Down Under in Australien

september - desember 2017
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    Opa rettet den Urlaub

    19. november 2017, Australia ⋅ ⛅ 23 °C

    Vom Hunter Valley aus geht es am Samstag nach Terrigal, unserer letzten Station vor Sydney. Sechs Wochen Urlaub sind um, ich kann gar nicht recht glauben, dass wir in einer Woche am Flughafen sitzen und auf unseren Flieger warten werden. Mir wird schon wieder ganz flau im Magen, vor allem, wenn ich an das deutsche Wetter denke. Ich weiß aber, dass jeder Urlaub mal ein Ende haben muss und versuche deshalb die verbleibende Zeit so intensiv wie möglich zu genießen. Ich glaube, das gelingt mir auch ganz gut.

    Terrigal hat sich seit meinem letzten Besuch vor 17 Jahren ziemlich verändert. Aus der kleinen Strandpromenade von damals ist eine Einkaufsmeile geworden und die tolle Eisdiele, bei der man sein Eis mit frischen Früchten mischen lassen konnte, suchen wir leider vergebens. Die Strände sind aber wie immer sehr schön. Auch die Unterkunft, die wir über Airbnb gebucht haben, ist richtig klasse. Die Vermieter sind total nett, alles ist picobello und für Luise steht sogar eine Kiste mit Spielzeug bereit, die sie natürlich sogleich in Beschlag nimmt.
    Wir decken uns wieder mit gutem Steak und den leckeren Mangos ein und verbringen den Abend auf dem Sofa mit australischen Kochshows im TV.

    Am nächsten Tag fahren wir zum Leuchtturm nach Norah Head. Wir klettern die 96 Stufen rauf und erfahren viel Wissenswertes von unserem Guide, zB. dass nur verheiratete kurze Männer als Leuchtturmwärter zugelassen wurden, weil alles so klein und niedrig war und der Ort damals so abgelegen war, dass ein Mann alleine hier wohl schnell vereinsamt wäre bzw. zur Flasche gegriffen hätte. Genau dieses Problem gab es nämlich auf den Low Islands vor Port Douglas auch, da konnten wir die Flaschensammlung bewundern, die auf der Insel und ringsherum gefunden wurde und die war beachtlich! Außerdem erklärt er uns, dass das Felsgestein hier schon älter ist als das Leben auf der Erde und man deshalb auch keine Fossilien im Gestein findet. Zum Abschluss bekommt Luise noch ein Zertifikat über die erklommenen 96 Stufen. (puhhh, war das anstrengend auf Papas Arm!)

    Nach einer kleinen Mittagspause in einem Strandcafé lassen wir uns noch am Soldiers Beach nieder. Ein herrlicher Strand aber brrrrrrr...... das Wasser ist nix für Badewannennixen wie mich...... es ist eisig! Hier unten beginnt die Tasmanische See, das wars dann wohl mit dem Baden im Ozean. Es sei denn, man ist ein ganzer Kerl, so wie Leo, der sich in die tosenden Fluten wirft.
    Auf der Rückfahrt vom Leuchtturm machen wir noch einen kurzen Stopp in the Entrance, um uns die tägliche Pelikanfütterung anzuschauen. Hier kommen jeden Tag etliche Pelikane her, um sich einen Fisch abzuholen. Begonnen hat alles mit dem Angestellten eines Fish&Chips Shops, der in seiner Mittagspause den Pelikanen was von seinem Mittagbrot abgegeben hat. Das hat sich dann ganz schnell rumgesprochen..... und als das Mittagessen mal nicht pünktlich kam, sind sie einfach bis zum Shop gelaufen und haben geguckt, wo er denn bleibt. Sehr süß.

    Am Abend gibt es dann noch ein Urlaubserlebnis der eher unangenehmen Art. Leos Kreditkarte ist weg und lässt sich nirgends finden. Mhm, so ein Mist. Auf meiner Kreditkarte ist das Guthaben alle und wir haben noch etwa 25 AU$ in bar. Schluck.... was nun? Die Überweisung dauert eine Weile und dann müssen wir auch noch bis zum Stichtag am 23. warten. Das ist in 4 Tagen. Autsch! Unsere Rettung ist das Geld von Opa, was er mir vor der Abfahrt noch zugesteckt hat. Das bringen wir zur Geldwechselstube und kommen damit gerade noch mal so um eine Diät herum. Danke Opa!!!
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  • Dag 62

    Ankunft in Sydney

    20. november 2017, Australia ⋅ ⛅ 17 °C

    Am Montag Morgen machen wir uns auf den Weg nach Sydney. Nach rund 45 Minuten begrüßt uns bereits die Skyline der Stadt und weitere 30 Minuten später stehen wir schon vor unserer Unterkunft in Sydney. Wir haben eine Airbnb-Wohnung in Coogee gebucht. Das ist ein netter Vorort von Sydney gleich am Wasser, der von den Touristen noch nicht so überrannt ist. Hier habe ich damals etwa drei Monate gewohnt und freue mich, dass vieles noch genauso aussieht und die Gegend sich kaum verändert hat.

    Da wir recht zeitig dran sind und noch nicht in die Wohnung können, setzen wir uns erst mal an den Strand. Da wir hier gleich den Centennial Park um die Ecke haben und das Wetter sehr schön sonnig ist, beschließen wir, im Anschluss noch ein wenig spazieren zu gehen. Per Zufall stoßen wir auf einen ganz tollen Kinderspielplatz, auf dem es auch einen Wasserspielplatz gibt. Luise ist begeistert, sie planscht und hat jede Menge Spaß. Das Ende kommt mal wieder viel zu früh aber wir wollen ja auch mal unsere Unterkunft beziehen.

    Die ist diesmal wieder sehr schön und toll gelegen. Nachdem wir alle Sachen abgeladen haben, machen wir uns noch mal auf den Weg zum Strand. Wir wandern vom Clovelly Beach zum Coogee Beach, besorgen uns noch etwas zum Abendessen und lassen den Abend zeitig ausklingen. Seeluft macht erstaunlich müde.
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  • Dag 65

    Die schönste Stadt der Welt

    23. november 2017, Australia ⋅ ☀️ 25 °C

    Da wir heute Vormittag noch mobil mit den eigenen vier Reifen unterwegs sind entschließen wir uns, nicht in die Stadt sondern erst einmal nach Double Bay zu fahren. Dort gibt es an der Küste entlang einen sehr schönen Walking-Trail bei dem man an vielen kleinen Stränden und mächtig teuren Villen vorbeikommt. Wir machen Mittag im Park und Luise turnt anschließend noch auf dem Spielplatz.

    Am Nachmittag müssen wir unser kleines Gefährt wieder bei der Autovermietung abgeben. Ich hätte nicht gedacht, wie sehr man nach sechs Wochen an so einem Ding hängen kann und heule bei der Übergabe der Schlüssel erst mal los. Das Ende unseres Urlaubs rückt immer näher. Gleichzeitig heißt das, dass wir ab jetzt wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, was in Sydney zwar recht unkompliziert aber ziemlich langwierig ist. Da die Autovermietung am Flughafen saß und es aufgrund der langen Busfahrt zurück nach Coogee nun schon relativ spät ist, beschließen wir den heutigen Tag bei einer Pizza, die wir alle drei bei unserer täglichen „Shaun, das Schaf-Show“ verputzen.

    Am nächsten Morgen ist Sightseeing angesagt. Auch wir wollen natürlich die obligatorischen Touri-Fotos von der Oper und der Harbour-Bridge und so setzen wir uns in den Bus und zuckeln in die Stadt. Wir drehen eine Runde durch die Rocks, das Hafenviertel der Stadt, wo wir auch zum Mittag essen, laufen um die Oper herum und lassen uns danach im wirklich schönen Botanischen Garten, einer kleinen Oase mitten in der Stadt, nieder. Wir stöbern noch durch ein paar Geschäfte und dann ist es auch schon wieder Zeit für den Heimweg.

    Am Donnerstag ziehen wir erneut los Richtung Innenstadt, Leo will die Brücke besteigen und ich will zum Darling Harbour. Vorher gehen wir aber erst mal was essen. In der Shopping Mal gibt es in der unteren Etage einen Foodcourt mit vielleicht 30 verschiedenen Futterständen aus aller Welt. Wir sind mutig und entscheiden uns (😬) für japanische Küche. Diesmal geht aber alles gut 😊

    Wir schauen uns Darling Harbour mit einem Nachbau der HMS Endevour, dem Schiff von Captain Cook an und laufen anschließend auf die Harbour Bridge, von der man eine herrliche Aussicht hat. Leider schlägt hier oben recht schnell wieder meine Höhenangst zu und ich dränge mit zittrigen Knien auf den Abzug.
    .... und schwups, ist der Tag auch schon wieder rum. Weil es so nett war und die Kreditkarte jetzt wieder aufgeladen ist, gibt es zum Abschluss nochmal eine Pizza.

    Freitag...........unser letzter Urlaubstag von 7 Wochen! Die Zeit ist wirklich gnadenlos, sie vergeht, ob man will oder nicht. Ich tröste mich damit, dass das ja immerhin auch für einen Arbeitstag im Büro oder den Zahnarztbesuch gilt.

    Der Wetterbericht sagt ab heute für die kommenden Tage 30 Grad+ voraus. Vielleicht schaffen wir es ja noch mal ins Wasser. Zuerst geht es aber wieder Richtung Stadt. Also wieder in den Bus, wo der Busfahrer uns heute morgen schon persönlich begrüßt ..... „ah, euch kenn ich doch!“ Wie nett!

    Zu einem Sydneybesuch gehört natürlich auch eine Fahrt mit der Fähre. Das haben wir bisher nicht geschafft. Wir nehmen also die Fähre nach Manly im Norden von Sydney, vorbei am Opernhaus, dem Botanischen Garten und den unzähligen kleinen Buchten und Stränden der Stadt. Die Menschen in Sydney haben wirklich Glück, hier leben zu dürfen (das nötige Kleingeld vorausgesetzt).

    Zum Mittag zieht es uns nochmal in den Foodcourt, ich esse indisch und Leo..... landet schon wieder beim Japaner. Vielleicht bringt der Weihnachtsmann ihm ja dieses Jahr ein „do-it-yourself Sushi-Set“, wer weiß? In Luise hätten wir auf jeden Fall auch einen freudigen Abnehmer. Anschließend nehmen wir den Bus zum Centennial Park, wo wir noch einmal zum Wasserspielplatz wollen. Es macht so viel Spaß, Luise beim Planschen zuzuschauen. Aufgrund des schönen Wetters sind diesmal ganz viele Mamis mit ihren Sprösslingen da und alle tappern sie durcheinander. Sehr süß!
    Auf dem Weg zurück schlafen Luise und Leo bereits im Bus ein...... so ein aufregender Tag!

    Nach einer kurzen Verschnaufpause zu Hause ziehen wir aber nochmal los Richtung Strand. Der letzte Tag..... Zeit für ein rituelles Abschiedsbad meint Leo und hüpft noch mal ins kalte Wasser. Ich verschiebe das dann doch lieber auf unseren nächsten Besuch. Zum Urlaubsabschluss gehen wir dann noch mal sehr lecker essen mit Blick auf den Sonnenuntergang am Coogee-Beach. Ein sehr schöner Abschluss für unseren Urlaub. Im Dunkeln stiefeln wir zurück - immer den Berg rauf - in unsere Unterkunft. Ich bin so erschossen... leider warten da aber noch gefühlte tausend Dinge darauf, ihren Weg zurück in unsere Koffer zu finden.....
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  • Dag 68

    Good bye Australia, hello Germany

    26. november 2017, Tyskland ⋅ ⛅ 4 °C

    Samstag, der 25. November. Es ist der Tag unserer Abreise. Meine Emotionen fahren gerade ein wenig Achterbahn. Einerseits freue ich mich auf zuhause, auf Jack und meine Familie, mein eigenes Bett, andererseits habe ich das Gefühl, ich werde aus dem Paradies vertrieben... dabei habe ich doch von gar keiner verbotenen Frucht genascht. Meine Vorstellungskraft versagt schlicht bei dem Gedanken an 6 Grad und Regen....

    Den größten Teil unserer Sachen haben wir gestern noch bis 1 Uhr Nachts gepackt. Trotzdem kann ich nicht schlafen. In Gedanken packe ich alles noch 3 mal ein....... mit der Befürchtung, dass wir irgendetwas hierlassen müssen. Vorsorglich habe ich unsere komplette Ausrüstung zweimal durchgewaschen und alles mindestens 24 Stunden schockgefrostet, um sicherzugehen, keines der hier einheimischen Krabbeltiere versehentlich mit nach Hause zu befördern. Das grenzte schon an echten Aufwand aber sicher ist sicher.

    Ich stehe um 5 Uhr auf und packe noch die restlichen Sachen. Bis auf Leos alte Badelatschen (die Dinger wiegen mindestens ein Kilo und bekommen daher Ausreiseverbot) und ein paar Kleinigkeiten passt unter äußerstem Gedränge und Gequetsche alles in die Koffer. Prima!

    Bevor wir hier endgültig unsere Zelte abbrechen schauen wir nochmal zum Strand. Es ist fantastisches Wetter und der Strand und die Cafés sind zum Bersten voll. Luise und ich sind schon im Flugzeugoutfit mit langer Hose und Overall unterwegs und ich komme mir gerade etwas befremdlich vor unter den vielen Bikiniträgern. Nach einiger Zeit der Abstinenz gibt es ein letztes Mal Fish&Chips am Strand und einen Eiskaffee. Good bye Australien .... schluchz schluchz

    Wir nehmen ein Taxi zum Flughafen. Der Schalter zur Gepäckaufgabe hat noch nicht geöffnet und ich bin guter Dinge, dass wir auf dem Rückflug vielleicht noch einen netten Platz im Flieger ergattern. Meine gute Stimmung endet allerdings abrupt als Leo feststellt, dass uns ein Koffer fehlt. NEEEIIINNN!!! Ich glaube das nicht! Das fällt langsam schon nicht mehr unter Pleiten, Pech & Pannen sondern schon eher unter grobe Dusseligkeit aber anscheinend wird man auch davon nicht verschont....

    Mit einigem Glück steht der Koffer noch am Gartentor unserer Unterkunft in Coogee und liegt hoffentlich nicht noch im Kofferraum des Taxis. Das erreichen wir nämlich auch nach mehrmaligen Versuchen nicht. Wir entscheiden, dass ich zurückfahre sobald wir unser Aufgabegepäck eingecheckt haben. Das dauert natürlich eine Weile und ich werde ziemlich nervös, dass wir unseren Flieger nicht mehr bekommen. Bevor ich etwas aufgelöst ins Taxi steige, händige ich Leo noch seinen und den Pass von Luise aus, für den Fall, dass ich es nicht mehr rechtzeitig zurück schaffe. EIN neuer Flug wird teuer genug. Ein Flug ohne mein Kind wäre allerdings auch nur schwer vorstellbar. Als ich in Coogee ankomme, steht unser Köfferchen hinterm Gartentor. Ich bin so froh und erleichtert.... und der nette indische Taxifahrer freut sich mit mir und jubelt auch. Ich habe ihm auf der Fahrt schon mein Leid geklagt....
    Jetzt schnell zurück zum Flughafen. Alles klappt und wir schaffen es rechtzeitig. Ich bin überglücklich als ich mein Luischen wieder in die Arme schließen kann.
    Der Rest läuft dann sehr unkompliziert. Wir haben im Flugzeug tatsächlich einen Sitz zwischen uns und können nun endlich auch einmal unser selbstgenähtes Bettchen für Luise ausprobieren. Es funktioniert prima und sie schläft etwa 10 von 15 Stunden Flug. Ansonsten spielt sie schön und wir bekommen wieder viele Komplimente, was für ein liebes Kind wir haben. 😍 In Abu Dhabi haben wir wenig Zeit zum Umsteigen aber alles funktioniert reibungslos. Auch auf dem zweiten Flug schläft Luise die meiste Zeit und beobachtet ansonsten aufmerksam das weinende Baby neben uns. Leo und ich kommen leider nicht zum Schlafen aber insgesamt waren die Flüge wirklich mal entspannend (naja, jedenfalls sofern ein Flug überhaupt entspannend sein kann).

    Am Sonntag um 6:15 Uhr früh fliegen wir in Frankfurt ein. Es ist dunkel und kalt als wir aus dem Flieger steigen. An der Grenzkontrolle werden wir mit Kind vorgelassen und müssen nicht anstehen. So sind wir fast die ersten, die an der Gepäckausgabe stehen. Meine Bemerkung, dass bei unserem Glück bestimmt wieder was nicht angekommen ist, hätte ich mir wohl besser verkneifen sollen, denn leider sind wir auch die letzten, die noch am Gepäckband stehen und auf Luises Reisebett warten. Es ist zum heulen. Leider hat es das Reisebett nicht nach Frankfurt geschafft. Mein Onkel ist schon da, um uns abzuholen und zahlt im Parkhaus jetzt bestimmt gerade ein kleines Vermögen während wir am missing baggage Schalter unsere Daten hinterlassen. Es wird uns in den nächsten Tagen zugestellt. Das haben wir in Brisbane schonmal gehört. Mal schauen.

    Als wir rauskommen, steht mein Onkel schon da und wartet auf uns, ich freue mich! In Bad Nauheim empfängt uns meine Tante mit einem opulenten Frühstück, danach fallen Leo und ich ins Bett. Luise will nicht schlafen und tobt lieber mit meiner Tante und meinem Onkel durch die Wohnung. Das ist das erste Mal, dass sie so lange von Mama und Papa getrennt ist und es funktioniert super. Luise weint kein einziges Mal und immerhin schlafen wir gut 4 Stunden. Die Sterne für die Tagesmutter ab Dezember stehen also gut. Nach Mittagessen und Kaffeetrinken machen wir uns auf den Weg nach Berlin. Luise fällt schon beim Runtertragen ins Auto auf Leos Arm in den Tiefschlaf. Nach rund 70 km fällt Leo ein, dass das Portemonnaie mit unseren Karten wahrscheinlich noch in der Jacke meines Onkels steckt, die Leo beim Auto-Umladen anhatte, ein Anruf bestätigt dies. Arghhh...... ich beiße gleich ins Armaturenbrett. Nützt nix, wir müssen zurück. Aus rund 5 Stunden Fahrtzeit nach Berlin werden dann mal eben 6 1/2. Immerhin haben wir es jetzt und nicht erst kurz vor Berlin festgestellt.

    Viertel nach eins Nachts biegen wir mit letzter Kraft in Berlin in unsere Straße ein. Leo ist die ganze Strecke allein gefahren (mithilfe intravenöser Kaffee- und Energy-Drink Zufuhr). Ich hätte ihn gern abgelöst aber dazu war ich viel zu müde. Luise hat die ganze Zeit geschlafen und schläft auch oben sogleich wieder ein, als wir sie in ihr Bett legen. Uns gelingt das trotz starker Müdigkeit leider nicht.... der Jetlag lässt grüßen.
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  • Dag 74

    Best of Australia Teil 1: Beaches

    2. desember 2017, Tyskland ⋅ ⛅ 2 °C

    Die Entscheidung fällt schwer, denn schön waren sie alle. Mein Favorit ist der Four Mile Beach in Port Douglas. Das war der erste Strand, bei dem ich ins Wasser gehüpft bin und der mich buchstäblich umgehauen hat. Herrlich warmes Wasser und hohe Wellen..... das hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Selbst ein paar Kroko’s können einem das nicht vermiesen. Ich war einfach überwältigt, wie schön das war und wie gut sich das anfühlte - der volle Kontrast zu unserem Herbstausflug in die Harzer Bergwelt nur eine Woche vorher.
    Leo kann sich nicht entscheiden, er meint, sie sind alle schön. Luise kann man leider hinsichtlich der besten Buddelgelegenheit noch nicht befragen.
    Sieger ist also der Four Mile Beach in Port Douglas. Auf den Plätzen zwei, drei, vier und fünf folgen der Whitehaven Beach, Fraser, Noosa und die Horseshoe Bay in Bowen. Weiter südlich, ab Byron Bay waren die Strände auch sehr schön aber das Wasser schon deutlich kühler. Zudem gab es wesentlich weniger Palmen am Strand. Das führt deshalb leider zu Abzügen in der B-Note.
    Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Entscheidung tatsächlich sehr schwer fällt, weil sie einfach alle schön sind. Die gesamte Ostküste Australiens ist praktisch Strand. Auf unserer Strecke von Cape Tribulation ganz im Norden bis Sydney haben wir knapp 3.000 km davon passiert, wovon wir natürlich auch ganz viel nicht gesehen haben. Für Australier ist Strand in etwa so wie für uns der Wald, er gehört zum Leben ganz einfach dazu.

    Es ist der 2. Dezember kurz vor sieben am Morgen. Ich schaue aus dem Küchenfenster in den noch im Dunkeln liegenden Plänterwald, draußen ist es kalt und tröpfelt. Ein Rollo mit Strandmotiv müsste man jetzt haben....
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  • Dag 79

    Best of .... Teil 2: Lookouts

    7. desember 2017, Tyskland ⋅ ⛅ 5 °C

    Australien ist voll von Lookouts. Man kann alle paar Meter auf Strände, Regenwald, Buschland und Wasserfälle schauen. Da wir unser kleines motorisiertes Gefährt dabei hatten, mussten wir die Lookouts nicht einmal erklimmen sondern sind oft einfach mit dem Auto raufgefahren. ....immer diese faulen Touristen :)

    Meinen ersten Platz vergebe ich an einen Lookout im tropischen Norden, am Cape Tribulation. In der Werbung heißt es: „where the rainforest meets the reef“ und genauso ursprünglich und voll wilder Natur ist es dort geblieben, vielleicht auch, weil hier aufgrund der fest in Krokodilskralle liegenden Strände nicht ganz so viele Touristen ihren Weg herfinden. Das Wasser ist klaßklar und türkisblau und der Strand ist gesäumt mit Palmen. Ab Einbruch der Dämmerung übernehmen dann die Krokodile das Kommando und man sollte dem gesamten Strand fernbleiben, da sie wohl auch gerne mal dort im Sand herumlungern.
    Leos Favorit ist der Leuchtturm am Port Stephens (ich vermute, unser Mittagessen im Tea-House hatte einen gewissen Einfluss auf die Entscheidung).
    Nach den beiden ersten Plätzen folgen der Lookout am Whitehaven Beach, in Nambucca Heads, Noosa, Port Stephens und Byron Bay. Alle auch sehr schön.... das kennen wir ja schon 😀
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  • Dag 329

    Best of ...... Teil 3: Futter!!!

    14. august 2018, Tyskland ⋅ ⛅ 19 °C

    Jetzt kommt der beste Teil... und definitiv der schmackhafteste. Auch wenn man es uns vielleicht auf den ersten Blick nicht ansehen mag.... JA, wir futtern gern!!! Vor allem Luise, sie putzt richtig was weg.

    Unser Highlight war das Steakhouse in Rockhampton, wo ich mich ein bisschen wie eine chronisch Unterernährte aus der Dritten Welt aufs Buffett geschmissen habe. Naja, so als alter Ossi nimmt man was man kriegen kann, nee? In Rockhampton gab‘s auch nix, wo man sonst noch hingewollt hätte (vielleicht noch der Schokoladenladen aber der hatte leider schon zu) Also sind wir essen gegangen. Und weil Rockhampton die australische Hauptstadt des Beef ist, war die Wahl relativ klar (auch für uns als Bio-Anhänger). Immerhin stehen alle Rinder dort den ganzen Tag gemütlich auf der Weide, werden von der australischen Sonne beschienen und ab und an von Kängurus besucht.

    Viel öfter als Steak aber haben wir -als große Fish&Chips Fan-Familie (auch Luise liegt das in den Genen)- auf unserer Reise ausgiebig Fish&Chips Shops getestet und könnten jetzt sogar einen Reiseführer zu den besten Fish&Chips along the East Coast of Australia verfassen (naja, sollten wir mal wieder Geld brauchen...).
    Die schmackhaftesten und größten Fische, die dicksten Pommes und den besten Ausblick auf die Bucht gab es in der Horsheshoe-Bay auf Magnetic Island. In Port-Stephens hatten wir einen einheimischen Fisch, der schmeckte wie ein Schweineschnitzel (Leo behauptet, es war ein Schweineschnitzel!!!) und die ersten Fish&Chips hat Leo am Cape Tribulation in Anfänger-Unkenntnis ohne Panade bestellt. Das ging natürlich gar nicht.
    Gegen Ende unserer Reise war es mir bei dem Gedanken an Fish&Chips dann allerdings in der Magengegend schon öfter mal etwas mulmig zumute und ich musste einsehen, dass mich dann wohl doch keine Karriere als berühmter Fish&Chips-Tester erwartet.

    Darüber hinaus noch unbedingt erwähnenswert und von uns unter die top-ten der besten australischen Gerichte gewählt ist das „grass-fed beef“, welches man in Australien im Supermarkt bekommt. Es ist nicht nur preislich um einiges günstiger als deutsches Bio-Steak sondern auch um Läääääängen schmackhafter als unsere heimische zähe Schuhsohle. In der Variante Steak mit Mango und Käse überbacken a la Chefkoch Leo eine Geschmacksbombe. Leider versagte das Rezept zuhause im Nachkochtest aufgrund saurer faseriger Mango und besagter Schuhsohle.

    Wenn mal keine Zeit (oder Lust) zum Kochen blieb, haben wir auf das organic roasted chicken zurückgegriffen. Ein fertig gebrutzeltes heißes Hühnchen, auch aus dem Supermarkt, ganz zart und sehr lecker, was es in Deutschland im Bio-Format so ja gar nicht gibt. An der deutschen Massenhaltung-Grillwagenvariante würde ich mich ja nie vergreifen.

    Leider war da auch schon Schluss mit den Bio-Produkten, Bio-Obst und Bio-Gemüse waren in Australien nicht zu finden. Wenn es mit der Fish&Chips-Tester Karriere schon nicht klappt, dann also vielleicht mit der des Bio-Farmers?! Gedanklich kann man’s ja mal durchspielen. Der deutsche Informatiker und die Juristin als australische Viehzüchter und Gemüsefarmer..... wir warten nur noch auf die Anfrage von VOX und dann kann’s losgehen.

    Fazit ist, das Essen war gut aber teuer. Aus meinem Ziel, mit ein paar mehr Pfunden auf den Hüften aus dem Urlaub zurückzukommen, ist deshalb leider nichts geworden. Genossen haben wir‘s trotzdem und uns einige gute Restaurantbesuche gegönnt. Wir können die australische Küche empfehlen :)
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  • Dag 329

    Best of .......Teil 4: Unterkünfte

    14. august 2018, Tyskland ⋅ ⛅ 22 °C

    Es war alles dabei, die ganze Palette, vom Luxusapartment mit Meerblick („ohhh“ - uns klappt die Kinnlade nach unten“) bis zur Backpackerherberge mit Gemeinschaftsklo und krabbelnden Mitbewohnern („schluuuck“ - die zwei Nächte werden wir wohl durchhalten). Einmal haben wir sogar spontan die Flucht ergriffen. Meist ließen sich jedoch beim Einsatz von Besen und Schrubber bereits einige Fortschritte erzielen... sofern diese denn vorhanden waren. Alternativ mussten auch schonmal zwei Rollen Klopapier zum Wischen der Wohnung herhalten. Jaaaa.......mit einem krabbelndem Kleinkind macht man sich die Mühe...

    Die Suche nach schönen und vor allem sauberen Unterkünften kam einem Glücksspiel ziemlich nahe und ich habe leider bis heute kein Rezept, wie man denn eine gelungenere Auswahl treffen könnte (mal abgesehen von noch mehr bezahlen). Leo meint, da hilft nur ausprobieren und wiederkommen, beim zweiten Mal weiß man dann zumindest, wo man nicht mehr hinmöchte.
    Selbst wenn die Fotos der Hotels im Internet montiert sind, sollte man ja meinen, dass an den Bewertungen der Gäste wenigstens etwas Wahres dran ist. Aber selbst da muss man sich manchmal fragen, wie einige Leute wohl zu Hause so wohnen, wenn sie ein schmuddeliges Zimmer mit einer Einrichtung aus der vorletzten Dekade für „awesome, we will definitely come back“ halten. Können sie ja machen aber ohne mich!

    Es gab aber auch Glücksgriffe! Meine Lieblingsunterkunft war das Apartment in Hervey Bay, da konnten wir vom Bett aus direkt aufs Meer schauen, das Apartment war groß und (nach meiner Putzaktion) auch relativ sauber. Platz zwei geht an die Grand Baron Lodge in Kuranda mit dem Himmelbett und der herrlichen Veranda. Darauf folgen das AirBnB Apartment in Terrigal, da brauchte ich ausnahmsweise mal nicht putzen, juhuuu... das ist ja wie im Urlaub 😄 Das war das sauberste und am besten ausgestattete Apartment (es gab sogar einen Kartoffelbreistampfer!!!), welches wir auf unserer Reise hatten. Auch das Apartment in Noosa war sehr schön, mit Ausnahme des Bades neu eingerichtet und der Ausblick vom Balkon ein Traum. Gerne denke ich auch an unseren kleinen Bungalow in Bowen zurück, mit dem Grill auf der Veranda und dem Pool direkt vor der Haustür. Selbst Bowi, die stattliche Kakerlake, die hinter der Verkleidung unserer Badezimmertür ihr Zuhause hatte, konnte uns das nicht vermiesen. Zum Glück hat sie mit ihrem Outcoming bis zum letzten Abend gewartet sonst wäre mein Urteil vielleicht doch ein wenig anders ausgefallen ☺️

    Die Liste von hinten wird angeführt von der Mückenbrutanlage in Bundaberg, welche wir, bereits nach etwa 2 Minuten um zahlreiche Mückenstiche reicher, fluchtartig wieder verlassen haben, dicht gefolgt vom Airlie-Beach Backpackers mit der Schmuddelküche, dem Mini-Zimmer und den verwanzten Betten. Nicht weniger furchtbar fand ich das Rainbow-Beach Resort, schmuddelig, die Betten ebenfalls voll von blutsaugenden Mitbewohnern und dazu auch noch teuer. Port Stephens, Mackay und Rockhampton waren erträglich aber keinen zweiten Besuch wert, alles andere könnte ich ohne Probleme weiterempfehlen.

    Unter Bett und Sofa durfte man allerdings in den meisten Apartments generell nicht schauen, das habe ich mir dann auch relativ schnell abgewöhnt. Man kann Australiern ja vieles nachsagen, ein Putzfimmel gehört jedoch definitiv nicht dazu.
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