkt an der steilen Auffahrt zum Ort Domme, liegt in der Vormittagsonne und hat schon die ersten Mittagsgäste auf der Terrasse sitzen.
Wir verhandeln über den weiteren Verlauf unserer Radtour. Ich würde gern Domme besichtigen, Michael keine 3 km steil bergauf fahren, wenn der Roller am Womo nur darauf wartet, durch die Serpentinen zu düsen.
Die Radtour geht ohne Domme Besichtigung weiter. Die wird am Nachmittag mir dem Roller gemacht.
Wir fahren hinunter zum Fluss. Dort an der Brücke, wo in der Hauptsaison die Kanus ins Wasser gelassen werden, ist ein Wohnmobilstellplatz. Total leer und er verfügt sogar über Strom. Da hätten wir auch stehen können. Er kostet 11.50 €. Gleich daneben gibt es auch noch einen Campingplatz, sehr einfach, aber auch direkt am Fluss.
Wir fahren über die Brücke auf die andere Seite. Schilder weisen die Richtung nach La Roque Gagenac und zu den Gärten von Marqueyssac. Dahin wollen wir mit dem Roller auch fahren.
Wir setzen die Fahrt auf der anderen Seite der Dordogne auf der Landstraße fort, bis wir zur Brücke von Vitrac kommen.
Dort bietet sich ein tolles Panorama auf den Fluss und die angrenzenden Felsen.
Auf der anderen Seite der Brücke geht es wieder an den Fluss. Der riesige Parkplatz und die vielen Kanus an der Kanustelle sind Zeugen des Tourismus in der Saison. Jetzt ist hier alles fast ausgestorben. Ein paar PKWs, ein Wohnmobil und ein Pärchen, das ein Kanu leihen möchte, sind die einzigen Anwesenden.
Wir fahren auf einem Feldweg weiter und kommen von der anderen Seite zurück zum Campingplatz.
Der liegt auch wie ausgestorben in der Mittagssonne.
Nach der Radtour tut ein Bad im beheizten Pool richtig gut. Das tolle Ambiente mit Liegen und Sonnenschirmen scheint nur auf uns gewartet zu haben. Wir genießen die Alleinherrschaft über das Becken, und das ist der Moment, wo ich mich freue, für 5 Euro mehr, im Verhältnis zum Stellplatzpreis, diesen Luxus nutzen zu können.
Kaum haben wir unser Badevergnügen beendet, ziehen dicke Regenwolken auf, die sich in kürzester Zeit über uns entleeren. "Ha, alles richtig gemacht," freuen wir uns und machen eine Regen- Mittagspause.
Als die Sonne vorsichtig wieder hinter den Wolken hervorguckt, holen wir die "Rote Paula", aus ihrer "Garage".
Sie fährt uns die steile, kurvige Straße hoch nach "Domme" und zwar bis oben zum Aussichtspunkt Belvédère.
Himmel, ist das ein atemberaubender Blick von hier oben hinunter ins Tal und auf den Fluss. Nicht umsonst wird Domme, das 150 m über dem Fluss liegt, auch als der Balkon über der Dordogne bezeichnet.
Als ich die Wanderer, die leicht schnaufend mit ihren Stöcken oben auf dem Belvedère auftauchen sehe, habe ich ein wenig ein schlechtes Gewissen wegen unserer/ meiner Faulheit, und denke dabei an den "Stau am mittleren Ring", der bei dem leckeren Essen und dem vielen Baguette, sich nicht gerade in der Auflösung befindet.
Wir schlendern durch die alte Stadt, deren Anfänge bereits im 13. Jahrhundert liegen und erfreuen uns an den gut renovierten Häusern aus gelben Sandstein mit ihren Sprossenfenstern und Fensterläden.
Blumenreiche Straßen empfangen auch die wenigen Touristen der Nachsaison.
Die Läden in der "Grand Rue" warten auf Kunden, um ihre regionalen Produkte, allem voran "Fois Gras", Rillets, Terrine, Confit de Canard, Walnuss- Öl, Seifen, Stoffe und v.m. zu verkaufen.
Wir schauen in die Kirche und kommen zur Maire. Gegenüber liegt das Touristen Büro und hier ist auch der Einstieg in die Grotten von Domme.
Unter der Bastide de Domme gibt es eine phantastische Welt aus Stalaktiten und Stalagmiten in der größten Landschaftshöhle des Périgord Noir.
Für die sind wir leider etwas zu spät. Aber vielleicht klappt es ja morgen.
In einem der Läden mit den regionalen Produkten nehmen wir einige Dosen Rillets und Terrine de Champagne sowie kleine Nusskuchen als Mitbringsel mit. Viele große und kleine Dosen und Gläser mit Confit du Canard oder Confit d' Oie zu sehr hohen Preisen stehen zum Verkauf. Ich muss mich erst einmal schlau machen, was denn "Confit" überhaupt ist, dass es so teuer ist.
"Enten-Confit ist im eigenen Fett gegartes und dadurch haltbar gemachtes Entenfleisch."
Eigentlich hatten wir vor, eine Kleinigkeit hier zu essen, aber die Gastronomie ist bis auf die Bar am Bélvèdere geschlossen. Zu wenig Besucher. Wahrscheinlich öffnen die nur noch am Wochenende. Dann eben nicht. Wir kaufen eine kleine Auswahl der hier angebotenen Spezialitäten Baguette haben wir noch. Dann fahren wir die kurvenreiche Strecke zurück.
Am Wohnmobil gibt es dann verschiedene Rillets und Terrines , Käse, Oliven, Salzbutter, Baguette und ein Glas Wein für mich. Sooo lecker, aber nicht unbedingt etwas, dass sich nicht auf den Hüften wiederfinden wird.
Das ist doch mal wieder ein leckerer Tagesabschluss.
,Read more
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- Day 32
- Tuesday, September 28, 2021
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 65 m
FranceLa Roque-Gageac44°49’32” N 1°10’60” E
La Roque Gageac/Gärten von Marqueyssac

Wir sind ja erst seit kurzer Zeit in der Dordogne, aber das, was wir bisher gesehen haben, fasziniert uns sehr. Zwei Tage haben wir eingeplant, um uns ein wenig umzusehen. Viel, viel zu wenig.
Beim Frühstück rückt Michael damit heraus, dass er auf Heimatkurs ist. Eigentlich haben wir sechs Wochen geplant. Aber, so richtig fit ist er nach der Lungenembolie immer noch nicht. Dazu kommt der defekte Kühlschrank, der zwischendurch immer mal mit kurzzeitigen Blinken das Schlimmste befürchten lässt, nämlich dass er auch nicht mehr auf 230 V zu funktionieren gedenkt.
Ich habe schon so etwas geahnt, nachdem er von "Moliets-Et-Maa" bis nach "Domme" durchfahren wollte. Solche Distanzen fahren wir eigentlich nur, wenn wir in ein bestimmtes Zielgebiet erreichen wollen.
Das Périgord kommt aber jetzt ganz oben auf unsere Frankreich-Bucket-Liste.
An dieser Stelle möchte ich mich einmal für die vielen Tipps bedanken, die ich alle notiert habe und am liebsten sofort umgesetzt hätte. Viele Ziele für die nächste Frankreichtour.
Der Morgen beginnt neblig und es ist brrrr..... kalt. In der Nacht sind die Temperaturen auf 8 Grad gefallen. Der Tag hat nicht mehr als 17 oder 18 Grad zu bieten, dafür aber Wolken und Regenschauer im Gepäck. Keine idealen Voraussetzungen für das, was wir so vorhaben. Aber wir denken mal positiv, vielleicht ist auch mal anders herum kein Verlass auf Wetter online.
Als wir mit dem Roller starten, liegt der Frühnebel noch immer wie eine feine Decke auf dem Fluss. Die Sonne kämpft verzweifelt gegen die Übermacht der Wolken.....und sie gewinnt.
In "Domme Le Port", als wir nach "La Roque Gagenac" abbiegen, ist sie bereits mit dabei.
Das Rollernavi führt uns auf dem Radweg und das ist wirklich eine super schöne Strecke, die außer uns niemand befährt
Dann tauchen die Felsen vom La Roque Gagenac auf, die von der Sonne angestrahlt, aber noch ein wenig vom Nebel eingehüllt sind. Ein tolles Bild, wie auch der ganze Ort, der in und an die Felsen gebaut ist.
Wir stellen den Roller auf dem Parkplatz an der Dordogne ab. Dort stehen auch schon einige Wohnmobile, die die Nacht auf diesem einfachen Platz verbracht haben.
Eigentlich wollen wir gleich in den Ort gehen und schauen schon mal nach Treppen oder einem Aufgang, aber dann gehen wir doch erst an den Fluss.
Was ist denn das? Da liegen ja Holzschiffe. Nachbildungen der früheren Lastkähne. So genannte Gabarres. Und man kann mit ihnen von La Roque Gageac aus eine einstündigen Spazierfahrt auf der Dordogne machen.
Die Strecke von sieben Kilometern führt vom Hafen La Roque-Gageac, das übrigens als "schönstes Dorf Frankreichs" eingestuft ist, bis zum Schloss von Castelnaud und verspricht den Genuss, der beeindruckenden Flussumgebung mit seinem Reichtum an Fauna und Flora, (einen Fischreiher können wir später ganz nah sehen ).
Auf dem Wasser an den Burgen vorbei schippern und sich etwas von den Geheimnissen der Dörfer aus gelben Sandstein, die an den Kalksteinfelsen hängen, erzählen lassen, das ist doch mal etwas Interessantes und Schönes.
Die nächste Fahrt startet in 10 Minuten. Bevor wir richtig überlegen können, haben wir schon die Tickets in den Händen, und gehen mit einer Handvoll anderer Passagiere an Bord des gerade angelegten Schiffes.
Was folgt, ist eine herrliche Fahrt auf der Dordogne mit viel Wissenswertem aus der Vorgeschichte, dem Mittelalter, aus dem Leben der Gabarrier, vom Fluss und vielem mehr, dem wir Dank des deutschen Audioguides auch super folgen können.
Nach einer guten Stunde legen wir wieder an. Das hat uns sehr gut gefallen. Manchmal muss man eben ganz flexibel sein.
Dann machen wir uns auf zur Dorfbesichtigung, das direkt an den Felsen gebaut ist. Über dem Dorf im Felsen befindet sich das Fort La Roque Gagenac.
Der Weg aufwärts zur Kirche ist wie ein Gang durch einen Urwald. Alles voller mediterraner Pflanzen, die hier wachsen wie Unkraut, weil der Fels sie mit Wärme und Wasser versorgt.
Wir streifen durch die kleinen Gassen. Ins Fort, das über eine steile Treppe am Felsen zu erreichen ist, gehen wir nicht. Michael hat es nicht so mit großen Höhen, aber so ganz soll er im weiteren Verlauf des Tages nicht davon verschont bleiben. Doch dazu an anderer Stelle mehr. Wieder auf Straßenniveau, schauen wir in die Läden und studieren Speisekarten, denn wir haben wieder einen blinden Passagier dabei, der kleine Hunger ist während der Schifffahrt aus seinem Versteck gekommen, und bei dem Klettern über die Treppen im Ort, ist er ganz schön gewachsen. So stellen wir ihn mit einem Salat und einem "Assiette de Périgord" zu Frieden.
Auf dem Teller ist vieles zu finden, was die Region zu bieten hat.
Die Teller oder Brettchen (Planches) sind daher zu unseren Lieblingen geworden. So probiert man auch mal Sachen, die man sich sonst nicht bestellt hätte.
Nachdem der kleine Hunger zufrieden gestellt ist, geht es zurück zum Roller. Unser nächstes Ziel sind die Gärten von Marqueyssac, die keine 5 Kilometer weiter zu finden sind.
Es geht, wie soll es auch anders sein, wieder bergauf, bis wir den Roller unterhalb der malerischen Gärten parken können. Die Gärten liegen auf einem Felsvorsprung und der 22 ha große Park überragt das Tal. Darum spricht man auch von den hängenden Gärten, in deren Mittelpunkt ein Schloss aus dem 19. Jahrhundert steht. 150.000 Buxbäume, in fantasievolle Formen mit wallenden Bewegungen und in Rundungen geschnitten, werden hier in Szene gesetzt (bisher hat der Buchsbaumzünsler den Weg hier noch nicht hingefunden).
Wir folgen dem Weg zum Belvédère und werden mit immer neuen Ausblicken ins Tal auf der einen Seite und mit Wasserfällen, Felsen, Buxbaumhecken auf der anderen Seite belohnt.
Insgesamt 6 km umfasst der Weg durch den Park. Damit haben wir nicht unbedingt gerechnet. Auch nicht, dass es zum Belvédère kontinuierlich bergauf geht. Vom Aussichtspunkt "Belvédère de la Dordogne", 130 Meter über dem Fluß gelegen, eröffnet sich ein schönes Panorama auf das Tal, die Schlösser, die Dörfer und auf die Dordogne. Für die frei über dem Tal schwebende Plattform sollte man schwindelfrei sein. Michael schaut sich das Ganze lieber aus sicherer Entfernung an.
Im oberen Bereich der Gärten, nicht weit vom Aussichtspunkt Belvédère entfernt, schlängelt sich ein über 100 m langer Baumwipfelpfad durch die Bäume.
Dann gibt es noch einen Klettersteig, die “Via Ferrata”. Über 200 Meter lang und entlang der Felswände angebracht, verspricht er wahren Nervenkitzel.
Wir laufen zurück zum Ausgang. Es ist später Nachmittag. Für heute haben wir genug gesehen und unternommen. Mit dem Roller geht es zurück zum Campingplatz. Morgen geht es eine Etappe weiter in Richtung Heimat. Übrigens , auf Wetter online war wieder kein Verlass, der Regen kam erst, als wir es uns schon im Wohnmobil gemütlich gemacht hatten.Read more

Happy-Womo👍das ist ja viel "Erlebtes", da könnte man ja viel Zeit verbringen😉Gute Besserung und danke für den tollen Bericht!
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- Day 33
- Wednesday, September 29, 2021 at 10:17 AM
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 80 m
FranceDomme44°48’54” N 1°13’18” E
Bourges

Ich bin immer wieder begeistert über die Freundlichkeit der Franzosen. Da stehen die beiden von der Rezeption doch am Tor und Winken uns nach.
Beim Bezahlen habe ich sogar einen Stoffbeutel geschenkt bekommen.
16 Euro die Nacht und dann noch mit dem beheizten Pool, da kann man echt nicht meckern. Einzig die Beschaffenheit der Plätze gibt einen kleinen Minuspunkt. Die sind zwar sehr groß, aber nach dem Regen waren sie so was von aufgeweicht und lehmig.
Unsere Clogs, die wir in solchen Fällen tragen, sehen aus, als hätten wir damit auf dem Acker bei Regen Kartoffel aufgesucht.
Aber für den Regen kann ja niemand etwas.
Wir kommen pünktlich weg und hoffen, dass uns auf dem schmalen Weg niemand entgegen kommt. Etwa ein anreisendes Wohnmobil, das wäre fatal. Aber alles geht gut und wir können aufatmen.
Doch kurze Zeit später, unsere Mathilde( Navi) hat für die Route die D 703 ausgesucht, kriegen wir beide, Michael und ich, etwas Schnappatmung. Ich, weil die Strecke landschaftlich so wunderschön zwischen den Felsen und der Dordogne langführt und Michael, weil diese Straße so eng ist, dass es Ausweichplätze gibt, damit zwei Fahrzeuge passieren können. Gut, dass wir an der Flussseite fahren.Trotzdem kommen die überhängenden Felsen uns oft sehr nahe. Zu meiner Freude geht es eine ganze Zeit so am Fluss entlang, und ich gewinne noch schöne Eindrücke von "Calviac", "Cazoules" und "Souillac". In "Cazoules" haben wir einen unerwarteten Blick auf das "Chateau Raysse". Und in "Souillac" wird das Womo einmal ordentlich gefordert, als es eine ziemliche Steigung nehmen muss.
Michael höre ich zwischendurch immer wieder leise fluchen, weil die enge Straße kein Ende nehmen will und uns sogar LKWs entgegen kommen.
Hinter Souillac geht es dann über die D 804 kurvenreich weiter, bis wir irgendwann die Auffahrt auf die A20 Richtung Paris nehmen können.
Von da an sollte es entspannter weiter gehen, aber kaum sind wir auf der Autobahn, öffnet der Wettergott alle Wolkenschleusen, und es pladdert nur so vom Himmel herunter, dass wir kaum noch die Fahrbahn sehen können. Der Regen begleitet uns ein ganzes Stück. Er ist heute in der Dordogne auch tagsüber angesagt. Da hätten wir nicht mehr viel unternehmen können.
Anders sieht es für heute und morgen in Bourges, unserem nächsten Ziel aus, das über 300 km weiter nordöstlich liegt. Da erwarten uns Sonne und 20 Grad. Lassen wir uns überraschen. Bis auf kleines Stück zu Beginn, ist die komplette A 20 bis Vierzon mautfrei.
Während der Fahrt auf der Autobahn betrachte ich oft die Hinweisschilder zu Sehenswürdigkeiten oder Regionen, über die ich mir dann gleich oder später Informationen besorge.
Heute bin ich auf das "Val de Creuse" aufmerksam geworden. Und dahinter versteckt sich eine ganz interessante Region, von der ich bisher noch nichts wusste.
Im Tal des kleinen Fluss Creuse, in dem Künstlerdorf Gargilesse, beginnt eine Route, die den Spuren impressionistischer Maler folgt. Es sind fast 400, die ihre Staffeleien mal am Ufer der Creuse aufgestellt haben und angezogen worden sind, von der rauen Landschaft mit ihren Mühlen und Fachwerkhäusern. Es gibt dort auch einen See, den "Eguzon See" mit dem "Eguzon Staudamm". Das ist eine Region, die ich mir auch gern ansehen möchte.
Aber mein Mann möchte nach Hause, und so werden wir in den nächsten Tage große Etappen machen.
Es ist 15.00 Uhr als wir auf der N 151 in Bourges einfahren. Das letzte Stück auf der D 1244. Der Stadtcamping liegt fußläufig zur Altstadt am Ufer des Flusses Auron. Bei der Anmeldung gibt es ein kleines Missverständnis. Die beiden Damen meinen, wir hätten besser reservieren sollen. Sie hätten im Moment keinen so großen Platz, auf den wir passen würden. Sie bieten uns einen Platz ziemlich am Rand an, für den wir aber viel Kabel brauchen würden bis zur nächsten Steckdose. Da der Platz sofort bezahlt werden muss, will ich den lieber erst einmal sehen. Die Dame an der Rezeption begleitet uns. Wir gehen an vielen, schönen und leeren Plätzen vorbei. Ich frage, warum wir denn dort nicht stehen können. Die Rezeptionsdame schaut mich irritiert an und sagt, dass wir dort doch gar nicht drauf passen würden. Da fällt der Groschen, und ich erkläre, dass wir den Anhänger durchaus abhängen und neben uns stellen können. Innerhalb von ein paar Minuten haben wir einen schönen, sonnigen Platz und Michael braucht nicht einmal das lange Kabel auszupacken. Es wird auch Zeit, dass wir von der Schranke wegkommen, denn es steht schon jemand hinter uns, der gern hinen möchte.
Wir richten uns schnell ein und genießen ein wenig die Sonne vorm Wohnmobil.
Michael möchte sich gern weiter ausruhen, während ich schon mal eine Schnuppertour in die Altstadt machen will.
Eine gute Viertelstunde brauche ich, bis ich an der Kathedrale Saint Êtienne ankomme, die in der Spätnachmittagssonne und vor dem blauen Himmel beeindruckend aussieht mit den vielen Verzierungen, Türmchen und Rosetten. Im Innern ist sie eher schlicht gehalten. Sie ist dem heiligen Stefanus geweiht und wurde bereite 1862 zum Kulturdenkmal erklärt.
Von der Kathedrale gerate ich in die Altstadt. Hatte ich vorher noch gedacht: "Na, ja! Die Kathedrale ist ja ganz beeindruckend, aber sonst ist es eine normale französische Stadt. Nichts Besonderes", werde ich mit jedem gelaufenen Meter mit etwas Besserem belehrt. Viele, viele Fachwerkhäuser, in vielen, vielen kleinen Straßen. Die Fachwerkhäuser sind teilweise sehr renovierungsbedürftig, teilweise sehr schön renoviert.
Neugierig, wie ich bin, laufe ich von einer Straße in die nächste, um vielleicht noch etwas Interessantes zu entdecken. Mit dem Erfolg, dass ich mich total verlaufe und keine Ahnung mehr habe, wo ich eigentlich bin. Gut, dass es Google Maps gibt. Eine kurze Eingabe und mein Handy führt mich aus dem Straßengewirr heraus und zurück zum Campingplatz. Dort wartet Michael schon mit dem Abendessen. Heute hat er mal den Grill angeworfen. Wie schön.
Der Platz ist zum Abend ziemlich voll geworden und noch immer rollen Wohnmobile herein.
Ob die alle wegen der Kathedrale da sind? Morgen werden wir uns Bourges gemeinsam anschauen und dann hoffentlich ohne uns zu verlaufen.Read more
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- Day 34
- Thursday, September 30, 2021
- ☀️ 13 °C
- Altitude: 127 m
FranceRuisseau du Beugnon47°2’48” N 2°24’12” E
Bourges/Tour Plan d'eau und Canal Berry

Also...Heute habe ich mich nicht in der Altstadt verirrt. Aber ich habe auch mein Rad und den" Little white Train" zum Sightseeing benutzt.
Aber alles in chronologischer Reihenfolge.
Das Wetter heute morgen ist vom Feinsten, obwohl es in der Nacht ganz schön kalt gewesen ist. Sogar die Heizung hat eingesetzt.
Beim Frühstück erklärt Michael, dass er heute mal einen Entspannungstag am Wohnmobil machen möchte. Er hätte noch so das eine oder andere zu schrauben, möchte mal wieder an seinen Laptop.......Außerdem würde er schon von Burgen, Kirche, Schlösser und Höhlen träumen. Er braucht einen mentalen Reset-Tag.
Okay..... dann plane ich den Tag mal allein.
Unser Kühlschrank ist nicht nur defekt, sondern auch gähnend leer. Manchmal glaube ich, dass er deshalb zwischendurch immer mal blinkt, um uns darauf aufmerksam zu machen, dass es gar nichts mehr zu kühlen gibt.
Doch dem ist abzuhelfen, denn.... der Lidl ist nur gut 500 m von uns entfernt. Und zu einer Einkaufstour ist auch mein Mann bereit.
Wir mühen uns, die stark befahrene D 1244 zu überqueren, um dann auf der gut befahrenen Straße, die gegenüber des Campingplatzes beginnt, zum Lidl zu kommen, nur um dann am Lidl festzustellen, dass es einen tollen Radweg abseits jeglicher motorisierten Fahrzeuge gibt.
Der Lidl lohnt sich preislich mal wieder, und er hat auch viele regionale Produkte im Angebot.
Wir kaufen ein. Dem Kühlschrank wird es gefallen. Schließlich sind wir bereits auf dem Heimweg und wollen das eine oder andere mitnehmen.
Die Radtaschen sind gut gefüllt, als wir auf einem herrlichen Radweg und ohne feindlichen Autokontakt direkt am Fluß Auron zurück radeln.
In der Richtung des Lidls liegt auch der Plan d' Eau, ein Freizeitsee in einer Parkanlage, den man umradeln kann, das habe ich herausgefunden. So werden nur die Lebensmittel ausgepackt, und dann starte ich mit viel Elan und Neugier, aber ohne Mann zu einer Radtour.
Also, das muss ich ja sagen, die Radwege ....super. Bis zum See fahre ich auf dem tollen Radweg, den wir schon beim Einkaufen kennen gelernt haben. Dieser Weg führt dann auch in seinem Verlauf rund um den See. Am Anfang habe ich geglaubt, dass es sich kaum mit dem Rad lohnt zu fahren, dass ich das auch locker hätte Walken können, aber dann sehe ich, wie weit sich der See zieht.
Der Weg gehört mir und meinem Rad, nur hin und wieder gilt es einen Jogger zur Seite zu klingeln.
Die Saison ist vorbei, die Boote aus dem Wasser gezogen, der Strand verwaist. Das heißt nicht ganz. Eine Gruppe junger Leute stellt gerade Bierzeltgarnituren auf und lädt die Zutaten für ein Picknick aus. Die Franzosen lieben es, zu picknicken, und daher findet man an allen möglichen und unmöglichen Stellen in der Natur Picknickplätze, die sehr oft besetzt sind.
Ich genieße die Fahrt am See. Es ist wie eine Luftdusche. Die merklich kühle Luft erfrischt, während die warmen Sonnenstrahlen dafür sorgen, dass man nicht friert. Herrlich.
Zwischendurch halte ich an und mache an besonders schönen Stellen Fotos. So auch von dem Parkplatz direkt am See, auf dem bereits ein Wohnmobil steht. "Das ist doch mal ein schöner Platz," denke ich dabei und will mir mit dem Foto die Koordinaten merken. Da spricht mich der Jogger an, den ich vorher überholt habe, und fragt, warum ich diesen Platz fotografiere. Ich erkläre ihm, dass ich den Platz für einen schönen Stellplatz für Wohnmobile halte.
Grinst der wirklich ein wenig, oder bilde ich mir das nur ein als er mir antwortet: "Das ist zwar ein schöner Platz, aber nichts für Camping-Cars. Hier gibt es zu viele sexuell Verrückte. Es ist nichts zum ruhigen Übernachten!"
Dann kapiere ich endlich, was er meint, bedanke mich für die Info und suche unauffällig nach einem roten ❤ im geparkten Mobil. Jetzt hätte ich mir den Platz beinahe als verkehrsarmen Stellplatz gemerkt.
Ich fahre weiter und sehe plötzlich den Radweg entlang des "Canal de Berry" ausgeschildert und beschließe spontan dieser Route zu folgen. Die Radroute entlang des " Canal de Berry" beginnt in "Vierzon", endet in "Annoix" und ist 57 km lang. Die 57 km will ich nun nicht gerade fahren, aber bis zum nächsten Ort, warum nicht? Es geht durch eine friedliche Waldlandschaft. Nur das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Mein Rad rollt wie von allein über den asphaltierten Weg. Aber den Kanal kann ich nirgendwo entdecken. Ich bin schon fast in Plaumpied-Gauverdiens, bis ich bemerke, dass ich schon die ganze Zeit neben ihm her fahre. Unter Kanal hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Nicht so ein kleines und total zugewachsenes Bächlein.
In Plaumpied-Gauverdiens, ein ausgestorben wirkendes Dorf, trete ich den Rückweg über die D 106 an, in der Hoffnung irgendwie wieder eine Zufahrt zum Radweg zu finden. Die finde ich nicht so schnell, obwohl ich den Weg fast sehen kann. Dafür gerate ich auf die N 142, auf der ich mit dem Rad nichts zu suchen habe. Ohje. Mein Rad gegen den Gegenverkehr schiebend, versuche ich wieder auf die D 106 zu kommen, auf der ich dann sicher zu meinem Radweg am See gelange und die Seeumrundung beenden kann.
Als ich am Wohnmobil zurück bin, habe ich mal locker 30 km zusammen gestrampelt.
Bourges Sightseeing 2.0 heißt es für mich nach dem Kaffee trinken. Auf dem entdeckten Radweg an der "Auron" fahre ich mit dem Rad in die Altstadt. Das geht doch etwas schneller als zu Fuß und es macht Spaß, durch die engen Gassen zu fahren, ohne auf die vielen Einbahnstraßen achten zu müssen, denn für Radfahrer sind sie alle frei. In der Oberstadt gilt es erst einmal mein Rad so zu parken, dass ich es auch wiederfinde. Die Kathedrale scheint mir ein geeigneter Ort zu sein, die auch heute wieder alles überragend und majestätisch in der Sonne steht.
Kaum habe ich mein Rad abgestellt, da kommt die kleine, weiße Touristenbahn auf den Platz vor der Kathedrale gefahren. Die nächste Fahrt geht in 8 Minuten los und es gibt sogar deutschsprachige Erklärungen. Da überlege ich nicht lange. Alles Wichtige zu sehen und erklärt zu bekommen, ohne sich zu verlaufen oder an interessanten Sehenswürdigkeiten vorbei zu rennen, das hat doch was. Nur auf meine 10 000 Schritte werde ich dann heute wohl nicht mehr kommen.
Mit mir steigt eine Gruppe junger Menschen mit einer Behinderung und ihrer Begleitern ein, die super gut drauf sind. Die Situation erinnert mich sehr an einen Klassenausflug mit dem "Emil", dem Touristenbähnchen in Bad Oeynhausen. Rollstühle werden eingeladen und Treppchen zum Einstieg bereitgestellt. Das kommt mir alles so bekannt vor.
Als die Zugführerin mich fragt, ob ich zu der Gruppe gehöre, hätte ich beinahe "ja" gesagt.
Ich bezahle die Fahrt und bekomme Kopfhörer, die ich im Wagen auf Deutsch einstellen kann. Und dann geht es schon los. Vieles habe ich mir gestern schon angeschaut. Heute bekomme ich die Erklärungen dazu. Aber ganz viele Sehenswürdigkeiten hätte ich allein gar nicht gefunden. Die Stadt ist voller Geschichte. Häuser, die hunderte von Jahren alt sind. Kunstvolle Holzschnitzereien an ihren Balken, aufwendige Verzierungen an den Steinhäusern. Ein anspruchsvolles Erbe, das es zu erhalten gilt. Jahreszahlen und Baumeister rauschen an mir vorbei. Keine Chance, kein Platz mehr auf meiner Festplatte. Ich freue mich mehr über die Schönheit der Dinge und staune, wie Menschen im Mittelalter und noch eher so bauen und planen konnten.Read more
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- Day 35
- Friday, October 1, 2021 at 2:21 PM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 271 m
FranceChaumont48°6’36” N 5°7’0” E
Vieville sur Marne.

Explorez la France
Tag 35
Vieville sur Marne
Wir sind heute irgendwo im nirgendwo an der Marne. Auf alle Fälle, nicht da, wo wir eigentlich hin wollten. Und nicht so, wie wir es geplant haben.
Aber so ist das nun mal beim Wohnmobil fahren.
Vor 2 Tagen sind wir super auf den Campingplatz in Bourges gekommen, denn der befindet sich, gut erreichbar, in der Nähe der N 52. Der Platz ist ideal, um die Stadt zu besuchen. Nur allzu geräuschempfindlich sollte man nicht sein, denn der Platz liegt an einer befahrenen Straße. Aber nachts war es immer sehr ruhig. Und das ist ja die Hauptsache.
Das Verlassen der Stadt stellt sich dagegen etwas komplizierter heraus. Es gibt noch einmal eine kleine gratis Stadtrundfahrt und das alles nur, weil wir nicht über Orléans, sondern über Gien fahren wollen.
Wir sind froh, als wir die D 940 endlich erreichen. Aber auch auf der D 940 bleibt es anfänglich etwas spannend, wenn es durch kleine Orte, Baustellen oder an LKWs vorbeigeht.
Bei Saint- Georges -sur - Moulon gibt es viele Apfelbäume, die unter Netzen rote und gelbe Früchte tragen. Die Äcker sind zum Teil schon frisch umgepflügt und die rotbraune Erde glänzt in der Herbstsonne.
Ich überlege immer noch, warum uns Mathilde (Navi) einen so großen Umweg (80km) über Orléans zumuten will, während Google und das eingebaute Navi d’accord sind ?
Die D940 bis Gien zieht sich schnurgerade, mal von guter, mal von weniger guter Beschaffenheit, durch die Landschaft .
In Gien fahren wir über die Loire und können einen Blick auf den Ort, die Brücke und das Schloss werfen.
Dann geht es auf die A77, die ohne Maut befahren werden kann. Erst ab der A19, die bereits in Richtung "Metz und Nancy" ausgeschildert ist, müssen wir ein Ticket ziehen.
Die Kilometer auf der Autobahn sind ziemlich eintönig. Nur als wir durch die Champagne fahren, bringen die grünen Weinfelder etwas Abwechslung ins Landschaftsbild.
Unser heutiges Ziel ist Chaumont an der Marne. Dort haben wir uns im Hafen einen Stellplatz ausgesucht, der auch über Strom für unseren Kühlschrank verfügt. Ich freue mich schon, denn Chaumont ist wieder eine mittelalterliche Stadt.
Als wir uns Chaumont über die N 67 und D 101 nähern, begrüßt uns als erstes ein riesiges Viadukt. Das großartige Kunstwerk, das zwischen 1855 und 1856 entstanden ist, überspannt das Suize-Tal. Es hat eine Länge von 654 m, eine Höhe von 52 m und 50 Bögen, die auf drei Etagen sitzen. Jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit soll angeblich das Bauwerk durch dynamische Lichteffekte eindrucksvoll in Szene gesetzt werden.
Wir haben aber im Moment wenig Augen für das Viadukt, weil wir mit drei unterschiedlichen Wegbeschreibungen der Navis zu kämpfen haben. Wir vertrauen Mathilde( Navi), das unser Wohnmobildaten hat, auch wenn die Anfahrt zum Stellplatz 8 km länger ist, weil sie uns nicht mitten durch, sondern aussen um Chaumont führen will.
Aber Mathilde hat heute wohl absolut keinen guten Tag. Sie führt uns auf kleinsten Feld- und Waldwegen über einen Berg. Das Interessante daran ist, dass diese Strecke für Fahrzeuge bis 19 t ausgewiesen ist.
Wie über diese Strecke ein LKW fahren soll, ist uns schleierhaft. Es ist die reinste Zitterpartie und entgegenkommen darf uns nicht mal ein Radfahrer. Die Gruppe Wanderer, die sich an einer kleinen Brücke an der Marne getroffen hat, schaut uns etwas fassungslos hinterher, als wir mit unserem Gespann in den "Berg" fahren. Michael flucht nicht mehr leise vor sich hin, sondern schimpft lautstark über das duselige Navi, dass uns genau auf die Strecke schickt, vor der es uns eigentlich bewahren soll.
Endlich wird der Weg etwas breiter und wir zählen die Kilometer, bis wir wieder unten im Tal an der Marne sind. Doch was ist denn das? Das kann doch nicht wahr sein?
Der Stellplatz ist vom 1. bis 4. Oktober gesperrt. Ein richtiger Schock nach dieser Höllenfahrt. Was tun?
Erst mal das Fahrzeug drehen. Auch keine einfache Aufgabe, wenn alles abgesperrt ist.
Wir routen einen neuen Stellplatz. Wieder an der Marne und wieder in einem Hafen, nur 20 Kilometer weiter nordöstlich. An der Marne gibt es viele Häfen und in den meisten ist ein Stellplatz. Wir müssen erst einmal aus dem Ort Chaumont herauskommen. Nach einigem Hin- und Her, wir verfahren uns können aber kurz vor der Altstadt aber an einem Kreisel wenden, erreichen wir wieder die N 67 und können etwas aufatmen.
Die Zufahrt nach Vieville über die D167 ist soweit Ok und wir können, als wir die Marne überqueren, bereits ein Wohnmobil parken sehen. Um ein Haar wären wir in einen Feldweg gefahren, anstatt in die Zufahrt, die sich direkt daneben befindet.
Davor bewahrt uns ein Paar, das uns mit seinen Hunden entgegen kommt und heftige Handzeichen macht.
Es ist das Paar aus dem Münchner Wohnmobil, das kurz vor uns genau diesen Fehler gemacht hat und den ganzen Weg rückwärts zurücksetzen musste.
Das hätte uns heute zum Abschluss noch gefehlt.
Wir müssen dann trotzdem noch ein wenig rangieren, bis das Womo endlich am Kanal steht und wir auf die ankernden Boote schauen können. Strom ist, Gott sei Dank, auch auf der Leitung.
Später unternehme ich seit langem mal wieder eine Walkingtour. Es geht durch das Dorf, das aus 10 Häusern, einer Kirche, der Post und der Mairie besteht. Es gibt nicht einmal einen Bäcker. Anschließend laufe ich noch entlang des Kanals, an dem auch ein gut ausgebauter Radweg entlang führt. Bei der Schleuse nach ca. 3 km kann ich die Seite wechseln und zum Wohnmobil zurückkehren. Heute gibt es weder ein beleuchtetes Viadukt noch Altstadfeeling, noch Fernsehen, dafür Ruhe, Natur pur, Blick auf den Kanal und eine Herde Kühe hinter dem Küchenfenster.Read more

Happy-WomoOh jeeh, da habt Ihr ja eine abenteuerliche Etappe hinter Euch🤦aber man muss halt immer das Beste draus machen 👍
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- Day 36
- Saturday, October 2, 2021 at 8:56 AM
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 252 m
FranceAndelot-Blancheville48°14’36” N 5°17’36” E
Koblenz

Es hat schon etwas, als wir am frühen Morgen auf der D 167 durch die noch schlafenden Dörfer aus gelb-braunem Sandstein fahren. Kaum ein Auto ist unterwegs und die herbstlich anmutende Landschaft mit den abgeernteten Sonnenblumenfeldern und den gepfügten Äckern gehört uns allein.
Die Enge der Orte, in denen große Teile der Häuser renovierungsbedürftig sind, und bei denen bunter Blumenschmuck vom sichtbaren Verfall ablenken soll, wechseln ab mit der Weite der Äcker und Wiesen, die einen grandiosen Blick auf die sanft geschwungene Hügellandschaft ermöglichen.
Ich mag diese Stimmung am Morgen, und vor allem mag ich sie in dieser Gegend, die den Eindruck erweckt, als könne alles Weltgeschehen sie nicht aus ihrer Verschlafenheit wecken.
Von der D44 wechseln wir auf die D 674. Inzwischen hat sich die Sonne auch bequemt, aus ihrem Wolkenbett zu steigen, und die ersten Bewohner eilen mit einen Baquette unter dem Arm die Straßen entlang.
Wir sind heute früh aufgestanden. Es ist noch dunkel, als der Wecker klingelt, den wir schon lange nicht mehr benutzt haben. Wir wollen heute bis Koblenz fahren, wo wir uns mit Bekannten verabredet haben. Das sind über 400 Kilometer und davon große Teile Landstraße. Da wir noch gern etwas vom Tag haben möchten, wollen wir in der Mittagszeit dort sein. Mal schauen, ob alles klappt.
Während wir unterwegs sind , rechnen wir aus, ob wir mit dem vorhandenen Diesel noch Luxemburg erreichen können.
Es könnte sehr knapp werden. Also lieber noch einmal für 20 Euro, den teuren französischen Diesel tanken, der bis zu 1,66 € kosten kann.
In Neufchâteau bietet sich dazu eine günstige Gelegenheit. Gegen 9.30 Uhr kommt Leben in die Ortschaften und wir müssen die Straße wieder häufiger mit anderen Fahrzeugen teilen. Es macht Spaß über Land zu fahren, denn es gibt immer etwas zu entdecken. So z.B. hat jeder Ort seine Labels am Ortseingang platziert. Die Franzosen lieben es ihre Orte mit Labels wie: "Villes et villages fleuris" , " Die schönsten Dörfer Frankreichs" oder " Die schönsten Umwege Frankreichs", auszuloben. Interessant sind die "Schönsten Umwege Frankreichs". Es gibt eine Liste toller Orte, wenn man unterwegs ist.
Und dann fahren wir auf die A 31 . Es geht durch das Land der Meurthe-et-Moselle in der Region Grand Est.
In Toul, das wir dann passieren, haben wir schon einmal wunderschön auf dem Stellplatz vor der alten Festung gestanden.
Auf der A31 fahren wir an Nancy vorbei, das im Dunst des Vormittags im Tal unter uns liegt. Nancy ist, wie auch das bald folgende Metz, eine Stadt, an der man schon so oft vorbeigefahren ist und nicht einmal geschaut hat, welche Überraschungen und Sehenswürdigkeiten diese Städte zu bieten haben.
Je mehr wir uns Luxemburg nähern, umso dichter wird der Verkehr und umso dichter werden auch die Wolken. Das freundlich-sonnige Wetter haben wir hinter uns gelassen.
In Wasserbillig wird der Tank noch einmal voll gemacht und Kaffee gekauft. Das Pfund Kaffee kostet 2.25€ und der Liter Diesel 1.30€.
Kurze Zeit später fahren wir über die Grenze nach Deutschland und auf der A1 Richtung Koblenz . Wo wir schon erwartet werden.
Aber so schnell sollen wir nicht den Campingplatz erreichen. Zwei Mal fahren wir im dichten Samstagverkehr über die Rheinbrücke und durch den Kreisverkehr und jedes Mal versagen die Navis und schicken uns wieder zurück. Es kann doch nicht so schwer sein, auf die andere Seite zum Campingplatz kommen. Wir sind ziemlich genervt. Beim dritten Anlauf klappt es dann endlich und wir sind so froh, dass uns auch eine darauf folgende Straßensperrung nicht mehr aufregen kann. Die Freude ist groß, als wir nicht nur Hans- Werner und Heidi antreffen, sondern auch Anja und Eckhard, die Urlaub an der Mosel gemacht haben, antreffen. Auch sie haben die Fahrt über die Brücke " genossen" und sogar noch einen Unfall gehabt.
Den Rest des Tages sitzen wir zusammen mit Blick auf das Deutsche Eck, die Festung und die vorbeifahrenden Schiffe und erzählen uns unsere Erlebnisse und genießen den ersten Federweißer des Jahres, den Heidi extra besorgt hat. Abends gehen wir gemeinsam in das Lokal am Campingplatz. Das ist doch ein schöner Abschluss unserer Fahrt, denn morgen geht es nach Hause.,Read more

naturweltenbummlerNancy ist wirklich einen Besuch wert… solltet ihr das nächste mal einplanen.

Womofriends-on-tourDas Wolken wir schon soo lange, aber irgendwie passte es bisher nicht in die Routenplanung.🚐😀
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- Day 37
- Sunday, October 3, 2021 at 1:06 PM
- 🌧 18 °C
- Altitude: 101 m
GermanyFrielinghausen51°40’36” N 7°56’54” E
Rückfahrt und Fazit

Es klopft heute Morgen an der Wohnmobiltür und das Geräusch weckt uns aus tiefsten Träumen. Es ist Hans-Werner, der schon Brötchen für alle besorgt und sie uns auf die Treppe gelegt hat. Jetzt aber raus aus den Federn und gefrühstückt.
Über Nacht ist es irgendwie Herbst geworden. Die Temperaturen sind zwar im zweistelligen Bereich, aber der Wind pfeift und weht die trockenen Blätter durch die Luft. Vom Sommer in den Herbst mit jedem Kilometer in den Norden.
Wir sind gerade mit dem Frühstück fertig, da kommen Hans Werner und Heidi, um sich zu verabschieden. Wenig später sind wir auch abreisebereit und verabschieden uns von Eckhard und Anja, die ihrem Kaffee noch mit Blick auf das Denkmal genießen.
Wir verlassen Koblenz ohne den gestrigen Stress und fahren auf die A 48 und dann auf die A 3.
Plötzlich beginnt Marhilde (Navi), wie wild an zu rechnen und will, dass wir in einigen Kilometern auf die A 560 abfahren. "Google Maps" will das zeitgleich auch. Mit etwas Verzögerung fängt auch das "Zenec" an umzurouten und macht den gleichen Vorschlag.
Spinnen die alle heute Morgen? Wir fahren auf der A3 bis Kreuz Leverkusen und dann auf die A1! Basta!
Aber nachdenklich macht uns das schon, dass sie sich alle so einig sind. Dann blinkt ein "Gesperrt-Zeichen" bei Google auf und wenig später die Gewissheit, Vollsperrung der A3 in Richtung Köln.
"Liebe Navis, da habt ihr gut recherchiert und reagiert. Schön wäre es noch, wenn ihr uns mitteilen könntet, warum ihr manchmal solche verrückten Umroutungen macht. Dann könnten wir euch viel besser verstehen und müssten auch nicht mehr so viel mit euch schimpfen, und vor allem: bitte vertragt Euch und seid einer Meinung.
Das würde auch im Womo- Cockpit für eine harmonische Stimmung sorgen.
Aber im großen und ganzen habt ihr uns die ganzen Wochen prima geführt und ich möchte euch nicht mehr missen oder mit euch tauschen."
Wir stauen uns dann über die A560 und weiter über die A59 bis wir die A3 erreichen, die aber, wie sollte es um Köln herum auch anders sein, auch wieder voll ist. Haben wir gedacht, es wird auf der A 1 entspannter, dann haben wir uns getäuscht. Dazu setzt noch starker Regen ein, so dass die Fahrbahn im weißen Wassernebel verschwindet. Ein erneuter Stau bei Unna und noch einer vor dem Westhofener Kreuz. Tolle Rückfahrt. Da verliert auch mein eigentlich gelassener "Allesfahrer" die Lust am Fahren. Auf der A2 würden wir gern eine Pause machen, besonders der Fahrer, den ein allzu menschliches Bedürfnis drückt. Aber die Rastplätze sind voll. Keine Chance, mit dem Wohnmobil zum Stehen zu kommen, geschweige denn, mit Wohnmobil und einem Hänger. Die LKWs stehen schon in der Zufahrt und quer vor den anderen LKWs. Die Erlösung bringt der dritte abgefahrene Rastplatz.
Die letzte Kilometer schaffen wir auch noch, aber Autobahn fahren in Deutschland ist wirklich etwas zum Abgewöhnen.
Nun sind wir wieder Zuhause. Wir sind in den 5 Wochen 3500 km mit dem Wohnmobil, 500 km mit der Vespa und 250 km mit dem Rad gefahren und diverse Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen.
Rückblickend haben wir fast fünf tolle Wochen in Frankreich erlebt. Wir haben ungemein viel gesehen und das Land mit allen Sinn erlebt. Die Franzosen haben wir ausnahmslos als freundlich und hilfsbereit erlebt.
Alle Plätze, die wir angefahren haben, waren schön und mit der ACSI Karte auch preislich super.
Nicht zuletzt ist es auch dem tollen Wetter zu verdanken, das wir in den Wochen gehabt haben, dass uns diese Fahrt farbenfroh in Erinnerung bleiben wird.
Michael war wie immer ein souveräner Fahrer, sei es mit dem Wohnmobil oder mit dem Roller. Das hat er wirklich super gemacht.
Bis auf den Kühlschrank sind keine Ausfälle zu verzeichnen. Da hoffen wir, dass wir nicht allzu lange auf die Reparatur warten müssen. Etwas Schwund ist immer.
"Das Beste, was man vom Reisen nach Hause bringt, ist die heile Haut." Darum sind wir dankbar, dass wir gesund und unfallfrei wieder zuhause angekommen sind.Read more

Happy-WomoHerzlich willkommen Zuhause, es war toll ein bisschen virtuell mitzureisen und die schönen Berichte zu lesen. Euer letzter Stresstag bestätigt auch unser Gefühl, egal in welchem Land wir waren, am Autobahnwesen wusste man immer sofort, dass man wieder in Deutschland war🤦 Viel Spass beim Ausräumen und beim Träumen von der nächsten Tour 😉👍

Womofriends-on-tourVielen Dank, dass ihr uns ein Stück durch Frankreich begleitet habt.🤗 Ja, jetzt kommt der etwas unschöne Teil einer langen Reise, ausräumen und Haus und Garten wieder auf "Vordermann" bringen🤣. Und dabei schon von der nächsten großenTour träumen😍. Über Winter werden es eher ein paar kleinere sein. Aber Mitte Februar ist Spanien und oder Portugal geplant.🚐 Euch eine schöne Zeit zuhause, bis es wieder losgehen kann.🙋