- Reis weergeven
- Toevoegen aan bucketlistVan bucketlist verwijderen
- Delen
- 9 nov 2023 10:20
- Hoogte: 3.228 m
- ItaliëSiciliaBiancavillaMonte Etna37°45’5” N 14°59’26” E
Ätna Kraterwanderung
9 november 2023, Italië
Heute steht die Ätna Wanderung an. Da man den Krater nicht (mehr) alleine bewandern kann, haben wir eine Tour gebucht. Um 5:45 Uhr müssen wir aufstehen, um pünktlich zum Tourstart um 8:15 Uhr bereit zu sein.
Mit dem Tourguide Luca und einer Gruppe von 17 Leuten (davon sogar einige Schweden) starten wir den Weg nach oben durch ein altes Lavafeld mit einem Bus. Zu unserer Überraschung kein besonderer Gelände-Bus, sondern ein stinknormaler. Entsprechend holprig war die Fahrt. Das Lavafeld entstand bei einem großen Ausbruch in 2002. Man erkennt richtig, wo die Lava entlang geflossen ist. Dort ist alles schwarz und voller Geröll. Drum herum sind zumindest unten noch Bäume. Verrückt. Bei dem Ausbruch damals ist niemand zu Schaden gekommen, denn es wurde rechtzeitig gewarnt und evakuiert.
Auf ca. 2.900 Metern steigen wir aus dem Bus und beginnen die Wanderung auf den Gipfel. Es hat so zwischen 1-5 Grad und ist sehr sehr windig. Wir sind beide von unseren Regenjacken mit Fleece darunter überrascht, denn wir frieren kein bisschen. Der Weg nach oben ist langsam und wir haben keine Probleme. Das letzte Stück bis zum Kratergebiet müssen wir einen Helm aufziehen.
Das Kratergebiet ist ganz schön groß und umfasst 3 große Krater und einige kleine. Der ersten Krater, den wir besichtigen (der auf dem Titelbild), ist sehr aktiv und stößt ständig Gas aus. Wasserdampf, CO2 und Schwefel. Immer wieder sehen wir kleine Gas Explosionen. Schon krass. Danach geht es am Rand des ersten Kraters entlang auf den höchsten begehbaren Punkt auf 3.317 Meter. Der Weg ist ein richtiger Kampf. Der Wind ist extrem stark, wir müssen uns aktiv dagegen lehnen um nicht weggeblasen zu werden. Noch viel unangenehmer ist allerdings der Gasdampf und Staub, den wir durchqueren müssen. Zeitweise kann ich kaum atmen. Hinzu kommt der eklige Schwefelgeruch, der sich überall festsetzt. Mit der Zeit finde ich heraus, dass es hilft, wenn man sich von der Windrichtung abwendet und nur noch durch den Ärmel atmet. Die Augen halte ich so wenig wie möglich offen. Die Überquerung der schwierigsten Stelle dauert nur 5-10 Minuten, war aber wirklich schwer und für uns extrem.
Vom höchsten begehbaren Punkt können wir einen Blick auf den Südkrater werfen (wir stehen davor auf dem Bild mit uns beiden mit breitem Stand). Das ist der Krater, der für alle Lavaausbrüche in den letzten Jahren gesorgt hat. Gerade brütet er wohl wieder was aus, entsprechend dürfen wir diesen nicht näher begehen. Gleich daneben liegt der derzeit höchste Punkt des Ätna mit ca. 3.350 Metern.
Weiter geht’s zu dem dritten großen Krater (das Bild nach dem vor dem Südkrater). Der Krater, der in 2002 für den großen Ausbruch verantwortlich war. Seit einigen Jahren ist er allerdings völlig ruhig. Wir dürfen einen Blick „hinein“ werfen, man sieht aber nur Stein. Spannend war noch, dass daneben ein kleiner „Wasserkrater“ war, aus dem heißer Wasserdampf aufstiegt. Gut zum Hände aufwärmen.
Nun machen wir uns an den Abstieg. Erst habe ich ganz schön Probleme, denn der von meinen Vor-Wanderern aufgewirbelte Staub steigt mir in die Augen und ich sehe kaum was. Ich hätte echt eine Brille gebraucht. Zum Glück ist das nur für ein kurzes Stück so. Danach wird es lustig. Man kann durch das Lavageröll herab schweben. Mit jedem Schritt sinkt man nochmal einige Zentimeter ab und läuft so wie auf Wolken. Nur eben sind es keine Wolken sondern kalter Lavastein. Die Umgebung sieht lustig aus, wie eine dunkle Mondlandschaft.
Unten angekommen sehen wir erfreulicherweise, dass unser regulärer Bus gegen einen Gelände-Bus ausgetauscht wurde. Damit war die Fahrt nach unten deutlich angenehmer als die Fahrt nach oben. Sehr cooles Fahrzeug.
Nach ca. 5 Stunden Tour sind wir zurück bei unserem Auto. Es war ein total krasses Erlebnis. Für mich überwiegt das Staunen über die Landschaft, die Freude, so etwas besonderes sehen zu dürfen und der Spaß am Abenteuer. Auch wenn es körperlich nicht immer ganz so angenehm war. In jedem Fall ein Erlebnis, das wir so schnell nicht mehr vergessen werden!
Den Rest des Tages verbringen wir ruhig. Die Dusche, mit der der Schwefel Geruch abgewaschen wurde, fühlt sich besonders gut an. Abends gehen wir in einem süßen Restaurant noch essen und bestellen Pizza und einen Salat, beides zum Teilen. Tom trinkt ein sizilianisches Bier und findet, dass es mit bayrischem Bier nicht mithalten kann.Meer informatie