Strong Sails around the world

august 2023 – august 2025
  • Jennifer Wiedemann
Gjeldende
Wir möchte euch mitnehmen auf eine Reise um die Welt. Wir starten ab Kiel und segeln westwärts! Les mer
  • Jennifer Wiedemann
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    27. juni 2024, Südsee ⋅ 🌬 27 °C

    Nach einer Strecke, die der zwischen Deutschland und Norwegen entspricht, erreichen wir bald das nächste Atoll. Über uns scheint der Mond und die Nacht ist hell. An Steuerbord sehen wir bereits die Lichter Manihi's. An Backbord erahne ich die Umrisse von Ahe. Die Dämmerung bringt Klarheit. Dort ist er zu sehen. Der einzige noch bestehende Wald der Tuamotus. Es wird noch weitere 5 Stunden dauern, bis wir das Aroll umrundet und den Pass erreicht haben.
    Nachdem wir sowieso uns nicht sicher sind, wann eigentlich am wenigsten Strom herrschen wird, sind wir froh am Vormittag da zu sein. So können wir abwarten und den Strom beobachten. Angeblich ist der Pass fast immer befahrbar. Wir sind gespannt. Nach unserer spektakulären Losfahrt aus Raroia bin ich wieder vorsichtig geworden. Ein bisschen murmlig ist mir schon zu Mute. Wir hoffen, dass uns das Atoll gefällt.
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  • Der Wettlauf beginnt

    26. juni 2024, Fransk Polynesia ⋅ 🌬 27 °C

    Unsere Überfahrt zum nächsten Atoll steht an.
    Raroia war für uns ein gelungener Start ins Südseeleben. Ankern vor Palmengesäumten Stränden. Lagerfeuer. Türkisblaues Meer. Windstille und sanfte Sommerabende.
    Die nächste Woche verspricht das Gegenteil. Die Wetterkarten färben sich grün, dann leicht orange und schließlich sattorange. Die Böen versprechen eher noch stärker zu werden. Wir rechnen mit Wind aus SE der Stärke 7 bis 10. Die Entscheidung: Bleiben oder weiter und schnell woanders Schutz suchen? Auf den Standardrouten der Barfußsegler bleiben oder etwas neues wagen? Wir entscheiden uns, unser Buddyboat zu verlassen und Kurs NW zu setzen. 250 Seemeilen trennen uns vom nächsten Atoll. Das hätten wir deutlich einfacher haben können, aber wir wollen es wissen! Wir riskieren Motorstunden und fahren trotz leichter Winde los. Die Wetterkarten am Mittwoch sind beträchtlich entspannter als am Donnerstag und wir würden uns lieber gerne sicher am Anker wissen bevor der Wind zunimmt. Mit einer lokalen Perlenfarm haben wir bereits Kontakt und loten unsere Möglichkeiten aus. Doch jetzt heißt es erstmal: Ankommen! Und zwar schnell.
    Was kann schon schief gehen?
    Schon am gestrigen Tage verholen wir in die Nähe des Passes. Lassen den Anker in 20
    m Tiefe fallen und die Ankerkette wie beim letzten Mal mit Floaties die der Höhe treiben, um die Korallen-Bommies zu vermeiden. Hat wohl nicht geklappt. Zumindest nicht gänzlich. Die am Grund verlaufende Ankerkette hat sich genau zwischen zwei Felsen gelegt. Bei 30
    m Kette geht nichts mehr. Wir fluchen. Jonas zieht sich mal wieder seine Badehose an und springt ins Wasser. Diesmal ist die Sicht besser. Aus dem Wasser navigiert er mich aus dem Schlamassel. Mittlerweile bekomme ich die Jonny ziemlich gut auf der Stelle manövriert. In weniger als 20 Minuten können wir endlich den Anker in seiner Halterung festmachen und einen letzten Kreis um die Ocean Fellows ziehen.
    Ab zum Pass. Mal sehen, was uns hier erwartet. Ich rechne mit leicht ausgehender Strömung und wenig Wind. Die Strömung macht sich schnell bemerkbar. Wir fahren parallel zum Pass bis wir in gerade Linie und große Kursänderung hinaus kommen. Anders als erwartet treffen wir einen starken Ebbstrom an. Mit 8 Knoten Fahrt und nur minimaler Motorkraft schießen wir aus dem Atoll. Ich gebe Gas um steuern zu können. Rechts sehe ich die gefährliche Brandung über dem flachen Ufer. Links von uns hat sich eine stehende Welle aufgebaut. An einer Stelle, die wir sowieso nicht hätten passieren können - zu flach. Schon aus der Ferne hatten wir gesehen, der eigentliche Pass ist frei von Wellen. Dank unserer Positionierung brauchen wir kaum Ruder und kommen gut an den Riffen vorbei und werden in die offene See gespuckt. Gespuckt ist wohl der treffenste Begriff. Groß Einfluss haben wir darauf nicht. Es ist uns eine anschauliche Darstellung, was hier passieren kann. Nicht alle Pässe verlaufen gerade. Manche können bis zu 8 Knoten Strom führen. Und manche bergen direkt hinterm Pass gefährliche Untiefen.
    Doch jetzt sind wir erstmal auf See. Setzen die Segel und lassen Raroia hinter uns liegen. Ahe, wir kommen!
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  • Wenn man sich etwas in den Kopf setzt

    23. juni 2024, Südsee ⋅ ⛅ 27 °C

    Ab in den Norden! Und lass mal wieder ein Lagerfeuer machen! Wenn das Wetter nicht mitspielt, ist uns das auch egal! Also Regenjacke an und ab an Strand!
    Spontan holen wir noch einen betagten Einhandsegler Bob und seinen Hitchhiker ab und dann schlängeln wir uns im strömenden Regen durch die Korallen hindurch in Richtung Palmen.
    🌴
    Wir finden einen kleinen Blechverschlag und beschließen spontan ein Indoor Feuer zu machen. Nun gut, wenig später haben wir einen Räucherofen und wünschten, wir hätten Taucherbrillen mitgebracht. Okey. Raus damit. Das Feuer brennt und der Regen hat etwas nachgelassen. Also schieben wir es ins freie und mach und nach verzieht sich der bissige Rauch. Zeit für Muscheln, Stockbrot und gute Gespräche!
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  • Kon Tiki

    20. juni 2024, Südsee ⋅ ☁️ 25 °C

    Kon Tiki
    Thor Heyerdahl. Gerade sehe ich mich nach Kiel. Die erste Kieler Woche, die wir seit langem verpassen. Wir vermisse die abendlichen Gespräche, das Segeln gemeinsam mit Freunden. Und doch sitzen wir hier im Paradies auf einem Segelboot. Mit anderen Freunden.
    Und gerade dieser Moment wird ein besonderer unserer Reise werden. Schon in Panama stand fest. Wir müssen nach Raroia. Wir müssen an den Ort, an dem "Thor Heyerdahl", der Norwegische Abenteurer und Namenspatron vom Segelschiff Thor Heyerdahl, Geschichte geschrieben hat. 1947 machte sich dieser gemeinsam mit seiner 5 köpfigen Crew und dem Floß "Kon Tiki", lediglich aus Balserholz und traditionellen Materialien gebaut, auf den Weg über den Pazifik. Von Peru nach Französisch Polynesien. 10 Jahre hat er auf diese Expedition hingearbeitet, um den finalen Beweis seiner Theorie zu erbringen - diese Inseln wurden vom Osten aus besiedelt und nicht, wie damals noch angenommen vom Westen. An Bord: eine Funkausrüstung, Dosenessen von der Peruanischen Marine und ein Papagei, der die Reise scheinbar nicht überlebt hat. Nach Monaten voller Strapazen, treibt die Besatzung an den Marquesas vorbei und landet auf dem Riff von Raroia. Am 07. August 1947 schafft die Besatzung es über das Außenriff und kommt vor einem kleinen Motu (Insel im Ring des Atolls) zum Liegen. Es muss ein gigantisches Gefühl gewesen zu sein. Die Expedition hatte nur zwei mögliche Ausgänge: Erfolg oder Tod. Und sie haben es geschafft. Diese mutigen Männer. Und wir können ihre Freude nur erahnen, als sie das Atoll in Sicht bekommen und bald darauf auf eben diesel Korallenstrand stehen. Und nun stehe ich vor ihrem Denkmal und versuche mich in das Jahr 1947 zu versetzen. Ich laufe über die Korallen, spüre die spitzen Zacken durch meine Schuhe hindurch. Schaue auf das Meer und spüre die Wellen um meine Knöchel wabbern. Erst gestern haben wir den Film "Kon Tiki" gesehen. Mit der 13. Welle, die angeblich höher sein soll, haben sie es übers Riff geschafft. Lukas une ich zählen die Wellen. Annähernd jede 13. Welle lässt das Wasser bis zu meinen Knien hochspritzen. Mit der Flut und höheren Wellen könnten sie es geschafft haben. Ich bin stolz darauf, hier zu stehen und das Segelschiff Thor Heyerdahl an diesem Ort repräsentieren zu dürfen. Ich bücke mich und erspähe ein Stück abgestorbener Koralle. Normalerweise nehme ich keine Natur mit, doch diesmal mache ich eine Ausnahme. Eine kleine Erinnerung an diesen Ort. Für immer.
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  • Schnorcheln im Pass

    17. juni 2024, Fransk Polynesia ⋅ ☁️ 26 °C

    Ententeichstimmung in Rairoa. Die Segelyacht Nahoa schlägt uns vor, zum Pass rüber zu kommen, um mit der Strömung schnorcheln zu gehen. Kurzerhand werfen wir unsere Pläne des Tages über den Haufen und treffen uns mit den Ocean Fellows. Die Fahrt im
    Dinghi geht schnell. Wir fahren mit zwei Dinghis und können gleiten. Mit 14 Knoten schießen wir übers Wasser. Mit Satellitenbild lotse ich Jonas um die Koralleninseln herum.
    Der Pass kommt schnell näher.
    Wir sehen das Dinghi der Nahoa mit gleicher Geschwindigkeit anrauschen. Wir stoppen und warten - Ashley und Ben sind die erfahrensten von uns allen. Sie können uns vielleicht noch einen Tipp geben, was wir im Pass beachten müssen :)
    Zwischengeschichte: Unser Motor hat die Überfahrt nicht vertragen. Er geht aus und wird heute auch nicht mehr angehen. Doch diese Sorge verschieben wir auf später. Am
    Pass sind wir ja bereits.
    Die Jungs ziehen uns das kurze Stück nach draußen. Dann platschen nacheinander alle ins Wasser.

    Wir sind überwältigt von der großen Zahl an . Der gesamte Meeresboden ist bedeckt. So weit das Auge reicht, sehe ich die Mondlandschaft unter mir. Wie eine Blumenwiese. Viele Begriffe könnte man nutzen, um das zu beschreiben, was man hier sieht, doch keiner wird den Korallen gerecht werden. Fische ziehen ihre Bahnen durchs Wasser. Verstecken sich in den Korallen, sobald ihre Feinde näher kommen. Davon gibt es genug. Haie drehen elegant ihre Kreise. Nur wer genau hinschaut, sieht sie bereits aus der Ferne sich nähern. Speziell die Black Tip Sharks sind nur schwer zu erkennen. Ob ich Angst habe? Nein. Zu elegant schauen sie aus. Zu gelassen. Haie haben wie alle Tiere eine Körpersprache. Und so lange sie ruhig wirken und nicht um dich kreisen, nicht schnappen, muss man sich keine Sorgen machen. Respektvoller Umgang. Beobachten, aber nicht verfolgen. Anschauen, aber nicht anfassen. Das ist die Regel hier unter Wasser. Häufig lasse ich mich mit verschränkten Armen, einfach nur treiben, um zu beobachten, ein Teil des Treibens zu werden. Die Fische kommen einem näher und man merkt wie Ruhe in einem einkehrt.

    Die Ruhe ist vorbei als wir uns dem Pass nähern. Haben wir zunächst das Außenriff abgeschnorchelt, nähern wir uns nun den Strömungen. Wie vorhergesagt, setzt der Strom ins Atoll hinein. Wir lassen zwei Yachten passieren und schwimmen in die Strömung, die uns fünf und die zwei Dinghis sofort erfasst. Wie eine kleine Wildwasserbahn werden wir in das Atoll hineingetrieben. Korallen, Fische und Felsformationen ziehen an uns vorrüber. Gigantisch!
    Viel zu schnell ist der Ritt vorbei und wir enden in den ruhigen Gewässern des Atolls, wo wir erneut auf die Crew der Nahoa treffen. Wir werden eingeladen, mit ihnen etwas auf ihrem Katamaran zu trinken. Jonas will versuchen den Motor zu reparieren. Doch der Motor will nicht mehr und keiner der Männer hat eine Lösung... Am Ende fährt Nahoa uns quer durchs Atoll nach Hause und verbringt noch zwei Nächte mit uns am Kon Tiki Ankerplatz.. Der Motor will erst am nächsten Tag wieder starten. Zum Glück. Ich bin erleichtert!
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  • Ein Atoll in der Südsee

    17. juni 2024, Südsee ⋅ ☀️ 27 °C

    Rairoa liegt vor uns. Wir segeln mit geringstmöglicher Geschwindigkeit in Richtung Südwesten. Die ruppigen Wellen der vergangenen Tage sind verschwunden. Wir sind bereits im Schutz des Südsee-Atolls. Es dämmert und ich sehe die ersten Palmen, den ersten Sandstrand. Und langsam färbt sich das Meer vor der Küste vom dunklen Blau der Nacht in ein sanftes Türkis.
    Die Sonne ist über den Horizont gestiegen und wirft ihre sanften Strahlen über die Insel, das Meer und unser Deck. Ich ziehe die dünne Jacke aus und wärme mich an den Strahlen. Ich bin aufgeregt. Soll ich Jonas schon wecken? Nein, es ist zu früh. Wir müssen noch warten. So schön, das Paradies mich anlächelt, so heimtückisch kann es sein. Viele Segler haben uns vor den starken Strömungen gewarnt. Vor den Untiefen, die in der Dunkelheit nicht zu erkennen sind. Vor den schlechten Karten. Ein großer Teil des Atolls wird unkartiert sein. Wartet auf den richtigen Moment - haben sie gesagt. Wartet auf die Sonne. Doch wann ist der richtige Moment? Es ist nicht wie in Europa, wo es für jeden Hafen festgelegte Gezeiten gibt. Wo das meteorologische Amt fast auf die Minute genau vorhersagen kann, wann die Strömung am schwächsten sein wird. Hier muss man raten. Und die Wahrscheinlichkeit, dass man falsch liegt, ist wohl doch sehr hoch. Der tagelang anhaltende starke Wind und Schwell haben einen starken Einfluss auf die Strömung im Pass, den Eingang in das Atoll.
    Was ist ein Atoll? Ein aus tausend Meter tiefe aufragendes Gebilde, eine Art Krater. Ein in sich geschlossener Kreis aus Sand und Korallen. In der Mitte oft flach und außen steil in die Tiefsee abfallend. Teilweise ist das Land so flach, dass die Wellen darüber hinweg in das Innere hineinlaufen können. Teilweise durch Pässe durchbrochen, so dass Schiffe hineingelangen können. Ein Teil des Landes ist mit Palmen bewachsen. Ein Teil aus der Ferne kaum erkennbar.
    Vor so einem Pass treiben wir jetzt. Die Segel habe ich geborgen. Ich halte Kontakt mit unseren Buddybooten. Zu 4. warten wir hier auf den richtigen Moment. Die Aspro ist mutig und fährt vornweg. Über Funk meldet sie sich verwundert und kündigt den Strom 2 Knoten auslaufend an. Die Vorhersage hatte uns für diese Zeit 2 Knoten hineinlaufend angekündigt. Spannend. Ich wecke Jonas und starte den Motor. Jetzt sind wir an der Reihe. Die Ocean Fellows sind dicht hinter uns und wollen im Abstand von 150 m uns folgen. Ihr Kartenmaterial ist schlechter als unseres und wir wollen das gemeinsam meistern. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir sie warnen, falls es für sie zu flach wird (sie haben fast 1 Meter mehr Tiefgang als wir).
    Langsam nähern wir uns dem Pass. Halten Ausschau nach den Zeichen von Strom. Strudel, stehende Wellen, Stromschnellen. Links von uns rauscht Brandungswelle auf das Riff. Der Strom hat nachgelassen, wir merken einen kaum bestehenden Gegenstrom und melden diesen an unsere Buddyboote. Ein Fischer hat Bojen im Pass ausgelegt. Geschickt umsteuern wir diese und passieren sie im sicheren Abstand. Der Pass ist recht breit und nur um die 100 m lang. Zügig passieren wir ihn und fahren mit einem Lachen in das Atoll hinein. Geschafft!
    Nun folgt eine Fahrt durch die Untiefen. Nach unzähligen Warnungen haben wir auf die Sonne gewartet. Mit Hilfe von polarisierenden Brillen, sind die sogenannten Bumies leicht zu erkennen. Knapp unter der Wasseroberfläche endende Inselchen. Am Tag zuvor habe ich für 50€ noch Kartenmaterial auf mein Handy geladen. Dort habe ich die Möglichkeit, das Satellitenbild unter die Seekarte zu legen. Meine Route führt uns vorbei an den Untiefen
    und bringt uns sicher auf die andere Seite des Atolls. Unsere Buddyboote folgen uns im
    sicheren Abstand. Der Anker fällt rund 100
    m vor dem weißen Strand. Das Wasser hier ist tief. 19 m, doch selbst vom Bug aus, kann ich den Grund sehen. Sand. Wir ankern und sind glücklich in unserem ersten Atoll der Südsee angekommen zu sein! Ich kann es kaum erwarten, schnorcheln zu gehen und die Inseln zu entdecken!
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  • Marquesas - Tuamotus Tag 3

    16. juni 2024, Südsee ⋅ 🌬 27 °C

    Einen Wachrythmus haben wir immer noch nicht gefunden. Irgendwie schlafen wir einfach abwechselnd wie es uns gerade in den Kram passt. Jonas hat gestern einen zu ausführlichen Frühabendschlaf gemacht, so dass er abends dann nicht mehr schlafen konnte und kurzerhand bereits um 9 die Wache übernahm statt um 12. Jetzt ist es halb 5. Wir dümpeln mehr als dass wir segeln. Es regnet in Strömen. Der Wind wurde von den Wolken fast vollkommen verschluckt. Doch wir sind nicht im Stress. Es sind noch gut 100 Meilen nach Rairoa und wir wollen erst morgen früh ankommen. Hoffentlich ist das Wetter bis dahin auch besser... Der Blick aufs Meer ist trüb. Es dämmert und doch ist es grau in grau. Wer dachte, die Südsee besteht zumeist aus Sonnemschein, der sollte sich hierdurch belehren lassen. Wären nicht die hohen Wellen, könnten wir uns gerade genauso in der Ostsee befinden.
    Letzte Nacht haben wir den ersten Frachter seit Panama City gesehen. Die YIN Los Angeles auf dem Weg nach Hongkong. Noch aus der Ferne hören wir das Brummen der Motoren. Der Ozeanriese von über 360 m Länge zieht mit zwei Meilen Abstand an uns vorbei. Wir sehen die Lichterkette an uns vorbeiziehen und ich bin in Gedanken an meine ehemalige Arbeit erinnert.

    Es ist 06:00 Uhr. Der Blick zum Horizont lässt ein neue Walze erahnen. Das grau hat sich zu einem schwarz verfärbt. Darunter erkennt man bereits den Regen. Nur kurze Zeit später, nimmt der Wind schlagartig zu. 10 Knoten, 15 Knoten, 20 Knoten, der Regen fegt durchs Cockpit. Ich öffne die Schot des Großsegels. 25 Knoten, 30 Knoten. Jonas wacht auf. Wir ändern den Kurs. Gehen vor den Wind. Der Regen prasselt mir ins Gesicht. Zwei Minuten später ist alles vorbei. Der Wind nimmt merklich ab. Ich trete in den Regen hinaus und ändere den Kurs erneut. Das Vorsegel reffe ich wieder ein. Wir sind wieder zu schnell. Wir brauchen aktuell einen Schnitt von 4,5 Knoten.
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  • Marquesas - Tuamotus Tag 2

    15. juni 2024, Südsee ⋅ 🌬 27 °C

    Wir reffen immer weiter ein. Doch der Wind ist stark. Wahrscheinlich könnten wir gerade über 7 Knoten fahren. Doch die Gefahr, nicht rechtzeitig vor dem Schwinden des Sonnenlichts vor dem Pass anzukommen, ist zu groß. Wir kneifen was geht. Über Nacht sind wir mit gerefftem Groß und gereffter Fock gesegelt. Eine Böe nach der anderen donnert uns um die Ohren. Der Wind liegt meistens jenseits der 20 Knoten. Soeben haben wir die Fock weggenommen und das Groß weiter aufgemacht. Jetzt segeln wir nur noch mit 5,0 Knoten. Um einen Tag später im Morgengrauen anzukommen, brauchen wir nun einen Schnitt von 4,7 Knoten. Wir ziehen mit 4 Händen an der Handbremse.
    Das Leben zu zweit spielt sich langsam ein. Wir holen beide Schlaf der letzten Tage nach. Tagsüber verbringen wir die Zeit hauptsächlich damit uns über die Tuamotus Gedanken zu machen. Am Schiff etwas zu tun? Keine Chance. Die See ist zu rau. Schon Kochen ist anstrengend. Auch die Angel bleibt bisher an Deck. Vielleicht wagen wir es nacher mal. Oder verschieben das auf Morgen. Ich freue mich aufs Ankommen. Ausspannen. Den Schutz des Atolls. Der Wind soll die nächsten Tage schwächer werden. Wir drücken uns die Daumen. In Rairoa warten bereits Freunde - die Segelyacht Lella und Nalani, Jamesby und Te Ava. Hinter und Segeln die Ocean Fellows und die Aspro. Wir sind also nicht alleine und in bester Gesellschaft.
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  • Marquesas - Tuamotus Tag 1

    14. juni 2024, Südsee ⋅ 🌬 28 °C

    Wir sind viel zu schnell oder zu langsam. Trotz kleinerem Vorsegel, kommen wir extrem schnell voran. Doch die verlorene Zeit von gestern bringt unseren gesamten Zeitplan durcheinander. Dazu muss man verstehen, wie die Tuamotus aussehen. Die Inselgruppe besteht hauptsächlich aus Atollen. Das bedeutet Inseln, die jeweils Kreisförmig aus dem Meer herausragen. Manche vollkommen abgeschlossen. Manche mit Durchgängen. Den sogenannten "Pässen". Teilweise sind diese Pässe passierbar für Yachten. Fährt man hindurch findet man eine von Wellen geschützte Fläche vor. Problem daran. Die Eingänge sind oft schmal und in den Tuamotus gibt es Gezeiten. Fährt man also zur falschen Zeit in den Pass, könnte man auf Strömung von bis zu 8 Knoten treffen. Für uns also nicht passierbar. Problem daran ist, die Gezeiteninformationen sind nur sehr schlecht datiert. Man muss schätzen, ankommen und zunächst den Pass beobachten. Problem Nummer 2 - Korallenköpfe. Die Atolle sind häufig von Korallen gespickt. Eine Durchfahrt bei Nacht ist also schwierig zu bewerkstelligen. Somit müssen wir jetzt überlegen. Wie schaffen wir es bei Tage anzukommen. Und zudem zur richtigen Uhrzeit. Doch jetzt brauchen wir erstmal Schlaf. Die Nacht war kurz und wir sind es nicht mehr gewöhnt, nachts wach zu sein. Bis wir uns gewöhnt haben, werden wir jedoch bereits angekommen sein. Noch 360 Seemeilen.Les mer

  • Eine verhexte Losfahrt

    12. juni 2024, Fransk Polynesia ⋅ 🌬 28 °C

    Der Plan steht. Es soll losgehen in Richtung der Tuamotus. Die nächste Inselgruppe Französisch Polynesiens. Das Land erstreckt sich über eine Fläche, die einem Kontinent ähnelt. Doch der Großteil besteht aus Wasser. Ozean. Rund 450 Seemeilen (ca. Deutschland Nord Süd) trennen uns von unserem nächsten Ziel - Rairoa.
    Der Tag beginnt früh: Um 06:15 Uhr steige ich in das Dinghi der Ocean Fellows. Die Insulaner sind allesamt Frühaufsteher und gehen dafür lieber der Mittagshitze aus dem Weg. Es ist Marktzeit - Obst und Gemüse türmen sich auf den einzelnen Verkaufstischen. Ich lasse ca 60€ zurück und zeige Jonas eine Stunde später meine Ausbeute: Tomaten, Süßkartoffeln, 3 grüne Papayas, Bananen, Avocados und Zitronen. Man verliert hier schnell das Gefühl für Geld. Man akzeptiert irgendwann, dass einfach alles teuer ist. Ich hoffe, in den nächsten Wochen nur wenig einkaufen zu müssen, wir sind wieder voll aufgestockt. Bereit für eine noch abgelegenere Gegene.
    Luca und Jerome bleiben zurück an Land - sie haben einen Tauchausflug gebucht. Lukas bringt mich nach Hause. Ein wenig neidisch, beginnen Jonas und ich unsere To Do Liste abzuarbeiten. Segel wechseln, einkaufen, tanken, aufräumen, vorkochen, Wäsche trocknen. Nach Tagen des Regens ist das Wetter heute etwas gnädiger und sogar die Sonne zeigt sich hier und da und lässt die Vorbereitungen leichter von der Hand gehen. Wir stoßen an: Cola und Fanta - auf die Marquesas! Ein kühles Getränk vor der Abfahrt. Alles ist erledigt. Wir können los!

    Jonas startet den Motor und ich drücke auf das kleine Ankersymbol unserer Fern-Bedienung der Ankerwinsch. Langsam ratternd wandert die Kette Glied um Glied in den Ankerkasten. 30 m Markeriung ist bereits im Kasten, es folgt die 20 m Markierung. Doch dann stockt es. Ich werfe einen Blick über die Seite. Ein Widerstand. Die Markierungen zeigen mir: 15 m Kette im Wasser bei 10 m Wassertiefe. Jonas schaut mich von hinter der Sprayhood aus an. Ich zucke mit den Schultern und versuche es erneut. Mit heftigen Knacken und Bocken der Winde schaffe ich es, einige Kettenglieder hochzuziehen. Verdammt! Da muss was großes dran hängen. Fluchend versuchen wir die Winsch per Hand zu bedienen. Erfolglos. Ratlos schauen wir uns an. Jonas holt Taucherbrille und Flossen. Ein Blick in die Tiefe genügt. Eine andere Ankerkette hat sich um unsere gewickelt. Nicht nur einmal, sondern viele Male. Dicht liegt die Kette an unserer an und es scheint hoffnungslos. Ich rufe Lukas an - kannst du rüberkommen? Während wir Tauchequipment rausholen, nähert er sich schnell im Dinghi. Erneut versuchen wir die Kette einzuholen. Wir schaffen es bis auf 9 m. Der Anker müsste aus dem Grund sein. Ächzend und stöhnend macht sich unser Ankergeschirr bemerkbar. Das schöne Wetter des Tages ist mittlerweile grauen Wolken gewichen. Wind kommt auf. Jonas ist mit Tauchequipment im Wasser. Lukas und ich sprechen die Situation ab. Überlegen das Vorgehen, als ich einen Blick Richtung Land werfe. Mein Blick versteinert. Die Jalero Primero liegt quer zum Wind, aber nicht mehr an der Stelle, an der sie vor 10 Minuten noch gelegen hat. Die Böen schieben sie Richtung Land. Zügig Richtung Land. Ich brülle Lukas an, dass sein Boot treibt. Im ersten Moment versteht er nicht. Denkt ich rede über die Jonny. Jonas und ich werfen einander einen Blick zu. "Geh!" Ich springe ins Dinghi und jetzt versteht Lukas, dass es um sein Boot geht. Der Außenborder startet sofort. Wir preschen übers Wasser. Ich halte mich an der treibenden Yacht fest, während Lukas bereits über mich hinwegspringt. Er startet den Motor und gibt Gas. Das Land ist weniger als 100 m weg. Der Wind hat auf 20 Knoten zugenommen. Vermutlich war auch die Jalero Primero in der Ankerkette am Grund verhakt. Und kam durch unser Manöver davon frei. Denn auch die Jonny hat schnell zum treiben begonnen. Jonas schafft es gerade noch rechtzeitig an Bord. Der Motor läuft bereits. Er gibt Gas und weniger als 1 m bevor unser Boot in eine andere Yacht krachen würde, gibt er Gas und kommt frei. (Das bemerken Lukas und ich nicht. Zu beschäftigt sind wir. Erleichtert höre ich, dass alles gut gegangen ist...)
    Doch die Gefahr auf der Jalero Primero ist
    nicht vorrüber. Gefährlich nahe sind wir einer weiteren Yacht. Wir heben den Anker und ich halte die im Vergleich zur Jonny deutlich größere Yacht im Wind. Kurz entschlossen, suchen wir einen neuen Ankerplatz. 200
    m weiter fällt der Anker. Zwei Anläufe brauchen wir, bis der Anker hält. Wir stoppen den Motor und sind erleichtert.
    Jonas hat in Zwischenzeit es geschafft, die andere Ankerkette über den Grund zu ziehen und unseren Anker an neuer Position wieder fallen zu lassen. Lukas und ich sitzen also erneut im Boot. Er fährt mich zu Jonas und anschließend an Land, die zwei Jungs abholen. Auf dem Rückweg wird Jerome bei uns abgesetzt und wir beginnen erneut, den Anker zu bergen. Tauchequipment an. Leinen vorbereiten. Eine Leine an Jonas. Eine Leine für Handzeichen. Einmal Ziehen: Ankerkette runter. Zweimal Ziehen: Ankerkette hoch. Mehrmals muss Jonas hinab tauchen bis der finale Plan steht. Wir befestigen eine weitere Leine am Anker selbst. Entlasten Kette und Ankerwirbel. Jonas taucht erneut hinab. Unsere einzige Chance: Der Anker muss ab. Ein Nachbar steht mit Dinghi bereit, um Jonas zügig aufzunehmen, sobald wir frei sind. Denn dann werden wir treiben und ich muss den Motor verwenden können. Doch der Wind hat nachgelassen. Die Jonny bleibt brav an Ort und Stelle, während Jerome und ich zügig Kette und Anker empor ziehen als das befreiende Dauerrucken am Kommunikationsseil kommt. Geschafft! Anker aus dem Wasser. Schnell holen wir alle Leinen ein. Doch die Jonny bleibt ruhig liegen. Der Wind ist in seine Flaute zurückgefallen. Jonas steigt ins Dinghi und dann an Bord. Erleichtert lege ich den Gang ein und manövriere uns zwischen den Booten heraus. Neben der Jalero Primero kommen wir zum Stehen. Jerome wird abgeholt und wir rufen noch einige Abschiedsworte hinüber. Wir sind froh, solche Freunde zu haben. Wir werden trotzdem lossegeln. In Richtung Raroia. Wir setzen die Segel und segeln dem Sonnenuntergang entgegen... so haben wir uns diese Abfahrt nicht vorgestellt.
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