Reiser for tiden
  • Patrick Metzger
  • Sam Wise

Calendar-Year Triple Crown 24

Über Find Penguins werden Jochen und ich über unsere Fernwanderung auf dem Appalachian Trail, Pacific Crest Trail und dem Continental Divide Trail berichten. Folgt uns und seid gespannt auf abenteuerliche und witzige Geschichten. - > REISE ANZEIGEN Les mer
  • Bääääm! 1000 Meilen! 🥳

    23. mars 2024, Forente stater ⋅ 🌧 4 °C

    Bei 20 Meilen Tagesprogramm ließen wir es an diesem Morgen langsam angehen. Damit meine ich wirklich langsam! Die ganze Nacht Regen ohne Aussicht auf frühe Besserung. Weil es in dem Shelter so gemütlich war, beschlossen wir, den Regen heute einfach gemütlich auszusitzen. Wir tranken einen Kaffee nach dem andern, knabberten unseres Snacks und vertrieben uns die Zeit mit Tagebuchschreiben, im Internet surfen und schlafen. Was für ein gemütlicher Tag! Zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise konnte ich meine “Freizeit” in vollen Zügen genießen.

    Aufgrund der 28 Meilen, die wir aufgrund der Fire Closure sparten, waren wir unserem Zeitplan um einen Tag voraus. Leider holten wir hierdurch keinen Tag auf, da wir ein Päckchen beim Post Office in Harper Ferry liegen hatten und dies nicht rechtzeitig vor dem Wochenende hätten abholen können. Deshalb blieb uns nichts anderes übrig, als es gemütlich anzugehen und das Päckchen am Montag abzuholen.

    Mit nachlassendem Regen haben wir uns gegen 13 Uhr auf den Weg gemacht. Es regnete zwar nicht mehr, aber es war noch sehr kalt und windig. Es hat so stark gewindet, dass Jochen und ich zuschauen konnten, wie ein Baum mit circa 60 cm Durchmesser vor unseren Augen zusammengekracht ist. Wow. Das war schon sehr krass anzusehen!

    Trotz des bewölkten Himmels zeigt sich der Frühling in Form von wunderschönen Blüten am Wegesrand.

    Weniger schön anzusehen waren die beiden Zelte, die in unserem Ziel-Shelter aufgebaut waren. Zwei Vollidioten nahmen so den Platz für sechs Leute in Anspruch! Uns blieb leider nichts anderes übrig, als unser Zelt neben einem Fluss aufzubauen. Hier ist Kondensation vorprogrammiert …

    Na ja, unsere Freude über die 1000 Meilen Marke konnte das allerdings auch nicht drüben!
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  • Lachen verboten! 🤮

    22. mars 2024, Forente stater ⋅ ⛅ 10 °C

    Mit dem Auto ging es heute nach einem netten Frühstück bei Alison nach Front Royal. Während der Fahrt sahen wir die noch immer aktiven Waldbrände in der Ferne.

    Alison ließ uns beim örtlichen Outfitter raus. Dort gab es für mich ein neues Paar Schuhe und eine Regenjacke. Die Schuhe, die ich seit Waynesboro trug, verursachten viele Blasen und aufgeschürfte Stellen an meinem Fuß.

    Die Regenjacke habe ich ausgetauscht, weil ich mit meiner aktuellen Lösung nicht glücklich war. Damengröße S ist für mich halt doch irgendwie zu klein.

    Nach einem Mittagessen bei der Brauerei, einer Zimtschnecke in der Bäckerei und noch weiteren Donuts mit Kaffee bei Dunkin Donuts ging es zurück auf den Trail. Wir standen maximal 5 Minuten an der Straße mit dem Daumen nach oben, als ein junger Kerl auf uns zu kam und uns eine Fahrt anbot. Seine Mutter meinte im Auto zu uns, dass sie jedes Jahr Wanderer von der Stadt zurück zum Trail bringen würde. Vom Trail Head aus ging es noch 10 Meilen zum Shelter.
    Dort passierte das Unglück des Tages!

    Jochen liebt es ja zu kochen. An diesem Abend gab er sich besonders viel Mühe, sein Essen mit sämtlichen ihm zu Verfügung stehenden Zutaten zu verfeinern. In einem Moment der Unachtsamkeit ist es dann passiert. Er kam gegen den Kocher und schmiss diesen mitsamt dem Kochtopf um. Die lecker duftenden Ramen mit Thunfisch lagen nun auf dem Shelter-Boden. Von meiner Ecke des Shelters sah es wie ein großer Kotze-Haufen aus. 😂

    Im ersten Moment musste ich mein Lachen unterdrücken. Im zweiten Moment liefen mir vor Mitleid fast die Tränen runter. (Deshalb habe ich solidarisch auch kein Bild gemacht)

    Der arme Bub musste sein Abendessen vom Boden zusammenkratzen und es geschützt vor Bären entsorgen. Mein Mitleid konnte nicht größer sein! Zum Glück waren wir erst vorher in der Stadt, sodass er genügend Essen für eine zweite Mahlzeit hatte! 😊

    Gegen 23:00 Uhr erhielten wir späten Besuch von einer Gruppe Wanderern. Als sie uns im Shelter sahen, entschieden sie sich allerdings fürs Zelten. Wir hatten ein schlechtes Gewissen, da für den nächsten Tag beziehungsweise für die Nacht starker Regen angesagt war. Na ja, auf unser Angebot zusammenzurücken, gingen sie aber nicht ein.
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  • Was vernebelt uns die Sicht? (UPDATE)

    21. mars 2024, Forente stater ⋅ ☀️ 8 °C

    Heute war ein verrückter Tag. Begonnen hat er damit, dass wir bei-3 °C aus dem Schlafsack kriechen mussten. Nach dem alltäglichen Frühsport hatten wir auf dem Bergkamm -7 °C. Ich bildete mir sogar ein, dass einzelne Schneeflocken vom Himmel fielen. Erst mittags stiegen die Temperaturen über den Gefrierpunkt pünktlich zu unserer Pause in der Sonne nach 14 Meilen.

    Beinahe den ganzen Tag lag würziger Rauch in der Luft. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir davon aus, dass es sich dabei um Rauch aus den Sheltern mit Feuerstellen handelte. In unserem Shelter roch es schon am Vorabend wahnsinnig nach Rauch.

    Als am Nachmittag die Aussicht sehr stark getrübt war und der Rauchgeruch immer stärker wurde, klingelte es. Hier muss irgendwo ein Waldbrand sein. Dies bestätigte sich, als wir die „Alert-Seite“ der Appalachian Trail Conservancy lasen. Jetzt wurde uns klar, dass es morgens nicht schneite, sondern Asche vom Himmel kam.

    Nach einer weiteren kurzen Recherche stellten wir fest, dass ein Teil des Trails gesperrt wurde. Insgesamt wurden auf unbestimmte Dauer etwa 10 Meilen des Trails gesperrt. Da aber der Skyline Drive ebenfalls gesperrt wurde, mussten wir insgesamt 28 Meilen auslassen, da Shuttles nur jeweils an eine Stelle am südlichen und nördlichen Ende fahren konnten.

    Glücklicherweise kamen wir an diesem Abend bei Alison im Open Arms Hostel unter, die uns vom Trail an der geschlossenen Stelle abholte und uns wieder zurück zum Trail brachte.

    Positiver Nebeneffekt war, dass wir unser Essen mit Snacks aufstocken konnten und es abends ein leckeres Essen im Diner gab. Das kam uns entgegen, da wir für den Weg nach Harpers Ferry zu wenig Essen dabei hatten, da leider alle on-trail Einkaufsmöglichkeiten im Shenandoah-Nationalpark geschlossen waren.
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  • Ich liebe Sonnenaufgänge! 🌄

    20. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 5 °C

    Heute waren wir sehr früh unterwegs und durften zur Belohnung einen wunderschönen Sonnenaufgang betrachten.

    Leider musste ich heute schon früh feststellen, dass ich mir aufgrund meiner neuen Schuhe eine offene Wunde lief. Dies wurde über den Tag so schmerzhaft, dass ich schon schier verzweifelt war, da ich mir nicht zu helfen wusste. Ich überlegte hin und her, wie ich diese Situation mit den neuen Schuhen verbessern konnte. Glücklicherweise kam Jochen auf die Idee, dass ich meine Kompresse für das Gelenk anlegen könnte und somit für mehr “Dämpfung” sorgen könnte. Das war die Lösung! Seit ich diese anlegte, konnte ich mit weitaus weniger Schmerzen weiterlaufen.

    Ansonsten verlief der Tag relativ unspektakulär und die Szenerie ähnelte sich zum Vortag.
    Nur der Wind, der war heute extrem stark und nervig. Als wir am Shelter saßen, um Mittagspause zu machen, sahen wir einen Baum mit einem Durchmesser von circa 40 cm einfach umknicken. So was hatte ich noch nie erlebt!
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  • Tarzan im Shenandoah Nationalpark

    19. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 5 °C

    Man sollte meinen, nach einem Tag in der Stadt ist man erholt und kann am darauf folgenden Tag früh die Wanderung beginnen.

    Heute war es bei uns genau das Gegenteil. Am Vorabend haben wir ausgemacht, dass wir unser restliches Townfood zusammen mit einem Kaffee zum Frühstück essen. Leider war es jedoch so, dass wir beide sehr unruhig schliefen. Die ganze Nacht über hatte es extrem stark gewindet, wodurch es sehr kalt wurde. Außerdem war unser Zeltplatz nicht ganz ideal, auch wenn Jochen das Gegenteil behaupten würde, aber mir kam es so vor, als würden wir am Hang schlafen.
    Ich hatte die ganze Nacht zu kämpfen, dass ich nicht von meiner Luftmatratze rutschte.

    Aufgrund der kurzen Nacht hatten wir uns dann dazu entschieden, noch ein wenig länger zu schlafen und auf den Kaffee zu verzichten. Na ja, zumindest hatten wir noch Essen vom Vortag. Bei Jochen gab es Zimtschnecken und bei mir Bagels mit Blaubeeren und ein Kefirgetränk (ich hab gehört, dass Kefir ganz gut für die Darmflora sein soll😁). Außerdem gab es Zimtschnecken, Bananen und Äpfel.

    Die ersten Meilen im Shenandoah-Nationalpark unterschieden sich nicht wesentlich von den Meilen der letzten Tage. Es ging ein wenig bergauf und bergab, aber weniger als sonst. Der Trail war super zu begehen.

    Am Abend war das erste Highlight des Abschnitts zu sehen. Auf dem Gipfel des Black Rocks hatten wir eine wunderschöne Aussicht und allgemein war der Gipfel mit den Steinen wunderschön anzusehen.

    Außerdem konnten wir morgens unseren Abfall des Vortags bei zwei freundlichen jungen Damen abgeben, die im Auto übernachtet hatten. Um ehrlich zu sein, eigentlich ließ ich Ihnen keine Wahl! Ich ging an ihr Auto, klopfte an ihre Scheibe und wartete, bis sie die Tür öffneten. Ich muss schon zugeben, dass sie leicht verdutzt schauten, als ich sie fragte, ob sie unseren Abfall entgegennehmen würden. Beide stiegen aus und wir unterhielten uns kurz, während sie unseren Abfall entgegennahmen. Das nenne ich mal Trailmagic! 😊

    Mittags versuchte sich Jochen als Tarzan. Seit Beginn unserer Reise ist er von den Lianen fasziniert. Während einer kurzen Pause wollte er unbedingt mit einer Liane durch die Appalachen schwingen. 😂

    Zum Thema ultraleicht, Komfort und guter Schlaf.:

    Ich möchte nicht behaupten, dass es beim Fernwandern um jedes Gramm im Rucksack geht. Es ist allerdings nicht von der Hand zu weisen, dass der Spaß bei einer Wanderung steigt, desto leichter der Rucksack ist.

    Das ist auch der Grund, weshalb wir schon ein Jahr vor unserer Wanderung mit der Recherche im Bereich Ultraleicht Ausrüstung begonnen hatten.

    Im Gegensatz zu vorherigen Wanderungen wollten wir keine Kompromisse zugunsten günstigerer, aber schwerere Ausrüstung eingehen.

    Bei den Luftmatratzen hatten wir jedoch schnell festgestellt, dass eine normale Breite für einen gesunden Schlaf nicht ausreicht. Wir rutschten beim Probeschlafen ständig von der Matte, weshalb wir uns für eine breite respektive schwerere Matratze entschieden. Im Nachhinein war dies eine der besten Entscheidungen, die wir in puncto Ausrüstung getroffen hatten. Guter Schlaf ist einfach unglaublich wichtig, um am nächsten Tag fit genug zu sein, um 30 Meilen zu laufen. Ich selbst hatte bisher eine Phase von mehreren Nächten, in denen ich nicht mehr als 5 Stunden schlief. Die darauf folgenden Tage waren für mich einfach Horror und ich war einfach nur schlapp.

    Deswegen der ernst gemeinte Tipp: Achtet beim Kauf eurer Ausrüstung nicht ausschließlich aufs Gewicht, auch wenn ich dies vorab immer gepredigt hatte. Denkt immer an die Leitfrage: Was bringt euch wirklich weiter? Ne geile Isomatte auf jeden Fall!
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  • Langer Tag in Waynesboro

    18. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 6 °C

    Heute galt es möglichst früh wieder aus Waynesboro rauszukommen und nicht den Verlockungen der Zivilisation zu erliegen.

    Morgens gab es um 6:30 Uhr Pancakes mit Blaubeeren, die zwar super schmeckten, aber viel zu wenig für unsere hungernden Mägen waren. Während wir die Wäsche wuschen, mussten wir einige Bestellungen machen, wie zum Beispiel eine Regenhose für mich oder Schuhe für Jochen.
    Man sollte meinen, dies geht innerhalb einer halben Stunde, aber weit gefehlt! Wir saßen beide circa 2 Stunden an unseren Handys, bis wir unsere Bestellungen mit unterschiedlichen Zieladressen erledigt hatten.

    Mit geputzten Kochgeschirr, gereinigtem Wasserfilter und fertig gepackten Rucksack waren wir nun bereit für einen Besuch bei McDonald’s.

    Leider mussten wir anschließend noch Gaskartuschen besorgen, beim Post Office unsere Pakete abholen beziehungsweise weiterschicken und noch ein paar weitere Snacks, Pflaster, Sonnencreme etc. in einem Supermarkt einkaufen.

    Dem aufmerksamen Leser ist hierbei sicherlich nicht entgangen, dass es mal wieder spät wurde. Ein Angestellter des Hostels fuhr uns um circa 17:00 Uhr zurück zum Trail. Von dort aus kamen wir nur 3 Meilen weit, bis wir unser Zelt aufschlugen.

    Verrücktes vom Trail:
    In dem Hostel arbeiteten drei Angestellte. Einer davon schien mit Organisationsaufgaben und Fahrten betraut zu sein, und die anderen, so kam es uns vor, waren zuständig für die Reinigung des Hauses. Aus irgendeinem uns unbekannten Grund wurden wir von allen dreien ständig gefragt, ob und wann wir ein Shuttle bräuchten.

    Jochen wurde sogar angerufen, als wir gerade einkaufen waren. Als ich vor einem Haushaltswarengeschäft stand, fuhr ein anderer Angestellter zu mir her und fragte mich, ob er uns jetzt fahren sollte. Ich weiß nicht, ob dies von denen ein Running Gag war, aber es fühlte sich schon beinahe wie Belästigung an.
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  • Neue 💩geschichten vom Trail

    17. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute sind wir voller Vorfreude auf ein All-You-Can-Eat Buffet beim Chinesen in Waynesboro um 6 Uhr Tag gestartet. Der Plan war, möglichst viel Zeit dort zu verbringen, um möglichst viel zu essen.

    Die ersten Meilen gestalteten sich schwierig, da es nicht nur Berg aufwärtsging, sondern der Trail auch sehr steinig beziehungsweise mit Bouldern versehen war. Belohnt wurden wir allerdings mit einem herrlichen Sonnenaufgang! 😊

    Beim Abstieg kam es dann so, wie es kommen musste. Ich musste dringend meinem Bedürfnis nachgehen, obwohl ich nur noch ein paar Fetzen Klopapier hatte. Fast hätte es gereicht, aber leider nur fast. Dankenswerterweise half Jochen mir aus und gab mir von seinem Klopapier ab. Da wusste ich noch nicht, dass er diese Entscheidung noch sehr bereuen würde.
    Ich war ihm aber unglaublich dankbar, wieder einmal hatte er mir meinen Arsch gerettet. 😂😂

    Nachmittags rannte Jochen mir entgegen, als würde es um sein Leben gehen. Ich dachte, er hätte einen Bären oder ein anderes gefährliches Tier gesehen. Allerdings rannte er den Trail nur zurück, um sein vorher ausgeliehenes Klopapier zurückzubekommen. Er grub schon ein Loch, hatte dann aber bemerkt, dass ich das Klopapier hatte. Völlig verzweifelt schreite er durch den Wald, und als er mich erblickte, las ich die pure Verzweiflung in seinem Gesicht. Er nahm schnell das Klopapier entgegen und sprintete zurück zu seinem Loch, um sein Geschäft zu verrichten.
    Puh, gerade rechtzeitig noch gut gegangen! 😉😁

    Abends wurden wir am Rockfish Gap von einem Mitarbeiter des Stanimals Hostels abgeholt. Nach dem Check-in ging es direkt zum Chinesen. Nach etwa 2 Stunden war mein Bauch voll und mir war schlecht. Ich hatte mal wieder zu viel gegessen und die Kontrolle über mich verloren. Als Jochen seinen letzten Becher Eis genoss, lag ich draußen auf der Bank und musste mich beherrschen, mich nicht zu übergeben. Als wir zum Hostel zurückliefen, war es schon spät. Bevor wir jedoch schlafen konnten, luden uns die Besitzer des Hostels zu einem kleinen Plausch am Lagerfeuer ein.
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  • Sonne gut, alles gut..

    16. mars 2024, Forente stater ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute ging es nach dem morgendlichen Frühsport (ca. 800 Höhenmetern innerhalb von wenigen Meilen) den ganzen Tag über einen Bergkamm mit mehreren exponierten Stellen. Der wunderbare Ausblick zusammen mit dem herrlichen Sonnenschein bot uns den ganzen Tag über ein wunderschönes Bild.

    Unsere Mittagspause legten wir an einem kleinen Bach ein. Da es dort so schön war, vergasen wir mal wieder die Zeit, weshalb wir gegen Abend hin wieder sehr stramm wandern mussten, aber nicht ohne die schöne Aussicht und den Sonnenuntergang zu beobachten.

    Abends trafen wir „Thirsty“, den wir seit Georgia nicht mehr gesehen hatten. Er schien sich nicht besonders zu freuen, uns zu sehen und wirkte ein wenig frustriert. Vielleicht weil er in letzter Zeit alleine unterwegs ist?

    Das Abendessen genossen wir im Zelt, da das Shelter leider voll war.
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  • Endlich die 30 Meilen geknackt!

    15. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute haben wir endlich die 30 Meilen am Tag geschafft. Zuvor waren es immer nur „29 irgendetwas“. Im Schnitt haben wir nun knapp unter 20 Meilen pro Tag zurückgelegt. Gemessen an unserem ursprünglichen Plan ist das leider etwas enttäuschend, bietet dennoch Grund zur Freude, wenn man bedenkt, welche Startschwierigkeiten wir beziehungsweise eher ich hatte. Aus diesem Grund freuen Jochen und ich uns sehr, endlich die 30 Meilen auf dem AT geschafft zu haben.

    An diesem Tag hatten wir abends etwas Regen. Ansonsten hatte es den ganzen Tag über angenehme Temperaturen und Trail bot ideale Voraussetzungen, um die 30 Meilen zu schaffen.

    Besonders erfreulich ist, dass der Frühling so langsam sichtbar wird. Nach über einem Monat im Wald ohne irgendwelche bunte Farben ist es schön, die ersten Blüten anzuschauen. Hin und wieder sehen wir sogar Osterglocken. Wie die dort hinkommen, ist mir allerdings rätselhaft.

    Seit gestern haben Jochen und ich Hörbücher für uns entdeckt. Wir beide hören gerade das Hörbuch zu „Die Säulen der Erde“. Das bietet nicht nur Unterhaltung auf dem Trail, sondern in den Pausen auch die Möglichkeit, über die Handlung zu sprechen. Das macht viel mehr Spaß als ich dachte.
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  • Die große Waschung. J & P Edition.

    14. mars 2024, Forente stater ⋅ 🌙 6 °C

    Nachdem uns “Hawaii” morgens mal wieder mit einem “Oha” begrüßt hatte, sind wir bei Dämmerung losgelaufen. Den Vormittag über ging es abwechselnd bergauf und bergab in wunderschönen Wäldern, die uns an Kalifornien respektive dem Pacific Crest Trail erinnerten. Mit guter Musik und in Erinnerungen schwelgend ging dieser sehr schnell vorbei.

    Für unsere Mittagspause wählten wir ein sonniges Plätzchen an einem größeren Fluss neben ein paar Anglern aus.
    Jochen und ich waren uns einig, dass es bisher die schönste Pause war. Wir konnten dort unsere Füße (und andere Körperteile) waschen und lauschten dem Blubbern des Wassers, während wir unser Frühstück/Mittagessen zu uns nahmen. Es war wie im Urlaub! 😊

    Nach gefühlt viel zu kurzen 2 Stunden ging es weiter durch märchenhafte Wälder bis zum
    „Apple Orchard Mountain“. Bis wir den schönen Ausblick von dort oben genießen konnten, mussten wir allerdings neun Meilen bergauf gehen.

    Beim Aufstieg dämmerte es schon leicht, sodass wir vom Bergkamm aus den wunderschönen Sonnenuntergang beobachten konnten.

    Da wir an diesem Abend mit einem „trockenen Camp“, d. h. ein Zeltplatz ohne Wasser gerechnet hatten, aßen wir unser Essen direkt an einer Wasserquelle und nicht im Camp.
    Nach etwa einer Meile schlugen wir unser Zelt auf und mussten die Nacht über mit einem schrägen Untergrund zurechtkommen, was mit den „rutschigen“ Oberflächen der Isomatte und des Schlafsacks gar nicht mal so einfach ist.

    Heute gibts mal ein paar Gedanken von mir:
    Gerade laufe ich bei schönstem Wetter und bei besten Trail-Bedingungen mit Superlaune. Ich genieße es, auf dem Bergkamm im Sonnenschein zu „cruisen“. Das mag jetzt sehr pathetisch klingen, aber ich genieße wirklich jede Minute und bin unglaublich glücklich und dankbar dafür, dass ich dieses Wanderprojekt angehen kann.

    Allerdings muss ich gestehen, dass ich noch vor einer Woche ernsthafte Abbruchgedanken hatte. Es kam in letzter Zeit sehr viel zusammen. Schmerzen und Wehwehchen an jeder Stelle meines Körpers. Heimweh und das Gefühl, Familie, Freunde und meinen Alltag zu vermissen. Vor allem die Annehmlichkeiten des alltäglichen Lebens und Zeit zur Erholung zu haben. Dazu kam noch schlechtes Wetter, eine blöde Situation, bei der wir total klatschnass keinen Platz im Shelter bekommen hatten und Ausrüstung, auf die kein Verlass ist oder nach einem Tag Nutzung kaputt ging.

    Das sind alles Faktoren, die einzeln betrachtet nicht schlimm sind. Alle zusammen stellten für mich allerdings eine sehr starke psychische Belastung dar. Ohne einen Freund wie Jochen wäre ich sicherlich an einen Punkt gekommen, an dem ich abgebrochen hätte.

    Dazu gehört aber auch, dass man die schönen Zeiten auf dem Trail nur deshalb so besonders zu schätzen weiß und genießen kann, weil man eben solche negativen Erfahrungen zwangsläufig bei einer Fernwanderung macht. Hier geht es nicht nur um gutes Wetter oder einen steinfreien Trail, sondern auch um ganz simple Dinge wie einen frisch aufgebrühten Kaffee, den man bestenfalls in aller Ruhe morgens in einem Hostel trinken kann.

    Ich hoffe sehr, dass ich mir diese Gedanken in Erinnerung rufen kann, sollte ich wieder über einen Abbruch nachdenken. Es sind halt eben doch die kleinen Dinge auf dem Trail, die einem eine Riesenfreude bereiten! Selbstverständlich neben der Natur, den Sonnenauf- und untergängen und den herrlichen Ausblicken.
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  • Kurzes Update (aktualisiert 27.03.)

    13. mars 2024, Forente stater ⋅ ⛅ 7 °C

    Gestern war ein besonderer Tag für mich!

    1/3 des ATs sind geschafft! Ich bin endlich weiter als 2022!

    Auf dem MacAfee Knob (Felsen) hatte ich damals entschieden, meine Wanderung zu beenden.

    Tschüssle! Ich muss weiterlaufen. 😂

    P.S. weitere Beiträge folgen!

    Ergänzung:

    Erschöpft vom Vortag ließen wir es heute gemütlich angehen. Nach mehrmaligen Snooze Phasen wurden wir von einem „oh ha„ geweckt.

    Wie sich am Abend herausstellte, war das „Hawaii“, der unser Zelt gesehen hatte. Ursprünglich war der Plan früh aufzustehen, um zu vermeiden, dass wir an unserem „illegalen“ Spot entdeckt werden. Die mehrmaligen Snooze-Phasen und das ausgiebige Frühstück verhinderten dies allerdings.

    Zum Frühstück gab es Baubeermuffins, Bananen, Äpfel, Kefir, Tortillas, Erdnussbutter mit Schokolade und Kaffee. Es war ein Festmahl auf dem Trail!

    Mit vollen Bäuchen und bei bester Laune sind wir in einen wunderschönen Wandertag gestartet. Nach etwa 30 Minuten erreichten wir die 1/3 Marke des ATs. Dort habe ich schnell Beiträge bei FindPenguins und Instagram gepostet, um dies gebührend zu feiern.

    Nach der 1/3 Marke verlief der Trail über schöne Hügellandschaften in einer besiedelten Gegend mit vielen traumhaften Häusern und einer tollen Aussicht.

    Anschließend ging es über 5 Meilen auf einen Bergkamm. Dort oben angekommen, haben wir am Shelter die erste Vesperpause eingelegt. Wir waren schwer wie vollgepackte Esel, weil wir so viel Essen in Daleville eingekauft hatten. Dies musste erst mal versorgt werden, damit wir für die kommenden Meilen leichter waren.

    Dort hatten wir unser zweites Festmahl. Die Pause haben wir gemeinsam mit Tageswanderern verbracht. Unter anderem waren zwei ältere Herren dort, von denen einer schon den AT gewandert ist. Er hat uns versichert, dass wir es bis nach Main schaffen würden. Der andere Herr bot uns an, unseren Abfall entgegenzunehmen. Die Freude darüber war unglaublich groß, da wir in Daleville vergessen hatten, einen Großteil unseres Abfalls der Vortage zu entsorgen. Es waren mindestens pro Person 150 g. Auch wenn es komisch klingen mag. Das löste in uns pure Glücksgefühle aus. Es war quasi Trail Magic für uns.

    Bei bester Laune ging es den ganzen Tag auf wunderbaren Trails auf dem Bergkamm in Richtung Norden. Im Vergleich zu den Vortagen lagen kaum Steine, Wurzeln oder Blätter auf dem Trail und man konnte beim Wandern in Gedanken versinken und die Aussicht genießen, ohne ein Stolpern zu riskieren. Das ist relativ selten auf dem AT. Meistens verbringt man den ganzen Tag damit, auf den Boden zu schauen. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass man sich aufgrund einer Wurzel oder einens Steins etc. verletzt.

    Die gute Laune wurde durch herrlichstes Wetter befeuert. In der Sonne hatte es kuschelige 22 °C. Nach teilweise stark verregneten Tagen genießt man jeden Sonnenstrahl auf der Haut! Gegen Abend haben wir wieder eine Runde Black Stories gespielt, wodurch die Zeit recht schnell vorbeiging.

    Nach etwa 18 Meilen hatten wir beschlossen, vorzeitig in ein Shelter zu gehen, um wieder in unseren normalen Rhythmus zu kommen. D. h. morgens um 5:00 Uhr aufstehen beziehungsweise aufwachen und spätestens um 6:00 Uhr loslaufen.

    An diesem Shelter angekommen, stellte sich Ernüchterung ein, da dort ein Wanderer mit einem Hund war und dieser Jochen so sehr erschreckte, dass er sich sehr unwohl fühlte. Schließlich beschlossen wir dort Wasser zu fassen und bis zu einem nächstgelegenen Zeltplatz zu laufen.

    Nachdem wir dort eine nette Unterhaltung mit Hawaii führten, ging es für 0,1 Meilen bergauf bis zu einem wunderschönen Campingplatz unterhalb eines Baumes. Wie an diesem Tag üblich, gab es wieder ein großartiges Festmahl, bei dem ich Andi und Julia angerufen hatte. Den Tag über musste ich viel über meine Jugend nachdenken und ich wollte unbedingt noch ein paar Details von Andi zu alten Geschichten erfragen.

    Um 22:00 Uhr kam ich endlich, nachdem ich mich gedehnt und mit unterschiedlichen Salben eingecremt hatte, in meinen Schlafsack.

    Kleine Kackgeschichte am Rande:
    In Daleville stellte ich fest, dass ich für die anvisierten fünf Tage bis nach Waynesboro vermutlich zu wenig Klopapier einkalkuliert hatte. Leider gab es im dortigen Supermarkt keine einzelnen Rollen zu kaufen. Es gab lediglich eine Viererpackung für über fünf Dollar. Dem Schwaben in mir standen alle Haare zu Berge. Wer bezahlt denn bitte für „eine“ Klopapier-Rolle fünf Dollar? Ich entschied mich, dieses riskante Vorhaben anzugehen. Mein Plan, die sonst üblichen zwei Sitzungen am Tag auf eine Sitzung zu begrenzen und hoffen, dass kein Nutella-Schiss dabei ist. Bitte drückt mir die Daumen!
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  • Was für ein toller Tag!

    12. mars 2024, Forente stater ⋅ 🌙 4 °C

    Heute sind wir nach einer viel zu kurzen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück vom „Four Pines Hostel“ in einen super Tag gestartet. Zum Frühstück gab es Tortillas mit Erdnussbutter und richtigem Kaffee.

    In diesem Hostel hatten wir die Nacht zusammen mit Kim und Zack verbracht, die sich leider beide am Vortag verletzt hatten. Mit den beiden hatten wir schon die zwei Nächte zuvor in den Sheltern übernachtet.

    Als erster Programmpunkt stand der McAfee Knob auf der Tagesordnung. Das war einer der letzten Aussichtspunkte von meinem AT-Versuch 2022. Jochen freute sich schon mehrere Tage darauf, da man einen wunderschönen Ausblick hat und der Felsvorsprung ein Wahrzeichen des ATs ist. Nachdem wir dort Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven geschossen und ein paar Riegel eingeworfen hatten, ging es weiter zu den Tinker Cliffs. Das ist eine Felsformation, die meines Erachtens viel schöner als der McAfee Knob ist!

    Nachmittags wurde es ein wenig stressig, da wir noch vor 18:00 Uhr in Daleville sein mussten. Dort warteten Pakete mit Jochens Schuhe und Essen auf uns.

    Trotz des Zeitdrucks konnten wir die Wanderung und die Aussicht auf das Tal genießen und hatten es rechtzeitig zu dem Outfitter geschafft, der unsere Pakete lagerte.

    Gestärkt mit Burgen von Wendys sind wir anschließend für die kommenden vier Tage Essen einkaufen gegangen. Leider war es zu viel, sodass wir die nächsten Tage mit einem extrem schweren Rucksack leben mussten.
    Na ja, zumindest hatten wir Nutella, Erdnussbutter und 500 g Käse für die kommenden Tage dabei.

    Das Besondere an diesem Tag war vor allem, dass ich damals bei meinem ersten Versuch, den AT zu wandern, dort abgebrochen hatte. Ich musste mir schon ein, zwei Tränen verdrücken, als ich die ersten mir unbekannten Meter gegangen bin.

    Nach etwa 0,5 Meilen war es auch schon rum mit der sentimentalen Stimmung. Es war schon 23:00 Uhr und wir brauchten dringend einen Campingplatz. Unter einem Baum fanden wir einen richtig schönen Platz für unser Zelt. Blöd war nur, dass dieser wunderschöne Platz in einem Korridor war, in dem man nicht zelten durfte. Das war uns nach diesem ereignisreichen Tag allerdings egal. Selbst die vierspurige Autobahn wenige Meter nebenan konnte uns nicht davon abhalten, innerhalb von wenigen Minuten einzuschlafen.
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  • Next Level Shi.. ähm Trail

    11. mars 2024, Forente stater ⋅ 🌙 8 °C

    Steinig ging es auch heute weiter, auch wenn man diese vor lauter Blätter nicht sah. Diese Kombination prägte den Trail auf dem Bergkamm den ganzen Tag über. Ein Wunder, dass ich hier nicht umgeknickt bin! 😂

    Trotz des rauen Trails konnten wir unsere Blicke weg vom Boden in die Ferne richten und genossen sehr, was wir sahen!

    Nachdem wir über des Drachens Rücken und Maul (Dragons Tooth) ins Tal abgestiegen sind, landeten wir nach etwa 29 Meilen im Four Pines Hostel. Nach meiner letzten Erfahrung in 2022 wollte ich eigentlich nicht mehr in diese überfüllte Redneck-Hölle zurück. Dieses Mal war es aber superangenehm. Zusammen mit Kim und Nodac unterhielten wir uns bei Tetrapak-Rotwein mit heißer Schoki bis spät in die Nacht.
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  • Dieser Weg, wird kein leichter sein …ste

    10. mars 2024, Forente stater ⋅ 🌬 2 °C

    Nach dem nervenaufreibenden Vortag ließen wir es heute langsam angehen und starteten erst gegen 11 Uhr unsere 15-Meilen-Wanderung zum Laurel Creek Shelter.

    Der Weg dorthin war sprichwörtlich steinig und dementsprechend anstrengend. Da kam uns die Mittagspause an einem Shelter mit einem bequemen „Bänkchen“ gerade recht. Zur Abwechslung war es zur Pause schön warm. Ansonsten war es den ganzen Tag über sehr kalt.

    Gestärkt von der Pause konnte Jochen eine potenzielle Gefahr für andere Wandernde beseitigen. 💪😁

    Abends am Shelter unterhielten wir uns nett mit Kim und Nodac. Zwei Sectionhiker, die in der letzten Nacht im gleichen Shelter wie wir übernachtet hatten. Kim hatte sich an dem Tag leider am Sprunggelenk verletzt, weshalb ich ihr Voltaren und meine Sprunggelenkstütze gab - in der Hoffnung, dass ich sie nicht mehr benötigen würde.
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  • Blöd gelaufen … 💩

    9. mars 2024, Forente stater ⋅ 🌧 11 °C

    Nach einem hektischen Zero-Tag in Pearisburg ging es heute um 12 Uhr zurück zum Trail. Die Bedingung für den Ruhetag war, dass wir heute noch 20 Meilen zu einem Shelter wandern. Da für heute Regen angesagt war, war ich froh, gestern eine günstige Regenhose und Regenjacke (Frogg Toggs) gekauft zu haben, da meine Regenkleidung alles andere als zuverlässig war.

    Dazu musste ich 6 Meilen zu Walmart trampen. Die Frau, die mich mitnahm, fuhr mich sogar wieder zurück. Dafür musste ich für sie tanken. Sie wollte nicht aus dem Auto steigen, weil es ihr zu kalt war. 😄

    Trotz Regen hatten wir super Laune. Wir „spielten“ Black Stories und die Zeit zum Shelter verging wie im Flug.

    Leider verging uns schnell die gute Laune, als wir um 21 Uhr bei strömendem Regen völlig durchnässt am Shelter ankamen. Eine größere Gruppe von etwa 30 bis 40 Personen kampierte am Shelter und es schien voll zu sein. Eine Aufsichtsperson kam uns direkt entgegen, als wir auf das Shelter zuliefen. Er meinte, dass dort Leute übernachten würden und wir vermutlich keinen Platz mehr hätten.
    Als wir reinschauten, sahen wir allerdings keine schlafenden Menschen dort. Das Shelter war voll mit Rucksäcken und Kochgeschirr. Anstatt uns dort einen Platz freizumachen, wurden wir weggeschickt. Leider realisierten wir erst später, dass das Shelter nur als Lagerort und Küche diente. Sehr ärgerlich! Vor allem, wenn man bedenkt, dass größere Gruppen mit mehr als 10 Leuten auf dem AT nicht erlaubt sind und ein Shelter als Küche zu benutzen sowieso nicht! (Wegen den Bären 🐻)

    Diese bittere Pille mussten wir schlucken und noch weitere 5 Meilen zum Baley Gap Shelter wandern.

    Halb verfrorenen kamen wir dort um 23 Uhr an und es gab gerade noch Platz für uns beide. Zum Abendessen gab es „Salzstängele in Brezelform“ und Käse.

    Geschlafen habe ich neben einem (vermutlich) Obdachlosen, der wohl schon mehrere Tage dort am Shelter verbrachte. Der roch schlimmer als ich - unglaublich! (Was Andi sicherlich bezweifelt 😂)
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  • Was für ne Aussicht!

    7. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 10 °C

    Das Zwischen dem Jenny Knob Shelter und Pearisburg sind es etwa 32 Meilen. Mit Aussicht auf ein chinesisches all-you-can-eat Restaurant galt es diese heute möglichst schnell zu bewältigen, um genügend Zeit am Büfett zu verbringen.

    Da kam uns ein „blue blaze“ Trail gerade recht. In der Regel werden auf dem Appalachian Trail Wege zu Sheltern, Wasser oder alternativen Routen mit blauen Strichen markiert.
    So auch der „Ribble Trail“. Mit diesem sehr steilen Trail sparten wir uns insgesamt 4 Meilen. Ein Shelter und alte Wegmarkierungen ließen uns vermuten, dass der AT ursprünglich auf dem Ribble Trail verlief. Von dem Shelter blieb allerdings nicht viel übrig. Vielleicht auch deswegen, weil dort vor vielen Jahren ein Pärchen nachts erschossen wurde.

    Nachmittags hatten wir die schönste Aussicht bei herrlichstem Sonnenschein. Nach einem Bild auf dem Angel‘s Rest Rock gings steil bergabwärts nach Pearisburg. Geschafft! Am Trailhead ließen wir uns vom Hostel abholen und nach dem Check-in ging es direkt zum chinesischen Buffet. Was für ein Tag!
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  • L-K-W ?!

    6. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 12 °C

    In der Nacht hatten wir wieder jede Menge Kondenswasser im Zelt. Mein Schlafsack war klatschnass. Ich vermute, dass ich wohl sehr stark geschwitzt hatte. Vermutlich lag das an der riesigen Mahlzeit, kurz bevor ich schlafen ging oder an den 0,5 l Kamillentee, den ich nach dem Essen getrunken hatte. On top durften wir unser Zelt im Regen abbauen. So stellt man sich einen Start in den Tag vor! 😄

    Mit nassem Schlafsack und Zelt im Gepäck durften wir voller Vorfreude auf ein warmes Frühstück im “Brushy Mountain Outpost“ uns durch den Regen kämpfen. Nach sieben kurzweiligen Meilen kamen wir dort nass bis auf die Knochen an. Bei dem „Sauhundswetter“ blieb es natürlich nicht nur bei einem kurzen Frühstück. Es ist mal wieder eskaliert und wir blieben bis zum Mittagessen. Für mich gab es ganz klassisch um 10 Uhr noch nen Cheeseburger mit Pommes. Jochen gönnte sich den „Brushy Mountain Burger“ - die Spezialität des Hauses. Ein Cheeseburger mit einer riesigen (ca. 6 cm) Scheibe „Bologna“ oder so ähnlich, was wie sich herausstellte, Fleischkäse ist. Laut Jochen schmeckte die amerikanische Version einzeln ganz gut, aber die Kombination mit einem klassischen Burger war wohl nicht so toll.

    Nach fast 3 Stunden in diesem typisch amerikanischen Laden sind wir noch 12 Meilen zum Jenny Knob Shelter gewandert. Mit 19 Meilen war es kein großartiger Tag, aber wir durften zum einen die 600 Meilen-Marke gebührend feiern und zum anderen hatten wir so die Gelegenheit, unseren Zelt, Schlafsack und vor allem unsere Kleidung im Shelter zu trocknen.
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  • Leg Day

    5. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 19 °C

    Der heutige Tag bot landschaftlich eine abwechslungsreiche Szenerie. Den Tag über liefen wir über Felder und Wiesen, kamen durch Wälder, mussten uns über steinige Bergkämme kämpfen und durften den herrlichen Duft im Rhododendron-Tunnel genießen.

    Allgemein war es aber ein sehr anstrengender Tag, der sehr strapaziös für unsere Füße war. Auf dem steinigen Weg fiel das Wandern deutlich schwerer im Vergleich zu den letzten Tagen. Gefühlt war es mehr „Boulderhopping“ als Wandern.

    Zum Glück durften wir an diesem Tag unsere Füße in eiskaltem Wasser baden. Bei einem größeren Fluss gab es keine andere Möglichkeit, als ihn zu furten.
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  • Pizza am Morgen vertreibt Kummer und Sor

    4. mars 2024, Forente stater ⋅ ⛅ 5 °C

    Nach einem gemütlichen Pizza-Frühstück wartete auf uns ein abwechslungsreicher Tag. Bei einem wunderschönen Sonnenaufgang sind wir den halben Morgen auf einem Bergkamm auf-und abgelaufen, liefen durch Rhododendren-Wälder durch und legten eine kurze Pause an einer alten Siedler-Schule ein. In dieser hatte ich vor zwei Jahren übernachtet.

    Nach weiteren 6 Meilen nutzten wir zwei Tankstellen, um unsere Bäuche vollzuschlagen und weitere Nahrungsmittel für die kommenden Tage einzukaufen. Dort wurden wir von einem Mann, der sich für unsere Wanderung sehr interessierte, beinahe belästigt. Während den 2 Stunden, die wir dort waren, wollte er mehrere Fotos mit uns machen und fragte uns ständig aus. Daher war die Pause weniger entspannt, als wir erhofften. Zumindest haben wir von ihm leckeren Käse bekommen. 😁

    Trailmagic hatten wir auch von Zeb bekommen, der uns an diesem Tag entgegenkam, da er „Slackpacking“ machte. Ihn werden wir nun vermutlich nicht mehr sehen, da er für eine Woche seine Familie besuchen geht.

    Abends sind wir entspannt über Wiesen und Felder zu unserem Camp gelaufen.

    Insgesamt war es ein toller Tag mit herrlicher Landschaft und super Gesprächen über unsere Arbeit, Politik und gesellschaftliche Probleme.
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  • Von der Sonne verwöhnt.

    3. mars 2024 ⋅ ☀️ 10 °C

    Nach dem wunderschönen Tag auf Mount Rogers ging es direkt mit einem sonnigen Tag weiter. Der Schock vom Vortag hatte ich überwunden und mein Sprunggelenk war nur wenig geschwollen. Beste Voraussetzungen für einen super Tag, … der noch besser wurde, als wir uns hätten je erträumen können!

    Mit Zeb sind wir vormittags gemeinsam zum Trimpi Shelter gewandert und hatten uns währenddessen über leckeres amerikanisches Essen und amerikanische Geschichte unterhalten. Während der kurzweiligen Pause hatten wir Gelegenheit, unsere nassgewordenen Sachen von der Nacht zu trocknen. Da ich am Vorabend aufgrund des „Unfalls“ schlecht gehen konnte, mussten wir bei der nächsten Gelegenheit übernachten, die sich uns bot. Im Tal neben einem Fluss … da waren Nebel und Kondenswasser vorprogrammiert.

    Na ja, wir konnten unsere Sachen zumindest wieder in der Sonne trocknen.

    Nach 22,8 Meilen kamen wir an diesem wunderschönen Tag am Partnership Shelter an. Neben den warmen Duschen, die bei uns ausgeschaltet waren, ist dieses Shelter dafür bekannt, dass ein Restaurant Essen ans Shelter liefert. Ein Anruf und bäääm saßen wir mit Burgern, Pommes und Pizza im Shelter. Was für ein Abend!
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  • Es geht bergauf!

    2. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 7 °C

    Das auf über 5.730 Fuß erhofften wir uns auf Mount Rogers schöne Ausblicke in die Ferne und auf die Grayson Highlands. Die Sonne ließ an diesem Tag jedoch lange auf sich warten. Im Nebel und bei mystischer Stimmung haben wir uns nicht nur in Richtung des Gipfels, sondern auch zur 500 Meilenmarke aufgemacht. Der Tag war gespickt mit Highlights! 😊

    Da Samstag war und Mount Rogers als höchster Berg im US-Bundesstaat Virginia sehr beliebt bei Touristen und Wandernden ist, haben wir seit langem mal wieder viele Menschen auf dem Trail getroffen. Unter anderem „Bright Eyes“, die mit ihrem Hund den „International Appalachian Trail“ wandert. Quasi eine um Kanada erweiterte Version des ATs. Es war super interessant, mit ihr zu sprechen, da sie schon die Abschnitte gewandert ist, die vor uns liegen.

    Gerade rechtzeitig öffnete sich der Himmel zu grandioser Aussicht und herrlichem Sonnenschein. Happy 500! 🥳

    Na ja, ein Wermutstropfen gab es noch. 😕

    Seit Damaskus bin ich ohne meine Schiene gewandert. Als ich zu lässig und unachtsam den Berg hinunter geschlendert bin, kam es zum erneuten Unglück. Ich bin auf einer im Laub versteckten Wurzel umgeknickt. Mit dem rechten Fuß - nicht schon wieder! Dieses Mal tat es verdammt weh, aber es fühlte sich irgendwie anders an. Ich hatte den Eindruck, dass es zwar sehr schmerzhaft war, aber nicht mehr kaputt ging, als ohnehin bereits kaputt war. Klingt komisch, ist aber so.
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  • Extrem- oder Schönwetter-Wanderer?

    1. mars 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 3 °C

    Was gibt es zu erzählen?

    Nach den äußerst ernüchternden 6 Meilen vom Vortag sind wir heute grandiose 10 Meilen weitergekommen. 😄

    Bei sehr starkem Wind und dauerhaften Regen konnten wir der Verlockung, den Tag in einem Shelter zu verbringen, nicht widerstehen.

    Am Ende des Tages waren wir äußerst dankbar, im Shelter geblieben zu sein. Der Wind wurde gegen Abend immer stärker und wehte sogar lose Äste von den Bäumen, was man als Wanderer ohne passend Kopfschutz nicht ganz so geil findet. 😁

    Am Folgetag erzählte uns Zeb, dass er keine andere Möglichkeit sah, als in einem Klohäuschen bei einem Wanderparkplatz zu übernachten. Er hatte keine Chance, sein Zelt bei dem starken Wind aufzubauen und legte sich mit Isomatte und Schlafsack neben die Schüssel. Die Verzweiflung, die er in diesem Moment gefühlt haben muss, kann ich nur erahnen.

    Ich war einen Tag, nachdem er dort übernachtet hatte, selbst in dieser öffentlichen Toilette um abzuwägen, ob sie meinem Stuhlgang würdig ist. Ich weiß noch genau, wie sehr ich angeekelt war und unverrichteter Dinge diese Örtlichkeit schnellstmöglich verlassen hatte … Armer Bub, der Zeb!
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  • Test bestanden?!

    29. februar 2024, Forente stater ⋅ ☀️ 7 °C

    Aufgrund des Zeitdrucks und getrieben von den Meilen haben wir uns von „Crazy Larry“ an diesem besonderen Tag (den es nur alle vier Jahre gibt) verabschiedet. Er sprach uns am Vortag an und hatte uns angeboten, bei ihm zu übernachten. Nach anfänglicher Skepsis hatten wir sein Angebot gerne angenommen.

    Nach einem Testfrühstück ohne besondere Auswirkungen traute ich meinem Magen zu, die kommenden 8 Meilen zum nächstgelegenen Shelter zu meistern. Bepackt mit Gurke und einem Sub aus dem Subway ging es hoffnungsvoll „back on trail“.

    Leider kam die Ernüchterung schnell. Mit insgesamt 5,8 Meilen und 6 „Catholes“ endete die Tagesetappe im Zelt bei strömenden Regen.

    Positiv denkende Menschen würden in dieser Situation wohl davon ausgehen, dass es am nächsten Tag nur besser werden kann. Oder?
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  • Jochen setzt mich auf Diät!

    28. februar 2024, Forente stater ⋅ 🌙 2 °C

    Schon die Tage vor Damaskus ging es mir leider nicht gut. Mein Magen akzeptierte nur noch unter heftigen Protest die großen Portionen, die wir in Atlanta vorbereitet hatten.

    Nach dem Essen hatte ich mit Magenkrämpfen, Schwindel und mit meinem Kreislauf zu kämpfen. In Damaskus war es so heftig, dass ich kaum noch was essen konnte, geschweige denn mich auf den Beinen halten. Leider kam ich deshalb nicht um einen Arztbesuch herum. Die Diagnose lautete: Irgendeine Virusinfektion (Norovirus) und Dehydrierung.

    Ich denke, es war wohl nichts von beidem, aber nach einem weiteren Kreislaufzusammenbruch vor Ort wollte ich nur noch aus dem Gebäude raus und an die frische Luft.

    Jochen, der sehr besorgt um meinen Zustand war, nahm die Therapie-Empfehlung des Arztes sehr ernst. Er notierte sich: „Ausschließlich pflanzliche Lebensmittel und mindestens 5 Gatorade (Getränk mit Elektrolyten)“.

    Ab dem Zeitpunkt gab es für mich ausschließlich Obst, Gemüse und Gatorade mit zwei Ausnahmen. Glücklicherweise konnte ich noch Salzstangen mit Cola für mich rausholen. Vielleicht war er dazu bereit, weil er sich dort mit unglaublich geilem Essen den Magen vollgeschlagen hat. 😂

    Ich bin Jochen für seine Fürsorge unglaublich dankbar! Ich hätte nicht besser versorgt werden können! Vielen Dank Jochen! -> Ohne Sam wäre Frodo niemals nach Mordor gekommen. 😊

    P.S. Kamillentee musste ich auch trinken. 🤢
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  • Endlich neue Schuhe!

    27. februar 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 15 °C

    Mit Erreichen von Damaskus (nicht in Syrien) haben wir an diesem Tag einen weiteren US-Bundesstaat hinter uns gelassen. Vor uns liegen nun 544 Meilen in Virginia! 🥳

    In Damaskus gab es direkt erst mal neue Schuhe! Da mir die alten Trailrunner mit der Sprunggelenksschiene zu eng waren, freute ich mich besonders auf die etwas größeren neuen Schuhe. Insgesamt bekam ich in den alten 6 Blasen. 😒Les mer