Merry Ferry Christmas

Es ist ein kühler, nasser Dezembermorgen, als wir uns auf den Weg zum Hafen machen, unser Auto beladen mit Geschenken, Reiseproviant und einer gehörigen Portion Vorfreude. Die Fähre nach England Czytaj więcej
Es ist ein kühler, nasser Dezembermorgen, als wir uns auf den Weg zum Hafen machen, unser Auto beladen mit Geschenken, Reiseproviant und einer gehörigen Portion Vorfreude. Die Fähre nach England liegt in der Ferne, und wir wissen, dass unser Roadtrip durch das winterliche Großbritannien genau der richtige Weg ist, die Feiertage zu verbringen. Weihnachten und Silvester in einem fremden Land, das hatte etwas Magisches.
Die Küste von Calais glitt langsam aus dem Blickfeld, während das Meer die Fähre sanft in Richtung der Insel trägt. An Bord ist es wieder wuselig, wir suchen uns wieder ein Platz am Fenster, wo die Sonne auf einmal strahlt. und holen das Kartenspiel hervor. Es ist die perfekte Zeit, um sich zurückzulehnen, eine heiße Tasse Kaffee in der Hand und die weite See zu betrachten und Harald beim verlieren zuzuschauen ;0)...
Auf der anderen Seite des Ärmelkanals warten einige der malerischsten Ecken Englands auf uns – eine Mischung aus traditionellen, charmanten Dörfern, geschichtsträchtigen Städten und den zauberhaften Landschaften des britischen Hinterlands. Czytaj więcej
wo Geschichte lebendig wird...
Unser erster Stopp führt uns nach Rye, einem kleinen mittelalterlichen Städtchen im Süd-Osten Englands, das wie aus einem Märchenbuch entsprungen scheint. Kopfsteinpflasterstraßen, urige Pubs und ein unnachahmlicher Charme machen Rye zu einem perfekten Einstieg in den Roadtrip. Wir verbringen den späten Nachmittag damit, durch die verwinkelten Gassen zu schlendern und in den gemütlichen Pubs und Restaurants zu trinken und zu speisen.
Rye war einst von Wasser umgeben und sieht noch immer wie eine Insel aus, die auf einem Hügel gelegen die Landschaft überragt und daher traumhafte Aussichten bietet. Aber es ist nicht nur die Aussicht, die diesen Ort besonders macht, sondern auch die lebendige Geschichte, die man bei einem Spaziergang durch den Ort nachempfinden kann.
Bevor die Normannen sich in England niederließen, war Rye lediglich eine kleine Fischergemeinde, die vom Meer umgeben war. Aber der Ort war zu Höherem bestimmt und erlebte seine besten Zeiten im 13. Jahrhundert als wichtiger Handelshafen. als solcher war es ständigen Angriffen aus Frankreich ausgesetzt. Aus diesem Grund wurde im 14. Jahrhundert eine Stadtmauer mit 4 Toren errichtet, von denen heute nur noch das Landgate und der Ypres Turm bestehen. Diese Befestigungsanlagen sollten die Stadt vor den verheerenden Angriffen schützen. Außerdem sollten auch die Glocken der St. Marien Kirche kein zweites Mal gestohlen werden, nachdem sie nach dem ersten Raub wieder zurückgeholt worden waren.
Wir checken in „The Hope Anchor“ ein und gehen dann erstmal in „the olde Bell“ im angeblich ältesten Pub Ryes ein Bier 🍻 trinken. Dort erfahren wir von anderen Gästen, dass in der St. Marien Kirche gleich die Christmas Charols gesungen werden. Wir stehen auf und gehen direkt mit dorthin. Danach gehen wir die Mermaid Straße runter. Das jüngste Haus in der Straße ist das Mermaid Inn, das im Jahr 1420 neu erbaut wurde. Diese Jahreszahl macht es zu einem der modernsten Gebäude in Rye. Heute befindet sich dort ein Restaurant, in welches wir ein wunderbares Menü geniessen. Scallops, Pigeon and Venison - yummy.
Danach suchen wir noch ein Pub, um einen kleinen Absacker zu trinken und stolpern in ein Micropub "Waterwork" und gleichzeitig Micro-Brauerei 🍺. Ziemlich einzigartig. Auf kleinstem Raum sitzt man zusammen und der Wirt sorgt dafür, dass wir zusammenrücken und lädt direkt auf eine Spielrunde "Toad in a Hole" ein. Genial auch die WC-Spülung in Form eines Bierzapfhebels. Gute Stimmung, gute Getränkeauswahl. Top. Toller Auftakt... Czytaj więcej
"The Hope Anchor" ist einfach ziemlich gut, das Zimmer ist nicht schlecht, es ist ruhig, und das Auto in Sichtweite vor dem Zimmer parkt, ist ein netter Bonus.
Wir sitzen 8Uhr im gediegenen Frühstückssaal und genießen den ersten Kaffee. Das Personal ist freundlich und extrem schnell und professionell.
Es gibt für Harald ein Full English Breakfast mit gebratenen Tomaten, Toast, gebackenen Bohnen, Black Pudding, allerdings ohne Würstchen.
Wir checken aus, dann geht es gestärkt und ziemlich gut gelaunt hinaus auf die Landstraße, die zwischen grünen Wiesen und Weiden hindurchführt.
Das hier sind die Cotswolds, einem der “Area of Outstanding Natural Beauty”. Mit dieser Bezeichnung, die auf Landkarten tatsächlich mit “AONB” zu finden ist, werden in Großbritannien Landstriche gekennzeichnet, die “einen besonderen Wert haben” – der kann kulturell oder historisch sein, er kann mit Naturschutz zusammenhängen, oder weil einfach mal jemand gesagt hat: “Ach, ist das schön hier”.
Letzteres ist ein beliebter Kniff von alteingesessenen Landbesitzern, um neue Bebauung in ihrer Nähe zu verhindern. Erstaunlich viele AONB finden sich in Gegenden, in denen reiche Landbesitzer und Lords ihre Ländereien haben. Anders als echte Naturreservate unterliegen AONBs aber keiner gemeingültigen Gesetzgebung, stattdessen entscheiden local oder special councils darüber, ob und was gebaut werden darf. Diese councils werden aber nicht demokratisch gewählt, sondern von einer Kommune ernannt, und oft genug sitzen da dann reiche Landbesitzer, die auf Gutsherrenart ganze Landstriche kontrollieren. Auch wenn die councils nicht demokratisch gewählt sind, nenne ich die im Folgenden der Einfachheit halber “Ortsrat”.
Die Gegend ist geprägt von Hügeln und Feldern und viel Grün, aber auch von Häusern und Mauern aus cremefarbenem Naturstein.
Die Cotswolds liegen 120 Kilometer nordwestlich von London und nur 30 Kilometer hinter Oxford. Mit dem Auto ist man von London in zwei Stunden angereist, aber viele der begüterten Anwohner, die unter der Woche in ihren Stadtwohnungen leben oder in der Welt unterwegs sind, steigen am Wochenende in ihr Privatflugzeug und sind binnen einer halben Stunde hier. Das ist der Grund für die vielen, kleinen Sportflugplätze in den Cotswolds.
Das es hier geradezu brechreizerregend schön und London recht nahe ist, auch der Grund, warum so viele Prominente hierher gezogen sind. Sting, Stella McCartney, Lily Allen, Patrick Stewart, die Beckhams, Hugh Grant, Damien Hirst, JK Rowling und andere Celebrities haben hier Anwesen. Zwei Dörfer weiter, in Little Faringdon, wohnt Kate Moss in einem 10-Schlafzimmer-Anwesen. Im Dorf Stow-on-the-Wold, durch das ich in diesem Moment fahre, leben Kate Winslet und Ehemann Sam Mendes. Im 20 Minuten entfernten Cirencster verkauft Elizabeth Hurley selbstgezogenes Biogemüse auf dem Markt, und selbstredend haben auch die Royals hier Anwesen, Princess Anne lebt hier sogar ständig.
Einer der ungeliebtesten Bewohner der Cotswolds ist JEREMY CLARKSON. Das ist der bekannte TV-Mensch und Kolumnenschreiber, der erst “Top Gear” und später “The Grand Tour” gemacht hat. Heute moderiert er die englische Ausgabe von “Wer wird Millionär” und schreibt Kolumnen für die Sun und die Sunday Times.
Clarkson ist ein erzkonservativer Liberaler und hat sich in der Vergangenheit, zu Top-Gear-Zeiten, häufig über Umweltschützer lustig gemacht und den Klimawandel angezweifelt. Das hat sich mittlerweile deutlich geändert. 2008 kaufte Clarkson einen Bauernhof in den Cotswolds, zu der ein Dutzend kleiner Felder gehören. Die verpachtete er an einen ortsansässigen Bauern.
Als der Pächter 2019 in Rente ging, beschloss Clarkson, die Farm selbst zu führen – ohne davon Ahnung zu haben. Dann kam die Pandemie. Und eine Dürre. Und dann ein Monsunregen. Wie genau das ablief, läßt sich auf Amazon ansehen, denn Clarkson hat die Zeichen der Zeit erkannt und seine Motormagazine – “Top Gear” und den Nachfolger “Grand Tour” weitgehend abgewickelt und dreht nun “Clarksons Farm” für Amazon.
Die aus acht Teilen bestehende erste Staffel kamen 2021 raus, und ich halte die für das beste Stück Fernsehen dieses Jahres. Die Serie dokumentiert ein Jahr auf der Farm, in dem Clarkson erstaunlich hart ackert – um am Ende ganze 144 Pfund zu verdienen.
Seitdem er Farmer ist, schlägt Clarkson deutlich leisere Töne als früher an. Kein Zweifel mehr am Klimawandel, den er live in seinen Gummistiefeln erlebt hat, stattdessen Sorgen um die weltweite Ernährungssituation. Keine dummen liberal-egoistischen Petrolheadsprüche mehr, sondern ein zart keimendes Bewusstsein, das Gemeinschaft mehr ist als die Ellenbogen vieler Individuen. Keine “Politiker sind alle wahnsinnig”-Pauschalkeule mehr, sondern konkrete Kritik, z.B. an den Freihandelsabkommen der Brexitregierungen, durch die Rindfleisch aus Australien in UK günstiger ist als solches, das hier produziert wurde. Clarkson ist zum prominenten und lautstarken Fürsprecher nachhaltiger und umweltfreundlicher Landwirtschaft geworden, und setzt seine Reichweite und seine Prominenz dafür ein.
Bei wem Clarksons Sinneswandel nicht angekommen ist, sind die anderen Bewohner der Cotswolds. Die halten Clarkson für vulgär und egoistisch (und liegen damit nicht unbedingt falsch) und blockieren viele seiner Vorhaben. Eine dieser Blockadeaktionen sehe ich, als ich in den Bereich der Cotswolds einbiege, in dem Clarksons Farm liegt.
Links und rechts der Straße, die gefühlt im Nirgendwo liegt, standen bis vor ein paar Monaten Hütchen mit Haltverbotsszeichen, bis zum Horizont: Eine kleine Schikane des Ortsrats. Clarkson hat einen Hofladen gebaut, um die bei ihm produzierten Produkte direkt zu verkaufen. Das löste nach Ausstrahlung der Doku einen Besucheransturm aus. Mangels Parkplätzen parkten die Besucher entlang der Straße, worüber sich die Anwohner (zu recht) beklagten. Clarkson bot daraufhin den Bau eines Parkplatzes auf seinem Grund an. Der Ortsrat verweigerte die Baugenehmigung und stellte stattdessen flächendeckend Parkverbotsschilder auf. Keine besonders konstruktive Lösung.
Das war aber erst der Anfang. Angesichts der wegfallenden EU-Subventionen für Landwirte befürchtet Clarkson (zu recht) ein Sterben der kleinen Bauernhöfe in Großbritannien. Reaktion der Tory-Regierung darauf: Die Ansage, dass die Landwirte sich halt geschäftlich breiter aufstellen und diversifizieren müssen, wenn sie überleben wollten. Die Bauern sollten gefälligst neue Geschäftsfelder erschließen. Clarkson versuchte das, durch Geschäftsideen wie den Anbau neuer Pflanzen wie Wasabi, aber auch durch seinen Hofladen und durch die Beantragung eines Hofcafés, wo er Speisen aus selbst produziertem Anbau anbieten wollte.
In einer seiner Kolumnen, fein dokumentiert in dem Buch “´til the cow come home” beschreibt er, wie die Anhörung vor dem Bauausschuss des Ortsrats aus seiner Sicht ablief. Er legte sein Bauvorhaben da, erläuterte, dass so ein kleines Restaurant Arbeitsplätze schaffen und für die Region werben würde, präsentierte eine Folgenabschätzung über Besucherströme und wie er die gedachte unterzubringen und er stellte erwartete Umsätze und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vor.
Dann brachte die Gegenseite ihre Argumente vor. Die lauteten im Kern, das Clarkson “eine unverschämte Person sei” und “deshalb auch sein Bauvorhaben eine Unverschämtheit darstelle”, und damit war das Projekt gestorben. Das bittere Fazit: Die von der Tory-Regierung geforderte Diversifizierung und neue Überlebenstrategien für Bauern werden vor Ort verhindert – von Tory-Ortsräten.
Und nicht nur dieses Vorhaben blockiert der Ortsrat. Neue Durchfahrten auf Clarksons eigenem Grund und Boden? Verhindert. Das Anlegen von Wällen, um bei Starkregen nach Dürreperioden zu verhindern, dass der Boden abrutscht und das nächste Dorf unter Schlammlawinen begraben wird? Verhindert.
Mittlerweile sind wir an der Einfahrt des Farm-Shops angekommen. Eigentlich sollte heute ein Tag vor Heiligabend geschlossen sein. Allerdings haben wir Glück. Es ist offen und kaum Leute dort. Wir fahren am "Diddly Squat" Schild vorbei, was so viel heißt wie: "So gut wie nichts" und bezieht sich auf den Gewinn, den er mit dem Hof macht.
Wir stellen das Auto auf dem schlammigen Parkplatz ab, glücklicherweise regnet es nicht. Bei Regen wird das hier alles zu einem Schlammbecken und die Bauern aus der Umgebung diversifizieren ihr Geschäft, in dem sie mit ihren Traktoren die Autos der Besucher aus dem Matsch ziehen.
Neugierig und leicht aufgeregt gehen wir auf das kleine, einem Stall nachempfundenen Ladengeschäft zu. Man beachte die schieferfarbenen Dachschindeln. Die sind neu.Zunächst hatte der Laden ein dunkelgrünes Wellblechdach, aber der Ortsrat änderte seine Meinung und die initiale Baugenehmigung im Nachhinein. Ein grünes Dach? Unverschämtheit! Aber was will man von Clarkson auch anderes erwarten! Also wurde das grüne Dach wieder abgerissen und der Laden neu gedeckt.
Ein Schild am Eingang rät dazu, sich mit Lebensmitteln einzudecken, bevor sie unbezahlbar werden. Weil Clarkson sich gerne ein wenig dumm stellt, gibt es statt Milch “Cow juice” in einem Automaten an der Eingangstür zu zapfen. Honig heißt “Bee Juice” und wird in kleinen Gläsern angeboten. Weil Clarkson Millenials allgemein und Influencer im Besonderen verachtet, gibt es hier zwar Duftkerzen – aber die tragen den Namen “Smells like my Bollocks” (riecht wie meine Testikel) und soll “nach seinen Autositzen, Leder und Jeans” riechen. Eine klare Spitze gegen Promi-Duftkerzen, die in den letzten Jahren Mode geworden sind, und von denen Gwyneth Paltrows “riecht wie meine Vagina”-Kerze das krasseste Beispiel ist.
Neben diesem Provokationskram gibt es auch ganz normale Sachen zu kaufen, produziert entweder auf Clarksons “Diddly Squat”-Farm oder bei Bauern in der Region (aber nicht weiter als 25,7 Kilometer entfernt, Anweisung des Ortstrats): Wurst- und Fleisch liegt Vakuumverpackt in Kühlregalen, Mehl wird in kleinen Päckchen angeboten, Brotaufstriche und Chutney in kleinen Gläschen.
Toiletten gibt es leider keine. Der Ortsrat verfügte, dass die Toiletten und Tische entfernt werden müssen, weil das “gegen ein Gesetz” seien und “überhaupt eine Unverschämtheit”.
Clarksons schlug allerdings zurück. Sein Antrag auf ein Hofcafé wurde ja abgelehnt, und er hat es trotzdem eingerichtet, weil er meinte ein “hübsches, kleines Hintertürchen” in den Planungsvorgaben und Satzungen des Ortsrats gefunden zu haben. Der Krieg zwischen Clarkson und dem Ortsrat wird mittlerweile medial begleitet und ist Thema in der Presse (und hoffentlich auch in Staffel zwei oder drei von “Clarksons Farm”.
Clarkson legt sich also gerne mit den Oberen an, bittet aber durchaus um Rücksichtnahme auf die direkten Nachbarn.
Nach dem Besuch im Farmladen geht es durch Chipping Norton, dem Wohnsitz von Kaleb Cooper, der Clarkson versucht Landwirtschaft beizubringen, und seinem Vater Gerald, dem Trockenmauerbauer, dessen Gemurmel niemand versteht. Dann geht es durch die Cotswolds zum Pub "The Farmer´s Dog". Da das Hofcafé vom Ortsrat abgelehnt wurde, eröffnete Jeremy Clarkson dieses Jahr nicht unweit seiner Farm ein modernes Pub, wo er natürlich direkt das Hawkstone Bier vertreiben kann.
Von der Landschaft sieht man dort: Nichts. Die schmalen Straßennd werden links und rechts unmittelbar von mehreren Metern hohen Hecken oder Mauern begrenzt. Wirklich, Asphalt hört auf, Hecke fängt an.
Als würde man ständig durch den Graben des Todessterns fliegen. Das ist anstrengend. Man fühlt die Geschwindigkeit viel intensiver, man muss vorsichtig sein, weil ständig etwas von vorne kommen kann, und von der Landschaft sieht man natürlich gar nüscht. Ob der Ortsrat das mit Absicht so gemacht hat, damit man hier bloß nicht anhält oder ihnen die schöne Landschaft wegguckt? Czytaj więcej
Bericht aus dem Mirror:
"Trotz einer Millioneninvestition und hoher Preise für das Essen schreibt Jeremy Clarksons Pub rote Zahlen. Mit jedem Gast verliere er Geld. Er setze aber weiterhin auf lokale Zutaten.
Letztes Jahr 2023 hat TV-Star und Landwirt Jeremy Clarkson (64) aus England 1 Million Pfund in ein neues Projekt investiert. Er hat ein Pub gekauft und wurde zum Kneipen-Wirt. Geben soll es dort in erster Linie klassische britische Gerichte - aus Produkten seines Bauernhofs, der Diddly Squat Farm.
Wie die Zeitung The Mirror berichtet, läuft sein Wirtshaus namens „The Farmer’s Dog“, das in der Weihnachtszeit dann eröffnet wurde, allerdings nicht besonders gut. Die offizielle Eröffnung war dann im August 2024. Er verliert jedes Mal, wenn ein Gast bei ihm isst, eine ordentliche Summe Geld. Und das, obwohl er für sein Essen Spitzenpreise aufruft.
Der ehemalige Top Gear-Moderator Jeremy Clarkson hat nun erstmals über die finanziellen Herausforderungen seines neuen Lokals gesprochen. Das Wirtshaus muss kämpfen, um irgendwie künftig Gewinn zu machen - und das trotz des berühmten Besitzers sowie der hohen Preise für die Gerichte.
Nachdem er ein KI-Programm nach den durchschnittlichen Kosten für ein Mittagessen in einem Pub in den Cotswolds gefragt hatte, hatte er beschlossen, seine Preise danach auszurichten.
Die erstklassige Qualität und die lokale Herkunft der Zutaten machen die Gerichte zusätzlich teurer, verteidigt sich Jeremy Clarkson: „Alles wurde von britischen Landwirten erzeugt, sogar der schwarze Pfeffer und der Zucker“. Das treibe nun einmal die Preise in die Höhe. Alle wollen schließlich, dass die heimischen Bauern davon leben können.
Das Problem: Er schreibe tatsächlich jedes Mal rote Zahlen, wenn er einen Gast bewirtet. Bei jedem Kunden, der durch die Tür kommt, verliere er etwa 10 Pfund, so The Mirror. Es bleibt nun abzuwarten, ob und wie lange er das Konzept in der Form weiterführen kann."
Wir fuhren hin nach Burford und das Pub liegt genau an einem Kreisverkehr. Auf dem Parkplatz wurden wir eingewiesen und es sah voll aus. In Clarkson´s Kolumne in der Sunday Times, zählte der ehemalige Top Gear-Moderator die vielen Probleme auf, die das The Farmer's Dog in Burford betreffen. In seiner Kolumne wies er auf eine Reihe kostspieliger Probleme hin, darunter den Diebstahl von Gläsern durch Kunden, die hohen Kosten für Parkmöglichkeiten und Probleme mit den Außentoiletten.
„Hinter den Kulissen ist also alles eine totale Katastrophe“, schrieb Clarkson.
„Aber wenn man dort hingeht, merkt man das einfach nicht. Es ist ein richtiger, traditioneller Pub. Das heißt, Sie werden es lieben, und ich werde ein Vermögen verlieren und eine Hautkrankheit bekommen, weil ich es so stressig finde, es zu führen.“
Clarkson sagte, dass ein spezielles Team angeheuert werden musste, um die Gartentoiletten chemisch zu reinigen, weil sie in einem schlechten Zustand waren, während allein an einem Sonntag 104 Gläser von Gästen gestohlen wurden. Er sagte, er gebe 27.000 Pfund pro Monat für Parkplätze und Verkehrspolizisten für das Pub aus, das nur britische Lebensmittel verwendet.
Wir betraten The Farmer's Dog zum ersten Mal und wurden mit einem gewissen Charme begrüßt. Das Lokal wirkt wie ein typisches Landlokal - mit freiliegenden Ziegelwänden, einer Holzbar und einem Scheunendach.
Gleich beim Eintreten hängt ein Traktor von der Decke - eine Erinnerung an Clarksons glühende Unterstützung der Landwirtschaft. Hinter dem Tresen befindet sich eine Tafel mit den Preisen von Hawkstone - Clarksons eigener Brauerei, die Biere und Apfelweine anbietet - und verschiedene Schilder, die die Kunden daran erinnern, dass im Pub kein Ketchup oder Kaffee serviert wird.
Clarkson hat bereits erklärt, dass alles im Pub von britischen Landwirten und Bauernhöfen stammt. Alles, außer seinem Tonic, denn eine wichtige Zutat - Chinin - kann in Großbritannien nicht angebaut werden. Und, wie Clarkson auf seiner Website sagt: „Man kann kein Pub haben, das keinen Gin Tonic anbietet“.
Wir trafen zum Mittagessen ein und bekamen schnell einen Platz im festlich geschmückten Speisesaal, wo Lichterketten von der Decke hingen und ein Weihnachtsbaum stolz in der Ecke stand.
Die Speisekarte las sich gut und die Preise empfanden wir als günstig. Nicht nur wir - während Clarkson Anfang Dezember wegen des Preises für ein Steakgericht im Farmer's Dog Restaurant kritisiert wurde, hielten die meisten Gäste, mit denen wir sprachen, seine Speisen und Getränke für preiswert.
Der Service war gut und strukturiert. Das Essen frisch zubereitet und schmackhaft. Wir probierten eines der Hawkstone - Lagerbiere und uns schmeckte es. Wenn wir hier schon in der Gegend sind, wollen wir uns natürlich noch die Hawkstone Brauerei von Clarkson selber anschauen.
Die Hawkstone Brauerei war überschaubar und hat uns bis auf die Wandmalerei nicht besonders beeindruckt. Ein Zelt dient als Ausschank - im Sommer kann man draußen sitzen, da wirkt es bestimmt etwas einladender ;0)... Czytaj więcej
Wir fuhren weiter in das herzliche Derbyshire, wo ein romantisches Cottage bei Matlock auf uns wartete. Allerdings wurde es schon dunkel und der Ort, den wir nicht aussprechen können war auch nicht bei Google Map zu finden. Wir hatten eine grobe Beschreibung. Im dunkeln fuhren wir durch die engen Straßen und hörten gerade instrumentale Musik von "12Uhr Mittags" - spooky. Wir fanden das Cottage. Vor einer Stande sahen wir noch die sanften Hügel und unberührter Natur. Dies ist der ideale Ort, um die bevorstehenden Festtage zu genießen. Abends brannte das Feuer im Kamin, während wir bei Kerzenschein und Weihnachtsmusik die Seele baumeln ließen. Was für ein toller und erlebnisreicher Tag. Czytaj więcej
Nach dem Frühstück in unserem gemütlichen Cottage entschließen wir uns auf das Anwesen von Kedleston Hall zu fahren. Der Weg ist ein Genuss für mich als Naturliebhaber, die ruhige, unberührte Schönheit der Umgebung kann ich während der Fahrt genießen.
Ankunft in Kedleston Hall
Kedleston Hall, ein beeindruckendes Landhaus im Palladianischen Stil, liegt etwa 10 Kilometer südlich von Derby. Die Architektur des Hauses ist atemberaubend, und beim Ankommen wird man von den eleganten, symmetrischen Linien des Gebäudes und dem weitläufigen Parkland um das Haus herum begrüßt. Die große Einfahrt führt über eine große steinerne Brücke hin zu einem monumentalen Eingang, der das prächtige Ausmaß des Anwesens offenbart.
Gärten und Parkanlagen
Wir parken und wollen als erstes in einen Vintage-Buchladen in einem Nebengebäude. Dort kaufen wir auch direkt ein, zwei Bücher. Nach dem Rundgang durch den Buchladen und den netten Smalltalk mit der Verkäuferin bietet es sich an, die weitläufigen Gärten und Parkanlagen zu erkunden. Der Garten von Kedleston Hall ist im klassischen englischen Stil gehalten, mit sorgfältig angelegten Beeten, gepflegten Wegen und einer großen Vielfalt an Bäumen und Sträuchern. Der Blick auf das Haus und die umliegende Landschaft aus dem Garten heraus ist schlichtweg malerisch.
Der Innenbereich von Kedleston Hall
Das Innere von Kedleston Hall ist ebenso beeindruckend wie das Äußere. Beim Betreten des Hauses fühlt man sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Der große, helle Eingangsbereich, auch als „Hall“ bekannt, ist ein weitläufiger Raum mit einem hohen, mit Fresken geschmückten Gewölbe. Die ganze Hall ist weihnachtlich geschmückt. Die Wände sind mit kunstvollen Stuckarbeiten verziert, und die Fenster bieten einen herrlichen Blick auf den umliegenden Park. Die Hallen und Flure sind in einer majestätischen, klassischen Architektur gehalten, die von der Antike inspiriert ist.
Die Räume im Inneren
Ein Höhepunkt der Besichtigung ist der „State Drawing Room“, ein eleganter Raum mit großen, hohen Fenstern, die das natürliche Licht hereinlassen und eine warme, einladende Atmosphäre schaffen. Der Raum ist mit edlen Möbeln ausgestattet, darunter goldene Stühle und antike Sofas, sowie wertvolle Gemälde und Wandteppiche. Jedes Detail – von den Kronleuchtern bis zu den feinen Holzvertäfelungen – ist sorgfältig ausgewählt, um den Reichtum und die Bedeutung des Hauses widerzuspiegeln. Die weihnachtliche Deko ist liebevoll inszeniert und gibt dem ganzen einen zusätzlichen Glanz.
Der „Dining Room“ ist ein weiteres faszinierendes Highlight. Er ist prächtig mit einem langen, massiven Tisch ausgestattet, der von bequemen Stühlen umgeben ist. Der Raum ist besonders für seine beeindruckende Sammlung von antiken Möbeln und Kunstwerken bekannt, die die Geschichte und den sozialen Status der Familie Curzon, die das Anwesen im 18. Jahrhundert erbauten, widerspiegeln.
Besonders bemerkenswert ist auch der „Library Room“, der in seiner Opulenz und Raffinesse besticht. Die Regale, die bis zur Decke reichen, sind voll von antiken Büchern, und die Fenster bieten einen atemberaubenden Blick auf die Gärten und das umliegende Land. Die Bibliothek vermittelt ein Gefühl von Ruhe und Intellektualität, was den Raum zu einem der ruhigeren und charmantesten des Hauses macht.
Fazit
Der Besuch von Kedleston Hall ist ein unvergessliches Erlebnis, das sowohl die Schönheit der Architektur als auch die Geschichte des Hauses und seiner Besitzer würdigt. Das Interieur des Hauses bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben der Adelsfamilie Curzon und zeigt die Entwicklung des Designs und der Dekoration von klassischem Stil zu viktorianischem Luxus. Der Besuch ist eine perfekte Mischung aus Kultur, Geschichte und Natur, und die Atmosphäre des Ortes macht es zu einem der herausragendsten historischen Anwesen in Großbritannien. Wir sind schlichtweg beeindruckt und haben nun Hunger und wollen gemeinsam unser Weihnachtsfest-Gänse-Essen im Cottage zubereiten.
Abends nach der langsam geschmorten Gänsekeule, mit Rotkohl und Klößen haben wir beide Bescherung. Unsere Geschenke haben uns viel Freude bereitet und so ließen wir den Heiligabend mit Popcorn und Heimkino gemütlich ausklingen. Czytaj więcej
Am 1. Weihnachtsfeiertag machten wir uns auf, eine 8 km lange Wanderung durch das verschlungene Terrain von Derbyshire zu erleben. Harald zog seine picobello, auf Hochglanz geputzten Wanderschuhe an und schon ging es los, ohne zu Wissen, auf was er sich einlässt. Sein Gesicht spricht Bände ;0)... Die Luft war frisch, die Vögel sangen, und der Regen – der gute, alte britische Nieselregen – hatte die Wege in eine schmierige, matschige Rutschpartie verwandelt. Der Boden unter unseren Füßen war so fest wie der Gedanke, dass man ein Paar weiße Sneaker je wieder sauber sieht. Und dennoch, mit tapferer Miene, stapften wir los, als wären wir Abenteurer auf der Suche nach dem heiligen Gral. Nur dass unser „Gral“ eher ein Pint kühlen Bieres im Pub und keine mystische Trophäe sein würde.
Der Weg, ein flüssiger Mix aus Schlamm, Pfützen und dem, was man ein „natürliches Fußbad“ nennen könnte, war so rutschig, dass selbst ein paar ausrangierte Wachsjacken der Hobbitleute wahrscheinlich die Herausforderung aufgegeben hätten. Unsere Schuhe, das einst so stolze Symbol für die Eleganz von Outdoor-Mode, verwandelten sich binnen Minuten in eine schmutzige, gesprenkelte Masse, als ob sie selbst auf der Suche nach einem warmen Kaminfeuer wären, um sich von der Tortur zu erholen.
Doch dann – als hätten die Götter des Wetters ein Einsehen – brach die Sonne durch. Sie schlich sich zuerst vorsichtig hervor, als ob sie selber nicht ganz sicher war, ob sie uns jetzt wirklich erleuchten sollte, aber dann schien sie mit voller Wucht herab und erleuchtete die Szenerie in einem goldenen Glanz, der fast zu schön war, um wahr zu sein. Ich dachte, ich hätte gerade eine Stelle aus einem Tolkien-Roman betreten: Das weite, von Nebel umhüllte Tal, das wie das Auenland aussah – nur dass meine Füße aussahen, als hätten sie mit einem wilden Stier getanzt.
Jeder Schritt wurde zu einer kleinen Schlacht gegen die Schwerkraft und den Schlamm. Wir tanzten mehr als dass wir gingen – ein fröhliches, klammes „Tanz“ zwischen Pfützen, übermütigen Steinen und dicken, feuchten Wurzeln, die versuchten, uns zum Stolpern zu bringen. Aber immerhin, wir lachten - oder doch nur ich? Mh, und dabei stand es fest: Es war zwar keine „komfortable“ Wanderung, aber eine unvergessliche!
Wir passierten einen Bach, der so wild plätscherte, als ob er genau wusste, dass er uns durch einen nassen Albtraum begleiten würde. Glücklicherweise gab es dort eine Brücke. Und die Aussicht! Die Hügel von Derbyshire, umrahmt von Wolken und dem zarten Schein der Sonne, die uns anfangs so hoffnungslos im Regen vermissen ließ, sahen jetzt aus, als ob wir sie direkt aus einem Tolkien-Buch herauskamen. Wenn Bilbo Beutlin uns in dieser Landschaft gesehen hätte, hätte er vermutlich zuerst seinen Regenschirm aufgespannt und dann entschieden, dass ein kurzes Gespräch mit Gandalf vielleicht doch eine bessere Idee gewesen wäre, als nach „Abenteuern“ zu suchen.
Aber wir setzten unseren Weg fort, mit Füßen, die sich langsam wie Teig anfühlten und Klamotten, die mehr an die Farbe von Schlamm und Pfützen erinnerten als an jedes erdenkliche „Outdoor-Abenteueroutfit“. Doch am Ende wussten wir, dass all der Regen, der Schlamm, die matschigen Schuhe und das ständige „Warten auf die Sonne“ sich gelohnt hatten. Denn da war er: der goldene Moment. Der Sonnenstrahl, der durchbrach und uns zeigte, dass es keine wahre Wanderung gibt, die nicht ein bisschen Chaos braucht, um unvergesslich zu werden.
Insgesamt war es eine Wanderung von der Sorte, bei der du mit einem Lächeln zurückblickst – und mit der festen Überzeugung, dass es im nächsten Jahr sicher eine bessere Idee ist, den Wanderweg einfach noch mal im Frühling zu gehen...
Nach dieser epischen Wanderung – bei der jeder Schritt eine Kampfansage an den Schlamm war und wir uns fühlten wie wandernde Skulpturen aus nassem Matsch – war es endlich Zeit für die große „Reinigung“. Unser erstes Ziel: die Waschmaschine im Cottage. Gott sei Dank, dass sie zur Verfügung stand, denn ansonsten hätten wir uns wohl mit einer Zange und einem Eimer Wasser bewaffnen müssen, um die Reste des Ausflugs aus unseren Klamotten zu holen.
Nun, die Schuhe… Ach, die Schuhe! Die dicken, von Schlamm überwältigten, matschigen Abwehranlagen, die wir noch vor ein paar Stunden stolz an unseren Füßen trugen. Es war ein ehrliches, schmutziges Abenteuer gewesen, aber jetzt war es Zeit, ihnen ihren „Schlammkranz“ abzunehmen. Also, ab in die Dusche mit ihnen. Was folgte, war ein wahrer Akt der „Schuhpflege“, der an ein sehr chaotisches Spa-Programm erinnerte.
Nachdem wir uns endlich aus dem Matsch befreit und unsere Kleidung in einen Zustand gebracht hatten, der mehr „zivilisiert“ als „post-apokalyptisch“ wirkte, beschlossen wir, der nächsten Herausforderung zu begegnen: dem Kochen. Und was könnte besser zum festlichen Anlass eines überlebensgroßen Schlamm-Abenteuers passen als geschmorte Lammhaxe auf Kürbispüree und Rosenkohlblättern? (Ja, genau – ein Gericht, das sich anhört, als würde es von einem Michelin-Stern-Koch aus einem Tolkien-Roman stammen.)
Also schnappte jeder von uns ein paar Zutaten und begann in der Küche zu wuseln – mit der Entschlossenheit, dass auch der matschigste Tag in einem kulinarischen Triumph enden würde. Das Lamm? Zart, geschmort, so gut, dass selbst der ewige Matsch im Schuh sagen würde: „Okay, das hat sich gelohnt!“ Wir wendeten es, als ob es das letzte Stück Fleisch auf Erden wäre, und als der Duft der Gewürze sich ausbreitete.
Das Kürbispüree – eine wunderschöne, orangefarben schimmernde Kreation, die wie die Sonne selbst leuchtete – hatte das Potenzial, zu unserem „goldenen Moment“ zu werden, der die gesamte Wanderung vergessen ließ. Harald pürierte und würzte es mit viel Liebe (Anis und Kardamom). Aber natürlich, um den kulinarischen Genuss zu vervollständigen, mussten auch die Rosenkohlblätter – zart und leicht karamellisiert – ihren glanzvollen Auftritt haben. Es war ein Kunstwerk aus Gemüse, das fast schon zu schade war, um es zu essen… fast.
„Wie gut ist das bitte?!“ fragte Harald und steckte sich einen Bissen Lamm in den Mund, das so zart war, dass es fast von alleine auseinanderfiel – und dabei schien es fast, als ob der Regen draußen im Takt der Weihnachtsmusik, die nun aus den Lautsprechern drang, leise mitklatschte. Der Geschmack übertraf alles. Und noch dazu: das Bier. Ah, das Bier!
Erst war es ein kühles, erfrischendes Glas, das perfekt zum Essen passte. Dann, als wir in den Rhythmus des Kochens und Genießens übergingen, wurde das „eine“ Glas schnell zu zwei – oder auch zu drei. (Ich glaube, die Zahl ist offiziell auch irgendwann nach oben gerutscht, aber lassen wir das mal lieber.)
Das Essen – das wahre Highlight des Abends – war so gut, dass wir uns alle fragten, ob wir das Geheimnis des Lebens gerade beim Schmoren einer Lammhaxe aufgedeckt hatten. Die Rosenkohlblätter flogen wie kleine grüne Boten der Freude über den Tisch, während das Kürbispüree im goldenen Licht der untergehenden Sonne fast wie ein Gemälde aussah – und das war in diesem Moment wahrscheinlich auch alles, was wir an diesem Tag brauchten: gutes Essen, kühles Bier, und das Gefühl, dass alles im Leben in Ordnung war.
Und während draußen der Regen leise weiterplätscherte, wussten wir, dass wir in diesem Cottage, mit vollem Bauch und einem herzhaften Lachen, das wahre Abenteuer erlebt hatten: nicht der Matsch, nicht die Kälte – sondern der Moment, an dem man einfach zusammen ist und das Leben (und das Lamm) genießt. Czytaj więcej
Am 2. Weihnachtsfeiertag gingen wir es nach dem Frühstück langsam an. Ich hatte einige Fallakten von ungelösten Mordfällen dabei und wir lösten gemeinsam einen Fall, der auch noch in England passierte. Bei einem Weihnachtsdinner wurde das männliche Familienoberhaupt vergiftet und starb noch vor Ort. Harald und ich erahnten, dass es ein Komplott sein könnte und es war tatsächlich die Hälfte der Familie am Mord beteiligt.
Zu Mittag hatten wir "Resteessen", wenn man es denn als sowas bezeichnen konnte - es war lecker. Wir verabschiedeten und endgültig von der Idee, noch durch matschige Pfützen zu waten, wir entschieden uns, das Abenteuer auf ein weniger riskantes Terrain zu verlagern: den lokalen Pub in Alderwasley. Wandern? Pah! Wer braucht das schon, wenn man einen Spaziergang zur nächsten Kneipe machen kann – besonders bei solch mystischem Wetter!
Der Nebel hing dick und geheimnisvoll über Derbyshire, als ob der Wald beschlossen hätte, einen eigenen Horrorfilm zu drehen. Kein Wunder, dass es sich anfühlte, als seien wir in eine andere Welt eingetreten – vielleicht ins Märchenreich von "Der Nebel von Alderwasley". Ich schwöre, ein paar Eulen riefen uns aus der Ferne zu, und ein paar Bäume schienen uns neugierig zu beobachten. Wer weiß, vielleicht war auch der ein oder andere Dorffeind als Geist im Nebel unterwegs.
Aber nichts konnte uns entmutigen! Wir marschierten, voller Hoffnung auf ein Pint und ein wenig Wärme, direkt in das gemütliche Nest des Pubs. Drinnen brannte der Kamin, das knisternde Feuer begrüßte uns wie ein alter Freund, und der Duft von Holzrauch vermischte sich mit der feinen Note von altmodischer Gastfreundschaft. Und dann – das kühle Pint. Ein Hochgenuss! Fast als ob der Nebel draußen das Bier noch ein bisschen magischer machte, als würde der Wald uns mit einem heimlichen Zauber beehren, während wir es tranken.
Und so saßen wir da, lauschten dem leisen Gespräch der anderen Gäste, die sich wie im Nebel verloren, und stießen auf den Weihnachtszauber an – ohne Matsch, dafür mit einer ordentlichen Portion Humor und Wohlfühlgefühl. Denn was ist schon das Wandern, wenn man sich stattdessen auf einem gemütlichen Stuhl niederlassen und das Leben genießen kann?
Der Nebel hing dick und geheimnisvoll über Derbyshire, als ob die Gegend beschlossen hätte, einen eigenen Horrorfilm zu drehen. Kein Wunder, dass es sich anfühlte, als seien wir in eine andere Welt eingetreten – vielleicht ins Märchenreich von "Der Nebel von Alderwasley". Ich schwöre, ein paar Eulen riefen uns aus der Ferne zu, und ein paar Bäume schienen uns neugierig zu beobachten. Wer weiß, vielleicht war auch der ein oder andere Dorffeind als Geist im Nebel unterwegs.
Aber nichts konnte uns entmutigen! Wir spazierten, voller Hoffnung auf ein Pint und ein wenig Wärme, direkt in das gemütliche Nest des Pubs Bear Inn. Drinnen brannte der Kamin, das knisternde Feuer begrüßte uns wie ein alter Freund, und der Duft von Holzrauch vermischte sich mit der feinen Note von altmodischer Gastfreundschaft. Und dann – das kühle Pint. Ein Hochgenuss! Fast als ob der Nebel draußen das Bier noch ein bisschen magischer machte, als würde der Wald uns mit einem heimlichen Zauber beehren, während wir es tranken.
Und so saßen wir da, lauschten dem leisen Gespräch der anderen Gäste, die mit der Papierkrone ihr Mahl genossen, und stießen auf den Weihnachtszauber an – ohne Matsch, dafür mit einer ordentlichen Portion Humor und Wohlfühlgefühl. Denn was ist schon das Wandern, wenn man sich stattdessen auf einem gemütlichen Stuhl niederlassen und das Leben genießen kann? Czytaj więcej
Harald schrieb mit Katharina und nachdem beide geklärt haben, wo sich alle Beteiligten auf der Insel befinden kam von ihr die Einladung: „Kommt doch zu uns zu Weihnachten! Es ist nur ein Katzensprung von euch entfernt.“ Klar, da sagten wir nicht nein! Also, auf geht’s zu Katharina, die uns diesmal nicht nur mit ihrer Familie empfing, sondern auch mit einer ganz besonderen Herausforderung: John, der heutige Koch des Hauses, brauchte dringend einen „Zauberstab“ aus der Küche. Und was macht man da? Man schickt einfach Corin, Katharinas Halbbruder, los, der mit vollem Elan und ohne zu zögern die Mission annahm.Doch, oh weh! Das Abenteuer begann:
Er zog von Tür zu Tür, doch niemand öffnete und so kam er mit gesenkten Haupt zurück. John musste improvisieren.
Nach den ersten interessanten Gesprächen und des Kennenlernens meinerseits wurde dann der erste Gang von John serviert.Nun, anstatt einer hochglänzend pürierten Rotkrautsuppe gab es eben eine charmante, mit Einlage verfeinerte Version. Aber Leute, die war trotzdem fantastisch! Da war niemand, der sich beschwerte – die perfekte Suppe, leicht klobig, aber trotzdem ein Gedicht.
John ging in die Küche für den nächsten Gang. Nick und Corin erzählten von sich. Corin ist Baumpfleger und hat natürlich viel zu tun. Nick lebt mit Carol in einem gemütlichen Haus am Stadtrand von York und fragt, ob wir Sonntag nicht spontan vorbei kommen möchten zum Dinner.
Und dann kam das Hauptgericht: Halloumi, Gemüse und Kichererbsen, ein Gericht, das, so simpel es klang, einfach in den Mund explodierte. Das hätte John wirklich nicht nötig gehabt, sich ständig für jedes kleine Detail zu entschuldigen – das Essen war einfach perfekt und wir wussten ja eh nicht, wie es hätte sein müssen ;0)...
Und als ob das nicht schon ein Fest für die Sinne war, kam dann auch noch der Apfel-Schokokuchen, warm und süß. Wenn das kein Märchen war, dann weiß ich auch nicht mehr!
Und als krönenden Abschluss spielten wir noch „Enchanted Stories“, ein Kartenspiel, das im Kopf von uns allen so viele Fantasien entfachte, dass man dachte, wir wären plötzlich in einem Märchenwald.
Harald war übrigens sichtlich glücklich, all die Gesichter wiederzusehen – und das Beste: Es war wirklich ein wunderbarer, rundum gelungener Abend. Es hatte alles – von der Rotkrautsuppe bis zum letzten Spielzug – einfach diesen besonderen Zauber, den nur Weihnachten mit lieben Menschen erzeugen kann. Czytaj więcej
Der Besuch im Chatsworth House in Derbyshire ist ein wahres Fest für die Sinne – und nicht nur wegen der opulenten Kunstwerke und des schimmernden Reichtums, die einen sofort in den Bann zogen. Der Morgen begann mystisch, als der Nebel sich noch sanft um die ehrwürdigen Mauern des Hauses legte und die weite Landschaft in einen geheimnisvollen Schleier hüllte. Doch kaum hatte die Sonne ihren goldenen Auftritt, verschwand der Nebel und ließ den strahlend blauen Himmel die prächtige Fassade des Hauses küssen.
Harald, der mit weit geöffneten Augen und einem leicht verdutzten Blick durch die Hallen schlich, konnte sich kaum entscheiden, ob er nun der Kunst oder der überwältigenden Pracht mehr Beachtung schenken sollte. Die Wände, über und über mit meisterhaften Gemälden geschmückt, schienen förmlich zu flüstern: „Komm, nimm dir Zeit, denn du bist hier ein Gast in einer anderen Welt.“ Harald, als ob er in einer anderen Zeit gefangen wäre, ging durch die Räume, als sei er ein Kind, das sich das Staunen nicht verkneifen konnte.
Jeder Raum war ein Meisterwerk für sich, doch die wahre Magie lag in der perfekten Harmonie zwischen Geschichte, Kunst und der Festlichkeit der Saison. Harald musste schmunzeln – wie könnte man sich in einem solchen Ort nicht wie ein ehrfürchtiges Kind fühlen, das in einer Welt aus Träumen und Kunstwerken verloren ist?
Chatsworth House ist eines der prächtigsten Landhäuser in Großbritannien und liegt in Derbyshire, mitten in den idyllischen Peak Districts. Das Haus, das heute als Familiensitz der Familie Cavendish bekannt ist, wurde seit seiner ersten Erwähnung im 16. Jahrhundert immer wieder erweitert und umgebaut. Es hat sich zu einem imposanten Anwesen entwickelt, das Kunst, Architektur und Natur auf beeindruckende Weise vereint.
Geschichte
Chatsworth wurde ursprünglich 1549 von Sir William Cavendish, einem reichen Kaufmann und Politiker, erbaut. Allerdings begann das heutige Haus seine Form und Pracht im 17. Jahrhundert anzunehmen, als Bess of Hardwick, eine der reichsten Frauen ihrer Zeit und Lady des Hauses, es erweiterte. Die Cavendish-Familie erwarb das Anwesen und baute es weiter aus, wobei der heutige Eindruck weitgehend durch den Umbau im 18. Jahrhundert geprägt wurde, insbesondere unter dem Einfluss von 1. Duke of Devonshire, William Cavendish.
Im 19. Jahrhundert wurde Chatsworth erneut umfangreich renoviert und modernisiert, und während des 20. Jahrhunderts wurde es für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was dazu beitrug, es als ein bedeutendes kulturelles Erbe zu etablieren.
Architektur
Die Architektur des Hauses ist ein beeindruckendes Beispiel für die britische Barock- und Rokoko-Stile, mit eleganten und großzügigen Räumen, die eine nahezu greifbare Geschichte atmen. Chatsworth wurde im klassischen Stil erbaut, mit einer Fassade aus grauem Stein und einem weitläufigen Innenraum, der über 300 Räume umfasst. Besonders hervorzuheben sind die atemberaubende Eingangshalle, die mit ihrer gewölbten Decke und dem imposanten Treppenhaus fasziniert, sowie das beeindruckende "Long Gallery", eine lange Galerie mit Kunstwerken, die zur Sammlung des Hauses gehören.
Kunstsammlung
Chatsworth ist bekannt für seine außergewöhnliche Kunstsammlung. Die Familie Cavendish hat über Generationen hinweg Kunstwerke gesammelt, darunter Gemälde, Skulpturen, Möbel und kunstvolle Dekorationen. Zu den bekanntesten Werken gehören Werke von Künstlern wie Rembrandt, Van Dyck und Gainsborough sowie eine riesige Sammlung von antiken Skulpturen. Das Haus beherbergt zudem Werke aus verschiedenen Epochen, von der Renaissance bis hin zu modernen Künstlern.
Besonders bemerkenswert ist die Sammlung von 18. Jahrhundert-Meisterwerken, die in den prunkvollen Räumen ausgestellt sind. Die Sammlung reicht auch bis in die Gegenwart, wobei das Haus und die Gärten regelmäßig moderne Kunstinstallationen präsentieren.
Weihnachtsdekoration und Veranstaltungen
In der Weihnachtszeit wird Chatsworth House besonders prächtig geschmückt. Die hohen Hallen und die beeindruckenden Säle sind dann von festlicher Dekoration erfüllt, mit kunstvoll geschmückten Tannenbäumen, üppigen Blumengestecken und festlichen Kränzen. Das Haus zieht viele Besucher an, die in die festliche Atmosphäre eintauchen möchten, die durch die prächtigen Räume und das stimmungsvolle Ambiente noch verstärkt wird.
Neben Weihnachten werden auch viele andere Veranstaltungen im Laufe des Jahres veranstaltet, von Kunstausstellungen über historische Führungen bis hin zu saisonalen Festen und Aktivitäten für die ganze Familie.
Die Cavendish-Familie heute
Chatsworth ist immer noch im Besitz der Familie Cavendish, und der derzeitige Hausherr, der 12. Duke of Devonshire, und seine Familie leben weiterhin auf dem Anwesen. Die Familie Cavendish ist eng mit der britischen Aristokratie verbunden und hat im Laufe der Jahrhunderte einen erheblichen Einfluss auf die britische Geschichte und Kultur ausgeübt.
Die Familie pflegt das Anwesen mit großer Sorgfalt, und Chatsworth House ist heute sowohl ein Arbeits- als auch ein Wohnsitz, der regelmäßig für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Familie engagiert sich aktiv in der Bewahrung des Hauses und seiner Sammlungen, sodass kommende Generationen die Möglichkeit haben, das Erbe von Chatsworth zu erleben.
Fazit
Chatsworth House ist nicht nur ein beeindruckendes Beispiel britischer Architektur und Kunstgeschichte, sondern auch ein lebendiges Zeugnis von Tradition, Schönheit und Kultur. Es zieht jährlich tausende von Besuchern aus aller Welt an, die sich von der Pracht des Hauses, der Kunst und der atemberaubenden Landschaft verzaubern lassen. Egal, ob man sich für Geschichte, Kunst oder einfach für die Schönheit der Natur interessiert, Chatsworth bietet ein unvergessliches Erlebnis. Czytaj więcej