A 22-day adventure by Jennifer Read more
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  • Day 17

    Oslo die Zweite

    May 26, 2018 in Norway ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute haben wir einen Wecker gestellt, um spätestens 9 Uhr wollen wir Richtung Oslo starten. 190 km, das sollten wir bis zum frühen Mittag schaffen. Und dann wartet meine ganz persönliche Herausforderung des Urlaubs: Auf unserer Hochzeitsreise vor knapp 2 Jahren habe ich mich im Skimuseum am Holmenkollen nicht bis oben auf die Schanze getraut, heute will ich es schaffen. Damals hatten wir zudem Nebel mit Sichtweite unter 20 m, heute bei diesem Wetter sollte die Aussicht hingegen super sein. Mal sehen, die weich meine Knie werden.

    Die Nacht war ruhig, wenn auch gefühlt ein wenig zu kurz. Aber die Sonne lacht vom Himmel und erleichtert das wach werden. Pünktlich um 9 starten wir dann auch. Heute geht es fast ausschließlich über die hier sehr gut ausgebaute E6, die stetig verbessert zu werden scheint. Nach ungefähr 30 km beginnt eine 47 km lange Baustelle - solche Megaprojekte sind hier völlig normal und wir finden eine über die gesamte Länge aufgebaggerte Straße vor, an der auch heute am Samstag fleißig gearbeitet wird.
    Immer wieder auf unserer Reise begegneten uns solche Großbaustellen zum Ausbau des Straßennetztes und ich Frage mich wirklich, wie es hier noch vor 10-20 Jahren gewesen sein muss. Wahrscheinlich hätten wir für unsere Reise dann nicht 3 sondern mind. 5 Wochen benötigt. Zwar wird mit jedem Meter neuer Straße auch immer ein Stück der wahnsinnigen Natur hier oben zerstört, aber trotzdem hat man das Gefühl, dass die Norweger sehr bewusst mit ihrer Umgebung umgehen und alles bestmöglich in die Natur einbetten. Ich hoffe sehr, dass dieser Eindruck stimmt.

    Die Megabaustelle hat etwas Zeit gekostet, aber gegen kurz vor 12 Uhr biegen wir auf den Parkplatz vorm Holmenkollen in Oslo ein. Auf geht's! Wir erkennen in der Umgebung so gut wie nichts wieder, obwohl keine neuen Bauten existieren. Der Nebel beim letzten Besuch hatte wohl echt alles verdeckt. Wir zahlen 280 NOK Eintritt und laufen quer durch das Museum, was sich nicht verändert hat seit dem letzten Besuch, gleich hoch zum Lift. Schlange stehen ist angesagt. An der Kasse stand 20 Min., am Ende sind es knapp 30. Es passen halt nur 13 Personen in den Aufzug. Dann sind wir aber oben.
    Meine weichen Knie halten sich einigermaßen in Grenzen bis Sebastian mich darauf aufmerksam macht, dass an der Zipline (ja man kann sich von der Schanze für ganze 600 NOK abseilen), die Einweiser ohne Sicherung am Abgang stehen. Da kann ich echt nicht hingucken!
    Ansonsten genießen wir den Ausblick und ich meinen Mut. Ich bereue die Auffahrt und den vergleichsweise teuren Eintritt (da wir das Museum ja schon kennen) nicht.

    Wieder unten geht es vorbei an Touristenströmen zurück zum Camper. Mittagessen!

    Dann googlen wir den Campingplatz für heute. Es ist der größte in Norwegen und auch der einzige jetzt geöffnete, der einigermaßen an der City dran ist. 3 km geht es vom Holmenkollen bergab, dann sind wir da. Ein riesiger Platz mit unzähligen Wohnmobilen, Wagen und Hütten liegt vor uns. Ein Platz mit Strom und Duschen kostet uns 415 NOK - das wird wohl der teuerste im Urlaub. Aber naja, 1 Nacht ist zu verschmerzen und die Anlage sieht ordentlich aus.

    Wir parken ein und satteln auf: Mit den Rädern düsen wir knapp 9 km runter in die Stadt. Mir graut ein wenig vor der Rückfahrt...das wird eine sportliche Herausforderung zum Abend.

    Schließlich kommen wir nach etlichen Kurven und Abzweigen am Schlosspark heraus - in Sachen Fahrradnetz hat Oslo noch Nachholbedarf, aber sie sind wohl schon dran.
    Wir schließen die Räder an und schlendern durch Menschenmassen - es ist Samstag und zu den vielen Touristen gesellen sich auch die Einheimischen. Es geht Richtung Meer und Oper. Unterwegs wollen wir sehr gern ein Eis essen, finden aber erstmal keins. Eine Marktlücke in Oslo: Eine richtig gute Eisdiele oder auch nur eine Sommerbude - damit könnte man sicher ordentlich Kohle machen. Am Ende werden wir in einem Coffeeshop fündig und schlagen mit je 2 riesigen Kugeln zu. Mit zusammen 88 NOK fast ein Schnäppchen bei der Menge Eis.

    Weiter geht es zur Oper. Unser Hotel, in dem wir auf unserer Hochzeitsreise übernachtet haben, steht mittlerweile in 2. Reihe zur Oper - die Baustellen von damals sind zwar immer noch präsent, aber einige Großbauten sind schon fertig. Wir entschließen uns zum Aufstieg auf das Operndach - das ist echt einmalig und gefällt mir auch dieses Mal äußerst gut. Von oben genießen wir den Blick in den Fjord und auf die pulsierende Stadt.

    Die Sonne scheint kräftig und wir werden heute sicher ordentlich Bräune bekommen. Nach der Opernerklimmung machen wir noch einen kurzen Geschenkebummel und dann geht es langsam Richtung Fahrräder. Die Menschenmassen werden eher mehr als weniger und wir haben beide erstmal genug Stadtleben für heute. Gegen 19 Uhr erreichen wir nach der doch herausfordernden, stetig bergauf führenden Heimfahrt den Campingplatz. Nun haben wir uns ein Siegerbier verdient!

    Die nächste Stunde vergeht mit Ausruhen und Abendsonne genießen. Dann ruft aber die Küche: In der stark erhitzten Gemeinschaftsküche bereiten wir Couscous mit Kokosmilchgemüse und eine Nudelsoße für morgen zu. Im Nachhinein haben wir uns meiner Meinung nach zu viel vorgenommen für den fortgeschrittenen Abend, ich bin am Ende ganz schön gestresst und die Hitze in der Küche gibt den Rest dazu.

    Gegen 21 Uhr gibt es dann Abendessen und als der Abwasch getan ist, gönnen wir und noch ein Radler auf unser 2. Mal Oslo.

    Mit einer erfrischenden Dusche endet der Tag - morgen geht's nach Göteborg, d. h. leider auch, wir werden uns von Norwegen verabschieden müssen.
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  • Day 18

    Bye Bye Norwegen, willkommen Göteborg!

    May 27, 2018 in Sweden ⋅ 🌙 19 °C

    Der Morgen in Oslo beginnt entspannt und warm beim Frühstück gegen 9:15 Uhr. Wir lassen uns Zeit, da wir gestern gemerkt haben, dass wir uns irgendwie vertan hatten und statt eine, nun eigentlich 2 Nächte in Göteborg verbringen können und dann immer noch 2 Nächte für Kopenhagen bleiben. Manchmal ist verrechnen gar nicht schlimm.

    Nachdem wir alles abreisefertig vorbereitet und in dem kleinen Supermarkt am Campingplatz frisches Brot und Obst erstanden haben, geht es um 11:30 Uhr los Richtung Göteborg.
    Die Fahrt verläuft recht unspektakulär über gut 300 km auf der 4-spurig ausgebauten E6. Man hat zeitweise fast das Gefühl auf einer deutschen Autobahn zu fahren. Aber dann kommt plötzlich eine riesen Brücke über einen ebenso riesigen See und man weiß, zu Hause ist noch weit weg. Das ist auch gut so!
    Wir machen nach etwa 100 km eine sonnige, aber windige Mittagspause kurz vor der norwegisch-schwedischen Grenze und kaufen an einer Tankstelle 2 kleine Eis am Stiel für unsere letzten 35 NOK in bar. Bargeld braucht man hier eigentlich gar nicht, diese Münzen waren übrige Duschmünzen von verschiedenen Campingplätzen. Geld abgehoben haben wir die letzten 10 Tage in Norwegen keines. Unvorstellbar in Deutschland! Aber vielleicht wird es ja noch in Zukunft.

    Dann sind wir plötzlich wieder in Schweden - es war uns eine Ehre, Norwegen! Ein tolles Land mit tollen Menschen, wir kommen sicher ein 3. Mal!

    30 km vor Göteborg ziehen plötzlich Wolken auf und die Temperatur fällt von 28 auf 22 Grad. Na das ist ja eine Begrüßung! Um 16:45 Uhr erreichen wir unseren heutigen Stellplatz - in Partille ca. 13 km hinter Göteborg. Es ist ein self-check in Automat vorhanden, der nach einigen Minuten und 295 SEK Bezahlung tatsächlich eine Keycard für die Schranke und das Servicehaus mit recht neuen Toiletten und Duschen ausspuckt. Irgendwie cool - so völlig autark.

    Um kurz vor halb 6 schnappen wir uns dann die Räder und fahren - schon wieder - bergab, zumindest die ersten 3 km. Gute 13 km, die wie später wieder rauf müssen. Naja für das Fitnessprogramm ist so jedenfalls gesorgt. Nach 45 Min. erreichen wir dank guter Radwege und zugehöriger Beschriftung das Zentrum. Wir kämpfen mit unserem Stadtplan, aber es ist ja auch schon später und irgendwie hatte ich mir Göteborg auch nicht ganz so weitläufig vorgestellt. Die Läden haben gerade alle geschlossen und zunächst kommen uns einige Leute mit vollen Tüten entgegen. Doch dann biegen wir ein paar mal ab und stehen plötzlich allein in einer riesigen Straße. Göteborg am Sonntagabend - wohl eher gemütlich zu Hause. Wir laufen noch eine Weile umher und eigentlich ist es auch ganz hübsch mit den kleinen Kanälen und alten Häusern, aber so richtig warm werde ich mit der Stadt noch nicht.

    Nach einem kurzen Stopp in einem Café geht es zurück zum Camper. Gegen 20:45 Uhr bin ich froh den Anstieg bewältigt zu haben und freue mich auf die ordentliche Portion Nudeln gleich im Anschluss.

    Mal sehen, wie Göteborg sich am Montag präsentiert. Vielleicht werden wir ja noch Freunde.
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  • Day 19

    Göteborg im Regen

    May 28, 2018 in Sweden ⋅ ⛅ 15 °C

    Wie im echten Leben präsentiert sich Göteborg heute: Als wir um 11:30 Uhr mit den Rädern an der Touristeninfo ankommen, ist es noch warm und trocken. 1 Stunde später mitten auf unserem "Stadtrundgang" aus dem Gratisreiseführer der Touristeninfo sieht das anders aus: Erst regnet es ein bisschen und dann wandelt es sich zu Sturzregen mit Gewitter. Es scheint halt nicht immer die Sonne im Leben!

    Drei Sehenswürdigkeiten haben wir glücklicherweise schon gesehen: Das niedliche Viertel Haga mit seinen Holzhäuschen, kleinen Cafés (im erst besten haben wir gleich eine Fika = hier typische Riesenzimtschnecke verzehrt) und tollen, kleinen Lädchen zum Stöbern, den Aussichtspunkt Skansen Kronan (über viiiiele Stufen erklommen) und die kleine aber feine Fischhalle. Dann wollten wir eigentlich zur Kongsgatan, wo weitere Restaurants und Läden warten sollen. Wir kaufen vorher noch einen Schirm (unsere liegen natürlich schön trocken im Wohnmobil) und dann geht es...nicht los. In der Fischhalle warten wir den großen Schauer ab und nach 15 Min. laufen wir dann durch den Regen zur Kungsgatan. Göteborgs Küche soll eine der besten Schwedens sein, das muss überprüft werden.

    Tatsächlich werden wir nach kurzer Zeit fündig: Ein super eingerichter Laden lockt mit frischen Burgern und Pasta. Preislich mit 230 SEK auch voll im Rahmen. Getränke sparen wir, es gibt gratis Wasser, wie fast immer in Skandinavien. Wir lassen uns Fischburger mit Coleslaw und Pasta Carbonara schmecken und dann geht wieder raus in den Regen, auf den hier heute niemand vorbereitet gewesen zu sein scheint. Die meisten laufen in Sommerklamotten ohne Schirm herum. Wir kommen bei der Fortsetzung unseres Stadtrundgangs genau bis über die nächste Straße, dann setzt Platzregen ein und wir stehen die nächsten 15-20 Min. mit einigen anderen unter der Markise eines Kaufhauses.

    Als es kurz nachlässt sprinten wir rüber zur Domkirche. Drinnen ist es trocken und warm - und ungewöhnlich neu und weitläufig, fast wie in einem Saal. Der Dom wurde 2015 zuletzt vor allem zu Gunsten der Barrierefreiheit renoviert. Das sieht man, es wirkt alles offen und modern - ganz anders als in den bisher besichtigen Kirchen.

    Wieder draußen geht es weiter Richtung Kungshuset - das älteste Haus der Stadt soll in einem niedlichen Innenhof mit kleinen Geschäften liegen. Weit kommen wir auch dieses Mal nicht - der nächste kräftige Schauer. Dieses Mal flüchten wir unter das Vordach eines geschlossenen Frisörs. Gut für uns, dass er geschlossen hat. Wahrscheinlich hatte er mit der riesen Konkurrenz zu kämpfen. Frisöre gibt es hier wie Sand am Meer.
    Als es endlich weniger regnet und dann sogar aufhört, betreten wir besagten Innenhof und stöbern erst einmal in einer Chocolaterie - dort packt die Omi in der Schokoladenküche fleißig Tüten mit frisch produzierter Ware und die Auslage ist sehr ansprechend, wenn auch hochpreisig. Wir kaufen trotzdem 2 Mitbringsel und eine Tafel ganz für uns allein. So ein Handwerk muss gewürdigt werden.

    Kurze Zeit später stehen wir ratlos im Innenhof...welches ist denn nun das älteste Haus? Am Ende hilft der Gratisreiseführer. Es ist das Klinkersteinhaus in der Mitte - darauf hätten wir zuletzt getippt.

    Wir sparen uns die Oper als nächsten Punkt des Rundgangs (die haben wir gestern Abend schon gesehen und sie ist von einer riesen Baustelle umgeben) und laufen weiter zu den Saluhallen - eine Markhalle mit allerlei Köstlichkeiten. Wir sind noch satt und schauen nur. Ein Besuch lohnt sich aber trotzdem.

    Dann machen wir uns auf den Weg zurück nach Haga, wo unser Spaziergang begonnen hat. Wir haben außer der Oper tatsächlich alles gesehen und bestaunt, wenn es auch am Ende statt 2 Stunden wie angegeben über 3 gedauert hat. Regenpausen sei dank. Egal, jetzt ist es trocken und Zeit für einen Abschluss in einem der schönen Cafés in Haga. Es gibt heiße Schokolade und Kaffee und wir können draußen sitzen. Ein schöner Anschluss für unseren Tag in Göteborg.

    Als wir zurück zu den Rädern gehen, fängt es wieder leicht an zu tröpfeln. Wir fahren trotzdem los und werden von vielen Göteborgern, die es alle eilig haben, begleitet. Wir beeilen uns ebenfalls, der Regen wird mehr und die Wolken dunkler. Am Ende schaffen wir die ca. 10 km mit nur 2 Regenpausen in gut 50 Min. - hätte schlimmer kommen können. Wir hatten zum Glück heute morgen umgeparkt und konnten uns den Berg zum Schluss sparen.

    Raus aus den nassen Klamotten entscheiden wir uns noch 40 km zu fahren und dort nahe einem Naturreservat zu übernachten. Die letzte Nacht frei stehen - in Kopenhagen wartet für die letzten 2 Nächte wieder ein Campingplatz.
    Der Platz ist schnell gefunden, super ruhig und mitten im Grünen. Wir sind die einzigen Camper - ein schöner Platz zum vor dem Abschied von Schweden.

    Wir kochen uns was und dann klingt der Abend ruhig aus. Morgen früh geht es nach Kopenhagen - letzte Station unserer Reise. 3 wundervolle Wochen neigen sich dem Ende, Wahnsinn, was wir alles gesehen und erlebt haben.

    Aber noch ist es nicht zu Ende und so freuen wir uns auf morgen!
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  • Day 20

    Letzte Station Kopenhagen

    May 29, 2018 in Denmark ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute schließt sich für uns der Kreis: Nach einer für mich leider sehr kurzen Nacht (bis ca. 4 Uhr war ich aus unerklärlichen Gründen irgendwie hellwach) starten wir kurz nach halb zehn Richtung Kopenhagen und erreichen nach ca. 2 Stunden bei Helsingborg auf der E20 unseren Wendepunkt. Hier sind wir vor knapp 3 Wochen Richtung Stockholm abgebogen, d. h. die Strecke die jetzt folgt, kennen wir schon und sie führt definitiv nach Hause. Bis hier hin haben wir ziemlich genau 6.200 km zurückgelegt.

    Ich fahre heute die letzten 100 der insgesamt 300 km bis Kopenhagen - ich möchte auch mal selbst über die Öresundbrücke steuern. Es herrscht wieder bestes Sommerwetter und die Fahrt über diese wahnsinnig beeindruckende Brücke wird zum echten Highlight für mich. Vor allem auch nochmal am Ende, als sie plötzlich wie im Meer zu verschwinden scheint und die Straße in einen Tunnel geführt wird. Ich bin wirklich beeindruckt!

    Mit 2, 3 kleineren Staus heute kommen wir um 14:30 Uhr auf unserem Campingplatz - 10 km vom Stadtzentrum Kopenhages entfernt - an. Eine echte Premiere: Das erste mal auf unserer Reise checken wir an einem Ort für 2 Nächte ein. Zum Abschluss gönnen wir uns zwei Tage alle Annehmlichkeiten eines gebuchten Platzes und verzichten auf das Umparken nach der 1. oder 2. Nacht wie wir es noch in Göteborg oder vorher in Trondheim gemacht haben. Der Platz ist super und wir haben damit wohl alles richtig entschieden.

    Nach einer kurzen Verschnaufpause starten wir kurz vor halb vier mit den Rädern in die City. Wenn alles klappt, wollen wir noch eine Sightseeing-Tour per Boot machen.

    Wir radeln auf die große Hauptstraße vor uns sind auf einmal mitten drin im Feierabendverkehr von Kopenhagen. Aber das bezieht sich nicht nur auf die Autos. Die Fahrradspur, die es hier samt eigenem Ampelsystem gibt, ist mehr als gut gefüllt und die Kopenhagener entpuppen sich als die bisher radbegeistersten Städter unserer Reise. Und das will was heißen, denn bisher war ja eigentlich jede größere Stadt in Schweden oder Norwegen nahezu ein Paradies für Radfahrer, die das auch rege nutzten. Einzig die Beschilderung ins Zentrum ist mangelhaft bis nicht vorhanden, aber nach ein paar durchaus schönen Umwegen am Wasser entlang und dem Kampf mit Google Maps erreichen wir den Nyhavn - hier legen die Boote ab. Aber vorher gibt es noch ein Eis, das muss bei fast 30 Grad und Sonne pur auf jeden Fall sein.

    Es gibt zwei Boote: Eines für 85 DKK (ca. 12 €) und eines für 50 DKK (ca. 7 €) - beide fahren 60 Min., die gleiche Strecke. Das günstige Boot sieht nicht so neu aus und wird von eher legeren Studenten betrieben, das andere von in Uniform gekleideten Personen. Keine Frage, welches wir nehmen. Für keine 15 € erleben wir in der kommenden Stunde eine super Tour durch die Kanäle von Kopenhagen und erfahren allerhand über die Sehenswürdigkeiten. Die Stadt ist eine der hübschesten überhaupt und macht Stockholm und Trondheim, wo ich ja auch schon SEHR begeistert war, auf Anhieb Konkurrenz.

    Die Häuser sind oft aus Klinkersteinen oder bunt aus Holz. Es gibt unzählige Hausboote und tolle Cafés und Bars und sogar einen frisch eröffneten Streetfoodmarkt direkt am Wasser. Man fühlt sich wie im Sommerparadies. Lange arbeiten tut hier offenbar auch fast niemand. Als wir um 16:30 Uhr ankamen, lagen wohl fast alle Bewohner schon auf den breiten Liegeflächen in der Sonne auf den Stegen am Meer. So geht hygge - ich bin tatsächlich in der Heimat dieses Lebensgefühls und des Wortes angekommen!

    Gegen 19:00 machen wir uns mit viel Vorfreude auf die weitere Erkundung der Stadt morgen auf den Rückweg.

    Am Campingplatz wartet eine erfrischende Dusche und ein großer Rest Couscous mit Gemüse sowie zwei kühle Biere - gute Aussichten!
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  • Day 21

    Hochsommer in Kopenhagen zum Abschluss

    May 30, 2018 in Denmark ⋅ ☀️ 26 °C

    Morgen Abend werden wir wieder zu Hause sein! Dieser Gedanke kommt mir im Laufe des Vormittags auf unserer Tour durch Kopenhagen. Unglaublich und irgendwie trotzdem noch weit weg nach 3 Wochen on Tour und über 6.000 km Strecke.

    Heute ist uns aber noch ein besonders schöner Abschluss in Kopenhagen vergönnt: Nach einer letzten Runde Morgenyoga unter strahlend blauen Himmel vor dem Camper brechen wir gegen kurz nach 10 mir den Rädern auf in die Stadt. Erstes Ziel: Das royale Palastgelände und dort um 12 Uhr die Wachablösung. Da wir noch etwas Zeit haben, schauen wir uns zuerst die Marble Church an. Eine beeindruckende Kuppelkirche, die innen nahezu rund ist. Ein wenig erinnert die Bauweise an die Frauenkirche.

    Dann sammeln sich ab 11:45 Uhr immer mehr Leute auf dem Platz des Schlosskomplexes. Auch gut gelaunte Polizisten sind dabei und beordern die Massen an die richtige Stelle. Eine besonders lustige Polizistin erklärt noch, dass der Wachwechsel heute mit Kapelle stattfindet. Das ist nur der Fall, wenn die Queen da ist oder immer mittwochs. Die Queen ist nicht da, aber es ist Mittwoch - haben wir ein Glück.
    Der Wachwechsel ist interessant und durch die musikalische Begleitung auch unterhaltsam, auch wenn wir am Ende die Abfolge der Zeremonie nicht ganz durchschaut haben.

    Im Anschluss geht es ins Schlossmuseum. Für je 95 DKK ein recht teures Vergnügen, aber durchaus sehenswert. Wir schlendern durch die Räume des Christian Palace, heute zum einen Museum mit Originaleinrichtung aus dem 19. Jhd. und zum anderen Gästeschloss für adelige Besucher der Queen.

    Gegen 13 Uhr sind wir durch und der Magen knurrt. Auf zum Streetfoodmarket auf der anderen Uferseite. Wir sondieren das abwechslungsreiche Angebot und entscheiden uns zuerst für eine Pizza Patate (mit Mascarpone, Kartoffeln und Rosmarin) und danach für einen Salat mit Quinoa, mariniertem Tofu und leckerem Zitronendressing. Beides wird geteilt und hinterher sind wir gut gesättigt.

    Als nächstes geht es zurück auf die andere Uferseite Richtung der Fußgängerzone. Wir laufen durch Zufall auf den Aussichtsturm zu, den wir auch noch auf der Liste haben und entscheiden uns für den sofortigen Aufstieg. Für 25 DKK pro Person bekommt man relativ günstig einen tollen Ausblick über Kopenhagen und seine Dächer. Viele Kopenhagener genießen die Sonne auf ihrer Dachterrasse - beneidenswert!

    Wieder unten macht sich ein Hunger auf Eis breit und nach einer Weile finden wir auch etwas annehmbares. Mango- und Zitroneneis schmecken bei fast 30 Grad hervorragend.

    Gegen 16 Uhr brechen wir dann erstmal wieder Richtung Campingplatz auf. Mitten durch den Feierabendverkehr (der deutlich mehr Fahrräder als Autos beinhaltet) geht es in der Sonne knapp 45 Min. zurück. Dann ist erstmal ausruhen im Schatten angesagt.

    Nach dem Essen wollen wir nochmal in die Stadt radeln und den endgültigen Abschied von Kopenhagen und unserem Urlaub feiern.

    Morgen früh um 8 wird es losgehen zur Fähre - auch jetzt am frühen Abend irgendwie noch ein abwegiger Gedanke!
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  • Day 22

    Abschied & Ankunft

    May 31, 2018 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Den letzten Abend haben wir gestern nochmal ordentlich zelebriert. Mit den Rädern ging es nach dem Essen erneut die gut 10 km ins Zentrum von Kopenhagen. Dieses Mal auf die andere Uferseite "Christiania". In einem kleinen Tante Emma Supermarkt kaufen wir uns 4 kleine Bier für 53 DKK, ca. 7,50 €. Deutlich günstiger als am günstigsten Stand, den wir auf dem Streetfoodmarket entdeckt hatten. Dort kostete ein Bier ab 45 DKK.
    Mit den Dosen im Gepäck ziehen wir zum Kanal weiter und lassen uns auf einer Bank nieder. Wir beobachten die vielen kleinen Boote, die langsam vorbei schippern und die entspannten Kopenhagener, die auf den Bänken neben uns den lauen Frühlingsabend genießen. Zwei Frauen haben sich sogar ihren eigenen Tisch mit Campingstühlen mitgebracht und lassen sich den Wein stilvoll schmecken. Herrlich!

    Nach der ersten Runde Bier spazieren wir noch ein Stück durch das lockere Viertel und erreichen schließlich das große Ufer am Meer. Dort lassen wir die Beine über dem Steg baumeln und bei der zweiten Runde Tuborg Pils den Urlaub Revue passieren. Generelles Fazit: Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter (nur 4 wirkliche Regentage bei 21 Tagen Skandinavien) und die Reise war insgesamt einfach nur schön!

    Gegen kurz vor 23 Uhr erreichen wir wieder den Campingplatz. Eine erfrischende Dusche nach dem heißen Sommertag muss noch sein, dann geht's ab ins Bett. Um 6:15 Uhr klingelt der Wecker...

    ...und der ist leider unerbittlich. Müde schälen wir uns aus dem Bett und frühstücken erstmal was. Da wir kein Brot mehr haben und es Brötchen an der Rezeption erst ab 8 Uhr gibt, wird es ein Knäckebrot-Frühstück - wir beschließen den Urlaub also echt skandinavisch.

    Um kurz nach 8 ist dann alles fertig zur Abreise und wir checken aus. 145 km bis zur Fähre nach Gedser, die um 11 Uhr ablegt. Das sollte locker zu schaffen sein. Am Anfang herrscht noch etwas Berufsverkehr, aber dann kann ich unseren Camper zügig zum Fährhafen steuern. Kurz nach 10 sind wir da - perfekt.

    Die Fähre ist pünktlich und kurz vor 11 rollen wir hinauf. Das war es nun endgültig - bye bye Skandinavien, es waren 3 wundervolle, erlebnisreiche, unvergessliche Wochen!

    Damit der Abschied nicht allzu schwer fällt, gönnen wir uns auf der Fähre noch einen Leckerbissen: Das Lunchbuffet auf den Scandlines-Linien ist überall im Internet top bewertet, das probieren wir jetzt auch. Von 11:10 Uhr an schlagen wir uns über eine Stunde den Bauch mit kalten und warmen, herzhaften und süßen Speisen voll. Es gibt alle möglichen, sehr frischen Salate, verschiedene Brote (natürlich auch Knäckebrot) mit Fisch, Käse und vielem anderen. An der warmen Theke locken u. a. 2 Fisch-Variationen, Katoffelgratin, Grillgemüse und Fleischbällchen. Nach dem abschließenden Vanillestrudel und einem sehr sahnigen Eis platzen wir aus allen Nähten, sind aber sehr zufrieden. Sogar Bier, Wein und Kaffee waren inklusive - da kann man für knapp 23,00 € pro Person echt nicht meckern.

    Kurz gehen wir dann noch aufs Außendeck und dann legen wir auch schon in Rostock an. Deutschland hat uns wieder - der Tag der Anreise vor 22 Tagen scheint ewig her, ein gutes Gefühl - wir waren wirklich lange fort!

    Am Ende brauchen wir dank Dauerstau in und um Berlin 6,5 Stunden von Rostock bis Pirna. Aber um 19:30 Uhr schließen wir die Tür auf und werden freudig von Leo empfangen - keine schönere Begrüßung wäre möglich gewesen.

    Die Wohnung riecht nach 3 Wochen tatsächlich fremd und wir brauchen wohl noch ein paar Tage um so ganz wieder anzukommen.

    Ein Wahnsinns-Trip liegt hinter uns, dessen Erinnerungen wir immer bei uns haben werden.
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  • Day 22

    Nordkap-Tour 2018: Zahlen & das Ranking

    May 31, 2018 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Zahlen und Fakten:

    - 6.800 gefahrene Kilometer mit dem Camper
    - 8 freie Übernachtungen
    - 12 verschiedene Campingplätze
    - 16 vertilgte Zimtteilchen (eindeutig zu wenige, die
    Eiskonkurrenz war Schuld)
    - 800,00 € vefahrener Diesel (immerhin 200 weniger als
    geplant)
    - 3 besuchte Landeshaupstädte (Stockholm, Oslo &
    Kopenhagen)

    Unser Ranking:

    Bester Campingplatz

    Sebastian: Svenningsdal am Fluss
    Jenny: Tantolunden in Stockholm

    Schlechtester Campingplatz

    Sebastian: Nordkapp Camping in Honnigsvåg wegen dem
    kargen Parkplatz und der Dusche gegen Geld auf
    Zeit
    Jenny: Fosselv Camping in Storslet wegen der
    Sanitäranlagen und der Dusche nur mit Vorhang
    theoretisch auch noch gegen Geld (Anlage war ja zum
    Glück kaputt)

    Schönster freier Platz zum Übernachten

    Sebastian: Hoch über Bodø
    Jenny: Hoch über Bodø (trotz Regen)

    Beeindruckendstes Fahrerlebnis als Fahrer

    Sebastian: Die letzten Kilometer auf der Straße zum Nordkap
    Jenny: Fahrt über die Öresundbrücke

    Schönste Stadt

    Sebastian: Kopenhagen
    Jenny: Kopenhagen

    Tollster Ort abseits der Großstädte / zweit tollster Ort

    Sebastian: Nordkap / Aussichtspunkt am Gipfel der
    Wanderung in Bodø
    Jenny: Nordkap / kleiner Kanal im Stadtteil Christiania in
    Kopenhagen

    Sightseeing-Highlight (außer das Nordkap)

    Sebastian: Bootsfahrt in Kopenhagen
    Jenny: Bootsfahrt in Kopenhagen

    Leckerstes Auswärts-Essen

    Sebastian: Humus-Wrap in Trondheim
    Jenny: Humus-Wrap in Trondheim

    Leckerstes Zimtteilchen

    Sebastian: Von Brød + Salt in Stockholm
    Jenny: Von Brød + Salt in Stockholm

    Leckerstes Eis

    Sebastian: Isbar am ersten Tag in Kopenhagen
    Jenny: Eisladen am zweiten Tag in Kopenhagen

    Schönster Picknickplatz

    Sebastian: Auf der Hinfahrt an den Stromschnellen
    Jenny: Auf der Hinfahrt an den Stromschnellen

    Tollstes / lustigstes Campingerlebnis

    Sebastian: Stromanschluss aus dem Fenster in Kautokeino
    Jenny: Stromanschluss aus dem Fenster in Kautokeino

    Blödestes Campingerlebnis

    Sebastian: Übelkeit und Erbrechen auf dem Platz in Storslet
    Jenny: Duschen auf Zeit im Allgemeinen
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