Malaysia

September - October 2019
A 15-day adventure by Diana Read more
  • 14footprints
  • 1countries
  • 15days
  • 68photos
  • 0videos
  • 1.0kkilometers
  • Day 1

    Kuala Lumpur

    September 21, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach einer sehr langen und anstrengenden Reise, bei der uns 5 Stunden lang ein Kleinkind tyrannisiert und vom Schlaf abgehalten hat, fuhr uns ein lebensechtes Duplikat von Mr. Miyagi zum Hotel. Er war unsere Rettung. Das Hotel hatte wohl verschlafen uns einen Fahrer zu schicken 🙈 Dafür wurden wir beim ersten Anblick diesen pompösen Hotels entschädigt. Da wir unsere Zimmer noch nicht beziehen konnten, chillten wir ein paar Stunden am Pool mit Mega Ausblick. Bereits hier ist uns bewusst geworden, dass weiße Frauen hier eine Seltenheit sind. Wir wurden nach Fotos und Handynummern gefragt, doch wir waren selbst für smalltalk zu müde und schliefen lieber noch ein paar Stündchen.

    Der Hunger trieb uns am Abend doch noch einmal vor die Tür. Für 8 Ringgits (umgerechnet knappe 2 Euro) fuhren wir in die Stadt. Ich finde übrigens, dass das klingt wie die Währung eines Computerspiels 🤣
    Eine super schicke italienische Weinstube direkt neben dem KL Tower hat uns magisch angezogen. Hier gab es einen der leckersten Salate, die ich je gegessen habe.

    Vollgefressen ging es nun in luftige Höhen. Conny und ich hatten schon schwitzige Hände als wir über die gläserne Box in 400 m Höhe nachdachten, die wir betreten wollen. Wir nahmen allen Mut zusammen. Da sich jede Gruppe allerdings nur 1:40 min darin aufhalten durfte, blieb nicht viel Zeit zum Angst haben. Stolz und mit tollen Bildern verließen wir den Tower und kurierten nun in aller Ruhe unseren Jetlag und die tiefen Augenringe aus.
    Read more

  • Day 2

    Batu Caves und die Petronas Zwillinge

    September 22, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir schliefen fast 12 Stunden 🙈 Anscheinend hatten wir doch mehr mit der Anreise zu kämpfen als gedacht. Nach dem Frühstück buchten wir uns ein Grab zu den Batu Caves. Hier erwartete uns eine riesige goldene Buddha Statue, eine kunterbunte Treppe Richtung Höhlentempel und Affen über Affen. Gott sei Dank haben wir in Deutschland gut trainiert, sodass wir die Treppe ohne längere Pausen meistern konnten. Die Höhle war wunderschön und wir lernten eine nette Alleinreisende Deutsche kennen. Sie berichtete von ihren Trips nach Kambodscha, Vietnam und Thailand. Vor allem Kambodscha war sehr empfehlenswert. Das wird gleich notiert und bei meiner nächsten Reise berücksichtigt 🤪

    Der Weg zurück gestaltete sich schwieriger als gedacht, da wir kein Internet hatten und zu geizig für ein Taxi waren. Wir stellten uns einfach an den Straßenrand und sprangen in das erste Auto, das aussah wie ein Grab. Der Fahrer war sehr nett und hilfsbereit, konnte jedoch seine aktuelle Fahrt nicht canceln. Also warteten wir gemeinsam auf die Japanerin, die gebucht hatte. Der Fahrer wurde immer nervöser und ließ uns eine ganze Weile alleine im Auto sitzen, weil er sich auf die Suche nach ihr gemacht hat. Wir sehen wohl sehr vertrauensvoll aus 😅 Nach einer knappen Stunde ging es endlich los und wir lernten eine weitere Nationalität kennen, auch wenn wir uns eher mit Händen und Füßen unterhalten mussten.

    Ziemlich kaputt wollten wir nur noch an den Pool und relaxen. Dieses Mal nutzten wir den Pool in der 48. Etage. Als wir den Ausblick sahen war klar: mit relaxen wird es erstmal nichts...wir brauchen eine Fotosession 🤣

    Es fiel uns etwas schwer, aber wir rappelten uns dennoch abends noch mal auf und gingen in die Stadt, um weitere Fotos von den Petronas Towers zu machen. Langsam fühlten wir uns wie Instagramopfer 😅 Aber was sollen wir machen? Schöne Dinge müssen nun mal festgehalten werden 🤷🏻‍♀️🤪 Auf der Suche nach einer Bar fanden wir einen schönen Park mit Wasserspielen. Dort haben wir uns eine Stunde berieseln lassen bevor es nach einer sehr aufregenden und komplizierten Grab-Suche dann doch mit dem Taxi zurück zum Hotel ging.
    Read more

  • Day 3

    Welcome to the jungle

    September 23, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 31 °C

    Nach dem Aufstehen machte ich mich im Internet auf die Suche nach einer Transfer Möglichkeit zum Nationalpark Taman Negara. Da wir erst 9 Uhr aufgewacht sind, waren die Minivanshuttle schon von Kuala Lumpur weggefahren. Da haben wir uns wohl etwas zu spät Gedanken gemacht 😅 Nach einer Stunde googeln wurde die Verzweiflung bei uns immer größer und wir haben schon gedacht, dass wir nie im neuen Roomstay ankommen werden. Deprimiert saßen wir vor der Hotellobby, haben geraucht und uns schon 8 Stunden im Local Bus gesehen 🙈 In dem Moment kam ein Grab Fahrer um die Ecke und hat gefragt, ob er uns helfen kann. „Dich schickt der Himmel“ war unser erster Gedanke. Er war super hilfsbereit und organisierte uns einen - zugegeben, nicht ganz günstigen - Fahrer.

    Die Fahrt mit Joey war super entspannt. Er konnte gut Englisch und erzählte uns ein bisschen vom Land. So berichtete er uns zum Beispiel, dass der derzeit schlimme Dunst über dem Land von den Abrodungen auf Indonesien verursacht wird. Man will dort Flächen für Palmölplantagen schaffen, die wir auch auf der Fahrt in Unmengen gesehen haben. Ich werde auf jeden Fall in Deutschland meinen Palmölkonsum noch mehr als bisher reduzieren. Die Menschen hier, die unter einer dauerhaften Dunstglocke leben, tun mir einfach nur Leid.

    Nach nur 3 Stunden Fahrt haben wir unser Roomstay erreicht. Nach der Luxusunterkunft wurden wir sofort wieder auf den Boden der Tatsachen geholt 😅 Aber für ein paar Tage ist es völlig ok und wir hatten definitiv schon schlimmere Unterkünfte.
    Read more

  • Day 4

    Die Schweißbienen und der Wolkenbruch

    September 24, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 26 °C

    Von dem heutigen Tag gibt es so viel zu erzählen, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen und aufhören soll 🙈

    Camil nahm uns gut gelaunt, singend und pfeifend am frühen Morgen in Empfang. Man konnte sich von seiner Stimmung nur anstecken lassen. Bereits die erste Pflanze, die er uns zeigte war ein Phänomen. Die Mimosa - von uns liebevoll Mimöschen genannt - zuckte zusammen und zog die Blätter ein sobald man sie berührte. „Don‘t Touch me“. 😅 Weitere zahlreiche Pflanzen und Insektenarten wurden uns vorgestellt. Unter anderem ein Nest der Schweißbienen, die sich von Schweiß ernähren, ihre Waben in den Bäumen bauen und deren Honig salzig schmeckt. Nach unserem Aufstieg fanden uns die Bienen sehr interessant und schmackhaft und wir sind sie kaum noch losgeworden. Unser Ziel waren zwei Aussichtspunkte mit einem wahnsinnigen Ausblick auf den Urwald. Wir waren voller Adrenalin und fanden den Ausflug gar nicht anstrengend. Als wir gegen Mittag wieder ankamen, merkten wir jedoch die Strapazen und waren kurz vorm kollabieren. Der strahlend blaue Himmel - übrigens das erste mal auf dieser Reise - und die drückende Sonne taten ihr Übriges.

    Nach einer kleinen Siesta sollten wir nun den Dschungel per Boot erkunden. Der Ausblick war fantastisch und ich hätte noch weitere 3 Stunden im Boot sitzen bleiben können. Die nächste Station war jedoch schon erreicht: das Dorf der Ureinwohner. Ich bin bei solchen Ausflügen immer sehr kritisch, da es sich meistens als Touristenfalle entpuppt. Die Ureinwohner waren allerdings überhaupt nicht aufdringlich und wollten uns nichts verkaufen. Sie leben ohne Geld, gehen noch auf die Jagd und sind mit ihrem wenigen Mitteln zufrieden. Wieder ein Moment in dem ich stark über den übertriebenen Materialismus der westlichen Welt nachdenken musste, in der es das große Ziel zu sein scheint möglichst viel zu besitzen. Das ist allerdings nicht der entscheidende Weg zum Glück. Wir ließen uns zeigen wie man Feuer macht, wie man Giftpfeile für die Jagd herstellt und übten unsere Treffsicherheit mit dem Blasrohr.

    Danach wurde die Bootsfahrt etwas wilder. Wir durchquerten Stromschnellen und waren patschnass. Am nächsten Stop konnten wir baden gehen. Da jedoch niemand in den dreckigen Fluss wollte, hatte der Guide eine andere Idee. Er sammelte wie wild kleine und größere Steine. Mein erster Gedanke war, dass er ein Spiel vorbereitet. Aber er hat aus den Steinen Farbe gemacht und unsere Gesichter verschönert. Jetzt sahen wir aus wie kleine Indianerinnen und das Dschungelfeeling war perfekt. Auf der Rückfahrt überraschte uns ein heftiger Wolkenbruch. Der Regen fühlte sich wie 1000 Nadelstiche auf der Haut an. Ich hab erst gedacht es sei Hagel, aber das ist bei den Temperaturen ja gar nicht möglich. Nichtsdestotrotz hatte ich eine tiefe innere Glückseligkeit und finde an diesem perfekten Tag nichts auszusetzen. Zum Abschluss haben wir sogar noch einen riesigen Waran im Fluss gesehen. Ich freute mich sogar über das Unwetter, denn hey: Was wäre ein Regenwald ohne Regen?
    Read more

  • Day 5

    Das große Wiedersehen

    September 25, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C

    Vom heutigen Tag gibt es nicht viel zu berichten, außer einer elendig langen Busfahrt, nach der ich total durchgefroren war und Kopfschmerzen hatte. Aus versprochenen 4 Stunden Fahrt wurden 6 Stunden. Die anschließende Speedbootfahrt war dafür umso aufregender. Wir sind mit offenem Verdeck über riesige Wellen gesprungen und haben nur gelacht.

    Auf Perhentian angekommen, kamen wir aus dem Staunen nicht raus. Es sieht einfach paradiesisch aus. Eine Insel voller Wald, weißen Sandstränden und niedlichen kleinen Hütten. Außerdem wartete hier ein weiteres Highlight auf uns: Saskia! Sie ist schon seit 2,5 Wochen in Malaysia unterwegs. Da sie am anderen Ende der Insel unterwegs war, hat es vorher nicht gepasst. Wir mussten uns ausführlich updaten und schmiedeten Pläne für die nächsten Tage.
    Read more

  • Day 6

    Turtles and sharks

    September 26, 2019 in Malaysia ⋅ 🌧 27 °C

    Auch wenn unsere Unterkunft nicht die Beste war, habe ich in der Nacht richtig super geschlafen. Von den schlimmen Kopfschmerzen am Abend zuvor war nichts mehr zu spüren. Der Vormittag war leider etwas verregnet, sodass wir fast nur auf dem Balkon saßen. Im Nieselregen erkundeten wir zu Fuß die nahegelegenen Strände. Am Nachmittag klärte der Himmel zum Glück sehr schnell auf. Saskia und ich hatten eine Schnorcheltour mit 5 Spots gebucht, wovon man an einem Schildkröten und an einem Haie beobachten kann. Ich war ganz aufgeregt, denn Haie zu sehen war seit Langem mein großer Traum. Auf Bali habe ich zwar schon ein paar Babyhaie gesehen, die waren jedoch sehr scheu und schwammen schnell weg.

    Am ersten Spot haben wir viele bunte Fische gesehen. Ich bin noch sehr verwöhnt von meinen Ägypten-Urlauben, weswegen ich nicht so geflashed war. Schön war es trotzdem. Auch der Schildkrötenspot hat mich nicht umgehauen. Wir haben zwar zwei große Meeresschildkröten gesehen, aber die Armen hatten kaum Platz zum auftauchen und Luft holen, weil die ganze Bucht voller Schnorcheltouristen war. Ich fieberte den Haien entgegen und ein klitzekleines bisschen Angst hatte ich auch. Die Vorfreude überwiegte jedoch. Sobald das Boot stoppte sprang ich als erste in das Meer und machte mich auf die Suche 🧐 Die ersten Baby Blacktips schwammen schon vorbei. Unser Guide versteckte immer mal etwas Futter unter einer Koralle. Dann startete das Spektakel. Erst stürzten sich alle Fische auf das Futter und danach die Haie auf die Fische. Jetzt konnte ich auch größere Haie sehen und konnte wieder einen Haken auf meiner Bucketlist machen 😬

    Wieder angekommen haben wir uns nur noch am schönen Strand gesonnt, viel gequatscht und den Abend mit ein paar Tiger-Beer und einem Würfelspiel ausklingen lassen.
    Read more

  • Day 7

    Kulturschock in Kuantan

    September 27, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach einer weiteren entspannten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück war es wieder an der Zeit die Sachen zu packen und weiter zu ziehen. Da wir erst das zweite Bootstaxi für 12 Uhr bestellt hatten, blieb noch eine Stunde Zeit zum relaxen am Strand. Ich beobachtete das Meer, die vielen kleinen Boote, die planschenden Kinder und den Urwald auf der Insel gegenüber und war rundum zufrieden mit mir und der Welt.

    Die Fahrt mit dem Speedboot war weniger aufregend als die erste, aber es soll ja nicht unsere letzte bleiben 😉 Jetzt kam der spannendste Teil des Tages: bekommen wir ein Taxi, ein Grab oder einen Bus nach Kuantan? Wieder mal haben wir uns vorher um nichts gekümmert 😅 Die Sorgen waren unbegründet. Der Hafen war voller aufdringlicher Taxifahrer und alle haben sich drum gerissen uns zu fahren. Nach etwas handeln, nahmen wir das größte Auto was wir finden konnten. Trotzdem war es zu fünft sehr eng. Die 5 Stunden Fahrt zogen sich wie Kaugummi und die Klimaanlage war wohl auf Kühlschrank eingestellt. In Malaysia gilt das übrigens als Statussymbol: je kälter das Auto, desto reicher der Mann.

    Wir ließen uns die Option offen eine zweite Nacht in Kuantan zu bleiben. Als wir dort angekommen waren mussten wir jedoch nicht lange überlegen: “Turboknopf drücken und schnell weg von hier”. 😅 Wir hatten unseren ersten Kulturschock erlebt. Die Häuser waren dreckig und baufällig, die Straßen haben gestunken und die Menschen hier haben wohl noch nie Touristen gesehen. Es wurden viele “heimliche” Fotos und Videos von uns gemacht und beim vorbeifahren gehupt. Glücklicherweise haben wir ein schickes Restaurant mit super netter Bedienung und richtig leckerem Essen direkt am Fluss gefunden. Es gibt als in jeder noch so hässlichen Stadt schöne Orte. Man muss sie nur finden.
    Read more

  • Day 8

    Ein langer Tag mit Happy End

    September 28, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 29 °C

    Zum ersten Mal eröffneten wir das Frühstücksbüffet. Unsere Motivation war sehr hoch diese Stadt schnellstmöglich zu verlassen. Pünktlich kurz nach 8 Uhr standen wir am Busbahnhof und konnten eine super günstige Busreise ergattern. Als wir an den Terminals angekommen sind, fuhr unser Bus gerade weg. Wie ein paar Hühner sprangen wir umher und waren ganz verwirrt. Der Ticketverkäufer beruhigte uns und sagte, dass der Bus wiederkommt. Und tatsächlich: mit einer halben Stunde Verspätung saßen wir im super bequemen Bus und ärgerten uns, dass wir im Vorfeld so viel Geld für die Taxifahrten ausgegeben hatten. Einen Haken hatte die Fahrt allerdings: die Temperaturen waren nicht auf Kühlschrank, sondern auf Tiefkühltruhe eingestellt und ich saß direkt unter dem Gebläse 🙈

    Nach 4 Stunden erreichten wir Mersing und machten uns zu Fuß gleich los zum Hafen. Im Entenmarsch liefen wir hintereinander. Plötzlich hörten wir ein lautes Knallen und einen Schrei 😳 Als ich mich umdrehte, sah ich Saskia kopfüber auf der Straße liegen, der Rucksack auf ihr und sie kam nicht mehr hoch. Die schlimmsten Szenarien spielten sich in meinem Kopf ab. Ich habe uns schon in der Notaufnahme gesehen. Aber Glück im Unglück: sie war nur gestolpert und außer ein paar Schürfwunden und dem Schock ist nichts passiert.

    Am Schalter haben wir bemerkt, dass wir die Fähre 12:30 Uhr knapp verpasst hatten 😪 die nächste fuhr erst 18:30 Uhr. Unsere Stimmung war am Boden. Läuft bei uns 👌🏼 Ein früheres Speedboot hätte umgerechnet 300 Euro gekostet. Wir waren also “Lost in Mersing” 😅 Zum Glück gab es ein gemütliches und günstiges Café direkt in Hafennähe mit kostenlosem W-LAN. Die Zeit zog sich trotzdem wie ein Kaugummi.

    Die Fähre war schon sehr in die Jahre gekommen, dunkel und stickig. Aber irgendwie hatte das wieder etwas sehr abenteuerliches. Am Hafen in Tekek auf Tioman wartete eine angenehme Überraschung auf uns: unser Taxi war ein Pick up mit großer Ladefläche, auf der wir es uns auf unserer Reise quer über die Insel durch den bergigen Urwald gemütlich machen konnten. So einen Sternenhimmel hatten wir noch nie gesehen. Selbst die Milchstraße konnte man deutlich erkennen. Wir staunten über die riesigen Palmenblätter, die Geräusche des Waldes und die zahlreichen Fledermäuse. Ein Gefühl von Freiheit machte sich in uns breit und die Strapazen des Tages waren schnell vergessen.

    Jetzt der große Überraschungsmoment: wie ist unser Hotel? Immerhin hatten wir bereits 4 Nächte fest gebucht. So viele wie sonst noch nie. Wir wurden nicht enttäuscht: die Unterkunft ist die beste, die ich auf meinen Backpacker Reisen je gesehen habe. Super nettes Personal, saubere und große Zimmer, warmes Wasser (ja, das ist nicht selbstverständlich 🤪), zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten, so gut wie keine anderen Touristen, ein Pool und leckeres Essen. Wir gingen zufrieden ins Bett und fieberten schon den nächsten Tagen entgegen.
    Read more

  • Day 9

    Entschleunigung in Tioman

    September 29, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 29 °C

    Mir hämmernden Kopfschmerzen und einer Schniefnase bin ich diesen Morgen aufgewacht. So ein Mist! Jetzt hab ich mich wegen der ständigen Temperaturschwankungen doch noch erkältet. Meine Tauchpläne konnte ich somit streichen, denn den selben Fehler begehe ich nicht noch einmal. Letztes Jahr um die Zeit bin ich nach Malta und Gozo gereist und habe trotz dass ich angeschlagen war meinen Tauchgang durchgezogen. Fazit: geplatztes Trommelfell, zwei Monate konnte ich nur noch auf einem Ohr hören und habe zwei Frequenzen verloren.

    Nichtsdestotrotz bewunderte ich die schöne, wie leergefegte Anlage. Hier fehlt es einem an nichts! Man könnte getrost zwei Wochen hier verbringen ohne sich zu langweilen. Wir beschlossen heute nach den vielen ereignisreichen Tagen einfach mal nichts zu machen und zu entschleunigen. Nur selten verließ ich die Sonnenliege bzw. die Hängematte und bin nicht mal mit den anderen ins Meer gesprungen. Und das obwohl mich Wasser sonst magisch anzieht.

    Am Nachmittag beobachtete ich zwei Touristen bei ihrem ersten Surfversuch. Ich habe für mich beschlossen - falls es mir in den nächsten Tagen besser geht - mich ebenfalls das erste mal aufs Brett zu schwingen. Nach ca. 2 Stunden kam der Surflehrer auf uns zu. Ich dachte erst, er will Werbung machen, aber er gab uns nur den Hinweis, dass ein paar hundert Meter entfernt Babyschildkröten im Meer ausgesetzt werden. Immer wieder gibt es solche Momente in denen ich denke: dich schickt der Himmel 🙏🏼

    Wir schnappten unsere Handys und rannten schnurstracks den Strand entlang. Dort gab es ein Turtle-rescue-center in dem die Mitarbeiter schon fleißig den Sand auf der Suche nach geschlüpften Schildkröten durchwühlten. Leider gab es im ganzen Nest nur eine Überlebende. Viele andere wurden von Krabben zerstört und ausgesaugt. Es galt also die Eine auf ihrem ersten Lebensweg zu begleiten und anzufeuern. Als die Wellen die Kleine immer wieder zurückspülte, sie sich abkämpfte, teilweise auf dem Rücken lag und sich abstrampelte, fühlten wir sehr mit ihr mit. Wie gut es uns als Menschen geht. Wir sind nach der Geburt nicht alleine und müssen nicht ums überleben kämpfen.

    Den Abend ließ ich ruhig ausklingen und ging früh ins Bett in der Hoffnung am nächsten Morgen wieder fit zu sein.
    Read more

  • Day 10

    Die Bergziegen

    September 30, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 28 °C

    Dicke Wolken hingen an diesem Morgen über Tioman. Es regnete in Strömen und wir bangten um unsere Wanderung, die wir für 10 Uhr gebucht hatten. Nach dem Frühstück klärte sich der Himmel zum Glück auf und wir warteten auf unseren Guide.

    Ein kleiner Junge kam auf uns zu - geschätzt 16 Jahre, aber man kann sich bei Asiaten auch täuschen - und begrüßte uns in gebrochenem Englisch. Das war das einzige Mal, dass er mit uns gesprochen hatte. Schweigend trabte er vor uns her und führte uns über verworrene Wege durch den Wald. Ab und zu hatte ich Zweifel, ob er überhaupt den Weg zum Wasserfall kennt 😅 Der Weg wurde immer verrückter. Wir mussten viel klettern und in großen Abständen von Stein zu Stein springen. Das klingt einfacher als es war, denn die Steine waren sehr rutschig vom nächtlichen Regenguss. Conny und ich sind in der Kletterei richtig aufgegangen und hatten einen Heidenspaß. Diana und Saskia hatten etwas mit ihrem Kreislauf zu kämpfen und hätten eine einfachere Route bevorzugt. Wir überredeten den Guide auf dem Rückweg einen befestigten Weg zu nehmen. Etwas später hörte ich einen Aufschrei und drehte mich um. Oh nein 😱 schon wieder Saskia. Sie war auf einem Stein ausgerutscht und hatte seitdem aus Angst noch mehr Schwierigkeiten als zuvor. Am Wasserfall angekommen waren wir alle etwas enttäuscht, denn er war winzig. Für mich war es nicht ganz so schlimm, da mir der Weg dahin so viel Spaß gemacht hat. Für die Anderen hat sich der Ausflug gar nicht gelohnt. Wir machten eine Stunde Pause und ich sprang kurz in das klare Wasser, in dem ich viele Fische um mich herum beobachten konnte. Der Rückweg war gerade und befestigt. Wir haben nicht einmal halb so lange bis zum Hotel zurück gebraucht wie auf dem Hinweg.

    Den Rest des Tages übten wir uns wieder im Nichtstun, saugten die Sonnenstrahlen ein, lasen Bücher und philosophierten ein bisschen über das Leben. An solche Tage kann man sich echt gewöhnen.
    Read more