Living in: Leipzig, Deutschland Read more Leipzig, Deutschland
  • Day 11

    Souvenirs u. Heimkehr

    February 2, 2023 in Tanzania

    Nach gutem Schlaf, aber immer noch etwas flauem Gefühl im Magen, verlasse ich mein Appartement über den hübschen Innenhof des Hotels bei sehr warmer, hochsommerlicher Atmosphäre und dem Bewusstsein, dass in Leipzig Winter mit kalt-nassen Temperaturen ist und strebe dem leckeren Frühstücksbuffett mit herrlich duftendem Kaffee, frischem Toastbrot und einer wunderbaren Auswahl saftig-süßer Früchte zu. Flau gestimmter Magen, aber ordentlicher Appetit, das fordert zur Genesung den zügelnden Verstand. Also Toast mit etwas antibiotischem Honig, etwas Ananas und Banane und wenigstens eine Tasse Kaffee. :) Nach diesem gezügelten Genuss, galt es, mein Gepäck wieder in Flugreise fähigen Zustand zu bringen und im Hotel-Tresorraum abzugeben, um bis zur vereinbarten Abholung zum Flughafen um 14 Uhr noch die Umgebung des Hotels auf der Suche nach ein paar Souvenirs und noch ein paar Eindrücken zu durchstreifen. Mir der Situation bewusst, dass es hier nicht gerade vor Touristen wimmelt und es manche sehr verständliche Begehrlichkeit in Richtung westlicher Touristen gibt, versuchte ich mittels Sonnenbrille Augenkontakte zu vermeiden und mich eher zielstrebigen Schrittes als schlendernd durch die Straßen und über den Markt zu bewegen, was gut gelang. Schließlich sprach mich dann ein freundlicher, älterer Mann auf Englisch an und der Smalltalk erstreckte sich dann schnell über Religion, Politik, Klimawandel und der Empfehlung zu einem kleinen Kaufhaus, zu welchem er mich unbedingt begleiten wollte. Offensichtlich erwartete er für diese freundliche "Dienstleistung" eine monitäre Erwiderung, was ich allerdings geflissentlich überging. Der Souvenirladen voll afrikanischer Kunst zu moderaten Preisen war aber einladend und füllte mir eine mittelgroße Tasche mit hübschen Mitbringseln. Mein Verlassen dieses Ladens mit verräterischem Beutel ließ mich nun nicht mehr unbehelligt durch die Stadt streifen, sondern mir haftete nun quasi wie magnetisch vieläugige Aufmerksamkeit an und sofort wurden mir mehrfach auf der Straße zu meinen Füßen Leinwandzeichnungen ausgerollt, kleine Schnitzereien und Armbänder dargeboten, welche mir zum Freundschaftspreis überlassen würden und der Ernährung der armen Familie des Verkäufers und Linderung der erkrankten Frau dienen würden. Das brachte mir noch 2 Leinwandbilder ein, deren Preis ich von 25 auf 10 Dollar senkte, um dann schleunigst wieder in die abgeschirmte Ruhe des Hotels einzutauchen. Pünktlich um 14 Uhr erschien der Fahrer und es ging in einstündiger Fahrt von Arusha zum Flughafen mit noch mal eindrücklichen Bildern vom Straßenrand, welcher Fokus für geselliges Verweilen und Handel aller Art von Produkten ist. Pflanzen für den Garten, Snacks, Obst und Gemüse, Zuckerrohr, Kleidung, Türen, Tore, Zäune, Betten, Sitzmöbel, Särge, Brennholz usw., alles so in verschiedenster Weise in den Staub am Straßenrand gestellt, wo es zum Teil auch direkt produziert wird. Am frühen Nachmittag waren dann auch viele Kinder in Schuluniform auf dem Heimweg zu sehen. Unterwegs viele kleine Herden von Ziegen und Rindern in Begleitung ihrer Hirten, flächig ausgedehnt eine Vielzahl von in unterschiedlichster Qualität und Größe entstehender oder völlig unfertig verharrender Gebäude, tief eingeschnittene und zumeist trockene Flußbetten und aufragende Säulen der Termiten in der freien Landschaft oder auch in den Gärten. Auf der Straße auffällig viele Polizeikontrollen und zur Geschwindigkeitsbegrenzung häufige Asphaltwellen. Kleinere Straßenbauarbeiten wurden stets ohne Maschinen, sondern durch einen in der Glut der Sonne Spitzhacke schwingenden Straßenarbeiter verrichtet. Am Flughafen dann dem Fahrer 10 Dollar Trinkgeld gegeben, mir ist in der ganzen Zeit nicht recht klar geworden, wer eigentlich wie und für was entlohnt wird, zumindest scheinen Trinkgelder überall und fast generell ein wesentlicher Bestandteil der Entlohnung zu sein. Das Einchecken ging zügig, wobei das beständige und mehrfache Ausziehen der Schuhe etwas nervt. Bei einer nächsten Flugreise werde ich am Flughafen dann wahrscheinlich in Schlappen wechseln. Etwas speziell war, dass das Flugzeug eine halbe Stunde vorfristig startete und ich es erst gar nicht für meinen Flug gehalten hatte. Im Prinzip bestand dann auch freie Platzwahl, da das Flugzeug nicht mal zu einem Viertel ausgelastet war. In Addis Ababa einfliegend bei gerade untergegangener Sonne breitete sich die Stadt als breites Lichtermeer aus. Entspanntes Warten im sommerlich sehr warmen Addis auf den dann bis auf den letzten Platz gefüllten Flug nach Frankfurt. Über dem Mittelmeer leuchteten plötzlich die Signale zum Anschnallen und der Pilot egründete diese Sicherheitsmaßnahme dann mit dem Durchfliegen einer Gewitterfront. Entsprechend interessantes Wetterleuchten war dann auch in den Wolken zu beobachten. Ankunft dann im winterlich nass-kalten Frankfurt. Erfreulich, dass mein Gepäck vollständig vorhanden war. Am Gleis des Fernbahnhofes wartend, war dann auch der ICE richtig angezeigt, welcher mich zum Hauptbahnhof bringen sollte, allerdings mit etwas Verspätung angesagt. Er kam, ich stieg ein und schon ging's los. Verwunderlich, dass als nächster Halt im Waggon Limburg und nicht Frankfurt Hauptbahnhof angezeigt wurde. Die Nachfrage bei der freundlichen Schaffnerin ergab dann, dass wegen Baustellen und Verspätungen kurzfristig die Abfahrtgleise getauscht worden waren und ich nun im falschen Zug und in völlig falscher Richtung unterwegs war. Super! Am Durchgangsbahnhof Limburg ging mir bei schläfrig, frühmorgendlich, regnerischer Stimmung durch den Kopf, dass ich dort nicht länger verweilen würde. Der ab Februar als bis Frankfurt-Hbf. ausgeschilderte Zug endete dann überraschend aber schon in Frankfurt-Flughafen und es wurde zum Aussteigen gebeten, wohl wegen Bauarbeiten. Zum Glück war meine Fahrkarte eine flexible, ohne Zugbindung, die wohl einzig sinnvolle Variante bei der enormen Flexibilität des Fahrplans der DB heutzutage. So konnte ich ohne weitere Kosten umbuchen und saß eine Stunde später bequem in der mir gegönnten 1. Klasse in einer Direktverbindung nach Leipzig in einem Hochgeschwindigkeitszug, welcher trotz mehrfacher Haltepunkte nur 3 1/2 Stunden brauchte. In Knauthain angekommen, war es wieder mein großer Sohn, der mich mit Auto abholte und auf den Heckmann-Hof brachte, wo es bei einer heißen Tasse Kaffee ein erstes, angeregtes Berichten gab nach dieser außergewöhnlichen und ganz wunderbaren Reise. Und nun bin ich wieder zu Hause, reich beschenkt mit Eindrücken und Erfahrungen, dankbar allen lieben Menschen, welche mich unterstützten und bereit für neue, schöne Abenteuer! :)Read more

  • Day 10

    8.Tag, Abstieg u. Abschied

    February 1, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach einem letzten Frühstück mit dem heute nicht mehr ganz so flüssigen Porrige und einem Dankes- und Abschiedsgesang unseres Helferteams nach Verkündigung der Trinkgeldhöhe, ging's dann in 4 Stunden vom MWeka-Camp durch den Regenwald mit beeindruckend mächtigen Bäumen, 5m hohen Farnen und Affensichtung zum auf nur noch 1600m hoch gelegenen MWeka-Gate, wo uns teuer erstandenes Kilimanjaro-Bier erfrischte, die Parkverwaltung nach Prüfung uns die Urkunde über die erfolgreiche Besteigung des Uhuru-Peak ausstellte und unser Kleinbus wartete, um uns wieder nach Arusha zu bringen, unserem Ausgangspunkt für unsere Expedition. Unterwegs noch ein Stop an einem Nobel-Souvenirladen mit Gastronomie, wo wir unser ganzes Team noch auf ein Verabschiedungsgetränk einluden. Im Laden neben beeindruckender Schnitzkunst und Malerei auch aller möglicher, teurer Schmuck mit dem für Tansania typischen blauen Tansanit. Das an diesem Tag 2. und hier etwas höherprozentige Bier belegte meinen nur wenig Alkohol gewöhnten Körper mit einem ziemlichen Müdigkeitsschleier. Weiter ging die Fahrt dann vorbei an Gärten und kleinen Plantagen mit Kaffee und Bananen. Schließlich im Büro von Mauly Tours angelangt gab's ein kleines Willkommen, Austausch des Erlebten und ein leckeres afrikanisches Dinner, wohl von der Frau des Hauses bereitet. Danach dann in's Hotel, wo wir den Guides das dort aus Sicherheitsgründen verwahrte Trinkgeld für die gesamte Mannschaft überreichten und dann schlief ich erst mal für knapp 2 Stunden. Beim Abendbrot schlürfte ich dann nur einen Schwarzen Tee, da es mir ziemlich im Bauch rumorte. Schließlich verabschiedeten wir uns, da meine 4 Reisegefährten frühmorgens am nächsten Tag zum Flughafen abgeholt wurden, von wo sie noch gemeinsam für eine weitere Woche zum vergnüglichen Badeurlaub nach Sansibar fliegen würden. Ich telefonierte dann noch mit den Kindern zu Hause, nahm eine Dusche und sank dann erholsamen Schlaf, nachdem ich noch das Zimmer gewechselt hatte, da in dem vorherigen die Badezimmertür, nachdem ich sie eingeklingt hatte, auch für den emsig bemühten technischen Dienst des Hotels partout nicht mehr zu öffnen ging.Read more

  • Day 9

    7.Tag, Aufstieg zum Uhuru-Peak

    January 31, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 8 °C

    Punkt Mitternacht haben wir uns bei eisiger Temperatur aus dem Schlafsack geschält, unsere Sachen für die Träger (Porter) zusammengepackt, unsere Vitalwerte (Puls, Blutsauerstoffsättigung und Allgemeinbefinden) gecheckt, noch einen warmen Tee getrunken und Popcorn genascht, um dann, warm angezogen mit Handschuhen und Stirnlampe, den gut 4stündigen, steilen Anstieg bei zunehmender Kälte und abnehmendem Luftsauerstoff zu bewerkstelligen. Ein Mitglied einer vor uns aufsteigenden Gruppe, welche insgesamt Schwierigkeiten hatte, weswegen wir sie überholten, musste kurz vor'm Gipfel zurückbegleitet werden, da die Kraft nicht mehr reichte. Unsere wunderbaren drei Guides munterten uns mit afrikanischen Wechselgesängen auf und auch ich versuchte mich, wenn auch mit deutlich gemindertem Atem, in Lobgesängen. :) Selbst das Trinken im Gehen raubte den Atem und immer häufiger wurden tiefere Atemzüge nötig. Auch die zunehmende Kälte machte vor den dicken Fausthandschuhen nicht halt und einige Fingerspitzen waren nicht mehr zu fühlen. Erstaunlich, wie begrenzt doch Kräfte einfach aufgrund der Höhe sein können und die Herausforderung exponentiell wächst. Was für ein Augenblick und welches Glücksempfinden, als wir dann tatsächlich den Berggipfel erreichten und just in dem Moment das erste Licht der heraufdämmernden Sonne den Horizont in einem breiten, roten Streifen erglühen ließ! Ein lautes Jubeln, Umarmen und auf die Schultern Klopfen und Anstoßen mit heißem, kräftigendem Ingwertee. Nur kurz konnten wir jedoch verweilen, wollten wir doch noch zu dem höchsten Punkt des Gipfels, dem Uhuru-Peak aufsteigen, was noch mal eine gute Stunde unter wirklich harten Bedingungen bedeutete. Der letzte Aufstieg führte noch relativ steil hinauf und zog sich. Gefühlt aller drei Schritte musste ich auf der letzten Meile innehalten, mich auf meine Stöcke stützen und durch tiefe Atemzüge ausreichend Sauerstoff für die nächsten 3 Schritte gewinnen. Als jedoch das Ziel in Sicht kam, konnte ich noch mal alle Kräfte mobilisieren und marschierte trotzig und mit eisernem Willen durch. Was für ein Blick auf den teilweise verschneiten Krater, die Restbestände uralten Gletschereises, die Wolken und einen benachbarten Berggipfel und das alles im gleisenden Licht der aufgehenden Sonne. Schnell ein paar Umarmungen und Fotos und dann ging es auch schon gestreckten Schrittes den Berg wieder hinunter, um gesundheitlich nichts zu riskieren und schnell wieder in für den Organismus erträgliche Höhen zu kommen. Der Weg hinab führte dann sehr lang über eine steile Geröllhalde zu einem großen Camp, wo wir kurz rasteten und dann gut 3 Stunden ziemlich steil bergab und auch wieder in der Wachstumszone liefen bis zu unserem Camp, wo uns schon die von fleißigen Händen aufgebauten Zelte erwarteten. Zwischendurch ein ordentlicher Regenschauer und dann kurz vor dem Dinner noch ein Gruppenfoto mit unserem ganzen, wirklich tollen 25köpfigen Unterstützungsteam. In der Nacht dann schlief ich endlich mal wieder ordentlich durch. An diesem Tag waren wir 1000m aufgestiegen und ca. 2500m abgestiegen. :)Read more

  • Day 8

    6.Tag, Kibo Hut 4720m

    January 30, 2023 in Tanzania ⋅ 🌩️ 5 °C

    Nach einer wieder etwas quälend langen Nacht mit herrlichem Sternenhimmel und tausendfach glitzerndem Zelt von den vielen gefrorenen Regentropfen sind wir mit der aufgehenden Sonne aufgestanden, fühlten uns alle recht frisch und erwartungsvoll, ist es nun doch der Tag, an welchem wir um Mitternacht zum Gipfel aufbrechen werden. Beim bedächtigen Aufwärtsschreiten über diese vulkanische Steinwüste gehen mir, neben netten und humorvollen Gesprächen mit unseren sehr freundlichen Guides, Bilder und Gedanken durch den Kopf. Für Moses müssen es wohl äußerlich ähnliche Eindrücke gewesen sein, als er den Berg Sinai bestieg, wie auch für Jesus, als er in der Wüste von Satan versucht wurde, der ihm von dort die ganze Welt zeigte. Wir sind hier weit weg von der Welt und doch ist sie da in 4000m Tiefe am Fuße des Kilimanjaro zu sehen. Auch der Aufstieg zum Berg durch die verschiedenen Zonen erscheint sinnbildlich für das Leben. Am Anfang ist das üppig blühende Leben, welches wir mit einer gewissen Leichtigkeit springend, tanzend und zu manchem Wagnis bereit durchschreiten. Auf dem weiterführenden Pfad nimmt die Üppigkeit ab, wobei die Achtsamkeit für die Schönheit der eher vereinzelt zu findenden Blumen wesentlich für unseren Weg bleibt und die Erhabenheit des Seins ansich angesichts des urgewaltigen Berges in den Vordergrund tritt, zugleich aber auch die Notwendigkeit, achtsamer mit den eigenen Möglichkeiten und Ressourcen umzugehen und die Schritte behutsamer zu setzen, um nicht zu straucheln und die Kraft für die Fortsetzung des Weges zu bewahren. Erstaunlich, wie in gut 4000m Höhe einfach schon das Hineinquetschen des Schlafsacks in seinen Beutel zu einer merkwürdig anstrengenden Erfahrung wird. Achtsam und auf uns konzentriert, wie wir uns bewegen, was wir essen, wie wir uns warm halten und vor der Sonne schützen, wie wir die strapazierte Muskulatur pflegen und entlasten, kommen wir voran, Schritt um Schritt, welche nicht leichter werden, auf die Atmung achtend und tief berührt von der besonderen Schönheit und Erhabenheit der Landschaft, kommen wir immer mehr auf das Wesentliche konzentriert dem Gipfel, dem höchsten Punkt des Kilimanjaro aufwärts zustrebend immer näher, dem Uhuru Peak, was "Freiheit" bedeutet. - Einmalig und fantastisch ist es hier in einem Hochgebirgscamp zu zelten, um dann dem Moment des Sonnenaufgangs bei Erreichen des Uhuru über Stunden durch die Dunkelheit Schritt um Schritt entgegenzustreben.Read more

  • Day 7

    5.Tag,Third Cave Camp 3935

    January 29, 2023 in Tanzania

    Nach gutem Frühstück (warmes Porrige, Toasbrot, Melone, Rührei, gebratene Würstchen und Pancake), sind wir aus diesem romantischen, kleinen Camp mit tollem Rundumblick und bei etwas zugigem Wind der Sonne entgegen gestartet. Kurz danach ereilte uns die Botschaft über vorbeieilende Träger, dass die junge Frau des mutmaßlich englischen Pärchens, welche uns gestern noch mit einem entspannten, fröhlichen Lächeln gegrüßt hatte, in der Nacht so krank geworden war und sich dabei beständig übergeben musste, dass sie nun mit dem Hubschrauber abgeholt werden musste (für 3000 Dollar pro Person), welchen wir auch kurz darauf über den Kili einfliegen sahen. Es gibt so viele Möglichkeiten, welche einen hier ereilen und den Weg zum Gipfel verwehren können, was immer tragisch ist. Die Toilettenhäuschen hier erzählen einem viel über den Gesundheitszustand der Menschen im Camp, deren Treffsicherheit in die 20 x 20cm großen Abortlöcher deutlich zu wünschen übrig lässt. Und was man da so sieht und wenn man bedenkt, dass ja auch die Träger, welche bei der Essenbereitung zahlreich einbezogen sind, von entsprechenden Bazillen nicht verschont bleiben, dann gibt das einem schon zu denken, wenn man am reich gedeckten Tisch sitzt und es ist nicht unbedingt die Höhe, welche dann den Appetit etwas zügelt. Auch das Wasser hier entstammt nicht sprudelnd klaren Gebirgsbächen, sondern es sind eher kleine, stehende Wasserpfützen in den hier im Sommer ausgetrockneten Flußbetten auf dem Kili. Es war heute wieder eine schöne, knapp vierstündige Wanderung mit kleinen Kletterpartien. Beeindruckend sind immer wieder die Geröllfelder, welche übersät sind mit Steinen aller Größe bis zu hausgroßen Felsbrocken, welche in zeitlicher Relation betrachtet sich beständig bergab bewegen und wie für uns gerade in der Bewegung einzuhalten scheinen. Bei einem weiteren, kleinen Ausflug vom Camp überraschte uns heute mal ein allererster Regenschauer. Der regenabweisenden Funktion meiner neuen Fjall Raven Hose aus einem leipziger Outdoor-Laden sicher, war ich doch sehr überrascht und entsetzt, dass schon die allerersten Regentropfen direkt in den Stoff bis auf die Haut einzogen - so eine Sch...!Read more

  • Day 6

    4.Tag, zum Pofu-Camp 4020m

    January 28, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 5 °C

    Nachdem wir zum Abend wieder köstlich gespeist hatten, gab es einen wunderbaren Sternenhimmel mit dem vom Mond beschienenen, schneebedeckten Gipfel des Kilimanjaro zu sehen. Die Nacht war bei -5 Grad wieder von unangenehmen Wachstunden geprägt, während derer ich mich beständig von einer auf die andere Seite wälzte und in den Morgenstunden war dann der Schlaf auch noch mit einem bösartigen Traum gespickt. Immerhin vermeldete meine Garmin 7h Schlaf, was doch zu den 4 vorherigen schon mal prächtig ist. Na gut, zum Schlafen bin ich ja zum Glück auch nicht hierher gereist. Bei herrlichem Sonnenschein, der zügig alles auftaute, war das Camp nach gutem Frühstück und einer Katzenwäsche mit warmem Wasser schnell abgebaut und wir zogen bester Dinge los, gut 6 Stunden zum nächsten Camp auf dem Northern Circuit. Insbesondere bei jeder Steigung andächtigen Schrittes, wie in Kaffeebohnenschrittmaß, dem Berg unsere Ehrerbietung darbringend, wie im Sinne des Kanons "Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig.". Auch der Blick zu den Trägern verstärkte diese insgesamt sehr meditative Fortbewegungsweise. Sie überholten uns immer, aber doch ebenso sehr gemäßigten Schrittes und mit häufigen Pausen unterwegs seiend. Die einzige Art und Weise, den Berggipfel gesund zu erreichen und ebenso gesund wieder unten anzukommen. In der City von Leipzig würde man mit solcher Schrittfolge wohl so einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. :) Auf dem Weg, welcher über viele vulkanische Geröllfelder und über einige Felsformationen mit kleinen Kletterpartien führte, hatten wir bei durchgängigem Sonnenschein beständig auf der einen Seite den herrlichen Blick zum schneebedeckten Gipfel des Kili und zur anderen Seite 3000-4000m unter uns liegend auf die weiten Ebenen Tansanias und Kenias mit einzeln in der weiten Landschaft verteilt aufragenden Bergen, deren Gipfel einen Dunstschleier durchbrachen, welcher über dem hochsommerlichen Afrika lag. Auch die Wolken zogen in verschiedenen Formationen weit unter uns dahin. Über 4500m wächst hier ansich nichts mehr und macht deutlich, wie sehr doch alles vielfältige Leben wesentlich auf die Nähe des Meeresspiegels und die Tiefen des Meeres ausgerichtet ist. Im kosmischen Maßstab eine wirklich hauchdünne habitable Zone, welche so sehr verletzlich und auch für das Überleben der Menschheit so wesentlich ist. Ein Ausflug in diese "Mondlandschaft" hier oben ist spannend und schön, ein langer Aufenthalt unter solchen Bedingungen aber wenig lebenswert und wenig verlockend. Lasst uns, um Gottes und unserer selbst Willen und allen Lebens überhaupt diesen hauchdünnen und äußerst zarten, habitablen Bereich bewahren!Read more

  • Day 5

    3.Tag, Moir (Hut) Camp

    January 27, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 4 °C

    Nach mäßiger, ewig langer Nacht, entsprechend meiner Garmin schlief ich nur 4 Stunden, obwohl ich von 20 bis 6 Uhr im Zelt lag, las ein paar Kapitel in "Hippie" von Paulo Coelho, was aber auch nichts half, stand ich beim ersten Lichtglimmen am Horizont auf, ein wunderschönes Bild, den beschneiten Gipfel des noch sehr dunklen Kilimanjaro mit dem sich scharf abgrenzenden Lichtglühen über der Felsenkante zu sehen. Es war die erst Nacht mit Frost und mein bis -27 Grad geeigneter Schlafsack fühlte sich nicht übermäßig warm an. Als ich heute meine Sachen neu einsortierte, stellte ich fest, das meine wärmste Thermounterhose nicht dabei ist und ich könnte schwören, dass ich sie dabei hatte. Die Gedanken darum beschäftigten mich etwas. Dann gab es wieder ein wunderbares Frühstück, wenn auch bei gedrückter Stimmung, da es zweien von uns sieben richtig übel ging, sie hatten die ganze Nacht gekotzt und sahen schlecht aus, ein sportlicher Endzwanziger, ehemals angehender Fußballprofi und ein kleinerer Stämmiger, der schon in Nepal gewandert war. Ein Dritter stürmte dann auch noch aus dem Zelt, um sich zu entleeren, wonach es ihm aber zum Glück wieder gut ging. Die 2 Ersteren mussten wir zurücklassen und zogen nun zu fünft mit 2 Guides weiter. Heute wanderten wir durch Hochmoorlandschaft bei blauem Himmel immer dem Sonne beschienenen Kilimanjaro entgegen, bis wir auf felsigen Untergrund kamen und der Gipfel des Kili verschwand. In den Felsen gab es etliche kleinere Höhlen und auf immer neuen Felsplateaus, die wir erreichten, tolle Aussichten zurück über das weite Land. Auch durchstreiften wir typische Vulkanfelder mit vielen sehr großen und fast runden Steinen, welche der Vulkan vor ewigen Zeiten mal ausgespien hat. Als wir eine Felsformation streiften, kamen wir an einer recht großen Höhle vorbei, welche gezielt von Gebirgsbuffallos aufgesucht wurde, da sie dort das Salz des Vulkangesteins abschleckten, welches Magnesium und Kalzium enthält. Nach reichlich 5 Stunden für ca. 10 km erreichten wir auf einer Höhe von 4140m das Moir-Hut-Camp, wo wir wieder ein köstliches Lunch samt Pizza erhielten. Danach und nachdem wir das Innenleben unserer Zelte hergerichtet hatten, stiegen wir für knapp 2 Stunden noch ein gutes Stück als Höhentraining auf. Der Lohn war wieder ein herrlicher Ausblick. Jetzt, wo inzwischen die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, wird es schlagartig sehr kalt und ich werde mich noch für eine heiße Schkolade und zum Lesen in's Gemeinschaftszelt setzen, bis es 19 Uhr wieder ein warmes Abendbrot gibt.Read more

  • Day 4

    2.Tag, zum Shira Camp I

    January 26, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 15 °C

    Am Abend saßen wir bei gutem Essen eine ganze Weile zusammen, um gege 22 Uhr in die Zelte zu kriechen. Ich hatte zwar kein Einzelzelt gebucht, habe aber eines ganz für mich erhalten. :) Das Essen zum Abend, Kartoffeln, Gemüse und frittiertes Rindfleisch lag dann doch etwas schwer im Magen. Nach Mitternacht tobten ein paar Affen auf der Suche nach Essensresten durch's Lager und kurz nach 6 Uhr bei tiefer Finsternis und am Himmel funkelnden Sternen, hier mindestens 5x mehr als in Dtld., wurde ich aus dem Tiefschlaf zum Frühstück geweckt. Abends und morgens wurde uns samt Seife für jeden separat warmes Wasser vor's Zelt gestellt. Dann wurde an den mit Tischtuch und Servietten und mit Klappsesseln umstellten und reichlich gedeckten Tisch in's Speisezelt geladen. Warme Porrige-Suppe, Toast-Brot mit Rührei und Würstchen, Marmelade, Honig, Erdnussbutter, Margarine, frische Melone, Kaffee, Tee, Schokoladen- und Milchpulver, all das war aufgetafelt. Nach dem Frühstück gab's noch das täglische Lunchpaket, abgekochtes Wasser für unsere Trinkblasen und das tägliche Gesundheitsprotokoll samt Puls- und Sauerstoffsättigungsmessung. All das trugen die Träger jeden Tag und hatten samt frischen Eiern für 8 Tage alles dabei. Sie bauten noch unsere Zelte ab und wir zogen los. Natürlich eilten die Träger vorweg und immer, wenn wir in ein neues Camp kamen, waren unsere Zelte bereits aufgebaut, die selbstaufblasenden Liegematten hineingelegt samt unserem Gepäck und unsere Versorgungsmannschaft war schon bei fröhlichem Gelächter im Küchenzelt am Köcheln. Zum Mittag dann eine sämige Gemüsevorsuppe, Nudeln, Gemüse und Hähnchenkeule - wahrscheinlich hatten sie in der brütenden Sonne unterwegs die Eier ausgebrütet. :) Wir waren in der Zwischenzeit 5 Stunden auf Kammwegen und durch Flusstäler wandern, sahen im reichlich mit Feenhaar ausstaffierten Bergwald Affen durch die Baumwipfel springen, bevor wir die Hochmoor-Heidelandschaft durchwanderten. Unser Pfad, immer wieder seitlich mit leuchtenden Blüten aus Gottes Hand beschmückt, welche uns "Karabuni sana!" (Ihr seid sehr willkommen!) zuriefen. Und so gelangten wir dann zum auf einer Hochebene gelegenen Camp mit Blick auf den mit Schnee bedeckten Gipfel des Kilimanjaro und einen zur Nacht zu erwartenden weit gespannten Sternenhimmel mit bei Neumond viel mehr Sternen als ich jemals zuvor in meinem nun 56 Jahre währenden Leben zu sehen bekam.Read more

  • Day 3

    1.Tag, Mti Mkubwa Camp

    January 25, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 32 °C

    Nach dem abendlichen Schock, dass meine Powerbanks in Frankfurt dem Gepäck entnommen waren und ich mich schon mit super Fotohandy auf dem Berg ohne Ladung sah, hat mir unser Main-Guide Albano nun eine geborgt. Nach der sehr komfortablen Nacht in dem super gesicherten Hotel und supersüßen Sprachbotschaften meiner kleinen Kinder, wie sehr sie mich lieb haben und vermissen, sind wir 3 Stunden im Kleinbus zum Ausgangspunkt unserer Bergbesteigung gefahren und sahen unterwegs nicht nur Massen von Störchen, sondern auch Giraffen und Zebras und viele bunte Eindrücke vom Leben der Menschen hier. Nach leckerer und reichhaltiger Stärkung sind wir dann gut 3 Stunden auf verschlungenem Pfad, durch urwüchsigen Wald und dem Erspähen von ein paar Affen in den Baumwipfeln zu unserem ersten Camp aufgestiegen. Beständig freundliches Grüßen bei Begegnungen mit "Jambo, jambo!" (Hallo), "Akuna Matata!" (Nimm's mit Leichtigkeit!) und stetige Rufe "Pole, pole!" (Langsam!), begleiteten uns. Am Camp angekommen, hatten unsere Träger schon die Zelte aufgebaut, Schlafmatten bezogen und brachten uns Wasserschüsseln mit Seife zum Waschen, während der Koch sich inzwischen an die Essensbereitung machte und wir schon mal Popcorn gereicht bekamen - alles sehr fürsorglich. :)Read more

  • Day 2

    Mitten in Afrika

    January 24, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 30 °C

    So mitten in Afrika anzukommen, bedeutet, in eine doch ganz andere Welt tief einzutauchen, berührend mit fantastischen, schönen, interessanten und sehr bedrückenden Eindrücken. 40km Landstraße am Kilimanjaro zeigen ein eher ländliches Leben und das jetzt hier in der Trockenzeit bei 35 Grad. Es wirkt alles in so vielfacher Weise als heiß, bunt, arm, überall Menschengruppen im Schatten, dürr, staubig, ausgetrocknet und selbst die Ziegen und Rinder, welche in kleinen Gruppen von Hirten begleitet werden, sind ausgemergelt und haben alles Gras, das sie suchen, längst schon gefunden und aufgefressen, wenn es nicht die Hitze der Sonne schon so hinwegnahm. Ein Willkommen im Büro von Mauly-Tours, geleitet von einem hellhäutigen Tansanianer mit indischen Wurzeln, wo wir ein Briefing erhalten. Dann, ziemlich erschöpft von all dem Gesehenen und Erfahrenen, am späten Nachmittag die Ankunft in einem unerwartet komfortablen, kleinen Hotel, umgeben von einem hohen Zaun mit Stacheldraht-Elektrolyzen obenan, inmitten all der Armut und kleinen Hütten. Morgen geht's dann an den Berg.Read more

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