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- Jan 27, 2024, 3:00pm
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 8 m
- ItalySicilyRealmontePunta GrandeSpiaggia Punta Grande37°17’21” N 13°29’39” E
Seelenbaumeln auf PuntaPiccola
January 27 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C
Der Werbeflyer der Area Sosta Camper Punta Piccola appelliert ganz direkt an die Norditaliener: "wollt ihr wirklich den ganzen Winter im Haus eingeschlossen bleiben, die Heizung aufgedreht bis zum Anschlag, und exorbitante Gas-Rechnungen bezahlen, bei polaren Außentemperaturen, Regen und Schnee?" Der Aufruf war erfolgreich und so stehen nun tatsächlich viele italienische "Nordlichter" mit ihren Campern in der ersten Reihe zum Strand, bei attraktiven Wochen- und Monatspauschalen .... und vor allem in wirklich vorfrühlingshafter Atmosphäre.
Wir haben den hintersten Platz ergattert, leicht schattig zwar, aber dafür grosszügig und ruhig, mit unverstelltem Blick aufs Meer (7 Tage zu 95€, 30 Tage zu 265€). Da bleiben wir ne Woche hängen, geniessen die ausgiebigen Strandläufe (zur Scala dei Turchi eine halbe Stunde), den wunderschönen Abendhimmel, die Vogelstimmen zum Sonnenaufgang und ganz viel Zeit zum Lesen.
Per Rad ist Porto Empedocle sehr einfach erreichbar: der Geburtsort des Schriftstellers Andrea Camilleri und - unter dem Pseudonym "Vigata" - auch der hauptsächliche Wirkungsort von Commissario Montalbano, der Hauptfigur in Cammilleris populären Sizilien-Krimis.
Jeweils donnerstags findet in der Oberstadt ein recht weitläufiger Strassenmarkt statt. Da erstand ich eine neue ärmellose Weste - und liess mir vom geschäftstüchtigen Händler gleich noch eine Hose dazu packen. Bei neckischem Geplänkel nahm er Mass "nach afrikanischer Methode": den doppelten Hosenbund straff um meinen Hals gezogen; jawoll, reicht ringsum, passt wunderbar!! In der Euphorie und weil Renata schon längst verschwunden ist zücke ich die passenden Noten - und merke erst zuhause, dass es doch bloss eine 50 und mir definitiv zu eng ist. 🤣
Von Andrea Camilleri las ich hier den (für meinen Geschmack etwas phantastisch-wirren) historisierenden Roman "König Zosimo". Dann auch gleich den biographischen Essay "Der vertauschte Sohn" über das Leben des Literatur-Nobelpreisträgers Luigi Pirandello. Dessen Geburtshaus steht etwas außerhalb von Porto Empedocle und seine Lebensgeschichte reicht ins 19. bzw. frühe 20.Jahrhundert zurück. Eine sonderbare und für mich etwas befremdliche Literaten-Biografie; mich beeindrucken eher die hingebungsvollen stillen Schaffer. Doch hilf-und aufschlussreich für den Besuch des Museums und Geburtshauses von Pirandello ist die vorausgehende Lektüre allemal.
Literarisch packender empfand ich dagegen die Lektüre von Veronika Peter's Roman "An Paris hat niemand gedacht". Psychologisch fein ziseliert und einmal mehr berührend zu sehen, wie die familiären Lebensbedingungen das Heranwachsen und Erstarken junger Menschen prägen können - so oder so.
Und schließlich das erfrischende witzig-klug-salopp-schnoddrige Indien-Buch des reisenden Schriftstellers Andreas Altmann: "Triffst du Buddha, töte ihn! - Ein Selbstversuch". Präzise Indien-Beschreibungen, radikale Skepsis gegenüber abhängig machender Religiosität, konsequente Selbstverantwortlichkeit - und ein respektheischender Einblick in die Selbsterfahrung bei einem Vipassana-Meditationsretreat. Radikal diesseitig. Einschließlich der Tatsache, dass mich die zunehmend penetrante Schnoddrigkeit des Alt-68ers mit der Zeit etwas nervt. Ich bin halt noch nicht abgeklärt genug.😉Read more
Traveler Ist es da auch wieder schön! Wir geniessen das wunderbare und kalte Wetter und dankst ja auch wieder Fasnacht. Und ich habe schon die ersten Frühlingsblumen gefundenAse schö.Gnüssids. Liebi Grüess Thomas . Ayse