Weltreise mit unserer Vitila

June 2023 - September 2033
Ein Abenteuer von Doris & Uwe mit offenem Ende. Read more
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  • Day 67

    Endlich ist der neue Hybrid-Herd drin!

    September 1, 2023 in Greece ⋅ 🌙 27 °C

    Heute war es nun soweit, eine Arbeit, vor der ich mich schon ewig gedrückt hatte. Wir hatten sogar schon andere Geräte an Bord, aber mein Bauch sagte immer NEIN! Nach längerer Suche hatte ich dann doch noch eine Herdplatte gefunden, zu der mein Bauch JA sagte. Es handelt sich um eine Hybridherdplatte der Firma AEG, eine Seite Gas, die andere Induktion. Da wir mit AEG schon beste Erfahrungen gemacht hatten, war ich froh, diese gefunden zu haben. Nun ging es aber an die Umsetzung.

    Ich wollte unbedingt die alte Platte zerstörungsfrei herauslösen, dann die neue testen, und erst dann den größeren Ausschnitt aussägen. Wir sind ja gebrannte Kinder, siehe Backofen! Das Entfernen hatte es aber in sich: Die Platte war mit reichlich Silikon eingeklebt, so dass die Demontage recht beschwerlich war. Letztlich habe ich sie aber doch rausbekommen. Der Test des neuen Gerätes verlief erfolgreich. Nun hieß es den neuen Ausschnitt auszumessen und dann das Loch auszusägen. Das war sehr mühsam, da drei Materialen gesägt werden mussten. Eine Schicht war GfK, und die Glasfasern machen Sägeblätter sehr schnell stumpf. Zwei Blätter brachen ab und drei waren am Ende unbrauchbar, aber das Loch war drin. Würde die Platte jetzt passen? Sie passte, Aufatmen! Nun musste ich nur noch die Dichtung aufkleben, die Herdplatte einpassen und die Gasleitung bzw. E-Kabel anschließen. Das war nur noch eine Kleinigkeit. Beim Test waren die Flammen noch sehr groß, also schnell noch die mitgelieferten kleineren Düsen rein, dann war die Arbeit geschafft.
    Einer Fix und Foxi🥵, Eine ganz glücklich 😊. Was tut man nicht alles für die Liebste.
    Anmerkung der Liebsten: von gut gelungenen Menüs profitieren alle an Bord..😜. Der neue duale Herd ist aber wirklich super chic und auch größer, und ich freu‘ mich sehr.

    Auf der Induktionsseite erwärmten wir dann gleich die bayrischen Weisswürste, die es zu den ersten selbstgebackenen Laugenbrezen gab.
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  • Day 69

    Wieder mal in der grünen Bucht von Gyali

    September 3, 2023 in Greece ⋅ 🌬 28 °C

    Gestern Nachmittag kamen unsere lang erwarteten Gäste Sylke, André und Elli aus dem Richard-Wagner Städtchen Graupa auf Kos an. Wir gingen zum Einstand ins Pelagos lecker zu Abend Essen und anschließend in die Bar „Pegasus“ auf einen Cocktail. Wir fanden trotzdem unser Dinghi wieder und setzten zu fünft zur Vitila, die in der Bucht vor Kardamena ankerte, über.
    Leider wurde es in der Nacht noch recht schauklig durch Schwell von der Seite. Auch morgens setzte sich vor Anker die unangenehme Schuckelei fort. Das Meer war so bewegt, dass es schwierig war, das Dinghi zu besteigen.
    Es musste aber noch ein größerer Lebensmitteleinkauf getätigt werden…🙈. Drei setzten dann über und kauften Metzgerei und Supermarkt (halb-) leer.
    So schnell es ging segelten wir danach los zur Insel Gyali. Dort werden noch aktiv Bimsstein und Perlit abgebaut. Der aktuell zu beladende Schüttgutfrachter setzte auch eine ordentliche Staubwolke frei. Hinten in der Bucht war’s aber sehr angenehm, und alle waren mehrfach Schwimmen im klaren Wasser. Für Kuchen zum Capucchino war gesorgt. Zum Abendessen wurde von Uwe gegrillt. Die Gäste hatten auch Bratwürste im Schlepptau… daneben noch einige fehlende kleinere Ausrüstungsgegenstände und eine Flasche Whiskey. Die Tagesausflugsschiffe zogen allmählich nach und nach aus der schönen Bucht ab, nur wenige blieben übrig, den Sunset zu genießen. Hoffentlich wird die Nacht hier entspannter als die letzte. Morgen gehts früh Richtung Nyssiros, wo neue Abenteuer auf uns warten
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  • Day 70

    Die Vulkaninsel Nisyros

    September 4, 2023 in Greece ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute ging es schon gegen 8:00 Uhr von Gyali nach Nisyros. Der Wind stand gut und so kamen wir unter Genua gut voran. Gefrühstückt wurde während der Überfahrt. Pünktlich um neun kamen wir im Hafen an und Nicki, die Frau vom Autoverleih Petastra, begrüßte uns schon an der Hafeneinfahrt und wies uns einen Platz zu. Nach erfolgreichem Anlegemanöver ging es zum Car rental. Wir bekamen einen großen Quad und unsere Freunde einen Beach Buggy. Am Anfang unserer Inselrundfahrt stand der Krater auf dem Programm. Der Vulkan auf der Insel ist der jüngste in der Geschichte Griechenlands, und er ist immer noch aktiv. Den Schwefelgeruch kann man schon vom Meer aus wahrnehmen. Im Hauptkrater Stefanos ist der Geruch sehr intensiv, überall sieht man gelbe Dämpfe aufsteigen. Wir besuchten dann noch drei weitere Nebenkrater, was in der Hitze nicht ganz unbeschwerlich war.
    Als nächstes ging es in das Örtchen Nikia, welches wegen seines malerischen Marktplatzes sehr bekannt ist. Wir bummelten durch die Gässchen, genossen den Ausblick auf die Kaldera und das Meer. Zu Mittag ließen wir uns einen Yoghurt mit Honig und Nüssen auf dem Zentralplatz schmecken.
    Weiter ging es dann zu dem verlassenen Fischerdorf Avlakion, wo wir eine Badepause einlegten. Dieser Ort ist sehr romantisch. Leider sind aber fast alle Häuser schon verfallen. Das Schwimmbecken, in dem wir uns erfrischten, gleicht einem Meerwasserpool. Nach dieser Abkühlung ging es wieder ganz hinauf zu der Kapelle über dem Ort Nikia. Hier waren wir schon des Öfteren, aber nie konnten wir sie von innen besichtigen. Diesmal hatten wir Glück, André und Elli haben die offene Tür gefunden.
    Auf unserer Erkundungstour folgte jetzt der Ort Emporios. Dieser wurde im Jahr 1953 durch ein Erdbeben weitgehend zerstört. Mit Hilfe von EU-Mitteln wird die Ansiedlung nun nach und nach teilweise wieder aufgebaut. In einer Gaststätte namens „Balkon“ haben wir uns nochmal gestärkt und den tollen Ausblick auf den Krater genossen.
    Die letzte Station war die Stadt Mandraki, die größte Stadt auf Nisyros. Wir schlenderten etwas durch die Gassen. Zum Kloster hochsteigen wollte aber Keiner mehr.
    Nun ging es zurück zum Hafen, nach einem kleinen Zwischenstopp an der Tankstelle. Schnell noch einen Platz bei „Aphrodite“ reserviert, denn in dieser beliebten Taverne wird es immer ziemlich voll.
    Als wir dann bei unserer Vitlia ankamen, wunderte ich mich, dass das linke Heck sehr nah an der Hafenmauer war. Wie ich leider erkennen musste, hatte das Heck auch schon Bekanntschaft mit der Hafenmauer gemacht. Die Mauer besteht aus sehr grobem scharfkantigen Kies, und dieser hatte schon einige unschöne Kratzer hinterlassen. Wahrscheinlich hatte sich der Anker gelockert, weil ein anderer Ankerlieger diesen angehoben hatte. Das kann leider immer in diesen Häfen passieren, wo „römisch-katholisch“ geankert wird. In Zukunft werden wir am Heck immer noch große Fender ausbringen!
    Nachdem wir uns dann alle frisch gemacht hatten, ging es zu Aphrodite. Gut, dass wir reserviert hatten: alle Plätze, bis auf unseren Tisch waren schon besetzt.
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  • Day 74

    Ein an den Berg geklebtes Kloster

    September 8, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Am 5. September starteten wir vormittags wieder mal Richtung Leros in die Bucht von Lakki. Grund: ein von unserem Freund Martin bei „Richard vom Holzboot“ hinterlegtes Päckchen sowie Ausbesserungsarbeiten von Georgios an unserem Hardtop, wo Risse sichtbar geworden waren.
    Dafür ging leider fast der gesamte Mittwoch am Boot drauf😢. Unsere Freunde nutzten den Tag auf Leros zu einer Wanderung zum Burgberg. Der Abend gehörte einmal wieder den super leckeren Pizzen bei „la Nostra“. (Wenn wir schon nochmal zwangsweise hier sind).
    Da die Nacht zuvor hier in der Bucht vorm Ort jedoch geräuschmässig etwas unangenehm gewesen war, fuhren wir am Spätnachmittag zu dem kleinen Inselchen Archangelos. Hier ließen wir uns zum Sonnenuntergang in einer stillen Bucht Würstchen und Steaks vom Grill schmecken.
    Am Donnerstag den 7.9. stand ein längerer Segeltörn zur östlichsten Kykladeninsel Amorgos auf dem Plan. Frühstück gabs erst unterwegs, da knapp 50 sm vor uns lagen. Nach anfangs entspanntem Segeln mit vollem Tuch entwickelte sich ein stärkerer Wellengang, sodass wir innen im Salon nochmal alles Bewegliche und die Schrankverschlüsse nachsichern mussten. Wegen des weiterhin starken Schwells suchten wir uns ein geschütztes Ankerplätzchen vor dem Inselchen Nikouria.
    Am nächsten Tag, also am Freitag den 8.9., stand der Besuch des berühmten Klosters Panagia Hozoviotissa von Amorgos auf dem Programm. Außerdem die Orte Aegiali und Katapola.
    Bis zum Anfang der 300 Stufen hohen Treppe zum Kloster konnten wir mit dem Leihwagen fahren. Der Anstieg war ganz schön anstrengend, aber das Ziel und die atemberaubenden Ausblicke zwischendurch belohnten.
    Gründer des Klosters waren wahrscheinlich Mönche, die im 8. Jahrhundert aus Palästina fliehen mussten. Auf ihrer langen Irrfahrt kamen sie auch nach Amorgos. Die Steilwand erinnerte sie, so wird berichtet, so sehr an ihr heimisches Kloster, dass sie hier ihre neuen Zellen errichten wollten.
    Imposant und unantastbar gilt Panagia Hozoviotissa als das beeindruckendste Kloster der Ägäis. Es zeigt eine auffällige vertikale Architektur, und die einzigartige Befestigung der 8 Stockwerke am Felsen resultierte in einem asymmetrischen Bauwerk, das wie an den Felsen geklebt wirkt. Es wird oft mit den Meteora Klöstern verglichen. Während die Breite des Klosters 40 Meter überschreitet, ist die Ostwand mit dem Eingang des Klosters nicht breiter als 5 Meter.
    Das Kloster verfügt über mehr als 100 Räume. Zugänglich für den Besucher sind aber nur eine Kapelle mit der Marienikone und Austritt auf den Aussichtsbalkon, ein Speiseraum mit Blick in einen angrenzenden Küchenbereich und ein Andachtsraum. Wegen der Enge der Räume begegnet man auch durchaus einem Mönch. Von 13 - 17 Uhr ist keine Besichtigung.
    Vom Hafenort Katapola konnten wir die highspeed Fähre starten sehen. Der Hauptort Chora in den Bergen bezieht seinen Charme durch enge verwinkelte Gassen, die sich immer wieder zu kleinen Plätzen mit buntbestuhlten Tavernen erweitern. Die Nacht verbrachten wir wieder in der schönen Bucht vor Nikouria. Ein erlebnisreicher Tag!
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  • Day 75

    Abwechslungsreiches Segeln nach Ios

    September 9, 2023 in Greece ⋅ 🌬 25 °C

    Nach der schönen Sightseeingtour auf Amorgos standen nun wieder zwei Segeltage auf dem Programm, und die sollten es in sich haben. Nach dem Start am Samstag, den 9.9. kurz nach halb zehn mussten wir noch etwas in der Windabdeckung der vorgelagerten Insel segeln. Ständig drehte der Wind, und so richtig Spaß machte das Keinem. Als der Wind dann auch noch von vorn kam, musste ich kurz den Motor zu Hilfe holen. Als wir dann auf die freie See kamen, wehte dann der Wind konstant von der Seite. Auf der Höhe von Keros verstärkte er sich immer mehr, wir kamen gut voran, und um 13:45 Uhr fiel schon der Anker in einer Bucht vor Ofidousa. Ich schnorchelte zum Anker und mußte allerdings feststellen, dass dieser nur in einem Steinhaufen lag. Auch sah ich sehr viele Schleifspuren von Ankern, die darauf hindeuteten, dass der Ankergrund nicht gut ist. Wir einigten uns schließlich darauf, nach dem Kaffeetrinken in eine andere Bucht zu wechseln. Leider war der Ankerplatz vor Schoinoussa aber weniger idyllisch , aber wir waren fest verankert.
    Am nächsten Morgen holten wir den Anker wieder nach dem Frühstück auf und es ging in Richtung der Insel Ios. Um den Wind etwas seitlicher zu bekommen, hatte ich mich entschlossen, die Insel Iraklia nördlich zu umfahren. Der Weg war zwar etwas länger, der Wind stand aber dann etwas günstiger, und diese Entscheidung erwies sich als richtig. Wir konnten nach der Umrundung des Nordkaps die Segel setzen und der Windgott meinte es sehr gut mit uns. Teilweise konnten wir über 9 Ktn segeln. Der Wind stand so günstig, dass wir direkt bis in eine Bucht von Ios segeln konnten. Kurz vor unserer Ankerbucht bekam ich dann einen Anruf von „Unbekannt“. Es war Martin von der Smeralda, die genau in dieser Bucht lagen und gerade ihren Anker lichten wollten. Nach einer kurzen Rücksprache entschieden sie sich dann doch noch zu bleiben. Ich fuhr noch kurz mit meinem Freund André zur Begrüßung zu ihrer Lucia hinüber. Da es noch früher Nachmittag war, erkundeten wir noch die Insel Ios. Unser Vorhaben zur Chora zu laufen gaben wir aufgrund der Hitze und der engen, steilen und dicht autobefahrenen Straße schnell auf und nahmen den Bus, der gerade ankam als wir an der Bushaltestelle vorbei liefen. In der Chora besichtigten wir die schönen Gassen und erstiegen den Berg, wo noch eine Kirche und drei Kapellen stehen. Wir genossen die tolle Rundumsicht und stiegen dann wieder hinab, um noch eine weitere Anhöhe mit Kapelle zu erklimmen. Von hier konnten wir bis zu der Bucht schauen, wo unsere Vitila lag.
    Nach einem Einkauf brachte uns der Bus wieder zurück zur Badebucht, und wir aßen in einem Restaurant Abendbrot.
    Abends hatten wir noch Diana und Martin zu Gast, es war eine feuchtfröhliche Runde. Leider stürzt Martin die drei Stufen zum Toilette im Eignerbereich hinunter, wobei er sich doch ganz schön weh tat. Tapfer hielt er noch bis Mitternacht durch, dann wurden wir aber alle müde und gingen zu Bett.
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  • Day 77

    Santorini - Augen zu und durch…..!?

    September 11, 2023, Aegean Sea ⋅ 🌬 23 °C

    Am 11.9., ein sonniger Montag, lichtete sich der Anker schon am frühen Vormittag, denn wir hatten uns vorgenommen, es bis zur Vulkaninsel Santorini zu schaffen. Der Wind blies frisch, und die kräftigen Wellen gaben uns von fast achtern ziemlichen Speed. Wir setzten nur die Genua, um aber trotzdem 9 ktn Fahrt bei bis zu 28 ktn Windstärke zu machen.

    Am Nachmittag segelten wir schon in die Kaldera unserer Zielinsel ein. Santorini ist ein fast ringförmiges Eiland, dessen Landmasse der obere Rand eines vom Meer gefluteten Vulkans bildet. Durch einen Vulkanausbruch im 16. Jahrhundert v. Chr. wurde die heutige zerklüftete Landschaft der Insel geformt. Die weissen würfelförmigen Häuser der beiden Hauptorte Oia und Fira liegen malerisch auf die Bergkämme der Steilküste hingestreckt.
    In der Kaldera war der Wellengang etwas geringer, und wir glitten mit dem Segelboot entspannt und staunend an den schwarzen, gelegentlich weissen und oft roten Klippen vorbei. Drei vor Anker liegende Kreuzfahrtschiffe ließen eine Ahnung davon aufkommen, was uns bei unserer Besichtigung am nächsten Tag erwarten würde. Wir stoppten schließlich außerhalb der Kaldera mit Blick auf die berühmten „roten Felsen“ und den „roten Strand“.
    Am nächsten Morgen ankerten wir um in eine der nächsten, auch sehr belebten Buchten. Wir konnten das Dinghi am Steg des Restaurants „the Dolphins“ festmachen. Hierher wurde auch unser Leihwagen für diesen Tag geliefert.

    Damit starteten wir gleich nach Oia durch, ein Traumziel, das weltweit Touristenherzen höher schlagen läßt….. Als wir die Gassen des Ortes betraten, waren wir entsprechend auch auf das Schlimmste gefasst. Und tatsächlich, in dichter Reihe drängten sich die Menschentrauben auf dem Höhenweg des Ortes entlang von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Menschen aus aller Herren Länder waren unterwegs, und ihre Sprachen mischten sich in friedlicher Weise. Das war für mich das Eindrucksvolle, wie ohne politische Einflüsse unterschiedlichste Menschen sich an gleichen Dingen erfreuen und respektvoll miteinander umgehen.
    Man konnte natürlich beobachten, wie reihum gegenseitigdie Hochkant-Aufnahmen für die fällige Instagram-Story geschossen wurden. Zugegeben, auch selbst wollte man sehr gerne vor den weissen Kubushäusern, typisch für die Architektur der Kykladen, mit den eingestreuten blauen Kuppeldächern fotografiert werden. Unsere Freunde waren vorher schon zweimal auf Santorini gewesen. Die beim ersten Mal erlebte Begeisterung für das Plätzchen wollte jedoch nicht mehr so Recht aufkommen. Aber da wir uns ohne Termindruck Zeit lassen konnten, erreichten sie mit uns an diesem Tag ein paar neue Punkte, z.B. die Windmühlen.
    Zur Erfrischung und nötigen Erholung kehrten wir in das Restaurant Lotza mit atemberaubendem Blick auf die Dächer und die Kaldera ein. Es war allerdings recht teuer und mit „Speisezwang“. Das war aber schon beim Betreten der Terrasse gesagt worden. Ein Tzatziki kostete 8 Euro, ein Thunfischsalat 15 Euro, und einen gebackenen Käse im Blätterteig gab für 13 Euro. Nun ja, wenn man schon mal zu den Glücklichen zählt, die hierher kommen…. Lecker wars allemal.
    Ein weiterer sehr bekannter Ort, Fira, war eher enttäuschend. Schöne Boutiquen luden zwar zum Shoppen ein, aber die Gassen erreichen nicht den Flair von Oia. Wir fanden zu unserem Erstaunen in Fira allerdings ein „Irish Pub“, genannt „Murphy‘s“. Voller Vorfreude auf das gleichnamige Bier vom Fass gingen wir hinein. Auch da wurden wir enttäuscht. Das Murphy‘s Bier gabs nur auf den Plakaten, und auch vom Guinness erfrischten uns nur einige mühsam hervorgekramte Flaschen. Noch dazu völlig überteuert. Aber die Innendekoration und der irische Besitzer waren authentisch.

    Um etwas vom Touristenstrom wegzukommen fuhren wir noch nach Akrotiri. Da waren wir zwar fast allein unterwegs zur alten Festung hoch, wo es sehr windig war. Aber sonst hat der Ort auch nicht so viel zu bieten. Müde ließen wir uns am Ende von unserem Dinghi zurück an Bord bringen. Bei einem Grillabend mit Thüringer Bratwürsten und abschliessendem Ouzo liessen wir den Tag nochmal Revue passieren. Die Touristenmassen sind wahrscheinlich mitten in der Hauptsaison noch wesentlich größer, aber wir waren uns einig, dass einmal Santorini reicht und wir alle beschaulichere und ursprünglichere griechische Inseln und Orte bevorzugen.
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  • Day 82

    Wunderschönes Kleftiko

    September 16, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 27 °C

    16,5 SM, sonnig, 32°C

    Heute ging es in den Süden der Insel Milos. Vorhergesagt waren leichte Winde bis zu 12 Ktn. Los ging es unter Gennaker, der Wind kam genau von hinten, das Segel killte ab und zu. Abfallen konnte ich aber nicht, denn da war Land. Die Landschaft indes war atemberaubend. Eine Steilküste in den unterschiedlichsten Farben und Formationen wechselte sich ständig ab.
    Im Süden der Insel nahm dann der Wind immer mehr zu, und durch den neuen Kurs kam er immer seitlicher. Es war Zeit, den Gennaker reinzunehmen und die Genua hervorzuholen. Da der Wind ständig zunahm, musste ich sogar noch das erste Reff einbinden. Wir schossen teilweise mit 9,5 Ktn dahin. Dann kam uns der Profitis Ilias in die Quere, ein 748 m hoher Berg, der uns kompletten den Wind nahm. Im nu war er von 25 Ktn auf 5 eingebrochen. Also Segel runter und den Rest mit Motor gefahren, wir hatten ja noch etwas vor.
    Ziel waren für heute die Buchten von Kleftiko. Wir hatten schon einiges davon gehört. Was wir aber sahen übertraf unsere Erwartungen.
    Am Ankerplatz angekommen, ging es erst einmal ins Wasser, um den Anker zu kontrollieren. Er lag in 10 m Tiefe in feinem Sand und hatte sich gut eingegraben, somit konnte die Erkundungstour starten.
    Die Steilküste ist von unterschiedlichen Gesteinsformationen und Strukturen geprägt. Frühere vulkanische Aktivitäten haben dieses Naturschauspiel hervorgebracht. Schon allein diese Küste entlang zu Segeln war faszinierend. Spannend war dann die Erkundung der Höhlen mit dem Dinghi. Öfters kamen uns hier andere Schlauchboote mit Passagieren von den Ausflugsbooten entgegen. Das machte das Manövrieren etwas schwierig, waren doch die Höhlen teilweise sehr eng. Besonders beeindruckt hat uns eine Höhle, in der immer wieder ein lautes Fauchen zu hören war. Das wirkte schon etwas gruselig. Nach einer kurzen Pause - Elli wollte noch ihren Kuchen fertig backen - ging es zur zweiten Runde auf der anderen Seite der Bucht. Hier stießen wir in eine riesige Höhle vor, die wir gar nicht ganz durchleuchten konnten. Ich musste aber besonderes aufpassen, da an verschiedenen Stellen Steine bis dicht unter die Oberfläche ragten. Am Ende dieser Tour schauten wir noch ein paar Klippenspringern zu, die wahrscheinlich eine „Jump-Tour“ gebucht hatten.
    Uns hat dieser Ausflug wahnsinnig gut gefallen, und wir können diesen Ort gern weiterempfehlen.
    Zum Abendbrot gab es selbstgemachte Käsespätzle mit dem von unseren Besuchern mitgebrachten Bergkäse. Der Abend endete dann auf unserer Skylounge, wo wir bei einem Cocktail Sternbilder zu benennen versuchten. Es war Neumond, und so konnte man viele Sterne sehen. Relativ zeitig ging es dann ins Bett, da am nächsten Morgen der Wecker früh klingeln würde.
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  • Day 86

    Flucht von Kreta mitten in der Nacht

    September 20, 2023, Aegean Sea ⋅ ☀️ 24 °C

    Nachdem es uns in der Bucht von Chania nach zwei Nächten viel zu laut geworden war wollten wir nur noch weg. Das laute Dröhnen der Düsenjäger und der Baulärm, der von 6 Uhr morgens bis in die Nacht ging, nervten schon ganz schön. Es gab nur ein Problem: seit dem 18.09. finden vor Chania militärische Schießübungen statt, und unsere Versuche mit der Navi-Control wegen Durchfahrterlaubnis Kontakt aufzunehmen schlugen alle fehl. Wettertechnisch war mit sehr wenig Wind zu rechnen und die Wellen ließen auch nach, nachdem am Vortag noch bis zu 2,0 m vermeldet waren. Wir peilten den Peloponnes an, also hatten wir eine Strecke von über 70 sm vor uns. Deshalb stand der Wecker auf 5:30 Uhr, denn spätestens um 6.00 Uhr sollte der Anker gelichtet werden. Das Manövergebiet mussten wir bis 9:00 Uhr verlassen haben, so stand es zumindest auf dem handschriftlichen Zettel, den uns ein netter österreichischer Bootsnachbar gegeben hatte.
    Meine innere Uhr wollte es allerdings anders. Um drei Uhr wachte ich bereits auf und Doris war auch schon munter. Wir einigten uns schnell, gleich unser Nachtlager zu verlassen, um den Tag besser zu nutzen. Um 3:30 Uhr ging es schon Ankerauf, und wir motorten in stockdunkler Nacht aus der Ankerbucht. Nicht einmal der Mond leistete uns Gesellschaft, denn dieser war schon um 21.30 Uhr untergegangen. Es war auch ziemlich kühl auf der Brücke, sodass wir uns nach und nach immer wärmer anziehen und schließlich sogar unter unsere roten Kuscheldecken schlüpfen mußten. So warm eingemummelt beobachteten wir, wie sich der Himmel ganz allmählich aufhellte und der Horizont im Osten dann rot einfärbte. Doris hörte dabei Musik. Es war ein sehr schönes Erlebnis. Schon um 8:00 Uhr konnten wir so das Manövergebiet verlassen. Hätten wir bis 6 Uhr mit dem Aufbruch gewartet, wären wir zu spät dran gewesen.

    Wir hatten uns schon auf eine reine Motorfahrt zu unserem heutigen Ziel, der Insel Kithira, eingestellt. Das tut einem Segler wie uns natürlich weh, aber was soll‘s, wir müssen ja auch weiter kommen. Erfreulicherweise kam es aber anders. Nach 33 sm stellte sich ein Windhauch ein, und ich zog zusätzlich zum Motor die Genua hoch. Das brachte uns schon mal einen knappen Knoten mehr an Geschwindigkeit. Das frühe Aufstehen forderte jetzt aber seinen Tribut, und so legte ich mich oben in unserer Skylounge in die Sonne und schlummerte ein. Als ich wieder aufwachte hatte sich der Wind auf 8-9 Knoten verstärkt. Nicht viel, aber immerhin. Schnell zog ich das Groß hoch und machte den Motor aus. Herrlich diese Ruhe! Nur noch das Plätschern des Wassers war zu hören. Der Wind hielt bis gegen vier, dann wurde er so schwach, dass ich wieder einen Motor zu Hilfe nehmen musste. Pünktlich um 18:00 Uhr liefen wir in der Bucht von Kithira ein und warfen den Anker in den Sandboden. Wir genossen dann noch den Sonnenuntergang und gingen bald ins Bett.
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  • Day 87

    Auf nach Elafonisos

    September 21, 2023, Ionian Sea ⋅ ☁️ 26 °C

    Heute sollte es nach Elafonisos gehen, genauer gesagt in die Ormos Fragko. Eine traumhafte Bucht mit karibischem Flair. Glasklares blaues Wasser war beschrieben.
    Da der Weg nicht so weit war, begannen wir den Tag ganz normal, standen etwas später auf, machten in aller Ruhe unseren Frühsport und genossen das Frühstück. Für heute war kaum Wind angesagt, deshalb hatte ich mich schon aufs Motoren eingestellt.
    Als wir uns zur Abfahrt fertig machten, es war bereits gegen elf Uhr, hatte sich doch ein bisschen Wind erhoben. Also Vollzeug hoch und erst einmal raus aus der Bucht gekreuzt. Der Wind nahm dann auf 14 Ktn zu und ermöglichte uns ein schönes Segeln hart am Wind. Nach ca. fünf Meilen fuhren wir eine Wende und es ging auf direktem Weg weiter in unsere anvisierte Bucht. Auf Höhe des Festlandes verließ uns dann leider durch die Landabdeckung der Wind. Ich musste den Motor einschalten, ließ das Groß aber noch zur Unterstützung gehisst. Drei Meilen vor dem Ziel kam erneut eine kleine Brise auf. Ich nahm schnell die Genua raus und konnte wieder auf den Motor verzichten. Mit knapp drei Knoten ging es weiter dem Ziel entgegen.

    Das Schöne beim Segeln ist die Entschleunigung. Diese muss man bewusst erleben und leben. In der heutigen Zeit, die von Hektik geprägt ist, ist dies eine wohltuende Erfahrung.

    Ganz gemütlich liefen wir in unsere Traumbucht ein. Wir waren natürlich nicht allein, fanden aber auf Anhieb ein schönes Plätzchen. Nach dem Kontrolltauchgang, es gibt in dieser Bucht viele Felsplatten, ließ ich gleich noch die Drohne aufsteigen. Sie liefert immer traumhafte Bilder aus der Vogelperspektive.
    Zum Abendbrot standen heute Hähnchenfilet mit Gorgonzola-Sahnesoße und Paprikastreifen sowie Steinpilz-Tortellini auf der Speisekarte.
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  • Day 89

    Auf zum zweiten Finger des Peloponnes

    September 23, 2023, Ionian Sea ⋅ ☀️ 25 °C

    Ein Wetterfenster winkt am Dienstag in Richtung Sizilien und das heißt, wir müssen uns schon jetzt weiter nach Westen bewegen. Beat, ein Segelfreund aus der Schweiz, hatte uns noch einige schöne Plätze hier auf dem Peloponnes verraten, einen davon wollen wir heute ansteuern.
    Anfangs konnten wir mit leichtem Wind unter Gennaker und Groß ganz gemächlich dahinsegeln. Später verließ uns der Wind fast komplett. Ich barg den Gennaker, das Groß beließ ich. Durch den Traveller konnte ich es so trimmen, dass noch ein leichter Bauch entstand und es damit noch einen gewissen Vortrieb brachte. Später frischte der Wind durch den Kapeffekt des Kap Tenaro wieder auf, er kam aber leider direkt von vorn. Das zwang mich jetzt auch noch das Groß zu bergen. Wir hatten keine Lust, die letzten paar Meilen noch zu kreuzen.
    Gegen fünf erreichten wir unser Ziel, die Bucht Ormos Marmariou. Diese ist wunderschön. Feiner Sandstrand und am Berghang ein zum Hotel ausgebautes altes Castle mit einer sehr schönen Gaststätte. Wir waren das einzige Boot in der Bucht. Bevor wir fest am Haken hingen brauchten wir aber zwei Ankermanöver: In der ersten Kurve der Bucht kamen wir großen Steinen ziemlich nah, die bis kurz unter die Wasseroberfläche reichten. In der anderen Buchthälfte hingegen gab feiner Sand festen Halt.

    Gegen 19:00 Uhr ging es dann hinauf in das besagte Restaurant. Nicht ganz ohne Schwierigkeiten vorher... Der Wind hatte doch noch etwas aufgefrischt, und es stand eine ziemliche Welle in die Bucht. Das machte unserer Vitila nicht viel aus, wir haben aber noch nicht so viel Erfahrung mit dem Beachen (Anlanden mit dem Dinghi an einem Sandstrand). Außerdem ist unser Dinghi mit dem 20 PS Außenborder ganz schön schwer und lässt sich nicht so leicht den Strand hochziehen. Bevor wir uns versahen waren schwuppdiwupp die ersten Wellen im Boot. Ein netter Franzose half uns zum Glück dabei, das Boot schnell höher den Strand hinauf zu hieven.
    Jetzt flugs noch die Treppen hoch zur Gaststätte, wir wollten ja noch den Sonnenuntergang sehen. Daraus wurde aber leider nichts. Es war sehr diesig und ein Felsvorsprung versperrte die Sicht. Dennoch hatten wir schöne Plätze mit einem wunderbaren Ausblick.
    Nach dem Essen eines unserer Lieblingsgerichte hier in Griechenland (lamb in the oven), das leider nicht ganz so lecker schmeckte wie wir es von Alinda auf Leros in Erinnerung hatten, kehrten wir noch in der Bar auf einen Cocktail ein. Gegen zehn tuckerten wir im Dunkeln mit Dinghi und Stirnlampe zurück zum Boot. Es sollte am nächsten Morgen wieder früh weitergehen.
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