• europa-kontour
  • Renata Popp
Sep 2022 – Mei 2023

Mit den Zugvögeln südwärts

Erstmals starten wir unsere Reiseschlaufe ohne Rückkehrdatum und in der Absicht, den Winter über auf Achse zu sein. Südwärts gewiss: Südwest-Frankreich, Nordspanien, Portugal, Marokko? Es wird sich ergeben. Baca selengkapnya
  • Übernachtung am Stausee Bin-el-Ouidane
    Kurvenreich übern mittleren AtlasKontrastreiche Landschaften nach Beni MellalAnkunft auf der Agate FarmAuf mineralogischer Exkursion mit Joachim

    Abwechslungsreich durch mittleren Atlas

    22 Februari 2023, Maroko ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Stausee Bin-Bin-el-Ouidane wirkt auch im gefühlt fast leeren Zustand irgendwie malerisch. Erstaunlich, dass der marrokanische Nachrichtendienst gerade jetzt - beruhigend? - mitteilt, die Seen hätten einen besseren Füllstand als letztes Jahr zur selben Zeit. ??
    (Über die derzeitigen ausgiebigen Regentage wollen wir jedenfalls nicht klagen. Und deshalb entstehen diese nachträglichen Zeilen im Riad in Fès.)

    Wir fuhren am Dienstag bei sonnigem aber stark diesigem Wetter über eine wunderschöne Passtrasse bis in die Ebene von Beni Mellal. Die zunehmende Fruchtbarkeit am Nordhang des mittleren Atlas erfreute das Gemüt.
    Dann wähnten wir uns zeitweise in "Plantagonien", durchfuhren endlose Plantagen und überquerten schließlich den Oued: plötzlich gings um Boujad wieder wüstenähnlich und äußerst karg weiter, bevor die Strasse bei Dechra Rouached beinahe wie über eine Klippe hinunter führte in ein grosses fruchtbares Becken. Es folgten sehr karge Hügel, auf denen die Vorbereitungen zu grossangelegten Aufforstungsprojekten sichtbar waren.

    Mehrfach auf dieser Strecke nahmen wir Einheimische mit, denen wir in diesen entlegenen Landstrichen auch mal einen Dienst erweisen konnten: die Großmutter, die ihre Enkelin vom Berghof wieder ins Tal hinunter bringt z.B. und der Bauer, der mit der Batterie des Traktors zur nächsten Garage (ca 20km) unterwegs ist .

    Im späten Nachmittag erreichen wir kurz vor Aguelmous die Agate-Farm. Der gebürtige Deutsche Joachim lebt seit über 30 Jahren in Marokko und hat zusammen mit seiner marrokanischen Frau und seinen Söhne hier ein richtiges Paradies erschaffen. Er hat sich auf das Finden, Schleifen und Sammeln von Achaten spezialisiert, einen vielfältigen 5ha-Hof und Garten aufgebaut und pflegt - in dieser ehemaligen Einöde - unzählige Frucht- und Olivenbäume. Seit Neuestem ist er auch ein herzlicher und grosszügiger Gastgeber für Camper und begleitet auf Wunsch seine Gäste zu einer mineralogischen Exkursion. Ein wunderschönes Erlebnis, das mit einer feinen Pizza in ihrem Garten endete.

    Hier fanden sich im späteren Abend mit Silke (@pilgerherz) und Tim zwei sympathische Karlsruher als Platznachbarn ein. Was staunten wir, als sich herausstellte, dass die beiden am Vorabend auf der kleinen Insel am selben See übernachtet hatten (und ihr Bus tatsächlich auf unserem Inselfoto sichtbar ist). Dass sich danach auch noch eine gemeinsame Bekanntschaft in der Ostschweiz herausstellte, lässt uns wieder mal am "Zufall" zweifeln. In Meknes und Fes treffen wir die beiden erneut an. Schön war's.
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  • Meknès Mausolée und Musée Dar Jamaï

    23 Februari 2023, Maroko ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Grabmoschee ist von Moulay Ahmed Ben Ismaîl eh-Dahbi gegründet und der Touristenmagnet von Meknès. Türen und Tore, Durchgänge und Kacheldeko beeindrucken uns.
    Das Musée Dar Jamaï war eine vornehme Residenz des Grosswesir Mohammed Ben Larbi Jamaï. Heute ist es ein Ort, der Einblick in die traditionelle Musik gibt. Mit einigen Filmen und Tonbeispielen zeigt es die Vielfalt der verschiedenen Regionen und Veränderungen in die heutige Zeit. Sehr beeindruckt haben mich auch die Räume mit ihren wunderschönen Holzdecken und der Innenhof mit seinen blühenden Rosen.

    PS: Ansonsten erschien uns Meknes derzeit als eine einzige Großbaustelle, ziemlich hektisch und chaotisch. Vieles ist geschlossen bzw bloss als Baustellen-Abdeckung abgebildet.
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  • Fès

    26 Februari 2023, Maroko ⋅ 🌧 11 °C

    Aufgrund der angekündigten Regentage verbringen wir - nach einer Nacht auf dem Parkplatz Ain Azleiten - noch zwei Nächte im Riad Khouloud, am Rande der Medina von Fès. Den Camper dürfen wir direkt vor der Haustür in die Gasse stellen. Überraschend dann, was sich innerhalb der schmucklosen Mauern entfaltet: ein traditionelles ehemaliges Familienhaus mit mächtigem Innenhof und schöner Aussicht auf der Dachterrasse (ausser bei wolkenverhangenem Regenwetter).

    Aufgrund der etwas suboptimalen Lage stellt sich uns dreimal die Aufgabe, von dort in die alten Gassen der Medina und wieder zurück zu finden. Ein echtes Abenteuer, das Renatas Zutrauen in ihren Hobby-"Guide" auf die Probe stellt, zumal Frau Google in diesem Gassen-Gewirr gar keine Hilfe ist.

    Die vielen originellen und malerischen Eindrücke sind wirklich was Besonderes, selbst bei diesem Wetter. Ganz speziell beeindrucken uns die zahlreichen Handwerker, die mit elementarsten Mitteln in ihren kleinen Keller-Werkstätten wahre Kunstwerke erschaffen. Hand-Werk im wahrsten Sinn des Wortes, zuweilen helfen auch die Füsse mit, ein Werkstück zu fixieren.

    Bei unserer Ankunft am Freitag ergab sich auf dem Parkplatz nochmals ne gemütliche Tee-Runde mit Silke und Tim, mit denen wir seit der Agate-Farm parallel gereist sind. Am Sonntag ein spontaner Zmittags-Treff mit Tanja und Jürg (die zwei Schweizer von "pepita-unterwegs"), die zufällig auch gerade in Fès weilen. Schön, wieder mal "zu plaudern wie einem der Schnabel gewachsen ist".
    Am Montag schließlich noch der kleine Service (Öl- und Filterwechsel und genereller Check für 1100DH) in der Fiat-Garage und dann: auf geht's Richtung Norden. Das regnerisch-kühle Wetter mag hinter uns bleiben; wir suchen das mildere Küstenklima.

    Fès-zit oder Fazit: uns ist wieder mal klar, dass wir definitiv keine Stadtmenschen sind und die zwei Tage mehr als genug waren.
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  • Chefchaouen schauen

    28 Februari 2023, Maroko ⋅ ☁️ 11 °C

    Gestern die abwechslungsreiche Anfahrt durch die Hügel. Zur Übernachtung fanden wir kurz nach Ouezzane bei Foued und seiner Familie einen sympathischen Platz zum Freistehen. Dafür liessen wir uns in seinem Beizli die Berber-Omlettes schmecken. Die Nacht war dann allerdings (dank bellender Hunde und Strassenverkehr) bedeutend weniger ruhig als die drei Nächte mitten in Fès. So ging's zeitig weiter nach Chefchaouen.

    Ein Ortsname, der vier Vokale hintereinander enthält, das muss was Besonderes sein. So fahren auch wir auf dem Weg nach Norden zur blauen Stadt in den Rif-Bergen. Als ob der Parkwächter mich kennen würde, fragt er, ob wir 2-3 Stunden bleiben oder für die Nacht?

    Fotosujets bieten sich tatsächlich viele, aber mir ist der Ort definitiv zu touristisch, zu plakativ, zu clichéehaft. Ja, 2-3 Stunden sind für mich genug. Weiter geht's an die marokkanische Nordküste bei Oued Laou.

    PS: Renata hat auf dem Rückweg aus der alten Medina noch einen Schlenker durch die neueren Stadteile gemacht: authentisch, lebhaft, freundlich, natürlich. Ich korrigiere mein Urteil und schließe nicht mehr aus, dass Chefchaouen nächstes Mal (inshallah😜) nochmals am Weg liegen könnte.
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  • Und endlich wieder Meer - Oued Laou

    28 Februari 2023, Maroko ⋅ 🌙 11 °C

    Eine fantastische Strecke durch das wilde Flusstal des Oued Laou führt uns meerwärts, einem deutlich ausgeglicheneren, trockeneren und milden Klima entgegen.
    Unglaublich, wie hoch wir in Chefchaouen gewesen sein müssen, bei dieser fast endlosen Abwärtsfahrt. Gemäss Wikipedia sind es aber nur bescheidene 565 MüM.

    Beeindruckend ist für uns, zum Abschluss unserer Marokko-Reise eine intensiv grüne, wasserreiche und fruchtbare Gegend zu durchfahren. Marokko hat zum Glück auch eine grüne Seite.

    Bevor es die letzten 100km zum Hafen Tanger Med geht, geniessen wir das Meer auf dem sehr einfachen und super gelegenen Stellplatz "the palm restaurant" von Abdou.
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  • Marokko: Land der Begegnungen (Skizze)

    3 Maret 2023, Maroko ⋅ ☁️ 13 °C

    Unsere prägendsten Eindrücke nach 100 Tagen in Marokko sind zweifellos die zahlreichen Begegnungen mit fröhlichen, offenen, herzlichen Menschen, die trotz ihrer teils sehr einfachen Lebensbedingungen uns stets ein "marhaba - willkommen" und "bienvenu au maroc" schenken. Wie oft hören wir auch "ma maison est ta maison", mein Haus sei dein Haus, fühl Dich wie zuhause, fühl Dich hier wohl.

    Deshalb liegt es nahe, unseren Bericht entlang der Begegnungen mit vielen wunderbaren Menschen und ihren Geschichten aufzubauen.

    Und da ist es zuerst Zaïd Abbou in Tinejdad, bei dem ich diese Kachel mit dem Khalil-Gibran-Zitat erstehen konnte: "Die Erde ist meine Heimat - die Menschheit ist meine Familie." Dieses Zitat, das nebst vielen anderen tiefgründigen Gedanken seinen Garten der Worte ziert, spricht mir aus dem Herzen.
    .... Sein Lebenswerk Musée Source Lalla Mimouna
    .... Seine stoische Lebenshaltung angesichts des katastrophalen Unwetters Mitte Februar 2023
    .... Sein mit über siebzig Jahren ungebrochener Lebensmut und seine Schaffenskraft

    Touda Bamou in Boumerdoul, einem der hintersten Dörfer in der Dadès-Schlucht. Und ihr Nachbar, Ikhlaf (le fou, der Künstler) mein Veloflicker von damals.
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    Abdessalam und Fatima mit ihren Kindern in Agdz im oberen Draa-Tal
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    Die Grossmutter und Eltern von Fatima, ihre Geschwister mit ihren Familien, die alle als grosse Sippe immer noch extrem einfach und naturverbunden in Bouskour halbnomadisch leben, in einem entlegenen Tal im Jebel Saghro.

    Die berührende Begegnung mit der Grossmutter, gemeinsam unter einer warmen Decke am Boden sitzend den Silvesterabend verbringen. Ebenso berührend als mir Fatima's Schwägerin die Hände mit Henna bemalt; dabei die aufmerksamen und leuchtenden Augen der Mädchen, die jede Bewegung mitverfolgen.
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    Said in Agdz mit dem Camping à la ferme Tanssift
    Bei ihm konnten wir am Weihnachtstag eine wunderbare Tajine zusammen mit der Familie von Abdessalam geniessen.
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    Hassan, der mit seiner Familie in der Oase Tighmert bei Guelmim einen kleinen familiären Stellplatz betreibt
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    Moulay Hafid, der rührige Berber, der mit Wiederaufforstungsprojekten im Auftrag des marrokanischen Staates ("des Königs") sein Geld verdient hat und jetzt in Imi-n-Ifri, an der Nordflanke des hohen Atlas die Ecolodge Tamaount und ein Riad-Hotel betreibt, ein Museum der Berber-Kultur aufbaut.
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    Ein spontanes intensives Gespräch mit Thami über Marokko und ihre Bewohner mit ihren Lebensbedingungen. Entstanden aus einem "ça va...oui ça va" am Strassenrand.

    Lhacen Liboub, der junge Tüftler mit der Polsterer-Werkstatt im Oasen-Dorf Taghajijt / der Schreiber Elhafed Akourim
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    Renatas Besuch bei der Coiffeuse, im Hamam und im Schönheitsstudio in Tiznit (und beim Silberschmied)

    In Taznakt in einer Teppichkooperative mit zwei Weberinnen eine Reihe Teppich geknüpft.

    Mit Hafida den Freitags-Couscous vorbereitet
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    Die Agate-Farm von Joachim und Saïda bei Aguelmous, dem deutschen alt-68er, der seit über 30 Jahren in Marokko lebt und mittlerweile ein versierter und in der Fachszene geschätzter Achat-Sammler, -Schleifer und Mineraloge ist. Überdies Ein herzlicher, interessanter Gastgeber auf seinem Bauernhof-Stellplatz und ein mittlerweile über 70jähriger biodynamischer Gärtner mit Sorgfalt und Hingabe.

    *****

    Besondere Plätze und Orte:

    Asilah - das Küstenstädtchen eignet sich ideal zur Akklimatisation

    Moulay Bousselham - der Fischerort an der Lagune, in dem auch die Kühe für das örtliche Bauamt "arbeiten" (Verkehrsinseln abgrasen und Müllcontainer umkippen/leeren)

    El Jadida - die cité portugaise und der Konflikt mit dem Verkäufer, der über sein eigenes Verkaufsverhalten stolpert

    Oualidia - der marokkanische Ferienort in weiter Lagunenlandschaft, der die Austern-Liebhaber anzieht

    Safi - die Töpferstadt am Meer, die heute mit Industrieanlagen, Phosphatfabrik und einem grossen chinesischen Hafen auffällt

    Essaouira - die malerische und sympathische Stadt am Meer, einst portugiesische Gründung und noch heute der wohl europäischste Ort Marokkos

    Sidi Kaouki - das Surferparadies

    Tiznit - das Tor zur Sahara und die Stadt der Silberschmiede

    Die Küstenstrasse von Tiznit via Mirleft und Legzihra-Beach bis Sidi-Ifni; hier ist für manche der schönste Sonntags-Souk in Marokko

    Auf kleinen meist neu asphaltierten Strässchen durch weitläufige und einsamen Gegenden in Richtung Wüste: Guelmim - Tighmert - Taghajijt - Icht - Akka - Tata. Camping Hyat in Tata und die Geschichte von "Gisela on the road".

    Von Tata durch fantastisch karge Landschaft zur überraschend auftauchenden Oase Tissint, dann weiter nach Foum Zguid und via Bou Azzer nach Agdz.

    Skoura - die 40kmPiste nach Bouskour und die Kasbah Ameridil

    Dadès-Schlucht - die Affenpfoten-Felsen, die Serpentinen-Strasse, die fruchtbare rote Erde, die Gärten am Fluss und die monumentale Schlucht- und Felsen-Landschaft

    Todhra-Schlucht - die enge Schlucht mit den gelben Felswänden, die üppig grünen Oasengärten von Tinghir

    Merzouga und Khamilia - die Sandkasten-Landschaft am Erg Chebbi und die Gnaoua-Musik

    Camp Serdrar - die einsame Fahrt durch die Hamada-Steinwüste via Alnif, Tazzarine, Nkob und schließlich wieder zurück nach Agdz im Draa-Tal

    Igherm im Anti-Atlas - die Fahrt via Bou Azzer zumTeppichweber-Zentrum Taznakth, dann via die Safranstadt Taliouine auf die Höhen des Anti-Atlas.

    Tafraoute - das Freisteher-Paradies im rotfelsigen Hochtal, mit seinen bunten Steinen und der einzigartigen Berber-Atmosphäre. Grosser Souk und Zentrum der Babouches-Herstellung.

    Die wunderschöne Strasse R105 nach Ait Baha und in den Souss-Massa-Nationalpark im Großraum Agadir.

    Taroudannt - die älteste Hauptstadt mit der 7km-Stadtmauer, lebendig und authentisch. Ein Zentrum der Handwerkskünste, sympathisch und ganz normal marokkanisch

    Tiout - Kasbah, Souk und üppig grüne Oasengärten. Noch funktionierende Dorfstruktur am Nordhang des Anti-Atlas.

    Tizi-n-Test und Tinmel - Passübergang Richtung Marrakesch und die älteste Moschee Marokkos

    Anima-Garden am Eingang zum Ourika-Tal / Übernachten am Fluss bei Ait Ourir

    Demnate und die Naturbrücke von Imi-n-Ifri / die Dinosaurierspuren im M'Goun-Geopark / der Stausee von Bin-el-Ouidane / die Fahrt über den mittleren Atlas nach Aguelmous

    Meknes und Fès, die Königsstädte

    Chefchaouen, die blaue Stadt in den Rif-Bergen

    Oued Laou, der beschauliche Fischerort an der Nordküste mit seinem erholsamen Blau und Grün, den urigen Fischkneipen - und dem für uns schönsten, vielfältigsten und gemütlichsten Wochen-Souk Marokkos.

    *****

    Besondere Begegnungen mit anderen Reisenden:

    Die Tarp-Familie in Asilah

    Peter und Gisela am Legzihra-Beach

    Das französische Radler-Pärchen auf dem Weg nach Südafrika in Sidi-Ifni

    Der Westschweizer Gérard mit seinem Royal-Enfield-Motorrad auf Wüstentour, Mittagspause in Tissint

    Beat und Christine aus Wangen an der Aare, bei Said in Agdz

    Beat und Anke aus Speicher AR, in Tafraoute

    Sven und Françoise aus Amriswil bzw Appenzell bzw Schweden, am Camping le Jardin in Taroudant

    Julian und Anne aus D-Ansbach beim Freisteher-Platz am Fluss in Ait Ourir

    Délphine und Benoit mit der 12-jährigen Lisa in der Ecolodge Tamaount, mit ihrem im Ausbau befindlichen Camion und der Idee, den afrikanischen Kontinent komplett zu umrunden.

    Audrey, Stéphane und Pauline am spontanen 65er-Geburri-Essen in der Ecolodge Tamaount

    Christoph Adams, Ecolodge Tamaount

    Silke und Tim aus D-Karlsruhe auf der Achat-Farm

    Tanja und Jürg (pepita-unterwegs.ch) zum Zmittag in Fès

    Marcel und Jacqueline aus Ostermundigen (rtwheeled.com), am Stellplatz in Oued Laou.
    Der Zufall will es, dass hier am Freitag auch Stéphane und Audrey mit Pauline eintrudeln und am Samstag noch Tanja und Jürg. Ein schönes gemeinsames Abrunden.
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  • Großzügigkeit gebiert Großzügigkeit

    3 Maret 2023, Maroko ⋅ ☀️ 15 °C

    Mein Blick zurück auf 100 Tage Marokko ist geprägt von der beeindruckenden und vielerorts noch lebendigen (Berber-)Kultur. Bodenständige, selbstbewusste und in sich ruhende Menschen mit herzlicher Offenheit, grosszügiger Gastfreundschaft und unerschütterlicher Zuversicht: "ma ken muschkil", macht nichts - wir finden schon eine Lösung. Und alles wird sich fügen, "inshallah".

    Besonders deutlich formuliert es Zaïd in seinem Museum der Source Lalla Mimouna: "weisst Du, wenn ihr meine Bücher und Kalligraphien anschaut und nichts davon kauft, so macht das gar nichts. Dafür erzählt ihr mitunter weiter von mir und vielleicht kommt irgendwann mal der Freund eines Freundes von euch und kauft gleich mehrere Stücke auf einmal."

    Es ist derselbe Zaïd, der nach dem heftigen Unwetter von Mitte Februar in Gummistiefeln und Pelerine in den Trümmern seines Museumsgartens steht und sagt: "weisst Du, ich mache einfach weiter. Ich putze das alles in den nächsten Wochen und dann beginnen wir wieder aufzubauen. Was mir passiert ist, ist ja eigentlich gar nichts im Vergleich zu den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien oder im Vergleich zu meinem Schulfreund, der schwer krank und unter großen Schmerzen in Casablanca in der Klinik liegt" - sagt der über Siebzigjährige und schaufelt weiter.

    Oder Tuda, die sich freut wie ein Kind, dass ich nach 16 Jahren noch an sie gedacht und sie mit Hilfe eines Fotos im hintersten Dadès-Tal gesucht und schließlich gefunden hatte. (2007 war ich alleine und mit dem Fahrrad in den südlichen Flanken des hohen Atlas unterwegs, als ich am Velo einen Platten einfing. Tuda kam gerade schwer beladen aus den Oasengärten hochgestiegen und hieß mich mitzukommen, ihr Nachbar könne das schon flicken. Dann gab es erstmal eine deftige Tajine zum Zmittag - und nachher reparierte Ikhlaf den Schlauch.) Die Fotos von damals hatten sich in meiner Erinnerung eingebrannt und so habe ich ein paar Tage zuvor unseren Sohn gebeten, mir ein paar Seiten aus jenem Fotobuch zu schicken.
    Mit Tudas Foto von damals fragte ich mich durch, bis der junge Mann am Strassenrand lächelnd erklärte: "das ist meine Mutter, komm mit!"

    Dann etwa Hafid: der Betreiber der Ecolodge Tamaount oberhalb von Demnate lässt die Camper kostenfrei auf seinem Parkplatz stehen, bietet Dusche und WC und selbst den Stromanschluss ganz selbstverständlich an, interessiert sich für seine Gäste und organisiert für jedes Problem eine praktische Lösung. Das französische Paar mit ihrer 12-jährigen Tochter und dem Traum, den afrikanischen Kontinent zu umrunden, quartiert er kurzerhand in einem leeren Hotelzimmer ein, denn um im unisolierten Camion auf dem Boden zu schlafen sei's jetzt zu kalt. Aufgebrochen mit einem ausgedienten Firmen-Kleintransporter haben die sich vorgenommen, den Camion unterwegs auszubauen. Hafid organisiert kurzerhand eine Equipe junger Schreiner-Handwerker aus dem Dorf und das Abenteuer beginnt. "Die können das", ist Hafid überzeugt und wenn dies auch das erste Mal sei, so möglicherweise nicht das letzte Mal. Er wittert bereits das neue Geschäftsfeld: Wohn-Camions im Berber-Style, mit marrokanischen Dekors und in echtem Holzhandwerk.

    Der junge Coiffeur im Dorf hat seinen Salon (in der Garage des Hauses) vor zwei Jahren und just während der Corona-Einschränkungen eröffnet, alles schlicht und einfach, sauber und geschmackvoll. Er schnippelt während mehr als einer Stunde geduldig und akkurat an meinen Haaren und am Bart, verpasst diesem unperfekten Kopf einen perfekten Haarschnitt und verlangt am Ende 30 Dirham (keine 3.50 in CHF). Ich gebe ihm 50 und er steckt es emotionsfrei dankend ein. Ja, auch das ist gesunder Berber-Stolz: keine überschwängliche oder unterwürfige Knickser vor der "Großzügigkeit" eines Europäers, denn jeder gibt was er kann. Und mein Trinkgeld ermöglicht ihm, wieder grosszügig zu sein bei jenem, der weniger geben kann.
    Geld ist nur Geld; wahre Werte und menschliche Würde sind davon unabhängig.

    Wie oft wurden wir eingeladen zum Tee, zum Essen, zum Freitags-Couscous - aus purer Gastfreundschaft, aus Freude an der Begegnung und aus Interesse an uns und unserer Geschichte. Zeit dazu hat man allemal und Begegnungen sind das Tor zur Welt - für sie wie für uns.

    Das Leben ist ein Geben und Nehmen - oder umgekehrt.

    So einfach könnte es sein, wenn wir statt der Profitmaximierungs- und Konkurrenz-Logik wieder zurückfinden könnten zu einer grosszügig vertrauenden und schenkenden Haltung. Die Berber machen es uns vor.

    (Eine "Etude" dazu aus unseren Kurz-Ferien bei Ilona und Dieter auf La Gomera: Ilona bringt eine Flasche Weisswein zum Tapas-Znacht in unserem kurzzeitigen Appartement - und macht uns damit die erste Freude. Da wir zwei Tage später zur Überbrückung in ihrem Arbeitszimmer eine Nacht verbringen, bringen wir die (noch nicht angebrochene) Flasche Weisswein mit - und machen ihnen eine kleine Freude. Und als wir zwei Tage später auf ihrer Terrasse sitzen und den Wein gemeinsam genießen, freuen wir uns alle vier zum dritten Mal.)

    Gibt es denn auch eine kritische Wahrnehmung zu unserer Marokko-Reise? Ja, das ist die Sorge darüber, dass dieses Land in zu kurzer Zeit mit zuviel chinesischer Massenware und unendlichen Plastik-Mengen überschwemmt wurde. Die Menschen wie auch die Infrastrukturen waren überhaupt nicht darauf vorbereitet und so ist das Müll-Problem allgegenwärtig. Auch dieses Land braucht Zeit, die "Segnungen des wirtschaftlichen Fortschritts" in den Griff zu kriegen, (wieder) ein sorgendes Bewusstsein zu entwickeln, entsprechende Strukturen (Abfall-Entsorgung, Abwasser-Reinigung etc.) aufzubauen und wieder vermehrt in nachhaltigen Kreisläufen zu produzieren. Bleibt zu hoffen, dass diese Gesellschaften nicht alle Fehler der modernen Welt wiederholen müssen.
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  • Der Wochen-Souk von Oued Laou

    4 Maret 2023, Maroko ⋅ ☁️ 13 °C

    Mit dem Samstags-Souk von Oued Laou erleben wir den wohl letzten, zugleich auch den vielfältigsten, schönsten und lebendigsten Wochen-Souk unserer Marokko-Reise. Da sind wir uns sogleich einig, obwohl wir den Markt getrennt besucht hatten.

    Denn einmal mehr ist passiert, was Renata nicht so schätzt: wir fahren gemeinsam los, dann drehe ich um, um die Velopumpe zu holen und lasse sie weiterfahren - bei vermeintlich klarer Wegbeschreibung. Doch prompt geschieht, was Renata befürchtet hatte: wir verlieren uns aus den Augen. Auf Umwegen hat sie dann aber doch zum Souk gefunden und am Ende treffen wir uns zur gemeinsamen Rückfahrt. Ende gut, alles gut; und spannender als gewöhnlich war's auf jeden Fall.
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  • Bei La Rábida soll Kolumbus für seine erste Fahrt in See gestochen seinLebhaft inszenierte Darstellung seiner FlotteAnschaulich, gut dass wir ein wenig mehr Komfort habenEindrückliche HandwerkskunstAbendliche Moorlandschaft, die Marismas de PalosFrühlings-Ginster

    Kulturwechsel

    7 Maret 2023, Spanyol ⋅ ☁️ 18 °C

    Die Fähre hatte Verspätung, so waren wir erst um halb vier nachts in Algeciras.
    Nach kurzer Nacht raus aus dem Berufsverkehr und weiter bis nach Palos de la Frontera an der Costa de la Luz.
    Christoph legt sich erst mal hin mit seiner zünftigen Erkältung.
    Auf einem kurzen Stadtbummel kann ich nochmals unzählige schöne gekachelte Hauseingänge und die Schmiedekunst der Balkon-und Fenstergitter bewundern. Aus einigen Küchenfenstern duftet es verführerisch; ich freue mich wieder auf die spanischen Gerichte.
    Was auch gut tut sind die gepflegten Häuser und Strassen und ich falle nicht mehr so auf als Touristin.
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  • Blick in den Abendhimmel am Stellplatz von Isla Cristina

    Monasterio la Rábida

    8 Maret 2023, Spanyol ⋅ ☁️ 15 °C

    In diesem kleinen und beschaulichen Franziskanerkloster soll sich Kolumbus vor seiner Entdeckungsfahrt geistlichrn Beistand geholt haben - und zuvor noch mehr als das: der Franziskanermönch, Beichtvater und ehemalige Schatzmeister der Königin soll diese, nach anfänglicher Absage an das Projekt, schließlich zur Finanzierung der Expedition bewogen haben.

    Geistlicher Rat mit klarer finanzieller Wirkung. Die ganze Anlage mit Park, Botanischem Garten, Kloster- und Schiffahrts-Museum und dem ibero-amerikanischen Forum ist sehr grosszügig, (etwas zu?) ansprechend und aufwendig gestaltet.

    Der Autor unseres Reiseführers bemerkt zweimal, er hätte sich auch noch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Entdeckergehabe gewünscht.
    Wollte man dem Medienhype des letzten Sommers folgen, so müsste man hier ja wohl vom vielleicht ersten und einem brachialen Akt "kultureller Aneignung" sprechen. Ja sogar mehr als das: die Inschrift eines Besuchers auf der Innenseite der WC-Türe lautet in etwa "hier wurde eine Geschichte spanischer Genozide geschrieben". Wenigstens hier ein kritischer Gedankenanstoss.
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  • Las Marismas
    Puerto Pescador & LonjaDer frische Fsng wird hier versteigert

    Puerto de Isla Cristina

    10 Maret 2023, Spanyol ⋅ ☁️ 16 °C

    Ein Service-Tag par excellence:
    Grosse Wäsche, frisches Bettzeug, gründliche Innenreinigung (dem hoffentlich bald letzten Staub aus Marokko zu Leibe rücken), Laderaum sortieren, Tischplatte wachsen etc..

    Das zunehmend sonnigere Wetter und der etwas nachlassende Wind tragen dazu bei, dass auch der hartnäckige Husten langsam abklingt und die Unternehmungslust zurückkehrt.

    Zudem haben solche slow-down-Tage durchaus auch ihre Vorteile: der Mittelalter-Krimi "Der Fall Hildegard von Bingen" hatte Spannung und las sich leicht.
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  • Aayamonte - Grenzort an der Guadiana-Mündung

    Übers WE ist der Frühling explodiert

    13 Maret 2023, Portugal ⋅ ☁️ 21 °C

    Nach fünf Tagen auf dem Stellplatz bei Isla Cristina wechseln wir heute nach Portugal und ein wenig ins Hinterland.
    Dem Guadiana-Ufer entlang nach Alcoutim. Später weiter zu einem stillen Plätzchen in wilder Natur, über dem Stausee von Odeleite.
    Wunderschön zu sehen, was die wärmeren Temperaturen (und der vorausgehende Regen) der letzten Tage bewirkt haben: die Knospen der Zistrosen sind aufgesprungen - die Macchie-Hänge sind weiss gesprenkelt, der wilde Lavendel blüht, gelber und weisser Jasmin sowie blühende Mandel- und Mimosen-Bäume säumen den Wegesrand.

    PS: Unser erster Grenzübertritt seit langem, bei dem die Sonne scheint. Was für ein Zeichen.
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  • Blick auf die Ria Formosa bei OlhaoFrühlingserwachen am Barragem de Odeleite.... und am Strand von Manta Rota

    Unübersehbar Frühling ist's, jedenfalls hier an der Algarve. Mit allen Fasern ist er spürbar, die Blüten duften und die Intensität der Farben erfreut die Augen. Eine sinnliche Wahrnehmung, die wohl kulturübergreifend verstanden wird, jede und jeden berührt und eindeutig positiv ist. Zum Glück!

    In der Medien-Landschaft dagegen überwiegen immer noch die Katastrophen-Meldungen, die Berichte weltpolitischer Spannungen, die Analysen bedenklicher Entwicklungen, "Unfälle und Verbrechen" eben - alles Berichte, die tendenziell nur unsere Ohnmacht verstärken in einer Welt unüberblickbarer Komplexitäten.

    Die Journalistin Ronja von Wurmb-Seibel hat dazu ein höchst anregendes und sachkundiges Buch geschrieben, ein umfassender und wunderbar persönlicher Zugang zu einem konstruktiven Journalismus. Denn eine verantwortungsbewusste Berichterstattung soll "die Scheisse" mindestens "plus X" beschreiben, unterschiedliche Perspektiven abtasten und mögliche Handlungs-/(Lösungs-)Schritte skizzieren; im günstigsten Falle also die LeserInnen aktivieren statt deprimieren.

    Mehr noch, das Buch kann genauso gut als hervorragender Leitfaden zum Aufbau von Medienkompetenz gelesen werden, ja sogar als ermutigender Impulsgeber für persönliche Psychohygiene. So erwachsen Zuversicht und demokratische Verantwortungsbereitschaft gleichzeitig. Chapeau!

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    Ronja von Wurmb-Seibel,
    Wie wir die Welt sehen - was negative Nachrichten mit unserem Denken machen und wie wir uns davon befreien,
    Kösel-Verlag München, 2022
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    Im diesjährigen Online-Summit von pioneers-of-change.org ist ein sehr eindrückliches Interview mit der Autorin nachzuhören.
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  • Ameixial - Serra do Caldeirão

    17 Maret 2023, Portugal ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach Olhao ist uns schnell klar dass wir lieber wieder das Hinterland aufsuchen wollen. Die urbanen Schiki-miki-Zonen an der Küste sind nicht wirklich unser Ding - mal abgesehen von den meist gut sortierten Gelaterias (aber selbst das mochte in diesem Fall nicht zu überzeugen: Banana-Split mit ca 6 Scheibchen Banane).

    Nach sehr kurvenreicher Strasse erreichen wir Ameixial, das wirklich sehr abgelegene Dorf an der N2, der portugiesischen Route 66. Ein super Stellplatz, ein uriges Dorfgasthaus, sehr ruhige Lage und Wanderwege à gogo an der Grenze zwischen Algarve und Alentejo. Flora magnifica.
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  • Lago mio ... Lagos

    19 Maret 2023, Portugal

    Eigentlich hätte ich erwartet, dass die West-Algarve von Albufeira bis Lagos für meinen Geschmack viel zu touristisch und zu verbaut sei. Deshalb haben wir Albufeira und Portimão grossräumig umfahren.

    Lagos hat dann aber sehr positiv überrascht: eine fantastische Küstenlandschaft auf der Halbinsel der Ponta da Piedade, unzählige malerische Badebuchten, schön angelegte Klippen-Wege. Aber auch eine hübsch hergerichtete weisse Altstadt, die mit vereinzelten schlicht und geschmackvoll renovierten Häusern zu überraschen vermag.

    Die Altstadt ist gerade gross genug und an diesem wunderbaren Sonntagnachmittag angenehm bevölkert, freundlich auch die grosszügige Promenade der Flussmündung entlang.

    Das Restaurant "Mar" serviert vorzügliche Gerichte, wunderschön angerichtet - und mit herrlichem Blick auf die Praia dos Estudantes.

    Selbst der etwas einfache aber super gelegene Camping Trindade gefiel uns mit seiner bunten und sympathischen Atmosphäre.

    Allerdings sind am äußeren Gürtel einige schändliche Bausünden und Bauruinen unübersehbar. Hoffentlich gerade noch gestoppt, doch wer kümmert sich jetzt um den Rückbau?
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  • Cabo São Vicente

    20 Maret 2023, Portugal ⋅ ☁️ 16 °C

    Nach dem eindrücklichen Besuch der Grotten am Ponta da Piedade bei Lagos ging's dann zügig westwärts. Im noch relativ beschaulichen ehemaligen Fischerdorf Salema machen wir Mittagshalt. Ich nutze die Gelegenheit zum zweiten Bad des Tages (im immer noch sehr erfrischenden Atlantik).

    Renata verguckt sich derweil in die gepflegten, farbenfrohen kleinen Häuschen mit ihren schnuckelig-schönen Details. Für sie ist Salema ein Ort mit Potenzial zum Bleiben.

    Dann geht's zum Cabo de São Vicente, dem südwestlichen Zipfel Europas mit der legendären "letzten Bratwurst vor Amerika" (inklusive Zertifikat 😉). Geschicktes Marketing zweifellos, was der spektakuläre Ort aber gar nicht nötig hätte.

    Die atemberaubenden Felsklippen, das unaufhörlich "atmende" Meer, das an die Felsen brandet, der sagenhafte Rundum-Blick, die Wolkenstimmungen im Abendlicht, einfach grandios.

    Bei der Fahrt hierher wurde die Landschaft stetig karger und die Vegetation gedrungener. Bilder irischer und schottischer Landschaften drängten sich auf. Dann steigst du aus und stackst durch das niedrige Buschwerk, über die schroffen Kalk-Rippen und entdeckst bei jedem Schritt neue Blumen. Wie der Bergfrühling im Alpstein, bloss dass erst Mitte März ist und beidseits der Atlantik wogt. Hier ist leicht vorstellbar, dass auch unsere Voralpen mal von einem Ur-Meer umtost waren. Ewiger Kreislauf.

    Die im Meer versinkende Sonne und das Farbenspiel am Abendhimmel lassen dann nur noch wortlose Stille zurück ... welch ein Glück.
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  • Pontal da CarrapateiraMutige Fischer... jetzt hat er angebissenPraia da BordeiraKirche und Windmühle von Carrapateira

    Auf Fischers Pfaden

    22 Maret 2023, Portugal

    Nach einem ausgiebigen Tag auf der Fortalezza de Sagres durchqueren wir heute die typische Hügellandschaft des Naturparks Costa Vicentina.

    Am Felssporn Pontal da Carrapateira können wir uns kaum sattsehen an der spektakulären Szenerie, dem unaufhörlichen Wogen der Wellen ... und der vielfältigen Flora. Wind und Meer sorgen für die passende Hintergrund-Musik.

    Fischerwege, Holzstege, Plattformen und sandige Pfade wechseln sich ab. Eindrücklich, wie ausgesetzt die Fischer ihre Standplätze wählen und der steifen Bise trotzen.

    In der Bucht der Praia da Bordeira wähnen wir uns kurzzeitig zurückversetzt nach Marokko. Ein riesiges Sand- und Dünen-Meer breitet sich vor uns aus. Der Fishermans-Trail der Rota Vicentina führt geradewegs über diese Bucht. Wunderschön.
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  • Sogar Hausnummern sind eine Frage der Perspektive

    Gedanken beim Frühstücks-Kaffee

    23 Maret 2023, Portugal ⋅ ☀️ 16 °C

    Mein halb verschlafener (oder meditierender?😉) Blick fällt auf die Dampfschwaden des Morgenkaffees im milden Licht der noch tief stehenden Sonne.
    Meine Gedanken kreisen gleichzeitig um die erst kürzliche Lektüre des Buches "Wie wir die Welt sehen" von Ronja von Wurmb-Seidel.

    Dann kreist es mit den Dampfschwaden weiter. Ja, gewisse Dinge werden wohl erst sichtbar/wahrnehmbar, wenn einige Rahmenbedingungen gegeben sind:
    - kontrastierender flacher Lichteinfall
    - kontrastierender Hintergrund
    - kontrastierende Temperaturen
    = passende Perspektive / Blickwinkel

    Es ist, als prägten diese Gedanken meine Perspektive des Tages. Sowohl in Aljezur wie auch in Odeceixe fallen mir plötzlich Dinge auf, die auf den Tourismus-Prospekten und in den Reiseführern nicht beschrieben sind. Zahlreiche Lost Places und dazwischen eine Lebendigkeit der anderen Art; die Pflanzen besetzen ihre Nischen. Ganz im Sinne von Franz Hohlers "Rückeroberung". Die Natur wird schon irgendwie fortbestehen - fragt sich nur, ob mit oder ohne uns.
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  • Die Unvergessliche - Praia da Amalia

    24 Maret 2023, Portugal ⋅ 🌙 16 °C

    Ein unvergesslich schönes Wegstück auf der Rota Vicentina von Monte Carvalhao da Rocha nach Azenha do Mar, eine ebenso einzigartige Fisch-Nudel-Suppe im Restaurant Azenha do Mar - und mittendrin die Praia da Amalia, die man - angeblich aufgrund eines unsicheren Wegabschnitts - grossräumig umgehen musste/müsse.

    Beim Hinweg bin ich artig ausgewichen und statt dessen etwa 2,5 km auf Asphalt gegangen. Dabei wurde schnell klar: das grosse Anwesen, das zu umgehen war, ist die Villa der für die portugiesische Seele unvergesslichen Fado-Sängerin Amalia Rodrigues (1920-1999). Heute kann die Herdade Amalia für exklusive Ferien gemietet werden, mit faktisch eigenem Hausstrand.

    Auf dem öden Wegstück entlang der Strasse habe ich mir folgerichtig die Kopfhörer aufgesetzt und in die Youtube-Auswahl ihrer Musik hineingehört. Betörend melancholisch schön. https://youtu.be/W-TKWhqEtJw

    Auf dem Rückweg bin ich dem ursprünglichen Weg entlang der Villa gefolgt: ausser einer Schlangen-Warnung weiters kein Problem. Wunderschöne Ausblicke auf einen richtig wilden Küstenabschnitt.
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  • Eviva EspañaOlivenzaBadajoz 1Badajoz 2Badajoz 3Camperstop Alegria, Montanchez

    Eviva España - zurück in der Extremadura

    27 Maret 2023, Spanyol ⋅ ☁️ 17 °C

    Am Stausee Barragem do Roxo bei Ervidel erwachen wir (nach der nächtlichen Umstellung auf Sommerzeit) im dichten Nebel. So hatten wir uns das Alentejo eigentlich nicht vorgestellt - jetzt wo ich (Christoph) endlich mal den Blick vom Bett in den Sonnenaufgang hätte genießen können.

    Frühzeitig sind wir deshalb wieder auf Achse, durchfahren riesige Landstriche mit Mandel-, Oliven- und Beeren-Plantagen und wundern uns wie sich das einst karge und menschenleere Alentejo-Hochland "entwickelt"(?) hat. Meist künstlich bewässert - dafür also die mittlerweile zahlreichen Speicherseen?

    Dann über die grüne Grenze nach Spanien. Schon bald meinen wir, wieder etwas natürlich gegliederte Dehesas (Korkeichen-durchsetzte Weideflächen) auszumachen; und gemütlich grasende Iberico-Schweine dazwischen. Beim spontanen Halt im ersten Landstädtchen dieser Strecke, in Olivenza, begeistern wir uns schnell für dessen Charme, Geschichte und die freundlichen Gassen.

    Zum Mittagshalt bei Weißwein und spanischen Tapas in Badajoz. Der Blick auf die Stadt an den Ufern des Guadiana ist schön und wirkt grosszügig. Die an diesem Sonntagnachmittag ziemlich menschenleeren Gassen haben wir jedoch bald mal gesehen. So geht's dann rechtzeitig weiter zum Camperstop Alegria in Montanchez: que alegria!
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