Kanada Juni/Juli 2022

June - July 2022
Unsere erste gemeinsame Reise nach Kanada ❤️
Wir starten mit einem dreiwöchigen Road trip durch British Columbia und Alberta. Dann geht es für zwei Wochen nach Montreal.
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  • Day 1

    Ankunft

    June 2, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir sind in Kanada angekommen! Finally! 🇨🇦
    Der Abschied in Düsseldorf war schwer und der der Flug war unendlich lang. Boba hat aber alles richtig gut mitgemacht. Wir hatten eine Sitznachbarin, die zum Glück selbst ein Shi tzu zu Hause hat und ganz verliebt in Boba war. Die hat dann auch natürlich nicht gemeckert als ich Boba zwischendurch auf meinem schoß geschmuggelt hab mit Decke drüber 😋

    5 Uhr Deutschlandzeit sind wir endlich im Hotel einegecheckt. Da ging es mir wirklich schlecht. Ich hatte wahnsinnige Kopfschmerzen und mir war bisschen übel. Ich glaube das lag an der Kommunikation fast nichts Gerunken und übermüdet. Ich konnte mich dann zum Glück direkt hinlegen und Tomek ist noch mal kurz los um Boba Futter und uns Wasser zu holen.
    Ich hab noch eine Ibuprofen eingeworfen und viel getrunken. Jetzt geht's mir wieder prima. Boba ist so ein Engel 👼🏼

    Nachher gehen wir zu Walmart und decken uns da mit allem ein was wir in den nächsten Tagen und Wochen so brauchen werden. Da gibt's zum Glück ja wirklich alles.
    Unser Auto ist soooo krass! Wirklich ein Schlachtschiff! Riesig groß, natürlich alles automatisch und Tomek sagt, es fährt sich wie Butter. Ich nehme an das ist gut 😋

    Ich hab noch nie einen so schön gelegenen Flughafen gesehen. Im Vordergrund die Flugzeuge und das Gewusel der dort arbeiten Leute und dahinter Wälder und Berge. Es hatte mich nicht gewundert, wenn auch noch eine Bären-Mama mit ihrem Jungen über die Wiese dort gestreift wäre. 🐻
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  • Day 2

    Ein Tag in Vancouver

    June 3, 2022 in Canada ⋅ 🌧 15 °C

    Nachdem wir im zugegebenermaßen ziemlich hässlichen Hotel bis 7 Uhr Ortszeit ausgeschlafen haben und ein wirklich dürftiges Frühstück zu uns genommen hatten, ging es los zu Walmart um und für unseren Road trip einzudecken.
    Natürlich nicht ohne einen von Tomeks Buhmannausrastern. Er war der Meinung, dass es doch nicht sein kann, dass der Kofferaum des Mietwagen einfach nicht schließen wollte.
    Nach Geknurre, Gemecker und Wutanfall stellte sich dann raus, dass ich doch wieder Recht hatte. Der Kofferraum ist automatisch verschlossen, wenn er sich 10m vom Wagen entfernt. Natürlich! Schließlich war alles an diesem Auto automatisch.

    Ich hatte mich von der nach nach 3 Ibuprofen ganz gut erholt. Der Jetleg klickte jedoch noch etwas.
    Wir hatten beschlossen, dass es ein Versuch wert war, Boba mit seiner Tasche in den Markt zu schleusen.
    Das klappte wunderbar.

    Mit jede Menge Mac & Cheese im Kofferraum ging es dann noch in den Outdooreladen. 400$ später hatten wir dann soweit wirklich alles zusammen.

    Der Stanley Park hatten wir einen super schönen Zufallsausflug. Der Park ist riesig und ein Mix aus gepflegtem Park und verwunschenen Wald.
    Höhe Bäume, viel Farn und aufdringliche Eichhörnchen begleiteten uns.
    Natürlich haben wir uns auch am Ende verlaufen und fanden das Auto einfach nicht.
    Erinnerung an uns: Unbedingt noch das Knöllchen zahlen!

    Auf ging es zu unserem geplanten Nachtlager in North Vancouver! Dank der App WikiCamper hatten wir uns einen kostenfreien Parkplatz mit einer großartigen Aussicht auf die Skyline von Vancouver ausgesucht.
    Matratze aufgepumpt, Koffer auf den Vordersitz und ab in die Federn.
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  • Day 3

    Whistler

    June 4, 2022 in Canada ⋅ ☁️ 12 °C

    Mein Tag startete vor Sonnenaufgang. Ich habe nicht gut geschlafen. Aber dank des Kindles hatte ich trotzdem einen guten Start in den Tag - auf dem Fahrersitz. Tomek und Boba haben noch glücklich bis 8 Uhr weitergeschnarcht.

    Der Abbau war deutlich einfacher und entspannter als der Aufbau. Unsere Nachbarn haben zu selben abgebaut. Ihre Karre war ganz geil umgebaut innen.

    Dank drei verschiedener Walmartbesuche, die Tomek wieder mal zur Weißglut gebracht haben haben wir nun 10GB mobiles Internet!
    Das geht natürlich für Google Maps, Air Bnb und das Reisetagebuch drauf.

    Zwischen den Walmartbesuchen haben wir versucht auf einem nahegelegenen Campingplatz duschen zu dürfen. Vergebens.

    Einen kurzen Zwischenstopp hatten wir an unserem ersten Wasserfall.
    Es war einfach atemberaubend! Und nass.

    An einem Zwischenhalt an einem traumhaften See durften wir mit Boba leider nur der Straße laufen und nicht direkt am See. Dabei sah der Weg dort so verwunschenen und abenteuerlich aus!
    Leider sind hier Hunde nicht gerne gesehen. Überall wo es Lebensmittel gibt oder Wildtiere in Parks sind nur Begleithunde gestattet.

    Nachdem wir einen kleinen Zwischenstopp in Squamish haben wir entschlossen diesen Stopp zu überspringen und sind weiter nach Whistler gefahren. Squamish war eine süße Ansammlung von Häusern und wir sind teilweise im Schrittempo durch die Straßen gefahren um und sie Holzhäuser anzusehen. Das wars aber auch im großen und ganzen.

    Abenteuertommy wollte unbedingt noch ausbrechen von der Schnellstraße. Wir sind also mitten ins nirgendwo gefahren. Natürlich war es dort lächerlich schön! Nur die Einschlusslöcher auf einem 4km-Schild und ein riesiges Warnschild vor Bären hielten uns davon ab, dort das Auto zu verlassen.
    Irgendwann sind wir dann aber doch umgedreht und sind wieder zurück in die Zivilisation.

    Whistler ist ein super schöner Touristenort. Er liegt zwischen malerischen bewaldeten Bergen. Der Ort ist voll von jungen Leuten die den Samstagabend hier verbringen, eine Crossbikeingtour machen oder sich bereits mit Snowboards ausstatten.

    Das finden eines Hotels war überraschend einfach. Leider hatte der Onlinepreis dann nichts mehr mit dem Barzahlpreis zu tun. Das Finden des Platzes in der Tiefgarage und das Nebengebäude des Hotels war eine Katastrophe. Tomek war wieder aufgebracht.

    Aaaaber das Hotelzimmer ist klasse. Es hat eine Küche mit allem drum und dran. Ich muss mich wirklich zurückhalten, nicht den Dosenöffner und zwei Tassen mitgehen zu lassen.

    Merken für den Einkaufszettel: wir brauchen noch Tassen und einen Dosenöffner!

    Ich habe mich übrigens erkältet. Ich hoffe es ist nur eine Erkältung.
    Die Nase läuft ohne Unterlass, der Hals tut weh und meine Knie auch.
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  • Day 4

    Der Weg ist das Ziel

    June 5, 2022 in Canada ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute fuhren wir von Whistler aus nach Kamloops.
    Leider startete der Tag mit meiner durchgehend laufenden Nase und Regen.
    Wir tingelten trotzdem noch mal durch die Innenstadt und gönnen uns 12$ Sandwiches und einen fantastischen Cuppuchino.

    Noch einmal den Tank voll machen und los ging's!
    Heute haben wir richtig Kilometer gemacht.
    Eigentlich hatten wir die Strecke in 4,5 Stunden geschafft aber mit den Ganzen Zwischenstops auf dieser wunderschönen Strecke sind wir erst um 19 Uhr angekommen.

    Gefühlt hat sich die Landschaft alle 90 Minuten verändert.
    Von stank bewaldet, bergig und verschneit zu fast steppenartig, hügelig und warm.
    Wildtiere haben wir noch immer nicht gesehen, trotz all der Warnschilder. Ist vielleicht auch besser so.

    Erst wollten wir auf einem Parkplatz übernachten. Nach einer Gassi Runde beschlossen wir dann aber doch, in ein Motel abzusteigen. Der Parkplatz lag unweit von Bahnschienen und der Güterzug war wahnsinnig laut.

    Das Motel war genau wie in all den Filmen. Beige, der Mann im Office war sturzbesoffen und die Nachbarnen zwielichtig. Tomek war richtig aus dem Häuschen!
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  • Day 5

    Von Kamloops nach Golden

    June 6, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 14 °C

    Wir haben unsere ersten Bären gesehen! Einen Grizzly und einen Schwarzbären. Beide direkt neben der Schnellstraße und nur etwa eine Stunde voneinander! Leider haben wir es nicht gefschafft Bilder oder Videos machen.

    Der Tag begann mit dem inzwischen ausgenüchterten Motelinhaber, einen Kaffee von Starbucks und einem Pup Cup für Boba.

    Auf dem Weg nach Golden haben wir am Crazy Creed gehalten und die Hängebrücke direkt über einem Wasserfall besucht. Wir fanden super - Boba nur so lala. Er wird wohl kein Fan von Wasser.

    Ursprünglich wollten wir auf einem Campingplatz übernachten. Wir haben uns dort einen Platz ausgesucht, einen Spaziergang gemacht und uns etwas auf dem Gaskocher zubereitet.
    Bereits bei der Anmeldung wurde ich von handflächengrosen Mücken zerstochen. Zum Glück hatte ich an Antibrumm gedacht. Aber nach dem Essen waren wir dann doch so abgefuckt von den Viechern, dass wir kurzerhand nach Golden reingefahren sind, dort einen Spaziergang gemacht haben und ein Motelzimmer genommen haben. Also noch mal zum Campingplatz, Toilettenschlüssel abgegeben und Zwischenatopp bei KFC. Hier schmeckt es doch etwas anders als bei uns. Nicht schlechter, nur anders.

    Golden ist zuckersüß!
    Ein kleines Städtchen am Fluss mit überraschend vielen Skatshops.
    Mary's Lodges war mega! Günstiger als das Schmuddelmotel, zwei getrennte sehr bequeme Betten und ein funktionierenden Fernseher! Absolute Empfehlung.

    Ich habe hervorragend geschlafen. Tomek war leider bis 3 Uhr noch wach.
    Vermutlich war er nervös weil sein 31. Geburtstag angebrochen ist.
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  • Day 6

    Happy Birthday Tomek!

    June 7, 2022 in Canada ⋅ ☁️ 11 °C

    Was für ein toller Tag!
    An Tomeks Geburtstag hat es uns zu einer ganz besonderen Tour verschlagen.

    Der Tag startete um 9 Uhr. Ich hatte zum ersten Mal wirklich gut geschlafen. Die Sonne schien hinter den Bergen und Tomek war bereits ganz aufgekratzt. Er war ganz zappelig und wollte direkt los. Für meine Dusche blieb daher nur wenig Zeit.

    Zu erst fuhren wir zum berühmten Lake Louise. Ein Touristenmagnet. Nicht völlig ohne Grund. Das Wasser war türkis bis petrol, die Berge drumherum malerisch und das ikonische Hotel ragte, wie auf all den Instagram Bildern zu sehen, am Fuße des Sees.

    Nachdem Tomek den anfänglichen Shootingmarathon hinter sich gebracht hatte wollte ich weiter - weg von den Touristentrauben.
    Im Vorgarten des Hotels waren gerade Bauarbeiten. Wenn ich bedenke, dass ein Zimmer bei 1000€ pro Nacht los geht, würde ich als Besucher mich wahnsinnig ärgern, wenn ich in der Zeit zwei nervige kwitschende und piepende Bagger vor der Tür hätte.

    Je weiter wir uns vom Hotel weg bewegten, desto weniger Menschen waren um uns. Am anderen Ende des Sees angekommen, versanken wir, abseits des Hauptweges, im lehmigen Strand. Auch hier fand Boba Wasser wieder ziemlich kacke.
    Was hier wirklich auffällt, ist dass die Leute wahnsinnig nett und offen sind. Alle sind ganz verzückt von Boba. Es gibt lächelnde Gesichter oder Awwww's.

    Am nächsten See war es noch kühler.
    Der Tag startete zwar mit Sonnenschein und es regnete auch nur selten zwischendurch kurz, aber auf 1880m liegt eben noch Schnee und der Wind auf den Berggipfeln war wirklich kalt.
    Wo es am Lake Louise noch kühl war, war es nun am Moraine Lake wirklich kalt. Tomek sah das zwar anders, aber der Schnee und die vereiste Seenplatte gibt mir wohl recht.
    Dort waren wir nur kurz. Boba ist kurz durch den Schnee geflitzt und hat danach etwa so sehr gefroren wie ich. Da ich noch nicht wieder ganz fit bin und meine Nase und Hals noch immer angeschlagen sind, wollte ich einfach kein Risiko eingehen.

    Auf zum letzten See! Emerald Lake war der unser Favorit! Wahnsinn schön, sehr leise und nicht so überrannt.
    Leider hat es dort irgendwann angefangen zu regnen und wir sind ins Auto geflüchtet. Weil wir um 17 Uhr noch immer nichts gegessen hatten, fuhren wir dann nach Banff.
    Allerdings nicht, ohne noch einen kurzen Zwischenstopp an der Natural Bridge zu machen. Eine natürlich entstandene Steinbrück durch die sich der Fluss ein großes Lock gebohrt hat.
    Von der einen Seite sieht es aus wie ein riesiger Gulli.

    Banff war unser letzte Punkt auf der heutigen Karte.
    Es ist wie gemalt hier. Geradezu lächerlich schön! Kleine Holzhäuser, alles super sauber, eine autofreien Einkaufsstraße zum Bummeln, mit jede Menge Souvenirshops und Restaurants.
    Wir sind einfach ins Restaurant gegangen, wo uns der Name am meisten zugesagt hat. Erst als wir am Tisch saßen und die Karte studierten, fiel uns auf, dass es sich bei Maple Leaves um ein Steak und Seafood House handelte. Eigentlich war mir noch eher nach Frühstück oder etwas einfaches. Umsetzten wollten wir uns aber auch nicht, weil unsere Magen schon laut wurden. Außerdem darf man mit dem Hund eh nirgends rein, wo es Lebensmittel gibt. Wir müssen daher immer draußen sitzen.

    Ich hatte den Lachs und Tomek das Büffelsteak. Es war köstlich! Bei den Preisen auch zu erwarten ;)

    Dann buchten wir ein Hotel, bummelten noch vor uns hin, Tomek holte sich noch ein riesiges Stück Pizza und dann fuhren wir ins Hotel.

    Ein toller Geburtstag! Ich hoffe es hat Tomek wirklich so gut gefallen, wie er sagt. ❤️
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  • Day 7

    Roadtrip pur

    June 8, 2022 in Canada ⋅ 🌧 6 °C

    Unser Tag startete in Banff.
    Wir haben heute kein bestimmtes Ziel und fahren einfach los Richtung Jasper.
    Spoiler - wir kamen da heute nicht mehr an. Wir waren fast den ganzen Tag im Auto. Die wenigen Stops die wir eingelegt hatten, wollte Boba einfach nicht richtig mitlaufen. Ich glaube er hat Muskelkater.

    Wir sind auf dem Weg zum Icefield Skywalk falsch abgebogen und zack fanden wir uns in einem Nationalpark wieder.
    Hier und da machten wir Halt an Seen, die Landschaft veränderte sich abermals, ebenso die Temperaturen. Wohl bemerkt: wir befinden uns in den Rocky Mountains. Je höher gelegen, desto frostiger.

    Nichts desto trotz habe ich einen leichten Sonnenbrand auf der Nase 😋
    Ich hatten ein kurzes Nickerchen an einem Fluss gemacht. Dort gab es zwei Bänke und die Sonne lachte. Zack, 10 Minuten die Nase in die Sonne gehalten und schon war's passiert.

    Allmählich ging die Sonne unter und dir hatten einen riesen Umweg gemacht, weil Tomek unbedingt zu Rockey Mountain House wollte. Wir haben dann nach über 150km dann mal gegoogelt um was es sich dabei eigentlich handelte. Es ist ein kleiner Ort, mit nicht mal 4000 Einwohnern!
    Also doch gar keine Sehenswürdigkeit, sondern nur ein kleines Örtchen. Aaaaaalso den ganzen Weg wieder zurück. Die nächsten Schlafmöglichkeiten waren alle geschlossen. Um 21 Uhr fuhren wir dann auf einen Parkplatz im Wald und fanden uns an einem wunderschönen Platz für unsere Übernachtung wieder.
    Zwei Plätze neben uns hatte sein alter Mann mit seinem Schäferhund bereits sein Zelt aufgeschlagen. Er war mit Fahrrad und Anfänger quer durch Kanada unterwegs. Ich habe so einen Respekt vor Leuten wie ihm!
    Nachts wurde es wirklich kalt und ich habe fürchterlich geschlafen. Wenn Tomek nachts Pipi muss, schaukle ich auf der Matratze wie auf einem Floß im Meer.
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  • Day 8

    Jasper

    June 9, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 17 °C

    Sau kalt war es!
    Im Auto schlafen in den Rocky Mountains ist eine blöde Idee. Oder halt nur etwas für taffe Leute. Ich bin ein blasses Stadtkind. Ich bin wie ein Marshmallow. Ich bin nicht taff.

    Jasper war nicht weit von Jonas Creek.
    Also waren wir schnell da. Wir haben erwartet, dass es ähnlich wie in Banff sein würde. Es war jedoch deutlich ruhiger. Ich würde sagen, dass die Einwohner älter waren.
    Tomek wollte gerne ein Eis. Ich ausnahmsweise mal nicht. Das hat er offensichtlich nicht ganz ernst genommen und kam mit einem Eis mit zwei Kugeln zurück. Eine Kugel war offensichtlich After Eight und die andere sah aus, als ob sie nur für mich hergestellt worden wäre.
    Es war ein riesige Kugel aus Joghurteis mit bunten Streuseln. Nur dass die Streuseln im Eis waren. Die Sorte hieß Birthday Party.
    Ich wollte trotzdem nichts.

    Wir haben in Jasper selbst nur eine kleine Runde gedreht, waren in zwei Souvenirshops (ich hab endlich eine Sonnenbrille gefunden und zwei Metallbecher), dann haben wir uns auf eine Bank an den Gleisen gesetzt und geplant wo wir hinwollen.

    Am Valley of the five lakes waren wir nur kurz. Eigentlich gibt es dort mehrere toller Wanderrouten. Wir haben uns für die kürzeste entschieden mit nicht mal 2 km.
    Aber...
    Nach nicht mal 15 Minuten kam uns ein junges vermutlich deutsches Paar entgegen und erzählte davon, dass auf unserem Weg eine Bärenmutter mit ihren zwei Kindern unterwegs sei.
    Tomek wollte unbedingt weiter. Ich hielt das für eine einfach dumme Idee.
    Haltet mich für übervorsichtig - aber ich wollte nicht ohne Abwehrspray und Bärenglocke einer Bärenmutter entgegengehen. Mag sein, dass wir einmalige Bilder hätten machen können. Mag sein, dass wir sie gar nicht gesehen hätten. Ich möchte trotzdem lieber auf jeden Reiseführer hören. Und alle sagen das selbe: Mit Bärenmuttern ist nicht zu spaßen.

    Erst vor wenigen Wochen wurde ein Fahrradfahrer in der Fahrt mit einem Prankenhieb von einer Bärenmama getötet. Er war zwischen sie und ihr Junges geraten. Sie hat ihm im Fahren vom Fahrrad gefegt. Ihm fehlte hinterher das Gesicht. Das gibt einem doch zu denken.

    Naja, jedenfalls habe ich deutlich gemacht, dass ich nicht weiter in die Richtung gehen werde, wir sind umgedreht und waren beide bockig.
    Auch zu bockig um einen der anderen (deutlich längeren) Wege zu nehmen.

    Wir sind dann ins Auto und nur etwa 10 Minuten weiter gefahren und haben einen komplett neuen Ausgangspunkt für einen kurzen Ausflug genommen.
    Dieser war für mich der bisher schönste. Es ging anfangs sehr steil und die Aussicht war super schön.
    Auch hier waren wir fast allein unterwegs und sahen nur selten andere Menschen.

    Weil uns Jasper selbst zu teuer für die Nacht war buchten wir ein Hotel in Hinton. Ramada hieß die Kette.
    Kann ich nicht empfehlen. Man versteht bei der Buchung am Telefon fast nichts wegen des heftigen indischen Akzents und das Telefonat dauerte 15 Minuten!
    Vor Ort war das Personal auch nicht besonders freundlich. Ich habe mich nicht wohlgefühlt.
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  • Day 9

    Über Prince George

    June 10, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 14 °C

    Boa dieses Hotel...
    Der Flur ist wahnsinnig dunkel und unheimlich, das Frühstück war nicht gut, die anderen MGaste haben sich am Buffet aufgeführt wie die Tiere und als ich nachfragte ob es noch Milch gäbe, sagte man mir, dass ich dann schon früher hätte kommen sollen.

    Auf dem Weg nach Prince George haben wir wiedermal einen Zwischenatopp zum Wandern gemacht.

    Ich habe mich noch am Parkplatz großzügig mit Antibrumm eingesprüht. So konnte ich mit kurzer Hose und Ärmeln los. Tomek brauchte das nicht, seiner Meinung nach. Rate mal wer nun eine komplett zerstochene Stirn hat. Die Hände haben auch ordentlich was abbekommen :P
    Zum Glück hatte er eine Jeans und einen Pullover an.

    Nach wenigen Minuten trafen wir auf zwei junge Leute aus Deutschland. Wir gingen dann den Wanderwege gemeinsam ein Stück lang.
    Sie waren befreundet und eig war ihr Plan gewesen nach Neuseeland zu fliegen. Wegen der Planunsicherheit durch Covid wurde es dann doch Kanada. Tomek war wieder sehr kontaktfreudig und ich eher still. :)

    Irgendwann haben wir uns verloren, als Tomek unbedingt ein Foto wollte, wie er auf einem Felsvorsprung steht.
    Von dieser Idee war ich wieder mal nur mäßig begeistert. Verständlich wenn man ihn kennt und weiß, wie oft er allein auf Treppen stolpert. Der Felsvorsprung hing etwa 10-15m über einen reißenden Fluss.
    Letztendlich haben wir dann zusammen auf dem Fels gesessen.

    Auch ohne die Route zu kennen haben wir tatsächlich das Auto wieder gefunden und sind dann noch über Prince George hinaus weitergefahren.

    Die Natur und Landschaft hier ist so beeindruckend, dass es gar nicht schlimm ist, am Tag auch 6-8 Stunden im Auto zu sitzen.
    Ich dachte das Gefühl nimmt vielleicht nach ein paar Tagen ab aber bisher bin ich nach jeder Straßenkurve wieder begeistert.
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  • Day 10

    Richtung Küste

    June 11, 2022 in Canada ⋅ 🌧 12 °C

    Wir starten in Prince George und wollen heute richtig Kilometer machen! Immer Richtung Küste.

    Wir füllten noch einmal bei Safe on Foods die Vorräte auf. Ich habe während Tomeks Einkauf im Auto gewartet, die Füße aus dem Fenster gehängt und mein Krimi weitergelsen.
    Das Leben kann so schön sein! 😁
    Als wir unsere Sandwiches noch auf dem Parkplatz verdrückten kam eine etwas verwahrloste und etwas knitterige Frau auf unser noch immer geöffnetes Autofenster zugewankt. Sie fragte erst nach 2$ für einen Kaffe und meinte dann dass sie Geld für ein großes Bier sammelt. Sie war so lieb und süß und nannte uns Sweethearts.

    Zwischenhalte oder Hikingausflüge haben wir heute gänzlich ausgelassen.
    Einen kurzen Stopp bei Tim Horton gab es dann aber doch in Smithers. Mit einem sehr süßen Eiskaffee fährt es sich eben länger.
    Als ich meinen Kaffee bereits trank stand Tomek noch an der Theke an und wartete auf sein gegrilltes Sandwich. Leider hat er dabei den Seeadler verpasst der vorbeiflog und von zwei Raben attackiert wurde.

    Auf dem Weg haben wir einige Podcasts mit dem Thema Kanada gehört.
    Und wie aus dem Nichts... ein Wolf!
    Ich habe beim vorbeifahren einen vermeintlichen Wolf auf deinem kleinen parallelen Weg gesehen. Wir sind direkt vom Highway und konnten ihr tatsächlich noch Filmen bevor er im Dickicht verschwand.
    Ein wahrlich magischer Moment!
    Mit Elchen, Bären und vielleicht sogar Bisons haben wir noch gerechnet aber ein Wolf?! Unglaublich...
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