2023 Sardiniens wilder Süden

September - October 2023
A 37-day adventure by Petra und Harald Read more
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  • Day 16

    Hafen Cagliari

    October 7, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 25 °C

    Es ging mir alles zu schnell. Um Fünfe ging der Wecker, um Sechse gings weg von der Costa Rei, um Sieben war Petra weg. Um fünf nach Sieben merkte ich, dass ich alleine bin. Kein schönes Gefühl. Um Neune stand ich an der Pier und war mit meinen Gedanken auf Segeln programmiert. Um 14:00 Uhr unterschrieb ich den Chartervertrag und das neues Zuhause wurde übernommen. Nun war ich in meiner Welt, erwartete sehnsüchtig Clemens, Jolanta, Jörg, Birgit, Thorsten und Kerstin. Die vier erstgenannten waren pünktlich zum Lebensmittel bunkern vor Ort. Der Rest hat sich sicherlich versteckt und gewartet bis alles fertig war .....
    Das erste gemeinsame Abendessen und ich bin mir sicher, dass hier auf dieser Yacht der erste Michelin Stern verliehen wird. Was diese Sechs aus der Küche gebracht hatten ...
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  • Day 17

    Cala de Sa Perda Longa

    October 8, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 24 °C

    Ich sitze hier auf dem Sonnendeck unseres Luxuskatamarans und sehe wie der glühende Stern langsam vom türkisen Meer gefressen wird. Jörg und Kerstin klimpern im Hintergrund und bereiten mal wieder ein Michelin Menü vor. Bob Marley untermalt die Szene und ich denke, ein Joint wäre an diesem Ort auch nicht schlecht. Bevor ich euch weiter mit diesem Gesülze langweile, lasse ich den heutigen Tag mal Revue passieren.
    Der Wecker hatte heute mal keine Chance mich aus den Federn zu reißen. Um 07:00 Uhr übernahmen das 6 Poltergeister. Ich quälte mich schnell aus der warmen Decke, bevor sie ohne mein Zutun ablegen und ich die sich im Aufbau befindliche Autorität verliere. Entschieden wurde, da ein Katamaran keine nennenswerte Schräglage hat, während der Fahrt zu frühstücken. Es hallten die Kommandos Muringleine los, Achterleinen los durch die stille Morgenluft. Langsam schob sich unser Panzer durch das bleiernde Hafenwasser der Hafenausfahrt entgegen. Erste rötliche Sonnenstrahlen ließen die imposante Altstadtkulisse erstrahlen. Tschüss Calgliari, wir sehen dich in einer Woche wieder. Da kein Wind zu erwarten war, gings mithilfe der zwei Motoren entlang der Küste Richtung Westen. Wo wollen wir hin ..., nirgends. Wir lassen uns treiben und entscheiden im Moment, im Jetzt. Klemens ruft, schau mal eine Bucht. Nichts wie hin, Anker runter und gemeinsam wird der Alltagsstaub abgewaschen. Nach einer Stunde schnorcheln zerrte der Ankerspill unser Eisen wieder an Deck und weiter gings entlang einer wunderschönen grünen Küste. Unterbrochen wurde sie durch kleinere Häuseransammlungen und etlichen Sandstränden. Segel wurden gesetzt und vereint mit unseren Motoren gurgelten wir fröhlich unserem Ziel entgegen. Um 14:00 Uhr ist eine Traumbucht erreicht. Thorsten, der Coskipper und ehemaliger Panzerfahrer hat unseren Koloss sicher im Griff und durch das aktivieren beider Motoren fährt er das Ankermanöver. Jörg und Klemens betätigen den Anker. Drei Ankerversuche weiter gräbt sich das Eisen in den weichen Sand. Wir liegen inmitten türkisen Wassers mit zwei weiteren Seglern. Ich gehe in die Pantry, um das Ankerbier klar zu machen. Was sehe ich ..., der Tisch biegt sich vor Köstlichkeiten. Wer soll das alles essen denke ich. Kaum zu Ende gedacht ist es auch schon weg.
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  • Day 18

    Capo Sperone

    October 9, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 24 °C

    Pünktlich um 07:00 Uhr wurde das morgentliche Schwimmtraining durch sechs Poltergeister eingeleitet. Natürlich ohne Schwimmnudel ... Ich brühte zwischenzeitlich den Kaffee und lockte damit die ADHS erkrankten wieder an Bord. Nach einem reichhaltigen Frühstück, es gab unter anderem Eier mit Speck, verließ der Anker sein Sandbett und Klemens zwang unserem Panzer den neuen Kurs auf. Weiter gings gen Nord. Im gleissenden Sonnenlicht machte ich einen sardischen Fischer aus, der ein gefühlt 3 sm langes Netz auf Grund legte. Nur am Anfang und Ende wurde es durch Bojen markiert. Obwohl unser Kühlschrank zum bersten gefüllt ist, kann ich nicht wiederstehen den Fischer nach frischem Fisch zu fragen. Die Crew schüttelte ihre Köpfe von unten nach oben und Euros und Fisch wechselten den Besitzer. Ich finde, solche Aktionen gehören einfach dazu und Fische ausnehmen, dass kann ich.
    Auch heute mussten wieder unsere Motoren die Segel unterstützen und deren Propeller schraubten sich durchs blaue, fast lilafarbene Mittelmeer. Um 14:30 Uhr nahm uns die Zielbucht in ihr türkisfarbene Nest auf und unser Eisen zog sich die Sanddecke über. Yacht liegt fest, erscholl es und das Echo war noch nicht verklungen, da stand ich alleine an Bord. Wow ..., sind die Fische hier riesig hörte ich nur und unseren Flipper Birgit sah man am Horrizont.
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  • Day 19

    Hafen Carloforte

    October 10, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 26 °C

    Guten Morgen ..., Guten Morgen ..., Guten Morgen Sonnenschein ..., schallt es Sirenengleich mit Jolantas Stimme durch meine geschlossene Kabinentür. Naja ..., besser als: Steh auf, wenn du Schalker bist ..., mit Thorstens Stimme, denke ich. Es ist erst 07:18 Uhr und ich schaue durch mein Bullauge in die aufgehende Sonne. Ich traue meinen Augen nicht, "Flipper" zieht ihre Bahnen durch das rötlich schimmernde Mittelmeer. Ist Birgit etwa auch schon auf oder ist sie die Nacht durchgeschwommen, denke ich, zuzutrauen wäre es ihr. Ich drehe mich noch einmal um und täusche Schlaf vor. Frischer Kaffeeduft reißt mich nach kurzer Zeit doch aufs Frühstücksdeck.
    Wo geht's heute hin? Kloppo der Dortmunder, Thorsten der Schalker, Jörg und Kerstin die Köche, Birgit unser Flipper und Jolanta mit den gefühlt 100 Bikinis, schauen mich erwartungsvoll an. Heute geht's zurück in die Zivilisation, ist meine Angwort. Wir propellern nach "Carloforte".
    Carloforte ist ein Ort auf der Insel "San Pietro" mit 6000 Einwohnern. Sie alle leben in dem 50 qkm grossen Ort ..., sagt Google. Früher fingen sie Thunfische, heute Touristen. Nichts desto trotz hat dieser Hafen tolle sanitäre Anlagen und liegt direkt an der Altstadt und ist allemal die 75 € Liegegebühren wert.
    Jolanta, Kerstin und Birgit beschließen einen Mädelstag und lassen uns an Bord alleine, um mal ausgiebig shoppen zu gehen. Und zu Abend essen wir auch, schallt es uns entgegen. Bevor wir den Mund zu einem Widerwort öffnen, sehen wir sie schon in schicken Klamotten am Horrizont verschwinden. Uns solls recht sein und 4 Zippverschlüsse verlassen die Ichnusadose ... Prost.
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  • Day 20–22

    Bucht Porto Pino

    October 11, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C

    Wenn es hier einen Hahn gäbe, wäre dieser durch meine Crew geweckt worden. Um 07:00 Uhr wurde kurz gepoltert, als wenn sie sich über WhatsApp dazu verabredet hätten. Danach komplette Ruhe. Ich schaute verschlafen durch mein Bullauge und sah eine Polonaise Richtung Sanitärgebäude ziehen. Gleich einem Tsunami werden alle Duschplätze belegt, um dann genauso schnell wieder verlassen zu werden. Noch 10 Minuten denke ich und empfange diese sechs Duftwolken dann mit frisch aufgebrühten Kaffee. Wir frühstücken unterwegs, sagte man mir und ruckizucki standen alle klar zum Ablegen. Der Schalker Thorsten, unser Panzerfahrer, bugsierte uns sicher aus dem engen Hafen. Meine Rolle, wie so oft nach drei Tagen segeln, war die eines Statisten. Ich gebe nur noch unser Ziel ein, der Rest läuft von allein. Wir befinden uns auf dem Rückweg zum Starthafen. Hinfahrt Land rechts, Rückfahrt Land links. Hier gibt's eine Menge unterschiedlicher Buchten und somit ist die Gefahr einer Wiederholung gebannt.
    Der Wind frischt allmählich auf und schlägt uns direkt auf die Nase. Unsere beiden Kufen vermeiden Schräglage und tanzen fröhlich über die Wellen. Das Gross erklimmt den Mast und auch die Selbstwendefock gibt ihr Bestes. Hier zeigt sich wieder, dass diese Art der Segel einfach nur Mist ist. Den richtigen Segeldruckpunkt zu finden ist schier unmöglich. 5,5 kn ist Maximalgeschwindigkeit. Trotz allem jauchzt unsere Crew und freut sich, endlich zu segeln. Naja ..., nicht die ganze Crew jauchzt. Unser Bikinimädchen ist gelernte Krankenschwester und hat in ihrer Zauberbox für alle Eventualitäten vorgesorgt. Nach Einwurf von "Werweisswas" fällt Kerstin in ihr Paralleluniversum und ist erst kurz vor eintreffen in der Bucht wieder bei uns.
    Wir liegen mal wieder in türkisem Wasser vor einem langen weissen Sandstrand mit einer kleinen Dünenlandschaft im Background. Es ist mal wieder der Hammer und ich hätte nicht gedacht, so was hier zu sehen.
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  • Day 21

    Capo Malfatano

    October 12, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C

    Warum soll es sich auch ändern. Pünktlich um 07:15 Uhr wurde wieder gerumpelt. 12 Füße bugsierten 6 Körper ins Wasser. Da heute nur 15 sm vor uns liegen, wurde entschieden, uns den kleinen, klitzekleinen Fischerort Porto Pino anzusehen. Ich machte das Dingi klar, um jeweils 3 Personen zum Strand zu befördern. Schön langsam, um das Ausgehoutfit vor Nässe zu schützen, gings zum nahen Strand. Jolanda hüpfte wie ein junges Reh ins knöcheltiefe Wasser und erreichte sicher das Ufer. Jörg danach, natürlich, wie Ehefrauen eben sind, umschwirrt von Anweisungen seiner Birgit, welche Gefahren vorhanden sind und wie ein Sturz am besten zu verhindern ist. Man glaubt es kaum. Trotz aller Gefahrenhinweise hat er es ans rettende Ufer geschafft. Hätte Birgit nur mal eine ihrer Anweisungen umgesetzt. Schneller und tiefer kann man eigentlich nicht ins knöcheltiefe Wasser fallen. Unser nasser Pudel wurde wieder eingeladen und mit dem neuen Outfit klappte es dann beim zweiten Versuch.
    Dieser urige Fischerort ist einen Besuch wert, war die einhellige Meinung. Wir erleichterten ein kleines Cafe um etliche Cappuccino und Croissants und erreichten über den mit rosafarbenen Steinen bestückten Strand dann wieder unser Dingi.
    Unser Panzerfahrer ließ es sich nicht nehmen, das Ankermanöver zu fahren und uns bis in die Zielbucht zu propellern.
    Wir siebene chillten vor uns hin und dann erscholl es wie ein Schrei ..., Delphine, Delphine, Delphine. Wenn ich dieses Wort so oft schreiben würde, wie es erschall, wäre der Blog voll. Tatsächlich tummelten sich drei dieser schönen Tiere vor uns, ohne von uns Notiz zu nehmen. Auch Jolantas Fütterung mit Bananen brachte keine Erfolg. Thorsten versuchte sie noch zu verfolgen, funzte leider auch nicht.
    Um 14:00 Uhr ist die Zielbucht erreicht. Sie gleicht einem kleinen Fjord, umgeben von Pinien. Thorsten, Jörg und ich erklommen durch einen Fussmarsch einen dieser alten Steintürme, die die gesamte Küstenlinie schmücken und genossen einen grandiosen Blick über die Küstenlandschaft.
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  • Day 22

    Hafen Cagliari

    October 13, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C

    Freitag der 13te. Zum Glück bin ich nicht abergläubig, daher geht es frohen Mutes auf den letzten Törn unserer Reise. 27 sm liegen vor uns, um unseren Panzer wieder nach Haus zu bringen. Natürlich unter Motor. Auch Zeit genug, die vergangenenen Tage Revue passieren zu lassen.
    6 Landratten haben sich Seebeine angeeignet. Thorsten, Jörg und Klemens haben sich unseren Panzer zueigen gemacht. Seekrankheit gabs fast gar nicht. Kein Wunder bei einer Wellenhöhe von 40 cm. Wir kauften Fisch direkt auf hoher See. Ankerten in einsamen Buchten mit einem fantastischen Blick auf die Milchstraße. Sahen Delphine und schwammen durch Fischschwärme im kristallklaren 25 Grad warmen Mittelmeer. Führten kleinere Strandwanderungen durch und sahen verschlafene Fischerorte. Schliefen in engen Kojen und nutzten noch engere Sanitärräume. Und können nun bestätigen, dass Segeln die teuerste Art ist, unbequem zu reisen. Und das Wichtigste, 7 Tage gute Laune auf engstem Raum. Freunde ...., mir hat es unendlich Spass gemacht, mit euch gemeinsam mein Hobby zu teilen. Denkt daran ..., nach einem Segeltörn ist vor einem. Tschüss, kommt gut nach Hause.
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  • Day 23

    Hafen Cagliari

    October 14, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute ist mein persönlicher Stresstag. An dieser Stelle herzlichen Dank an die Vorcrew. Um 7:30 Uhr fuhr mich Klemens zum 10 km entfernten Carrefour, um Brot und andere wichtige Dinge zu kaufen. Da sich die Saison dem Ende nähert, sind die hafennahen Lebensmittelläden nicht mehr so reich bestückt.
    Um 09:30 Uhr steht Crew 2 auf der Matte. Ich freue mich, dass Hermann, der Coskipper und die Segelneulinge Ralf und Christian gesund neben mir stehen. Georg musste aus beruflichen Gründen leider absagen. Unsere Bavaria 51, die Pan Zucchero, ist noch in der Waschstrasse und wird gegen 14:00 Uhr bezugsklar sein. Die Koffer wurden auf der Pier zwischengelagert und ab gings in die Altstadt. Hermann machte den Guide und nach kurzer Zeit lagen die "Piazzetta de David Herbert Lawrenze" und die "Cattedrale di Santa Maria" in unserem Kielwasser.
    Pünktlich um 14:00 Uhr war die Yacht die Unsere und nochmals gings in die Stadt, um Lebensmittel für den Kühlschrank zu bunkern. Bepackt wie zwei Esel erreichten Hermann und ich erschöpft unser neues Zuhause. Christian testete zwischenzeitlich die Auflagen der Plicht, bis er durch seine eigenen Schnarchgeräusche geweckt wurde. Es lag sicherlich an dem Sandkuchen, den Christian und Ralf in der Altstadt erstanden hatten. Dieser entpuppte sich an Bord als "Babà". Dies sind fluffige Hefeteilchen, die in hochprozentigen Rum eingelegt werden. Ralf ist da härter im Nehmen. Er reinigte seine Blinker im schmuddeligen Hafenwasser. Diesen Tag beendeten wir mit einer tollen Fischpfanne im nahegelegenen Restaurant. Ralf weiß nun wie Fische gebraten aussehen und ich hoffe, daß er uns mit frischen Fisch beglücken kann.
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  • Day 24

    Spiaggia di Porto Giunco

    October 15, 2023 in Italy ⋅ 🌬 26 °C

    Endlich kommt Wind auf. Genau die richtige Stärke, damit einem Seebeine wachsen können. Nach einem ausgiebigen Frühstück hieß es endlich " Leinen los". Langsam und behäbig gings durchs schmuddelige Hafenbecken dem blauen Mittelmeer entgegen. Über Nacht erreichte mich eine WhatsApp des Vercharterers mit etlichen Wegpunkten, mit denen ein Marineübungsgebiet in der Seekarte abgesteckt werden kann. Für uns bedeutet das einen grossen Umweg nach Carloforte. Egal ..., wir sind zum Segeln hier. Ein paar Seemeilen mehr machen nichts.
    Heute gings allerdings erst einmal in die andere Richtung. Ein Strand bei Villasimius ist unser Ziel. Kerstin, vom Törn 1, schwärmte davon.
    Der Wind frischte auf und unsere Segel beschleunigten "Pan Zucchero" auf 8 kn. Die Gischt schäumte und ein Grinsen war in unseren Gesichtern gemeißelt. An der Insel "Isola dei Cavoli" wurde ein Zwischenstopp eingelegt. Eigentlich wollten wir hier schnorcheln, aber der starke Wind und die dadurch bedingte Strömung ließen nur einen Mittagssnack an einer Boje zu. Gekonnt manövrierte Hermann das Heck zur Boje und Christian fädelte die Anlegeleine durchs Nadelöhr.
    Weiter gings zu unserer Zielbucht. Mal wieder fällt unser Anker durchs türkise Wasser, um sich in 7 m Tiefe in den weichen Sand zu graben. Wir sind uns einig. Dies ist mal wieder eine Traumbucht.
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  • Day 25

    Tueredda Beach

    October 16, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 24 °C

    Heute werde ich meine Crew fordern. 38 sm liegen vor uns. Es gab keine Widerworte, ganz im Gegenteil, lass uns eher frühstücken, damit wir um 16:00 Uhr in der Bucht sind, war die einhellige Meinung. Bevor der Hahn krähen konnte, saßen wir vier an Oberdeck und bei einem guten Frühstück begrüßten wir den roten Stern, welcher sich langsam über den Horrizont erhob. Blutrot ging die Nacht unter. Um 8:15 Uhr wurde der Anker geweckt, um letztendlich wieder in seinem Verließ beordert zu werden. Bleiernd lag das Mittelmeer vor uns. Unser Diesel tuckerte lustig vor sich hin, um mit seinem Propeller "Pa Zucchero" vor sich her zu treiben. Es frischte auf und unsere Segel übernahmen dann den Job. Ralf, unser Blinkerspüler, ging wieder seiner Berufung nach. Hermann, Christian und ich hingen in unserem Paralleluniversum fest, da ertönte es wie ein Schrei. Bonito, Bonito, war es was da klang. Hermann, geistesgegenwärtig, riss das Ruder herum. Unsere Yacht schoss in den Wind und stand wie angenagelt im Wasser. Es muss schon ein ziemlich grosser Fisch angebissen haben, aber leider konnte er sich seiner Bestimmung als Pfannenfisch entziehen. Ralf war im Jagdfieber. Jagdfieber alleine genügte allerdings nicht.
    Wie geplant nahm unser Anker um 16:00 Uhr in einer wieder mal tollen Bucht seine Arbeit auf. Nach dem obligatorischen Ankerbier gab es für Ralf kein halten mehr. Im Tausch mit seiner Gleitsichtbrille erstand er einen kleinen Köderfisch. Die sardische Unterwasserwelt hat ein gutes Geschäft gemacht.
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