Mein Sabbatical

July 2020 - March 2021
Acht Monate Auszeit - Neues entdecken, Perspektivwechsel, intensive Erfahrungen machen, Abenteuer, inspirierende Erlebnisse und Begegnungen Read more
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  • Start in acht Monate Auszeit

    July 31, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 28 °C

    31.7.2020, 15.20 Uhr, Frankfurter Hauptbahnhof: Soeben starte ich meinen Sabbatical. 8 Monate unbezahlter Urlaub liegen vor mir! Ich freue mich auf intensive Erfahrungen, inspirierende Erlebnisse, Reisen und Begegnungen, Perspektivwechsel und viele neue Ideen! Vor allem möchte ich die Spontanität genießen, alles auf mich zukommen lassen ohne viel im Voraus zu planen. Meine Idee ist nur kurzfristig zu planen, um so größtmögliche Offenheit und Raum für Entwicklung und Neues entstehen zu lassen.

    Zwei Fernreisen hatte ich vor der Coronakrise gebucht - Jordanien und Sudan. Ob bzw. in welcher Form sie stattfinden können, steht derzeit in den Sternen. Auch das lasse ich erst mal auf mich zukommen.

    Mein erstes Wochenende im Sabbatical steht unter dem Motto “Family and friends”. Es trifft sich gut, dass mein Studienfreund Thomas am 31.7. Geburtstag hat! So besuche ich ihn im Stuttgarter Raum - es gibt einen Grillabend in kleiner Runde. Es ist ein herrlicher warmer Sommerabend! Wir sitzen zunächst zu viert, später zu zweit auf dem Balkon bei Grillfleisch, Wein und guten Gesprächen. Ein schöner Start!

    Nach einem ausgedehnten und gemütlichen Frühstück am nächsten Morgen breche ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Richtung Schorndorf - genauer Weiler - auf. Hier bin ich aufgewachsen und habe meine komplette Kindheit und Jugend verbracht. Seit einigen Jahren wohnt hier mein Schwager Jörg mit Familie. Ich freue mich darauf sie wiederzusehen - und habe Glück, dass jetzt in der Ferienzeit immerhin 5 Familienmitglieder da sind !

    Chillen und grillen - das ist unser Motto im großen Garten der Familie. Hier haben wir ausführlich Zeit für gute Gespräche und entspannte Geselligkeit!

    Ein Highlight an diesem Wochenende ist das selbst umgebaute kleine Wohnmobil, mit dem meine Patentochter Mareike in der kommenden Woche nach Schweden aufbrechen möchte. Ich bin begeistert von dem Fahrzeug - auf kleinstem Raum ist für das Überleben in der schwedischen Seenlandschaft alles vorhanden - Bett, Kücheneinrichtung, mobile Dusche... :):) Mir kommt die Idee, selbst demnächst ein Wohnmobil zu mieten - mein Herz schlägt höher! Das ist genau das Richtige - frei und unabhängig von verfügbaren Unterkünften zu reisen. Und doch etwas komfortabler und wetterunabhängiger als im Zelt ;)

    Der geplante Aufenthalt bei meiner Schwester Anke und Familie fällt leider sehr stark verkürzt aus, da meine Nichte Katrin erkrankt ist. So beschränkt sich der Besuch auf einen längeren Plausch mit Anke auf der Terrasse. Der Besuch wird auf jeden Fall nachgeholt!

    Wieder zurück in Oberursel genieße ich am Montag den heimischen Wald bei einer ausgedehnten Wanderung über den Hünerberg nach Kronberg. Zwischendurch kommt ein kräftiger Schauer, was mir unter dem Dach der Schutzhütte nichts ausmacht 😉. Auch durch den Regenvorgang ist der Ausblick auf Kronberg und die Rhein-Main-Ebene sehenswert!

    Den Folgetag verbringe ich - mit “Nichtstun”! Oder was man so landläufig darunter versteht. Ich freue mich, in der Sonne auf dem Balkon zu sitzen, ein Buch zu lesen, Musik zu hören. Auch das gehört zu meinem Sabbatical Programm! 😎
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  • Zeit für Freundschaften

    August 11, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 23 °C

    Kann man sich einen Start ins Sabbatical besser vorstellen als mit guten Freunden ? Ich nicht!

    Nachdem ich bereits am letzten Wochenende Zeit mit Thomas, Annette und Uli sowie Familie verbracht habe steht auch die erste Woche meines Sabbaticals ganz im Zeichen der Freundschaft. Aktuell habe ich emotional Einiges zu verarbeiten, da ist es für mich ganz besonders wichtig, dass mir liebe Freunde zur Seite stehen und mir den Rücken stärken!

    Ob es ausführliche Telefonate mit meiner Freundin Yvonne aus Baden-Baden sind oder persönliche Treffen mit Dörte und Jürgen in Eschborn, mit Heike in Oberhöchstadt, Dagmar und Gunter in Oberursel, Birgit auf dem Mühlenwanderweg oder Rita in Frankfurt - ich bin sehr dankbar für all diese Freundschaften!

    Diese Freunde tun mir sehr gut und teilen mit mir jeder auf seine Weise Tiefe und/oder Leichtigkeit, Lachen und/oder Weinen, intensive Gespräche und/oder Spaß haben - manchmal alles gleichzeitig und in Summe jedenfalls alles, was zu einem ganzheitlichen Leben dazu gehört! Es sind Freunde, die mich in Schönwetterperioden UND an Regentagen begleiten, immer ein offenes Ohr haben und mit denen ich mich verbunden fühle - an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Euch alle!! 🙏🏻

    Mit Dörte und Jürgen sitzen wir einen ganzen Nachmittag bis in den Abend im Garten bei Heißgegrilltem, guten Gesprächen, viel Lachen und tauschen auch mal wieder die Neuigkeiten aus der Eschborner Friedensstraße aus. Im Dachgeschoss gibt es neue nette Nachbarn - eine junge 2er WG. Dörte hat gerade den schwarze Tomaten-Strauch von Andreas in Pflege ;). Die reifen Tomaten darf ich mir abpflücken und mitnehmen. Die kleine Eva vom ersten Stock (unsere ehemalige gemeinsame Wohnung) hat wohl inzwischen ein recht lautstarkes Organ und macht sich damit oft auch im Erdgeschoss bemerkbar. Jürgen hat wieder perfekt Würstchen und Fleisch gegrillt und Dörte ihren berühmten Tomatensalat und leckeren Nudelsalat gezaubert.

    Auch mit Heike verfliegt die Zeit im Nu. Wir haben so intensive und tiefgehende Gespräche, dass ich zum ersten Mal nach mehr als 5 Stunden auf die Uhr schaue. Dazwischen Gassi gehen mit Sammy und Luna , ein wunderbarer Sommersalat mit Thunfischsoße und das ein oder andere Glas trockener Weißwein. Am Ende haben wir sogar fast die 12-Stunden-Marke geknackt! Wie schön ist es, wenn eine Freundin sich so viel Zeit nimmt!

    Mit Dagmar und Gunter haben wir fast jeden Sonntag intensive und bereichernde Gespräche bei unserer einstündigen Hohemark-Runde und anschließendem gemeinsamen Frühstück. Uns geht der Gesprächsstoff nie aus! Heute tausche ich mich mit Dagmar unter anderem darüber aus, welche Grundbedürfnisse jeder Mensch in unterschiedlicher Intensität hat - Sicherheit, Autonomie und Beziehungen. Für mich sind jedenfalls gute und tiefe Beziehungen sehr wichtig!

    Am Sonntag abend treffe ich mich mit meiner Kollegin und Freundin Birgit zu einer Mini-Fahrradtour auf dem Mühlenwanderweg Richtung Niederursel. Nachdem ich dieses Jahr überhaupt noch nicht Rad gefahren bin, ist erst mal eine Grundinspektion notwendig ;) Alles in Ordnung bis auf fehlende Luft in den Reifen. Beim Aufpumpen werden die Finger schön schmutzig, haha. Dann radeln wir los durch den Wald, die Altstadt von Oberursel und durch die Wiesen an der Krebsmühle vorbei. Schon fängt es an zu grummeln - das Gewitter scheint nicht weit. Die ersten Tropfen fallen jedoch erst kurz vor Niederursel, so dass wir noch einigermaßen trocken im „lahmen Esel“ landen. Wir verbringen den Abend bei intensiven Gesprächen, Äppelwoi und zünftiger Frankfurter Küche.

    Mit meiner Freundin Rita aus dem Chor treffe ich mich am Montag abend. Sie hat als Treffpunkt ein persisches Lokal bei ihr um die Ecke vorgeschlagen. Wir bekommen einen schönen Tisch auf einer der Außenterrassen. Der Vorspeisenteller sieht äußerst ansprechend aus! Für mich gibt es leckeres aufgespießtes Lamm in unterschiedlichen Variationen. Ich genieße den Abend mit ihr und die guten Gespräche und bin dankbar für ihre einfühlsamen Fragen und Ratschläge. Fürs nächste Mal vereinbaren wir eine Wanderung im Taunus, da freue ich mich schon drauf!

    Vor lauter guten und intensiven Gesprächen habe ich die Fotos total vergessen! 😉 So bleiben die Erinnerungen vor allem in schriftlicher Form. Exemplarisch gibt es ein schönes Foto mit Dörte und Jürgen, auf dem wir alle gut aussehen, wie ich finde!
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  • Füssen und der Forggensee

    August 12, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Mit meiner Freundin Natascha verbringe ich ein paar Tage in Füssen bzw. am Forggensee. Wir beide kennen uns bereits aus meinen ersten Berufsjahren in Frankfurt. Über all die Jahrzehnte hat die Freundschaft Bestand, auch wenn der Kontakt manchmal sporadisch war. Wenn wir uns sehen, ist die Verbindung sofort da! Ich freue mich sehr über diese ganz private “Auszeit” mit ihr!

    Wir fahren am Mittwoch, 12.8., um 9 Uhr in Oberursel los. Die Fahrt verläuft problemlos und wir kommen am frühen Nachmittag im Hotel Filser in Füssen an. Die Hotelanlage ist total schön mit einem Garten und Liegestühlen, unsere beiden Zimmer haben großzügige Balkone. Hier werde ich mich wohlfühlen!

    Das Hotel ist nur wenige Gehminuten vom Forggensee entfernt. Wir laufen ein paar Meter und - Schloss Neuschwanstein liegt gegenüber in den Felsen! Die Lage ist wirklich beeindruckend im Bergmassiv und unglaublich, dass wir diesen Blick ganz in der Nähe unseres Hotels haben! Die Bootsanlegestelle ist nicht weit entfernt, von wo aus die Schiffsrundfahrten auf dem See starten. Es herrschen hochsommerliche Temperaturen, wir erkundigen uns schon mal nach den Fahrzeiten und Anmeldemodalitäten. Eine Idee für die nächsten Tage :) Der See liegt wunderschön da. Trotz der Tatsache , dass es ein Stausee ist, sieht alles sehr naturbelassen aus - grasbewachsene Uferböschung, Schilfgras, kleine Inseln sind zu sehen.

    Dann geht’s weiter auf dem Lech-Uferweg. Viele Radfahrer sind unterwegs, denen wir ausweichen. Links ist immer wieder Neuschwanstein zu sehen. Irgendwann ist das Seeende erreicht und wir folgen dem Fluss Lech. Dieser kommt aus den Kalkalpen und hat eine milchiggrüne Färbung, eine tolle Wasserfarbe!

    An einem Aussichtspunkt am Fluß machen wir Fotos - eine wunderschöne Stelle mit Blick auf das “Hohe Schloss”. Es thront majestätisch über der Altstadt von Füssen. Die Gassen der Altstadt sind malerisch, es gibt erstaunlich viele Trachtenläden. Wir schlendern nach oben durch den ruhigen, schön angelegten Baumpark zum Hohen Schloss. Der Ausblick von oben auf die Dächer der Stadt und die Berge ist toll! Besonderheit des Schlosses sind die vorgetäuschten Erker - es fällt schwer, die echten von den lediglich auf die Fassade gemalten zu unterscheiden.

    In der Altstadt essen wir zu Abend und laufen auf demselben Weg wieder zurück. Im Garten des Hotels gönnen wir uns noch einen Cocktail bzw. Wein - eine wunderbare Abendstimmung! Nur die Mücken stören - klar, der nahe See zieht sie an. Später auf meinem Balkon im obersten (dritten) Stock stelle ich fest, dass ich sowohl Blick aufs Hohe Schloss als auch Neuschwanstein habe. Bis 23 Uhr sind beide beleuchtet - ein fantastischer nächtlicher Anblick!
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  • Bootsfahrt auf dem Forggensee

    August 13, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 23 °C

    Nach einem ausgedehnten und gemütlichen Frühstück auf der Hotelterrasse laufen Natascha und ich zum Bootshafen. Wir erkundigen uns über die Abfahrtszeiten der Ausflugsschiffe. Um 12.30 Uhr startet eine große Tour über den See (2 Stunden). Perfekt - da sind wir dabei!

    Auf dem Oberdeck finden wir noch 2 Plätze an einem Tisch bei einem sympathisch wirkenden Paar. Aufgrund der Corona-Abstandsregeln darf nur jeder zweite Tisch besetzt werden. Das hat den Vorteil, dass die Stimmung an Bord insgesamt sehr ruhig und entspannt ist.

    Der Forggensee ist ein Stausee. Bei der Austauung wurden alte Dörfer überschwemmt, das ehemalige Dorf Forggen gab dem See seinen Namen. Der See wirkt keinesfalls künstlich. Das Ufer ist naturbelassen, teilweise wachsen Bäume bis ans Ufer, es gibt Wiesen mit bimmelnden Allgäuer Kühen und Schilfgras. Das Wasser ist sehr ruhig, als wir gefühlt sanft darüber gleiten. Die Erläuterungen aus dem Lautsprecher sind kurz und stören kaum. Kurzum - ich genieße die vorbeiziehende schöne Landschaft mit den Bergen dahinter und die meditative Stimmung! Mich erinnert diese Schiffsfahrt an einen Ausflug auf dem Königssee. Am Ende des Sees gelangen wir an die Staumauer und drehen dort um. Wir kommen an einem Uferabschnitt mit Kalkfelsen vorbei, der Natascha an Rügen und mich an Südengland erinnert.

    Nicht lang nach dem Ausstieg aus dem Boot fängt es zu regnen an - da hatten wir echt Glück mit dem Wetter. Wir „flüchten“ uns ins nahegelegene Hotel-Restaurant Sommer, genießen Kaffee und heiße Schokolade und lassen die Zeit fließen. Nataschas Käsekuchen ist sehr mächtig und hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei ihr, haha. Unser Abendessen haben wir heute in unserem Hotel geplant in der gemütlichen Bauernstube.
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  • Fluss- und Seenlandschaft rund um Füssen

    August 14, 2020 in Germany ⋅ 🌙 16 °C

    Das Wetter soll heute gemischt werden, es ist Regen vorhergesagt. Natascha und ich checken unsere diversen Wetter apps, die teilweise recht Unterschiedliches vorhersagen. Wir machen im Laufe der Tage hier die Erfahrung, dass das Wetter in den Bergen sowieso seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt. Es kommt am Ende meist doch anders. Daher schreckt uns die Regenprognose nicht mehr ab, ein schönes Tagesprogramm zu planen!

    Westlich von Füssen gibt es ebenfalls lauschige Seen, die man mit einer schönen Wanderung verbinden kann. Zuvor laufen wir zum Lech-Wasserfall. Als wir dort ankommen, tummeln sich dort viele Menschen, vor allem Familien. In der Nähe gibt es einen Walderlebnispfad, der wohl viele anzieht. Hier verlässt der Lech offiziell die Alpen. Ich bin eher enttäuscht von der location - der Wasserfall ist nicht natürlich, sondern fällt über künstliche Betonstufen ab. Also schnell wieder weg hier...

    Wir starten unsere Wanderung im sog. « Tal der Sinne ». Hier ist wesentlich weniger los. Und wir beide finden es deutlich schöner als beim Lechfall. Wir beginnen mit Gleichgewichtsübungen auf Baumstämmen und Balken, das macht richtig Spaß, da kommt kindliche Freude auf! Im Anschluss dürfen meine Füße ins eiskalte Gebirgswasser, bis es richtig schmerzt. Dann der Barfußpfad auf ganz unterschiedlichen Untergründen - Holzspäne, Gras, runde und eckige Kiesel, Erde, Baumscheiben etc. Nataschas Fußsohlen sind empfindlicher als meine ;) Ich genieße das Barfußlaufen total - genau mein Ding!

    Dann treten wir unsere Wanderung durch den Wald an. Wir kommen am Mittersee und Obersee mit Naturfreibad vorbei - ganz lauschig und ruhig gelegen, das sind kleine Naturparadiese! Irgendwann setzt der vorhergesagte Regen ein, es sind jedoch nur noch ca. 20 min. bis zu unserem Einkehrschwung am Alatsee. Im Restaurant gönnen wir uns Kuchen und Crumble, sehr lecker.

    Wir haben alles mal wieder richtig abgepasst - kaum sind wir fertig, kommt die Sonne wieder raus.☀️ Da hält uns nichts mehr! Jetzt starten wir einen 30minütigen Rundgang um den See. Wir sind hier so nah an der österreichischen Grenze, dass mein Handy sich schon in Österreich einwählt...

    Der Alatsee gilt als einer der schönsten Seen Bayerns. Ja, es ist wirklich schön hier - umgeben von Wald hat der See eine grünliche Farbe, überall sind kleine Zugangsstellen, bei denen man baden kann. Allgäuer Kühe sind auch wieder zu sehen. Die Füssener können sich wirklich glücklich schätzen angesichts dieser Naturschönheiten! Dann laufen wir wieder auf dem Wald-Wanderpfad zurück.

    Abendessen gibts für uns heute wieder in der Füssener Altstadt. Da wir nicht reserviert haben, ist es sehr schwierig, noch einen Tisch zu finden. Schließlich ergattern wir noch einen bei einem kroatisch-deutschen Restaurant. Natascha ist glücklich, dass sie hier eine kroatische Spezialität bekommt - mit Schafskäse gefüllte Paprika und Duvecreis. Ich entscheide mich erneut für Kässpatzen - die mag ich einfach 😋

    Heute sind wir wieder viele Kilometer gelaufen, in Summe vermutlich 11-12. Dass wir den ganzen Tag draußen verbringen, ist genau nach meinem Geschmack, hier „ticken“ wir glücklicherweise gleich :).
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  • Schloss Neuschwanstein und Tegelberg

    August 15, 2020 in Germany ⋅ 🌙 17 °C

    Als ich heute morgen die Vorhänge aufziehe, begrüßt mich strahlender Sonnenschein über den Berggipfeln, wie schön! Der perfekte Tag, um in der Nähe von Neuschwanstein und Tegelberg zu wandern! Unser Frühstück nehmen wir wie jeden Morgen auf der Hotelterrasse ein. Auch wie jeden Morgen frühstücken wir ausführlich und mit Genuss und gehören zu den Letzten ;).

    Dann brechen wir auf mit dem Auto in Richtung der Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. Die Wanderung auf den Tegelberg mit rund 800 m Höhenunterschied lassen wir zwar fallen, da es Natascha zu anstrengend ist. Wir finden jedoch einen schönen Alternativplan - Wanderung durch die Pöllatschlucht nach oben zur Marienbrücke und im Anschluss mit der Seilbahn zur Bergstation des Tegelbergs. Damit kann ich auch gut leben! :)

    Die Pöllatschlucht ist echt beeindruckend - vorbei an Felswänden stürzt der Fluss in vielen Stufen Richtung Tal. Auf steinernen und montierten Stahltreppen steigen wir nach oben. Ich liebe diese Wildheit - trotz der vielen Besucher, die uns entgegenkommen. Corona-Abstand ist hier nicht möglich.

    An einem Aussichtspunkt ist oberhalb die berühmte Marienbrücke zu sehen. An einem weiteren gigantischer Blick auf Neuschwanstein und ins Tal auf Hohenschwangau! Ich kann mich nicht sattsehen an dieser Kombination aus Bergen, Seen, malerisch eingebetteten Schlössern.

    Vor der Marienbrücke gibt es bereits eine lange Schlange. Nach einiger Diskussion hin und her beschließen wir, den Weg ins Tal anzutreten. Die Wartezeit hätte nach unserer Schätzung bestimmt eine Stunde oder mehr betragen. Also wird der berühmte Blick auf das Schloss auf das nächste Mal verschoben, kein Thema! Getreu unserem Motto „alles kann, nichts muss“! ;)

    Der Weg zur Talstation der Tegelbergbahn ist lauschig und führt durch Almwiesen, richtig schön! Die Gondel wird mit 30 Personen besetzt - auch hier von Abstandsregeln keine Spur, dafür durfte man an der Kasse einer komplizierten Wegführung folgen - lauter Widersprüche... 🤔 Natascha und ich sind beide analytisch geprägt, solche Widersprüche regen natürlich unsere Gehirnaktivität an, haha.

    Oben angelangt, kehren wir erst mal ein im Tegelberghaus, einer ehemaligen Jagdhütte von Ludwig II. Auf der Sonnenterrasse gibt es Kaiserschmarrn für Natascha und Wurstsalat für mich. Der Ausblick vom Ende der Sonnenterrasse ins Tal ist gigantisch! Der Forggensee liegt tief unterhalb, wir sind hier auf 1.700m.

    Dann marschieren wir los auf der sogenannten Königsrunde unterhalb des Tegelberggipfels. Ich bin einfach nur begeistert - alpines Gebiet mit superschönen Ausblicken! Das ist genau nach meinem Geschmack. Gleich oberhalb der Seilbahnstation gibt es einen fantastischen Aussichtspunkt mit Gleitschirm-Abflugplatz. Wie toll! Wenn ich mal wieder einen Tandemflug mache, dann genau hier - einen schöneren Flug mit Blick auf die tiefgelegenen Seen und die Berge kann ich mir nicht vorstellen! Die Abflugsstelle ist klein, viel Anlauf kann man hier nicht nehmen. Im Vergleich zu meinem ersten Gleitschirmflug im Odenwald erscheint mir das deutlich herausfordernder.

    Ich genieße die Wanderrunde mit immer wieder schönen Aus- und Weitblicken total! Dann gondeln wir wieder ins Tal und auf dem schönen Almweg zurück zum Auto. Dies war für mich ein echtes Highlight in unserem Allgäuurlaub!
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  • Die Seebühne am Forggensee

    August 15, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Natascha ist eingefleischter Musical-Fan. Als solcher hat sie noch vor der Reise herausgefunden, dass an diesem Abend zwei berühmte deutsche Musicaldarsteller am Festspielhaus am Forggensee auftreten. Ich bin offen, Neues kennenzulernen und freue mich daher darauf.

    Die Atmosphäre ist wunderschön - ein open air-Konzert mit einer kleinen Seebühne mit Blick auf den Forggensee, die Berge - und Neuschwanstein! Kann es einen romantischeren Ort geben für einen gelungenen Sommerabend? Allein diese Atmosphäre reicht schon, dass ich diesen Abend genieße!

    Es treten Uwe Kröger und Maya Hakvoort auf. Da ich mich mit den modernen Musicals nicht auskenne, sind mir viele songs unbekannt. Ich erkenne allerdings die Filmsongs aus James Bond, vor allem „skyfall”, einen song, den ich liebe. Und „the rose“, den ich selbst mal gesungen habe mit meiner Schwester im Duett. Maya Hagvoort gefällt mir sehr gut - eine tolle Sängerin mit power und Ausstrahlung. Ich genieße das Konzert mit leichter Musik und schöner Sommerstimmung. Im Anschluss gönnen wir uns noch 1-2 drinks auf der open air-Sommerlounge des Festspielhauses. Hier spielen zwei DJs hiphop. Ich finde es toll und genieße es, da es sowas in den aktuellen Corona-Zeiten kaum noch gibt. Der Abend ist ein schöner Abschluss unseres Allgäu- Urlaubs!

    Mein Fazit des Urlaubs: Wunderschöne Landschaft, tolle Wanderungen, Gleichklang mit Natascha in punkto Naturliebe, Laufen und Genuss des Moments. Wir sind zwar unterschiedlich im Charakter und bei manchen Vorgehensweisen. Wir akzeptieren uns jedoch in unserer Unterschiedlichkeit und haben schöne Tage miteinander verbracht, die mir gut getan haben!
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  • Die Mainzer Serengeti

    August 19, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 26 °C

    Am späten Nachmittag zieht es mich heute in das Naturschutzgebiet “Mainzer Sand”. Es wurde empfohlen in meinem neuen Reiseführer “Eskapaden in Rhein-Main”. Da ich gestern ein Auto gemietet habe, kann ich nun den Radius für meine Ausflüge größer ziehen.

    Hinter einem dicht gepackten Wohngebiet von Mainz-Gonsenheim erwartet mich ein landschaftliches Kleinod! Weicher Sand und Savannenlandschaft mit vereinzelten Bäumen, dahinter kleine Wäldchen. Hier reizt es mich, meine Schuhe auszuziehen und barfuß im Sand zu laufen!

    Herrlich, es fühlt sich an wie in der afrikanischen Savanne! Die Sonne wärmt noch gut an diesem Sommerabend gegen 17.30 Uhr, das goldene Licht fällt auf den Sand, dieser fühlt sich ebenfalls warm an. Nur die nahen Stromleitungen und Straßengeräusche stören etwas diese Idylle, es ist gerade Hauptverkehrszeit. Sehr erstaunlich finde ich, dass trotz des nahen Wohngebiets recht wenige Menschen unterwegs sind, hauptsächlich Jogger, ein paar Spaziergänger. Das liegt wohl daran, dass weder Hunde noch Picknick/Grillen hier erlaubt sind;).

    Unzählige Grashüpfer springen über den Sandpfad, links und rechts sind Disteln und andere Pflanzen zu sehen, die anscheinend gut auf Sandboden gedeihen. Laut der Schautafeln gibt es hier seltene Insekten- und Pflanzenarten. Nur Leoparden oder Gnus sind dann doch nicht zu finden, haha!

    Dafür gibt es eine Eselherde, die hier Landschaftspflege betreibt. Der Eselhirte (nennt man ihn so?) erklärt uns Spaziergängern, dass es ausschließlich Hengste sind, die keinerlei Angst vor Menschen haben, da sie keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Eselhengste werden ca. 40 Jahre alt, Stuten 50. Wow, ich bin beeindruckt! Dann zeigt er uns noch eine Zecke, die er gerade aufgesammelt hat. Er erklärt ganz nüchtern, dass es hier 3 Arten gibt, wie groß sie werden und wie sie sich festsaugen. Er hatte gerade eine Borreliose. Ich höre nur noch mit halbem Ohr zu und schaue leicht beunruhigt auf meine nackten Füße!

    Das Licht wird immer schöner, die Schatten länger. Ich laufe einfach weiter, genieße trotz der Straßengeräusche die meditative Stimmung (nein, das ist kein Widerspruch!). Am Himmel kreist ein kleiner Motorflieger - nochmal nein, das ist nicht Robert Redford...😉 Kurz darauf freue ich mich sehr - mir gelingt es, einen großen Vogelschwarm mit meiner Handykamera im Flug einzufangen!

    Insgesamt verbringe ich 2,5 Stunden in dieser kleinen Mainzer Savanne - eine ungewöhnliche Naturoase inmitten eines Ballungsgebiets. Ich komme gern nochmal hierher zurück!
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  • Bingen und der Walderlebnispfad

    August 20, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute suche ich mir eine Tour oberhalb von Bingen am Rhein aus. Kurz vor mittag fahre ich los und parke dann bei der Tourist Info in Bingen. Dort bekomme ich noch die letzten wertvollen Tipps, wie ich am besten hoch zum Walderlebnispfad wandere.

    Aber erstmal geht’s am Rhein entlang! Es ist toll, mal wieder hier zu sein - Blick auf das Niederwalddenkmal gegenüber, den Mäuseturm und die schönen Weinberge. Ausflugsschiffe und Frachtkähne sind unterwegs bei hochsommerlichen Temperaturen. Ich gehe am Rhein entlang bis zur Mündung der Nahe. Ein wunderschönes Fleckchen Erde - umgeben von Wasser und den Hügelketten des mittleren Rheintals. Dann geht’s über die “Binger Brück”, zum anderen Ufer der Nahemündung. Dort beginnt ein schöner Park, hier gönne ich mir erstmal ein leckeren Eis!

    Und dann geht’s steil den Berg hoch! Relativ bald erreiche ich die Waldgrenze, hier ist es glücklicherweise schattig! Der Jacobsweg kommt hier auch durch, ich bin auf einem Pilgerpfad. Immer wieder gibt es wunderschöne Ausblicke auf den Rhein und die gegenüber liegende Uferseite. Ich laufe hoch bis zum “Prinzenkopf”, ein Aussichtsplateau in schöner Lage, das hat sich schon mal gelohnt!

    Ich wandere weiter bis zum Forsthaus Heiligkreuz, hier startet der Walderlebnispfad. Erstes Highlight ist ein Barfußpfad auf Baumstämmen und verschiedenen Untergründen, ähnlich dem bei Füssen vor ein paar Tagen. Das macht wieder Spaß! An einem sog. Summstein stecke ich meinen Kopf in einen ausgehöhlten Stein und summe - beeindruckend, wie sich das anhört und -fühlt! Später gibt es ein Waldxylophon aus Baumstämmen, auf denen ich wild drauflos klopfe. Hier mache ich auch Mittagspause mit meinem Picknick.

    Bei den verschiedenen Stationen lerne ich viel über den Wald und seine Bewohner. Unterirdisch und Oberirdisch. Ich laufe auch über eine Hängebrücke. Nachdem ich schon mehrmals in Hochseilgärten unterwegs war, kommt mir dies sehr harmlos vor ! Natürlich schaukelt die Brücke, das beeindruckt mich jedoch wenig 😉 Eine Waldmurmelbahn finde ich richtig klasse - auf langen Holzbahnen saust eine Holzkugel bergab, im Hindernislauf, ab und zu schlägt sie an Glöckchen, da kommt kindliche Freude auf!

    Schließlich ist der 7 km Walderlebnispfad beendet und ich wandere wieder die drei Kilometer Richtung Tal. Die Abendsonne scheint ins Rheintal - wie schön!

    Unten am Rhein flitzen Jet Skis übers Wasser - das erinnert mich an die Südsee im letzten Jahr, macht echt Spaß! Ich schaue eine Weile zu, einer der drei Fahrer scheint es so richtig zu genießen und dreht Pirouetten 😁 Ich unterhalte mich noch mit dem Parkwächter, der mir noch viele richtig gute Wandertipps für die Umgebung gibt. Er hat mich überzeugt - ich komme wieder!
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  • Schnellbootfahren auf dem Main

    August 21, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich habe Lust, heute Boot zu fahren. In meinem Reiseführer wird ein Bootsverleih (aqua fun) an der Kinzig-Mündung in Hanau empfohlen. Sie verleihen Kanus und Motorboote. Als ich dorthin heute mittag losfahre, habe ich mich noch nicht ganz entschieden, tendiere jedoch eher zum Motorboot.

    Es ist schön dort an den Main-Uferpromenaden. Einige Menschen liegen oder sitzen im Gras der Uferböschung. Als ich dort ankomme, wird mir im Gespräch schnell klar, dass ich heute doch lieber Geschwindigkeit mag. Die letzten beiden Tage ging es eher im ruhigen Tempo, da darfs heute etwas mehr speed sein 😉😃 Zumal mich die Jet ski-Fahrer gestern beim Zuschauen begeistert haben (ja, mir ist bewusst, es ist kein umweltfreundlicher Sport !).

    Bei dem Stichwort Jet Ski zeigt der Herr am Bootsverleih sofort auf ein Schlauchboot mit Außenbordmotor. Wenn ich Jet ski mag, gäbe es nur diese Möglichkeit. Es sei das schnellste Boot, das man ohne Führerschein fahren darf. Die anderen Motorboote seien eher nur zum „Tuckern“ geeignet. Darauf habe ich definitiv keine Lust!

    Nach kurzer Einweisung geht’s los. Da die Kinzig Naturschutzgebiet ist, darf ich ausschließlich auf dem Main fahren. Nach rechts (Westen) 2 km und nach links 8 km bis zur nächsten Schleuse. Die Schleusen darf ich nicht durchqueren. Dann teste ich gleich mal Maximalgeschwindigkeit. Macht Spaß, so übers Wasser zu flitzen! Laut Bootsverleih sind es rund 25 km/h. Gemessen am Autofahren klingt das total lahm, im Boot auf dem Wasser ist jedoch alles sehr viel direkter. Ich kann mich an Südfrankreich erinnern, dass sich 50/60 km/h mit dem Boot absolut rasant anfühlen.

    Und dann kommt mir auch schon das erste Main-Frachtschiff entgegen. Anfänglich steigt mein Adrenalinpegel. Dann merke ich jedoch, wie harmlos es ist mit einem gewissen Abstand. Auch andere Motorboote und auch Ruderer sind unterwegs. Ich fahre Richtung Osten, der Main wird etwas schmaler und wirkt stellenweise sehr naturbelassen. Dazwischen sind jedoch auch Hafenanlagen und ein Kraftwerk.

    Kurz vor der Schleuse kehre ich um. Den Frachter, der mir eben entgegenkam, werde ich nun überholen. Hm, gibt es eigentlich eine Vorschrift, auf welcher Seite? Davon hat niemand was gesagt, nur, dass ich zwischen der roten und grünen Boje bleiben soll. Ich fahre mal sicherheitshalber einem anderen Motorboot hinterher...😉 Links von mir ist der Frachter und rechts Badende im Wasser. Die haben anscheinend etwas Angst, dass ich ihnen mit meiner Geschwindigkeit zu nahe komme und winken mich von ihnen weg. Ok, das ist verständlich!

    Nach einer Stunde ist meine Fahrt schon zu Ende - bei 60 Euro pro Stunde dehne ich es dann doch lieber nicht weiter aus. Das war eine schöne kleine Spritztour! Hier komme ich bestimmt nochmal her, um dann vielleicht genüsslich mit dem Kanu das Naturschutzgebiet der Kinzig zu durchfahren. 😊
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