• Gerhild Artelsmair
  • Franz Artelsmair
Şub – Mar 2025

Hellas- Howdie wird Grieche

Gerhild & Franz tarafından 34 günlük bir macera Okumaya devam et
  • Henkersinsel - Festung Bourtzi

    Frühstück mit Aussicht

    8 Mart, Yunanistan ⋅ ⛅ 16 °C

    Unser Vorhaben die 900 Stufen zur Festung zu absolvieren (also Franzi, ich mit dem Rad über die Straße) legen wir kurzfristig auf Eis. Zu intensiv scheint die Sonne schon auf das Auto und unser Kater soll das nicht aushalten müssen. Neugierig biegen wir dann, statt gleich loszufahren, auf die nächste Festung. Diese ist von einer enormen Hotelruine verunstaltet. Es ist eine traumhafte Aussicht in die Bucht der Albaner, auf die Festung und auf die Stadt. Schnurstacks beschließt mein mutiger Mann, dass das genau unser Frühstücksplatz sein wird. Es ist unbeschreiblich das türkise Meer unter uns, die Kakteen, Schwimmer, die Aussicht und die Wärme!
    Wir streunen noch ein bisschen herum um alles zu entdecken. Von Weitem hört man Marktschreier. Samstag, das ist Markttag in größeren Ansiedlungen. Den besuchen wir selbstverständlich auch.
    Ganz hingerissen bin ich von der Hotelruine. Die Geschichte dazu gibt es, hoch interessant, im Internet. Hotel Xenia. Eines davon. In den 50er Jahren hat die Regierung beschlossen den Tourismus anzukurbeln und jede Menge Projekte ins Leben gerufen. An den besten Plätzen wurden unter anderem Hotels, Hotelanlagen und Ausflugslokale errichtet. Dafür holten sie angesehene Architekten, die diese hochmodernen Bauten verwirklichten. Architektonisch hochangesehen, von den Gästen- trotz höherer Preise, dafür mit höchster Qualität- geliebt und gebucht, war in den 70er Jahren der Auftrag der Regierungsabteilung gut erfüllt. Der Tourismus boomte, viele Private fänden bereits Einkommen. Die Staatsbetriebe wurden verkauft und privat weitergeführt.
    Nicht alle hat das Schicksal so grausam ereilt, es gibt noch ein paar, die zu Unkenntlichkeit umgebaut wurden, wenige, die restauriert und erhalten erfolgreich weitergeführt werden. Alle wären in Toplagen und es ist unglaublich traurig, dass das kein Investor erkennt.
    Es gibt allerdings Bestrebungen den noch vorhandenen Bestand in das kulturelle Erbe Griechenlands fließen zu lassen. Immerhin gibt es DAS Griechenland erst seit 1830 und es hat damit noch wenig Geschichte. Dazu noch den kurzen, sehr unterhaltsamen Faktencheck: Griechenland war ab 1832 ein Königreich, da der erste Staatschef eben in Nafpoli ermordet wurde. König war ein bayrischer Wittelsbacher, der 16 Jahre alte Otto. Von den Signaturstaaten Frankreich, England und Russland wurde der Vorschlag dazu gemacht, damit die europäischen Revolutionen, nach dem Tod des Staatschefs, auch hierher übergriffen. Es sollte eine Monarchie erhalten bleiben! König Otto I betrat in Nafplio erstmals griechischen Boden und es war die Hauptstadt, bis der Hof nach Athen übersiedelte.
    Was ich auch noch über diese, in Reiseführern so vernachlässigte Stadt entdeckt habe. Bis 2011 fuhr von Kalamata quer uber den Peloponnes bis hierher die Schmalspurbahn. In der Schuldenkrise wurde dann alles heruntergefahren. Immer wieder trifft man auf alte Bahnhofsgebäude, Anlagen, als wäre gestern noch ein Zug gefahren.
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  • Blühender StrandDa stehen wir

    Meerbad in Paralia Irion

    8 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 18 °C

    So viel Guster habe ich mir in Nafplio geholt, dass ich glücklich über einen langen kieseligen Sandstrand irgendwo auf dem Weg war. Wir sind auf der Fahrt nach Methana. Aber gaaaaaaanz langsam. Bis Irion passieren wir große Gemüseanbaugebiete. Viele Obstgarten, hier sind die Orangen schon fast alle geerntet. Es ist unglaublich fruchtbar. Wieder geht es der Küste entlang und in Irion lockt ein Bäckereischild. Zum X-ten Mal freue ich mich über sehr guten Kaffee und selbst der Americano stellt Franzi immer zufrieden. Er liebt das Briochegebäck hier. Dann suchen wir einen Strand. Unser Katzenbub will endlich Gassi gehen. Und ich ins Wasser. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag, obwohl irgendwann der Wind wieder einsetzt und es Pulloverzeit ist. Unser Abenteurer hat eine/n Kollegen/in entdeckt und kann sich vor Begeisterung nicht einkriegen. Er läuft dem rot-weißen Viech ständig hinterher und wir rechnen schon damit, dass wir hier übernachten werden. Aber: dann tritt der wahre Chef auf. Ein zerzauster, schmaler Kater mit Riesenschädel. Allein sein Gang zeigt äußerste Dominanz. Und haben wir uns unglaublich bemüht Howdie mit Futter zu becircen, der Macho schafft in Sekunden, was wir in einer Stunde vergeblich versucht haben. Hautsch rennt ins Auto zurück. 😂😂😂

    Wir fahren noch ein kleines Stück querlandein. Inzwischen unsere absoluten Favoriten! Diese einspurigen, oft schlecht gewarteten Straßen durch spannende Vegetation und Gebiete. Herrlich! Hier dominieren wieder Olivenbäume und Millionen von Traubenhyazinten und knallrote Anemonen. Ich hoffe meine Augen sind in Wahrheit Fotoapparate und ich kann in meinen letzten Atemzügen all diese Schönheit abrufen!
    Jetzt stehen wir auf einem kleinen Hügel neben einem Kirchlein. Hoffentlich ist morgen keine Sonntagsmesse! So wie jeden Abend ist es muckmäuschen still.
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  • Oben am Hügel im Nirgendwo

    9 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 8 °C

    Da lagern wir also hoch über Obstgärten und Olivenhainen. Grün ist es auf dieser Hochebene. Die Sonne kitzelt mich aus dem Bett und samt Decke lehne ich mich an der bereits warmen Kirchenwand an. Howdie leistet mir Gesellschaft. Er ist absolut glücklich hier. Es gibt keine gefährlichen Katzen, auch keine zu verlieben. Rundherum nur Blümchen. Wir streunen ein wenig herum und unglaublich, ein paar Meter unter uns Rauhreif!
    Lange Zeit genießen wir unseren primespot da oben bei dem Kirchlein. Es gibt frisches Wasser, ich mache wieder einmal alles sauber.
    Ein liebenswürdiges Paar, die mit einem Hund spazieren sind besuchen uns. Sie zeigen uns den wilden Spargel, den sie pflücken. Ich habe ihn schon am Markt gesehen. Und wieder einmal zeigt sich die Herzlichkeit: ich bekomme eine Handvoll geschenkt und gezeigt wie ich ihn finde. Natürlich nutze ich das und abends schmausen wir wunderbaren frischen wilden Spargel.
    Nach Beratung machen wir uns Nachmittag auf nach Methana. Das ist eine Halbinsel, die durch einen Vulkan, der auch noch aktiv sein soll, entstanden ist.
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  • Devils bridge

    9 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 18 °C

    Kurz bevor wir nach Methana hinüber fahren machen wir einen Abstecher zur Devils Bridge. Wir fahren durch unendliche Bioorangen und Zitronenplantagen in ein wildes Tal mit gut gefülltem Wasserlauf.
    In einem kurzen Spaziergang erreichten wir die Naturbrücke mit vielen tiefen Tümpeln. Einige Wanderwege sind angelegt und gut markiert.
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  • Aquakulturen
    Methana Badehaus1. Stellplatz. Ochi...Erkunden des 2. Stellplatzes. Ochi...Dilemma in Agio Theodori. Durchfahrt auf der Hauptstraße nur mit MiniAgio TheodoroDer Highway von Methana HalbinselHerrlicher Standplatz. Nach 4 vergeblichen Versuchen

    Halbinsel Methana

    9 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 17 °C

    Über eine ganz dünne Landbrücke gelangen wir nach Methana Stadt. Schon beim Einfahren riechen wir den Schwefel. Leider ist diese unglaubliche Quelle für Gesundheit und Gäste praktisch ungenutzt. Gleich am Ortsanfang gibt es ein, architektonisch sehr klares Badegebäude mit einem riesigen Schwefelbecken davor. Ungenutzt. Am Verfallen! Warum ist das so? Die allerschönsten Anlagen sind tot und keiner nimmt sich darum an. Auch weiter im Ort befindet sich solch ein herrliches Hotel. Es gibt nur wenige Straßen und noch viel weniger Autos. 2 Tage lang haben wir nur circa 1es gesehen. Heute haben wir ein bisschen Ungemach einen für uns beide passenden Stellplatz zu finden. Franzi mag nicht am Meer stehen, weil es so windig und dann gleich kühl ist, ich mag nicht in privaten Gärten stehen, auch wenn weit und breit keiner ist. Google ist super, aber hier findet es auch Karrenwege als fahrbar. 😵‍💫😵‍💫😵‍💫
    Weil alles kratzig und steinig ist, ist es recht abenteuerlich was Franzi da abfährt. Erkunden ist dann die letzte Weisheit.
    Hoffen tun wir schließlich auf ein Dorf und mutig wagt sich Franzi in so ein Dorfgasserl. Und bleibt stecken. Die Dorfstraße ist 1,5 m breit. Kein Platz zum Reversieren. Also so sachte als möglich zurück- Dornen überall- dann in Millimeter Arbeit umdrehen. Mein Vorschlag doch die "normale " Straße zi nehmen endet auf dem Dorfplatz. Die Straße verengt sich auf maximal VW Käfer Weite. Also wieder reversieren, diesmal gegen eine Kirche. Rundherum 20cm... Franzi kurbelt sich extra Muskeln im die Arme.
    Also versuchen wir die einzige andere Straße, die zwar nicht dorthin führt wo ich gerne hin möchte, aber... Sie ist breit genug für uns. Der Highway von Methana ist 1,5 Auto breit.
    Es ist schon ein bisschen nervig, dann steuern wir wieder eine Kirche an. Volltreffer. Besser könnten wir es nicht erwischen. Wir kochen unser köstliches Abendessen und ich genieße den kitschig schönen Sonnenuntergang.
    Den ganzen Tag haben wir kein Auto gesehen, nur drei alte Damen am Dorfbankerl in dem engen Dorf. Es ist unglaublich! Wie in einer anderen Welt.
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  • Mitten am Highway. A Bandl genügt 🫣🫣🫣
    Lavastrom ins WasserWunderschöner QuetschsteinTotal entspanntNachmittagskaffeeUahhhh😴😴😴

    Der Lavakegel von Methana

    10 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 15 °C

    Wieder lassen wir uns viel Zeit. Den ganzen Vormittag genießen wir in der Sonne. Das Frühstück dauert 3 Stunden. 😊
    Irgendwann kommt Howdie wieder ins Auto und wir machen uns zum Vulkan auf. Allein auf weiter Flur, schon wieder.
    Es sind viele Spuren von früherer Landwirtschaft zu sehen. Es sind tausende Terrassen angelegt, auf denen Bäume wachsen, die gerade extrem grün sind. Mit Hand. Stein für Stein. Teilweise erkennt man, dass die Oliven bewirtschaftet werden, weil sie kupiert sind. Vieles jedoch scheint brach zu sein. Behausungen sind sehr, sehr spärlich.
    Die Berge sind sehr steil und unwirtlich. Immer wieder stoßen wir auf einen Wanderweg, der zum Vulkan zu führen scheint. Dann erreichen wir den Parkplatz. In circa 20 Minuten durch braunes Lavagestein erreichen wir die kristallinen riesigen Blöcke, die beim Austritt aus dem Vulkan erstarrt sind. Weit ins Meer hinunter reicht der Lavaausfluss.
    Das Geniale ist, dass man in den Schlund hineinklettern kann. Sehr beeindruckend!
    In Vathy, einem entzückendem kleinen Hafen trinken wir ein Bier und schnabulieren einen kleinen Mix von griechischen Köstlichkeiten. Oktupus, Sardinen, Melanzanasalata, Oliven, Käse. Ich unterhalte mich mit einer Dame, die einem sehr coolen Katamaran entsteigt. Es ist ein holländisches Ehepaar, das alles verkauft hat und aufs Boot gezogen ist. 17 Länder haben sie bisher erreicht. Mit E-Bikes an Board sind sie sehr flexibel und als working Nomad verdingen sie sich das Leben.
    Catamaranhorizon.com ist die Webseite und sehr sehenswert.
    Dann geht es weiter entlang der Küste, weg von der Einsamkeit. Next Stop Epidaurus.
    Kurz vor der Kultstätte finden wir einen schönen Stellplatz.
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  • Wasser fassen

    Epidaurus- das Lourdes der Antike

    11 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 18 °C

    Mitten in der Wiese wache ich Im Morgendunst auf und Hautsch darf gleich die Gegend erkunden. Nach herrlicher Morgentoilette, täglich ist es weniger kalt beim Duschen, planen wir so circa die Schlagrichtung. Howdie bringt uns diensteifrig eine Babyeidechse. Leider hat er sie am Bach schon verletzt und ich kann sie nicht mehr retten. Er frisst sie letztendlich. 😡😡😡
    In Epidaurus verbringen wir lange Zeit mit Staunen, Herumwandern, sich vorstellen wie das alles ausgesehen haben könnte. Über der Anlage liegt ein unglaublich feiner Duft und als ich mich quasi in die Wiese lege, ist es klar: es sind die Milliarden von Traubenhyazinthen. Es ist alles blitzblau und gelb von Blüten.
    Über das epidaurische Asklepionheiligtum erfahre ich viel aus dem Internet, da es nicht sehr ausführlich beschrieben ist. Z.b. beschreiben die vielen Tafeln Heilungsgeschichten von geheilten Patienten. Der Prozess wie man in die total abgeschiedene Welt des Asklepios- Gott des Heilens- gekommen ist, war strengen Regeln unterworfen. Auch wenn es andere Heiligtümer für diesen Bruder des Apolls gab, so war Epidaurus scheinbar das mit der stärksten Kraft. Im Museum sind unzahlige Votivgaben ausgestellt die das beweisen. Allein hierher zu kommen war Teil der Vorbereitung. Pilger und Patienten reisten mit dem Schiff nach Epidaurus Stadt. Dann wanderten sie oder wurden transportiert, viele rumpelige, steinige Kilometer weit hinauf um zum Heiligtum zu gelangen. Dort durchliefen sie einen langen Prozess der Vorbereitung, der sie entweder schon genesen ließ- Heilbäder, Tinkturen, Bewegung, Diäten, ganz weit voran gereiht Schlaf, natürlich Opfergaben und Beten, Meditation... das volle Wellnessprogramm. Wenn es soweit war, dass sie zu Asklepion- übrigens Träger des Schlangensymbols der Mediziner- durften, wurden sie komplett abgeschirmt. Es wird berichtet, dass sie dann im Traum Asklepios begegneten und er ihnen sagte was zu tun sei, oder sie unmittelbar heilte. Unglaublich spannend, dass so viel Wissen über ist, wo die ältesten Teile doch von 6-5 Jhd BC stammen. Ein antiker Reisender, Pausianus, hat alles aufgeschrieben und so blieb es erhalten. Darum konnte auch so viel ausgegraben werden und das Theater ist fast zur Gänze original.

    Ausser einigen Schulklassen und Senioren ist nicht viel los und wir können alles in Ruhe anschauen. Auch hier merkt man die Verhaltenheit des Staatsetats. Viele Ausgrabungsstätten stehen definitiv seit Jahren still. Der Eintritt ist extrem günstig und auch wenn viele Leute den Ort besuchen, wäre ein höherer Preis angemessen. Wenn ich an die Bundesmuseen denke! 😡😡😡

    So gerne hätte ich im Theater gesungen. Zu schön ist die Akkustik da, aber hab mich dann doch nicht getraut! 🫣🫣🫣
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  • Beitrag fur unsere Reisekollegen Feldman

    11–14 Mar, Yunanistan ⋅ ☁️ 20 °C

    Mein Mann fasst gerade Wasser und ich bin gleich fündig geworden... siehe Fotis

  • Diese Brücke wird nach unten ins Wasser gelassen
    Das Schiff, noch in weiter Ferne- gezoomtEin Lotse, Andreas, geleitet den Frachter durchJetzt ist es genau über der Brücke

    Geschichteunterricht Isthmus von Korinth

    11 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 20 °C

    4-5 Schiffe werden jetzt in 24 Stunden durchgelotst durch diesen künstlichen Kanal der den Westen des Peloponnes mit dem Rest von Griechenland verbindet. 2600 Jahre hat es gedauert, bis das Projekt umgesetzt wurde.
    Die Meerenge wurde ab dem 6. Jhd BC so überwunden, dass Schiffe an Land auf Schiffskarrenwegen gezogen und wieder ins Meer eingesetzt. 325km und die tollkühne Umrundung einiger Kaps ersparten sich die Schiffsleute damit.
    1881 wurde der Durchbruch dann umgesetzt. Mittels Kredit und zwei ungarischen Ingenieuren. Knapp 7km lang, 24-21 m breit und 8m tief. An beiden Enden gibt es Brücken, die ins Wasser versenkt werden, wenn ein Schiff kommt.
    Im Sommer erhöht sich die Frequenz um ein Vielfaches, weil man auch mit Yachten etc durch darf.
    Da steh ich also auf der Brücke und bin ganz hingerissen, als der Brückenwärter mich in sein Häuschen einlädt, weil gerade ein Schiff durchkommt. Was für ein Glück.
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  • Wieder einmal riesige FischfarmenPanathinaikos AthenHier schon MohnblumenKatzen werden immer wieder gut versorgt

    Athen, die Stadt der weißen Rosen?

    11 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 18 °C

    Ein bisschen aufgeregt bin ich vor der Einfahrt nach Athen. Mein letzter Eindruck 2012, also mitten in der Finanzkrise war Hoffnungs- und Hilflosigkeit. Damals in Kooperation mit griechischen Partnern in einem EU Projekt erlebte ich die Verarmung direkt. Kiriakos, schwer erkrankt, war es fast unmöglich seine suffiziente Behandlung zu bekommen, obwohl er in einer gehobenen Mittelschicht lebte. Schon damals sah man den Verfall der Stadt. Athen, knapp 700000 Bewohner weit hingegeossen vom Piräus weg über alle Hügel da es keine Hochhäuser gibt. Zu gefährlich sind hier Erdbeben. Eine weiße Unendlichkeit, wenn man sie von oben betrachtet.
    Von unserem letzten Übernachtungsplatz hoch über dem Meer und Agios Theodoros schlängeln wir uns entlang der Küste. Einen spektakuläre Straße mit wunderschönen Ausblicken. Links verläuft fast parallel die Autobahn. Knapp unter uns zum Meer hin beinahe auf den Klippen immer wieder die alte Trasse der Schmalspurbahn. Dann tauchen die ersten Erdölanlagen auf. Die Pleite war Anlass die Erdölvorkommen anzukurbeln und es ist 2023 die Haupteinnahmequelle- ca. 29% Exportanteil. Dann folgen schon landwirtschaftliche Produkte mit ca. 6,5%. 25% der Energie wird bereits über alternative Gewinnung erzeugt (Solar und Wind).
    Riesige Erdöltanks, Raffinerien, Schiffswerften, Schwerindustrie, Fertigteilhauserzeugungen, Steinmetzbetriebe, dann die größte Dichte an Tankstellen. Der Verkeht wird immer intensiver und doch, für eine Großstadt harmlos. Wir haben uns auf park4night einen Ort ausgesucht. Den steuern wir an. Vorstadtvillen, hübsch. Dann Vorstadtwohnburgen, hässlich, arm, heruntergekommen. Viele leere Geschäfte, grau, verfallen, einige Straßenzüge- komplett dicht und eng verparkt- Franzi manövriert sich vorsichtig durch- voll mit unheimlichen Gestalten. Das Viertel der Ärmsten. Obdachlose. Komplette Verwahrlosung, Selbst ins geschlossene Auto dringt der erbärmliche Gestank. Ich bin fassungslos um später zu lesen, dass es keinerlei staatliche Unterstützung gibt für anerkannte Flüchtlinge. Sobald sie einen Status haben müssen sie sich selbst versorgen. Da die Arbeitslosigkeit hoch ist, bei unter 25 jährigen 25%, ist es fast nicht stemmbar. Sie sammeln Kartons, trennen Müll um zu den Gebinden zu kommen und leben auf der Straße und in Parks. Viele andere derben als Drogenabhängige, psychisch Kranke, Versehrte ihr Dasein Im Dreck. Ca. 20000 gibt es in der Stadt. Hilfsorganisationen und private Sammlungen, seit 2022 auch ein staatliches Programm sollen die Situation tagtäglich verbessern und auch langfristig. Sie sind mehr oder weniger geduldet, der Eindruck ist eher, dass man nicht eingreift, weil "was soll man dann mit ihnen machen".
    Dann erreichen wir den Parkplatz aus park4night. Er passt nicht. Das nächste Ziel am Rand der Stadt bei einem Tennisplatz. Da schlagen wir unser Wohnzimmer auf. Mit der Schnauze zwischen den Bäumen im Schatten, keine Straße, zum Bus 15 Minuten, herrlicher Blick auf Athen. Herrlich! Das ist zum Aushalten. Immerhin wollen wir ein paar Tage hier verbringen.
    Okumaya devam et

  • Lebensgefühl Athen

    12 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 22 °C

    So gut plaziert wandern wir dann bergab zur Metrostation. Diese liegt an zwei Ministerien und es ist perfekt um in die Innenstadt zu gelangen. Wir besuchen den Syntagmaplatz- das Herz von Athen. Mit einem Simi und einem Dosenbier lassen wir das Treiben auf uns wirken. Nach der Wachablöse, einem Touristenspektakel aus dem 19 Jhd. vor dem Denkmal des Unbekannten Soldaten, schlendern wir durch die Fuzo. Ganz anders als in Patras sind hier keine elegant gekleideten Menschen unterwegs. Dafür gibt es wunderbare Straßenmusik und andere Schausteller. In Monastiraki 1000 kleinste Souvenirläden mit Riesenpenisen, Blauen Augen, Cäsar Loorbeerkränzen, Tavlibrettern, so viel Klumpert, daß einem schwindlig wird. Längere Zeit bewundern wir einen kleinen Buben, der eine Trommel spielt wie ein Außeririscher! Unglaublich! Er sollte sofort ein Engagement bekommen! Wir lugen durch die Zäune auf die Ausgrabungen der römischen Agora mit dem Hephaistostempel und meinem Lieblingsobjekt der Antike: dem Turm der Winde. An jeder Himmelsrichtung ist ein zuständiger Gott verewigt. Er stammt aus dem 1 Jhd vor Christus und wurde immer unterschiedlich genutzt. Darum ist er so gut erhalten. In der Plaka, im Gässchen Anafiotika, freuen wir uns an der besonderen Atmosphäre. Dicht gedrängt entlang des Stiegenaufgangs ein hübsches Lokal nach dem anderen. Trotz der frühen Stunde gibt es schon viele Abendessensgäste. Wir haben zufällig ein supertolles Plätzchen gefunden. Sie bieten traditionelles griechisches Essen, ohne Souflaki, Bifteki und Pommes an. Es gibt Favebohnen, Eintöpfe, saisonale Salate, Moussaka... es schmeckt uns wirklich ausgezeichnet. Am Weg zurück zur Metro am Syntagmaplatz bemerken wir viele zerschossene Scheiben. Im Moment finden hier ständig Demonstrationen gegen den harten Sparkurs der Regierung statt. Dabei kommt es manchmal zu Ausschreitungen. Bergauf zu unserem Domizil nehmen wir dann den Bus und wandern den Rest.Okumaya devam et

  • Die Damen aus Karyes. Welch ein Zufall sie hier wieder zu treffenWie haben die das nur hinauf gebracht. Das Oberteil einer SäuleOnasis Stiftung für KulturDen Sandkünstler haben wir schon woanders auch getroffen. Er macht immer Hunde.Die bunteste Ubahn in Europa, sehr verlässlich und praktisch

    Athena- Schöne der Vergangenheit

    13 Mart, Yunanistan ⋅ ⛅ 22 °C

    Angesichts der 3 tausend Jahre alten Sehenswürdigkeiten wird einem schon schwummelig. Mykenische Zeit, Griechen, Römer... wieviele Füße sind da schon herum gelaufen! Und wir stapfen brav nach. Nach einer schwierigen Entscheidung! Und zwar: Unser Herr Sauviech Kater hat beschossen, nicht, wie wir möchten, nach der Morgenexpedition nach Hause zu kommen, sondern er bevorzugt es im Gestrüpp zu bleiben und sich mit einem roten Kater anzufreunden. Also bleibt er draußen! Es gibt nichts Gefährliches rundherum. Wir wissen, dass er jederzeit das WoMo findet und so haben wir auch keinen Sonnenstress um ihn.
    Am Weg zur Metro machen wir Station im vielleicht teuersten, aber besten Bäcker von Osteuropa. Unglaublich. Die Vielfalt, der Geschmack! Ein Verwöhnfrühstück auf einem Mäucherchen. Dann ab in die Stadt. Akroplis steht am Programm. Es ist sehr warm, aber ein frisches Lüftchen beutelt uns manchmal durch. Angenehm! Es sind nur wenige Besucher.
    Dann schlendern wir einfach durch die Stadt bis zum Omoniaplatz wo die Boutiquen in günstige Geschäfte wechseln. Immer wieder durchwandern wir Fressmeilen in den sich ein hübscheres Lokal an das andere reiht. Wir teilen uns einen halben Liter Wein und wie immer ist er hervorragend! Bisher haben wir nur sehr guten griechischen Wein getrunken!
    Am Omoniaplatz nehmen wir die Metro zurück zum WoMo um unseren Streuner einzufangen.
    Am Van angekommen pfeift Howdie auf uns und ich schlage mich durch die Dornen um ihn über den Tracker zu erwischen. Irgendwie findet er das nicht so cool und schaut mich verächtlich an, als ich ihn treffe. Auch sein roter Freund ist da. Na ja, trotzdem! Heim geht's. Letztendlich ist er sehr glücklich über das köstliche Abendessen und das warme Bett zwischen uns.
    Mein kaltschnäuziger Mann hat entdeckt, dass man die Dusche am Tennisplatz bei unserem Stellplatz gut nutzen kann. Keinen Menschen kümmert es, dass wir das tun. Ich bekomme trotzdem die Freisen. Ich bin einfach nicht abgebrüht genug. Abends essen wir das sicherlich schlechteste Essen seit Jahren. Leider hat google uns nicht gesagt, dass es ein neuer Wirt ist im Tennisresti. Es ist grauslich, falsche Preise, ungemütlich, kühl, schlimmes Fastfood. Schade um die traumhafte Location.
    Okumaya devam et

  • Werbespots für VichySchnell alles in Sicherheit gebracht, wir sitzen praktisch auf der StraßeUnser Wohnzimmerausblick in Athen

    Athen, du Stadt der Spiele und des Meers

    14 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute fackeln wir nicht lange und lassen unseren Globetrotterkater gleich draußen. Wieder frühstücken wir beim Bäcker unseres ❤️. Das Thema Olympisches Gelände und Museum.
    Lange Zeit verbringen wir in der Metro bis Irina. Teilweise oberirdisch ist die Fahrt spannend und wir sehen das "Athen" der Athener/innen.
    Die Anlage der Olympischen Spiele 2004 ist ein luftiger, weißer Hauch und vermittelt sehr schön die Farben Griechenlands und auch des griechischen Lebensgefühls. Wasser, Luft, blauer Himmel. Tavli spielen und einen Ouzo trinken, genau dann wenn alles schwierig ist. Poli orea und poli kalo... das sind die liebsten Wörter der Menschen hier.
    Die Architektur ist wunderschön.
    Das Museum, auf das ich mich so gefreut habe, ist geschlossen. Warum!!!! 👹👹👹
    Zwei Veranstaltungen: unter anderem Toyota, haben das Museum gemietet! Die liebenswerten Damen bieten uns an, dass sie uns die Fackel angreifen lassen und wollen sie schon bringen. Aber ok. Wir lassen es und fahren ans andere Ende der Stadt, Piräus.
    Wie ein richtiges Hafenviertel ist alles ein bisschen abgefuckt. Billige Läden, viel Verkehr und von Dalia's Weißem Schiff und Piräus keine Spur.
    Ein uraltes Restaurant bewirtet uns dann sehr fein und ich genieße einen Mix aus Meeresfrüchten und Franzi endlich das gewünschte Souflaki.
    Als wir beim Auto ankommen, dauert es nicht lange und unser temporäres Waisenkind sprintet daher. 😻 Howdie ist wirklich cool, wie er sich immer gleich zurecht findet.
    Heute ist unser letzter Tag in Athen und wir verbringen den Abend auf dem Bankerl vor unserem fahrenden Häuschen mit Blick auf die Stadt und Männergesang aus dem nahen Kloster.
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  • Marathon und ein welt Platzerl

    15 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 23 °C

    Athen haben wir verlassen und gurken über kleinste Strasserl nach Marathon. Das muss einfach sein. Das Museum, 2002 gegründet, ist ein hübscher Überblick von den ersten Spielen der Neuzeit weg.
    Wir bewegen uns grundsätzlich auf Lamia zu und dort weiter zu den Meteora Klöstern.
    Nach Marathon durchfahren wir unendliche verbrannte Flächen. Im August 2024 ist hier ein mega Feuer gewesen und hat alle Vororte von Athen bedroht. Marathon und etliche kleine Siedlungen wurden evakuiert. Teilweise wurden die Bewohner im Olympischen Stadion untergebracht und in vielen Hotels am Meer.
    Beim Marathon Stausee bleiben wir einige Zeit stehen und ich erkunde das Brandgebiet.
    An den Mastixbüschen kommen die neuen Sprösslinge schon wieder. Zwischen den Steinen und verkohlten Bäume blüht es fast überirdisch. Stern von Bethlehem, Gelbsterne, Traubenhyazinten.... wieder die Schachblume, eine, mir unbekannte Hermesfinger. Es dürfte eine Iris sein. Auch massenhaft wilden Spargel gibt es und er ist sehr einfach zu pflücken.
    Die Gegend beim Weiterfahren ist typisch städtische Vorstadt mit schönen Villen, intakten Infrastrukturen. Sie sind mit Athen auch über die Bahn verbunden. Wir fahren wieder entlang der Autobahn auf der alten Nationalstrasse.
    Bei der Suche nach einem Plätzchen zum Übernachten gelangen wir wieder auf einen Kirchenberg. Es ist wahrlich himmlisch da oben. Freier Blick über die Bucht von Evvia auf die Insel Euböa und den noch schneebedeckten höchsten Berg, Dirfys.
    Weil es so schön da ist, bleiben wir gleich zwei Nächte.
    Okumaya devam et

  • Unsere Gastgeber
    Gekocht wird fast nur draußenHerrliche Aussicht aus ihrem GartenBergamotte??? Jedenfalls eine Frucht aus der "süßer Löffel " gemacht wirdDifys auf Euböa

    Welch eine Ehre

    17 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 17 °C

    Um wieder auf die Nationalstraße 1 zu kommen durchqueren wir wieder hübsche kleine Landschaften, sehr geprägt von Landwirtschaft. Wir frühstücken in einer Bäckerei, halten dann bei einem Supermarkt um ein paar Sachen aufzustocken. Während ich das erledige, lernt Franzi ein Paar kennen. Diese laden uns gleich nach Hause ein. Nein sagen, völlig ausgeschlossen! Und weil sich schon so viele Fragen ergeben haben, freuen wir uns über die Begegnung. Günter ist ein deutscher Auswanderer und Käthi ist eine deutsche Auswanderin mit griechischen Wurzeln eben in diesem hübschen Dorf.
    Sie haben ein Haus gebaut, vor 10 Jahren und sind mit Renteneintritt hierher gezogen. Wir werden bewirtet und verwöhnt und dürfen 1000 Fragen stellen. Es ist sehr spannend und informativ.
    Mit Blick auf Meer und die Berge Euböas verbringen wir einige Stunden bei ihnen. Die Einladung bei ihnen im Gästehaus zu schlafen, lehnen wir ab. Die beiden Hündchen und Howdie hätten keine Freude aneinander.
    Nun nehmen wir aber die "Reifen in die Hand" und versuchen ein bisschen weiter zu kommen. Entlang der 1er fahren wir durch weite Felder, einige große Betriebe, rollende Hügel. Es ist alles saftig grün,auf den Feldern wird fleißig gearbeitet. Gegen Abend finden wir in der Nähe eines Klosters wieder einen guten Platz. Wir versuchen ein bisschen sturmgeschützt zu parken. Der ist seit letzter Nacht unglaublich gewachsen. Der Wetterbericht sieht für morgen ja einen Temperatursturz vor. Mal sehen, ob es so kommt. Hoffentlich sind die heißen Quellen auf den Thermophylen, die wir morgen hoffentlich erreichen, gut gefüllt. Dann müssen wir nicht frieren.
    Okumaya devam et

  • Am Schlachtfeld des Spartanerkönigs

    18 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach einer neuerlichen liebenswerten Begegnung, Howdie ist wieder einmal durchs Badfenster ausgebüchst und im Schuppen bei dem wir stehen verschwunden, als eine Herde Schafe samt Hirten und Hunden vorbeirauschte, daher können wir nicht gleich weiterreisen, mit einer jüngeren Nonne, besuchen wir noch ihr schmuckes Kloster. Sie spricht perfektes, gepflegtes Englisch, weil sie in GB gelebt hat und wohnt nun in diesem kleinen Kloster gemeinsam mit einer sehr betagten Nonne. Eine Haushilfe unterstützt beim Erhalt dieses wunderschönen Anwesens. Dann geht es endlich weiter Richtung Thermophylen. Ehemals eine Landenge zwischen Meer und Gebirge von 15!!!m, ist es heute so versandet, dass man das Meer nur in der Ferne sieht. Wir schlängeln uns den Bergen entlang, durch hübsche, lebendige Dörfer, trotzdem ist ca jedes 2. Geschäft leer.
    Als wir das ehemalige Schlachtfeld zwischen dem hellenistischem Bund- das war ein Militärbündnis der verschiedenen Städte u.a. Sparta, Patras usw. Athen war nicht dabei, und den Persern entdecken wir schon eine Anzahl Wohnmobile und einen dampfenden Bach. Wir parken uns direkt am Wasser ein. Das Wetter hat umgeschlagen und es regnet teilweise recht viel. Dem Saharastaub wird das gut tun. Er ist wirklich lästig.
    Kaum sind wir gesettelt treffen unsere, noch unbekannten, Reisekollegen- die Feldmanns- ein. Wir wußten voneinander, dass die Thermophylen mit den heißen Schwefelquellen unser nächstes Ziel sein würden und sich unsere Wege da kreuzen.
    Wir verbringen einen lustigen Abend zusammen in ihrem LuxusLKW.
    Okumaya devam et

  • Schwefel- ein Geschenk!

    19 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 5 °C

    Weil es soooo herrlich ist in dem warmen Wasser zu schlonzen, von den Bergen lacht der Schnee herunter, ist es klar.: Wir bleiben. Der Wintereinbruch ist im Sonnenschein und heißem Wasser schnell vergessen. Ich erkunde ein wenig die Gegend und muss dabei wieder einmal fast zerplatzen vor Ärger.
    Schon die ganze Reise lang versuche ich die Summen an Euros und Drachmen auf den blauen EU Tafeln zu übersehen, weil es so unglaublich ist, wieviel Geld hier verschleudert wird!
    Das Denkmal des Leonidas und ein komisches "Besucherzentrum" mit einem kurzen Infovideo und ein paar, ins Nichts führende, Gehwege mitten in der Pampas haben 1,7 Mio Euro verschlungen. Unter 2.0, welche Förderschiene das ist, keine Ahnung. Jedenfalls alles ist völlig unbearbeitete Baustelle, überall liegt- vermutlich kostspieliges- Material herum. Absperrungen und Zäune längst ohne Funktion. Dann aber der absolute Wahnsinn. Zu 4. mit Franz und Pia genießen wir das Bad an der Quelle. Dafür muss man an einem ehemaligen Hotel in schleißigstem Zustand vorbei, das jetzt eine Asylunterkunft ist. Viele Container stehen herum, ein kleines, neueres Gebäude, versperrt und ungenutzt scheint ein Kindergarten zu sein. Wir sehen nur ein paar junge Männer. Ein Team Securities lungert herum. Es ist friedlich und die Nachbarschaft mit den Campern scheint zu funktionieren. Wir entdecken eine weitere Fördertafel. Alles in griechisch und kleiner als alle vorher. 123 Millionen für dieses Projekt, das, nach der Übersetzung als Kinderbetreuungsstätte von 2021-2027 gefördert wird. Ich bekomme so einen enormen Zorn! Menschenunwürdigste Zustände gegenüber Asylsuchenden in ganz Griechenland! Und dann so eine Unverfrorenheit! 123 000 000 000 Euro! Für NICHTS!!!!
    Der Security verbietet uns die Tafel zu fotografieren, ich hab das aber längst erledigt. Tamy heißt das Projekt und über 5 Milliarden bekommt Griechenland dafür. Mon Dieu, da bleibt mir die Spucke weg. Und noch viel mehr als dass das Geld einfach so verschwindet. Keine Kontrolle, kein Nachschauen aus Brüssel oder irgendwelchen anderen Instanzen.
    Und auf der anderen Seite fließt pures Gold in Form von Schwefelwasser aus dem Berg, das keiner nutzt und etwas Ordentliches draus macht. Nicht in Loutra auf Evvia, nicht auf Methana und sicher noch 1000 andere Plätze, die man gesundheitstechnisch oder touristisch nutzen könnte.
    Vieles, das wir mit unseren schweizer Reisefreunden Franz und Pia abends diskutieren.
    Natürlich muss ich mich auch schlau machen, warum dieser Leonidas, der so heißt wie eine belgische Pralinenkette, so berühmt ist und überhaupt die Schlacht so wichtig ist für die Griechen. Sehr unterschiedliche Meinungen bestehen bezüglich des persischen Heeres unter Xerxes. Manchen meinen bis zu 250 Tausend Kämpfer, andere sprechen von 50 Tausend wären gegen das Heer der Griechen gestanden. Wenn man die enorme Ebene hinter den Bergen, wo sie hergekommen sind ansieht, kann man sich alles vorstellen. Nun die Thermophylen wären sehr schmerzhaft für die Perser gewesen, wenn nicht einer der Griechen- man weiß auch den Namen- die Perser über die Berge auf einem Geheimpfad geführt hätte und so die Barriere der Griechen umgangen würde, bzw sie einkesselten. Leonidas hat das schnell gecheckt, hat angeordnet, dass das Griechenheer von ca. 15 Tausend Mann geordnet abzieht und hat sich nur seine 1000-5000 Spartaner behalten die Stellung zu halten. Dabei wurden alle Spartaner inklusive ihm getötet und massenhaft Perser. Daher der Mythos von Kraft, Mut, nicht aufgeben, Heldentum. Na ja. Heute ist das Schlachtfeld ein staubiger Parkplatz für Wohnmobile. Die Perser gibt es nicht mehr. Sparta ist eine Kleinstadt und letztendlich rühmen sich die Athener mit der Schlacht von Marathon, wo sie Xerxes geschlagen haben.
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  • Frabz und Pia 💯
    Upps. Falsch geparktLeider zuDieser Ausblick ❣️❣️❣️Unendlich viele SolaranlagePinarpappus roseaWachsblumen- die Bienen lieben sieIm Steinbruch bleibt alles einfach stehen! Welche VerschwendungLöst place erkundenHier sind überall Baumwollfelder

    Manchmal wartet ein Juwel auf einen...

    20 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 10 °C

    Langsam soll die Reise für uns wieder weiter gehen. Ein super Foto mit Franz und Pia zum Abschied. Wir fahren nach Lamia. Eine kleine Bergstadt, sehr lebendig und hübsch. Rundherum alles schneebedeckte Gipfel, es ist wieder am warm werden. Ausgestattet mit Bäckereisachen trinken wir einen Kaffee in einer Bar. Die Lage von Lamia hat absolute Verliebqualitäten. Meer, heiße Quellen, Arbeit, Berge, Krankenhaus... fur mich bisher der beste Ort.
    Hinauf geht's wieder in die Berge. Weit in der Ferne leuchtet der Olymp. Eine Hinweistafel "Achilles spring" verführt und und wir erklimmen die Auffahrt und landen- völlig spektakulär- bei einem Kloster. Der Rundherumblick ist gewaltig. Überall schmilzt der Schnee, die Luft ist kühl und sauber. Leider ist die schöne Anlage zu. Der Mönch, den ich beim Aussteigen entdeckt habe, hat sich verflüchtigt. Wir blicken auf unendliche Ebenen hinunter. Alles große Ackerflächen. Schnurgerade verlaufen Zug und Straße Richtung Norden. Am Horizont überall weiße Bergspitzen. Erhaben! Aber wo ist die Quelle?
    Google zeigt mir. Ganz unten. Bei der Einfahrt. Hmmm. Mutig kämpfe ich mich dann durchs Gestrüpp. Und finde? Eigentlich nichts. 😂😂😂
    Ein kleines Rinnsal aus einem Brunnen, google lens erklärt mir, dass dieser 1964 vom Forst- und Wasseramt errichtet wurde. Das wars. Achilles war vermutlich nie da. Das ist ja auch so genial hier. Ständig sind Sachen angeschrieben. Entweder findet man sie nicht, oder es ist völlig nix. Steine unter Gras oder so. Dinge werden einfach nicht mehr entfernt, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.
    Der Ausblick hat jedenfalls gelohnt.
    Bald befinden wir uns auf dieser schnurgeraden Straße. Es ist 15 Uhr als wir unser kleines Juwel entdecken. Einen aufgelassenen Steinbruch. Da stehen wir nun. Es ist genial. Howdie kann nichts passieren. Es ist niemand da. Abends kommt der Imker um Jassas zu sagen und sich zu freuen, dass ich den Sonnenuntergang mit einem Glas Wein feiere.
    Es gibt wieder wunderschöne Blumen, viele Bienen, herrlich zwitschernde Vögel und die absolute Ruhe.
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  • Vorne alt und verlassen, hinten neu und fast verlassen 🤣2 kaputte Reifen herrichten

    Juhuuu...Radl foan

    21 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 14 °C

    Weils gar so schön ist in unserem Steinbruch, muss Meteora noch auf uns warten. Vermutlich keine gute Idee, weil am Wochenende wieder alle Griechen ausroasn, aber wir wollen eine Runde durch die Dörfer fahren.
    Howdie darf herum laufen. Schlangen gibt es eh noch keine. Heute war es 3 Grad in der Früh. Ich plane eine hübsche Runde mit 60km.
    Los geht's gleich entlang des alten Zugs. Daneben gibt es eine elektrische Trasse auf der alle 4, 5 Stunden ein Zug fährt. Wieder ist noch alles da. Schranken, Signale, Gleise, Bahnhöfe...
    Die Temperatur ist sehr angenehm und ich freu mich, endlich wieder am Rad zu sitzen.
    Freundliche Feldarbeiter winken mir zu, Bauern arbeiten in ihren Obstgärten. Die Hauptstraßen sind autofreie Zone. Es fährt einfach niemand. Das fällt uns schon die ganze Reise lang auf.
    Dann plötzlich....wiegelwågl des Hintereifens. Patschen. AusMaus. Franzi gibt mir sein Rad. Er will meines zurückschieben. 10 km. Wieder an den Arbeitern vorbei, bieten sie uns an, Franzi zu bringen. Es sind albanische Fremdarbeiter, die bis 16 Uhr Dienst am Feld haben. Allerdings sitzen sie in der Wiese und plaudern. Das Feld schaut auch fertig aus. Franzi winkt ab und so fahre ich zurück zum Auto und nach ca 2 Stunden ist er auch da. Es wird also ein gemächlicher Bastelnachmittag für ihn und ein Schreib- und lesenachmittag für mich. 👍🍷
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  • Helping hands

    22 Mart, Yunanistan ⋅ ☀️ 15 °C

    Noch einmal das gemütliche Frühstück auf unserem wunderschönen Sonnenbalkon genießen und dann langsam ans Weiterfahren denken. Dann kommt der Hilferuf übers Handy. Pia und Franz sitzen auf einer Akropolis im nächsten Ort fest. Ihr WohnLKW tut keinen Pieps mehr.
    Die Zufahrt dahin ist so unmöglich angeschrieben, dass ich auf Erkundung gehe um sie zu suchen. Das Dorf ist vielleicht 500 Leute groß und auf ihrem Berg ist eine mächtige antike Akroplis, die man nie vermuten würde. Riesige Quader bilden die noch vorhandenen Mauern. Aus "unserem" Steinbruch? Da er nur 7 km weit weg ist, könnte das leicht sein.
    Ich trage meine Flipflops und ständig muss ich böse Stachelkugerl mit Steinen aus der Sohle kratzen. Wie tun die armen Hütehunde da? Unglaublich wie spitz die sind. Sie stechen durch die Sohlen durch.
    Dann entdecke ich die Schweizer. Natürlich gibt es eine feine Asphaltstraße und Franzi kommt über diesen Weg.
    Schnell ist klar. Die Batterien. Wie bei uns im letzten Jahr. Die beiden Franze bauen die beiden Batterien aus und machen sich auf die Suche nach neuen. Samstag, Mittag, LKW Batterien? Hmmm. Spannend. Pia und ich richten uns auf einen entspannten Nachmittag ein.
    Kaum 20 Minuten später sind die Franzen mit Begleitfahrzeug und 2 neuen Batterien wieder da. Und da springt mein FanHerz wieder. Wie unbürokratisch und einfach die Dinge oft gehen im Süden. Herrlich!
    Gemeinsam werden die eingebaut, wobei mein Franzi noch einen groben Fehler der beiden griechischen Helfer ausbessert und das Gefährt startet ganz leicht.
    Gut gegangen! 👏👏👏
    Wir ziehen also weiter Richtung Kalambaka zu den Meteoraklöstern.
    Die unendliche Weite war im letzten Jahr Opfer eines massiven Hochwassers und Berge und Walle von abgebaggertem Schlamm prägen das Bild. Auf den bereits geputzten Äckern wird fleißig gearbeitet. Kleine Traktoren fahren Bahn un Bahn wobei hier die Tiroler Monsterdinger wesentlich effektiver wären, wo sie in Tirol völlig sinnlos sind und nur dem Bauernimage dienen!
    Jedes Feld hat Stromversorgung bei großen Wasserpumpenanlagen. Überall sieht man Transportanhänger mit Baumwollknäueln. Ich vermute wir sind im Baumwollland. Einige wenige Obstbaumplantagen wie Pfirsiche und Mandeln unterbrechen die Achereinöde. Spannend wieder die komplett leeren Straßen, heute sogar 4- spurig. Ampeln regeln Ausfahrten aus Ackerwegen. Es ist so verrückt!
    Hübsch ist es hier gerade gar nicht. Die Städte sind normale Arbeits- und Wohnstädte, ohne Tourismus. Umso freundlicher wieder die Bewirtung in einem Keksgeschäft wo wir einen Kaffee trinken und die besten Kekse meines Lebens essen. Und die ohne!!! Zucker. Arg!
    Abends erreichen wir Kalambaka, kaufen noch Radschläuche und finden einen super Stellplatz direkt unter einer der mächtigen Sandsteinmauern.
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  • In der Luft schwebend

    23 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 12 °C

    ...das ist die Übersetzung von Meteora. Anasthasios Meteora ist ein Athosflüchtling...der 2. schon, dem wir begegnen, ist für den Wahnsinn zwischen Himmel und Erde verantwortlich. Denn, wie anders soll man diese Werke aus dem 14. Jhd anders nennen. Völlig unerreichbare Felsenplateaus urbar zu machen und da auch noch Baumaterial hinaufbringen. Unfassbar. Bis zu 400m sind die Sandsteinmonolithen hoch, glatte, überhängende Wände von der jahrmillionen Arbeit der Errosionskräfte geschaffen. In jeder Schicht erkennt man wie sich die Sedimente über 1000ende Jahre übereinander gelegt haben. Und dann kommt ein Visionär und möchte ein noch besseres, dem Himmel näher seiendes Werk als Athos schaffen. 14 Mitstreiter hat er gefunden und der Wettstreit hat begonnen. Megalo Meteora, das erste, älteste, einen Riesenanlage auf der Spitze eines Turms. Kleine, in den Fels gepickte Schwalbennester wie Yapapanti. Fast nicht erkennbar in seiner Bescheidenheit: Rousanou, das Nonnenkloster braucht keine große Bühne, eingequetscht zwischen den höchsten Türmen, wie ein Vogel Vogelnest hängt es direkt an der Spitze.
    Jede Form, jeder Turm, Kuppel, Hügel eine wohlgeformte Skulptur!
    Ich kann mich an den glatten Rundungen gar nicht sattsehen. Nicht schroff und abweisend, seine Krallen zeigend, wohlgeformt, weich, Lust auf Naherkommend ausstrahlend, laden die Felsen ein. Der Konglomerat ist für Kletterer ein Paradies. Durch den rundum Schutz des Gebietes, ist Magnesium nicht erlaubt und sie dürfen nicht wahllos herumkraxln. Immer wieder erkennt man einzelne Geier, die ganze Nacht melden sich Vögel, die da in unzähligen Spalten und Einkerbungen hausen und brüten.
    Wir stehen mitten zwischen den Türmen am Ortsende von Kalabaka, über uns Agio Trida- das Kloster der 3-Faltigkeit.
    Nach dem, immer wieder durch Regentropfen gestörten Frühstück, heute ist, von den kommenden Tagen noch der schönere prognostiziert, wandern wir in einer guten halben Stunde zum Koster hoch. Ein sehr gut ausgebauter Wanderweg führt dem Felsen entlang. Das Kloster ist (natürlich) auch über eine Straße erreichbar. Um diese Jahreszeit braucht man sich über Massentourismus noch keine Sorgen machen. Die Scenicbusse, die man buchen kann, sind fast leer, keine großen Asiatengruppen oder Amerikaner in Horden. Sehr angenehm. Dem Felsen wurde ein spektakulärer Gang angefügt, damit man nicht, wie früher die Mönche über Leitern und Seile oder den luftigen Aufzug hoch muss.
    Alles ist natürlich UNESCO Welterbe und sehr schön gepflegt. 5 Euro Eintritt ist in jedes der 7 zu besichtigenden Klöster zu bezahlen. Für uns günstig, in Summe, eine Gelddruckmaschine für die Orden. Ob die Kirchen noch religiös genutzt werden, habe ich noch nicht eruiert, von 14 sind 7 noch bewohnt und bewirtschaftet. Der Rest verfällt, ist einsturzgefährdet... bis ein Saviour kommt. In der Jetztzeit vermutlich einer mit viel Geld. Glaube allein wird nicht mehr reichen.
    Der Ausblick von oben ist atemberaubend und man kann fast alle Anlagen gut erkennen.
    Der Abstieg ist ein bisschen umständlich für mein Knie, aber ich bin sehr zufrieden, en gros. Kalabaka, das wir als nächstes erkunden, lebt zu 100% vom Tourismus. Es ist Sonntag und wieder ist jedes Kaffeehaus voll. Überall wird die kleine, typische Nachmittagsjause geschlemmt. Wie Tapas, nur griechisch.
    In einer witzigen Taverne im alten Teil schmausen wir und trinken ein Feiertagsbier. Wir begehen unseren Kennenlernjahrestag. Ein bisschen unfeierlich, irgendwie ist uns nicht danach.
    Noch weit schöner als die Klosterkirchen und auch mit wunderschöner Lage und ein Ort der Religionasausübung ist für mich die Kirche aus dem 11. Jhd. Die Fresken darin sind umwerfend. Ganze gruselige Geschichten sind da an den Wänden. Satan, der die Sünder mit Seil um den Hals geschlungen abführt in die Hölle, schauerliche Bestien warten geifernd darauf. Leider gibt es wenig Information dazu. Fotos darf man natürlich auch keine machen. Ich halte mich daran, es sind ein paar Gläubige da, die ich nicht verärgern möchte.
    Wir fahren noch die Klosterrunde mit dem Auto ab- geplant ist für den nächsten Tag alles mit dem Rad zu erkunden- auf der Suche nach einem anderen Stellplatz.
    Wir finden den, herrlich gelegen auf Almwiesen unter dem Kloster Megalo Meteora, dem erstgebauten.
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  • Genug ist genug

    23 Mart, Yunanistan ⋅ ☁️ 16 °C

    Leider stimmen die Wetterdaten zu 100%. Immer wieder regnet es, es ist zwar nicht kalt, aber unlustig. Abends diskutieren wir noch intensiv und treffen die Entscheidung unsere Fähre umzubuchen. Die letzten Tage wollten wir gemütlich am Strand verbringen. Ohne Sinne und mit 14 Grad ist das nicht so lustig. Irgendwie sind wir müde und ohne passendem Wetter macht es halb so viel Spaß, das Nomadenleben.
    Wir packen zusammen und fahren ab nach Ioannina. Lange geht es recht mühsam durch ewige Macchienwälder auf der schlechten Nationalstraße dahin. Es ist trist, regnerisch, stürmisch, genau richtig für mein Herzweh.
    Das Gute ist: ich kann immer wieder zurück kommen in das Land der wohlschmeckenden Früchte, der menschlichen Wärme, der unberührten Natur, der Einfachheit und Bescheidenheit.
    In Ioannina holen wir unser Festessen nach und kaufen noch ein paar Mitbringsel. Reizend am See gelegen, erinnert es uns an unsere Balkanreise. Hier haben die Osmanen ihre Spuren hinterlassen. Es gibt wieder Moscheen und die kleinen Basargässchen.
    Und abends treffen wir bei Starkregen in Ioannina ein. Wir checken einen ruhigen Platz in der Umgebung des Fährhafens. Für dieses Mal die letzte Nacht im Van schlafe ich keine Sekunde und male mir die nächsten Reisen aus.
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    Gezinin sonu
    26 Mart 2025