Sulawesi

September - October 2023
A 27-day adventure by WorldTravellerSJ Read more
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  • 215kilometers
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  • 31sea miles
  • Day 1–3

    Auf geht's

    September 21, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 23 °C

    Das nächste Abenteuer steht an, aber zunächst hieß es noch fix den Donnerstag auf der Arbeit rumkriegen, bevor wir starten können.
    Noch kurz die letzten Sachen packen & dann geht es für Beeke & mich auch schon mit meinen Eltern Richtung Hamburger Flughafen.
    Da es uns auf der Weltreise so gut gefallen hat und wir es dort schon machen wollten, aber aus Zeitgründen leider geskippt haben, geht es nun für knapp 3,5 Wochen nach Sulawesi.
    Sula- was? Je genau, gefühlt keiner aus der Familie oder dem Freundeskreis hat bisher von Sulawesi, oder früher auch bekannt als Celebes, gehört. Dabei ist es sogar die 11. größte Insel der Welt und gehört zu einem unserer absoluten Lieblingsländer, Indonesien.
    Aber bevor das Abenteuer so richtig starten kann, liegen noch eine ca. 1,5-tägige Anreise vor uns.
    Von Hamburg geht es zunächst mit Emirates und einem Zwischenstopp in Dubai nach Kuala Lumpur, der Ort wo vor fast einem Jahr unsere Weltreise gestartet ist.
    Leider haben wir hier nicht wirklich viel Zeit, sodass wir die 7 Stunden layover am Flughafen verbringen. Da wir am Abend ankommen, hat der Check-In für unseren Flüge natürlich noch nicht geöffnet, sodass wir die Nacht im Check-In Bereich verbringen, in dem es so gut wie keine Schlaf- oder Liegemöglichkeiten gibt. Von hier geht es dann nochmal 3,5 Stunden bis nach Makassar, der Hauptstadt Sulawesis.
    Nach 17 Stunden reiner Flugzeit und insgesamt 37 Stunden Reisezeit sind wir dann endlich am Ziel angekommen. Welcome back to Asia, welcome back to Indonesia, hello Sulawesi!
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  • Day 3–5

    Makassar

    September 23, 2023 in Indonesia ⋅ 🌩️ 31 °C

    In Makassar angekommen, heißt es nun erstmal Geld abheben und mit dem Grab in die Stadt zu unserem Hotel.
    Das Hotel liegt relativ zentral, sodass wir zu Fuß alles gut erreichen können.
    Außerdem ist es größtenteils sauber, hat große Zimmer und ein sehr gutes Frühstücksbuffet.
    Genau richtig um erstmal anzukommen & etwas zu akklimatisieren, denn hier ist es mit 30-35°C bombenheiß.
    Am ersten Tag schlendern wir noch etwas durch die Gassen, besorgen uns Sim-Karten und gönnen uns schon das erste Mal das geile Streetfood und weltklasse Fruchtsäfte hier.
    Wie schon auf der Weltreise werden wir uns zum größten Teil wieder vegetarisch ernähren.
    Den zweiten Tag lassen wir es noch etwas ruhiger angehen, kurieren den Jetlag aus und schlendern zum Abend hin noch etwas zur Promenade.
    Viel zu sehen gibt es hier nicht, aber es ist gut um anzukommen und von hier dann die Weiterreise ins Landesinnere zu starten.
    Diese hat sich nun schon etliche Male geändert, da eigentlich Fussball & der nicht geschaffte Länderpunkt von der Weltreise geplant war, aber auch hier macht der indonesische Verband es spannend und hat das Spiel 3 Tage vorher nicht nur um terminiert, sondern auch an einem ganz anderen Ort angesetzt, welcher natürlich auf einer anderen Insel liegt.
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  • Day 5–9

    Tana Toraja

    September 25, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 22 °C

    Am nächsten Morgen stand dann die erste längere Busfahrt auf dem Programm. Schon vor der Ankunft auf Sulawesi haben wir etliche Male gelesen & auch gehört, wie verrückt und langsam die Fahrten teilweise sein können.
    Dies ist zu einem der noch wenig vorhandenen Infrastruktur geschuldet, da sich wenige Touristen hierher verirren, und zum anderen der teilweise sehr gebirgigen Landschaft.
    Meistens gibt es nur eine größere Hauptstraße, die dann durchs ganze Land führt. Die Busfahrt ins Landesinnere nach Rantepao soll ca. 10 Stunden dauern. Der Bus ist zum Glück einigermaßen bequem und man hat etwas Beinfreiheit, sodass es nicht allzu schlimm wird. Da dies eine sehr beliebte Strecke ist, verkehren hier nicht nur tagsüber Busse, sondern auch Nachtbusse, die zum Teil, wie in Vietnam, Sleeper-Busse sind.
    Wir haben uns bewusst dazu entschieden einen Bus tagsüber zu nehmen, da man meistens morgens noch nicht in die Unterkunft kann & wir nicht einschätzen können, wie viel Schlaf wir wirklich bekommen. Grade mit dem etwas anhaltenden Jetlag, haben wir da nicht so Lust zu.
    Der Bus braucht ewig um aus Makassar raus zu sein, da wir an diversen Stellen halten und entweder Gäste oder Pakete in allen Formen und Größen verladen.
    Typisch für asiatische Busverbindungen, dass diese meist auch als Pakettransport genutzt werden.

    Nach ca. 11 Stunden wilder Fahrt, in der der Fahrer absolut krass durch die Berge gejagt ist, um Zeit aufzuholen, erreichen wir dann im Dunkeln die Stadt Rantepao, welche eine der zwei Hauptstädte der beiden Toraja Regionen ist.
    Das Gebiet der Tana Toraja ist in zwei Regentschaften aufgeteilt, wobei Rantepao die Hauptstadt von Toraja Utara (Nord-Toraja) und Makele die Hauptstadt von Tana Toraja im Süden ist.
    Laut der indonesischen Touristenbehörde gilt die Region Toraja zu dem zweitgrößten Touristenziel nach Bali, wobei wahrscheinlich die wenigsten jemals von ihr gehört haben.

    Aber was ist nun so besonders an der Region und vor allem was ist Toraja?
    Toraja ist ein Stamm in Süd-Sulawesi, welcher zum Großteil aus Christen besteht, was für Indonesien und Sulawesi besonders ist, da die Bevölkerung überwiegend muslimischen Glauben hat.
    Früher war Toraja ein eigener Glaube und die Stämme lebten in autonomen Gebieten bis Anfang der 1900er Jahre die Niederländer kamen und das Christentum verbreiteten.
    Seit ca. 1970 öffneten sich die Stämme für die Außenwelt und Touristen hatten Zugang zu ihrer Kultur.
    Aufgrund der niederländischen Missionare werden noch heute die Europäer meistens als Balanda betitelt, was übersetzt "Holländer" bedeutet.

    Weshalb die Region nun so speziell und vor allem für den Tourismus interessant ist, ist die Tatsache, dass es dort eine ganz außergewöhnliche und weltweit einzigartige Totenkultur gibt, welche wir in den nächsten 3 Tagen ausführlich & intensiv kennenlernen werden.
    Wir übernachten aufgrund einer absoluten top Empfehlung im Sanduk Homestay bei Ibra, welcher ein super netter und hilfsbereiter Host ist.
    Die Zimmer sind vollkommen ausreichend mit einem geteiltem Bad für 2 Zimmer, einer richtig guten Terrasse und zudem gibt ein super Frühstück, abwechselnd westlich & asiatisch.
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  • Day 6

    Tana Toraja - Tag 1 - Wasserbüffelmarkt

    September 26, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 21 °C

    Pünktlich um 8 Uhr werden wir von unserem Guide Ritha und unserem Fahrer Marhel abgeholt.
    Man kann die ganze Region auch auf eigene Faust mit dem Roller erkunden, aber normalerweise nimmt sich jeder einen Guide, da man so natürlich viel mehr Input und Informationen bekommt, vor allem aufgrund der Sprachbarriere.
    Und schon auf dem Weg zu unserem ersten Halt, merken wir, wie goldwert es ist einen Guide und vorallem Ritha als Guide zu haben.
    Wir bekommen so krass viel Input, dass wir schon teilweise mitschreiben müssen, um nicht alles zu vergessen.
    Unser erster Stopp ist der wöchentliche Markt, der immer dienstags in dieser Form und Größe stattfindet.
    Hier kann man von Handwerk, und Sachen für die Zeremonien, wie z.B. Hüte, die bis zu 100€ kosten können (im Vergleich kosten fast die gleichen Hüte für die Arbeiten auf dem Feld grade mal 15€) über Lebensmittel, wie Kaffee, Kakao, Tempeh, Reis, Früchte usw. alles bekommen. Aber besonders ist, dass man hier Wasserbüffel und andere Tiere kaufen kann, welche direkt mit der Beerdigungszeremonie etwas zu tun haben.
    Nach einem kurzen Fußmarsch kommen wir an einem riesen Platz an, an dem hunderte Büffel stehen und ein reges Treiben herrscht.
    Auf der einen Seite stehen Kleintransporter auf die gekaufte Büffel verladen werden (bis zu 3 Stück pro Transporter).
    Natürlich sind auch einige Touristengruppen vor Ort, da dieser Markt der einzige seiner Art in der ganzen Region ist.
    Wir schlendern mitten durch die Büffel und bekommen von Ritha einige Informationen dazu.
    Wasserbüffel sind in dieser Region heilig und total wertvoll, haben aber nur einen bestimmten Zweck und zwar der Opferung auf den Beerdigungen.
    Sie haben hier ein gar nicht so schlechtes Leben, wenn man natürlich die Opferung und die Tatsache, dass sie immer an der Leine mit einem Ring durch die Nase gehalten werden außer Acht lässt.
    Denn die Büffel müssen keine Arbeit auf dem Feld verrichten, sondern kommen nur zum sonnen und schlammbaden mit dorthin.
    Danach gibt es dann jeden Tag ein richtiges Bad, wo diese ca. eine halbe Stunde gebadet und geputzt werden. Zuhause im Stall angekommen gibt es dann nur das Beste an Futter, sodass sie wachsen und kräftig werden.
    Teilweise sind einzelne Leute abgestellt, die nichts anderes machen, als sich um die Büffel zu kümmern.
    Normalerweise sind dies die Männer oder Jungs aus dem Haus.
    Dies wird alles gemacht, um den Wert zu steigern, denn je teurer ein Büffel ist, desto mehr Ansehen hat die Familie.
    Das perfekte Aussehen besteht aus dem männlichen Geschlecht, weißen Augen, hellem Fell am Kopf mit dunklem Körper, gelbes & großes Gehörn, sowie muskulärer Körper & vor allem Nacken, weshalb der Kopf meist hochgebunden wird, um diesen zu trainieren.
    Aber auch seltene Merkmale, wie z.B. nach unten gebogene Hörner, erhöhen den Wert erheblich.
    Diese teuren Büffel stehen meist alleine und bekommen eine spezielle Versorgung und Behandlung, werden sogar auf dem Markt noch eingeölt, um ein besseres Bild abzugeben. Ritha vergleicht die Tiere hier mit den Autos in Europa und wenn man sich die Behandlung und Wertschätzung anschaut, könnte dies auch gut zutreffen.
    Die teuersten Büffel mit allen oben genannten Merkmalen kosten um die 31.000€!
    Selten wird nur ein Büffel geopfert, sodass dieser Part, alleine für das Ansehen der Familie nach außen, schon extrem teuer ist.
    Oft werden mindestens bis zu 24 Büffel geopfert, um einen speziellen Status und eine spezielles Grab zu bekommen.
    Muss man sich mal vorstellen!

    Diese Kosten sind natürlich auch ein Grund, warum es auf dem Markt viele Jungtiere gibt, die sowohl günstiger im Kauf, als auch auf lange Sicht in der Aufzucht zuhause sind.
    Aber es gibt nicht nur die "Toraja-Büffel" auf dem Markt, sondern auch importierte, welche man schnell an viel schmaleren und kleineren Körpern erkennen kann.

    Nachdem wir dann durch das ganze Areal mit den Büffeln durch sind, folgt ein weiterer Teil des Marktes, in dem man Schweine kaufen kann.
    Diese sind in kleineren Holzgehegen im Schatten gehalten und haben auch eine besondere Bedeutung, denn diese werden von den Gästen als Geschenk mit zur Beerdigung oder anderen Anlässen gebracht.
    Von den Familienangehörigen werden auch oft junge Büffel geschenkt, aber hauptsächlich werden die Schweine genommen.
    Anders als bei uns sind diese komplett schwarz, aber auch hier gilt je fetter, desto teurer und besondere Merkmale erhöhen ebenso den Wert.
    Daher bekommen die Schweine auch sehr gutes Futter, wie z.B. die Blätter von Süßkartoffeln oder Schalen vom Reis.
    Um die Schweine, insbesondere bei den Familien zuhause, kümmern sich meistens die Frauen oder Mädchen.
    Nachdem Schweine verkauft wurden, werden sie etwas unsanft gefesselt und verladen, da die Gäste dies meist auf dem Weg zur Beerdigung machen.
    Die Füße werden zusammengebunden und die Schweine dann über Bambusstangen zum Tragen vorbereitet.
    Kleine Schweine hingegen kommen einfach in Säcke und werden so transportiert.

    Ein weiterer kleinerer Teil des Marktes besteht dann noch aus Hähnen, welche für die illegalen Hahnenkämpfe gehandelt werden.
    Aber auch diese können richtig teuer sein und bis zu 120€ für richtig gute "Kämpfer" kosten.

    Was man auf jeden Fall noch sagen muss ist, dass der gesamte Markt und auch die Tiere super sauber gehalten werden, es stinkt fast gar nicht, was natürlich zum einen daran liegt, dass es alles draußen und frei ist, aber auch daran, dass die Tiere und die Ställe oft gewaschen werden.

    Das war schonmal ein krasser Einstieg mit super viel Input, mal sehen wie der Tag so weitergeht.
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  • Day 6

    Tana Toraja - Tag 1 - Beerdigungen

    September 26, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 26 °C

    Im Normalfall ist es so, dass die Gäste meistens mit einem Transporter zusammen zu den Zeremonien fahren.
    Dort stehen dann alle hinten auf der Ladefläche, wo sie auch die Schweine, welche als Geschenke dienen, mit unterbringen.
    Man erkennt es auch dadurch, dass alle dunkle Klamotten tragen. Die Farbe schwarz symbolisiert Tod und Leid.
    Für uns ging es dann zunächst zu einer kleineren Zeremonie, welche sich am ersten Tag befand.
    Generell dauern die Beerdigungen 3-4 Tage lang.
    Der Aufwand für diese ist im Allgemeinen super groß, da sogar temporäre Häuser aus Bambus für die Gäste, entweder zum Sitzen während der Feier oder aber auch zum Schlafen, gebaut werden.
    Diese werden über mehrere Wochen mithilfe der Nachbarn und Freunden gebaut und nach der Beerdigung wieder abgerissen.
    Es ist einer der Gründe, weshalb die Feiern oft erst viel später als den Todestag stattfinden.
    Ein weiterer Grund ist natürlich der finanzielle Aspekt, da viele sehr lange sparen müssen, um sich das alles und vor allem die Büffel leisten zu können.
    Außerdem benötigt die Familie viel Zeit, um Abschied zu nehmen und sie wollen auch, dass so viele wie möglich teilnehmen können.
    Heutzutage ist es nicht unüblich, dass Familienmitglieder in Städte oder auf andere Inseln wegen des Jobs gehen.
    Es kann schon vorkommen, dass die Beerdigungen erst bis zu 20 Jahre nach dem eigentlichen Tod stattfinden. So lange leben die verstorbenen als "kranke" Person weiterhin mit im Haus und bekommen auch ganz normal das Essen etc. gebracht. Damit der Körper nicht verwest, wird er mit Formaldehyd behandelt, bis die Zeit für die Beerdigung gekommen ist.
    Die "Toten" sind dadurch mumifiziert und liegen entweder in einem temporären Sarg oder sogar einfach im Bett. Immer aber im südlichen Zimmer des Hauses mit Blick in Richtung Westen.
    All dies ist Teil des Glaubens an das Leben nach dem Tod.

    Wir waren danach noch bei einer größeren Feier, welche irgendwie ganz anders war als die erste.
    Bei dieser waren um die 1000 Gäste und sie war daher 10x so groß wie die vorherige.
    Dennoch ist der Ablauf immer gleich.
    Es gibt einen Zeremonien-Meister der in der alten Sprache der Toraja diverse Sachen erzählt und vorliest.
    Die Nachbarn sind für das Essen zuständig und es werden einige der Schweine, welche geschenkt wurden, vor Ort geschlachtet und dann serviert.
    Diese werden mit dem Messer umgebracht und nachdem sie die Innereien ausgenommen haben wird die oberste Haut mit einer Art Bunsenbrenner weggebrannt.
    Danach wird es auf unterschiedliche Weise gebraten oder in Bambusstangen gegart.
    Zu dem Essen, welches aus Reis und dem Fleisch besteht, gibt es reichlich Palmwein, welcher traditionell auch aus Bambusstangen getrunken wird.

    Wie viele der Schweine geschlachtet werden, entscheidet die Familie. Einige werden auch behalten, um sie dann selbst als Gast zu einer Feier mitzubringen oder später selbst zu verarbeiten.

    Wir waren im Anschluss an die Zeremonie sogar zum Essen eingeladen und konnten so noch einen etwas tieferen Einblick in die ganze Tradition bekommen.

    Die Anzahl der Gäste, sowie die Anzahl der am zweiten Tag geopferten Büffel zeigt das Ansehen der Familie in der Gesellschaft an, denn es werden offiziell keine Einladungen rausgegeben, weshalb die Leute nur kommen, wenn sie gut mit der Familie klarkommen oder sie Freunde sind.
    Daher finden die Familien und Leute es auch nicht schlimm, dass Touristen auf den Beerdigungen sind, ganz im Gegenteil, sie freuen sich darüber, denn es zeigt, dass das Interesse an den Verstorbenen und der Familie hoch ist.
    Auch hier ist es so, dass jeder mit uns Fotos machen möchte, um es stolz allen Leuten zeigen zu können.

    Generell wirkt es nicht wirklich wie eine Trauerfeier, denn alle scheinen sehr glücklich, was damit zusammenhängt, dass sie ja schon einige Zeit Abschied nehmen konnten und sie den Glauben haben, dass der Verstorbene in einer anderen guten Welt weiterlebt.

    Am Ende des Tages darf sich dann jeder Fleisch mit nachhause nehmen, was auch eine Geste ist, dass die Gäste glücklich und zufrieden sein sollen und demnach auch Wohlhaben aufzeigt.

    Am zweiten Tag einer Zeremonie werden dann die Büffel geopfert. Diese waren damals ein Transportmittel und sollen den Verstorbenen behutsam und sicher transportieren.
    Denn die Toraja glauben, der Verstorbene braucht die geopferten Wasserbüffel, um nach Puya, ins Jenseits, zu kommen. Je mehr Wasserbüffel geopfert werden, desto schneller kommt er in Puya an.

    Bei der größeren Feier wird am Ende des Tages auch noch ein Büffel geopfert, weshalb wir dies noch sehen.
    Dieser wird an einem Bein und mit der Leine an einem Holzpfahl festgemacht und dann wird die Kehle durchgeschnitten, sodass das Tier langsam verblutet.
    Es ist irgendwie total krass, aber in dem Moment völlig normal, da es die Einheimischen nicht mal wirklich interessiert.
    Es dauert auch eine Ewigkeit, bis der Büffel endgültig tot ist.

    Anschließend werden dann die Innereien rausgenommen, dieser gehäutet und zerlegt, sodass das Fleisch auch verschenkt werden kann.
    Bei der Opferung wird das Herz und der Kopf inklusive des Gehörns noch zu dem Haus der Familie gebracht, was eine noch stärkere Bindung zum Verstorbenen zeigen & erzeugen soll.

    All diese Sachen passieren ganz normal draußen auf dem Hof der Familie. Die Einheimischen tragen die ganze Zeit Flip-Flops und natürlich keine Handschuhe.
    Selbst beim Zerlegen wird nebenbei geraucht und Palmwein getrunken. Es wirkt alles total surreal, aber für die Einheimischen ist es ganz normal und vor allem eine absolut wichtige Sache im Leben.
    Viele fangen seit Beginn des Lebens an, auf die Beerdigung zu sparen.
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  • Day 6

    Tana Toraja - Tag 1 - Die Gräber

    September 26, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 26 °C

    Auch bei den Gräbern gibt es einige Regeln und unterschiedliche Art und Weisen.
    Zunächst wird zwischen gehobenerer und unterer Klasse unterschieden.
    Es gibt zum Beispiel ein Grab der Kingsfamily, welches ein "Höhlengrab" ist.
    Diese Gräber sind Löcher in einem Felsen oder einer Felsenwand, in denen dann bis zu 8 Tote Platz finden. Sie werden zum Teil von Hand gemacht. Früher wurden die Verstorbenen ohne einen Sarg in die Löcher gelegt, heute macht man die Öffnungen der Löcher größer, sodass der ganze Sarg hineinpasst.
    Diese Särge sind von Hand gefertigt und haben dementsprechend einen sehr hohen Preis.
    Für die Gräber bzw. Beisetzung gibt es dann aber noch weitere Regeln.
    Es müssen mindestens 12 Büffel geopfert werden, damit sie eine traditionelle Trage für den Weg von der Beerdigung bis zum Grab nutzen dürfen. Diese gleicht vom Aussehen her dem traditionellen Haus der Toraja.
    Wenn sogar mindestens 24 Büffel geopfert werden, bekommen die Verstorbenen zusätzlich noch eine aus Holz gefertigte Statue, welche "Tau Tau" genannt wird. Diese werden dann an den jeweiligen Gräbern sichtbar angebracht.

    Ein weiteres und letztes Grab für den ersten Tag ist dann noch ein ganz spezielles.
    Dies ist ein Baum, welcher Tarra-Tree genannt wird.
    Hier wurden damals Kinder begraben, welche mit einem Alter von weniger als 6 Monaten gestorben waren & noch keine Zähne hatten.
    Der Grund hierfür ist, dass der Baum ein weißes Harz besitzt, welches die Muttermilch darstellen soll.
    Es werden auch hier Löcher in den Baum gemacht und die Kinder werden in Embryo-Stellung mit dem Rücken zum Elternhaus in den Baum gelegt.
    Dies soll den Bauch der Mutter widerspiegeln, aber sie sollen auch nicht wieder nachhause finden. Das Loch wird dann verschlossen und mit der Zeit wächst der Baum an dieser Stelle zu.
    Ein Grund für die Tradition ist, dass dieser Baum sehr groß wird und die Kinder so in die Richtung des Himmels wachsen.
    Das Ganze wird heutzutage aber nicht mehr praktiziert, da weniger Kinder früh sterben.

    Am Abend waren wir dann ziemlich erschöpft, da wir selten so krass viel Input oder auch Eindrücke bekommen haben.
    Für uns ging es noch schnell in die Stadt was essen, wofür Ibra uns umsonst seinen Roller ausgeliehen hat, und dann ins Bett, da der nächste Tag sicherlich auch nochmal anstrengend wird.
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  • Day 7

    Tana Toraja - Tag 2

    September 27, 2023 in Indonesia ⋅ ☁️ 23 °C

    Mit einer sehr guten Stärkung geht es dann für uns in den zweiten Tourtag mit Ritha und Marhel.
    Zunächst fahren wir zu einem weiteren traditionellen Grab, bei dem jeder Verstorbene einen großen Stein bekommt. Diese sind aber nicht grade klein und ähneln eher Monolithen. Mit der Drohne von oben sieht es ganz cool aus, da dort um die 100 Steine stehen.
    Auch hier sehen wir wieder die typischen Gräber, welche in Steinen oder Felswänden sind.
    Aber auch moderne Gräber sieht man zwischendurch immer wieder und diese werden wohl auch mehr, da der Aufwand geringer ist, wobei es oft auch einzelne kleine Häuser sind.
    Wir lernen zudem noch, dass jede Trage und jeder Sarg, auch wenn er nur für den Transport genutzt wurde, immer nur einmal benutzt wird.
    Diese Dinge bleiben dann bis zum Verfall an dem Grab stehen, weshalb es häufig sehr unaufgeräumt aussieht.
    Wir fahren danach weiter in die Berge und auf dem Weg erklärt Ritha uns, dass die Leute damals locker 100-120 Jahre alt geworden sind, was heute bei weitem nicht mehr der Fall ist.
    Ein Grund dafür sind wohl immer mehr Krankheiten, die sicherlich auch durch dem immer weiter wachsendem Tourismus entstehen. Mittlerweile gelten die Leute mit 60 Jahren als alt.
    Wir kommen an einem sehr großen Grab an, wo sich etliche "Türen" in einer riesigen Felswand befinden.
    Ritha erklärt, dass alle 3 Jahre Anfang September eine ganz spezielle Zeremonie stattfindet, bei der die Gräber geputzt werden.
    Dies ist grade mal ein Monat her und dennoch sieht es total vermüllt aus.
    Es liegt daran, dass tatsächlich nicht die Grabstelle von außen sauber gemacht werden, sondern die Toten alle 3 Jahre aus den Gräbern geholt werden und neue Klamotten etc. bekommen.
    Für die Einheimischen ist es sehr wichtig, da es eine weitere Art der Würdigung ist. Außerdem werden auch diverse Opfergaben in Form von Wasserflaschen, Zigaretten oder auch Süßigkeiten gebracht.
    Alle Gräber sind mittlerweile mit Schlössern verschlossen, da es in der Vergangenheit tatsächlich Menschen gab, die die Gräber geöffnet haben und die Besitztümer und Wertgegenstände geklaut haben.
    Zum Teil sind extrem seltene Reliquien und auch teurer Schmuck etc. bei den Verstorbenen, sodass es sich scheinbar lohnt, so etwas zu tun.

    An einem super Aussichtspunkt gibt es dann Mittagessen. Hier treffen wir dann auf zwei der teuersten Büffel. Der Vater der Familie ist gestorben und sie sind sehr wohlhabend weshalb sie schon 3 extrem teure Büffel besitzen, von denen zwei (die teuersten zur Zeit erhältlichen) zuhause gepflegt werden.
    Sie haben einen sehr guten Stall und bekommen täglich neben gutem Futter ein absolutes Verwöhnprogramm.

    Nach dem Mittagessen geht es zunächst zu Fuß weiter und wir machen eine kleine "Trekking"-Tour durch Reisfelder und kleinere Dörfer.
    Es ist eine gute Abwechslung und wir bekommen so nochmal einen etwas genaueren Einblick in die Arbeit auf dem Land, aber auch in die ganze Geschichte um die traditionellen Häuser.
    Diese werden Tangkonan genannt und symbolisieren den sozialen Status der Familie, da der Bau sehr teuer ist und sich nicht jeder so ein Haus leisten kann.
    Das Dach hat einen sattelförmigen Bogen, welcher Büffelhörnen repräsentieren soll. Der Eingang ist immer Richtung Norden ausgerichtet, da es für die Toraja das Leben bedeutet. Da der Westen und Süden den Tod symbolisieren sind die Tangkonans immer von Norden nach Süden gebaut und alles andere gilt als absolutes Tabu.
    Die Häuser sind auf Stelzen aus speziellem Holz gebaut und haben immer genau drei Räume, welche außer dem Gemeinschaftsraum, der mittig im Haus liegt, meistens sehr klein sind.
    Das Zimmer im Norden ist für die Eltern bestimmt und das Zimmer im Süden für die Großeltern. Die Küche und die Toilette befinden sich jeweils draußen, sowie meistens sogar Ställe oder Parkplätze unter dem Haus.
    Heutzutage weichen manche Häuser von der traditionellen Bauweise ab und werden zum Teil sogar aus Beton gebaut, um langlebiger zu sein.
    Die Betonpfeiler werden dann aber bemalt, sodass diese aussehen wie die traditionellen aus Holz.
    Es werden drei typische Symbole in die Häuser geschnitzt, welche für das menschliche Dasein, die Pflanzenwelt und die Tierwelt stehen. Die Schnitzereien sind dann in vier verschiedenen Farben, wobei jede eine eigene Bedeutung hat. Schwarz symbolisiert den Tod und Leid, Weiß die Reinheit, Rot das Blut und Leben & Gold den Wohlstand und den über alles stehenden Gott.
    Die Dächer der Tangkonan werden normalerweise aus Bambus gefertigt, was sehr aufwendig und teuer ist, weshalb sie heutzutage oft auch einfach aus Wellblech bestehen.

    Auf dem Grundstück gibt es dann noch die ähnlich aussehenden Reisbunker zur Lagerung von Reis nach der Erntezeit.
    Diese werden auch aus speziellem Holz oder mittlerweile aus Beton gebaut, damit die Ratten nicht hochklettern können.
    Auch dies zeigt wieder das Standing in der Gesellschaft.

    Mittlerweile haben die Toraja aber auch viele moderne Häuser neben den traditionellen gebaut. Die Tangkonans sind dann entweder nur noch ein Statussymbol oder aber zur Vermietung an Touristen. Teilweise werden auch immer wieder neue Reisbunker gebaut, wobei die alten nicht abgerissen werden. Die Flächen unter diesen sind häufig gute Schatten- und Relaxplätze.
    Auch sieht man häufig Büffelstatuen oder -figuren aus Holz oder Stein, welche die Grundstücke oder Häuser zieren. Diese sind sehr teuer und dienen als zusätzliches Statussymbol.
    An jedem Haus sind dann noch Büffelhörnen angebracht, diese sind von allen Beerdigungen. Je mehr Hörner, desto wohlhabender die Familie, da sie mehr Büffel opfern konnten.

    Am Abend ging es für uns dann wieder mit dem Roller in die Stadt. Leider war das erhoffte Streetfood nicht ganz so geil und eher nur Süßspeisen, aber dennoch in Ordnung.
    Morgen geht's dann noch auf einen 3. Tag mit Ritha, weshalb wir rechtzeitig schlafen gehen, da die Tage gut schlauchen.
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  • Day 8

    Tana Toraja - Tag 3 - Hauseinweihung

    September 28, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 22 °C

    Es geht wieder etwas früher los, da heute eine weitere Zeremonie auf dem Plan steht.
    Jedoch wird es diesmal eine ganz andere sein, denn wir gehen zu einer Hauseinweihung und sehen somit die andere "glücklichere" Seite der Zeremonien-Kultur der Toraja.
    Denn auch diese ist keine gewöhnliche Feier und kann bis zu 3 Tage dauern.
    Das einzige was wir bedenken sollten war dass wir keine dunklen Klamotten tragen. Also machten wir uns ohne Erwartungen auf den Weg und werden nach nur wenigen Minuten völlig geflasht.
    Schon bevor wir überhaupt das Haus erreichen, gibt es einen absolut krassen Stau, welcher von den ganzen Gästen verursacht und sogar von der Polizei geregelt wird.
    Beim Vorbeilaufen an einem Grundstück sehen wir schon diverse "Tragen" mit Schweinen stehen.
    Wir machen einen kurzen Abstecher und Ritha erklärt uns in dem ganzen Trubel, dass dies die Geschenke und Mitbringsel sind.
    Die Schweine und die Tragen sind geschmückt und wirken sehr edel.
    Wir sehen ein sehr fettes Schwein, was an seinen hochgebogenen Zähnen sogar zwei Fische, die noch leben, hängen hat.
    Dies soll wohl alleine um die 1.500€ kosten und spiegelt wieder die Wertschätzung aber auch das Wohlhaben der schenkenden Familie.
    Wir müssen noch ein wenig weiter bis zur Feier und auf dem Weg werden dann die Schweine einzeln mit ihren Tragen hochgeschleppt. Dabei wippen die Träger speziell und schreien rum, was ausdrücken soll, wie schwer die Schweine sind, denn je schwerer, desto wertvoller.
    Beim Haus angekommen herrscht ein absolutes Gewusel und Durcheinander, jeder will auf einmal mit uns ein Foto machen und wir haben so viele Eindrücke, sodass wir eine absolute Reizüberflutung bekommen.
    Die Familie ist auch hier wieder sehr gut zu erkennen, da sie diesmal alle ein spezielles Outfit in gelb & rot anhaben.
    Für die Gäste sind wieder temporäre Häuser aus Bambus gebaut wurden, damit alle einen Sitzplatz haben.
    Nach einer Weile sagt Ritha, dass der Zeremonien-Meister grade durchgesagt hätte, dass nicht alle einen Platz haben, da zu viele gekommen seien und die Gäste etwas zusammenrücken müssen.
    Das Essen wird wieder von den Nachbarn & Freunden zubereitet und serviert.
    Es gibt Reis, aber diesmal mit Schwein und Hähnchen, welches es nur bei glücklichen Feiern, wie Hauseinweihung oder Hochzeit gibt.
    Die geschenkten Schweine werden dann noch nach und nach geopfert und zubereitet, wie auf den Beerdigungen.
    Hierfür sind sogar extra Männer da, die pro getötetes Schwein Geld bekommen.
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  • Day 8

    Tana Toraja - Tag 3

    September 28, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C

    Im Anschluss machen wir uns auf den Weg zu einem ganz besonderem Ereignis.
    Wir fahren ins absolute Nirgendwo, vorbei an echt geilen Landschaften mit sowohl grünen, als auch braunen Reisfeldern.
    Uns wird erklärt, dass sie hier sehnsüchtig seit Wochen auf Regen warten und nur noch die Reisfelder grün sind, wo es entweder einen Brunnen oder eine andere Wasserquelle gibt.
    Nach eine Weile kommen wir dann an unserem Ziel an.
    Wir sind bei einem Grundstück, welches direkt an einem Hang mit Reisterrassen liegt und wirklich eine absolut geile & ruhige Lage hat.
    Das ganze Grundstück ist super sauber und aufgeräumt.
    Hier lernen wir dann den Hausherren Ohm kennen und werden gleich zusätzlich seinen Vater treffen.
    Dieser ist jedoch vor 5 Jahren gestorben und lebt seitdem bei der Familie als "kranke" Person mit im Haus.
    Irgendwie schon komisch gleich einen Toten Körper zu sehen, welcher mumifiziert ist und für die Familie als nur krank gilt.
    Ohm und seine Familie wohnen in einem etwas moderneren Haus. In ihrem traditionellen Haus wohnt noch der Bruder und die restlichen Zimmer sind zur Vermietung an Touristen.
    Wir gehen mit ihm zusammen in das Haus und befinden uns direkt im Gemeinschaftsraum. Zu diesem gibt es noch drei weitere Zimmer.
    In einem ist das Schlafzimmer von Ohm und seiner Frau, in einem das von den Kindern und im dritten Zimmer liegt dann der verstorbene Vater.
    Uns ist etwas mulmig aber für Ohm ist es ganz normal und irgendwie ist er stolz uns "vorzustellen".
    In dem Zimmer ist dann ein Sarg, welcher mit dem Kopfteil in Richtung Westen ausgerichtet ist. Er öffnet diesen und wir können dann tatsächlich seinen Vater sehen.
    Irgendwie krass & komisch, aber in dem Moment total normal, weil es für ihn auch so normal ist.
    "Please, take pictures" sagt er und wir machen vorsichtig & respektvoll 1-2 Fotos.
    Es ist einfach eine ganz andere Kultur und sie gehen hier mit dem Thema Tod auch ganz anders um.
    Nach einigen Minuten gehen wir dann raus, sitzen noch zusammen unter einem der Reisbunker, trinken Tee und können noch Fragen stellen.
    Die Zeremonie soll nächstes Jahr stattfinden und die ersten Vorbereitungen laufen schon.

    Nach einer Stärkung geht es dann zu dem letzten Stopp unserer Tour. Dieser liegt sehr nah an unserer Unterkunft und ist wohl einer der berühmtesten Plätze. Genannt wird es Ketu Kesu. Hier wohnt keiner mehr, dennoch wird von der Familie die Zeremonien weiterhin auf dem Gelände abgehalten.
    Man kann sich die traditionellen Häuser anschauen und eine weitere Form von Gräbern, welche damals genutzt wurden.
    Es sind so genannte "Hanging graves", bei denen die Särge im Berg an der Wand hängen. Zum Teil sind diese schon sehr kaputt & man sieht diverse Skelette & Knochen.
    Das Ritual etc. ist aber auch hier genau gleich, wie bei allen anderen Gräbern.

    Wir hatten echt eine heftig gute Tour mit Ritha, bei der wir mit Informationen und Input überflutet wurden. Generell konnte sie auf alle Fragen antworten und war sehr offen, wie die ganze Kultur der Toraja.

    Den restlichen Tag verbringen wir mit Packen und etwas entspannen, bevor es Morgen dann für uns weitergeht.
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  • Day 9–12

    Tentena

    September 29, 2023 in Indonesia ⋅ ☁️ 21 °C

    Am nächsten Morgen ging es für uns dann mit dem Bus in Richtung Tentena. Da die Fahrt locker 10-12 Stunden dauert und an unserem Tag nur ein Bus fährt, welcher wohl recht unbequem & eng sein soll, haben wir uns in weiser Voraussicht direkt 3 Plätze gekauft, um auf einem unsere Daypacks lagern zu können.
    Grade für mich sind solche Fahrten echt nicht geil, wenn man kaum Beinfreiheit hat.
    Tatsächlich hätten wir es nicht gebraucht, da der Bus nicht voll wurde, dennoch waren wir glücklich damit.
    Nach einer ewigen Fahrt kamen wir dann spät abends in der kleinen Stadt Tentena, welcher direkt am Poso-See liegt, an.
    Unser Host, Noni vom Victory Hotel, hat uns dann von der Bushaltestelle abgeholt.
    Allgemein muss man schon vorab sagen, dass diese Frau einfach der Wahnsinn ist.
    Sie hat sich vorab schon so viel gekümmert, super viele Tipps gegeben, selbst wenn sie nichts mit Tentena zu tun hatten.
    Für uns ging es dann nur noch ins Bett.
    Der nächste Morgen startete mit einer heißen Dusche und einem sehr guten Frühstück, ehe Noni uns dann Tipps für die Region gab.
    Auch dies macht sie mit einer Leidenschaft und Selbstverständlichkeit, das ist der Wahnsinn.
    Wir gingen dann erstmal Wäsche waschen und machten uns danach mit dem Roller auf den Weg zu einem kleinen Markt, welcher aber leider schon fast zu Ende war.
    Danach fuhren wir dann zu der wohl berühmtesten Attraktion, dem Airjun Saluopa Wasserfall.
    Dieser hat mehrere Stufen in denen man sehr gut baden kann.
    Wir hatten auch Glück und es war so gut wie keiner da, sodass wir ganz oben eines der Becken ganz für uns hatten und wir uns dort eine gute Abkühlung zu dem heißen Wetter holen konnten.
    Auch hier wartet man auf Regen, wobei es den Tag vorher wohl etwas gab, was aber auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war.

    Nachdem wir uns Geld geholt hatten, stand dann endlich wieder eine Massage auf dem Programm, ehe es zum Essen in ein kleines Warung ging.

    Der nächste Tag sollte dann ein Strand-Tag am Poso-See werden, weshalb wir uns rechtzeitig auf den Weg machten.
    Dort angekommen wurden wir dann von etlichen Einheimischen belagert, da alle Fotos mit uns wollten.
    Sowas krasses hatten wir lange nicht mehr, denn es konnte nur einer Englisch & der musste von A nach B rennen und übersetzen.
    Selbst aus dem Wasser kamen die Leute rausgesprintet.
    Vielleicht nicht so clever an einem Sonntag zu einem der beliebtesten Orte der Anwohner zu gehen.
    Irgendwann legte sich aber der Trubel und wir konnten noch etwas in der Sonne chillen, welche hier in das Näher vom Äquator aber schon gut Kraft hatte.

    Da Beeke von der Fahrt etwas erkältet war (die Klimaanlagen sind hier immer auf Maximum eingestellt), ruhte sie sich etwas aus, während ich mich auf den Weg machte, meinen Länderpunkt einzufahren.
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