Kanada

August - September 2019
A 23-day adventure by SteffK Read more
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  • Day 6

    Jasper

    August 28, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute habe ich mir nur etwas über 200km von Blue River bis nach Jasper vorgenommen. Ich habe somit genügend Zeit, um immer mal wieder einen Stopp einzulegen.

    Zufrieden erreiche ich im Laufe des Nachmittags die Grenze zur Provinz Alberta, einige km weiter dann Jasper und muss auch gleich die Uhr um eine Stunde vorstellen. Das Dorf und auch die Landschaft, in die es eingebettet ist stellen alles bisher gesehene in den Schatten. Kariboos grasen hier friedlich direkt an der Strasse und laufen auch schon mal einfach vor den Wagen. Man muss höllisch aufpassen, um keinen Unfall zu riskieren. Vor allem, weil weitere Verkehrsteilnehmer einfach unvermittelt bremsen und ausscheren, um dann aus dem Wagen zu steigen und die Tiere zu knipsen. Ein Weisskopf Seeadler ist mir auch noch vor die Kamera geflogenRead more

  • Day 7

    Sunwapta Falls / Icefields Parkway

    August 29, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 15 °C

    Die Nacht in den Pocahontas Cabins ausserhalb von Jasper war sehr erholsam und ich beginne den Tag mit einem kanadisch-englischen Frühstück. Pancakes mit Ahornsirup sowie Rührei, Bratkartoffeln, Würstchen und Toastbrot mit Kaffee. Diese, wahrscheinlich ursprünglich für einen Holzfällermagen zusammengestellte Kombination harmoniert meines Erachtens nicht optimal und die Kanadier werden möglicherweise im kulinarischen Bereich niemals Preise gewinnen. Egal, Hauptsache es hält möglichst lange an.
    Mit 10° auf knapp 1000 m.ü.M. ist es doch schon kühl und der Herbst scheint langsam Einzug zu halten.

    Die Strassen im Jasper Nationalpark sind mehrheitlich gut und im Moment nicht stark befahren. Hier mischt sich der allgegenwärtige Nadelwald mit Laubbäumen und ich stelle mir vor, wie schön es hier sein muss, wenn sich dieser Wald in herbstlichen Farben präsentiert.
    Bei den Sunwapta Falls parkiere ich und packe meinen Rucksack. Glücklicherweise sind viele Touristen zu bequem, um zu Fuss weitere Distanzen als bis zum Viewpoint zurückzulegen, und so treffe ich auf der folgenden Wanderung zum Big Bend selten Personen an. Die Parkadministration scheint der Natur ihren Lauf zu lassen, einzig über Wege gefallene Baumstämme räumen sie weg, was dem Besucher in einem einzigartigen Naturerlebnis zu Gute kommt. Der Viewpoint ist dennoch excellent gepflegt.

    Wieder zurück komme ich auf dem weiteren Weg bei den Icefields vorbei, dessen mächtige, alles überragende Gletscher die Gegend dominieren. In dieser Umgebung befinden sich einige der höchsten Berge der Rocky Mountains.
    Der Glacier Skywalk, eine auf ca. 1900 m.ü.M. liegende, gläserne Aussichtsplattform ist mit Menschen überfüllt und so lasse ich diesen, onehin recht teuren, Spass gerne ausfallen. An der kurz darauf folgenden Grenze beider Nationalparks lege ich dennoch eine Pause ein und bin erstaunt, dass hier noch Bäume wachsen. Ich befinde mich gemäss GPS auf exakt 2049 m.ü.M. und die Baumgrenze ist sogar noch um gefühlte 100m höher. Trotz der Höhe ist es mit 16° Mittags angenehm warm.

    Hier befindet sich übrigens die kontinentale Wasserscheide Nordamerikas: Unter anderem gegen Osten, Süden und Westen der Saskatchewan River, welcher schlussendlich im Atlantik bzw. im Pazifik mündet und die Athabasca & McKenzie River, welche nordwärts im arktischen Ozean enden.
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  • Day 7

    Lake Bow

    August 29, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 17 °C

    Kurz nachdem ich die Parkgrenze passiert und die Passhöhe von 2070 m.ü.M. überwunden habe, mache ich mich gemeinsam mit dem Saskatchewan River Seite an Seite daran, die zuvor gewonnenen Höhenmeter wieder zu vernichten. Auf der Talfahrt läuft mir noch gemächlich eine ganze Gruppe Steingeissen über den Weg, welche ich aus dem Auto heraus ablichten kann.
    Ob der Schönheit dieses Fleckens Erde habe ich die Zeit komplett vergessen und auch, dass ich für heute Nacht noch keine Hotelbuchung habe. Wie denn auch: weder im Jasper noch im Banff NP hatte es kein einziges freies Zimmer mehr, nicht mal zu unvernünftigen Preisen. Tom, mein Kanada erprobter Arbeitskollege hatte mich davor gewarnt: ein Königreich für ein Wohnmobil!

    So bin ich denn gezwungen, den Park zu verlassen und nach Golden auszuweichen. Zuvor aber muss ich noch ein Päuschen an diesem traumhaften See einlegen: Der Bow Lake liegt auf 1920 m.ü.M. und ist 3.21 km2 gross.
    Ungefähr 110km später fahre ich dann in Golden (BC) ein. Da mein Roaming auf dem Handy nicht funktioniert, suche ich aufs geratewohl und werde fündig. Allerdings ein etwas schäbiges Motel, für eine Nacht wird es wohl reichen. Zum ersten mal verwende ich Majdas Desinfektions-Spray für das WC 😉
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  • Day 8

    Takakkaw Falls

    August 30, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 9 °C

    Das Motel in Golden hat sich als weniger schlimm entpuppt als angenommen. Es ist aber doch so sehr in die Jahre gekommen, dass man sich in einem 60er Jahre Roadmovie wähnt. Es würde mich nicht wundern, wenn Steve McQueen hier auch schon übernachtet hat.

    Heute steht eigentlich Lake Louise und Banff auf dem Plan. Ich sehe aber nach der Vorbeifahrt an Field den Abzweiger zu den Takakkaw Falls und biege kurzerhand ab. Nach einem kurzen Walk auf einem gut befestigten Weg komme ich recht nahe an den imposanten Wasserfall. Dieser ist mit 254m einer der grössten in den Rockies. Spektakulär stürzt das Wasser mit ohrenbetäubendem Getöse über die Felswand. Der Takakkaw Fall wird vom Daly Gletscher gespiesen und dieser wiederum vom Waputik Icefield. Die Namen können ihre indianische Herkunft nicht verbergen und so fühlt sich dieser Ort schon fast magisch an.
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  • Day 8

    Yoho Lake

    August 30, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 16 °C

    Einige hundert Meter neben dem Takakkaw Fall steht der Wegweiser zum Yoho Lake, nur 3km/400 Höhenmeter soll dieser entfernt sein. Ich habe Lust zum wandern und mache mich auf den Weg.
    Der mit Steinen und Wurzeln durchsetzte Trail ist steil und noch feucht und somit recht schwierig. Das kanadische Frühstück verfehlt seine Wirkung nicht und so komme ich trotzdem rasch voran, überhole sogar zwei deutsche Wandergruppen und ihre Guides. Ich nehme den Weg über den Iceline Trail und muss auf einem schmalen Pfad durch dichtes Gehölz.
    Leider habe ich keinen Bärenspray dabei. Damit ich trotzdem nicht gefressen werde, lasse ich etwas Musik über den Handylautsprecher laufen um allfällig in der Nähe weilende Bären zu vertreiben. So spaziere ich beschwingt im Takt zu David Bowie bis zum Yoho Lake und es ist das nächste Highlight.

    Der Anblick des kristallklaren, smaragdgrünen Sees ist schwer in Worte zu fassen, man muss das selbst gesehen haben...
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  • Day 9

    Calgary

    August 31, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach dieser Überdosis Natur muss mal wieder ein Ausgleich her, also mache ich mich auf die Socken Richtung Calgary. 100km vor dem Ziel frischt der Wind stark auf und ich kann den Wagen nur mit Mühe in der Spur halten. Die Landschaft vor mir flacht stetig ab und die gewaltigen Felsmassen der Rockies rundherum entlassen mich zögernd in die Prärie. Nach knapp 1400km on the Road erreiche ich Calgary.
    Nach der letzten Absteige in Golden gönne ich mir mit dem Marriott einen richtig schicken Schuppen. Erstaunlicherweise kostet das Zimmer hier in Calgary Downtown weniger als in Golden.
    Die Stadt selbst mit ihren 1.2Mio Einwohnern ist ein Mix aus Tradition und Moderne, hat aber m.E. nicht den Coolness-Faktor von Vancouver.

    Meine weiteren Ziele bis zum Rückflug sind: Banff, Lake Louise, Kelowna, Hope, Vancouver Island und dort Victoria, Nanaimo, Tofino und mal schauen was sonst noch reinpasst bevor ich wieder zurück muss.

    Sicherlich ist es noch zu früh um ein Fazit zu ziehen, aber am schönsten war es bisher im Jasper und im Banff Nationalpark.
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  • Day 10

    Banff

    September 1, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 12 °C

    Das Wetter zeigt zum ersten mal Schwäche, es regnet und der Blick aus dem Fenster ist ziemlich vernebelt. Dank kommrendem Labour Day - dem Tag der Arbeit in Kanada als auch in den USA - ist es in der Stadt sehr ruhig. Und das trotzdem heute in Calgary etwas ähnliches wie die Pride Parade stattfindet und die Innenstadt teilweise abgesperrt ist. Die wenigen Fussgänger, die auf der Strasse anzutreffen sind haben alle ein Regenbogen-Tuch dabei. Durch eine gut ausgeschilderte Umleitung finde ich den Weg auch ohne den energischen "Make a U-Turn" Anweisungen meiner virtuellen Beifahrerin Folge zu leisten.

    Kurz vor Mittag erreiche ich bei zunehmendem Verkehr Banff, ein schmuckes und herausgeputztes Städtchen. Es sieht so aus, als ob halb Calgary hier ist, denn ein Parkplatz zu finden wird zur Mammutaufgabe. Ein schweizerisch-italienisches Restaurant mit dem passenden Namen "Ticino" bietet Fondue an und ich habe grosse Lust, mal wieder was vernünftiges aus der Heimat zu essen. Da das Restaurant nur Abends geöffnet ist, unterdrücke ich dieses Bedürfnis vorerst.

    Die überall sichtbaren Hinweise auf "Wildlife" sind nicht nur Marketing-Gag sondern man trifft des öfteren in den Parks und sogar mitten im Städtchen wild lebende Tiere.. Überhaupt fühle ich mich hier wie in einer überdimensionalen Version des Arth-Goldau Zoos. Einzig ausser dem Bär in Blue River hatte ich jedoch bisher keinen weiteren der pelzigen Freunde mehr angetroffen.

    Bei Lake Louise bin ich etwas spät und somit sind sowohl die Stadt als auch der Parkplatz ausserhalb voll, hier muss ich deshalb passen und weiter gehts. Ich kann dann bei den nächaten Skirennen einen Blick darauf werfen...
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  • Day 11

    Rogers Pass / Loop Brook Trail

    September 2, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 13 °C

    Der legendäre Trans Canada Highway führt unter anderem über den Rogers Pass. Dieser historisch bedeutsame Übergang hat mit Federer aber nichts zu tun und ist mit ca. 1300m.ü.M. gerade mal so hoch wie die Schwägalp-Passhöhe und ebenso umringt von mächtigen Felsformationen.
    Beim Loop Brook Trail gehe ich auf Motivsuche. Hier stehen noch Zeitzeugen des frühen Eisenbahnbaus, stabile Säulen, welche einst die Lokomotiven und Wagen der Canadian Railway trugen und in einer Schlaufe - einem Loop - den Höhenunterschied dieser Strecke überwinden liessen. Eine Säule wurde in 1970 durch eine niedergegangene Lawine einfach umgeworfen. Eine unglaubliche Kraft!

    Einige km weiter besuche ich den gemässigten Regenwald, welcher hauptsächlich aus Zedern und Hemlock-Tannen besteht. Dieses besonders widerstandsfähige Holz, so habe ich mir sagen lassen, benötigt oft einige hundert Jahre um zu verrotten.

    Kurz darauf wechsle ich die Zeitzone und gewinne durch die Umstellung wieder eine Stunde. Hier ist die Zeitdifferenz zur MEZ wieder -9 Stunden. Kanadas Grösse kann auch anhand der sechs ! verschiedenen Zeitzonen erahnt werden.

    Da heute Feiertag ist, hatte mein Breakfast Restaurant in Golden geschlossen und so muss ich mich in Revelstoke, einem Skigebiet mit etwas Essbarem eindecken. Am See gegenüber der Geisterstadt Three Valley Gap mache ich Pause und verpflege mich mit Toast, Blau- und Himbeeren.
    Auf der anderen Seeseite steht ein Güterzug und wartet, bis eine entgegekommende Zugskomposition vorbei ist. Da dies, wie schon erwähnt, extra lange Züge sind, dauert das etwas und der Lokführer des wartenden Zuges steigt mal eben aus, um sich am See derweil die Beine zu vertreten. Was für ein gemütlicher Job!

    Mein Tagesendziel heute ist Vernon, welches ich voraussichtlich gegen 18:00Uhr erreichen werde.
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