Südliches Afrika

April - June 2017
A 78-day adventure by Anja und Read more
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  • Day 11

    Daily Facts - Roibostee kommt aus SA

    April 15, 2017 in South Africa ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach der bisher gefühlt frostigsten Nacht (wir haben jetzt wirklich alle unsere Schichten ausgepackt….inklusive Mütze…naja, bei Flo´s neuer Frisur kein Wunder ;-)) genossen wir das ausgiebige Frühstück in der Sonne und die heisse Dusche.

    Heute stand Fahren auf dem Plan, irgendwann wollen wir ja noch nach Namibia kommen und ausserdem soll es im Norden wärmer werden. Als Zwischenstopp gab es einen Rooibostee in einem netten Teehaus mitten in einer Rooibosanbaugegend. Und zu unserer Überraschung gab es in dem Bistro gegenüber der Tankstelle ein super gutes Mittagessen.

    Die Nacht werden wir in einer kleinen Lodge bei der Hauptstrasse verbringen….aktuell wirkt es so, als würde die Nacht wärmer. Wär auch super, damit die Wäsche trocknet.
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  • Day 12

    Namibia ist geplant

    April 16, 2017 in South Africa ⋅ ⛅ 14 °C

    Unsere kleine Lodge an der Hauptstrasse hat sich als absoluter Glückstreffer erwiesen….einfach nur praktisch. Wir konnten Wäsche umsonst waschen und der Hausherr hat uns in zwei Stunden unsere Namibia Route mit allen kleinen Details erklärt! Alternativ hätten wir daheim vor Abreise einen Großteil unseres Budgets bei einer der vielen Agenturen für die gleichen Infos lassen können ;-)

    Aber auch so war es spannend von dem Ehepaar zu erfahren, was sie zur aktuellen Politik des Landes sagen, ihre Meinung zu hören, warum sich nichts ändert und zu sehen, wie sie sich für die Armen ihres Dorfes einsetzen. Als Beispiel: die Regierung hat so etwas wie Sozialhäuser gebaut, aber diese haben keine Toiletten, oder Waschmöglichkeiten. In vielen anderen Städten von Südafrika sind die Sozialhäuser grösser, aber in dieser Gemeinde scheint das Geld woanders hin geflossen zu sein. Deshalb setzen sie sich derzeit dafür ein, den zuständigen Minister herkommen zu lassen, damit er es sich anschaut.
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  • Day 13

    Port Nolloth - der Diamanttaucher

    April 17, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 22 °C

    Sowohl der Nordwesten von Südafrika, als auch Südwesten von Namibia sind Diamentenregionen und Port Nolloth war und ist noch so eine Diamentenstadt/ -dorf. Am Ostermontag wirkte sie noch gespenstiger als sonst und wir wurden von einer heissen Brise vom Meer her empfangen (yippie, endlich kurze Hosen! :D). Im privaten Museum erzählte uns ein ehemaliger Diamantentaucher von seinen Abenteuern und seinem Leben. Sie haben damals 4 Tage im Monat getaucht, für damalige Verhältnisse echt viel Geld bekommen (aber im Vergleich zu dem, was das was sie rausgeholt haben wert war, nichts) und sind den Rest der Zeit surfen gegangen.

    Kleine Notiz unabhängig von den Diamanten: Es war bis ca. 1979 legal Buschmänner (quasi die Ureinwohner Südafrika´s) wie wilde Tiere zu jagen.
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  • Day 14

    Der Camper Flow

    April 18, 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 36 °C

    So geht der Camper Flow:

    6:00 der Hahn kräht
    7:00 der Wecker geht
    7:30 wir stehen langsam auf
    bis 9:00 Frühstücken, Duschen
    9:00 bis ca. 15:00 fahren und Sachen anschauen
    ab 15:00 am Campingplatz die Aussicht und das Warme Wetter geniessen (abwechselnd einer in der Hängematte)

    An so einem Camper Flow Tag kann es auch passieren, dass man als harten Output an dem Tag nur den Grenzübertritt nach Namibia geschafft hat (eine Herausforderung für Berater-geprägtes Output-Denken). Dazwischen war man Tanken, im Mini Supermarkt, ist zum grösseren Supermarkt nach Aussenkehr gefahren (dazu mehr unten), hat beschlossen, der Campingplatz dort ist zu teuer für das was er bietet, ist dann wieder 40km zurück gefahren, fand heraus, dass der eine Campingplatz niemanden unter 8 Personen nimmt und hängt dann die Hängematte im finalen Campingplatz auf und geniesst das schöne Wetter und die Aussicht auf den Orange River (….und schreibt Blog Einträge).

    Aussenkehr dachten wir, wird ein Dorf sein, denn es sollte dort einen Spar Supermarkt geben. Auf der Fahrt dorthin Wüste und dann viele Weintrauben (alles für den Export), dann von Weitem Häuser, von Nahem Schilfhütten, viele Schilfhütten, und ein Spar Supermarkt. Also haben wir etwas Sightseeing im Supermarkt gemacht und frische und nicht genetisch manipulierte Lebensmittel gesucht. Offensichtlich Touristen wurden wir irgendwann von der Marktleiterin angesprochen, ob sie uns helfen kann. Aussenkehr ist quasi ein Dorf für die Trauben-Farm. Dieses Dorf wächst in der Saison auf bis zu 80´000 Saisonarbeiter an. Alles steht auf privatem Boden, einer 100´000 Hektar Farm. Der Besitzer vom Mini Shop in dem Dorf hat uns dann noch eine Micro SIM zu einer Nano SIM gemacht und so haben wir nun auch wieder Internet. Das war der interessanteste Shopping Trip bis dato ;-)
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  • Day 15

    Fish River Canyon

    April 19, 2017 in Namibia ⋅ 🌙 20 °C

    Heute: erster großer Höhepunkt auf der Route durch Namibia. Der Fish River Canyon ist nach dem Grand Canyon der zweigrößte der Welt. Interessanterweise sieht er auch fast genau so aus. Nachdem wir beide schon so viel darüber gelesen und gehört haben, waren wir fast schon ein bisschen enttäuscht. Ja, es ist ein wunderbarer Anblick und auch recht beeindruckend, aber soooo besonders wie wir bisher gehört haben? Nunja, wahrscheinlich haben wir in letzter Zeit relativ vieles gesehen, das landschaftlich sehr ähnlich ist (z.B. Island).

    Dafür haben wir eine andere besondere Erinnerung bekommen: Ein Pickup kam uns im Nationalpark relativ flott entgegen und kurz bevor wir auf selber Höhe waren schießt uns von seinem Reifen ein Stein auf die Windschutzscheibe und hinterlässt uns einen ordentlichen Steinschlag.

    Das kann doch nicht wahr sein: Wie oft kommt es vor, dass ein Stein nach vorne wegfliegt? Und wie oft kommt es genau dann vor, wenn gerade ein anderes Auto (wir) entgegen kommt? Bei den Schotterstraße hier muss das schnell repariert werden…

    Also sind wir am Abend nicht mehr weit gefahren und dafür in einer super schön hergerichteten Lodge geblieben, die als klassisches Roadhouse hergerichtet war und gutes Springbok-Steak serviert.
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  • Day 16

    This is Africa

    April 20, 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 28 °C

    Der Plan für heute war hauptsächlich die Scheibe zu reparieren, damit bei den ganzen Schotterstraßen der Steinschlag nicht noch weiter auf geht und wir irgendwann die ganze Scheibe ersetzen müssen.

    Der Tag sah dann in etwa so aus:

    15 Minuten nach Abfahrt haben wir Giraffen gesehen (das erste Häkchen für die Big 5 :-) ), zwei Minuten später ein Spießbock und nochmal zehn Minuten später ein Erdmännchen. Der Tag ging schon voll super los!

    Nach einer längeren Fahrt sind wir tatsächlich noch in Keetmanshoop angekommen und die Vorfreude auf die bald reparierte Scheibe stieg enorm. So schnell sollte das dann aber doch nicht passieren.

    This is Africa 1: Unser super Navi konnte uns schon mal eine Autowerkstatt als Anlaufstätte nennen - allerdings haben die nur Reifen gewechselt, konnten uns jedoch den Weg zu einer anderen Adresse nennen.

    This is Africa 2: Dort angekommen konnten sie jedoch keine Reparatur durchführen, sondern nur die ganze Scheibe wechseln. Laut deren Aussage konnten Steinschläge nur in Windhoek repariert werden und das war ungefähr halb Namibia entfernt und lag so gar nicht auf unserer geplanten Route. Na toll…

    This is Africa 3: Nächste Idee: beim Vermieter anrufen. Unser Datenpaket sollte auch Freiminuten zum Telefonieren enthalten, aber eine Bandansage sagt uns immer dass wir nicht genug Guthaben besitzen: Hä? Na dann halt mit Skype…

    This is Africa 4: Die nette Dame am Telefon meinte wir sollten uns einfach mal durchfragen, vielleicht würden wir ja in einem Supermarkt was zum Kleben finden (was erzählen vorher die Spezialisten vom Scheibenwechsel da für ein Unsinn?).

    Das haben wir dann auch mal gemacht und sind direkt bei einem Hardware-Store um die Ecke gestartet - und siehe da: dort hängt Kleber zur Reparatur von Steinschlägen im Regal. Super! Allerdings haben wir uns entschlossen zur Sicherheit nochmal nachzufragen ob wir jetzt das richtige haben und ob die Größenangabe bzgl. Schadendurchmesser auch für uns passt. Und siehe da: der Kollege neben unserem hatte zufällig gerade jemanden am Telefon, der sich vor einem Monat ein Set zugelegt hat und jetzt mobil Steinschläge repariert, die bereits aufgesplittert sind (mit dem Kleber im Regal wäre das nicht gegangen) - I guess this is Africa, too!

    Also ein paar Minuten gewartet, der Kollege kam und hat die Scheibe bestens repariert - sieht man fast nichts mehr von :-)

    Mit der Freude darüber, dass wir unsere Tour nun unbesorgt fortsetzen können ging es Richtung Mittagessen und Einkaufen (hier gab es mal wieder einen größeren Laden mit „Grünzeug“ ;-) Hier zeigte sich dann nur dummerweise die dunkle Seite Afrikas: extremst aufdringliche Männer, die für ein paar Dollar das Auto waschen wollen oder das Geld einfach nur so wollen. Der Höhepunkt war ein ziemlich Dreister, der mir im Gedrängel einfach mal in die Hosentasche gegriffen hat und meinen Geldbeutel mitnehmen wollte… Nichts wie raus und zur nächsten Destination - kann ja nur besser werden.

    Bis dahin träumen wir von den Giraffen, Erdmännchen und Spießböcken…
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  • Day 17

    Deutschland oder Afrika (1/2)

    April 21, 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 33 °C

    Auf den Campingplätzen haben wir uns ja schon langsam dran gewöhnt permanent Deutsch zu hören. Manchmal fangen wir schon an Schweizerdeutsch zu sprechen, so dass wir nicht auch als Deutsche auffallen :-)

    Aber nicht nur auf den Campingplätzen, sondern auch bei Ortsnamen und Restaurants spürt man den Deutschen Einfluss hier in Namibia. Der erste Stop für heute war Kolmanskop, eine Geisterstadt kurz vor Lüderitz mitten in der Wüste, die das Zentrum der Diamantsuche darstellte. Auch hier erinnert viel an die Deutsche Vergangenheit. Mitte der 50er Jahre wurde Kolmanskop dem Sand überlassen. Wir haben uns gefragt, wie es die Menschen dort bei der Hitze ausgehalten haben. Wir sind jetzt im April schon fast eingegangen….wie ist das dann im Sommer?!

    Viel spannender wäre es aber gewesen, in das Sperrgebiet zu fahren, das direkt dahinter anfängt. Hier dürfen aktuell nur Wissenschaftler rein und wenige Touren (die aber leider viel Vorlaufzeit und Budget brauchen). Somit konnten wir leider keine Diamanten für die Mami´s besorgen ;-)

    Gestärkt mit Fisch in Lüderitz haben wir dann so richtig die Offraodqualitäten unseres Autos getestet, Schweissausbrüche inklusive.

    Viel zu spät, aber genau richtig zum Sonnenuntergang kamen wir auf unserer Campsite an. So konnten wir beim Abendessen die Milchstrasse betrachten und über Vergänglichkeit und Gegenwart philosophieren.
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  • Day 18

    Zeit vergeht nicht, Zeit entsteht

    April 22, 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 14 °C

    Unser Vormittag enthielt die typischen Höhen und Tiefen, wie auch jeder Arbeitsalltag sie enthalten könnte. Zunächst stellten wir genervt fest, dass bei der Sossusvlei alle Campingplätze ausgebucht sind, und ärgerten uns, dass wir nicht früher angefangen hatten zu planen, etc. Nach einer gewissen Zeit hatten wir dann einen anderen Plan und eine Strecke ausgetüftelt mit der wir beide zufrieden waren und es stellte sich wieder gute Laune ein.

    Auf der nächsten Farm auf der wir übernachten wollten, fand ich unten stehenden Text und musste wieder dran denken, wie wir sooft im Leben, auch an diesem Morgen, versuchen unser Leben zu planen, einzuteilen und dabei ganz vergessen zu fühlen und zu erfahren.

    Ich habe sie gesehen:
    Die Makonde Schnitzer unter dem Strohdach in der tansanischen Steppe:
    singend, dösend, wartend
    Und auch die Bananenverkäufer am Rande der Steppe nach Yoshi:
    schweigend, plappernd, sitzend
    Auch die Sisalarbeiter auf der abgebrannten Erde des Dorfes:
    schwitzend, lachend, gähnend
    Die alten und die jungen Leute unter den Feuerbäumen:
    liegend, horchend, beobachtend
    Es umgab mich in diesem Land die verführerische Faszination der Ruhe.

    Aber ich reagierte Europäisch und fragte meinen schwarzen Freund: „Was machen all die Leute da? Die sitzen und dösen und plappern und warten. So könnt ihr niemals den Anschluss an den Fortschritt gewinnen.“
    „Du hast den Eindruck unsere Leute sind faul, nicht wahr?“, fragte er.

    Ich verhehlte nicht, dass meine Gedanken zumindest in die Richtung gingen.
    „Was ich jetzt sage,“ fuhr er fort, „wirst du kaum verstehen:

    Diese Leute sitzen da und machen Zeit. Das alte Afrika kennt in seinen Sprachen keine Zukunft. Wir haben keine Zeit , also können wir auch nicht über sie verfügen, können nicht planen, und uns nicht festlegen. Alle Zeit ist ein Geschenk. Sie muss nicht entstehen, wir können sie erwarten.“

    „Und wodurch entsteht Zeit“, fragte ich.

    „Durch Regen“, sagte er „oder durch die Geburt eines Kindes, durch Krankheit - durch Hochzeit - durch eine Begegnung - durch einen Tanz, - durch ein Gespräch oder ein Fest. Dann ist die Zeit geboren, und wir können in ihr leben.
    Dann rechnen wir auch nicht wie ihr Europäer die Zeit nach Tagen und Jahren, sondern nach Erlebnissen und Ereignissen, mehr noch: wir rechnen nicht, sondern erfahren. Dadurch bekommt unser Leben seinen Sinn und seine Hoffnung.“

    „Ich will darüber nachdenken“, warf ich ein. „Das ist schon der erste Fehler“, meinte mein Freund. „Du musst dich öffnen für das, was auch dich zukommt.“

    Mir fiel damals auf, dass sie alle keine Armbanduhren hatten. Ich fuhr nach Hause mit den Gedanken, wie schön es wäre wenn….
    Aber dazu ist es wohl zu spät.

    (Peter Stangenerg)
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  • Day 19

    Man muss auch mal schlafen

    April 23, 2017 in Namibia ⋅ 🌙 20 °C

    Wir haben in unseren Camper Flow jetzt auch ein Morgendliches Sportprogramm aufgenommen. Das führte jedoch dazu, dass wir nun auch einen Mittagsschlaf brauchen. Somit haben wir heute nicht viel mehr gemacht, als über die schöne D707 von Gunsbewys zum skurrilen Duwisibschloss zu fahren. Hier sind wir auf dem Campingplatz Mutterseelen alleine…..schon etwas scary!!!Read more