• Linda Reisekater

Israel, Jordanien, Ägypten

Ein 45-Tage Abenteuer von Linda Reisekater Weiterlesen
  • Beginn der Reise
    9. Februar 2020

    Stürmische Anreise

    9. Februar 2020 in Deutschland ⋅ ⛅ 11 °C

    Nachdem wir gerade so wieder gesund geworden sind (ein grippaler Infekt hatte eine Woche vorher erst Linda flachgelegt, dann Alma das erste hohe Fieber ihres Lebens beschert und schließlich auch noch Karin erwischt) und nachdem unsere Reisepässe von der sudanesischen Botschaft gerade noch rechtzeitig eingetroffen sind, gibt es für unseren Reisetag auch noch eine Sturmwarnung. So nutzen wir kurzentschlossen das Angebot der Deutschen Bahn für eine Freifahrt außerhalb der vorhergesagten Sturmzeit, fahren bereits Sonntagabend nach Berlin und übernachten dort spontan bei Karins Freundin Annette. Bloß gut, denn unser gebuchter Zug am Montag fällt tatsächlich aus und so haben nicht nur die beiden alten Reisefreundinnen ein überraschendes freudiges Wiedersehen, sondern auch Linda und Alma nach einer guten Nacht noch ein gemütliches Frühstück und Mittagessen samt Drucker für den Online-Check-In und Annette bringt uns auch noch zum Flughafen.
    Alma wirkt schon auf den ersten Schritten zum Zug vorfreudig und reiselustig, schließt auf unseren Flügen (erst nach Kiew und dann nach Tel Aviv) gleich wieder neue Reisebekanntschaften und erzählt unseren Mitreisenden immer wieder voller Vorfreude, dass wir zu „Bapa“ reisen. Für Karin und Linda wirken die Flüge ewig, Alma schläft zwischendurch und ist beim Umsteigen und nach der Landung jedes Mal wieder fit fidel und flitzt freudig die langen Flughafengänge entlang. Auch die Befragung zur Einreise nach Israel läuft entspannt, es gibt keinen Corona-Test, nur warten wir vergebens am Gepäckband - Lindas Rucksack ist leider nicht mitgekommen. Nachdem das Gesuch aufgegeben ist, können wir dann endlich Gregor wieder sehen, der drei Wochen zuvor losgetrampt und über die Türkei, den Libanon, Syrien, Saudi Arabien und Jordanien nach Israel gekommen ist und uns am Flughafen abholt. Noch auf unserer Busfahrt ins Hostel beginnt, mit frischen Erdbeeren und etwas surreal, Lindas Geburtstag und die lange Reise endet mit einem erschöpften und erleichterten Plums ins Bett.
    Weiterlesen

  • Geburtstag in Tel Aviv

    11. Februar 2020 in Israel ⋅ ⛅ 13 °C

    Nach einem Geburtstagsfrühstückstee im Bett und den Formalitäten zur Rucksack-Nachlieferung laufen wir erstmal zum nur wenige hundert Meter entfernten Meer und fangen ein paar schöne warme Sonnenstrahlen ein. Zu diesem Zeitpunkt belächeln wir die Israelis noch, für die der Nieselregen bei 14 Grad offensichtlich den tiefsten Winter darstellt und wohl auch Grund ist, dass wir keinen Hund ohne wärmenden Anzug sehen.
    Wir laufen an den schönen Stränden Tel Avivs entlang und Linda freut sich, am Geburtstag mal wieder am Meer zu sein und zumindest mit den Füßen die wohltuenden Wellen zu spüren. Nach einem kleinen Picknick mit leckeren Oliven, Brot und Käse sowie, zu Almas großer Freude auch vielen Tauben, erkunden wir den Carmel Market mit all den schönen Früchten, Gewürzen und leider, was uns auch weiterhin überall hier ereilt, auch mit den gepfefferten Preisen.
    Schließlich suchen und finden wir das Café Kaymak - eine Empfehlung von Lindas israelischer Freundin Na’ama aus Halle, die dort früher gearbeitet hat. Ein schönes Geburtstagsgeschenk, an diesem Ort diese Verbindung zu feiern. Weiter führt uns unser Stadtbummel zum Uhrmacher, in einen großen Perlenladen (in dem Alma wieder viel zu entdecken und zu tun findet...), den Rothschild Boulevard entlang, wo wir viele Beispiele der typischen Bauhaus-Architektur sehen und Linda gönnt sich noch ein ausgesprochen leckeres (und mit knapp 10 € hier nicht mal besonders teueres...) Stück Schokoladengeburtstagskuchen - ein genussvoller Moment, der den Eintritt ins neue Lebensjahr und unseren ersten Tag in Israel abrundet.
    Weiterlesen

  • Jaffa

    12. Februar 2020 in Israel ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute laufen wir (natürlich erst nach einer ausgiebigen Zeit auf dem Spielplatz) den Strand entlang nach Jaffa - dem historischen Teil der zusammengelegten Stadt Tel Aviv-Jaffa. Eine kostenlose geführte Tour führt uns vom Clock-Tower durch die idyllischen Gässchen und erzählt uns Geschichten zu den Orten. Linda ist überrascht über die Präsenz, die neben dem Judentum vor allem auch der Islam und das Christentum in Israel zeigen. Alma, die am Morgen schon große Freude mit einem großen Käfer in unserem Hostel hatte, freut sich vor allem über jede der vielen Katzen, die wir sehen. Die von ihr voller Begeisterung gezeigten und kommentierten Geschichten, welche Katze springt, isst oder schläft, begleiten uns auch in den kommenden Tagen. Außerdem läuft sie auch heute fröhlich und fast unermüdlich beeindruckend viele Kilometer mit uns.Weiterlesen

  • Reise nach Jerusalem

    13. Februar 2020 in Israel ⋅ ☀️ 17 °C

    Nun geht es weiter mit unserer Reise nach Jerusalem - zum Glück mit genügend Sitzplätzen im Bus... Alma bekommt vom Busfahrer einen Teddybären seiner nun großen Kinder geschenkt und wir fahren für die an sich kurze Strecke relativ lange durch die Stadt und über Land. In Jerusalem laufen wir noch quer durch die Stadt bis zu unserem Hostel mitten in der Altstadt - leider so schäbig, dass Lindas Brasilien-Trauma wieder aufwallt, aber das einzige, das einigermaßen bezahlbar und für unsere kommenden Erkundungen zentral gelegen ist. Dazu ist es leider so kalt und verregnet, dass wir immer wieder tags und nachts frösteln, obwohl wir fast immer alles anziehen, was wir mit haben. Gregor und Karin übernehmen in den kommenden Tagen das Kochen (in der brasilianischen, aber an sich natürlich praktischen Küche...) und auch das Windelwaschen. Das ist leider im Moment viel häufiger nötig, als wir das sonst schon gewohnt waren und wir kommen durch das nasskalte Wetter (jetzt belächeln wir niemanden mehr...) auch kaum mit dem Trocknen hinterher. Irgendwie geht es dann aber doch alles. Alma schließt mit dem Hostelbetreiber Freundschaft und freut sich über jede Katze und alle Vögel, die auf der Dachterrasse vorbei kommen oder zu sehen sind. Auch die Gesänge der Muezzine findet sie spannend und stimmt manchmal singend und, seit wir erklärt haben, dass er zum Gebet ruft, auch händefaltend mit ein. Irgendwann bewegt sie sich ganz selbstverständlich und selbständig zwischen unserem Zimmer, der Küche und auf der Terrasse und meistert nun schon kleine Stufen ohne festhalten.Weiterlesen

  • Erste Tour in Jerusalem

    14. Februar 2020 in Israel ⋅ 🌧 10 °C

    Unsere erste Erkundungstour führt uns durch die wuseligen Gassen von Jerusalems Altstadt, zuerst zur Klagemauer (Western Wall) und wir bestaunen das konzentrierte Treiben. Alma ahmt nun immer, wenn von der Klagemauer die Rede ist, das hingebungsvolle Auf und Nieder der betenden Männer nach.
    Weiter geht es über den Tempelberg, von wo aus wir Aussicht auf den biblisch bedeutsamen Ölberg haben. Karin, die zu fast jedem Ort hier die passenden biblischen Geschichten kennt, läuft jedes Mal in Höchstform auf und beschert uns immer wieder schöne, geschichtlich untermalte Aha-Momente und Verknüpfungen. So hören wir im Garten Gethsemane und in der daneben liegenden Kirche der Nationen die Geschichte vom Verrat Jesu und am Teich Bethesda die Geschichte der Heilung eines Gelähmten.
    Am Abend drehen wir noch eine Runde und Alma bekommt, nachdem sie sich eine Weile liebevoll damit beschäftigt hat, vom Händler ein Plüschkamel geschenkt.
    Weiterlesen

  • Jerusalem - Grabeskirche

    15. Februar 2020 in Palästina ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute scheint morgens soviel Sonne, dass wir fürs Frühstück auf die hohe Dachterrasse klettern - ebenfalls brasilianischer oder vielleicht auch rumänischer Zustand, aber mit Blick auf acht umliegende Kirchtürme und Minarette. Karin und Alma drehen nun morgens meist eine Runde, um Brötchen, Obst oder Eier fürs Frühstück zu besorgen - Karins geliebte Kringel gibt es an der Via Dolorosa (Leidensweg Jesu) links runter, am Weihrauchstand rechts, an der dritten Katze Treppe hoch, Treppe runter und wieder zurück.
    Ganz nah und von der Terrasse gut sichtbar liegt die Grabeskirche, die an der wohl überlieferten Stelle der Keuzigung und des Grabes Jesu steht.
    Die Kirche teilen sich sechs verschiedene christliche Konfessionen. Um Streit zu vermeiden, übernehmen jedoch schon seit ein paar hundert Jahren zwei muslimische Familien den Schließdienst. Sehr passioniert aufgesucht, und mit allen möglichen zu segnenden Dingen berührt, wird auch der Salbstein Jesu, an dem er nach seinem Tod gesalbt worden sein soll. Der Stein stammt zwar aus dem 19. Jahrhundert und Karin meint, eine solche Salbung ist biblisch nicht belegt, aber das mindert nicht die Faszination über die vielen andächtigen Segnungen und bestimmt auch nicht ihre Wirkung. Alma hat viel zu gucken und auch wir legen einige unserer Schätze mal mit auf die spirituelle Ladeschale.
    Weiterlesen

  • Jerusalem - Tempelberg

    16. Februar 2020 in Palästina ⋅ ⛅ 14 °C

    Wo wir nun der Klagemauer schon mal so nah sind, nutzt Linda die Gelegenheit für einen weiteren Besuch und steckt ein engbeschriebenes Zettelchen in eine der Ritzen.
    Danach stellen wir uns an, um auf denTempelberg zum Felsendom und der al-Aqsa-Moschee zu gelangen. Zweimal am Tag ist für kurze Zeit der Zugang für Nicht-Muslime, die nicht Juden sind, möglich. Ganz schön verwirrend. Die weißen Ballons, die Alma kurz vorher freudig auf der Straße gefunden hat, kommen leider nicht mit durch die Sicherheitskontrolle.
    Der Überlieferung nach handelt es sich um den Felsen, auf dem Abraham seinen Sohn Isaak opfern wollte. Über diesem Stein wurde später der Felsendom erbaut, der mit seiner goldenen Kuppel ein Wahrzeichen der Stadt ist. Auch die danebenliegende al-Aqsa-Moschee ist für Ungläubige nicht zugänglich. Wir bewundern den imposanten Bau bei einem kleinen Picknick mit Still- & Topfpause bis die limitierte Besuchszeit schon bald zu Ende geht und wir des Platzes verwiesen werden.
    Auf unserem Rückweg finden wir, wie nun fast täglich, eine Kiste voller Früchte, die von den Obstständen aussortiert wurden. Einiges schneiden wir gut aus und ein paar müssen tatsächlich weg, aber wir sind jedesmal erstaunt, wieviele noch gut erhaltene Erdbeeren, Zitronen, Äpfel, Birnen, Gurken, Auberginen, Zucchini, Zwiebeln und so weiter wir noch nutzen und genießen können - zumal alles ja recht teuer ist.
    Weiterlesen

  • Jerusalem und Ein Kerem

    17. Februar 2020 in Israel ⋅ 🌙 11 °C

    Heute treffen wir uns mit Michael, einem israelischen Musiker, den Linda vor 16 Jahren in Tamera in Portugal kennengelernt hat. Ein schönes Wiedersehen nach langer Zeit. Mit ihm schlendern wir über den Mahane Yeruda Markt und fahren in den Künstlerort Ein Kerem - wie sich herausstellt und Karin weitere Geschichten entlockt, der Geburtsort von Johannes dem Täufer.Weiterlesen

  • Jerusalem - Garden Tomb

    19. Februar 2020 in Palästina ⋅ 🌧 11 °C

    Nach einem fröstelnden Regentag im Bett (Linda hat das erste Mal Durchfall...) besuchen wir heute das sogenannte Garden Tomb (Gartengrab) - ein Garten, der (wie die Grabeskirche) für die Grabstelle Jesu gehalten wird. Karin hält es für den authentischeren Ort, da es viele biblische Übereinstimmungen gibt: der Felsen außerhalb der Stadt, in der Nähe die Grabeshöhle und ein Rollstein ist auch zu sehen.
    Alma bekommt auf dem Rückweg an einem Flohmarktstand einen Tennisball geschenkt. Außerdem erzählt und zeigt sie immer wieder, wie der Vogel (ein Graupapagei), den sie gestern mit Papa gestreichelt hat, plötzlich „haps“ an ihren Finger gemacht hat und sie ein „aua“ hatte. Daraufhin kommt ein „brrrrrm“ und ihr Zeichen für Auto, denn um sich dafür zu entschuldigen, schenkt die Verkäuferin ihr ein ferngesteuertes Auto. Überhaupt bekommt Alma nicht nur viel Aufmerksamkeit mit lächelnden Blicken oder einem Streicheln, sondern unglaublich oft irgendetwas geschenkt. Zum Glück identifiziert sie allermeist die Süßigkeiten gleich als „Bapa“-zugehörig und gibt sie freudig ab.
    Weiterlesen

  • Bethlehem

    20. Februar 2020 in Palästina ⋅ ☀️ 10 °C

    Noch immer warten wir auf einen sonnigen, regenfreien Tag, denn von hier aus wollen wir unbedingt noch ans Tote Meer fahren. Von Tag zu Tag scheint das morgen zu sein...
    Heute jedenfalls noch nicht und so entschließen wir uns zu einem Ausflug in das nicht weit entfernte Bethlehem - das erste Mal ins palästinensische Gebiet. Für uns ganz einfach, der Bus fährt einfach über die Grenze. Im Besucherzentrum liegen Informationszettel zur Geschichte aus der Palästina-Perspektive aus. Alles verrückt, von außen so schwer nachzuvollziehen und so schwer mit all den Informationen und Bildern im Kopf zusammen zu bringen. Immer wieder versuchen wir uns klar zu machen, dass es genau dieses heilige Land ist, um das soviel gestritten und Blut vergossen wird.
    In Israel haben wir uns an die vielen bewaffneten Soldaten und Soldatinnen an fast jeder Ecke schon irgendwie gewöhnt, aber als uns hier auf der Straße ein kleiner Junge mit einem Plaste-Maschinengewehr entgegen kommt, wird so spürbar, wie tief das alles sitzen und greifen und sich verfestigen kann. So verfestigen, wie manche Konflikte in und zwischen uns... ein erschütterndes Voraugenführen, das gleichzeitig auch Mut macht, für die eigenen Konflikte nach neuen Lösungen zu suchen.

    Natürlich besuchen wir die Geburtskirche Jesu. Ein weiterer Ort, der mit so viel Glaube, Liebe und Hoffnung besucht wird. Karin ist begeistert von den Mosaiken und der Gestaltung der Kirche und Alma freut sich über die vielen Bilder vom „Baby“. An die Stelle, die als der tatsächliche Ort der Geburt angesehen und verehrt wird, legt Alma ihre kleine Jesus-Figur, die Gregor ihr aus Syrien mitgebracht hat. Wir verweilen noch ein bisschen, stillen Alma unter einem Bild, auf dem Jesus von Maria gestillt wird und beobachten die durchströmenden Besucher, die es aus allen Herrenländern an diesen Ort gezogen hat. Vielleicht auf der Suche nach diesem unschuldigen Anfang und Frieden. Bizarrer Weise an genau diesen Ort.
    Weiterlesen

  • Trampen zum Toten Meer

    21. Februar 2020 in Palästina ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute ist es nun soweit und die Wetter-App scheint ihr Versprechen einzulösen: es soll ein etwas wärmerer Tag mit Sonnenschein werden und wir machen uns auf zum Toten Meer. Im ersten Bus treffen wir eine beeindruckende junge Palästinenserin, die in Jerusalem studiert und uns erzählt, dass Alma auch ein arabischer Name sei, der „schöne Frau mit guter Seele“ bedeutet. Leider müssen wir mitten im Gespräch umsteigen und leider lässt sich dann der nächste Bus nicht finden. Jedoch hält ein Auto an, das uns mitnimmt. So wird es unsere erste Trampfahrt zu viert und damit für Almas das erste Trampen ihres Lebens. Das nette israelische Ehepaar ist auf dem Weg zum Toten Meer, wo nach den letzten Tagen mit den ungewöhnlich häufigen und starken Regenfällen viel blühen soll und bringt uns zum ersten Strandzugang. Wir versuchen an den wilden Strand neben dem teuren Resort zu gelangen, lassen uns jedoch von den Minen-Warnungen an den Absperrungen abschrecken. Nun sind wir da, ca. 400 m unter dem Meeresspiegel, lassen uns schwerelos treiben und genießen einen sonnigen Tag am Strand.
    Auch auf dem Rückweg trampen wir - Alma lernt schnell, auf Gregors Schultern, den Arm mit auszustrecken und erweist sich als sehr talentiert: ein sehr sympathischer britischer Sicherheits- und Stunt-Experte eines Netflix-Filmdrehs nimmt uns bis Jerusalem mit. Das letzte Stück laufen wir, erklimmen noch einen hohen Berg und freuen uns auf unser Abendessen.
    Weiterlesen

  • Auszug aus Jerusalem

    23. Februar 2020 in Israel ⋅ ☀️ 9 °C

    Das schwere und laut blinkende ferngesteuerte Auto überlassen wir künftigen Hostelgästen und ziehen nun weiter - mit Sack und Pack und Almas Luftballon. Auf dem Weg zum Busbahnhof kommen wir noch an einer musikalisch interaktiven Fahrradstation vorbei und an einem weiteren öffentlichen Flügel, von denen es scheinbar mehrere in Jerusalem gibt. Gregor holt noch schnell seine Trompete raus und spielt mit einem Soldaten, der sich ans Klavier gesetzt hat, zusammen. Da heute zum Sonntag, nach dem Wochenende, viele Soldaten und Soldatinnen offensichtlich wieder zum Militär zurück fahren, oft noch in zivil gekleidet, mit Rucksack und ihrem umgehängten Maschinengewehr, laufen viele dieser jungen Menschen an dieser Musik vorbei. Beim Beobachten frage ich mich, ob sie das irgendwie berührt und überlege im Nachgang, wie es wäre, wenn sie alle statt ihrer Waffen Musikinstrumente umhängen hätten und nun ihren Platz im Orchester einnehmen würden. Auch im Bus, den wir nur mit einiger Mühe ausfindig machen können, fahren viele dieser jungen Menschen bis zur Haltestelle an der Kaserne mit. Bei keinem von ihnen kann ich mir vorstellen, dass sie das freiwillig so wählen würden.
    Und als wir ein paar Tage später erfahren, dass am Tag davor in Jerusalems Altstadt ein Palästinenser erschossen wurde, geht uns das besonders nahe: eine von so vielen Schreckensmeldungen... wir waren so nah und haben es nicht mitbekommen... vielleicht haben wir denjenigen kurz vorher irgendwo dort gesehen? Irgendjemand muss es gewesen sein, der geschossen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand von diesen Jugendlichen aus dem Bus war. Und wieder wird so spürbar: es ist so leicht, von außen zu verurteilen und nach vermeintlich einfachen schnellen Lösungen zu suchen und so schwer, die eigenen inneren Waffen fallen zu lassen.
    Weiterlesen

  • Einreise in Jordanien

    23. Februar 2020 in Jordanien ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir fahren zum nächstgelegenen Grenzübergang, wo wir jedoch nicht über die Grenze gelassen werden. So nehmen wir den nächsten Bus und trampen von der Endhaltestelle noch 8 km zur Grenze. Auch dort ist alles etwas aufwändig, jedoch bekommen wir nun ein Visum und ein teurer Shuttlebus bringt uns wörtlich über den Jordan ins benachbarte, jedoch nicht befreundete Jordanien. Nun geht es weiter nach Amman, die Hauptstadt, in der ungefähr 5 der ca. 10 Millionen Einwohner des Landes leben, das zu 80% mit Wüstensand bedeckt ist. Eine schöne Fahrt durch das ebenfalls biblisch bedeutsame fruchtbare Jordanland und die Berge - voller blühender Bäume und Schafherden. In Amman checken wir im gleichen Hostel ein, in dem Gregor auf seinem Weg nach Israel schon geschlafen hat. Gemütlich, sauber und viel günstiger - eine Wohltat. Die beiden Betreiber schließen Alma gleich ins Herz. Am ersten Tag bekommt sie eine Banane, am zweiten (leider sehr hässliche) Barbies geschenkt.
    Abends drehen wir noch eine Erkundungsrunde und Alma bekommt endlich mal wieder Hühner und sehr niedliche Kücken in leider erbärmlichen Zuständen zu sehen.
    Weiterlesen

  • Amman

    24. Februar 2020 in Jordanien ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute erkunden wir zuerst die sonnige Dachterrasse - ein Segen für unsere zu trocknenden Windeln - und dann das Amphitheater aus römischer Zeit sowie den Markt voller leckerer Früchte, von denen wir vor allem die saftigen Orangen und reifen Granatäpfel regelmäßig genießen.Weiterlesen

  • Regentag in Amman

    25. Februar 2020 in Jordanien ⋅ ⛅ 9 °C

    Der heutige Regentag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück und Ballspiel mit den Hostelbetreibern. Auf unserem wieder fröstelnden Spaziergang (Gregor lässt sich jedoch das Softeis nicht entgehen) kommen wir am Hamam vorbei - wann, wenn nicht heute! Karin bleibt lieber im Bett und erst Linda, dann Gregor (denn das Hamam öffnet bis 17:00 für Frauen und danach für Männer) gönnen sich die wärmende Wohltat samt Einseifung. Linda lernt dabei die 30-jährige Shadia aus dem Sudan kennen, die seit 20 Jahren verheiratet ist und schon 2 große Kinder hat. In dieser geschützten Umgebung ist es noch mal ganz anders möglich, mit den Frauen ganz unverschleiert in Kontakt zu kommen.Weiterlesen

  • Madaba

    26. Februar 2020 in Jordanien ⋅ ☀️ 12 °C

    Karin hat sich einen Ausflug zur Georgskirche mit besonderen Mosaiken gewünscht und so machen wir uns auf, zu einem weiteren abenteuerlichen Busausflug nach Madaba. Dort schauen uns die Kirche mit besonders vielen Bildern und dem besonders alten Bodenmosaik einer Landkarte der damaligen Zeit sowie den Mosaikpark an und lassen uns zeigen, wie Mosaike damals und heute erstellt wurden und werden. Wir können jedoch nicht erkennen, wo der im Reiseführer angekündigte atemberaubende Anblick zu finden ist.Weiterlesen

  • Ankunft in Petra

    27. Februar 2020 in Jordanien ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir reisen weiter und fahren 4 Stunden mit dem Bus nach Petra, der Ort, der wohl die meisten Touristen nach Jordanien lockt (2019 gab es den Rekord von einer Million Besuchern, also fast 3000 am Tag). Es gilt als eines der neu ernannten Weltwunder und „one of twenty places you have to see before you die“. Wir suchen uns zunächst eine Bleibe und drehen eine Runde durch den Ort. Zu Almas Freude gibt es gleich gegenüber eine Zoohandlung, wir treffen ein paar Kinder, die Alma ihren einzigen Ball schenken (wir bringen ihn abends wieder zurück) und beim Bäcker bekommt sie ein Brot geschenkt.Weiterlesen

  • Petra - erster Tag

    28. Februar 2020 in Jordanien ⋅ ⛅ 12 °C

    Von zwei anderen Mitbewohnern unseres Hostels lassen wir uns animieren, früh um 6, also mitten in der Nacht, aufzustehen und kommen dadurch tatsächlich mit schönem Morgenlicht und wenig anderen Menschen in Petra an.
    Wir laufen durch den Siq, eine etwa 70 m tiefe und 1,5 km lange Felsenschlucht, in der wir die Wasserrinnen sehen können, die Teil des für die frühe Zeit (3. Jahrhundert v. Chr.) so besonderen Bewässerungssystems der Nabatäer war und wohl wesentlich Anteil hatte, dass diese einzigartige Felsenstadt einst so florierte. Als Kreuzungspunkt wichtiger Karawanenwege (z.B. für Weihrauch und Myrrhe) und durch die Felswände gut geschützt, lebten hier einst 40.000 Menschen. Bekannt geworden ist der Ort wegen seiner monumentalen Gräber und Tempel, die direkt in die Felsenwände gemeißelt wurden. Als einzigartiges Kulturdenkmal wurde es in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
    Gregor gibt uns eine Einführung und wir bestaunen die besonderen in Fels gemeißelten Kunstwerke und die gesamte Landschaft. Alma hat viel Freude an den vielen Eseln und Pferden, Kamelen, Katzen und einem besonders niedlichen kleinen Hund. Und an den vielen Stufen. Davon gehen wir hunderte nach oben, um zu dem Felsentempel Ad Deir, auch Kloster genannt, zu gelangen. Karin nerven die langen Wege und sie kommt doch tapfer mit nach oben. Wir machen zwischendurch kleine Pausen, werden von den Souvenirhändlern am Wegesrand zu einem Tee eingeladen und sind auch hier wieder beeindruckt über die Freundlichkeit der Menschen: kaum ein Tourist kauft derzeit bei ihnen und doch schenken sie Alma kleine Figuren und lehnen strikt das Geld ab, wenn wir ihnen dafür oder für den herzlichen Tee etwas da lassen wollen. Oben angelangt machen wir eine Siesta und genießen einen atemberaubenden Ausblick. Ein sehr beeindruckender Ort.
    Weiterlesen

  • Petra - zweiter Tag

    29. Februar 2020 in Jordanien ⋅ ☀️ 14 °C

    Karin hat die Nase voll vom vielen Laufen und auch Linda ist erschöpft vom Tag davor, so gehen wir den Tag langsam an und wollen dennoch die Gelegenheit, an diesem Ort zu sein, weiter nutzen. Außerdem möchte Gregor die nächste Nacht in einer der Höhlen in Petra schlafen - das ist zwar verboten, aber das hat er auf seiner letzten Reise auch schon gemacht. Die Frauen entscheiden sich, auch angesichts der vorhergesagten Nachttemperatur von 4 Grad, im Hostel zu bleiben. Wir besuchen gemeinsam das Museum, Karin geht von dort ins Hostel zurück, Linda mit Alma und Gregor noch zu einem der Felsengräber und schließlich mit Alma allein den Weg zurück - immerhin bestimmt 7km, mit einer Topfpause in einem Café und dem letzten Stück trampen. Für ein Stück des Hinwegs lassen wir uns auf Pferden führen - was Alma nachhaltig begeistert, sodass sie in den folgenden Tagen immer wieder erzählt, wie sie auf dem Pferd geritten ist.Weiterlesen

  • Auf ins Wadi Rum

    1. März 2020 in Jordanien ⋅ ⛅ 10 °C

    Als Gregor am Vormittag selig von seiner Höhlennacht zurück kehrt (er hat genau das Höhlengrab gefunden, in dem er vor 6 Jahren schon übernachtet hatte), packen wir unsere Sachen und ziehen weiter, per Bus und auf zwei Ladeflächen ins Wadi Rum, das größte Wadi (ausgetrocknetes Flussbett) in Jordanien - eine Wüstenlandschaft mit beeindruckenden Felswänden aus Sandstein. Da zufällig der Bruder desjenigen, der uns das letzte Stück mitgenommen hat, ein Camp mit Zelten zum Übernachten in der Wüste hat, folgen wir dieser Fügung. Wir haben es uns zwar etwas ursprünglicher vorgestellt, aber vor allem Karin und Linda freuen sich, dass es sehr luxuriöse Zelte sind, für die wieder kalt vorhergesagte Nacht. Alma suchen wir ihr mitgebrachtes Sandförmchen raus und freuen uns, wie sie einfach im Sand sitzt und sich freudig und versunken damit zu schaffen macht. Karin kann der Wüste nicht so viel abgewinnen und meint, hier sei nichts los. Wir drehen eine Runde um den Felsblock und tauchen in die Abgeschiedenheit ein. Zu Karins Versöhnung gibt es ein gutes Abendessen und auch in dieser Nacht schläft Gregor unterm Sternenzelt.Weiterlesen

  • Durch die Wüste

    2. März 2020 in Jordanien ⋅ ☀️ 6 °C

    Um den Ort und die Weite weiter zu erkunden, fahren wir heute mit dem Jeep durch die Wüste. Karin meint zwar, es sieht alles gleich aus, aber Alma hat ständig Neues zu entdecken: Kamele, Ziegen, am Beduinenbasarzelt, wo wir zum Tee eingeladen werden, auch eine Katze und: ein Käfer! Wir hinterlassen auch hier etwas von Almas Dünger, denken an das Geburtstagskind des Tages sowie an unsere Kletterfreunde und nehmen die faszinierenden An- und Ausblicke in uns auf.Weiterlesen

  • Aqaba

    2. März 2020 in Jordanien ⋅ ☀️ 20 °C

    Zurück im Ort findet sich nach einer Stärkung schnell die nächste Ladefläche zur Hauptstraße und gleich darauf ein LKW, der uns - komfortabel mit zufällig auch geladenen Teppichen und Decken - nach Aqaba fährt.
    Dort bewundern wir die angelegten Beete vorm Meer und gehen erstmal zum Strand. Karin freut sich, dass es nun endlich warm zu werden scheint. Wir treffen am Strand mehrere Babys, werden zu einem Stück Pizza eingeladen und finden einen Papageien-Schwimmreifen für Alma. Praktisch, um an den Ständen, an denen sie die verschiedensten Modelle ausgiebig studiert, auf den schon vorhandenen zu verweisen. Insgesamt geht es mit Alma jedoch super, ohne Quengeln an all den bunten Sachen vorbeizukommen.
    Wir suchen uns ein Hostel, finden eines mit Meerblick und informieren uns zu den Möglichkeiten der Überfahrt nach Ägypten. In dieser Nacht kommt bei Linda leider der Durchfall wieder vorbei. Auch das Ausruhen am nächsten Tag und der liebevoll gekochte Tee der Herbergsmutter reichen noch nicht und so wird die Fährfahrt nach Ägypten, zu der wir am folgenden Abend aufbrechen - zusammen mit Flüchtlingen, die an Handschellen zurück nach Ägypten abgeschoben werden und sowieso fast nur Männern, an denen es jedes Mal zur weit entfernten und ekeligen Frauentoilette vorbei geht, in Lindas Top Ten der schrecklichsten Nächte aufgenommen. Ach, und kalt ist es auch noch. Alma macht es glücklicherweise alles nichts aus, sie schläft an der Brust und in unseren Schlafsack gekuschelt auf der Isomatte. Als wir 02:30 ankommen und Gregor sich erstmal mit dem Grenzbeamten streitet, der uns die Visa ausstellt, läuft sie fröhlich los und spielt mit dem gleichaltrigen Wilimir aus Russland, der ebenfalls auf der Fähre war, eine Runde Ball. Danach schlagen wir unser Lager nochmal in der Grenzhalle auf, schlafen noch ein wenig, bis der Bus kommt und uns - wer hätte das gedacht - an einen wunderschönen fast paradiesischen Ort, nach Dahab, bringt.
    Weiterlesen

  • Ägypten - Dahab

    4. März 2020 in Ägypten ⋅ ☀️ 26 °C

    Endlich scheint die Sonne. Endlich kommt auch bei Linda ein Urlaubsgefühl auf und der Durchfall ist zum Glück irgendwo auf der Strecke geblieben. Wir finden ein wohltuend schönes kleines Hotel nicht weit vom Strand mit einer tollen Dachterrasse, zwei sehr sympathischen Betreibern (er Ägypter, sieThailänderin), ihrer fünfjährigen Tochter Jennifer, dem Hund Lilli (was Alma gerade sehr gern sagt) und zwei Schildkröten im Garten, mit denen Alma viel Freude hat.
    Hier ruhen wir uns nun erstmal aus und genießen diesen entspannten kleinen Ort, der in seinem touristischen Potential derzeit sehr wenig ausgelastet ist.
    Weiterlesen

  • Urlaub in Dahab

    10. März 2020 in Ägypten ⋅ ☁️ 26 °C

    Wir leben uns ein, in diesem gemütlichen kleinen Ort. Schon bald kennt Alma die Menschen und Stationen auf unserer täglichen Tour die Hauptstraße entlang zum Meer. Sie weiß schon, wo sie von der Obstverkäuferin jedes Mal eine Physalis geschenkt bekommt, vor welchem Geschäft der kleine Puppenwagen steht, mit dem sie, wie ein Ritual, eine kleine Runde dreht, wo wir unseren frischen Orangensaft und Mangolassi trinken, an welcher Ecke „Baby Toni“ meist zu finden ist und erinnert uns, wo wir noch “Eia” fürs nächste Frühstück kaufen müssen. Sie grüßt die bekannten und unbekannten Händler und Passanten und weiß immer sicherer mit den oft überraschenden Berührungen, Küssen und den Wünschen nach einem Selfie mit ihr umzugehen. Außerdem sind wir immer wieder beeindruckt von ihrem Ortsgedächtnis. Manchmal weiß sie schon nach dem zweiten Mal, wo es wohin langgeht oder zeigt beispielsweise in der Pizzaria, wo sie Tage zuvor ein Stück weiter zum Händewaschen war und eine Blume geschenkt bekommen hat.
    Gregor nutzt die Tage für ein paar Tauchgänge und erhält dabei sein nächstes Tauchzertifikat, mit dem er nun offiziell tiefer und nachts tauchen darf. Zu Almas besonderer Freude hat er sich von den zahlreichen Tauchstationen die ausgesucht, wo es gerade zwei Babykatzen gibt. Sie streicheln zu gehen, ist Motivation für Alma, die 2 km allein am Stück zu laufen.
    Fast jeden Tag treffen wir auch den kleinen Wilimir mit seiner Mutter Anastasia aus Russland, die mit uns die einzigen Touristen auf der Fähre waren. Alma und er haben viel Freude an- & miteinander.
    Weiterlesen

  • Unwetter in Dahab

    13. März 2020 in Ägypten ⋅ 🌬 18 °C

    Als wir weiterziehen wollen, gibt es für die nächsten zwei Tage eine Unwetterwarnung. Also bleiben wir lieber noch. Wir verfolgen aus der Ferne die Corona-Entwicklungen in der Welt und Heimat und fragen uns nach etwas Regen am ersten Tag, ob das Unwetter wirklich so heftig ist, dass hier an beiden Tagen vorsorglich die Schulen geschlossen bleiben. Wahrscheinlich würden sich andersrum die Leute hier auch fragen, ob es wirklich sein kann, dass es bei uns bei 27 Grad hitzefrei gibt.
    Linda nutzt den Tag für einen Friseurbesuch. Es sind kaum Leute unterwegs, so kostet es heute nur ein Drittel des sonst erfragten Preises und wird ein interessantes Erlebnis. Die vom Meerwasser verklebten Haare werden erstmal reichlich mit Kokosöl eingeschmiert, gekämmt, hingebungsvoll massiert und dann - also weder trocken noch nass, sondern geölt - geschnitten. Als ich nachfrage, wie die ägyptischen Frauen das eigentlich mit dem Friseurbesuch machen und mir nicht vorstellen kann, dass sie einfach ihr Kopftuch ablegen und der Friseur und alle anderen ihre Haare sehen können, zückt der Friseur freudig missverstehend einen Zwirnsfaden und legt mit raffinierter Halte- und Verzwirbelungstechnik los, mir ungeahnte Haare im Gesicht zu entfernen. So machen das die ägyptischen Frauen alle, erklärt er mir und ich frage nicht mehr weiter. Nach dem ausführlichen Prozedere soll nun gewaschen werden und ich dafür meinen Kopf über das winzige Waschbecken in der Ecke des kleinen Ladens halten, das wohl schon einiges mitgemacht hat, und der Friseur gießt mir eine große Mineralwasserflasche darüber. Immerwieder zeigt sich: es geht so oft auch einfach anders.

    Schon am Abend gibt es den ersten andauernden Stromausfall und macht deutlich, dass die Elektroinstallationen (genauso wie die meisten Gebäude und Läden) nicht für Regen ausgelegt sind. Am nächsten Morgen erfahren wir, dass es wohl seit 27 Jahren kein solches Unwetter in Dahab gegeben hat und ganz Ägypten von Überschwemmungen betroffen ist. Auf unserem Spaziergang sehen wir dann auch viel Wasser auf der Straße, das abgepumpt wird, da es keinen Ablauf gibt und leider auch viele zuerstörte Restaurantterrassen am Meer. Viele Läden haben geschlossen und es gibt weitere Strom- und dadurch auch Wasserausfälle. Wir hangeln uns gut durch und beschließen am nächsten Tag nun weiter zu ziehen.
    Am Abend jedoch gehen wir noch zum Schneider, der zack zack die Löcher in Almas Jacke vernäht und ehe wir uns versehen noch einen Bärenaufnäher aufbringt. Alma findet ihn zum Glück ganz gut.
    Weiterlesen