Japan

January - February 2023
Eine Forschungsreise voll gepackt mit Eindrücken der Kultur Japans Read more
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  • Day 3

    Tokio: Minato und Odaiba

    January 20, 2023 in Japan ⋅ ☀️ 12 °C

    18 kurze Stunden und ein Stop in Abu Dhabi später sehe ich den Mount Fuji von oben - der erste Blick auf Japan ist beeindruckend.
    Nach der Landung in Tokio checken wir schnell im Hotel in Minato, einem Stadtteil in Tokio, ein und brechen direkt wieder auf- wir wollen endlich Tokio erkunden.

    Eigentlich sollten wir mittlerweile am verhungern sein, aber die Freude darüber in Tokio zu sein und die vielen neuen Eindrücke sind so überwältigend, dass die Neugierde die Stadt zu erkunden überwiegt. Die Sonne beginnt langsam unterzugehen und wir haben beschlossen den Sonnenuntergang von Odaiba aus auf die Bucht von Tokio und die Rainbow Bridge zu genießen. Odaiba ist eine künstlich angelegte Insel, welche als Hightech und Unterhaltungsviertel gilt. Wir genießen den Blick über die bunt erleuchteten Gebäude Tokios und die Freiheitsstatue (ja auch hier steht eine!). Danach machen wir uns auf die Suche nach unserem ersten typisch japanischen Essen und werden in einem japanischen Einkaufszentrum fündig. Nicht besonders urig, wie einer meiner Kommilitonen sagen würde, aber super lecker und eben echt japanisch. Nach dem ersten japanischen Bier (viel leichter als das Deutsche) machen wir uns auf - es ist Freitagabend und wir wollen sehen, ob die Japaner auch Spaß haben können.

    Auf der Suche nach einer Bar und sichtlich überfordert von den vielen Leuchtreklamen und Hochhäusern um uns herum, werden wir von zwei japanischen Geschäftsmännern angesprochen. Unseren scheinbar hilfesuchenden Gesichtern nach zu urteilen wollen sie uns helfen, eine Bar zu finden. Wie wir später noch öfter bemerken werden, heißt Hilfe geben hier nicht mal eben nur eine mündliche Auskunft geben. Nein, die Japaner brechen sofort ab, was immer sie gerade getan haben und widmen ihre volle Aufmerksamkeit und Zeit uns. Uns so laufen wir mit den beiden Männern von Bar zu Bar und unterhalten uns über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten unserer Kulturen. Die Männer erzählen uns, dass "on Fridays the Japanese go crazy", was wir zu erst nicht glauben wollen. Nachdem wir aber wirklich jede Bar gerammelt voll mit betrunkenen Japaner vorfinden, beginnen wir zu glauben, dass da etwas dran ist. Wir entscheiden uns dafür den Abend mit einer Runde Billiard abzuschließen und gehen dafür in eines der vielen Hochhäuser, in welchem auf jedem Stockwerk eine andere Spiel, Spaß- und Freizeitbeschäftigung (Karaoke, Bowling, Rodeo, Automaten, Casino und und und ...) vorzufinden ist - richtige Funhäuser eben. Beim Warten auf den Aufzug haben wir dann unseren endgültigen "crazy-friday-japanese-moment" - die Aufzugtüren öffnen sich und einige sehr betrunkene Japaner verlassen taumelnd den Aufzug des Funhauses und eine Japanerin bleibt sogar in einer Ecke auf dem Boden des Aufzugs liegen. Was ein Abend!
    Nach einer schnellen Runde Billiard und Bier fallen wir nach unserem ersten ereignisreichen Tag in Tokio erschöpft ins Bett.
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  • Day 6

    Aizuwakamatsu

    January 23, 2023 in Japan ⋅ ⛅ 5 °C

    Am Montag ging es früh morgens vom Bahnhof in Tokio mit dem Bus nach Aizuwakamatsu. Die Stadt liegt in der Präfektur Fukushima und nur 2h entfernt von der Ostküste und dem japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, in welchem sich am 11. März 2011 die schlimme Nuklearkatastrophe ereignete. Diese wurde damals hervorgerufen durch das schwerste Erdbeben seit Beginn der Aufzeichnungen in Japan und einen dadurch ausgelösten Tsunami. Auch wir erlebten zu unserer Zeit dort ein Erdbeben, dazu aber später mehr.

    4h Fahrt von Tokio und die Welt in Aizu scheint eine ganz andere zu sein. Wir fuhren vorbei an schneebedeckten Reisfeldern, stehts den Blick auf ein unendliches weiß, welches ab und zu durch die schneebedeckten Berge in der Ferne unterbrochen wurde. Wo wir auch hinsahen, es war als fuhren wir in den tiefsten Winter, die dörfliche Gegend war wirkte sehr ruhig und war wunderschön.

    Angekommen in Aizu bezogen wir unsere Hotelzimmer und fuhren das erste Mal in die Universität. Dick bekleidet stapften wir durch den schneebedeckten Campus und lernten die ersten Professoren und Referenten der Konferenz, für welche wir nach Japan gekommen waren, kennen. Wir lernten, dass Höflichkeit auch in den Bildungseinrichtungen Japans eine wichtige Rolle spielt und begannen alle älteren Person mit einem -san am Ende ihres Namens anzusprechen und die Professoren Sensei zu nennen. Dies fanden wir tatsächlich auch etwas lustig, da wir unseren Professor daheim nicht so förmlich ansprachen, ihn dort aber Sensei nannten und uns dadurch noch mehr wie seine Schüler fühlten.
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  • Day 11

    Fahrt nach Kyoto

    January 28, 2023 in Japan ⋅ ☁️ 4 °C

    Von Tokio aus fuhren wir zum ersten Mal mit dem Shinkansen (Hochgeschwindigkeitszüge in Japan) in Richtung Kyoto. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die Züge wirklich unfassbar pünktlich sind. Fährt ein Shinkansen in den Bahnhof ein, hält er dort für genau 1 Minute, weshalb es wichtig ist, dass alle geordnet und schon bereit am Gleis stehen. Die Shinkansen sehen zudem sehr eindrucksvoll aus, wenn sie in den Bahnhof einfahren.

    Die Fahrt nach Kyoto war sehr entspannt, wir genossen den Ausblick auf die unterschiedlichen Städte, Dörfer, Flüsse und Seen, welche an unseren Augen vorbeizogen. Ungefähr in der Mitte der Fahrtzeit begannen wir uns an die Fenster auf der rechten Seite des Shinkansen zu quetschen und hielten unsere Kameras bereit - wir sollten so gleich am Mount Fuji vorbeifahren und eine freie Sicht auf diesen erhalten. Leider spielte das Wetter nicht mit und die schneebedeckte Spitze war hinter Wolken versteckt. Schade - aber dann vielleicht auf den Rückweg!

    Angekommen in Kyoto bezogen wir alle gemeinsam unseren Ryokan. Dies sind traditionell eingerichtete japanische Gasthäuser. Unser Ryokan war besonders schön, die Zimmer gaben alle Blick auf einen der zwei kleinen japanischen Gärten (nihonteien) frei, wovon einer ein typischer Steingarten (karesansui) war. Der Wohnbereich hatte einen großen massiven Holztisch, an welchem wir alle bequem Platz fanden- vor allem zum Trinken von grünem Tee. Geschlafen wurde natürlich auf Futons auf dem Boden- man liegt zwar hart, aber dennoch bequem!

    Am Abend schlenderten wir durch Kyoto, vorbei an beleuchteten Tempeln und Schreinen (buddhistische Sakralbauten des Buddhismus sind Tempel (jiin) und die des Shinto nennt man Schreine (jinja).
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