Auf'n Sprung ins Baltikum

juni – august 2025
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Durch Deutschland und per Fähre nach Lettland, Estland und zurück. Unsere Sommerreise 2025 wird von weiten Naturräumen, herzlichen Begegnungen und vielfältiger Musik geprägt sein. Les mer
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  • Festival-Feeling + Abschied von Estland

    28.–29. jul., Estland ⋅ ☁️ 25 °C

    Wunderschöne Festivaltage liegen hinter uns: sehr bunt, vielsaitig, mehrtönig, poetisch, rockig, blumig, jazzig, lyrisch, hüpfend, bewegt, friedlich, chillig - da kamen teils nostalgische Gefühle hoch und in der Nacht auf Samstag erfasste selbst uns die richtig jugendliche Stimmung in der "Dance Hall" (= im grossen Saal des Volksmusikzentrums, von 0.00 bis 4.00 offen).

    Das Viljandi-Folkfestival ist ein (wenn nicht das) Highlight unserer Estlandreise, definitiv. Wir genossen die gastliche Stimmung sehr, fühlten uns auf dem Parkplatz beim Badestrand fünf Tage lang pudelwohl, genossen das morgendliche Bad im Viljandi-See und vermissten heute bereits die allmorgendliche Volkstanz-Gruppe auf dem benachbarten Basketballfeld.

    Das Städtchen ist uns richtiggehend ans Herz gewachsen und wir sind beeindruckt, dass ein Festival dieser Grösse so komplett friedlich - ohne Grölen, ohne Alkoholleichen und Müllberge am Strassenrand - vor sich gehen kann. Trotz der wohl über 20'000 Leuten machten das Festivalgelände, die Strassen und Plätze einen sauberen Eindruck und selbst die von den Esten angeblich so geliebten Wummer-Bässe hielten sich in Grenzen.

    Waren einige Freitagskonzerte noch grenzwertig laut, so wurden am Samstag und Sonntag auch sehr feine und lyrische Töne hörbar. Gleich mehrere Musikerinnen brachten Ergebnisse ihrer musikkundlichen Forschungen zu Gehör und würdigten die traditionellen Wurzeln ihrer Kunst.

    Kinder und Jugendliche haben die Festivalatmosphäre genutzt, um erste Strassenmusik-Erfahrungen zu sammeln. Und am morgendlichen Männergesang- Workshop (im Kultur-/Jazzlokal Sahara) erhielt ich einen authentischen Eindruck in Regilaul und Seeto-Lelo-Gesang.

    Im lauschigen Hinterhof (Sõprade-Hoov) im Städtchen spielten spontane Formationen auf und in der wunderschönen alten Johannis-Kirche erklangen abends um elf die besonders meditativen Konzerte. Umso eindrücklicher, wenn man hört, dass diese Kirche während der Sowjet-Zeit als Lagerhalle genutzt worden sei.
    Ein buntes wohltuendes Miteinander.

    Der heutige Montag ist ideal, um all diese intensiven Eindrücke nachklingen zu lassen, zu verdauen und um Abschied zu nehmen von Bea&Christian. Unsere Workaway-Hosts auf Hiiumaa waren ab Freitag auch da und so konnten wir ab und zu auch gemeinsam genießen, die Eindrücke in guten Gesprächen vertiefen und diverse Insider-Tipps erhaschen. Vielen Dank, Bea&Christian, für eure Brückenbauer-Rolle (und gerne werden wir diese Rolle zu gegebener Zeit auch wahrnehmen, wenn ihr uns mal in der Schweiz besucht).

    Was bleibt von Estland sonst noch in Erinnerung? Die Begegnungen im Arvo- Pärt-Zentrum, die einsamen Strände mit den gastlichen und top eingerichteten RMK-Zeltplätzen, die wundervollen Blumenwiesen, die Weite der Natur und ihre grüne Stille.

    Und die musikalischen Highlights? Wenn ich's schaffe, dann gibt's an dieser Stelle mal eine Playlist dazu.
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  • Naive Kunst in Viljandi

    24.–25. jul., Estland ⋅ ☁️ 25 °C

    Von der Insel Muhu aus haben wir direkt den Sooma-Nationalpark angesteuert, bloss unterbrochen von einem kurzen Badehalt am "weissen Strand" von Valgeranna. Hätten wir gewusst, was auf uns zukommt, dann hätten wir diesen Stopp wohl gleich zum Übernachtungsort erkoren.

    Statt dessen auf kleinen Strassen über Land, durch das Flusstal des Pärnu und hinein in den Nationalpark. Am Rande des Parks dann eine kurze Moor-Wanderung auf einem wiederum mit Bretter-Stegen sehr schön angelegten RMK-Rundweg, der am Anfang gar für Rollstuhlfahrer geeignet ist.

    Beim Infozentrum des Nationalparks hingegen entscheiden wir uns, gar nicht erst auszusteigen: Pferdebremsen und riesige Mückenschwärme attackieren die Frontscheibe unseres Autos gerade aufs Heftigste. Dann also ein paar Kilometer zurück auf einen kleinen privaten Camping am Fluss. Der könnte wohl idyllisch sein, ist aber völlig überteuert und auch ganz ordentlich mückenverseucht. Trotz ziemlicher Schlachterei eine unruhige Nacht. Früh wach. Der Spaziergang zum (theoretischen) Sonnenaufgang in der Nebel verhangenen Landschaft gestaltet sich ebenfalls ziemlich defensiv. Also nix wie weg hier, den Nationalpark schenken wir uns und freuen uns statt dessen auf ein Bad im See von Viljandi.

    Dieser äusserst gastliche und ungekünstelt schöne Ort wird uns für die nächsten Tage packen und faszinieren. Malerische Gassen, eine freundliche Atmosphäre und überall emsige Geschäftigkeit vor den wohl wichtigsten Tagen des Jahres.

    Im Kondas Kunstmuseum für naive Kunst und Art brut begegnen wir gar einem uns wohl bekannten St.Galler: der Schweizer Fotograf Mario del Curto hat in seiner Portrait-Reihe über Art brut -Künstler auch Hans Krüsi in Szene gesetzt. Eine hoch inspirierende Foto-Reihe über sehr originelle Menschen.

    "Das Kondas-Zentrum ist ein Kunstmuseum in Viljandi, das sich auf naive Kunst und Außenseiterkunst spezialisiert hat. Es ist dem bekannten estnischen Künstler Paul Kondas (1900–1985) gewidmet, einem der bedeutendsten Vertreter der naiven Kunst in Estland. ... Gut zu wissen: Das Stadtbild von Viljandi wird von acht großen Beton-Erdbeeren geprägt, die vom Gemälde <Erdbeeresser> von Paul Kondas inspiriert sind und als verspielte Hommage an den Künstler gelten.
    ****
    Kondas arbeitete ab 1925 als Lehrer in Suure-Jaani ... und später in Viljandi. ...
    Die meisten seiner Gemälde entstanden während seines Ruhestands. Zu Kondas' Lebzeiten fanden keine Ausstellungen seiner Werke statt. ... Ein Abschnitt von Mark Soosaars Dokumentarfilm „ Sunday Painters “ aus dem Jahr 1979 ist Paul Kondas gewidmet." (WIKIPEDIA)
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  • Muhu - Abschied von den Inseln

    21.–22. jul., Estland ⋅ ☀️ 23 °C

    Zum Abschluss eine idyllische Lostplace-Übernachtung am Nordzipfel der Insel Muhu. Gut fürs Gemüt.
    Und bevors auf die Fähre geht (notabene ohne Vorbuchung und äusserst speditiv) versorgen wir uns noch mit dem ultimativen dunklen Malzbrot aus Muhu. Gut für den Magen. Wunderbar "chüschtig", aber die leichte Süsse (wie bei fast allen Broten im Baltikum) ist für uns immer noch etwas gewöhnungsbedürftig.

    Dann folgen wir noch dem Wegweiser nach "Lalli" und stossen damit auf den "Garten der sieben Winde". Der mittlerweile 81jährige estnische Innenarchitekt und Gartengestalter Sulev Vathra und seine Frau, die Keramikerin Marget Tafel-Vathra haben hier in den letzten 18 Jahren ein eindrückliches, farben- und formenreiches Gartenparadies geschaffen, in dem auch zahlreiche ihrer Keramiken platziert sind.

    Besonders beeindruckend aber auch das Gespräch mit Marget über ihrer beider Werdegang und die damaligen Lebensbedingungen unter sowjetischer Flagge. Ihr Mann sei als fünfjähriger Bub 1949 mit seiner Familie nach Sibirien deportiert worden. Und sie selbst habe in Tallin im Kunst-Kombinat zwar eine vorzügliche Ausbildung (bei westlich geschulten Dozenten) geniessen können, wie damals üblich aber sämtliche ihrer Werke nur über das Kombinat verkaufen können. Ein gesicherter Absatz zwar und keine Marketinsorgen, aber auch kaum individuelle Entfaltungsmöglichkeiten. Es sei damals nicht erlaubt bzw wäre höchst unschicklich gewesen, eigene Geräte (wie Töpferscheibe, Brennofen etc.) zu besitzen. Man hätte ja damit "in die eigene Tasche" arbeiten können.

    Riesengross denn auch die Umstellung, als Estland 1991 wieder unabhängig wurde. Es fehlte an allen Ecken und Enden an Werkzeug, Geräten und Material. Wie froh war sie doch, als ihr dann schwedische Freunde Schamott- und Backsteine brachten, samt KnowHow zur Aufschichtung eines eigenen Brennofens im Garten. Eine Art Raku-Brand, der aus der Not geboren war.
    Die solidarische Atmosphäre am Kunst-Kombinat habe ihr anderseits sehr viele Freundschaften fürs Leben verschafft, um die sie unendlich dankbar sei. Ihre äusserst aparte und gepflegte Erscheinung ist Ausdruck davon: sie trage ausschließlich handgemachte Kleider ihrer Freundin und Modedesignerin.

    Und eine Perle zum Schluss: gerade letzte Woche habe sie zufällig auf Facebook eine blaue Keramikschale gesehen, die zum Verkauf stand. Sie hat sie als ihr eigenes Werk (aus dem Jahr 1994) erkannt - und glücklicherweise von einer betagten Lehrerin zurück kaufen können.

    Dankbar und bereichert nehmen wir Abschied von diesem inspirierenden Paar. Wir sind dank unseren Workaway-Hosts Bea&Christian auf diesen Garten gestoßen. "Nächsten Sommer könnt ihr bei uns Workaway machen" waren dann die Abschiedsworte von Sulev. Inshallah, sagt da der "Marokkaner".
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  • Insel Saaremaa und Kuressare

    19.–21. jul., Estland ⋅ ☁️ 26 °C

    Für unsere Verhältnisse zügig fahren wir durch den einsamen Westen von Saaremaa. Einsame RMK-Plätze mit traumhafter Meersicht und ein neu angelegter sympathischer Hafen-Stellplatz bei Kihelkonna, diesmal nur für eine kurze Rast.

    Weiter südwärts nehmen wir die
    PanoramicRoad aus russischer Zeit, 11km Naturstrasse mit Bushäuschen und Strassenschildern von damals. Die Strasse führt sehr nahe dem Strand entlang und bietet viele wunderschöne Ausblicke auf die Meeresbucht, was für das restliche Saaremaa eher selten ist, da kurvt man meist im Wald. Prädikat sehr lohnenswert. Sich Zeit nehmen! (Auf estnisch: tassa pissi)

    Die folgende Nacht verbringen wir in aller Stille und mit freiem Blick auf den Sonnenuntergang beim "Löu Tuletorn" (Leuchtturm auf dem Damm zur Sääre-Halbinsel).

    Löu - im Berner Dialekt wäre das ein Löli, Lackaffe, Dummkopf o.ä.. Immer wieder fasziniert mich der lautmalerische und melodiöse Singsang der estnischen Sprache (besonders schön zu hören in den Moderationen des estnischen Radio Klassika). Und die vielen klanglichen Parallelen zum Schweizerdeutsch: unzählig die Endungen ....xi, ...gsi, ...li. Auf einem Strassenschild begegnet uns der Pulli (schweizerdeutsche Kurzform für Pullover), aber auch der Lalli (in etwa eine weitere Bezeichnung für den "Löu"). Hier sind alle drei Ortsbezeichnungen.

    Den Sonntag verbringen wir zum Versorgungshalt im Haupt- und Kurort Kuressare. Inklusive einem Akkordeonkonzert bei der Konzertmuschel im Kurpark, nicht nur für Kurgäste. Mit einem Eis in der Hand durch ein paar malerische Gassen schlendern und das Gelände der Bischofsburg durchstreifen (da werden gerade riesige Festzelte für die Opern-Festspiele aufgebaut).

    Und dann noch dies: der 1851 im Kanton Bern geborene Albert Schlup soll in jungen Jahren hierher nach Kuressare ausgewandert sein. Hier etablierte er sich als Käsermeister mit einem angeblich unverkennbaren "Emmentaler Käse", heimste zahlreiche Prämierungen ein und begründete wohl maßgeblich die estnische Käseproduktion. 1929 verstorben, sei der Platz vor seiner ehemaligen Molkerei immer noch die "Schlup'sche Ecke".

    Dass er es gewesen sei, der gleich noch die berndeutschen Sprachfetzen mitgebracht und diese als Ortsbezeichnungen verewigt hätte, ist dann aber nichts als unbelegte Spekulation. 😅
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  • Und schwupps ... zum Panga Pank

    18.–19. jul., Estland ⋅ ☀️ 23 °C

    Eigentlich hatten wir erst für Samstagabend ein online-Ticket für die Fähre nach Saaremaa buchen können. Doch nach dem Badehalt in einer (etwas schlammigen) Sandbucht nahe beim Fähranleger taucht plötzlich das Gefühl auf, es wäre jetzt Zeit für was Neues. Wir füllen das Wasser nach und stellen uns auf gut Glück in die "unbooked"-Reihe und siehe da, der letzte Platz ist frei. Plötzlich geht's ruck-zuck und schon winken wir zurück nach Hiiumaa, dankbar für die zehn sehr geruhsamen und eindrücklichen Inseltage.

    Mit der Steilküste am Panga Pank im Westen der Insel Saaremaa erreichen wir noch am selben Abend einen erneut sehr spektakulären Stellplatz. Stille Natur, wenigstens nachts und frühmorgens.
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  • Der Leuchtturm von KöpuFantastische Abendstimmung am Paradiesstrand bei Ristna, im äussersten Westen von Hiiumaa.... und es ward Abend und wieder Morgen ....Vorbildliche RMK-Anlagen zur allgemeinen Nutzung des Waldes: wir fühlen uns herzlich willkommen.Kuriste - die letzte aktive orthodoxe Kirche auf HiiumaaSääretirp - die wundersame Landzunge bei KassariAm Sääretirp - magisch

    Köpu und Sääretirp, zwei Perlen Hiiumaas

    16.–18. jul., Estland ⋅ ☁️ 22 °C

    Am Mittwoch verabschiedeten wir uns von Bea&Christian sowie von Fanette. Mit den endlich angekündigten Sommertagen wollen wir den Rest der Insel sehen und dann nach Saaremaa übersetzen, denn schließlich sollten wir in gut einer Woche pünktlich zum Folk-Festival in Viljandi sein.
    Man sieht sich nochmals, denn dieses Festival ist auch für Bea&Christian ein fester Termin im Kalender.

    Die Köpu-Halbinsel mit dem paradiesischen Platz ganz im Westen - wo Sonnenauf- und untergang gleichermaßen zu bestaunen sind, ist ein stilles Highlight. Und die Aussicht vom drittältesten Leuchtturm Europas eine Augenweide.

    Dann der idyllische RMK-Wanderweg am endlos mäandernden Vanajõe-Bächlèin, "klein aber oho".
    Die Skulptur źum Andenken an die Glashütte (Hytte), die die Pioniere von einst angelegt hatten, ist ein origineller Hingucker.

    Und schließlich ein neu angelegter Park-, Picnic-/Zeltplatz am Sääretirp mit toller Aussicht. Ein Platz darf für die Nacht mit Wohnwagen oder Camper belegt werden. Wir hatten das Glück - und genossen die eindrückliche Wanderung auf den spektakulären Zipfel im Meer.
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  • "tassa pissi" = in kleinen Schritten

    11.–16. jul., Estland ⋅ ☀️ 18 °C

    Die stille und auffallend blumenreiche Insel Hiiumaa war während der Sowiet-Zeit größtenteils militärisches Sperrgebiet. Ohne Passierschein kam man da weder rein noch raus. (Natur-)Strassen und Bushäuschen, verfallene Gebäude und vereinzelte Schilder erinnern zum Teil noch daran.

    Vor genau einer Woche sind wir bei Bea&Christian im Mägede Talu (Hügel-Hof) im Westen der Insel zum Workaway angekommen. Die beiden Waldorf-Lehrer aus Berlin realisieren hier seit acht Jahren ihren Lebenstraum: im Sommer das Inselleben in Estland und im Winter Geld verdienen in Deutschland. Ein stetig wachsendes Garten-Paradies, das Christian mit seinem Knowhow als biodynamischer Gartenbau-Lehrer und Bea mit ihrer Naturküche wirkungsvoll prägen.

    Eine wunderbar friedliche und ruhige Atmosphäre, in der wir uns sogleich sehr wohl fühlen. Nicht zuletzt, weil wir viele gemeinsame Themen finden: vom Instrumentenbau (hier die Windharfe) über die Natur- und Oberton-Musik bis zum Teichbau und vieles mehr.

    Wir kamen gerade richtig, auf den estnischen "Tag der offenen Bauernhöfe", da waren viele helfende Hände gefragt. Und danach drei weitere intensive Workaway-Tage: Mähen (mit der Sense), Bohren von Birkenstämmen zur Anlage von Pilzkulturen, Pikieren von Salvia-Jungpflanzen, dem Anzucht-Treibhaus ein Dach verpassen etc.. Daneben die vielen bereichernden Gespräche in fliessendem Engl-Franko-Deutsch, da mit Fanette auch noch eine französische Workawayerin das Team ergänzte.

    Bea&Christian sind schon gut vernetzt in der estnischen Nachbarschaft und so konnten wir auch viel Wissenswertes über estnische Geschichte, Sprache und Kultur erfahren, verborgene Strände entdecken und einen Sauna-Abend in Kärdla erleben. Der Schlüsselbegriff dazu:
    "Hüva leili" = have a good sauna
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  • Die Emotionen in Haapsalu

    7.–8. jul., Estland ⋅ 🌧 19 °C

    Noch am selben Abend nach dem eh schon sehr bewegenden Besuch im Arvo-Pärt-Zentrum gibt der chorwald ein Konzert in der sehr schönen frühgotischen Domkirche von Haapsalu. Klar, dass wir gewissermaßen als "Fanclub" mit dabei sein wollen.

    Dass es ein schönes Konzert werden würde, war ja zu erwarten. Aber dass uns diese Heimatklänge - unter anderem das Appenzeller Landsgemeindelied und ein sennisches Rugguseli - dermassen berühren und bewegen, war überraschend. So muss es vor 200 Jahren den Schweizer Söldnern im Ausland ergangen sein, weshalb ihnen das Jodeln und Singen von Heimatliedern ausdrücklich verboten war.

    Beeindruckend, wie dieses Konzert vor beachtlichem einheimischem Publikum einen vielstimmigen Bogen vom Bodensee bis ins estnische Laanemaa zu spannen vermochte.

    Das sympathische Städtchen Haapsalu hat noch Einiges mehr zu bieten, was schon den russischen Zaren bewogen haben muss, hier seine Ferien zu verbringen. Eigens für ihn und sein Gefolge hat der schmucke Bahnhof den längsten Bahnsteig des Nordens.
    Haapsalu war ein renommierter Kurort, bekannt für die hier entwickelten Schlamm-Packungen. Der Kursaal, die Tschaikowski-Bank und die schönen Grünanlagen dem See entlang (ja, die hier seichte und von zahlreichen Inselchen eingerahmte Ostsee wirkt nicht als Meer) zeugen davon. Bei sonnigem Wetter würde es bestimmt erstrahlen ....
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