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- Mar 11, 2024
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 40 m
- JapanShizuokaNagaizumi ChōHigashiMishima Eki35°7’35” N 138°54’41” E
Tag 3
March 11 in Japan ⋅ ⛅ 13 °C
Der Mishima Skywalk mit einer Gesamtlänge von 400 Metern ist Japans längste Fußgänger-Hängebrücke. Sie stellt einen idealen Punkt dar, um die spektakuläre Aussicht auf den Berg Fuji, die Suruga-Bucht an der Pazifikküste der Insel Honshū und die Izu-Berge genießen können.
Damit beginnt für uns Tag 3 der gemeinsamen Zeit mit den Beiden.
Wir schlendern über die Brücke und beobachten ein wenig die vielfältigen Angebote wie Zip Lining, Segway Fahren und das übrige bunte Treiben rund um die zahlreichen Souvenirstände.
Dann geht es auch schon weiter zu einem besonderes lustigen Punkt unseres heutigen Programms:
Strawberry Picking - so etwas kann es nur in Japan geben!
Erdbeeren galten in diesem Land als sehr exklusiv, bis nach dem Zweiten Weltkrieg die Gewächshausproduktion zunahm. Seitdem ist Japan der siebtgrößte Produzent der Welt.
Wir befinden uns nun in einer Region, die erstklassige japanische All-you-can-eat-Erdbeer Erlebnisse anbietet.
Nein! Etwas Vergleichbares haben wir wahrhaftig noch nie erlebt:
Am Eingang bezahlen wir einen festgelegten Betrag, um im Anschluss auf den überdachten
Feldern einzigartige japanische Erdbeeren zu pflücken und zu verspeisen – frischer geht es nicht. Das All-you-can-eat-picking ist eine sehr beliebte Freizeit Aktivität bei Japanern, egal ob alt oder jung.
Es gibt unzählige verschiedene Sorten, die bekanntesten unter ihnen tragen Namen wie Koi und Minori. Koi bedeutet Liebe und Minori: Träume sollen wahr werden.
Doch egal wie sie heißen- sie schmecken alle so wunderbar, dass wir gar nicht aufhören können, diese zuckersüßen Früchte in uns hinein zu stopfen. Keine Ahnung, welche Mengen jeder von uns am Ende der Tour verdrückt hat. Aber mit Sicherheit so viele, dass wir getrost auf das Mittagessen verzichten können.
Unsere Bäuche sind prallvoll und wir hatten eine Menge Spaß!
Unter den vielen Sehenswürdigkeiten von Izu ist der Kawazu Nanadaru Park ein absolutes Muss.
Es gibt sieben Wasserfälle, die sich in den Bergen im Südosten befinden. Der größte von ihnen donnert stattliche 30 Meter tief, der kleinste misst nur 2 Meter und wird deshalb „Krabbenwasserfall“ genannt.
Ein beschaulicher Wanderweg führt etwa einen Kilometer durch den Wald vorbei an schwarzen Basaltfelsen, die mit leuchtend grünen Pflanzen und Moos bedeckt sind, über verschiedene Holztreppchen und kurze Hängebrücken. Vor dieser Kulisse ist jeder einzelne Wasserfall auf seine eigene Art schön, und wir können gar nicht aufhören, Fotos von allen Seiten und aus sämtlichen Perspektiven zu knipsen.
Nach der Wanderung machen wir uns auf den Weg zu unserem letzten Hotel. Es ist ein echtes japanisches Ryokan.
Diese traditionellen Unterkünfte folgen auch heute noch immer einem altehrwürdigen Verhaltenskodex. Vom Ausziehen der Schuhe am Eingang bis hin zum Schlafen auf Futons auf dem Boden - es gibt unzählige Rituale, die befolgt werden sollten.
Mit dem ersten Schritt in ein Ryokan taucht man augenblicklich in ein Japan einer anderen Zeit. Gastfreundschaft sowie das Bewahren alter Traditionen werden hier immer noch großgeschrieben.
Eine Reihe von Bediensteten erwartet bereits unsere Ankunft, es erfolgt die obligatorische, kollektive Verbeugung vor den anreisenden Gästen.
Im sehr traditionell gestalteten Eingangsbereich dürfen Maya und ich uns aus einem großen Angebot herrlichster
Yukata das Gewand aussuchen, was uns am besten gefällt.
Yukata ist eine Art Kimono aus leichtem Baumwollstoff, den in einem Ryokan jeder Gast erhält. Man kann ihn während des gesamten Aufenthalts tragen.
Der Name Yukata bedeutet Badetuch und weist auf seine ursprüngliche Funktion hin.
Ähnlich einem Bademantel oder Morgenmantel im Westen wurden sie anfänglich von Badegästen im Onsen-Bereich getragen.
Was aber ist der Unterschied zu einem Kimono?
Kimonos bestehen aus wertvollen Stoffen wie Leinen, Hanf oder Seide und sind normalerweise kunstvoll verziert, wohingegen ein Yukata aus leichteren Stoffen hergestellt wird, einfacher anzuziehen ist und daher viel häufiger bei weniger formellen Anlässen getragen wird.
Einen Yukata kann man nicht nur im eigenen Zimmer anziehen. Insbesondere in Onsen-Städten sieht man immer öfter Leute bei einem abendlichen Spaziergang im Yukata durch die Gassen schlendern.
Die Trageweise ist nicht beliebig, sondern unterliegt festen Bestimmungen. Die rechte Seite wird nur zum Anlass einer Beerdigung nach oben geschlagen. Deshalb sollte man diese Variante beim Anziehen unbedingt vermeiden, denn sie könnte schnell als respektlos interpretiert werden.
Zusätzlich zum Yukata gibt es noch eine dünne Jacke, die Hanten oder Chabaori heißt und über dem langen Gewand getragen wird. Dadurch wirkt das ganze Erscheinungsbild noch vornehmer, außerdem sorgt es für etwas mehr Wärme an kühlen Abenden.
Die Räume in traditionellen Ryokans sind üblicherweise mit Tatamimatten ausgelegt, und die Betten sind Futons auf dem Boden. Allerdings gibt es mittlerweile auch modernere Ryokans mit niedrigeren Betten vorwiegend für Europäer, die oft Schwierigkeiten mit dem Schlafen auf dem Boden haben. 😉
Auch wir erhalten " richtige" Betten. 🙏
Trotz aller Traditionen gibt es in jedem Zimmer einen Fernseher, W-Lan, eine Klimaanlage, einen Wasserkocher und eine beheizte Klobrille. (dazu mehr in einem der nächsten Blogs).
Ein eigenes Bad ist im Ryokan eher selten, statt dessen findet man Gemeinschaftsbäder und
Onsen-Bereiche, in denen man sich am Abend duschen und entspannen kann.
Frühstück und/oder Abendessen sind im Ryokan Aufenthalt meist inbegriffen und werden als “Kaiseki” – einer Abfolge von sorgfältig arrangierten einzelnen Gängen in einem gemeinsamen Speisesaal serviert.
Unser Abendessen besteht aus einem 7- Gänge Menü......so etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.
Bei jedem Gang sind wir aufs Neue überrascht von den Feinheiten der japanischen Küche und der filigranen Art, jedes noch so kleine Häppchen zu drapieren und dekorieren.
Die Kellnerin erklärt jeden Schritt detailliert bis zur kleinsten Sojabohne......leider auf japanisch. Wir verstehen kein Wort, nicken aber zusammen mit Maya und Lars im gleichen Rhythmus.
Nach diesem exquisiten Mahl ( mehr als 2 Stunden haben wir gespeist) hat jedes Paar eine Stunde Zeit für den Besuch eines der schönen privaten Onsens.
Der einzige Wermutstropfen an diesem Tag ist, dass ich trotz aller Warnungen vergesse, die Kloschuhe auszuziehen und mit ihnen durch das gesamte Hotel bis zum Rezeptionsbereich marschiere.
Doch die Japaner, die es bemerken ( und das sind bestimmt einige, weil die hässlichen Schuhe eine auffällig rote Markierung haben- die ich aber mit meiner Rot-Grün Farbenblindheit nicht erkenne 😬) bewahren ihr Gesicht und verziehen keine Miene.
Dass ausgerechnet mir so was passieren muss.....wie peinlich!
Bei einem Gläschen Bier aus dem gut bestückten Kühlschrank lassen wir den wunderschönen Tag ausklingen.
Wieviel Mühe haben sich Lars und Maya gegeben, diesen Aufenthalt unvergesslich für uns zu machen.
❤️❤️❤️Read more