Am zyprischen E4 🌿

ноября - декабря 2024
Liebster Weitwanderweg E4, was habe ich dich vermisst! Schon klar, so gaaaanz komplett bin ich ihn von Tarifa in Spanien nach Larnaka auf Zypern nicht gelaufen, aber so genau muss man das ja nun wirklich nicht nehmen :) Читать далее

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  • Paphos I

    15 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ☀️ 23 °C

    Schon früh am Morgen hebt die Maschine vom Flughafen Wien in Richtung Paphos, Zypern, ab. Was mich auf der drittgrößten Mittelmeerinsel erwartet, weiß ich zugegeben nicht so recht, denn in diese Region hat es mich bisher noch nicht verschlagen. Doch schon bei kleinster Recherche steht fest: Dieses Land kennt Kultur wie kaum ein zweites!

    Ob persisches, römisches, griechisches, byzantinisches, osmanisches, venezianisches, genuesisches, britisches oder türkisches Reich – sie alle und noch viele mehr haben bereits über die zyprische Insel geherrscht und ihren kulturellen Einfluss hinterlassen. Noch heute finden sich zahlreiche Spuren vergangener Tage auf Zypern. Was leider auch zu finden ist, ist ein geteiltes Land. Der Süden des Landes ist griechisch geprägt und nennt sich Republik Zypern. Mitten durch die Hauptstadt Nikosia verläuft eine Grenze, inklusive Pufferzone der NATO. Alles nördlich davon heißt Türkische Republik Nordzypern.

    Meine Reise beginnt zunächst in Paphos, einer südwestlichen Hafenstadt. Hier soll der E4 beginnen. So ganz sicher bin ich mir über diese Tatsache nicht, denn allzu viele Informationen lassen sich darüber nicht finden, ob es den Weg tatsächlich gibt. Aber mehr dazu später, denn zuvor sehe ich mir in Ruhe mal Paphos an.

    Ich schlendere bei klassischem Novemberwetter von 22° durch die sonnige Stadt, lasse die ersten Eindrücke auf mich wirken, gönne mir den ersten Halloumi-Pita und finde schließlich direkt vor dem Meer die Ausgrabungsstätte der Königsgräber von Nea Paphos. Hier lassen sich hellenistische Gräber aus dem 3. Jahrhundert vor Christus entdecken und so ganz nebenbei ein paar Kätzchen streicheln 🐈

    Gerädert vom langen Tag genieße ich noch den Sonnenuntergang am Meer und mache mich nach einem Besuch in einem Café auf ins Hostel, wo ich mehr als zeitig ins Bett hüpfe 😴
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  • Paphos II

    16 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ☀️ 22 °C

    Frisch ausgeruht, zumindest frischer als am Vortag, streife ich erneut durch die Stadt. Ich mache mich auf die touristischere Gastromeile, werfe hier und da nochmal einen Blick hin, zeige mich skeptisch gegenüber der Weihnachtsbeleuchtung und lande schließlich im riesigen archäologischen Park 🏛️

    Das Ausgrabungsgebiet ist ebenso umzäunt wie die gestrigen Königsgräber und schließt ebenfalls an der Küste an. Hier befindet sich etwa ein Drittel der antiken Stadt Paphos. Neben Bodenmosaiken mit mythologischen Darstellungen finden sich auch Reste römischer Villen, ein Theater und eine byzantinische Festung. Auch wenn es sich selbstverständlich nur um die Überreste handelt, lässt es mich dennoch beeindruckt zurück.

    Als ich schließlich fast vor Hunger platze, löse ich mich nach fast drei Stunden von der Ausgrabungsstätte. Auf dem Rückweg zum Stadtkern stolpere ich über weitere Höhlen und Katakomben byzantinischer Herkunft sowie über eine unterirdische Kirche. Alles ist nicht groß beworben oder beschriftet und zudem frei zugänglich.

    Nach Speis und Trank erkunde ich noch ein wenig die Stadt und ende schließlich an einer weiteren Kirche, die im Licht des Sonnenuntergangs untertaucht.

    Zurück im Hostel treffe ich auf Reinhard, einem etwa gleichaltrigen Salzburger, der mittlerweile seit sieben Monaten durch Zypern wandert. Er hat dabei nicht nur den E4 erkundet, sondern ist zudem seit mittlerweile zwei Jahren unterwegs und war dabei unter anderem auf Wanderstrecken in Griechenland, Jordanien und Israel – und das Ganze ohne Handy oder andere elektronische Unterstützung 😮
    Also da zücke ich doch meinen imaginären Hut!
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  • Am E4: Paphos -> Agia Varvara

    17 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ⛅ 19 °C

    Ja, was soll ich schon sagen – ich bin ein Opfer meiner selbst 🤷🏼‍♂️

    Der Wetterbericht lässt verlautbaren, dass es in den Nachstunden stürmen und der ganze Tag von Regen begleitet werden soll. Erst am darauffolgenden Morgen soll es das gewesen sein mit diesem ekeligen Nass, das ich so gar nicht mag 🌧️
    Daher entscheide ich, schlau wie ich bin, erst am morgigen Tag mit der Wanderung zu starten. Doch als nach einem sehr ausgedehnten Schlaf und einem gemütlichen Frühstück der Himmel verdächtig blau und beinahe wolkenlos scheint, packt mich meine FOMO, also die Angst, etwas zu verpassen. Ich packe zügig meinen Rucksack, begebe mich zum Busbahnhof und warte dann besinnliche zwei Stunden, bis der nächste Bus zum Flughafenareal fährt 🚌

    Um 13.30 Uhr ist es dann aber doch soweit – E4, here we go! Ich habe mich natürlich gewissenhaft vorbereitet und die Tourdaten auf mein Handy geladen. Der Streckenverlauf ist mir schon mal suspekt, schließlich soll ich eine 3 km lange Schleife laufen, ehe ich, ja genau, wieder fast am Startpunkt ankommen soll. Naja, klingt wenig durchdacht, aber wer weiß, vielleicht findet sich dort ja der offizielle Startpunkt des E4. Da dort natürlich genau gar nichts ist, baue ich mir schnell selbst eine Markierung und schieße schließlich zurück zum Flughafen. Und ja, man glaubt es kaum, DORT findet sich tatsächlich ein offizielles Zeichen 🙄

    Tja, dumm gelaufen, im wahrsten Sinne des Wortes. Egal, ich folge zunächst der rudimentär vorhandenen Spur zwischen Küste und Flughafengelände und erreiche anschließend einen Mix aus Plantagen, Müllhalden und verwachsenen Irgendwas – fein dekoriert mit Müll. E4, das kannst du hoffentlich die kommenden Tage besser!

    Da die Sonne bereits kurz nach 16.30 Uhr untergeht, schaffe ich nur wenige Kilometer. Und da sich der Regen dann doch immer mal wieder zeigt, beschließe ich, mein Zelt aufzubauen und mich aufs Wesentliche zu konzentrieren – Regeneration ☝🏻

    heute: 12,2 km, 96 hm
    gesamt: 12,2 km, 96 hm
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  • Agia Varvara -> Koili

    17 ноября 2024 г., Кипр ⋅ 🌧 17 °C

    Nach einer regenreichen Nacht stelle ich mich schon auf das Schlimmste ein: knöcheltiefer Matsch, durchnässtes und verdrecktes Zelt, Regenschauer beim Zeltabbau. Doch nichts davon trifft wirklich zu. Klar, ein bisschen Dreck ist da, aber insgesamt ist es eigentlich top. Ausgesprochen hilfreich ist dabei auch die Wasserversorgungsanlage, die mir bei dem gröbsten Schmutz gute Dienste leistet. Nichtsdestotrotz brauche ich für das Abbauen des Zeltes, das Reinigen und Frühstücken beinahe zwei Stunden. Das ist auf jeden Fall ausbaufähig! 😵‍💫

    Frisch zusammengepackt gehe ich los, ziehe mir aber keine zwei Minuten später bereits die Regenjacke an. Denn es beginnt zum ersten Mal kurz zu regnen. So schnell wie der Regen kam, so schnell verschwindet er auch wieder. Stattdessen kommt die Sonne raus und mit ihr die Wärme. Regenjacke also wieder aus. Hoppla, zehn Minuten später erneut Regen, gefolgt von Sonnenschein. Dieses Spiel ist der heutige Dauerbrenner und endet selbst am Abend noch nicht. Zusatz: heftiger Regen zwischendurch ☂️😖

    So nass, so gut. Dazwischen finden sich immerhin auch längere trockene Phasen, sodass ich die Landschaft ein wenig begutachten kann. Ich fühle mich oft an Andalusien erinnert und vermute hinter jeder Ecke eine Olivenplantage. Doch bisher finden sich deutlich weniger Plantagen, und wenn, dann sind es Weinreben, Johannisbrotbäume, Zitrusfrüchte, Neem- und Mandelbäume 🌿

    Am Wegesrand treffe ich auf einen 70-jährigen Bauern, der gerade ein Päuschen macht. Er erzählt mir von der Landwirtschaft und von der geopolitischen Vergangenheit und Gegenwart Zyperns. Gespräche mit Einheimischen auf Englisch konnte ich in Andalusien leider nie führen, das ist in Zypern hingegen deutlich einfacher!

    Da ich leider durch kein Dorf mit Lebensmittelladen oder Café streife, behalte ich meinen Hunger bis 15.00 Uhr auf. Denn so früh errichte ich schon mein Zelt und koche schnell etwas, ehe es wieder zu regnen beginnt. Und ja, Glück gehabt – denn danach regnet es mal so richtig und es will gar nicht mehr aufhören. Morgen bitte mehr von diesem Sonnenschein, von dem alle reden! 🥺

    heute: 23,6 km, 817 hm
    gesamt: 35,8 km, 913 hm
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  • Koili -> Pegeia

    19 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ☀️ 18 °C

    Oh, was für ein wunderbarer Tag! Und damit meine ich nicht nur den Sonnenschein, der mich den ganzen Tag lang umgibt, sondern auch, dass (endlich) tierische Liebe am Programm steht 💛

    Doch zunächst mal brav von vorne weg. Mein gestriges Plätzchen stellte sich als perfekt dar, denn zum einen konnte der Regen gut im Boden versickern, und somit kam es zu keiner morgendlichen Matschkatastrophe. Zum anderen konnte von der einen Seite der Wind nicht an und von der anderen die Morgensonne sehr wohl! 🌞

    Ich starte guter Dinge in den Tag hinein, weiß ich doch, dass in nur wenigen Kilometern eine Bäckerei auf mich wartet. Da leider niemand Englisch spricht und mein Griechisch noch nicht einmal erfunden wurde, bestelle ich auf gut Glück und erhalte einen Mikroespresso mit einem halben Zentimeter Kaffeesatz und dazu fünf vermeintliche Schokocookies. Nur dass die Dinger härter als Zement sind und noch dazu die Schokolade außerordentlich pfefferähnlich schmeckt. Ich habe keine Ahnung, was ich da gerade versuche zu essen 🤷🏼‍♂️

    Aber was soll’s, es geht weiter ins Hinterland. Ich komme an richtig schönen Aleppo-Kiefern, Monterey-Zypressen und Olivenbäumen vorbei, die hier eine stattliche Größe erreichen. Die Natur weiß heute schon viel mehr zu gefallen, doch über das riesige Müllproblem kann ich nicht hinwegsehen. Ich wurde wirklich noch nirgends in Europa mit einer schlimmeren illegalen Müllentsorgung konfrontiert als hier. Schade, dass hier scheinbar absolut nichts dagegen unternommen wird 🤨

    Zum Glück komme ich aber zu vielen schönen Begegnungen, die mich auf andere Gedanken bringen. Da wären zum einen die bisherigen Hundebegegnungen. Denn die Hunde zeigen sich durchaus sympathisch. Der klassische Hund bisher so: „Glaub bloß nicht, dass ich mich vor dir verstecke! Denn wenn du erst an mir vorbei bist und ich dir einen Sicherheitsvorsprung von 15, mein lieber, doch 20 Metern gegeben habe, ja dann pass bloß auf! Denn wenn es wirklich sein muss, dann, ja dann bell ich sogar! Ja genau, hau bloß ab, denn ich hab hier das Sagen!“ 🐶

    Deutlich nahbarer und neugieriger zeigen sich kleine Ferkel, die aus ihrem Gehege rausgeschlüpft sind und in der Gegend herumwuseln. Neugierig und super skeptisch – eine beliebte Kombination, habe ich mir von Johnny sagen lassen 🐷

    Und zu guter Letzt natürlich die Götter Zyperns – Katzen. Als ich die allerletzten Meter mache und an einer kleinen Kirche vorbeikomme, scharen sich drei unwahrscheinlich verschmuste Katzen um mich herum. Sie legen sich mit ihren Schmuseeinheiten so ins Zeug, dass ich beschließe, direkt am Kirchengelände zu bleiben. Zum einen ist die Kirche geöffnet (hallo Strooom 👋🏼), zum anderen ist das Gelände traumhaft und perfekt für eine Nacht ohne Zelt geeignet. Meeresblick inklusive Sonnenuntergang, ein unterdachtes Nebengebäude, sollte es regnen, mehrere Tische mit Bänken, Wasserversorgung und Spülbecken, Toiletten und wärmeflaschenähnliche Katzen! Herz, was willst du mehr?

    heute: 28,6 km, 747 hm
    gesamt: 64,4 km, 1.660 hm
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  • Pegeia -> Akama National Forest Park

    20 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ☀️ 19 °C

    Was für eine Nacht! 😵
    Jedem, der gerne etwas gegen ruhigen und entspannten Schlaf hat, kann ich nur Katzen empfehlen! 🐈

    Nachdem ich beinahe drei Stunden am gemütlichen Lesesessel, eng umschlungen und friedlich kuschelnd mit den drei Katzen, dasitze, nehme ich mir die Polster vom Sessel, stelle zwei Bänke gegenüber und lege mich lediglich mit meinem dünnen Schlafsack-Inlett zum Schlafen hin. Wer jetzt denkt, die Katzen kommen brav herbei, um zu kuscheln, der irrt. Und zwar gewaltig. Natürlich nicht, denn nun ist es scheinbar an der Zeit, herumzuspringen, über mein Gesicht zu steigen, in meine Zehen zu beißen und sich gegenseitig zu attackieren. Eine dreiviertel Stunde später hat dann doch jeder sein Plätzchen gefunden, und so kehrt erstmal für einige Stunden Ruhe ein. Zumindest bis zu dem Moment, wo ich mich etwas umdrehen möchte. Meine Damen und Herren, scheinbar der Aufruf zur neuen Spielrunde! 🫠

    Irgendwann beruhigt sich die Angelegenheit, als mir aber gegen 03:00 Uhr dann doch kalt wird, packe ich alle zusammen und lege mich doch in die Kirche. Mit von der Partie sind die drei Krawallos – dieses Mal aber nur von kurzer Dauer, denn ich werfe sie nach weiterer Lärmbelästigung schließlich raus. Als ich mich wieder hinlegen möchte, sehe ich hinter dem Altar, bei der Sakristei, ein helles Licht. Ich stecke meinen Kopf in die angelehnte Tür und wumms, plötzlich gehen die Alarmglocken los. Es reißt mir fast die Füße aus, so sehr erschrecke ich! Ich laufe zu meinen Sachen, schnappe mir alles auf einmal und laufe so schnell ich kann hinaus zu meinem alten Platz. Der Alarm endet zum Glück nach einer Minute, dafür hört man nun umso lauter mein Herz pochen – bin ich froh, als die Nacht vorbei ist 😅

    Trotz der Widrigkeiten nehme ich schweren Herzens Abschied von den Rabauken und ziehe weiter. Bereits nach zwanzig Minuten komme ich an einer Schlucht vorbei, die ich ohne meinen Rucksack erkunden beginne. Im Canyon wachsen überraschend viele und vor allem mächtig große Bäume. An der engsten Stelle ragen beidseitig die Felswände imposant empor. Zurück am Weg komme ich nun endlich ans Meer, genehmige mir ein Bad und versuche, mit meinem Handy unter Wasser zu fotografieren. Das geht ja schließlich, wie ich in Skandinavien erfahren und erfolgreich ausprobiert habe. Aber Überraschung – ich bin dumm und Handys mögen gar kein Salzwasser 🫣

    Ein paar Stunden später beginnt das Handydisplay, ungewohnte Farben anzunehmen, begleitet mich aber brav noch bis zu meinem abendlichen Zeltplatz. Doch dann wird es schwarz und mag nun gar nicht mehr. Ich bekomme leicht Panik, doch zum Glück ist es morgen nicht allzu weit zurück in eine Ortschaft. Den Weg dahin finde ich bestimmt – doch was bedeutet meine Fahrlässigkeit nun für meine restliche Wanderung?! 🫤

    heute: 30,5 km, 443 hm
    gesamt: 94,5 km, 2.103 hm
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  • Akama NFP -> Bath of Aphrodite / Polis

    21 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ⛅ 22 °C

    Etwas unrund mache ich mich heute auf den Weg ins Ungewisse. Doch zuvor versuche ich mein Zelt bestmöglich trockenzuschütteln, nachdem es in der Nacht einmal mehr geregnet hat.

    Ohne Karte ist die Wegfindung schon nach etwa 200 Metern das erste Mal eine Herausforderung. Der Weg gabelt sich dreifach: Nach links könnte es zum Leuchtturm in den Norden gehen, geradeaus direkt zum Meer und nach rechts wohl auch irgendwohin. Ich entscheide mich fürs Meer, komme an einer Ziegenherde vorbei und treffe zudem auf einen Bauern, der mir den Weg weist 🐐

    An der Küste lande ich direkt an der wunderschönen Blue Lagoon, wo das Wasser azurblau ist und eigentlich für einen deutlich längeren Aufenthalt einlädt. Ich bin etwas zwiegespalten, gehe aber schließlich weiter nach Bath of Aphrodite, wo genau in dem Moment ein Bus nach Polis zur Abfahrt bereitsteht, als ich ankomme 👋🏼

    Polis ist ein kleines Städtchen, hat aber dank des Tourismus alles, was das Herz begehrt. Mein Herz begehrt es nach einem Handyshop, den ich zum Glück dank ein paar hilfsbereiter Einheimischer finde. Ich gebe mein Handy ab und erhalte sogar ein Ersatzhandy! Das kann zwar nicht viel, und damit meine ich wirklich nicht viel, aber das SMSen funktioniert und das Navi/Internet ebenso, zumindest so halbwegs! Ich bin vorerst auf jeden Fall etwas erleichtert und nicht mehr ganz so verloren.

    Nachdem ich mir eine Unterkunft suche und ausgiebig dusche, erkunde ich noch etwas die Stadt. Vorerst heißt es ohnehin mal abwarten, ob mein wassergeschädigtes Handy reparierbar ist 😣

    heute: 9,2 km, 153 hm
    gesamt: 103,7 km, 2.256 hm
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  • Polis / Bath of Aphrodite

    22 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ⛅ 22 °C

    Abwarten und Kaffee trinken, lautet heute die Devise ☕️

    Nachdem ich aus dem Hotel ausgecheckt habe und meinen Rucksack zuerst einmal zurücklasse, ziehe ich einmal mehr durch Polis. Ich mache mich zum etwa 20 Minuten entfernten Strand auf und durchquere dabei den vor drei Jahren aufgegebenen Campingplatz. Immer wieder gespenstisch, wenn Orte einfach verlassen werden, alles zurückgelassen und sich selbst überlassen wird. Am Strand ist nichts bis wenig los. Ich hüpfe schnell ins Meer und genieße die nächsten Stunden mit einem Buch in der Hand.

    Gegen 16:00 Uhr erhalte ich den Anruf vom Handyshop. Der Display ist da, das Handy schaltet sich aber alle drei Minuten aus. Er will es mit einem anderen Akku versuchen, den er aber erst am Montag bekommt.

    Hmmm, nun heißt es einen Entschluss zu fassen. Ich packe schnellentschlossen meine Sachen, nehme den Bus nach Bath of Aphrodite und baue mein Zelt neben einem Glamping-Resort auf. Raphaela ist so lieb (Danke!) und schickt mir detaillierte Screenshots von den nächsten beiden Etappen via Mail, und somit steht es fest: Ich kehre morgen auf den E4 zurück! Denn da die Strecke glücklicherweise ohnehin in einem ausgedehnten Halbkreis um Polis herumführt, kann ich am Montag problemlos einen Bus nach Polis zurücknehmen 🚌
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  • Bath of Aphrodite -> Kritou Tera

    23 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ☀️ 23 °C

    Back on Track! In voller Vorfreude stelle ich mir den Wecker schon auf 05:00 Uhr und schaffe es, in einer Stunde gesattelt und gesättigt zu sein. Es kann also losgehen 🤸🏼‍♂️

    Dass ich heute nochmal um eine Stunde früher aufstehe, hat zwei Gründe: Zum einen will ich an meinem Plätzchen nicht auffallen und deswegen alsbald zusammenpacken, und zum anderen möchte ich den Sonnenaufgang erleben. Der Sonnenaufgang ist aber eher ausbaufähig - dafür scheint die Sonne den ganzen Tag über. Nicht ein Wölkchen ist am Himmel, dafür ist die Sicht aber auch etwas diesig.

    Für die ersten sechs Kilometer lasse ich meinen Rucksack zurück, denn ich begebe mich nochmal zurück Richtung Blue Lagoon. Ganz so weit gehe ich dann zwar nicht, aber zumindest möchte ich ein paar nette Fotos machen – naja, was halt die zehnjährige Handykamera hergibt. Aber ich kann mich absolut nicht beschweren, die ist durchaus gut! Außerdem bin ohnehin einfach froh, wieder wandern gehen zu können! 🥾

    Zurück beim Rucksack gehe ich den sogenannten Aphroditetrail entlang, doch nicht, bevor ich meine Hände und mein Gesicht im Aphrodite-Bad/Tümpel wasche – das soll nämlich für Glück und Schönheit sorgen, was ich gerne mitnehme! Der Trail geht stetig bergauf und findet seinen Höhepunkt an einer riesigen, beeindruckenden Eiche! Ich latsche nach einer Verschnaufpause weiter und sammle weiter Höhenmeter, ehe ich zu allen drei Seiten der Halbinsel das Meer sehen kann. Dieser Ausblick begleitet mich den ganzen Tag immer mal wieder. Ich treibe mich mittlerweile auf etwa 600 hm herum und verlasse allmählich das Natura 2000-Gebiet, was sich schnell daran erkennen lässt, dass wieder die landwirtschaftlichen Flächen beginnen und erste Häuser und Siedlungen zu sehen sind. Und ja, auch damit, dass die Vermüllung deutlich zunimmt.

    Kurz vor Ende meiner Tagesetappe streife ich durch den Ort Dhrousha. Hier kommt es zur ersten Hundeattacke! Also zur ersten Schmuseattacke! Eine Schäferhündin kommt schwanzwedelnd auf mich zu und legt sich sofort auf den Rücken, um ordentlich durchgekrault zu werden. Diesen Wunsch erfülle ich nur allzu gerne! Nach einiger Zeit muss ich aber weiter, ziehe in den kleinen Ort Kritou Tera und finde dort eine sehr nette Taverne, wo ich mir noch ein 630 ml großes Bier gönne – hoppla, schnelle Rauschgefahr! 🥴

    Bei Einbruch der Dunkelheit verabschiede ich mich und schlafe ausnahmsweise in einem verlassenen Gebäude, einen ehemaligen Kiosk. Denn zum einen soll es in der Nacht wieder regnen, und zum anderen ist morgen wieder Jagd, und ich will nicht um 04:00 Uhr aufstehen, um mich aus dem Staub und in der Dämmerung in Schusslinie zu bringen. Jaja, hier ist an alles zu denken! 💡

    heute: 32,9 km, 1.100 hm
    gesamt: 135,7 km, 3.356 hm
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  • Kritou Tera -> Lysos

    24 ноября 2024 г., Кипр ⋅ ☀️ 13 °C

    Hui, was für ein Lüftchen! Nein, nein, kein Lüftchen der Berliner Art, sondern schlicht und ergreifend Wind 🌬️
    Schon in der Nacht wird es draußen deutlich frischer. Zwar bleibt der angekündigte Regen aus, doch der Wind nimmt deutlich zu. Da lässt es sich in meinem bescheidenen Häuschen gut aushalten! Vor allem habe ich keinen Stress, zusammenzupacken, was sich in ein wenig extra Schlaf investieren lässt.

    Nachdem ich mich aus Kritou Tera verabschiede, bin ich umso froher, die Nacht nicht draußen verbracht zu haben. Denn egal, wohin man in diesem Fall hört, überall werden Schüsse abgegeben. Die Jagd ist schon im vollen Gang, und so kommt es mir gelegen, dass mehr als die erste Hälfte der heutigen Etappe dem Straßenverlauf folgt – so bin ich auf jeden Fall sicherer als im Gebüsch.

    Kurz vor Goudi schnappe ich mir zwei süße Mandarinen von einem übervollen Baum. Als ich mir im Ort meine verklebten Hände waschen möchte, das öffentliche WC aber geschlossen ist, hält eine etwa 70- bis 80-jährige Frau mit ihrem Auto neben mir an und fragt mich, ob ich denn etwas brauche. So schnell kann ich gar nicht schauen, und schwupp, sitze ich schon bei ihr im Auto, fahre etwa 300 Meter zu ihrem Haus und darf einfach so ihr Badezimmer benutzen. Als ich zurück in die Küche komme, bietet sie mir einen Tee an, macht mir Spiegeleier und reicht mir dazu noch Brot, Butter, Haloumi, Tomate und eine Khaki! Ich kann gar nicht fassen, was mir geschieht! Noch vor einem Moment habe ich die Zyprioten wegen ihres Umgangs mit den Tieren und der Natur verflucht, und nun sitze ich als Fremder in einem Haus und erfahre solch eine Gastfreundlichkeit! ☺️

    Wir unterhalten uns eine Weile, und sie erzählt mir ein wenig von sich, vom Leben auf Zypern, der Angst vor Krieg und Klimakrise und von der griechisch-orthodoxen Fastenzeit. Zum einen isst sie weder Mittwoch noch Freitag tierische Produkte, zudem verzichtet sie 40 Tage lang vor Weihnachten und 50 Tage lang vor Ostern auf alle Milch- und Eierprodukte sowie auf Fleisch, Fisch ausgenommen. Die Eier hat sie nur zu Hause, weil ihr Mann es nicht ganz so genau nimmt. Ich bin beeindruckt von ihrer Lebensart und verabschiede mich dankbar von ihr. Sie gibt mir sogar noch Gebäck mit, da sie das während der Fastenzeit ohnehin nicht essen darf, und bietet mir an, mich nach Polis zu fahren. Da ich dann aber doch lieber wandere, schlage ich das liebe Angebot aus und breche auf, um die restlichen Kilometer nach Lysos abzuspulen.

    Der Wind bläst teils heftig, daher bin ich gut eingepackt, gleichzeitig schwitze ich bergauf aber ordentlich. Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen, denn die nächsten Tage sollen zwar sonnig, dafür aber deutlich kälter werden. In Lysos finde ich ein halbwegs annehmbares Plätzchen für mein Zelt. Von hier aus nehme ich morgen früh den Bus zurück nach Polis, wo mich hoffentlich gute Neuigkeiten erwarten werden.

    heute: 24,1 km, 839 hm
    gesamt: 159,8 km, 3.095 hm
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