Israel, Jordanien, Ägypten

February - March 2020
A 45-day adventure by Linda Reisekater Read more
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  • Day 13

    Trampen zum Toten Meer

    February 21, 2020 in Palestine ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute ist es nun soweit und die Wetter-App scheint ihr Versprechen einzulösen: es soll ein etwas wärmerer Tag mit Sonnenschein werden und wir machen uns auf zum Toten Meer. Im ersten Bus treffen wir eine beeindruckende junge Palästinenserin, die in Jerusalem studiert und uns erzählt, dass Alma auch ein arabischer Name sei, der „schöne Frau mit guter Seele“ bedeutet. Leider müssen wir mitten im Gespräch umsteigen und leider lässt sich dann der nächste Bus nicht finden. Jedoch hält ein Auto an, das uns mitnimmt. So wird es unsere erste Trampfahrt zu viert und damit für Almas das erste Trampen ihres Lebens. Das nette israelische Ehepaar ist auf dem Weg zum Toten Meer, wo nach den letzten Tagen mit den ungewöhnlich häufigen und starken Regenfällen viel blühen soll und bringt uns zum ersten Strandzugang. Wir versuchen an den wilden Strand neben dem teuren Resort zu gelangen, lassen uns jedoch von den Minen-Warnungen an den Absperrungen abschrecken. Nun sind wir da, ca. 400 m unter dem Meeresspiegel, lassen uns schwerelos treiben und genießen einen sonnigen Tag am Strand.
    Auch auf dem Rückweg trampen wir - Alma lernt schnell, auf Gregors Schultern, den Arm mit auszustrecken und erweist sich als sehr talentiert: ein sehr sympathischer britischer Sicherheits- und Stunt-Experte eines Netflix-Filmdrehs nimmt uns bis Jerusalem mit. Das letzte Stück laufen wir, erklimmen noch einen hohen Berg und freuen uns auf unser Abendessen.
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  • Day 15

    Auszug aus Jerusalem

    February 23, 2020 in Israel ⋅ ☀️ 9 °C

    Das schwere und laut blinkende ferngesteuerte Auto überlassen wir künftigen Hostelgästen und ziehen nun weiter - mit Sack und Pack und Almas Luftballon. Auf dem Weg zum Busbahnhof kommen wir noch an einer musikalisch interaktiven Fahrradstation vorbei und an einem weiteren öffentlichen Flügel, von denen es scheinbar mehrere in Jerusalem gibt. Gregor holt noch schnell seine Trompete raus und spielt mit einem Soldaten, der sich ans Klavier gesetzt hat, zusammen. Da heute zum Sonntag, nach dem Wochenende, viele Soldaten und Soldatinnen offensichtlich wieder zum Militär zurück fahren, oft noch in zivil gekleidet, mit Rucksack und ihrem umgehängten Maschinengewehr, laufen viele dieser jungen Menschen an dieser Musik vorbei. Beim Beobachten frage ich mich, ob sie das irgendwie berührt und überlege im Nachgang, wie es wäre, wenn sie alle statt ihrer Waffen Musikinstrumente umhängen hätten und nun ihren Platz im Orchester einnehmen würden. Auch im Bus, den wir nur mit einiger Mühe ausfindig machen können, fahren viele dieser jungen Menschen bis zur Haltestelle an der Kaserne mit. Bei keinem von ihnen kann ich mir vorstellen, dass sie das freiwillig so wählen würden.
    Und als wir ein paar Tage später erfahren, dass am Tag davor in Jerusalems Altstadt ein Palästinenser erschossen wurde, geht uns das besonders nahe: eine von so vielen Schreckensmeldungen... wir waren so nah und haben es nicht mitbekommen... vielleicht haben wir denjenigen kurz vorher irgendwo dort gesehen? Irgendjemand muss es gewesen sein, der geschossen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand von diesen Jugendlichen aus dem Bus war. Und wieder wird so spürbar: es ist so leicht, von außen zu verurteilen und nach vermeintlich einfachen schnellen Lösungen zu suchen und so schwer, die eigenen inneren Waffen fallen zu lassen.
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  • Day 15

    Einreise in Jordanien

    February 23, 2020 in Jordan ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir fahren zum nächstgelegenen Grenzübergang, wo wir jedoch nicht über die Grenze gelassen werden. So nehmen wir den nächsten Bus und trampen von der Endhaltestelle noch 8 km zur Grenze. Auch dort ist alles etwas aufwändig, jedoch bekommen wir nun ein Visum und ein teurer Shuttlebus bringt uns wörtlich über den Jordan ins benachbarte, jedoch nicht befreundete Jordanien. Nun geht es weiter nach Amman, die Hauptstadt, in der ungefähr 5 der ca. 10 Millionen Einwohner des Landes leben, das zu 80% mit Wüstensand bedeckt ist. Eine schöne Fahrt durch das ebenfalls biblisch bedeutsame fruchtbare Jordanland und die Berge - voller blühender Bäume und Schafherden. In Amman checken wir im gleichen Hostel ein, in dem Gregor auf seinem Weg nach Israel schon geschlafen hat. Gemütlich, sauber und viel günstiger - eine Wohltat. Die beiden Betreiber schließen Alma gleich ins Herz. Am ersten Tag bekommt sie eine Banane, am zweiten (leider sehr hässliche) Barbies geschenkt.
    Abends drehen wir noch eine Erkundungsrunde und Alma bekommt endlich mal wieder Hühner und sehr niedliche Kücken in leider erbärmlichen Zuständen zu sehen.
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  • Day 16

    Amman

    February 24, 2020 in Jordan ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute erkunden wir zuerst die sonnige Dachterrasse - ein Segen für unsere zu trocknenden Windeln - und dann das Amphitheater aus römischer Zeit sowie den Markt voller leckerer Früchte, von denen wir vor allem die saftigen Orangen und reifen Granatäpfel regelmäßig genießen.Read more

  • Day 17

    Regentag in Amman

    February 25, 2020 in Jordan ⋅ ⛅ 9 °C

    Der heutige Regentag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück und Ballspiel mit den Hostelbetreibern. Auf unserem wieder fröstelnden Spaziergang (Gregor lässt sich jedoch das Softeis nicht entgehen) kommen wir am Hamam vorbei - wann, wenn nicht heute! Karin bleibt lieber im Bett und erst Linda, dann Gregor (denn das Hamam öffnet bis 17:00 für Frauen und danach für Männer) gönnen sich die wärmende Wohltat samt Einseifung. Linda lernt dabei die 30-jährige Shadia aus dem Sudan kennen, die seit 20 Jahren verheiratet ist und schon 2 große Kinder hat. In dieser geschützten Umgebung ist es noch mal ganz anders möglich, mit den Frauen ganz unverschleiert in Kontakt zu kommen.Read more

  • Day 18

    Madaba

    February 26, 2020 in Jordan ⋅ ☀️ 12 °C

    Karin hat sich einen Ausflug zur Georgskirche mit besonderen Mosaiken gewünscht und so machen wir uns auf, zu einem weiteren abenteuerlichen Busausflug nach Madaba. Dort schauen uns die Kirche mit besonders vielen Bildern und dem besonders alten Bodenmosaik einer Landkarte der damaligen Zeit sowie den Mosaikpark an und lassen uns zeigen, wie Mosaike damals und heute erstellt wurden und werden. Wir können jedoch nicht erkennen, wo der im Reiseführer angekündigte atemberaubende Anblick zu finden ist.Read more

  • Day 19

    Ankunft in Petra

    February 27, 2020 in Jordan ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir reisen weiter und fahren 4 Stunden mit dem Bus nach Petra, der Ort, der wohl die meisten Touristen nach Jordanien lockt (2019 gab es den Rekord von einer Million Besuchern, also fast 3000 am Tag). Es gilt als eines der neu ernannten Weltwunder und „one of twenty places you have to see before you die“. Wir suchen uns zunächst eine Bleibe und drehen eine Runde durch den Ort. Zu Almas Freude gibt es gleich gegenüber eine Zoohandlung, wir treffen ein paar Kinder, die Alma ihren einzigen Ball schenken (wir bringen ihn abends wieder zurück) und beim Bäcker bekommt sie ein Brot geschenkt.Read more

  • Day 20

    Petra - erster Tag

    February 28, 2020 in Jordan ⋅ ⛅ 12 °C

    Von zwei anderen Mitbewohnern unseres Hostels lassen wir uns animieren, früh um 6, also mitten in der Nacht, aufzustehen und kommen dadurch tatsächlich mit schönem Morgenlicht und wenig anderen Menschen in Petra an.
    Wir laufen durch den Siq, eine etwa 70 m tiefe und 1,5 km lange Felsenschlucht, in der wir die Wasserrinnen sehen können, die Teil des für die frühe Zeit (3. Jahrhundert v. Chr.) so besonderen Bewässerungssystems der Nabatäer war und wohl wesentlich Anteil hatte, dass diese einzigartige Felsenstadt einst so florierte. Als Kreuzungspunkt wichtiger Karawanenwege (z.B. für Weihrauch und Myrrhe) und durch die Felswände gut geschützt, lebten hier einst 40.000 Menschen. Bekannt geworden ist der Ort wegen seiner monumentalen Gräber und Tempel, die direkt in die Felsenwände gemeißelt wurden. Als einzigartiges Kulturdenkmal wurde es in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
    Gregor gibt uns eine Einführung und wir bestaunen die besonderen in Fels gemeißelten Kunstwerke und die gesamte Landschaft. Alma hat viel Freude an den vielen Eseln und Pferden, Kamelen, Katzen und einem besonders niedlichen kleinen Hund. Und an den vielen Stufen. Davon gehen wir hunderte nach oben, um zu dem Felsentempel Ad Deir, auch Kloster genannt, zu gelangen. Karin nerven die langen Wege und sie kommt doch tapfer mit nach oben. Wir machen zwischendurch kleine Pausen, werden von den Souvenirhändlern am Wegesrand zu einem Tee eingeladen und sind auch hier wieder beeindruckt über die Freundlichkeit der Menschen: kaum ein Tourist kauft derzeit bei ihnen und doch schenken sie Alma kleine Figuren und lehnen strikt das Geld ab, wenn wir ihnen dafür oder für den herzlichen Tee etwas da lassen wollen. Oben angelangt machen wir eine Siesta und genießen einen atemberaubenden Ausblick. Ein sehr beeindruckender Ort.
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  • Day 21

    Petra - zweiter Tag

    February 29, 2020 in Jordan ⋅ ☀️ 14 °C

    Karin hat die Nase voll vom vielen Laufen und auch Linda ist erschöpft vom Tag davor, so gehen wir den Tag langsam an und wollen dennoch die Gelegenheit, an diesem Ort zu sein, weiter nutzen. Außerdem möchte Gregor die nächste Nacht in einer der Höhlen in Petra schlafen - das ist zwar verboten, aber das hat er auf seiner letzten Reise auch schon gemacht. Die Frauen entscheiden sich, auch angesichts der vorhergesagten Nachttemperatur von 4 Grad, im Hostel zu bleiben. Wir besuchen gemeinsam das Museum, Karin geht von dort ins Hostel zurück, Linda mit Alma und Gregor noch zu einem der Felsengräber und schließlich mit Alma allein den Weg zurück - immerhin bestimmt 7km, mit einer Topfpause in einem Café und dem letzten Stück trampen. Für ein Stück des Hinwegs lassen wir uns auf Pferden führen - was Alma nachhaltig begeistert, sodass sie in den folgenden Tagen immer wieder erzählt, wie sie auf dem Pferd geritten ist.Read more

  • Day 22

    Auf ins Wadi Rum

    March 1, 2020 in Jordan ⋅ ⛅ 10 °C

    Als Gregor am Vormittag selig von seiner Höhlennacht zurück kehrt (er hat genau das Höhlengrab gefunden, in dem er vor 6 Jahren schon übernachtet hatte), packen wir unsere Sachen und ziehen weiter, per Bus und auf zwei Ladeflächen ins Wadi Rum, das größte Wadi (ausgetrocknetes Flussbett) in Jordanien - eine Wüstenlandschaft mit beeindruckenden Felswänden aus Sandstein. Da zufällig der Bruder desjenigen, der uns das letzte Stück mitgenommen hat, ein Camp mit Zelten zum Übernachten in der Wüste hat, folgen wir dieser Fügung. Wir haben es uns zwar etwas ursprünglicher vorgestellt, aber vor allem Karin und Linda freuen sich, dass es sehr luxuriöse Zelte sind, für die wieder kalt vorhergesagte Nacht. Alma suchen wir ihr mitgebrachtes Sandförmchen raus und freuen uns, wie sie einfach im Sand sitzt und sich freudig und versunken damit zu schaffen macht. Karin kann der Wüste nicht so viel abgewinnen und meint, hier sei nichts los. Wir drehen eine Runde um den Felsblock und tauchen in die Abgeschiedenheit ein. Zu Karins Versöhnung gibt es ein gutes Abendessen und auch in dieser Nacht schläft Gregor unterm Sternenzelt.Read more