The Grand Journey to the West

March - August 2022
A 140-day adventure by Ralph Read more
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    Hanami und Sieger im Brücken-Quartett

    March 23, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 13 °C

    Zwei Nächte in Portland, in einem recht coolen Hotel (zumindest für Vertreter der Generation Golf, was an dem Service sich pro Übernachtung für zwei Stunden diverse Dinge ausleihen zu können, unter anderem ein Longboard oder eine tragbare Playstation, die es unter dieser Produktbezeichnung sicherlich überhaupt nicht gibt, was meinen Punkt nur bekräftigt, dass es ein Cool Place For Senior Citizens war). FF fand es allerdings auch cool, weil man er immer noch beeindruckt ist, wenn Papa sich für drei Meter auf`s Longboard stellt und sich dabei nur beinahe auf die Schnauze legt. Außerdem gab es im Hotelshop fertige Sets mit Marschmallows, Keks und Hershey`s Schokolade plus Stecken mit denen man am offenen Gasfeuerung auf der Terrasse S`mores rösten konnte. Großes Kino! Aber zunächst ging es auf die Strasse und Strasse ist hier sprichwörtlich gemeint, denn Portland ist für seine Foodcarts (mehr oder minder stationäre Foodtrucks) bekannt. Frühstück international mit Steak & Potato Burrito und gedämpften chinesischen Dumplings (Jiaoze). Danach noch einen Kaffee bzw. Kakao auf die Hand und wir waren gerüstet für eine lange Wanderung durch den Business District, China Town und die Altstadt. Danach zum Waterfront. In dunkler Erinnerung vom Kölner Brückenlauf (und aufgefrischt durch den gestrigen Tatort, der zum großen Teil auf dem Wasser spielt) sieht man in der schönsten Stadt am Rhein zwischen Düsseldorf und Bonn auf einer durchschnittlichen Fahrt mit dem Touristenkahn sechs bis sieben Brücken *. Portland toppt das ohne Weiteres, so haben wir alleine auf unserem Spaziergang bzw. später bei der Fahrt in Richtung Seattle ohne weiteres 9 der zehn im Internet aufgeführten Brücken gesehen (und in Teilen auch zu Fuß oder mit dem Auto überquert). Was dann auch im weiteren Verlauf immer wieder auffällt ist die offensichtlich nach wie vor bestehende industrielle Nutzung der Wasserwege beziehungsweise der selbst im Stadtzentrum gelegenen Hafenbereiche. Sähe man in Deutschland eher Uferpromenaden und vielleicht mal die eine oder andere in teure Büroflächen oder Luxusappartments umgestaltete Industriebauten, sieht man in den USA (und auch später in Vancouver, Kanada) rohe, ungeschönte und meist auch aus der Zeit gefallen wirkende Industriekomplexe.

    Ohne dies geplant zu haben, fällt unsere Reisezeit genau in die Kirschblüte und so war der Spaziergang durch den Waterfront Park (der ansonsten wohl eher unspektakulär gewesen wäre) eine wunderschöne Erinnerung an die Kirschblütenfeste (Hanami) in Tokio, wobei die Blüten in den USA eher rosa angelegt waren während ich die japanischen Blütenblätter eher als weiss erinnere, wobei dies auch dem Sake geschuldet gewesen sein mag.

    Der Tag war noch nicht zu Ende, aber die Familie verlangte, nachdem wir uns schon wieder gefährlich der 15 Kilometer-Fußmarsch-Marke näherten, nach einer Pause.
    Fortsetzung folgt………

    *ok, ehe ich wieder 21 Zuschriften bekommen hier der Serviceteil: Mülheimer, Zoo-, Hohenzollern-, Deutzer, Severins-, Südbrücke und Rhodenkirchener Brücke). Wegen der 10 Brücken in Portland empfiehlt sich dann aber doch der Blick ins Internet.
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  • Day 10

    Sleeping in Seattle (two nights)

    March 24, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 8 °C

    Nach einer letzten (und kurzen) Nacht in Portland morgens zeitig raus, ein schnelles Frühstück auf die Hand (Breakfast Burrito und Soft Taco für uns drei) und los geht es in Richtung Seattle.

    Für uns Männer hat sich zwischenzeitlich das Entertainment Programm bei längeren Fahrten mehr oder minder eingespielt. Papa hört entweder die Dreher`sche Playlist mit den Größten Hits vorangegangener USA Reisen sowie dem was man gemeinhin unter Pop Songs für Kids findet. Mit anderen Worten der vermutlich untaugliche Versuch FF`s Musikgeschmack mit Santana, REM, Neil Young und Billy Joel zu prägen. Der sitzt währenddessen mehr oder minder unbeeindruckt hinten im Fonds, findet lediglich die echten Kinderlieder (Baby Shark, Dance Monkey von Tones and I oder gleich Du Da im Radio von Rolf Zuckowsky) gut…… Alternativ hört Mister F sowieso am liebsten Hörbücher über Bookbeat oder er beschwert sich, wenn seine tägliche Listening Time abgelaufen ist…..

    Miss I hatte sich für den heutigen Tag dagegen eine spannendes Programm angetan. Denn unserer weitere Reiseverlauf soll uns ja bekanntlich nach Mittelamerika bringen und wie sich erst im Verlauf unserer Reise herausstellte, sollte ausgerechnet in Guatemala für Hong Kong Staatsangehörige eine Visapflicht bestehen. Die Aussicht zweieinhalb Wochen alleine mit FF zu reisen war ebensowenig eine Option wie Miss I an der Grenze sitzen zu lassen. Frage nur, wie an ein Visum kommen, wenn man eigentlich konstant unterwegs ist und mehr oder minder jeden Tag die Stadt und das Hotel wechselt. Sämtliche Versuche die Botschaft in Belize (erstes Ziel in Mittelamerika und Land von dem wir planmäßig einreisen wollen) zu erreichen, waren so fruchtlos Anrufe im Finanzamt um kurz vor 12. Selbst persönliche Kontakte unserer tollen Reiseberaterin Anja halfen nicht weiter, bis Ivy von unterwegs dann doch Glück beim guatemaltekischen Konsulat in Seattle hatte. Sollte das die Lösung sein. Jedenfalls eroberte Sie sich während der Fahrt einen Kontakt mit Telefonnummer und persönlicher E-Mail an welchen Sie sämtliche Unterlagen senden sollte. Da dies von unterwegs nicht ohne weiteres möglich war, war klar, dass Miss I nach unserem Check-In im Edgewater Hotel in Seattle erstmal mit Scannen und Versenden beschäftigt war. Das Edgewater Hotel wurde 1962 direkt auf einem Pier erbaut und strahlte nicht nur wegen des Kaminfeuer im Zimmer einen gehobenen Skihütten-Charme aus. Auch wenn die Lobby mit der Hallo of Fame der berühmten Hotelgäste und einem atemberaubenden Blick auf`s Wasser Abwechslung Brot, wollten FF und ich nicht warten bis die konsularischen Angelegenheiten geklärt waren, schließlich warteten bei Sonnenschein der Pike Market Place und damit der erste Starbucks auf uns. Also nichts wie raus ins Getümmel und vorbei am Seattle Aquarium und dann sieben Stockwerke hoch. Der Markt tat sich zunächst als unglaublich wuseliges Getümmel auf, das sich über mehrere Blocks und verschiedene Gebäude zog. Den Starbucks fanden wir dann auch zunächst nicht und endeten mit einer überteuerten Pizza und einem Glas schlechten Wein im Plastikbecher. Sollte es das also mit Seattle gewesen sein? Insgesamt nicht der beste Start, zumal wir dann doch länger auf Miss I warten mussten und bei unseren zweiten Anlauf (wieder verbunden mit sieben Stockwerken Treppensteigen) die allermeisten Geschäfte im Markt selbst geschlossen hatten. Letztlich endeten wir hungrig im Fast Food Teil eines Fischrestaurants am Hafen, wo es für FF und Miss I zumindest eine frische Dungeness Crab (Kalifornischer Taschenkrebs) und für mich eine Fischsuppe im Brotlaib gab.

    Dafür war dann aber die erste Nacht entgegen der cineastischen Erwartungen erholsam……
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  • Day 11

    A Tourguide named Joe

    March 25, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 12 °C

    Während wir bisher morgens nur dank unserer unbändigen Willenskraft und ohne äußere Einwirkungen (ausser vielleicht Kaffeedurst und Burrito-Hunger) aus dem Bett kamen, hatten wir heute tatsächlich eine Verabredung. Und zwar mit Joe, unserem Tourguide für den Tag. Gleich um 9:30 Uhr hatten wir uns für die Tour rund um den Pike Market eingeschrieben um im Anschluss die Seattle 101 Tour mitzunehmen.

    Joe war kurzweilig wurde auf der gesamten Wegstrecke des Tages immer wieder von Ladeninhabern, Türstehern begrüßt. Insbesondere die Führung über den Markt war spannend. Sämtliche der Aussteller waren im weiteren Sinne Hersteller. Die Stalls konnten auf Tagesbasis angemietet werden (maximale Tagesmiete 75 USD) und selbst die fest eingerichteten Läden schlossen lediglich einen Mietvertrag über ein Jahr ab. Schon am Vortrag war uns aufgefallen, dass unglaublich viele Menschen mit Blumen, teils mit Bündeln von Sträußen herumliefen, dies erklärte sich nun durch den Direktvertrieb in Kombination mit den geringen Standmieten, die es den Händlern erlaubte ihre Waren zu unschlagbar günstigen Preisen anzubieten (so lag der Strauss den Miss I hier „probetragen“ durfte bei 10 USD). Eine Banana für FF kostete an einem der Touristenstände nur 30 Cent! Die sich hieraus ableitende Beliebtheit des Marktes führte allerdings dazu, dass klassisch touristische Angebot nicht nur prohibitiv teuer war, sondern sich auch vor nahezu jedem Stand, der es schon mal in einen Reiseführer geschafft hatte, teils lange Schlangen bildeten. Um zu Vermeidung, dass Lobpreisungen Eures Berichterstatters zu ebenso unangenehmen Folgen führen, sei auf das ansonsten übliche Name Dropping weitestgehend verzichtet. Und soweit es den ersten Starbucks betrifft, den wir am Vorabend dann ja doch noch gefunden hatten als der allerdings schon geschlossen war, taten wir es wie von Joe empfohlen: Auf keinen Fall für eine Stunde in die Schlange vor dem Starbucks stellen um dann drinnen nochmal eine halbe Stunde auf einen überteuerten Kaffee zu warten, der genauso in jeder anderen Filiale zu bekommen war. So „preisbewusst“ dass wir uns den Pappbecher für das dann doch obligatorische Foto aus dem Mülleimer vor dem Laden angelten waren wir dann allerdings doch nicht. Stattdessen gingen wir einen Block weiter zu dem Starbucks der sich als „First Startbucks Sister Store“ warb und in welchem es exakt null Warteschlangen gab. Zudem noch die Unterhaltung durch die auf der Kreuzung 1st Avenue / Pike Place ansässigen Schlagzeug-Kombo (kurzes Innehalten und Überlegung, mich für 35 USD um eine Künstlerkonzession zu bemühen, nachdem mir Joe versicherte, dass es bei der Erteilung die Eignung und Qualität nicht geprüft würde. Aus Selbstschutz dann allerdings verzichtet). Also einen Kaffee gekauft (in der Tat nichts Besonderes) und auf vor die Schlange und das alte, braune Originalzeichen, welches keine Meerjungfrau (hübsches Märchenwesen, welches sich Prinzen angelt um mit ihm glücklich zu werden) sondern eine Sirene darstellt, die junge Männer mit Ihrem Gesang ins Unglück und den Tod lockt um deren Knochen auszusaugen. Wer sagt also Marketing sei generell unehrlich!!

    Nach dem ersten Teil des Tour-Programms gab es dann aber zunächst ein gesundes Frühstück zusammengestellt aus unseren Einkäufen im Daily Dozen Donut Shop (ein Dutzend gemischt: mit Zimt / Puderzucker/ Streuseln und Ahornsirup-Glasierung), Ghost Alley Espresso (Doppelter Espresso / Cafe Latte/ Kakao), Mee Sum Pastry (Egg Tart / Daan Taat) und der Gum Wall ;-)

    Der zweite Teil war dann eher von der Geschichte Seattles geprägt und führte uns die First Avenue entlang bis zum Pioneer Square. Dass dieser Teil im Vergleich zum Pike Markt unterbelichtet bleibt, hat natürlich in keinster Weise mit den Vorlieben Eures Berichterstatters zu tun. Lernten wir doch hier auch, dass Seattle aufgrund seines generell schlechten Klimas (durchschnittlich 300 Tage Regen im Jahr, wovon wir aber wiederum nichts gesehen haben) auch als City of Happy Hour gepriesen wird, die auf diesem Wege versucht Kundschaft hinter dem Ofen hervor auf die Strasse und in die lokale Restauration zu locken. Doch dazu in Teil II mehr. Es war die Menge an Informationen und Anekdoten die die Aufnahmekapazität einschränkte. Dennoch ein großes Lob an unseren Stadtführer und die tolle Einrichtung der pay as you wish City Tours.

    To be continued…..
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  • Day 11

    Fore Sake`s Sake

    March 25, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 12 °C

    Wie schon in der Schule war die schiere Theorie Nichts und es galt das just Gelernte anzuwenden. Warum also nicht den Empfehlungen zur Happy Hour folgen. Nach dem süßen aber dennoch überschaubaren Frühstück aber zuvor noch bei Jack`s Fish Spot ein schnelles Mittagessen und dann los. Grobe Richtung Space Needle, dann aber nochmal ewige viele Blöcke in Richtung Capitol Hill weiter in Richtung Sam`s Tavern . Nur um dort festzustellen, dass eine der entscheidenden Limitierungen unserer Familienaufstellung das Scheitern an der Altersbeschränkung ist, da für Kneipen (selbst wenn sie ausweislich der eigenen Google SEO-Marketender die besten Burger der Stadt servieren) generell eine Altersbeschränkung ab 21 gilt.

    Was mir 2005 mit meinen Brüdern noch als leidlich erträglich erschien, war nach gefühlt 5 Kilometern Anlauf erheblich lästiger. Gänzlich verwirrend ist dabei, dass FF sich in einem Pub sehr wohl aufhalten darf (zumindest ausserhalb des Barbereichs) und ausweislich unseres Guides Joe selbst der Burlesque Tanz Schuppen „Can Can“ am Pike Place zumindest eingeschränkt Minderjährige einließ. Aber was bringt es sich aufzuregen, dann halt direkt in die Grundrichtung frühes Abendessen und darauf hoffend, dass sich auf dem Weg vielleicht doch noch eine Taverne (egal ob mit oder ohne Happy Hour) auftut. Wo wir schon mal in der Nähe waren liefen wir direkt an dem Wahrzeichen der Stadt, dem 1962 erbauten Space Needle und dem direkt daneben liegenden (von Paul Allen finanziert und von Frank Gehry entworfen) Museum of Pop Culture vorbei.

    Speaking of Pop, in der gleichfalls nahegelegenen Climate Pledge Arena, gab an diesem und dem folgenden Tag Billie Eilish zwei Konzerte im Rahmen ihrer Happier Than Ever Tour 2022. Schwer zu sagen, ob dieser Name FF in 10 oder 15 Jahren noch etwas sagen wird (zumindest wird sie - soweit erlaube ich mir in die Zukunft zu blicken - am kommenden Montag den Oscar für den Titelsong zu James Bond To Time To Die gewinnen) auf dass er uns nachträgt, dass wir ihn nicht mit auf eines der Konzerte genommen haben. Ausweislich der Schlange an löchrig gekleideten und größtenteils farbig gefärbten Reihe 12 - 16 jähriger Teenager(innen) galt zumindest hier keine alterstechnische Altersbeschränkung. Und frei nach dem Motto „if you have a hammer all you see is nails“ fielen uns just nachdem wir von den Konzerten erfahren hatten die Unmengen an potentiellen Fans im Hotel oder auf der Fähre am Folgetag auf…….

    Wir mussten aber weiter, wie üblich: Hunger und Durst und zumindest für ersteres eine Reservierung zur Happy Hour……. Nach langer Suche gab es aber vorher noch einen dringlichen Toilettenstop verbunden mit einem nicht ganz so drängendem aber ebenfalls willkommenem amerikanischen Appero (Manny`s Pale Ale aus Seattle) im Towne Pub.

    Um 16:45 Uhr die 40 Meter über die Straße ins UMI Sake Haus, welches laut Joe die letzten Jahre immer wieder den ersten Preis für die beste Happy Hour abgeräumt hatte. Von aussen gänzlich unprätentiös und von Miss I eher missfällig begutachtet, eröffnete sich nachdem wir erstmal drinnen waren ein schönes und gut besuchtes Restaurant mit drei Sushi Chefs und nettem (und preislich zu Völlerei verleitender Happy Hour Karte sowohl für Sushi / Sashimi als auch für Sapporo und Sake. Zwei Stunden später ging es satt und zufrieden zurück auf die Strasse.

    Aber!: Nach Hause, nach Hause, nach Hause wollen wir nicht. Zumindest FF nicht , denn ihm gegenüber hatten wir noch ein Versprechen einzulösen. Da er sich heute den ganzen Tag mit großer Mühe die Erwähnung des Wortes „langweilig“ verkniffen hat (witzig, dass in dem von mir in den USA stets verfolgten Podcast „Apokalypse und Filterkaffee“ kürzlich die Toleranz sechsjähriger zum Thema Langeweile erwähnt wurde, jedenfalls hat FF die letzen Tage, Wochen, Monate eine Tendenz spätestens nach einer jauchzend genossenen Endbespassung jedwede Aufforderung zu mindestens gleichwertiger Fortführung und somit Aneinandereihung kindgerechter Höhepunkte bis zu Unendlichkeit mit dem einfachen aber nervtötenden Ausruf (gedanklich bitte mit mindestens 87 Dezibel und 28 Wiederholungen aussprechen) zum Ausdruck zu bringen. Jedenfalls hatte ich ihn morgens mit der Ankündigung bestochen, dass er wenn er es auf weniger als 5 Erwähnungen des Wortes Langeweile (und ja, der Anwalt bestand darauf, dass dies auch jedwede Abwandlung wie z.B. mir ist lang lang lang lang, oder Es ist soooooo boooooring beinhaltete). FF willigte ein und fiel noch nicht mal auf den zugegeben billigen Trick rein: was darfst Du nochmal nicht sagen…. Herein. Lawyer`s kid. Ich bin sooooo stolz. Und da er es geschafft hat, sind wir dann zusammen in die Arcade am Hafen gegangen, wo er sich mit 5 USD (money well invested) an diversen Automaten verdingen durfte. Gleich das erste Spiel war ein Shooter im Jurassic Parc Modus und neben der Hyper Hyper Begeisterung, die zu diversen Kollateralschäden im Spiel führte, war vor allem die Begeisterung mit der ein 6jähriger auf alles was sich bewegt ballert erschreckend. Mögen wir nicht in 10 Jahren auf diese Zeilen starren und uns kasteien, dass wir der Anfänge nicht bewusst waren. Doch andererseits habe ich als Kind wohl auch auf alles was sich bewegte geballert und würde heutzutage für mich in Anspruch nehmen weiterhin halbwegs friedfertig zu sein (Bahnfahrten ausgenommen).
    Nach dem Shooter kam das obligatorische Motorad-Race dran. Hier hatten wir FF in Thailand ja halbwegs trainiert und ihm war klar, Geschwindigkeit siegt!!!!! Nicht zu vergessen, dass er anders als Papa Eiswasser und nicht diverse Biere und Sake im Blut hatte. Es kostete mich - ohne Quatsch und Übertreibung ziemlich viele Anstrengung und Erfahrung um dieses Rennen um weniger Zehntel für mich zu entscheiden. Bei Mario Kart hatte ich dann aber keine Chance mehr, zu den Gründen will ich mich auch nicht weiter äußern.

    Während FF danach seine Mutter deutlich besiegte, durfte Papa sich am Star Wars Flipper austoben. Leider war dieser teilweise defekt, der rechte Hauptflipper lahmte deutlich. Ob meines Zustandes will ich es wahrlich nicht mehr auf Talent oder Reaktionsfähigkeit zurückführen, wahrscheinlich hat der Betreiber einfach das Risiko erkannt auf Millionen verklagt zu werden und den Freispiel-Modus eher großzügig ausgelegt. Jedenfalls habe ich mir meinen zwei Dollar Spielgeld nicht nur 8 Spiele gespielt sondern FF zumindest kurzzeitig beeindruckt. Den Rest unseres Urlaubs finanzieren wir natürlich trotzdem mit diesem für meine Psyche unwiederbringlichen Schaden…….Over and out für heute.
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  • Day 12

    Canada, no Sir, we are sorry!

    March 26, 2022 in Canada ⋅ 🌧 10 °C

    Ehe wir Seattle verließen, wollten wir zumindest noch einmal auf`s Wasser und mit der Fähre über den Puget Sound nach Bainbridge Island. Zuvor ein kurzes Frühstück mehr oder minder auf die Hand. Allerdings verpassten wir dadurch die 11 Uhr Fähre verpasst und so wurde der Aufenthalt dem beschaulichen kleinen Ort nicht gerecht. Einmal quer durch die Hauptstrasse zum Yachthafen um mit einem sehr guten Chocolate Milkshake bzw. Berry-Smoothy im Laufschritt zurück zur Fähre zu hetzen. Schließlich wollten wir nicht zu spät in Vancouver, Kanada ankommen, da unsere Gastgeberin Anna schon etwas betagt war und wir sie nicht so lange wach halten wollten. Also vom Schiff runter und gleich den Wagen aus dem Parkhaus und die ca. 1.5 Kilometer bis zur kanadischen Grenze. Nach einem sehr mediokren Wendy-Burger (wir halten fest, bis dato waren wir zwar bei Starbucks, hatten aber sehr bewusst weder McDonalds noch Burger King unsere Referenz gezollt. Mal sehen wie weit wir damit kommen) war die Warteschlange an der Grenze glücklicherweise nicht zu lang, wobei schon vor der eigentlichen Kontrolle Beamte durch die Reihen schlenderten und nach potentiell genauer zu untersuchenden Grenzgängern spähten. Unsere größte Sorge war der Umstand, dass FF seit San Franzisko eigentlich glücklich und zufrieden ohne Kindersitz auf der Rückbank sass. Rein vorsorglich wurde er also mit IPad-Taschen, Kissen unterfüttert und die semi-legale Konstruktion mittels einer wärmenden Decke getarnt. Sagen wir es so, der fehlende Kindersitz war nicht unser Problem. Der Beamte war auch sehr freundlich, interessierte sich für Miss I deutsche Aufenthaltsgenehmigung (just out of my own curiosity…) und machte noch seine Scherzchen, dass der Adressaufkleber auf der ID-Karte ähnlich viel High-Tech enthielte wie das kanadische Pendent enthielte. Alles gut und ich war schon präpariert das Gaspedal durchzudrücken und entweder mit ordentlichen Kilometerangaben loszubrausen. Bis uns das Thema erwischte, was die letzten 12 Tage in den USA komplett in den Hintergrund getreten war und bis hierhin in diesem Reisebericht auch nur spöttisch in einer Bildunterschrift unter einer Bierreklame aufgetaucht war: CORONA!!! „Are you guys all tested“. Die Antwort unisono: Yes, Sir! Und unsere Impfnachweise hingehalten. Doch stopp. Nicht geimpft, getestet. War da was. Das hatten wir komplett aus dem Blick verloren, dass da tatsächlich was war. Sogar so viel, dass in deutschen Medien über die massiven Proteste der kanadischen Trucker berichtet worden war. Vergessen, verdrängt. Wenigstens war es mittlerweile 18:30 Uhr an einem Samstag und es war klar, ohne Test kamen wir nicht nach Kanada. Jetzt kommt der Teil, der nur schwer nachvollziehen ist, wenn man vor Augen hat, dass in Deutschland zwischenzeitlich jede Pommesbude zur Corona-Teststation umgewandelt worden war. Statt also an der Grenze einen meinetwegen völlig überteuerten Test machen zu können und mit einer halben Stunde Verzögerung weiterzufahren stand relativ schnell fest, dass wir fest stecken. Unbedingt das beim Grenzschutz, denn offensichtlich war es auch nicht möglich uns schlicht abzuweisen, zu wenden und unser Glück später erneut zu versuchen. Stattdessen: Wagen im exterritorialen Bereich parken und in eine Reihe treten wo nochmals festgestellt wurde, was unser Problem war. Der arme Herr Chun musste dann diverse Tabellen und Formulare ausfüllen, ehe er uns persönlich nach einer Stunde persönlich wieder zu unserem Auto eskortierte, den Wendevorgang überwachte und uns erst als wir bereit waren in Richtung USA zurückzufahren unsere Pässe aushändigte. Selten war einem mehr bewusst welcher Segen die Europäische Gemeinschaft und das Schengen-Abkommen sind!

    Ehe wir uns um die Organisation der nächsten Schritte kümmern konnten (wo übernachten, wo bekommen wir an einem Sonntag einen Test…..) war zunächst zu klären, ob wir überhaupt ohne Weiteres und vor allem erneut ohne Test in die USA zurückkehren durften. Und soviel sei verraten: ganz so einfach sollte es nicht werden!!! Allerdings war es diesmal nicht corona-bedingt, sondern der Umstand, dass FF bei unserer Einreise in San Franzisko wohl keinen Stempel in seinen Reisepass bekommen hatte. Hier an der Grenze wurde dies nicht nur festgestellt sondern gleich auch kritisch kommentiert (typisch für die Flughafen-Kollegen). Glücklicherweise enthielten wir uns unsererseits jedweden lästerlicher Kommentars über die Pedanterie etc. Denn nachdem die Prozedur durch war, meinte der Grenzer in fließendem (und ich meine muttersprachlich sauberem Deutsch) ob FF sich den Stempel nun vielleicht selbst eintragen wolle. Geboren und aufgewachsen in Kassel, da wäre ein auf deutsch hingerotzter Kommentar sicherlich nicht gut angekommen, aber wir sind zwar heimatlos und illegale Grenzgänger aber zumindest höflich, so nahm dieser Teil der Geschichte ein halbwegs gutes Ende. Die Nacht haben wir dann in einem überraschend guten Holiday Inn Express im schönen Bellingham.

    Morgens dann die ganze Strecke zurück nach Seattle (es schien ansonsten keine Testeinrichtung zu geben die uns Sonntags weiterhelfen konnte) und nach zwei Stunden vor dem Testzentrum, einem inzwischen leicht angewelkten Gastblumenstrauss vom Vortag am Pike Market und um 207 USD ärmer ging es dann wieder zurück an die Grenze. Die Sorge, dass sich ob unserer nunmehr dokumentierten vorangegangenen Abweisung bei einem Einreiseversuch nun weitere bürokratische Hürden auftun würden erwies sich glücklicherweise als übertrieben. Sonntag gegen 15:45 Uhr hatten wir es geschafft!

    Übrigens hatte die kanadische Regierung just am Vortag verkündet, dass die Testpflicht bei der Einreise ab dem 1. April (kein Scherz) abgeschafft würde. 5 Tage später wäre diese Geschichte also zumindest in dieser Form nicht passiert, aber was zum wir nicht alles um unsere geschätzten Leser zu unterhalten.
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  • Day 13

    Abstecher nach Hong Kong

    March 27, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 10 °C

    Eigentlich wollten wir ja nach Kanada, aber irgendwie hatte ich mich in meinem Reiseführer verlesen oder die falsche Abbiegung genommen, jedenfalls traten wir mit unserem Stop in Vancouver einen nicht nur kulinarischen Abstecher in Hong Kong an. Gehört hatte ich von unserer Gastgeberin Anna bei einem ihrer Besuche in Shanghai schon, dass es in Vancouver eine der größten Kolonien kantonsesischer Einwanderer in Kanada oder vielleicht sogar der westlichen Hemisphäre gibt. Auch hatte ich mich schon vor Jahren gewundert, dass ihr inzwischen verstorbener Ehemann dreissig Jahre in Kanada leben konnte ohne auch nur 20 Worte Englisch (respektive französisch) zu sprechen. Das Stadtbild gibt im Groben erstmal wenig Anlass zur Vermutung, dass man sich in die östlichere Kronkolonie verfahren hat. In der Ferne eine beeindruckende Skyline mit modernen Hochhäusern und auf der Strecke dahin das Sinnbild einer (amerikanischen) Vorstadtsiedlung mit zwei bis dreistöckigen Holzhäusern, kleinen Vorgärten und das Ganze dann noch mehr oder minder durchgängig mit Bäumen gesäumt. Alles sehr gepflegt. Was dann allerdings auch recht schnell auffiel, auch wenn dies in Tracy auch schon der Fall war, waren die vielen Maklerschilder vor den Häusern. Gefühlt jedes dritte Haus hatte ein „Zum Verkaufen“ oder ein „Verkauft“-Schild in den Boden des Vorgartens gerammt. In der Innenstadt wurde vor offensichtlich zu Vermietung stehenden Hochhäusern ähnlich wie vor Hotels auch eine variable Anzeige angebracht, ob aktuelle Wohnungen zur Vermietung anstehen oder eben nicht. Um aber auf Hong Kong zurückzukommen: der Großteil der Makler hatte offensichtlich asiatische Namen (Lee, Wang,….) und zwei von vier Erwachsenen mit denen wir uns hier unterhalten sollten kamen ursprünglich aus Hong Kong und waren im Real Estate Business. Aber ehe man mir dies als Lästerei oder Vorurteil auslegt: wir haben es genossen (ja das wäre dann immer noch ein positiv konnotiertes Vorurteil aber ich hoffe zumindest meiner gänzlich positiven Intention Ausdruck verleihen zu können. Wenigstens haben wir in den drei, ach nein vier Tagen hier eine Gastfreundschaft und vor allem ein gastronomisches Angebot erlebt, dass in Deutschland, nein in Europa wahrscheinlich seinesgleichen sucht. Yam Cha zum Frühstück, Stylisches Seafood, Koreanisch und selbst der schnelle japanische Ramen-Lunch kurz vor unserer Rückreise in die USA war fantastisch (Beispielsweise hatten wir Dan Dan Mien Ramen und Tonkotsu Ramen bestellt. Die Nudeln waren der jeweiligen Brühe angepasst einmal dünn und hell beziehungsweise etwas dicker/dank Kansui bzw. Eigelb gelber und damit bissfester . Aus Deutschland heraus hatten wir uns gleich die doppelte Portion Nudeln geordert, was allerdings völlig unnötig war und ob der zusätzlich für FF bestellten Portion Karaage und Takuyaki ebenso völlerisch war. Zwei der Hähnchenteile waren dann auch unser Abendessen, denn bis auf den schnellen Kaffee bei Starbucks um dem Lunchkoma etwas entgegenzusetzen, hatten wir auch den gesamten Tag über keinerlei Appetit und Versuchung weiteres Essen aufzunehmen.

    Wie die geneigten Leserinnen und Leser eh bereits wussten, lasse ich mich beim Thema Essen immer wieder gerne treiben und verliere meinen Faden, daher gerne wieder zurück zum Punkt: Vancouver, ein nicht nur ob unserer freundlichen Gastgeber absolut toller Ort und eine gerne angenommene Pause von amerikanischem (bitte kontinental zu verstehen, denn ohne es diesmal versucht zu haben unterscheidet sich der Burger im McD-Pendant Tim Horton nur unwesentlich vom Original.
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  • Day 14

    Last Day, Starbucks und ApplePay

    March 28, 2022 in the United States ⋅ 🌧 9 °C

    Dieser Tag war zumindest von meiner Seite mehr oder minder vertrödelt. Während sich Miss I und FF tagsüber mit einer Studienkollegin trafen, brach ich morgens zu einem langen und mehr oder minder ziellosen Spaziergang durch den Vorort von Vancouver in Richtung Innenstadt bzw. Hafen auf. Das Schrittziel für den Tag war schon um 12 Uhr erreicht. Nach lediglich zwei Kaffee zum Frühstück überkam mich nun doch der Hunger und da ich mir vorgenommen hatte die freie Zeit bis 17 Uhr mit Schreiben zu verbringen, suchte ich mir ein nettes kleines Cafe um dort einzukehren. Aus reiner Vorsicht und ohne Sorge klärte ich vor der Bestellung kurz die Zahlungsmöglichkeiten ab, da ich gänzlich ohne canadische Dollar unterwegs war, stets auf Kreditkarte vertrauend. Hier allerdings sollte mein Vertrauen enttäuscht werden. Und da war es wieder dieses Gefühl, dass es gewisse technische Neuerungen gab, denen man sich nicht per se verschließen sollte, hatte mir doch mein Schulfreund Markus schon vor Jahren von den Vorteilen des gänzlich kontaktlosen Bezahlens vorgeschwärmt. Nun gut, Strafe muss sein, also in einen Supermarkt (Bezahltechnisch sicher, aber vom Angebot her überschaubar) und eine Packung Gemüsesticks mit Dressing und Käsebarren angeschafft. Danach zu Starbucks und erstmal niedergelassen. Kindliche Freude ob des vorhandenen WLAN (zurück in der Zivilisation) und noch mehr über die erfolgreiche und komplett einfache Installation von ApplePay. Da hätte ich auch mal früher drauf kommen können ;-)

    Der Rest waren dann die Berichte der vorangegangenen Tage.

    Am frühen Abend dann noch ein Abendessen mit unserer Gastgeberin Anna und einer Freundin. Sehr leckeres und viel zu üppiges Kantonesisches Essen über das ich bereits berichtet hatte. Daher war es dass für heute!

    * für die USA hatte ich einen sogenannten Plan meines dt. Internetproviders gekauft, der mir die mehr oder minder uneingeschränkte Nutzung in den USA erlaubte. Allerdings auch nur dort. Und für die drei Tage in Kanada wollte ich jetzt auch nichts mehr zubuchen. Aber wenn man dann erstmal heimatlos unterwegs auf den Straßen ist, wird einem die eigene Abhängigkeit auf die harte Tour bewusst, will sagen: keine Extras bei CandyCrash….
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  • Day 14

    Top 5 zu Kanada

    March 28, 2022 in Canada ⋅ ☁️ 10 °C

    Woran man merkt, dass man in Kanada (und nicht den USA ist):

    1. Alles wird ins Kantonesische übersetzt
    2. Alles wir ins Französische übersetzt
    3. Man darf gefühlt schneller fahren (Kilometer statt Meilen)
    4. Gefühlt alles 20% teurer (bis man die Umrechnung von Can$ in US$ rafft
    5. Menschen schauen einem auf der Strasse in die Augen (und grüßen!!! *)
    Extra: Kein Wein im Supermarkt

    *gilt explizit nicht für die US-amerikanischen Kleinstädte, da grüßte auch jeder, bzw. Wahrscheinlich kannte in Prospect nach 24 Stunden auch schon jeder unseren Namen, Nummernschild und Passnummer
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