Nach Osten zur Seidenstraße

July - September 2018
Die erste Etappe im Sabbatjahr Read more
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  • Day 23

    Seengebiet

    August 9, 2018 in Mongolia ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach stundenlanger Schüttelfahrt im UAZ sind wir in einem traumhaft schönem Seengebiet gelandet. Zwischendurch gab's plötzlich aus nicht nachvollziehbaren Gründen Kontrollstationen. Manchmal stehen neben den abenteuerlichen Brückenkonstruktionen auch noch Wächter.
    Am See waren wir die Einzigen in endloser Weite. Der Blick aus dem Zelt und das morgendliche Schwimmen waren phantastisch.
    Unser Guide sagte mir, dass es in meinem Alter in Kasachstan nun Zeit für eine Zweitfrau wäre. Es ist in Kasachstan und auch in der Mongolei üblich und bekommt den Segen der Moschee. Ähnlich wie in Kirgisistan ist auch noch Brautraub auf der Tagesordnung.
    Auch sonst scheinen die Rollen zwischen Mann und Frau auch klar aufgeteilt.
    In den Familien ist immer der jüngste Sohn verantwortlich für die Eltern und verpflichtet bei ihnen zu wohnen.
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  • Day 24

    beim Adlerjäger

    August 10, 2018 in Mongolia ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute waren nur 25 km zurückzulegen. Wir kamen in eine aus 4 Jurten bestehende Siedlung. Sie wurde von 2 Nomadenfamilien bewohnt, die ihre Jurten auch an Fremde vermieten. Der Chef war ein sogenannter Eagle Hunter. Drei von diesen Tieren saßen dann auch angeleint am See.
    Auf dem Weg zum Adler Camp sahen wir unglaublich beeindruckende steinzeitliche Jagdszenen auf Steinen und Felsblöcken. Es gab weder einen Hinweis, eine Tafel oder irgendeinen Wegweiser. Jeder könnte dort etwas mitnehmen oder verändern.
    Nachmittags ging's zu zwei schönen Wasserfällen. Aber bei so einer Überdosis Natur kommt man irgendwann in die Sättigung.
    Abends kam noch eine 17köpfige Gruppe aus Deutschland in das Camp. Davon waren 15 Frauen, die zwei Wochen mit den Nomaden leben wollten.
    Es wurde am Lagerfeuer gesungen. Nach einer Weile kam die Reihe an uns. Wir konnten uns glücklicherweise mit einem russischen Schullied, welches unsere Kasachen und die Nomaden auch kannten, retten. Am Feuer wurden dazu 3 Wodkaflaschen geleert.
    Der Adlermann hatte offensichtlich ähnliche Vorlieben wie seine Tiere. Als wir in unsere Jurte zum Schlafen gingen, saß er in einer Ecke und kaute auf den abgegessenen Knochen des Mittagsmahls herum. Selbst seine junge Frau brauchte mehrere Versuche ihn in seine Jurte zu locken. Die vielen Kinder der Normaden schliefen auch noch irgendwo in den Jurten.
    Die deutschen Landsleute waren ziemlich anstrengend und wir waren froh als sie am nächsten Morgen weggefahren wurden.
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  • Day 25

    zurück nach Ülgii

    August 11, 2018 in Mongolia ⋅ ☀️ 21 °C

    Vor der Abreise gab's die Adlershow . Gottseidank ohne das befürchtete Töten eines verängstigten Opfertiers. Wir durften alle mal den Steinadler halten.
    Er wird zur Jagd ausgebildet und nach 10 Jahren in die Freiheit entlassen. Sagte man uns zumindest so.
    Anschließend gab's wieder eine endlose Fahrt in die Hauptstadt der Region.
    Zum Abschluss gab's besbarmak- wörtlich übersetzt fünf Finger (eine Riesige Schüssel mit viel Fleisch und einer Art Mehltaschen). Es wurde mit den Fingern gegessen.
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  • Day 26

    Ulan Bator

    August 12, 2018 in Mongolia ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir verlassen Ülgii mit diesmal nur 3 h Verspätung. Es war insgesamt eine tolle Woche in wahnsinnig schöner Landschaft. Ich glaube, dies wird kaum zu toppen sein. Außerdem war es eine gute Trainingswoche in Englisch und Russisch. Man kommt überall irgendwie durch.
    Und die Menschen sind fast überall freundlicher als zu Hause.
    Nun haben wir noch 2 Tage in der Mongolischen Hauptstadt. War erstmal wieder ein Kulturschock. Allerdings gibt's auch schöne Ecken mit viel Grün in den Straßen, moderne Gebäude und schätzungsweise jedes 3. Auto ist ein Prius. Trotzdem riecht es fürchterlich nach Abgasen. Und für Radfahrer ist's lebensgefährlich.
    Wir besuchten nachmittags das Nationalmuseum, was absolut sehenswert ist. Wir haben viel über die mongolische Geschichte gelernt. Die Jagdszenen stammen wohl aus der Bronzezeit.
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  • Day 28

    von UB ins Reich der Mitte

    August 14, 2018 in China ⋅ 🌧 25 °C

    Heute geht's am späten Nachmittag per Flieger nach Peking. Eigentlich war China nicht auf der Wunschliste. Da wir aber sowieso über Peking fliegen würden, wollen wir von der 144h Visafrei- Regelung Gebrauch machen, die es für einige Länder (u.a. Deutschland) gibt. Peking ist unsere östlichste Station und unser Einstiegspunkt zur Seidenstraße. Die alte Seidenstraße ist ein Netz von Karawanenstraßen, die den Mittelmeerraum auf dem Landweg mit Zentralasien verbanden.
    Für die nahe Zukunft wollen China und Russland diese Strecke wieder mit viel Geld als gigantisches Projekt zum Leben erwecken.
    Am Vormittag sind wir noch durch UB zu einem weiteren Tempel - dem Choijin Lama Tempel - spaziert und trafen interessante Leute.
    Wie wir soeben erfahren haben, ist wohl WhatsApp in China gesperrt. Also sind wir nur per Mail erreichbar.
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  • Day 29

    Peking

    August 15, 2018 in China ⋅ ☀️ 29 °C

    Erster Eindruck: Schock!
    Der riesige Flughafen (momentan der 2.größte in der Welt, man baut aber schon am größten). Dort wurden wir über die Visafrei-Regelung 2 Mal gescannt und und fotografiert. Zur Gepäckausgabe fuhr ein automatischer Zug fast 10 min. Bei der fast einstündigen Fahrt ins Zentrum der 21 Mio Metropole wurden wir sicher übers Ohr gehauen. Und das nicht ganz billige Hotel ist auch sehr gewöhnungsbedürftig.
    Mein Handy darf nicht ins WLAN, gottseidank klappt's bei Ute. Neben WhatsApp ist auch alles was mit Google zu tun hat, gesperrt.
    Wir haben ausführlich mit einem jungen Schweizer gefrühstückt, der weiter nach Tibet zum Kailasch fährt.
    Er hat sehr überzeugend für eine sich in der Schweiz entwickelnde Graswurzelbewegung zur Integralen Politik geworben. Klang sehr überzeugend.
    Wir sind dann bei feuchtschwülen 32° durch die Hutongs zum zentralen Jingshan Park mit See spaziert. Ums kurz zu machen. Der zweite Eindruck war nicht viel besser. Gegen Peking ist UB ein Luftkurort.
    Massen, Hitze, Lautstärke und Gestank. Wir sehnen uns in die einsamen Weiten der Mongolei zurück. Morgen wollen wir in die verbotene Stadt und zur großen Mauer. Bei meinem Handy funktioniert übrigens die chinesische Mauer immer noch.
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  • Day 30

    Verbotene Stadt -> Große Mauer

    August 16, 2018 in China ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute sind wir ziemlich früh am Morgen zum gigantischen Platz des himmlischen Friedens gefahren. Auf diesem Platz können 1Mio Menschen stehen (mit dem Großen Vorsitzenden Mao im Blick). Außerdem befindet sich dort noch sein Mausoleum, wo sich schon früh Schlangen bildeten.
    Danach lustwandelten wir durch die Verbotene Stadt (Zitat von unserem Guide). Wir waren allerdings nicht ganz allein. Täglich laufen ca. 80000 Menschen durch die Verbotene Stadt.
    Wir liefen vom Tor der höchsten Harmonie über den Palast der vollkommenen Harmonie zur Halle zur Erhaltung der Harmonie. Garten und Schlafbereich der Kaiser gab's auch zu sehen. Unser Guide erklärte uns auch einige Konfuzius Zitate. War alles ziemlich beeindruckend.
    Im Anschluss ging's nach einer chinesischen Teeverkostung per Auto zur Großen Mauer. Nun sahen wir das moderne Peking. Über teils 8-spurige Straßen voll mit neuesten Automodellen ging's vorbei an Vierteln mit modernen Bürotürmen und jeder Menge interessanter Architektur. Auch riesige Satellitenstädte waren zu sehen.
    Am Startpunkt zur Mauer bekamen wir ein tolles chinesisches 4-Gänge-Menü.
    Im Anschluss sind wir 2 Stunden bei sengender Hitze auf der Mauer gewandert. Sie ist ca. 8000 km lang und wurde zum Schutz der Seidenstraße und des Chinesischen Reiches vor den Mongolen errichtet. Noch paar Fakten: 2300 Jahre alt, im Durchschnitt 8 m hoch, jahrhunderte lange Bauzeit, bei der Errichtung starben 10 Mio Arbeiter, jährlich 9 Mio Besucher, UNESCO Weltkulturerbe, eines der 7 Weltwunder, ältestes und größtes Bauwerk der Menschheitsgeschichte!!!
    Sollte man unbedingt gesehen haben. Mao sagte einst:"Bevor man die chinesische Mauer erreicht hat, ist man kein Held"
    Es war ein sehr heldenhafter Tag.
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  • Day 31

    Peking erleben

    August 17, 2018 in China ⋅ ☀️ 31 °C

    Im Reiseführer wurde der Sommerpalast der Kaiser als absolut sehenswert beschrieben. Die abgelegenge Lage am Rand der Stadt und der nahe See ließen auf etwas Ruhe hoffen. Also fuhren wir mit der Metro hin. An der Zielstation quollen schon Menschenmassen aus der Metro, am Eingang zur Anlage sah es aus wie gestern in der Verbotenen Stadt. Darauf hatten wir einfach keine Lust. Also kehrt Marsch und mit der Metro ins Capital - Museum für chinesische Geschichte gefahren. Ein imposanter Bau von einem französischen Stararchitekten. War ganz gut aber bei weitem nicht so gut wie in Ulan Bator.
    Apropos Metro: Man hat in den Metroschächtenn LED Werbebanner angebracht, die sich mit der Geschwindigkeit der Metro synchronisieren und so von innen ein Standbild suggerieren. Wird bei uns sicher auch noch kommen.
    Ute wurde wieder zu Freundschaftsbildern überredet und eine Supermarktverkäuferin übte mit mir so lange chinesisch bis ich sagen konnte: Es ist heiß hier. Stimmt!
    Was fehlte noch beim Peking Besuch
    ? Eine echte Peking Ente. Das haben wir heute Abend nachgeholt. Sie war etwas anders als erwartet, aber trotzdem lecker.
    Abends tanzen viele Chinesen unterschiedlichen Alters auf öffentlichen Plätzen allein zu Musik aus der Konserve oder versuchen sich als Karaokesänger.
    Ruhe kennt diese Stadt scheinbar nie. Nur hin und wieder findet man zwischen all dem Lärm einen Tempel zur Entspannung.
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  • Day 32

    Der Abschied von Peking...

    August 18, 2018 in China ⋅ ☀️ 23 °C

    ...fiel dann doch schwerer als gedacht. Nach 5 Tagen haben wir die Stadt doch irgendwie ganz lieb gewonnen.
    Wir besuchten morgens ein buddhistisches Kloster in der unmittelbaren Nachbarschaft zu unserem Hotel, den Konfuzius-Tempel und anschließend die kaiserliche Akademie. Dort hatten die Beamten knieend den stundenlangen Vorlesungen der Kaiser zu lauschen.
    Vielleicht ist das ja auch ein Argument für die Verbeamtung in Sachsen.
    Am späten Nachmittag trafen wir uns mit Kristina und Richard aus Leipzig, die in den nächsten 3 Jahren in Peking leben werden. Ute kennt Kristina (eine junge Ungarin) vom gemeinsamen Englischkurs an der VHS.
    Richard arbeitet bei BMW China und verkauft die dicken Schlitten an die Chinesen. Das scheint gut zu laufen. Jedenfalls bezahlt ihnen die Firma u.a. ihre Wohnung für 4,5kEUR pro Monat.
    Wir haben in den Hutongs etwas gegessen. Das Bezahlen läuft hier auch anders. Am Tisch gibt's einen QR-CODE, der über eine App gescannt wird. Fertig!
    Am Flughafen muss man hier 3h früher sein. Also mal wieder eine kurze Nacht. Während der Fahrt zum Flughafen sahen wir Baustellen an denen voller Arbeitsbetrieb stattfand. Und das Sonntag früh 3 Uhr.
    Trotz des gigantischen Airports klappt hier alles wie geschmiert.
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