• Henning und Traudl Schaefer
  • Edeltraud Schäfer

Panamerikana mit dem E-bike

von Vancouver an der Westküste Amerikas entlang bis nach Ushuaia auf Feuerland Read more
  • Mazatlán

    May 5, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 25 °C

    La Paz 3 und Mazatlán vermischen sich etwas, aber jeder, der mir bisher folgen konnte überlebt auch Weiteres.
    Nach dem Aufstehen und einer weiteren heißen Dusche, fühlte ich mich restlos vom Sand des herrlichen Strandes befreit. Lediglich die Schultern reagieren noch sensibel auf Kleidung. Da half auch Sonnenschutzfaktor XXXXXL nicht.
    Ich flüchtete aus dem Zimmer, um mir keine Unterkühlung zu holen (ich übertreibe), und kam mit einigen Leuten ins Gespräch. Ein 74-jähriger Mexikaner erzählte mir, er machte eine Rundtour zu Fuß durch sein Land und wenn er keine Lust hat, nimmt er den Bus. Jeden Tag braucht er aber seine Tabletten fürs Herz, und Zucker hat er auch. Eine junge Deutsche studiert in La Paz Ozeanographie, einer der größten Universitäten auf diesem Gebiet, ich kenne nur Kiel, und ein verwegend aussehender Typ reist mit seinem Motorrad durch Mexiko. Er hat früher als Architekt gearbeitet.
    Meine Beine sind immer noch müde von der langen Tour. Beim Tennis dürfte ich den Ball momentan zweimal aufkommen lasse.
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  • El Rosario

    May 6, 2019 in Mexico ⋅ ☀️ 29 °C

    Gestern bin ich ganz nah am schönsten Teil der Stadt mit der Fähre angekommen. Die Wellen sind viel größer als in La Paz. An der Promenade verhalten sich die Menschen, wie bei uns. Hinzu kommt, dass viele Autos mit offenen Fenstern fahren und somit können sie die laute Musik der Restaurants übertrumpfen. Ich sahs gestern auf einer erhöhten Terasse und konnte diesem bunten Treiben gelassen zusehen.
    In meinem Hotel war eine größere Gruppe Jugendlicher untergebracht. Deren Schlafenszeiten einsprachen nicht meinen. Somit war ich heute Morgen etwas müde.
    Nach einem Frühstück mit viel Obst und Joghurt habe ich mich auf den Weg gemacht. Das mexikanische Frühstück ist mir einfach zu fettig und kalorienreich.
    Mittlerweile ist es in der Mittagszeit richtig heiß. Ich muss mir ein langärmeliges Hemd kaufen, sonst halten meine Arme das nicht aus. Vielleicht sollte ich früher losfahren, um der Mittagshitze zu entgehen.
    Um die Seitenstreifen der Strassen von Unkraut zu befreien, wird mit Feuer gearbeitet. Wenn ich mir die umliegenden Felder ansehe, scheint das manchmal gründlich daneben gegangen zu sein.
    Nach einigen Tagen Pause, wollte ich den neuen Sattel testen und nicht gleich wieder längere Strecken fahren.
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  • Acaponeta

    May 7, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 29 °C

    In Deutschland soll es saukalt sein und hier scheint bei Temperaturen von über 35° C die Sonne erbarmungslos vom Himmel. Ich habe mir wieder die etwas dickere Jacke angezogen, um mich vor der Sonne zu schützen. Die Beine und das Gesicht haben sich an den wolkenlosen Himmel gewöhnt, die Hände brauchen noch etwas Zeit. Die Landschaft ist sehr karg, neben der Unkrautvernichtung durch Feuer, stehen auf trockenem Boden Obstbäume, deren Früchte ich nicht kenne. Es ist auch keiner da, den ich fragen könnte. Die Flüssigkeit, die ich trinke verdampft einfach, ich schwitze nicht einmal.
    Die bayrische Volksmusik ähnelt der mexikanischen Musik von der Instrumentierung und dem Rythmus. Die Tuba gibt den Grundrythmus an. Ruhe habe ich eigentlich nur beim Radfahren. Da ist nur das Hupen und der Motorenlärm zu vernehmen, am Abend kommt die überlaute Musik noch hinzu.
    Generell zu den Hotelzimmern: entweder ist es im Zimmer stockdunkel oder von außen kann jeder reinschauen. Es gibt nur die schweren Vorhänge. Wenn man die zu lässt, dann muss man innen Licht anmachen.
    Bei diesem Hotel gibt es ein Schwimmbad. Daneben liegt das Restaurant mit Blick darauf. Ich möchte nicht die Attraktion des Abends werden.
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  • Tepic

    May 8, 2019 in Mexico ⋅ ☀️ 27 °C

    Mexiko kann auch ganz anders.
    Zum 1. Mal habe ich auf meiner Fahrt in den Süden einen größeren Fluss gesehen. Die ganze Zeit bin ich durch eine braun-graue-staubige Landschaft gefahren, und auf einmal wurde es grün. Inmitten dieses Grüns fließt ein breiter Fluss. Das hatte ich nicht erwartet, besonders, das Wasser schien sauber zu sein.
    Es ist einfach zu warm. Morgen muss ich mindestens eine Stunde früher losfahren, sonst schmelze ich in der Mittagssonne. Deshalb bin ich heute in Tepic auch erst nach 18.00 Uhr angekommen. Zu allem Überfluss ging es die letzten 20 Kilometer fast ausschließlich nur nach oben. Vor der letzten Steigung habe ich mir und meiner Batterie noch Energie zugeführt, ich Empanadas, die Batterie Strom, damit wir den Weg zum Hotel noch schaffen.
    Jetzt liege ich flach im Bett und freue mich auf meine morgige kürzere Strecke.
    Nebenbei ein kurzes Video, um die Behauptung zu untermauern, dass bayrische und mexikanische Musik Ähnlichkeiten aufweisen.
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  • Ixtlán del Rio

    May 9, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 28 °C

    Ixtlán befindet sich fast auf der Hälfte der Strecke nach Guadalajara, das heißt ich werde Morgen über 100 Kilometer radeln. Die nächste Stadt liegt 60 Kilometer weiter und somit macht es keinen Sinn weiter zu fahren. Eine Stunde nach Tepic fuhr ich durch Zuckerrohrfelder, die noch nach traditioneller Art geerntet wurden. Das Feld wird angezündet und was übrig bleibt, wird mit der Machete abgeschnitten. Obwohl es ein paar Tage her ist, kann man überall dieses Feuer noch riechen.
    Nach 2 Stunden ging es die Berge hinauf. Kurz vor der letzten Steigung befand sich ein uriges Lokal. Für 2,50 € gab es 2 Getränke und ein Essen. Wenn man wollte, konnte man das Essen auch mitnehmen. Die heiße Suppe wurde in eine Plastiktüte gegossen und zu geknotet.
    Eine Stunde vor Ixtlán muss vor einiger Zeit ein Vulkan ausgebrochen sein. Ich bin heute durch dessen Magmafeld gefahren.
    Ergänzung : der Chapalagraben zieht sich quer durch Mexiko hindurch. Einige Vulkane sind auf dieser Linie zu finden, wie zum Beispiel der 1943 neu entstandene Vulkan Paricutin, der seine Umgebung nur um 423 m überragt und somit eine Höhe von 2800 m hat.
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  • Guadalajara 1

    May 10, 2019 in Mexico ⋅ ☀️ 30 °C

    Ich stell mir vor, Günter Jauch stellt die Frage: Nennen Sie eine Stadt in Mexiko mit 5 a? Ich wüßte es.
    Die letzten Tage haben mich gelehrt, früh losfahren, nicht zu schnell radeln, immer Trinkpausen einlegen und viel trinken und wenn der Körper Schluss sagt, dann auf ihn hören. Ich habe mir heute Zeit gelassen.
    Die Landschaft war heute richtig abwechslungsreich, zuerst eine nette Steigung, dann eine lange Talfahrt mit einem schönen Blick ins Tal, dann eine lange Strecke durch unbewohntes Gebiet und am Ende häuften sich die Ortschaften, um zu verkünden, es kommt jetzt eine große Stadt (über 1.500.000 Einwohner). In Guadalajara bin ich dann noch eine Stunde herumgefahren, bis ich dann im historischen Viertel angelangt bin.
    Zwei Stunden vor Guadalajara konnte ich dann live ansehen, wie eine Brandrohdung vonstatten geht. Der Seiten- und Mittelstreifen der vierspurigen Straße wurde bei laufendem Verkehr abgefackelt, und wir alle mussten durch den Qualm durch. Bei dieser schlechten Sicht war ich froh, dass wir alle heil auf der anderen Seite der Rauchwand wieder heraus kamen.
    Morgen nehme ich mir in der Altstadt einen Tag Pause.
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  • Guadalajara 2

    May 11, 2019 in Mexico ⋅ 🌙 29 °C

    Wenn man schon so günstig direkt im historischen Zentrum wohnt, dann sollte man auch viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß aufsuchen. Der Autoverkehr ist weitestgehend aus der historischen Altstadt verbannt worden. Statt auf Strassen geht man auf breiten Fußgängerzonen und kann alle wichtigen Ziele erreichen. Die Autos wurden unter die weitläufigen Fußgängerbereiche verbannt. Die einzigen Fahrzeuge sind Elektrobusse, Elektrodroschken, 1-PS-Droschken, ein paar Taxis, Polizisten auf Fahrrädern und gelegentlich ein paar Autos, die sehr langsam vorwärts kommen.
    Zum UNESCO-Welterbe gehören die großflächigen Wandgemälde an mehreren Stellen im Stadtkern, u.a. im Cultural Instituto Cabañas. Beeindruckend, aber sie können es mit der Sixtinischen Kapelle nicht aufnehmen. Die Türme der Kathedrale sind bei dem letzten Erdbeben eingebrochen und die Ersatztürme passen nicht ganz zum äußeren Gesamtbild. Die Innenstadt hat mich trotzdem eingefangen. Besonders haben mich die Elektrodroschken fasziniert, langsam und völlig geräuschlos fahren sie ihre Touristen durch die Stadt, begleitet von der Stimme des Fahrers, der die Attraktionen erläutert. Überall wird Strassenmusik gemacht oder andere Dinge aufgeführt.
    Nicht nur Obama ist der Auffassung, dass Ford das 1. Auto gebaut hat, sondern auch Mexiko (Hypothese).
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  • La Barca

    May 12, 2019 in Mexico ⋅ ☀️ 28 °C

    Sehr große Städte nerven, weil man 20 km braucht, um aus dem Gewusel von Strassen und dichtem Verkehr heraus zu kommen.
    Neben langweiliger Landschaft und ein paar stinkender Rinnsale direkt neben der Straße, war ich froh endlich nach La Barca abbiegen zu dürfen. Der Großteil der Strassen war gut ausgebaut, und ich brauchte kaum auf meinem Akku zurückzugreifen. Bis auf einen größeren See kurz vor La Barca mit seinem milchiggrünen Wasser, war nicht viel zu sehen.
    Da ich in den nächsten Tagen in Mexiko-City eintreffen will, habe ich mir das Höhenprofil von Guadalajara bis zur Hauptstadt angesehen. Seit dem Weitspringer Bob Beamon ( Olympische Spiele 1968 / 8.90 m ) weiß ich, dass die Stadt sehr hoch liegt (2300 m), und dass ich noch 1.500 Höhenmeter mit dem Fahrrad überwinden muss. Das ist eine gute Übung für die Anden.
    Vor und hinter Städten, Brücken, engen Kurven und Kreuzungen werden quer zur Fahrtrichtung teilweise bis zu 10 durchgehende Buckel gesetzt, um die Fahrer zum Abbremsen zu zwingen. Der letzte ist besonders groß. Wenn ich zu schnell an das Hindernis heranfahre, hüpfe ich samt Fahrrad und Gepäck wie ein Hoppelhase darüber. Fahrer, die zu schnell sind, ruinieren sich ihr Auto. Ist aber sehr effizient.
    Ein weiterer Aspekt ist für uns Deutsche auch ungewöhnlich: entweder man kauft sich eine Riesenflasche Trinkwasser oder lässt sich diese vom Wasserwagen nach Hause bringen. Das Leitungswasser eignet sich zum Waschen, Reinigen, Duschen, Baden und Putzen, aber nicht zum Trinken. Deshalb sollte man bei Salaten sehr vorsichtig sein und sich überlegen mit welchem Wasser sie gereinigt wurden. Sonst kann es passieren, dass man in einer Stadt etwas länger bleiben muss.
    Ich bin wieder unbemerkt in eine neue Zeitzone gesprungen. Ich dachte, ich wäre heute früher als sonst losgefahren, aber nach Realzeit war es dann doch so spät wie immer. Also Morgen früh aufstehen und gleich losfahren. Die Stadt ist öde.
    Natürlich bin ich gestern nur zu Fuß unterwegs gewesen.
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  • Puruándiro

    May 13, 2019 in Mexico ⋅ ☀️ 28 °C

    Eigentlich gilt es für mich nur so schnell von Guadalajara nach Mexiko-City zu fahren, um den hohen Temperaturen zu entkommen. Die Sonne scheint, es ist heiß, und ich sitze zu lange auf dem Fahrrad. Auffallend sind die vielen vorbeifahrenden Laster, auf denen 20 bis 30 schwerbewaffnete Soldaten oder Polizisten sitzen. Zusätzlich stehen an mehreren Stellen Kontrollen, die LKWs oder Autos überprüfen. Kurz vor Puruándino habe ich an einer Polizei-Kontrollstation nachgefragt, ob es Anlass für die Kontrollen gäbe. Antwort: sie wollen nur Präsenz zeigen, es gäbe keinen akuten Vorfall.
    Vor der Stadt wollte ich eine langgezogene Steigung in der höchsten Belastungsstufe noch schnell hochradeln und dann versagt abrupt der Motor. Bei so etwas wird es dann auch einem Elektomotor zu warm. Den Rest der Steigung habe ich das Fahrrad geschoben. Anschließend war er ausreichend abgekühlt und fuhr mit Unterstützung weiter.
    Heute Morgen konnte ich wieder einen Ackerbrand beobachten. Einen Mexikaner erklärte mir, auf diese Weise lasse sich anscheinend besser das Feld bearbeiten.
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  • Araró

    May 14, 2019 in Mexico ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Landschaft ist etwas lieblicher und hügeliger geworden, wenn auch die Hitze nicht nachgelassen hat. Aber mit der erneuten Zeitumstellung und dem frühen Aufstehen, kann ich einem Großteil der Hitze entfliehen. Mein Trinkwasservorrat wird immer größer, und ich schleppe bis zu 5 l Wasser mit mir herum.
    Die Häuser sind alle mit einer hohen Mauer auf der Grundstücksgrenze versehen. Die Grundstücke sind schmal und reichen weit nach hinten. Im vorderen Drittel geht das Haus von Wand zu Wand. Auch zur Straßenseite ist das Grundstück durch eine Wand oder Gitterstäbe geschützt. Die Fassaden der Häuser sind sehr abwechslungsreich und in wildesten Farben gestrichen. Mir gefällt es, und von der Formenvielfalt könnten wir in Deutschland einiges übernehmen.
    Auf dem Land arbeiten noch Hirten. Mit ihren Hunden halten ihre Schaf- oder Ziegenherde zusammen. Auf einem Pferd oder Esel reitend, überwachen sie ihre Herde und hören aus einem Blaster laut Musik.
    Araró liegt am Berg, die Strassen sind eng und steil und wie die meisten Städte nach einem Schachbrettmuster angelegt. Selten wird von diesem Muster abgewichen. Gleichzeitig grenzt der Ort auch an einen See. Durch Klimawandel, höhere Temperaturen und geringere Niederschläge und Setzten von Kanälen, ist der See viel kleiner geworden. Durch das Einleiten von ungesäuberten Wasser, gibt es kaum noch Fische im Wasser und der See verkommt. Umweltschutz ist für die Menschen hier noch ein Fremdwort.
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  • 8 km hinter Tlalpujahua

    May 15, 2019 in Mexico ⋅ ☀️ 17 °C

    Nachdem ich mein schönes Hotel verlassen hatte, irrte ich erst einmal herum, weil ich den Anfang der Route nicht fand. Als ich am Ausgangspunkt ankam, entschied ich mich doch die längere Strecke zu nehmen, da mich das Navi in eine Richtung geführt hätte, die mir nicht sicher erschien. Außerdem, Schotterwege sind langsam und setzen den Reifen zu.
    Nach ein paar Kilometern kam ich an eine Kreuzung, an der es kein Durchkommen für Autos gab, ich konnte mein Fahrrad umtragen. Es gab auch keinen Hinweis, dass die Strasse gesperrt sei. Nach ein paar schönen langen und schnellen Abfahrten, durfte ich das alles wieder hochfahren und kam auf eine Ebene, deren Ende mir das Radfahren versaute. 15 Kilometer schlechte Schotterstrasse, dann auf einen ganz frischen Asphalt. So frisch, dass der Strassenbelag an meinen Reifen hingen blieb und wie Naturspikes aussahen. Wenn ich nicht wie ein Bekloppter getreten hätte, wäre ich wahrscheinlich hängen geblieben. Nach dieser Baustelle musste ich den ganzen Teer erst einmal von Fahrrad entfernen. Die hochgespritzten Steine klebten an mir und dem Fahrrad. Danach hatte ich das Gefühl, dass mein Fahrrad immer noch am weiteren Belag klebt und die Reifen nicht mehr richtig rollen. Heute Abend habe ich alles überprüft, war alles nur Einbildung, ich war platt.
    Daraufhin kam ich an einen weiteren See, der sich schon sehr verkleinert hat.
    Nach der Stadt (Titel) führt eine nette lange Steigung über einen Kamm ins nächste Tal. Weil ich das nicht wusste und der 2. Akku auch fast leer war, entschied ich mich fürs nächste Hotel an der Bergstraße, endlich mal mit Abendessen und vernünftigem Frühstück.
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  • Mexiko-City 1

    May 17, 2019 in Mexico ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute morgen wollte ich es abhängig von meinem Wohlbefinden machen wie weit ich fahren werde, denn die 160 Kilometer in die Hauptstadt sind eine weite Strecke, besonders da ich weiß, dass mein Navi trotz gemachter Aussage immer noch ein paar Kilometer drauf schlägt. Ich bin durch viele Wälder gefahren und musste immer wieder diese langen Steigungen hochfahren und konnte mich nicht auf die Abfahrten freuen, da der Strassenbelag so schlecht war, dass ich immer Abbremsen musste, um nicht von einer Bodenwelle oder Schlagloch aus dem Gleichgewicht gerissen zu werden. Das Gewicht auf dem Gepäckträger wirkt bei schnellen Ausgleichsbewegungen wie eine Heckschleuder. Jedenfalls hatte ich das Gefühl insgesamt mehr abwärts als aufwärts zu fahren, besonders die letzten 40 Kilometer. Die waren schon die Ausläufer der Hauptstadt. Dreckig, chaotisch, Verkehrsregeln für die, die angehupt werden wollen, das ist mein 1. Eindruck dieser Stadt. Paris ist harmlos. Da meldete sich manchmal schon meine beginnende Arthrose im Mittelfingergrundgelenk. Jedenfalls bin ich jetzt im historischen Zentrum Mexiko-Citys angelangt. Ich habe mir ein seriöses Hotel ausgesucht. Leider ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Diskothek ohne Schalldämmung, die erst um 2 Uhr Ruhe gibt. Morgen ziehe ich in ein anderes Zimmer.
    Während der heutigen Tour kam mir die Erleuchtung, warum mir das Radfahren in den letzten Tagen so schwer fiel. Es ist die Höhe. Die Hauptstadt liegt auf 2300 m, und da ich den heutigen Tag mehr Abwärts als Aufwärts gefahren bin, könnten die letzten Orte höher gelegen haben. Ich habe wohl zu wenig Sauerstoff bekommen. Mein Hotel lag kurz vor Municipio El Oro, dem wahrscheinlich höchsten Ort meiner bisherigen Reise, lt. Karte 2.740 m.
    Morgen gibt es Fotos, heute war ich zu sehr mit mir beschäftigt und der Frage, ob ich es doch nach Mexiko-City schaffe.
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  • Mexiko-City 2

    May 18, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Nacht konnte ich kaum schlafen, denn die Disco auf der anderen Straßenseite, teilweise mit Livemusik, war zu laut und schräg und beendete ihren Abend um 3 Uhr morgens. Um 6 klingelte das Handy. Ich habe jetzt ein anderes Zimmer. Im Frühstücksraum gab es wieder ein Frühstück wie ich es nicht mag, fettig, Bohnen, meistens Rührei, pampiges Toastbrot und eine Tasse Tee oder Kaffee. Ich habe 4 mal Tee nachbestellt.
    Heute hat es wie gestern Abend geregnet. Kaum einer ist darauf eingestellt und so flüchten alle an die Häuserwände. Überall in den Straßen wird Essen angeboten. In den Fußgängerzonen erhält man auch süßes Gebäck. Sogar Laugenbrötchen gibt es zu kaufen.
    Nervig in den autofreien Bereichen sind die Leute, die einem etwas verkaufen wollen. Ansonsten ist das Gewusel entspannend.
    Im historischen Altstadtkern liegen die Sehenswürdigkeiten alle dichtgedrängt beieinander. Sogar Radfahrbereiche sind vorhanden. Leider werden diese manchmal als Halteplätze genutzt. Ansonsten muss man sich als Radfahrer im Slalom durch die Autolawinen durchschlängeln, um ganz vorn an der Ampel zur Fahrradzone zu gelangen.
    (Die anderen Fotos sind bei Mexiko-City 1 zu sehen.)
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  • Puebla

    May 18, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 21 °C

    Mexiko-Stadt ist laut, sehr groß, unruhig, und ich war froh diese Stadt verlassen zu können, obwohl sie einiges zu bieten hat. Über 30 Kilometer hat es gedauert bis ich auf einem Hügel die ersten naturbelassenen Bäume sah.
    Da Puebla 150 Kilometer von Mexiko-City entfernt liegt, habe ich mir den Luxus geleistet und bin mit dem Fahrrad auf der Autobahn gefahren. Hier darf man mit Fahrrad umsonst die Mautstrassen nutzen. Ich hatte mal wieder Glück. Die Strecke bis zum Pass auf über 3.217 m Höhe war eine Baustelle und zwei Spuren für Autofahrer gesperrt. Somit konnte ich 20 Kilometer auf der abgesperrten Baustelle bis zum Gipfel fahren. Hier änderte sich schlagartig das Wetter. Es donnerte, es regnete, es knallte Hagel auf ich herab und manche Autos kamen mit dem Wetterumschwung nicht zurecht und landeten im Graben. Ich sah, was auf mich zukam und zog mir rechtzeitig meine orangene Jacke an. In meinen Fingern hatte ich nur noch wenig Gefühl, obwohl ich Handschuhe anhatte. Bergab fuhr ich langsam, um nicht auch noch ein Schleuderkandidat zu werden. Um 18.00 Uhr bin ich dann in der Altstadt angekommen. Auch hier bemüht man sich ein Fahrradnetz aufzubauen, auch wenn einige Fußgänger den Sinn solcher Wege nicht verstehen.
    In der historischen Altstadt stehen viele alte Häuser, die um 1800 oder etwas später erbaut wurden und jetzt als Hotels oder Restaurants genutzt werden. Von der Altstadt bin ich restlos begeistert. Die Fassaden lassen nicht erkennen, dass sich nach hinten ein großer Innenhof entdecken lässt. Der Portier hat mir versprochen, nachdem ich mich so begeistert über mein Zimmer geäußert hatte, einige der anderen Zimmer am nächsten Morgen zu zeigen. Vormittags werde ich mir den Altstadtkern genauer ansehen.
    (Morgen wird in Räbke groß gefeiert, auf jeden Fall hingehen. Zusätzlich bereitet sich das Dorf auf die Besichtigung im nächsten Monat vor, um schönstes Dorf Deutschlands zu werden. Falls wir nicht erster werden, so haben wir trotzdem gewonnen, weil sich das Dorf zusammen gesetzt hat, um Zukunftsperspektiven zu erarbeiten.)
    Vielleicht muss ich meinen Reiseplan etwas abändern, um mir länger Puebla ansehen zu können.

    *Vielen Dank für eure Zeilen und Motivation. Ich lese jeden Kommentar und freue mich."
    Mir tun auch nach längeren Abschnitten nicht die Beine weh. Ich kann am Abend gerade gehen und falle nicht tot ins Bett. Das einzige was mir zu schaffen macht, ist der permanente Lärm, besonders in der Nacht. Menschen, die sich laut mitten in der Nacht vor meiner Hoteltür unterhalten, Leute, die in der Nacht ihren Auspuff testen und die Lautsprecher, die auch den übernächsten Nachbarn mit Musik und Nachrichten versorgen. Wenn ich auf einem Foto etwas müde aussehe, dann ist es der Schlafmangel.
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  • Tehuacán

    May 19, 2019 in Mexico ⋅ ☀️ 28 °C

    Nachdem mich gestern Puebla so begeistert hatte, habe ich mir heute Morgen die Zeit genommen und mir die nähere Umgebung der Plaza de Armas angesehen. Die Plaza de Armas ist meist der zentrale Platz einer Stadt in Mexiko oder einer der anderen lateinamerikanischen Länder. Der " Platz der Waffen" diente früher Milirärdemonstrationen, später wurde dann Militärmusik gespielt und heute dient der häufig grün gestaltete Platz mit einer überdachten Empore, um Veranstaltungen jeglicher Art durchzuführen. An Feiertagen trifft man sich hier.
    (In einigen südamerikanischen Ländern wurde das Militär von Deutschen aufgebaut. Deshalb kann man manchmal am Sonntag deutsches Liedgut von den einheimischen Militärkapellen hören.)
    An der Plaza de Armas, in Puebla Zócalo genannt, liegt die Renaissancekathedrale, die auch im Innenraum wunderschön ist. Sie ist nicht überladen und mitten im Innenraum steht als ein großer Block die Orgel, die den Raum in zwei hintere Teile teilt. Da ich während des Gottesdienstes in der Kirche war, konnte ich nur sehr eingeschränkt fotografieren.
    Den heutigen Ort werde ich mir noch ansehen. Er liegt 127 km südöstlich von Puebla.
    Hier in Tehuacán bedeutet ein großes Bier ein Liter, so fühlt ich mich auch jetzt, obwohl keine Angabe zu den Prozenten drauf steht. Dazu gab es im Restaurant eine Suppe und einen Salat.
    Hier gibt es keine Plaza de Armas, sondern nur einen Platz, auf dem man sich trifft, Abends wird paarweise getanzt oder bis spät in die Nacht mit den Kindern noch etwas unternommen. Es ist eine friedliche Atmosphäre. Gegen 21.00 Uhr ist der letzte Gottesdienst mit vielen Gläubigen zu Ende.
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  • Asunción Nochixtlán

    May 20, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 23 °C

    Bei den Einheimischen wird der Ort nur Nochixtlán genannt, ich war auf Asuncion fixiert. Deshalb wunderte ich mich, dass 2 verschiedene Städte in der exakt gleichen Entfernung liegen, abgesehen, dass ich auch diesen Namen nicht richtig aussprechen kann.
    Nach Mexiko-City geht es bis zum Pazifik nur noch bergab, dies haben mir Mehrere mitgeteilt. Auf den ersten 3.000-er Pass war ich vorbereitet, auf den zweiten nicht.
    Fünfzig Kilometer ging es heute Morgen auf einer mautpflichtigen Stasse schnell vorran, auch wenn ich Hemmungen hatte die Fahrradverbotschilder zu ignorieren. Aber alle Offiziellen sagten mir, dass ich da ruhig fahren dürfe. Maut habe natürlich auch nicht gezahlt. Dann radelte ich wieder einen nicht endend wollenden Paß hoch. Leider wurde ich für meine Mühen nicht belohnt und durfte die nächsten 70 Kilometer weiter hoch und runter fahren. Ich bin erst nach 19.00 Uhr angekommen.
    Da, wo die vielen grauen Punkte die blaue Linie auf der Karte unterbrechen, ist mir etwas die Luft ausgegangen.
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  • Oaxaca

    May 21, 2019 in Mexico ⋅ ☁️ 20 °C

    Momentan sitze ich im Dunkeln. Es hat angefangen zu regnen, dann kam Hagel dazu und jetzt prasselt der Regen vom Himmel. Aus solchen Regionen bin ich es gewohnt, dass das Unwetter nach ein paar Stunden wieder aufhört, aber hier habe ich den Eindruck, das wird noch länger so weiter gehen.
    Den gestrigen Ort möchte ich überspringen, ich habe dort übernachtet. Nach 80 Kilometern auf einer gut ausgebauten Strasse, bei der Mautstation hat man mich wieder durchgewunken, erreichte ich nach etwas mehr als 3 Stunden Oaxaca.
    Die Plaza ist großzügig mit viel grün gestaltet. In der Mitte des Platzes steht wieder das überdachte Podium, welches nur zu öffentlichen Veranstaltungen genutzt wird. Seitlich zur Plaza steht wie in lateinamerikanischen Ländern häufig die Hauptkirche. Sie kann sich nicht mit der Kathedrale von Puebla messen. Dafür ist die Plaza einiges größer.
    Ich bin immer wieder irritiert zur Mittagszeit so viele Menschen auf öffentlichen Plätzen zu sehen, müssten sie denn nicht arbeiten oder haben sie Siesta?
    Es sind noch 650 Kilometer bis zur Grenze nach Guatemala. Wenn es zumindest bis zum Nachmittag immer trocken bleibt, könnte ich es bis Sonntag nach Tapachula der Grenzstadt schaffen.
    Zentralamerika ist momentan sehr explosiv und für Radfahrer wie mich nicht das beste Pflaster. In Tapachula werde ich mich nochmals erkundigen, ob es nicht besser sei mit dem Bus nach Panama-City zu reisen. Dies entspricht nicht ganz meinen Vorstellungen, aber das haben wir in der Familie so abgesprochen. Ich muss mich nicht mit Einheimischen anlegen. Dabei würde ich immer den kürzeren ziehen.
    Wenn der Stromausfall bis morgen früh geht, macht nichts, mein Akku ist schon aufgeladen. Falls de Regen nicht stark nachlässt, darf ich einen Ruhetag einschieben.
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  • El Cameron Yautepec

    May 22, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 32 °C

    Von hier bis nach Santa Maria Jalapa del Marqués sind es nochmals 85 Kilometer durch hügeliges Gelände. Das hätte ich nur mit Unterstützung des Motors geschafft, aber die Batterie hat mir mit seinen 65% gesagt: Das schaffen wir nicht. Somit bleibe ich hier. Um mich richtig zu verwirren, stehen die Ortnamen anders auf den Schildern, als auf den Karten. Bei den langen Namen merke ich mir höchstens nur die ersten beiden Worte, und dann steht das 3. Wort auf den Schildern. Dann heissen die Ortschaften ähnlich und die Buchstabenkombination überfordert mich manchmal. (Tequisistlán, Topolapilla, Tlacolulita, Lajarcia, Mixtequilla und die Ortschaften, in denen ich schon übernachtet habe.)
    Auf 2000 m Höhe ist die Luft zwar etwas dünn, aber das Klima ist frischer. Wenn man die Slalomstrecke nach unten saust, haut einen immer wieder eine heiße Luftmasse um und bereitet einen schon auf die Temperaturen vor, mit denen man in den nächsten Tagen zu kämpfen hat.
    Zumindest hatte ich heute eine lange Abfahrt über 15 Kilometer, die ich in vollen Zügen genossen habe.
    Auch wenn es gestern richtig stark geregnet hat, die Landschaft sieht trotzdem trocken aus.
    Ich freue mich schon auf saftiges Grün.
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  • Santo Domingo Tehuantepec

    May 23, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 34 °C

    Ich bin froh gestern auf den Angestellten der Tankstelle gehört zu haben, obwohl ich mich für weitere 40 - 50 Kilometer fit fühlte. Gleich der erste Anstieg heute morgen war 20 Kilometer lang. Die nächsten Anstiege waren kürzer, aber dafür wurde es deutlich wärmer. 38° im Schatten macht keinen Spaß.
    Für die Mühle in Räbke habe ich auch noch ein Foto. Von speziellen Kaktenen werden die "Blätter " entfernt und der übrig gebliebene Korpus wird grob geschnitten und dann solange mit dem Mühlstein bearbeitet, bis eine Flüssigkeit entweicht, die über verschiedene Herstellundsprozesse zu Mescal wird. Strohrum lässt grüßen, der Alkoholgehalt liegt bei über 50%.
    Jetzt bin ich in Tehuantepec angekommen. Hier hatte ich die Auswahl, Zimmer mit Klimaanlage oder mit Ventilator. Klimaanlage kostet 100 Pesos mehr (5.- €). Die letzten beiden Hotels kosteten 200 Pesos, die hatten aber auf der Kloschüssel keine Abdeckung. Aber durchs Radfahren habe ich gut trainierte Oberschenkel.
    Wenn alles gut geht, werde ich Tapachula in 3 oder 4 Tagen erreichen. Deshalb werde ich morgen das Touristinformationszentrum besuchen und hoffen, dass ich ausreichende Informationen zu meiner weiteren Reise bekomme. Tapachula ist jedenfalls eine der Hauptrouten der Menschen, die aus dem Süden kommen. Momentan ist keine Karawane im Anmarsch.
    Auch wenn ich Spanisch sprechen kann, so ist nicht zu übersehen, dass ich ein Gringo bin. Diese Bezeichnung ist nicht unbedingt positiv besetzt. Eigentlich sollte damit nur einer als Ausländer erkannt werden. Leider wird damit ein unwissender Tourist oder ein Bürger der USA bezeichnet, den sie in Mexiko gar nicht gerne sehen, besonders seit Trump Präsident ist und erwartet, dass Mexiko die Mauer zwischen den beiden Staaten bezahlen soll.
    Gerade ist vor dem Hotel ein Umzug mit Musik vorbei gekommen. Es ist der Jahrestag eines Vereins oder aller Vereine?? Auf jeden Fall wird jetzt für einen Monat lang an jedem Abend irgendwo in der Stadt gefeiert.
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  • Tepanatepec

    May 24, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 33 °C

    Heute hatte ich auf der gesamten Strecke mit Gegenwind zu kämpfen. Erst nach 30 Kilometern machte die Strasse einen Schlenker, und somit hatte ich Seitenwind. Zu meinem Erstaunen habe auf der Reise zum 1. Mal einen Windpark gesehen. Wenn man so dicht an den Windrädern vorbei fährt, hört man den tiefen Brummton.
    Es war leicht bewölkt, aus heiterem Himmel war ich einem Regenschauer ausgesetzt. Ohne Vorwarnung goss es auf einmal, einen Kilometer später war die Strasse trocken.
    Gestern wurde ich gefragt, ob ich ein Zimmer mit Ventilator oder Klimaanlage haben möchte. Ich habe mich für das Zimmer mit Ventilator entschieden, weil Klimaanlage 100 Pesos mehr kostet. Kaum im Zimmer, bin ich zurück zur Rezeption gegangen und habe die 100 Pesos bezahlt. Ich dachte dies sei eine Variante den Gästen Geld aus der Tasche zu ziehen, aber bei dem heutigem Hotel steht es ganz offiziell auf der Preisliste.
    Die Provinz Oaxaca gehört zu den ärmeren Provinzen Mexikos. Das erkennt man ganz deutlich an den Städten, durch die ich durchfahre.
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  • (Municipio) Pijijiapan

    May 25, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 32 °C

    Morgen noch nach Tapachula, und ich bin an der Grenze zu Guatemala angekommen. Zuerst habe ich mich beschwert, dass im Hochland die Luft zu dünn ist, jetzt kann ich sagen, die Luft hier in fast Meereshöhe ist zu warm und zu feucht. Kaum bin ich die ersten Kilometer gefahren, schon bin ich durchgeschwitzt.
    Im Hotel gibt es zwar eine Klimaanlage, aber in der Nacht ist die zu laut, und ich bräuchte eine Zusatzdecke, weil es zu kalt ist. Zusätzlich stört mich auch der permanente kalte Luftzug.
    Ohne es richtig zu merken, hat sich die Vegetation verändert. Es ist immer grüner geworden, es stehen keine Kakteen herum, die Bäume sind größer, grüner, ausladender und die vielen Flüsse scheinen sauber zu sein. Wenn es weniger schwül wäre, könnte ich dies mehr genießen. Aber die Handschuhe, die ich zur Sicherheit trage, sind feucht, wie auch meine gesamte Kleidung.
    Heute versperrte mir ein Autofahrer den Seitenstreifen, den ich immer nutze. Auf meine Frage, ob ich helfen kann, antwortete er überraschenderweise ja. Er hatte einen Platten und wusste nicht wie er den Wagenheber ansetzen sollte. Durch den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen habe ich da eine gewisse Übung. Für ihn war es das 1. Mal. Mit dem kaputten Reifen muss er schon kilometerweit gefahren sein, denn er hatte tiefe Risse. Der Ersatzreifen hatte kein Profil mehr.
    Ich habe heute Morgen vom Hinterrad den Schlauch gewechselt, weil er ein kleines Loch hatte.
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  • Tapachula (Tschüß Mexiko)

    May 26, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich wollte heute unbedingt in Tapachula ankommen. Zwei Mal so lange Strecken hintereinander sind ganz schön anstrengend. Der Wetterbericht sagte für heute eine 6° höhere Temperatur als gestern voraus. Jede Verpflegungsstation bin ich angefahren und habe getrunken. Bei längeren Strecken greife ich auf meine 4 l Wasser auf dem Fahrrad zurück. Das schmeckt nicht, wenn es zu warm ist. Vielleicht hätte ich mit einem Teebeutel den Geschmack verbessern können.
    Die letzten beiden Stunden habe ich mich beeilt, weil sich Regen ankündigte. Wenn es hier regnet, dann ist es ein starker, heftiger Schauer, die Strassen werden zu Bächen und alles wird binnen kürzester Zeit klitschnass. Ich hatte noch 2,5 Kilometer bis zum Hotel und trotzdem hängt jetzt überall im Zimmer meine Wäsche zum Trocknen. Selbst meine wohl gehüteten Dokumente wie Reiepass und Impfpass sind nass.
    Nach den mir vorliegenden Informationen, habe ich mich entschieden den Bus nach Panama City zu nehmen. Das sind 3 Tage im Bus. So brauche ich nicht für jede Land zu überlegen, wie gefährlich die Situation dort ist.
    Leider war der Ticketschalter heute Abend schon geschlossen, als ich am Busbahnhof ankam. Somit werde ich erst morgen erfahren, wann ich den Bus nehmen kann. Zumindest habe ich mein Gepäck so umsortiert, dass ich für Morgen startklar bin. Ist die Klimaanlage im Bus zu gut, brauche warme Sachen, um nicht die ganze Zeit zu frieren.

    Es hatte sich ein ganz dünner Draht in den Mantel des Vorderrades gebohrt. Als ich das Loch gefunden hatte, habe ich ihn mit einen Kugelschreiber heraus gedrückt.
    Bis jetzt bin ich ungefähr 7.000 Kilometer gefahren.
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  • Municipio Tuxtla Chico

    May 27, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 28 °C

    Ich hatte es mir schon gedacht, dass es irgendeine Unwegsamkeit geben muss. Aus meiner Sicht ist die Radtour bis jetzt zu glatt verlaufen, vielleicht ist meine Erwartungshaltung auch gering genug, um die bisherigen Schwierigkeiten als normal anzusehen. Zum Kern, in Costa Rica muss ich mir erst ein Ticket für die Fähre von Panama nach Kolumbien besorgen, bevor ich ins Land einreisen kann. Das sind die netten Sachen, die nirgends stehen und die auch nicht planbar sind. In den USA hatte ich die gleichen Schwierigkeiten, aber mein Fahrrad hatte Grenzbeamten dann überzeugt, dass ich das Land wieder verlassen will. Also werde ich in Costa Rica einen möglichst kürzeren Zwischenstopp machen.
    Ich bin heute Morgen um 5.00 Uhr aufgestanden, meine Sachen gepackt und war kurz vor 6.00 Uhr am Busschalter. Alles hat geklappt. Jetzt nach 8 Stunden im Bus stelle ich fest wie anstrengend das Stillsitzen ist.
    Planänderung, ich kaufe hier ein Busticket zurück nach Tuxtla Chico und kann dann in Panamacity meine Weiterreise in aller Ruhe planen.

    Falls es in den nächsten Tagen keinen weiteren Reisebericht gibt, dann liegt es am Internet.
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  • San Salvador

    May 27, 2019 in El Salvador ⋅ ⛅ 28 °C

    Nur ein Dreizeiler,wenn ich diese Strecke mit dem Fahrrad gefahren wäre, hätte ich die Krise bekommen. Es hat fast die ganze Zeit gegossen, die Strassen waren schlecht und für die Tatsache, dass wir auf einer Verbindungsstrecke unterwegs waren, war der direkte Bereich zur Strasse wenig erschlossen. Auch die durchfahrenen Städte machten einen ärmlichen Eindruck. Da kommt mir Mexiko richtig wohlhabend vor. Es ist hier noch grüner, als im Süden von Mexiko. Seit ein paar Stunden höre ich das Prasseln des Regens.Read more

  • Nicaragua und Costa Rica

    May 28, 2019 in Nicaragua ⋅ 🌧 27 °C

    Durch getönte Scheiben mache ich keine Fotos und bei den Grenzstationen ist mir das zu heikel, weil die Grenzbeamten ihre eigenen Vorstellungen haben, was fotografiert werden darf und was nicht. Obwohl der Bus gut gefedert ist, merkt man den schlechten Untergrund bis in alle Fasern. Mein Rücken ist verspannt und ich muss zwischendurch immer wieder aufstehen und Dehnungsübungen machen. Ich werde froh sein, wenn ich diesen Abschnitt hinter mich gebracht habe. Zwischen urwaldähnlicher Landschaft, reißt der Wald auf und man sieht landwirtschaftlich genutzte Felder.
    Die Grenzstationen sind das Größte. Je nach Land werden einem die Finger beider Hände werden gescannt, ein Foto aufgenommen, eine Fotokopie des Reisepasses angefertigt, zusätzlich Fragen gestellt, die sich eigentlich aus den Dokumenten ergeben, daneben muss jeder für jedes Land ein weiteres Dokument bearbeiten, das wahrscheinlich niemand durchliest und falls einer dies 2. Dokument auf Unstimmigkeiten überprüfen würde, kann man immer noch behaupten, dass man die Sprache nicht richtig verstanden habe. Bei der letzten Kontrolle wurde unser Gepäck gescannt und, dafür habe ich Verständnis, mit einem Drogenhund der Bus kontrolliert. Beim Grenzübergang von Mexiko nach Guatemala mussten wir über eine Brücke gehen, um wieder in den Bus zu gelangen. In Sichtweite sind Schmuggler mit ihren großen Paketen durch das Wasser gewatet. Da habe ich mich gefragt, was das alles soll.
    Noch sind nicht alle Grenzübergänge geschafft. Ich bin gespannt, ob ich noch eine weitere Variante erleben darf, wie zum Beispiel, alles aus den Taschen herausnehmen.
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