Weltreise mit unserer Vitila

June 2023 - September 2033
Ein Abenteuer von Doris & Uwe mit offenem Ende. Read more
Currently traveling
  • 124footprints
  • 11countries
  • 320days
  • 1.1kphotos
  • 174videos
  • 24.9kkilometers
  • 6.9ksea miles
  • 7.2kkilometers
  • 60kilometers
  • Day 27

    Patmos - schön, aber näher am Tourismus

    July 23, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Segeltörn von Arki nach Patmos war sehr entspannt mit etwas zu wenig Wind fast ganz von achtern.
    Noch am Sonntag Spätnachmittag stiegen wir vom malerischen Hafenort Skala zur Altstadt von Skala und dem Johanneskloster hinauf. Die Altstadt Chora sowie das Kloster, erbaut um 1088 aus dunklem Vulkangestein, und die „Höhle der Apokalypse“ gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Höhle ist deshalb bei Gläubigen ein Pilgerort, weil der hl. Johannes hier die Stimme Gottes gehört haben soll und daraufhin das Buch der Offenbarung verfasste. Dies ist bekannt als das letzte Kapitel der christlichen Bibel.
    Nach einem Rundgang durch das hübsche Gassengewirr von Chora gönnten wir uns ein leckeres Abendessen bei „Vaggelis“ auf dem kleinen Zentralplatz. Beim Abstieg vom Berg um 20.30 Uhr mussten wir uns schon recht beeilen, um für die steinigen steilen Abschnitte noch einen Rest Tageslicht zu haben.
    Am nächsten Vormittag liehen wir uns für eine Rundfahrt über Patmos wieder mal ein Motorrad aus. Das Herumbrausen damit macht immer wieder viel Freude! Wir fuhren nochmal hoch zum Kloster, welches jetzt für Besucher geöffnet war. Kleine Anekdote am Rande: Griechen haben hier Eintritt frei, alle anderen müssen 5 Euro zahlen…bei uns würde man sich über „Ausländerfeindlichkeit“ das Maul zerreißen…😂🤣.
    Weiter ging’s zum höchsten Berg der Insel, ganze 265 Meter, auf einer engen, steilen Straße. Dort befindet sich die Eremitage des Propheten Elias. War natürlich zu… ,aber der Ausblick über die Inseln der Ägäis grandios.
    Das letzte Ziel war der Monolith Kalikatsou beim Ort Grikos. Dieser ragt bizarr auf einer Landzunge im Meer auf. Der 10 m hohe Steinkoloss gilt als archäologische Stätte. Hier soll sich in der Antike ein Aphrodite Tempel befunden haben. Der langgezogene Petras Strand dort ist zwar steinig, aber das Wasser herrlich klar.
    Nach der Rückkehr tätigten wir noch einen Großeinkauf beim AB Supermarkt und Metzger nebenan… jetzt sind wir wieder gerüstet für mehrtägiges Ankern in einsamen Buchten. In unserer Bucht hier fanden sich dann am 2. Tag zwei mittelgroße
    Kreuzfahrtschiffe ein…..
    DJ
    Read more

  • Day 29

    Test Scubajet

    July 25, 2023 in Greece ⋅ 🌬 33 °C

    Heute sind wir in der Bucht von Patmos geblieben. Es stand nichts Besonderes auf dem Programm. Doris hat am Vormittag eine Shoppingtour unternommen, und ich habe mich endlich mal unserem ScubaJet gewidmet, einem Unterwasserantrieb für Taucher. Diesen haben wir auf der Boot in Düsseldorf gekauft, und er wollte endlich mal getestet werden. Nach dem Zusammenbau benötigten erst einmal die Akkus Futter…. Während dieser Zeit kümmerte ich mich um unseren neuen Tauchkompressor, denn auch dieser soll nun langsam zum Einsatz kommen.
    Nachdem ich Doris vom Einkauf abgeholt hatte, ging es gleich ans Testen des Wasserantriebs. Was soll ich sagen, dass Ding ist Spitze!! Schon bei 50% macht es richtig Schub, so dass man sich schon richtig festhalten muss. Ein beruhigendes Gefühl, wenn man mal beim Tauchen in eine Gegenströmung kommt.
    Abends ging es noch mal Shoppen. Ich bekam eine schöne kurze rote Hose mit Hemd, und zum Abschluss ging es in ein Fischrestaurant. Im touristischer angehauchten Patmos sind hier die Preise beim Essen schon deutlich angezogen, und der sonst oft gratis spendierte Digestif war hier unbekannt.
    Read more

  • Day 30

    Auf dem Weg in eine einsame Bucht

    July 26, 2023 in Greece ⋅ 🌙 27 °C

    Heute Morgen hatten wir zur Abwechslung mal überhaupt keinen Wind. An Segeln war nicht zu denken, also machte ich mich über das Boot her. Seit Tagen wollte ich schon mal das Deck schrubben, habe es aber immer verschoben. Macht ja auch keinen Spaß bei über 30°C. Aber was muss das muss…. Gegen Mittag war etwas Wind aus Westen angesagt, und den wollten wir gern nutzen, um weiter in den Norden zu kommen. Um kurz vor eins lichteten wir also den Anker. Anfangs ging es noch unter Motor Richtung Norden. Am Nordkap von Patmos meldete sich dann aber der Wind, und wir zogen die Segel hoch. Der Wind blies zwischen 8 und 13 Ktn, und schob uns ganz gut voran. Gegen 17.00 Uhr schlief er jedoch ein, und wir fuhren die letzten Meilen unter Motor in eine einsame Bucht der Insel Fournoi. Hier liegen wir nun und hören nur noch die Glocken der Ziegen und das sanfte Plätschern des Wassers am Ufer - traumhaft schön. Zum Abendbrot gab es gegrilltes Kotelett und Nudelsalat.Read more

  • Day 33

    Wir wechseln die stürmische Bucht

    July 29, 2023 in Greece ⋅ 🌬 26 °C

    Auch wenn die erste Bucht im Süden der Insel Fournoi sehr schön war, so war sie doch recht abgelegen, und durch die Lage entstanden zusätzlich zum kräftigen Meltemi noch starke katabatische Winde. Wir entschieden uns daher gestern früh etwas weiter nach Norden zu fahren. Der Wind blies mit 20 Ktn. gegenan, so dass ich diesmal beide Motoren benutzte. Wir hofften, dass in der ausgewählten Bucht nicht zu viele Seegelboote liegen würden, und wir hatten Glück, nur eines ankerte schon dort. Als wir unser Ankermanöver beendet hatten, holte dieses sogar noch seinen Anker hoch und verließ die Bucht. So sind wir seit gestern an diesem herrlichen Fleckchen Erde ganz allein.

    Da es aber auch in der jetzigen Bucht ganz schön weht - der Meltemi bläst in Böen bis zu 30 Ktn. - wollen wir unser Boot nicht alleine zurücklassen, um z.B. in den Hauptort zu wandern. Das gibt uns die Möglichkeit, einige Arbeiten an Bord zu verrichten. Doris schneidet weiter an unserem Video, und ich habe mich an der Nähmaschine ausprobiert. Der TO-Stander (Fahne Trans-Ocean Verein) musste dringend geflickt werden. Am Backofen habe ich ein Gitter angebracht, und außerdem hatte ich endlich mal Zeit, unseren Tauchkompressor auszuprobieren. Mit Hilfe von Martin‘s telefonischer Unterstützung haben wir ihn auch zum Laufen bekommen. Bedienungsanleitungen verschweigen leider manchmal wichtige Hinweise. Bei dem Kompressor fehlte der Hinweis, dass der Druck am Manometer erst nach ca. 30 Sekunden anliegt. Vorher hält ein Ventil den Druck zurück. Unsere große Plastiktonne, die sonst für trockenen, sperrigen Müll im Einsatz war - Doris hätte sie am liebsten schon selbst wegen Häßlichkeit entsorgt - diente beim Befüllen zur Wasserkühlung der Tauchflaschen. Damit hat die Tonne wohl ein Dauerbleiberecht erlangt.

    Zum Abendessen gab es Schnitzel mit Farmerkartoffeln und grünen Salat mit Zitrone.
    Read more

  • Day 35

    … zum Umkehren gezwungen !

    July 31, 2023 in Greece ⋅ 🌬 28 °C

    Den gestrigen Sonntag verbrachten wir geruhsam mit einigen Arbeiten auf der Vitila, der Meltemi war auch in der tief eingeschnittenen Bucht noch heftig zu spüren. Abends war endlich unser neuer YouTube Film fertig, und wir kämpften etwas mit dem Hochladen.
    Heute machten wir uns schließlich vormittags mit dem Dinghi auf, um um eine Landzunge herum und durch die enge Durchfahrt zwischen Fourni und der Nachbarinsel Thymena hindurch den Hauptort Fourni zu erreichen. Ein paar Einkäufe waren nötig, zwei Müllsäcke waren voll, und die Beschreibungen des Ortes klangen auch sehr vielversprechend.
    Ca. 1,5 km lagen vor uns, für unseren 20 PS Motor eigentlich ein Kinderspiel. Als wir aus unserer Bucht um die Landzunge herumfuhren, klatschten dann aber recht heftige Wellen direkt von vorne gegen unser Schlauchi und der Wind nahm zu. Wir fuhren trotzdem weiter und waren gespannt, wie die Durchfahrt durch die nur etwa 15 Meter breite Enge zwischen den Inseln Fourni und Thymena klappen würde. Ich holte eifrig mein Handy aus dem sicheren Rucksack und richtete den Sucher auf die Wellen vor uns…. Man sah schon aus einiger Entfernung, wie sich das Wasser an der engen Stelle regelrecht aufbaute und wirbelnd auf uns zukam. Da spritzte es plötzlich auf, und sowohl das Handy als auch die Insassen inclusive Gepäck bekamen einiges an Wasser ab. Wir waren dann zwar durch, aber da die Wellen hoch blieben, die Strecke noch weit schien und wir auch keine Wechselkleidung dabei hatten, entschlossen wir uns zur Umkehr in die nächstgelegene Bucht vor der Engstelle. Dort konnten wir das Dinghi an einer Mauer sicher festmachen.
    Zwischen uns und dem Dorf lag nun aber noch ein Weg mit vielen Treppen, zunächst hoch und drüben wieder runter. Dummerweise standen die Mülltonnen erst oben auf dem Berg! Die Müllentsorgung ist für Segler sowieso immer ein wichtiges Thema. Immer noch muß man zu viel Umverpackung mitkaufen. In Griechenland stehen immerhin großzügig öffentliche Müllcontainer bereit. Das haben wir aus Kroatien und Italien leider anders in Erinnerung.
    Der Ort Fourni war dann auch recht hübsch, am kleinen Fischereihafen gönnten wir uns einen eisgekühlten Frappé. Was im Internet als „große Fischreiflotte“ bezeichnet wird entpuppte sich allerdings nur als eine mittlere Anzahl z.T. recht kleiner bis winziger, aber sehr wohl hübsch bemalter, Fischerbötchen.
    Eindrucksvoll fanden wir die unten vom Hafen zum Zentralplatz ziehende „grüne Allee“. Hier spielt sich das Leben ab mit hübschen Bars und Restaurants, kleinen Supermärktchen und einem Bäcker, aus dem es nach frischem Brot bis auf die Straße duftete.
    Beim Gedanken an den Weg zurück über den Berg sahen wir allerdings von einem größeren Einkauf ab… Am höchsten Punkt des Rückweges ließen wir uns in einem netten Café, welches in einer alten Windmühle untergebracht ist, bei einem tollen Ausblick über die Bucht noch einen frisch gepressten Orangensaft schmecken.
    DJ
    Read more

  • Day 36

    Stürmische Überfahrt

    August 1, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute ging es früh aus den Federn, denn wir wollten nach Mykonos segeln. Die Sonne war noch nicht hinter dem Berg hervorgekrochen, trotzdem ging es schnell noch mal ins Wasser zum frischmachen. Dann ging es aber gleich Anker auf und wir starten unseren Törn. Es kamen noch einige starke Böen in unsere Bucht, diese konnten uns aber nicht von unserem Vorhaben abbringen. Als wir aus der Landabdeckung hervorkamen und der Wind durch die Düse zwischen den Inseln Nisos Ikara und Samos beschleunigt wurde, ging die Post richtig ab. Wir hatten gleich mal 30 Ktn auf dem Schirm und segelten erst einmal nur mit der Genua, da wir bei diesem Wind das Groß nicht hochziehen wollten. Als wir in die Landabdeckung von Ikara kamen, ließ der Wind nach, und wir hissten auch das Groß, banden aber gleich das zweite Reff ein, da wir nach dem Kap im Westen noch einigen Wind erwarteten. Jetzt spielte der Wind aber erst einmal völlig verrückt, ging hoch und runter und kam von allen Seiten. Direkt in Ufernähe war auch der Teufel los. Hier kamen die Fallböen von den hohen Bergen herunter und peitschten das Wasser auf, dass die Gischt nur so spritzte. Zum Glück waren wir weit genug davon entfernt. Zwei Meilen vor dem Kap kam dann der Wind mit Macht zurück, aber aus einer völlig unerwarteten Richtung: Er blies aus Süd, obwohl Nordwind gemeldet war. War die Wettervorhersage falsch? … kann ja mal vorkommen. Es war aber ein „Kapeffekt“.

    Um mal zu schauen, wie es hinter dem Kap aussah, nahm ich das Fernglas zur Hand, und was ich da sah, war beunruhigend: aufgewühlte See, viele weiße Schaumkämme. Wie mit dem Messer gezogen drehte dann auch der Wind um 90° und ging von 7 Ktn auf 27 Ktn hoch, in gleichem Maß die Wellen. Unsere Vitila wurde ordentlich durchgeschüttelt, und es kam auch Einiges an Wasser über. Weiter draußen ließ dann der Wind etwas nach, und wir segelten bei ca. 20 Ktn Mykonos entgegen. Kurz vor unserem Ziel nahm der Wind auf einmal wieder zu. Wir hatten teilweise bis zu 33 Ktn scheinbaren Wind und rauschten mit bis zu 9,5 Ktn unserer Bucht entgegen. In dieser lagen schon etliche Motorboot und laute Musik schallte uns von den Beachbars entgegen. Willkommen auf Mykonos!
    Read more

  • Day 39

    Dekadentes Mykonos

    August 4, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute stand eine Sightseeingtour auf Mykonos an. Wir hatten uns schon vorgestern wegen eines Rollers erkundigt, er sollte für einen Tag 40,-€ kosten. Heute hieß es dann, Roller würden nur ab drei Tagen vermietet, das sei auf der ganzen Insel so. Missgestimmt zogen wir weiter. Auch bei der nächsten Vermietung bekamen wir diese Auskunft. Beim dritten sollten wir noch eine Stunde warten, dann hätte er vielleicht einen Roller. Beim vierten Versuch hatten wir Glück. Für 45,-€ bekamen wir ein motorisiertes Zweirad für einen Tag, auf anderen griechischen Inseln bekommt man dafür ein ganzes Auto…

    Unser erstes Ausflugsziel war ein berühmter Leuchtturm. Dieser hatte seine besten Tage allerdings schon hinter sich, aber wir hatten eine schöne Aussicht auf die benachbarten Inseln. Weiter ging es nach Ano Mera im Inselzentrum. Hier besichtigten wir ein Kloster, welches noch sehr gut erhalten und auch noch in Betrieb ist. Im Kloster befand sich zudem ein kleines Museum, welches wir mit besichtigten. Es war jetzt schon kurz vor 14:00 Uhr, und wir hatten uns eine kleine Stärkung verdient, die wir gleich am Platz nebenan fanden: Nach einem griechischen Salat und Tzaziki ging es weiter zu einem Weingut, das einzige das es auf Mykonos gibt. Hier wird ein ökologischer Weinanbau betrieben… Die Trauben sind sehr resistent gegen Trockenheit und haben Wurzeln, die bis 9,0 m in die Tiefe reichen. Im Winter werden Ziegen auf die Weinebenen gelassen zur natürlichen Düngung. Wir haben uns ein Glas Weißen und ein Glas Rosé schmecken lassen, der Tropfen war gut, aber nicht überragend.

    Der letzte Etappenort war nun Mykonos Town. Ein ganz schönes Verkehrsgewimmel. Mit Roller ist man klar im Vorteil, man kann an den Autos im Stau links vorbei fahren und findet überall einen Parkplatz. Erstes Ziel waren die bekannten 6 Windmühlen, welche wir auch gleich fanden. In einem Restaurant direkt am Wasser mit Blick zu den Mühlen und „Little Venice“ ließen wir uns einen Frappé schmecken. Die Preise waren in der Tat fast wie in Venedig auf dem Markusplatz: Der Frappé kam 5,- €, und Wasser musste man separat zum gleichen Preis dazu bestellen (sonst wird es umsonst dazu hingestellt). Wir haben es uns trotzdem schmecken lassen und die Aussicht genossen. Den Abschluss unserer Sightseeingtour bildete dann die berühmte asymmetrische Kirche Panagia Paraportiani welche fünf Kapellen enthält. Leider war diese geschlossen. Der Rückweg zum geparkten Roller führte uns nochmal durch die malerischen engen Gassen von Mykonos. Witzigerweise war es dort angenehm kühl, da aus den vielen Lädchen mit Klimaanlage die kalte Luft aus den offenen Türen strömte. Es war jetzt nach fünf, und die Anzahl der flanierenden Menschen nahm mit einem Mal deutlich zu. Ein guter Zeitpunkt um das Weite zu suchen…

    Nun ging es zurück. Wir gaben den Roller ab, kauften noch im AB-Markt ein und holten Fleisch beim Butcher für unser Abendbrot. Die Qualität des Fleisches hier ist überragend.

    Zum Abendbrot gab es Schweinelendchen mit Champignon-Sahnesoße und Reis, lecker 😋.
    Read more

  • Day 40

    Am Geburtsort von Apollon und Artemis

    August 5, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute gegen halb elf hieß es Anker auf in der Ornos Bucht auf Mykonos. Auf der Nachbarinsel Delos lockte eine berühmte archäologische Ausgrabungsstätte. Sie gehört auch zum UNESCO Weltkulturerbe.
    Auf der winzigen Nachbarinsel von Mykonos kann man auf einem riesigen Gelände mitten durch Heiligtümer und einige Statuen einer enormen griechisch-römischen Siedlung wandern.
    In der griechischen Mythologie war Delos vor der Geburt des Apollo ein karger, fast unsichtbarer Fels in der Brandung. Die Göttin Leto war von Zeus schwanger und suchte nach einem Ort für die Geburt. Niemand wollte sie aufnehmen, da alle den Zorn von Zeus‘ eifersüchtiger Gattin Hera fürchteten. Sein Bruder Poseidon sprang ein und verankerte die schwimmende Insel an vier diamantenen Säulen, sodass Leto in Ruhe niederkommen konnte. Sie klammerte sich dabei an die einzige Palme der Insel. So kamen die Zwillinge Artemis, Göttin des Getiers und des Nachtlichtes, und Apollon, der Gott des Lichtes und der Harmonie, auf die Welt. Dabei war das vorher karge Eiland plötzlich in den Duft von Blüten gehüllt.

    Apollon wurde hier an seinem Geburtsort stets besonders verehrt, wovon die Überreste von drei Apollontempeln in seinem Heiligtum zeugen. Delos war schon im 3. Jahrtausend vor Christus in der frühen Bronzezeit besiedelt.
    In der hellenistischen Zeit war die Insel ein großer Handelsumschlagplatz und blühte besonders auf in der Zeit ihrer Unabhängigkeit von Athen im 4. Jh. v. Chr.. Auch in römischer Zeit wuchs sie weiter und hatte im 2. Jh. v.Chr. bis zu 25.000 Einwohner. Sie entwickelte sich zu einem Zentrum des expandierenden Ost-West Handels zwischen Kleinasien, Syrien und Italien.
    Verschiedene Kriege, u.a. mit Seeräubern, verwüsteten die ungeschützt liegende Stadt dann aber mehrfach im 1. Jh.v. Chr. und ihr Niedergang begann. Auch eine christliche Neubesiedlung konnte diesen nicht mehr aufhalten.

    Von den Prachtbauten des Altertums sind überwiegend nur noch die Grundrisse und Mauerreste vorhanden. Das gesamte Gelände ist von Trümmern übersät. Einige rekonstruierte Säulen lassen die frühere Pracht jedoch erahnen. Oberhalb der Heiligtümer und Tempel lag die rasch wachsende Stadt am Berghang. Hier sind die Häuser zumindest im Erdgeschossbereich noch gut erhalten. In Erinnerung bleiben uns das Haus der Kleopatra mit einigen Säulen und zwei Statuen des Ehepaares, sowie das Haus des Dyonisos mit Fussbodenmosaiken, die aber vor Besuchern recht abgeschirmt sind.
    Das Amphitheater ist nur noch in Resten erhalten aber in seinem Halbrund gut erkennbar. Erwähnenswert sind noch die Kopien von sechs sitzenden Löwenfiguren auf der früheren „Löwenterrasse“. Sie sind brüllend dargestellt mit geöffnetem Maul. Sie sollen nach der Sage die Palme, an der Leto niedergekommen war, bewacht haben.
    Die originalen Ausgrabungsstücke sind im wohl sehr bedeutenden Delos-Museum auf dem Gelände untergebracht. Dieses ist aber seit 2 Jahren wegen Renovierung geschlossen und soll frühestens nächstes Jahr wieder dem Publikum zugänglich sein. So konnten wir die Original-Löwen leider nicht besuchen.
    Was uns besonders beeindruckte war, dass in der gesamten von uns besichtigten Stadt unter den Straßen und Wegen eine Kanalisation verlief, die offenbar sehr ausgeklügelt das natürliche Gefälle nutzte. An einigen Stellen sind die alten ursprünglichen Gewehgplatten stark verwittert und gewähren Einblick in das darunterliegende Hohlraumsystem. Im Rund eines antiken Sees wächst heute noch ein kleiner Nadelwald… offenbar ist hier an der tiefsten Stelle immer noch genug Feuchtigkeit für die Pflanzen vorhanden. Wir setzten uns in deren Schatten um in der gleissenden Hitze etwas zu trinken.
    Insgesamt waren wir von dem riesigen Gelände und seiner Atmosphäre doch etwas verzaubert, auch wenn nur wenig gut erhalten ist. Sicher trug dazu auch bei, dass alles ins magische „Licht des Apollon“ getaucht war.
    Read more

  • Day 42

    Schönes Segeln von Rinia nach Patmos

    August 7, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Gestern hieß es wieder mal früh raus, es war aber eigentlich nicht früh genug. Ich hatte die Strecke nicht richtig eingeschätzt. Bei größeren Törns plane ich mit einer mittleren Geschwindigkeit von 5 Ktn. Da hat man noch ein bisschen Reserven. Von ca. 55 NM bin ich ausgegangen, am Ende waren es jedoch knapp 70 Meilen. Ich hatte einfach noch den Törn von Fournoi nach Mykonos im Kopf, unser Ausgangspunkt war aber jetzt weiter westlich. Am Ende war es nicht so schlimm, wir sind noch im Hellen angekommen.

    Am Anfang mussten wir noch um zwei Kaps segeln, und dann hatten wir den Wind schräg von hinten. Er frischte immer mehr auf, so dass es in der Spitze um die 27 Ktn waren, dann hatten wir auf der Logge auch schon mal eine 10 stehen. Der scheinbare Wind lag um die 17, das wäre schon ein Grund gewesen, das erste Reff einzubinden. Aber ein bisschen Sicherheit bietet ja auch das Rigg an sich…..Leider ließ der Wind gegen 13:00 nach. Da ich mich aber mit der Strecke verschätz hatte, mussten wir wenigstens um die 6 Ktn. unterwegs sein, was wir zum Glück auch schafften. Interessant war ein „Fernduell“ mit einem Katamaran der Marke „Nautikat“, den ich per AIS verfolgen konnte und der etwa eine Stunde vor uns gestartet war. Leider haben wir diese Wettfahrt verloren. Die Rümpfe dieser Nautikat sind enger geschnitten und dadurch gleitet dieser Kat schneller durchs Wasser.
    Um kurz nach 17:00 Uhr mussten wir dann doch den Motor anwerfen, da uns der Wind fast gänzlich verlassen hatte. Wir hatten aber auch nur noch 4 NM vor uns. Als Ankerbucht hatten wir uns die Bucht mit dem Piratenfelsen gewählt. Gerade als wir den Anker fallen ließen kam ein Schlauchboot längsseits und machte uns darauf aufmerksam, dass am nächsten Tag in der Früh ein Tankschiff mit Trinkwasser käme und wir diesem im Weg seien. Also Anker wieder hoch und einen neuen Platz gesucht. Das war aber leider nicht so einfach. Die nächsten Buchten waren belegt oder nicht geeignet. Ich beschloss, wieder umzudrehen und erneut unser Glück zu versuchen. Ich ankerte in der Nähe der anderen Boote, und wieder kam der Mann mit dem Schlauchi. Da wir ihn ignorierten - andere Boote lagen schließlich auch da - kam er etwas etwas später mit der Portpolice an, gerade zu dem Zeitpunkt, als wir ins Schlauchboot stiegen, um zum Abendbrot zu fahren. Es lief aber alles ganz nett ab. Wir einigten uns darauf, dass wir am nächsten Tag um 6:00 Uhr unseren Anker lichten würden. Zum Abendessen gab es bei mir Ziege aus dem Ofen mit Bratkartoffeln, total lecker. Das Fleisch ist hell, etwa wie Schweinefleisch, in dieser Zubereitung total zart.

    Wie schon geschrieben ging dann heute kurz nach sechs der Anker hoch, und wir fuhren sehr stimmungsvoll in den Sonnenaufgang hinein. Wir wollten uns nur kurz verlegen, um in Patmos noch eine paar Einkäufe zu erledigen. (Zum Glück hatte ich am Vorabend die etwas entferntere Bucht nicht mehr angesteuert, denn auch diese war ungeeignet und wäre erst in der Dunkelheit erreichbar gewesen).Wir ankerten schließlich in einer Bucht, in der wir schon vor einigen Tagen gelegen hatten. Nach unseren Einkäufen heute Vormittag - die Lebensmittel und Benzin fürs Dinghi mußten aufgestockt werden, segelten wir gegen 14:00 Uhr ganz gemächlich nur mit der Genua wieder los. Anfangs wehte der Wind mit knapp 10 Ktn, legte dann aber auf 17 Ktn zu, und wir kamen auch gleich mit 5 Ktn gut voran. Um 16:30 Uhr kamen wir in unserer ausgewählten Bucht an, welche schon gut belegt war. Wir fanden aber noch ein geeignetes Plätzchen.

    Heute Abend gab es Kalbsbraten aus dem Ofen mit Sahnesoße, Gnocchi und grünem Salat mit „Zuckerdressing“ à là Uwe…😀. Ach, die griechische Fleischqualität ist einfach umwerfend!
    UK
    Read more

  • Day 44

    Lagune vor Arki

    August 9, 2023 in Greece ⋅ 🌬 27 °C

    Die letzten beiden Tage lagen wir in einer Lagune vor der Inselgruppe Arki, welche für die smaragdgrünen Lagunen berühmt sind. Anfangs war sie noch ordentlich mit Motor- und Segeljachten gefüllt, aber je stärker der Wind wurde, desto mehr Boote verließen die Bucht. Heute waren wir zusammen mit einem weiteren Katamaran nur noch ganz alleine dort. Mittlerweile blies der Meltemi aber auch mit bis zu 31 Ktn, das sind schon fast 8 Bft. Wir hatten jedoch ein gutes Gefühl, der Anker saß gut im Sand und wir hatten genügend Kette gesteckt.
    Die Zeit verbrachte ich u.a. mit der Beantragung eines Flaggenzertifikates für die deutsche Fahne, das man gel. im Ausland benötigt. Was die alles wissen wollten! selbst Unterlagen zum Beweis, dass der Kaufpreis fürs Boot 2021 überwiesen wurde. Nachdem ich diese rausgesucht hatte, war ich schon mal wegen Zeitüberschreitung vom Programm rausgeschmissen worden. Ich hätte die Krise bekommen können, also noch mal alles von vorn. Nachdem ich alle Belege und 3 Bilder vom Boot (wie Ausweis: von vorne, hinten und seitlich..😂) eingeben hatte, ging es ans Hochladen der Dateien. Da traf mich der nächste Schlag: „Hochladen nicht möglich, da Dateianhänge über 12 MB“. Wo leben wir eigentlich, was sind heutzutage 12 MB? Armes Deutschland! Also alle Dateien erneut vorgenommen, einzeln runter gerechnet und neu versucht. Vier Stunden hab ich mit diesem Antrag verbracht 😡.

    Zum Abendbrot gab es aufgewärmten Brokkolliauflauf. Gut, dass wir eine Mikrowelle haben. Es schmeckte nochmal sehr gut und machte wenig Arbeit.
    UK
    Read more