• Kathi.
Feb 2019 – Feb 2020

Kanada

"Barfuß" durch Kanada Read more
  • Kynoch-Tripp

    January 29, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 30 °C

    Vielleicht hat sich der/die Eine oder Andere schon gefragt, wie es mit der Gruppendynamik aussieht. Ich befinde mich auf einem Firmenausflug mit meinem Workaway-Arbeitgeber aus Bella Coola, Kynoch Adventuretours. Die ersten Tage waren etwas gewöhnungsbedürftig für mich. Der Klimawechsel und mein Abschied aus Kanada haben an meiner Stimmung gezehrt, ich war etwas abwesend und meine "Kollegen" haben sich Sorgen gemacht. Hayden und Fraser haben mich beide am dritten Tag gefragt, ob es mir denn gefalle. Meine Antwort an beide "klar gefällt es mir. Ich hab ja gewusst, auf was ich mich einlasse." Das gab klärungsbedarf. Heather ist mit mir sicherlich die Normalste der Gruppe, bei der das Sprichwort 'Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr' sehr zutreffend ist. Practical Jokes wie man so schön auf englisch sagt liegen hier an der Tagesordnung. Bereits nach einem Tag nimmt keiner mehr Hilfe an: der tiefe Schluck aus der Wasserflasche, den eine durstige, verkaterte Person nimmt. Natürlich ist die klare Flüssigkeit Vodka. Das gutgemeinte Angebot der Sonnencreme hätte auch lieber ausgeschlagen werden sollen. Nun ja, wer weiß, vielleicht hat Kleber ja auch einen Lichtschutzfaktor. Die Majo in den Latschen, der so fest verknotete Bikini an der Vorhangstange, dass er abgeschnitten werden muss, die mit einem Vorhängeschloss am Bettgerüst angeschlossene Badehose, Chilli auf dem Toilettenpapier, Monopolygeld statt echtem im Geldbeutel , Salz im Kaffee, von außen in der Toilette eingesperrt - das sind nur einige der Dinge, mit denen man sich hier täglich konfrontiert sieht. Einziges Tabu: Handy, Computer, Reisepass. Langweilig wird es zumindest nicht mit der Truppe. Und trotz allem mögen wir uns noch ganz gern. 😉

    Ich sollte noch dazusagen, dass nicht ich die Person bin, die diese Späße erdulden muss. Ganz im Gegenteil, ich bin bisher eigentlich ganz glimpflich davongekommen. Ich beteilige mich auch, nur bin ich nicht ganz so gemein (glaub ich zumindest - hihi).

    Heute ist ein ruhiger Badetag, morgen ein kleiner Segelausflug geplant. Ich kann also etwas Sonne, Strand und Meer genießen.
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  • I am sailing... Playa Blanca

    January 30, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 31 °C

    Wieder eine Nacht super geschlafen. Trotz der Hitze. Wir haben hier im Hotel Estrella keine Klimaanlage. Der Ventilator rauscht die ganze Nacht sein eintöniges Lied.

    Es ist 6:15, ich blicke von meinem Bett aus dem Fenster aufs Meer hinaus. Es hat eine superschöne Morgenstimmung. Die Luft ist noch relativ kühl, der Strand liegt im Schatten. Ich raffe mich auf zu einem Strandspaziergang, der dann natürlich in einem Strandlauf übergeht. Etwa 5 km laufe ich zur Jesusstatue – eine der Größten der Welt, die hoch oben auf dem Felsen über das Meer ragt und zurück Richtung Hotel. Überraschenderweise ist es nicht so anstrengend, wie ich gedacht hatte. Die 5 km sind schnell abgelaufen, trotz der Tatsache, dass ich seit Wochen oder sogar Monaten nicht gelaufen bin. Nach dem Lauf geht’s ins Meer zur Abkühlung und kurz nach 7 bin ich schon wieder im Hotel. 7:30 gibt es Frühstück. Da wir alle zeitig ins Bett gehen hier, sitzen auch alle vor 8 parat. Es ist schon praktisch, wenn es um 18 Uhr bereits dunkel ist, 20 Uhr fühlt sich an wie Mitternacht.

    Um 9 Uhr holen wir einen Mietwagen und Fraser macht eine kleine Tour mit uns. Er zeigt und sein Grundstück, dass er vor vielen Jahren gekauft hat und den Surfstrand Playa Maderas, an dem wir ab dem nächsten Tag sein werden. Im Hostel Clandestino holen wir Stefan ab, den Hostelinhaber, der mit uns auf den Segeltrip geht. 3 Stunden später sind wir zurück im Hotel, um nach einem kurzen Happen zu unserem Segeltörn aufzubrechen. 11 Personen sind wir plus 2 Crewmitglieder. Fraser kündigte den Tripp als 'Booze-Cruise', also eine Sauftour an, daher sind wir etwas überrascht, als drei der Teilnehmner über 70 sind.

    Der Ausflug ist spitze. Wir segeln an der Küste Nicaraguas entlang bis zum Playa Blanca. Dort schwimmen und schnorcheln wir etwa einen Stunde, bevor es zurück geht. Als Snack gibt es fantastisches Ceviche, Bananenchips und Guacamole. Zum Sonnenuntergang sind wir zurück, hopsen nochmal ins Meer, essen Streetfood und um 21 Uhr liege ich schon wieder im Bett.
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  • Surf & Chill in Playa Maderas

    February 2, 2020 in Nicaragua ⋅ 🌬 28 °C

    Es ist noch nicht mal 9 und ich hab schon den zweiten Kaffee intus.

    6 Uhr in der Früh mache ich mich auf zu einem morgendlichen Lauf am Strand. Das Rumsitzen kann ich immer noch nicht so gut. Ich könnte Surfen, ja. Aber so sehr wie ich dachte, reizt es mich irgendwie nicht. Nur mal Ausprobieren ist nicht mein Stil und um wirklich dran zu bleiben ist mir die Sonne (hier) zu intensiv. Überhaupt ist Strandurlaub wirklich nicht (mehr) meins: zu heiß und in die Sonne will ich auch nicht. Ich träume einfach von den Bergen - haha. Der Lauf ist mit seinen etwa 5 km nicht grad anspruchsvoll, aber wunderschön. Drei unterschiedliche Strände Besuche ich. Unser Hostel befindet sich oben auf einem Hang. Der anstrengende Teil ist daher nicht der Sandlauf - obwohl ich tatsächlich Muskelkater in den Fußsohlen habe - sondern der Lauf den Hang hinauf. Das brauchte es aber auch, ansonsten hätte es lediglich die Hitze ein bißchen anspruchsvoll gemacht.

    Die anderen aus unserem Rudel sind gerade am Strand, Schwimmen und Surfen, während ich mir hier den Wind um die Ohren brausen lasse. Es ist immer noch mächtig heiß, aber der Wind, der hier über das Gelände des Hostels fegt macht es ganz angenehm.

    Das Hostel, in dem wir nun die zweite Nacht verbracht haben ist sehr gechillt. Fast nur Deutsche sind hier im Moment, mit Ausnahme unserer Kanadier natürlich, 2 Schweden und einem Franzosen. Die Inhaber selbst kommen ursprünglich aus Freiburg. Sie haben hier ein wirklich tolles Hostel auf die Beine gestellt, mit Yoga-Plattform, unterschiedlichen Zimmern - wir schlafen in einem VW-Bus - kleiner Küche und Aufenthaltsbereich.

    Ein paar Tage können wir hier die Ruhe in den Hängematten genießen. In 2 Tagen reist der Großteil der Gruppe ab.
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  • Disc Golf & schönster Strand Nicaraguas

    February 4, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 31 °C

    Ich glaube, wir haben den schönsten Strand Nicaraguas entdeckt. Nicht nur, dass er wunderschön weißen Sand hat. Nein. Hier sind auch absolut keine Menschen. Fraser und ich können es nicht glauben, als wir den Mietwagen an der Straße parken und hinunter zum Strand laufen. Weit und breit niemand zu sehen. Doch, dort sitzt eine Dame im Sand. Und dort hinten spaziert ein Pärchen am Meer entlang. Und in der Bar sind wie es aussieht auch ein paar menschliche Gestalten. Bei der Länge des Strandes ist das immer noch so gut wie niemand.

    Wir lassen unsere Sachen im Sand liegen - sicher hüpft hier keiner aus dem Busch, aus welchem auch, gibt weit und breit nur Sand, und klaut unsere Sachen. Auch der weiße Hund, der den Strand heruntertapst Richtung Meer sieht nicht aus, als wäre er auf das Stehlen von Geldbeuteln abgerichtet. Das Wasser ist um einiges kälter als wir es gewohnt sind, aber es ist angenehm, bei den 30°C, denen wir ausgesetzt sind.

    Die Wellen sind nicht hoch genug, um hier zu surfen und der Strand ist zu weit weg, um einfach hierherzukommen. Daher ist der Strand weder für Surfer, noch für Touristen ohne Mietwagen attraktiv. Zweimal täglich fährt ein Bus hierher, von San Juan del Sur ist es etwa eine halbe Stunde Fahrt.

    Wir sehen uns nach einer Unterkunft um. Leider gibt es hier nicht viel, das in unseren Geldbeutel passt und dann ist man hier draußen auch gefangen. Lieber bei Bedarf nochmal mit dem Bus herfahren.

    Den Tag zuvor treffen wir uns am Abend zum Disc Golf. Hat das schon mal jemand gemacht? Ich wollte ursprünglich nicht mit. Ein kurzes Googln sagt "ähnliche Regeln wie Golf", das reicht mir. Danach soll es zum Super Bowl gehen - wirklich? Justin überredet mich, indem er mir erklärt, dass dieses Spiel mit Golf rein gar nichts zu tun hat, man trinkt hauptsächlich und wirft Frisbees. Zudem kann ich mich auch nicht den ganzen Tag abschotten. Dass ich am Ende so viel Spaß habe, wie schon lange nicht mehr (ok, das ist etwas übertrieben, alles macht hier eigentlich Spaß), das konnte mir natürlich keiner vorab sagen. Wer nicht weiß, wie es geht (so wie ich): man hat 2 kleine Frisbees und versucht, eines davon in einen der 9 bzw. 18 Körbe zu befördern. Wie beim Golfen tastet man sich langsam an den Korb heran. Man startet den nächsten Versuch dort, wo sein Frisbee gelandet ist. Beim Disc Golf können Bäume oder andere Hindernisse im Weg stehen, was das Ganze etwas spannender macht. Alles in allem ist es eine Riesengaudi und ich wäre jederzeit wieder dabei!

    Den Superbowl hingegen schaue ich mir nicht nochmal an. Nicht dass ich ihn diesmal angesehen hätte, nein. Fraser zwingt uns lediglich, die Halbzeitpause mit Shakira & JLo anzusehen, was ohnehin das Spannendste sein soll. Am Ende gewinnt ein Team - Ende. Zumindest ist es ein witziger letzter gemeinsamer Abend. Den nächsten Tag und Abend verbringe ich nämlich mehr oder weniger in unserem kleinen VW-Bus. Irgendwann musste ich mir ja irgendwelche Bakterien einfangen. In der Nacht hänge ich jedenfalls über der Schüssel und mich quälen Bauchkrämpfe. Eine kühle Cola lockt mich am nächsten Tag kurzzeitig aus meiner Bleibe, aber mehr auch nicht.

    So viel also zum Training für den 50km-Lauf. Gut, dass ich immer so gerne teste, was ich leisten kann, OHNE zu trainieren. Immer wenn ich Fraser auf den Lauf anspreche sagt er: "Das schaffst du schon." Und wenn ich sage: "Naja, ist ja 'nur' laufen, keine Hindernisse" kommentiert er das mit "das war der schwierigste Ultramarathon den ichje gelaufen bin. Nur 50% der Teilnehmer schaffen es ins Ziel". Hmmmmmm....
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  • Nicaragua erkunden - Catarina

    February 7, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 30 °C

    Die Zeit ist reif. Wir verlassen San Juan del Sur. Nicht, dass es hier nicht schön ist. Aber es wird öde. Und vor allem heiß. Ich weiß nicht wirklich etwas mit mir anzufangen, während Fraser seine verschiedenen Termine wahrnimmt. Also ganz so schlimm wie es sich anhört ist es nicht. Ich wüsste sehr viel mit mir anzufangen, aber für alles ist es zu heiß. Über 30°C haben wir und in der Sonne ist es nicht auszuhalten. Genug Zeit, im Schatten etwas über die Zunkunft nachzudenken, ohne auf einen grünen Nenner zu kommen, sich eine Massage zu gönnen und einfach das Leben an einem vorbeiziehen zu lassen.

    Morgens gehe ich wenn möglich immer joggen. Nicht unbedingt, um zu Trainieren, obwohl ich das natürlich nötig habe; gestern habe ich mich final für die 50 km beim Fuego y Agua angemeldet. Aber mich zieht es einfach raus. Und wenn man um 21 Uhr schon im Bett ist, ist man um 6 Uhr gut ausgeschlafen.

    Mein Magen ist wieder einigermaßen fit und die 5 km in der Früh sind mir eigentlich zu kurz. Heute Morgen laufe ich die Strecke deshalb zweimal. Es fällt mir etwas schwer. Das Laufen an sich nicht, aber die Strecke zweimal zu laufen. Wiederholungen liegen mir einfach nicht. Hier ist es jedoch schön genug und ich schaue während dem Laufen den Pelikanen zu, wie sie sich ins Wasser stürzen beim Fischen.

    Etwa 10 km laufe ich. Zumindest, wenn ich Fraser glauben schenken kann. Während seiner Ultramarathonlaufzeit hat er alle Strecken gemessen, die er gelaufen ist. Und da er seit Jahrzehnten nach Nicaragua kommt, kennt er alle Strecken hier. Anschließend gehe ich noch ein paar Runden schwimmen. Als ich aus dem Wasser wate, trete ich ständig auf irgendwelche Lebewesen. Es fühlt sich an wie kleine Fische, die sich unter meinen Füßen winden. Sehen die mich nicht oder sind die alle am Abkratzen? Auf jeden Fall beeile ich mich, schnell aus dem Wasser zu kommen. Weniger als eine Stunde bin ich unterwegs und wir sitzen um 7:30 beim Frühstück.

    Fraser holt im Anschluss den Mietwagen und los geht es in Richtung Catarina. Ich habe keine Ahnung, was es dort zu sehen gibt, aber natürlich will ich dorthin – hehe. Die Stadt liegt auf der 'Routa Touristica' und hat einen super Aussichtspunkt über den Vulkansee Apoyo Lagoon. Hier beziehen wir Quartier im Hostel Paradiso. Und es ist einfach genial hier! Der See hat genau die richtige Temperatur - 27° ist Durchschnittstemperatur, wobei in den Sommermonaten durch den Wind kalte Strömungen aufgewirbelt werden und das Wasser etwas abkühlen - und das Wasser ist so weich! Gerade im Gegensatz zum Salzwasser, das ich die letzten Tage dem chlorierten Dusch-Wasser San Juan's vorgezogen hatte. Das Wasser ist kristallklar und eines der saubersten Gewässer in Nicaragua, möglicherweise sogar ganz Mittelamerikas. Vom Trinken des Wassers wird dennoch abgeraten aber es ist gut zu wissen, das es nicht tödlich enden wird, wenn man sich verschluckt.
    Weit raus schwimme ich in den See, der immer wieder von warmen Strömen durchzogen wird. 175 m tief ist der See. Kann man sich bei so einem Vulkankrater aber auch vorstellen. Der Rundumblick auf den Regenwald ist wunderschön. Da es sich um ein Naturreservat handelt, gibt es nicht viele Hotels und andere Bauten hier. Eines davon ist das Hostel, in dem wir für 8$ die Nacht untergekommen sind. Eigentlich wollten wir ein eigenes Zimmer für 30$, aber es gab nur noch Mehrbettzimmer und so sparen wir einfach ein paar Kröten. Es sind ohnehin nur 4 Personen in unserem 9 Personen-Zimmer – inklusive uns. 2 Bäder hat das Zimmer auch und das Gelände fügt sich wunderschön in die Dschungellandschaft ein. Massagen kosten hier 20$, da muss ich mir fast noch eine gönnen – hehe.
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  • Ich geh mal schnell nen Bancomat suchen

    February 8, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 30 °C

    Als ich um 6 Uhr ausgeschlafen aufwache, will ich das überaus bequeme Stockbett noch nicht verlassen. Es hat eine wunderschöne Morgenstimmung da draußen, aber da ich die letzten beiden Nächte auf dem härtesten Bett der Welt nicht den besten Schlaf hatte, döse ich einfach noch etwas dahin, bis mir eine Spinne über das Gesicht läuft und ich wie von der Tarantel gestochen - haha, fast sprichwörtlich - senkrecht im Bett sitze und das Ding von mir schlage. Groß ist sie ja nicht, aber orange.

    Der erste Kaffee läuft um 7 Uhr meine Speiseröhre hinunter und ich blicke verträumt auf die Schwimminsel auf dem Vulkansee. Auf was hast du Lust heute? Fraser und ich wollen beide am Liebsten eine Massage, etwas chillen und erst morgen nach Granada fahren. Vielleicht statten wir auch dem Vulkan einen Besuch ab.

    Verplant wie ich manchmal bin habe ich vergessen, in San Juan del Sur Geld abzuheben. Da ich bisher immer Bargeld in Massen hatte, ist es für mich komisch, plötzlich nicht mehr flüssig zu sein. Nicaragua ist durch die Unruhen der letzten Jahre immer noch nicht zurück auf den Beinen, viele Hotels sind weiterhin geschlossen und Bankautomaten gibt es nur in den größeren Städten. Mist. Über den Bankautomatenfinder der DKB sehe ich, dass hier in einem größeren Hotel ein Automat stehen soll. Ich beschließe also, die 1,8 km dorthin zu joggen. Es ist bewölkt heute und es geht ein kühles Lüftchen.

    Gesagt getan starte ich um etwa 10 Uhr. "Ich bin bestimmt bis um 11 Uhr zurück" rufe ich Fraser zu, "es ist jetzt ohnehin schon viel zu heiß". Ich jogge los. Es ist schon ziemlich schwül, aber die kühle Brise ist angenehm und meist laufe ich unter Bäumen. Es geht an der Straße entlang, die aber nicht viel befahren ist. Zwei Müllautos kommen mir entgegen. Alle winken und sind fröhlich. Ich komme zu dem Hotel mit dem Zeichen für den Geldautomaten. Meine Erwartung ist relativ gering und der nette junge Mann an der Reception lacht nur, als ich ihn darauf anspreche. Hm. "Kann ich hier noch weiter joggen?" frage ich. Noch etwa einen Kilometer, dann hört die Straße auf. Ok, wenigstens etwas. Als ich so die Straße weiterlaufe, sehe ich auf der rechten Seite einen Pfeil auf einen kleinen Wanderweg hochzeigen. Uuuuiiii! Fraser hatte etwas erzählt von einem Wanderweg rauf nach Caterina. Ob der das ist? Ich folge ihm und bin gleich Feuer und Flamme. Ich treffe ein paar Menschen, die ich mit einem fröhlichen ¡Hola! begrüße. Ein Mädel, das grad das Abseilen übt (warum auch nicht) fragt mich, wo ich hin gehe. Ich meine "Keine Ahnung, wo führt denn der Weg hin?" - "Nach Catarina" sagt sie auf Spanisch und ich antworte mit einem Zwinkern "Me voy a Catarina, entonces" (dann gehe ich also nach Caterina). Nun weiß ich also, wo ich am Ende landen werde. Der Weg schlängelt sich den Berg hinauf im Schatten der Bäume, nicht allzu steil, so dass es angenehm ist, wenn auch heiß und Wasser hab ich für die kurzen 1,8 km natürlich nicht mitgenommen.

    Es gibt ein paar nette Aussichtspunkte mit Blick auf den See und die Steine haben wunderschöne Gravuren von Affen und Schlangen. Oben angekommen stoße ich auf das Schild 'Bajadero el Caballito, dificultad: alta'. Schein also eine schwierige Wanderung gewesen zu sein, haha.

    Ob ich es dann bis 11 Uhr zurückschaffe? Wohl eher nicht. Auf dem Weg nach unten frage ich den Klettertrupp, der zwischenzeitlich aus drei Leuten besteht nach der Uhrzeit. 11:09. Ich flitze den Berg hinunter und jogge den Weg zurück. Die Luft ist zwischenzeitlich so heiß, dass das atmen schwer fällt. Das kann ja was werden, wenn ich 50 km den Vulkan rauf und runter laufen soll!

    Ich mache Halt an einem Kiosk, stürze einen halben Liter eiskalte Pepsi für 15 Cordoba (0,40€) herunter und jogge die letzten paar hundert Meter zurück. Fraser ist nirgendwo zu finden, daher hopse ich in den angenehm kühl-warmen See bevor ich mich bei der Massage durchkneten lasse.

    So viel also zu "Ich geh mal schnell nen Geldautomaten suchen; ich bin spätestens in einer Stunde zurück." 😆 Wobei, soviel länger bin ich eigentlich nicht unterwegs gewesen, vor 12 Uhr war ich wieder zurück.
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  • Vulkan Masaya

    February 8, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 30 °C

    Oh wow, die Massage war toll! Sogar besser, als die schon richtig gute in San Juan. Die haben hier in Nicaragua so ein paar Techniken, die kenne ich noch gar nicht. Aber auf jeden Fall empfehlenswert.

    Völlig gechillt nach der Massage gehts Richtung Masaya Vulkan. Eigentlich wollten wir Abends hin. 10$ kostet der Eintritt nach 17 Uhr, man kann (angeblich) die rote Lava sehen vor dem unbeschreiblichen Sonnenuntergang und im Anschluss die 1000de von Sterne am Himmelszelt. Bla bla. Wir zahlen lieber nur 100 Cordoba (also 3$) um nicht heute, Samstag bei Vollmond mit den zahlreichen anderen Besuchern Schlange zu stehen. Es ist ja nicht mein erster Vulkan und wird auch nicht mein letzter sein.

    Als wir dort ankommen ist es jedoch schon etwas spät, wir dürfen die Wanderung auf das Aussichtsplateau nicht mehr antreten und es sind relative viele und vor allem laute Menschen (vorauss. Einheimische) unterwegs. Ich wollte gerne die Geräusche des Vulkans hören, aber mit all diesen hysterischen Latinas ist das unmöglich. Die Farben und das Licht sind trotzdem spektakulär und da wir ohnehin Geld holen mussten und das Auto ausnutzen wollen, ist der Ausflug ein Erfolg.
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  • Bajadero El Caballito - Trailrun (10km)

    February 9, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 27 °C

    Nachdem ich gestern schon so viel Spaß bei meinem kleinen Ausflug hatte und es mir keine Ruhe gelassen hat, wo genau ich unterwegs war, schnappe ich mir heute kurzerhand Frasers zweites Handy, lade mir die entsprechende Karte bei Google Maps runter und los gehts. Ich bin wieder etwas spät dran, 10 Uhr. Wenn ich zwei Stunden unterwegs bin, komme ich natürlich wieder in die Mittagshitze. Etwas dumm von der Planung, da ich schon seit 6 Uhr wach bin und gut vor dem Frühstück hätte laufen gehen können. Dann würde mich auch das Seitenstechen jetzt nicht plagen nach den Bohnen, Tortillas & Ei, dem typischen Essen hier in Nicaragua. Aber auch ganz gutes Training für den Lauf. Da werde ich nicht drumrum kommen, auch in der Mittagshitze zu laufen.

    Grad, als ich in den schönen Wanderweg einbiege, höre ich Affen schreien. Mann, ist das laut, die müssen direkt über mir sein. 5 Minuten starre ich in die Bäume, ohne Erfolg. Dann gebe ich auf, habe jedoch das Glück etwas weiter oben auf ein paar der süßen Äffchen zu stoßen. Der Weg ist so schön und jetzt hab ich auch ein paar Bilder. Und weiß, dass es 5,8km sind und 500 Höhenmeter. Auf dem Weg nach oben begegnen mir wieder einige Einheimische, jedoch kein Tourist. Wasser habe ich wieder keines mitgenommen und gönne mir auf dem Rückweg eine Cola. Trotz der 30°C war es heute irgendwie besser auszuhalten als gestern. Länger als 2 Stunden will ich trotzdem bei der Hitze nicht unterwegs sein. Wie das wohl bei den 50 km wird? Etwas Sorgen machen ich mir schon...
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  • Ankunft auf Ometepe

    February 11, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 29 °C

    Nun bin ich also angekommen auf der Insel, auf der ich meinen ersten 50 km Ultramarathon laufen werde.

    Fraser und ich treffen Sean und Gabe (Co-Inhaber von Rouge Expedition) an der Fähre. Den Tag über verbringen wir entspannt in unserem Hotel Estrella in San Juan del Sur, ich gehe Morgens joggen, Frühstück, Mittagessen - wie man sich eben so bei 30° die Zeit um die Ohren schlägt. Das Boot, auf das neben uns und etwa 40 anderen Passagieren noch 2 LKWs und drei Autos geladen werden sieht nicht sonderlich vertrauenswürdig aus. Zumal es beim Einlaufen mächtig mit den Wellen zu kämpfen hat. Touri-Tax (1 US$) und Ticket (50 Cordoba = ca. 1,50 US$) bezahlt, ist die Größte Hürde genommen. Sean muss noch seinen Wagen parken, was zu heißen Diskussionen führt. Schlussendlich können wir aber entspannt die etwa zweistündige Fahrt genießen. Der größere der Vulkane, Concepción ragt wunderschön vor uns auf, während die Sonne hinter uns untergeht. In der Ferne die zahlreichen Windräder. Wind hat es hier wahrlich genug!

    In Ometepe angekommen geht es sofort zu einem Freund, der praktischerweise auch eines der besten Restaurants führt. Ich bestelle Curry und es ist vorzüglich. Alle Zutaten stammen aus eigener Zucht und Anbau. Ich glaube, ich will nirgendwo anders essen, während wir hier sind! Und im Übrigen hat Ben hier kompostierbare Toiletten. Sehr vorbildlich!

    Als sich die vier Freunde über ihre Vergangenheit austauschen stelle ich fest, dass ich mit vier englischsprachigen Männern an einem Tisch sitze, die alle unterschiedliches Englisch sprechen: Fraser aus Kanada, BC, Gabe aus Texas, US, Sean aus Irland und Ben aus England. Ein sehr sympatischer Haufen und ich denke, die nächsten Wochen bin ich hier in guten Händen, auch wenn sich eigentlich alle beim Laufen hier verletzt haben, hahaha!
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  • Tag 1 auf Ometepe

    February 12, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 23 °C

    Wie verbringt man einen Tag auf einer Vulkaninsel? Naja, wie man jeden Tag verbringen würde, erst mal einen Kaffee suchen. Ist ja nicht so, als würde der hier nicht angebaut werden. Guten Kaffee zu finden, ist allerdings gar nicht so einfach. Fraser und ich laufen von unserer sehr spartanischen Unterkunft Richtung "Dorfkern". Die paar Hütten, die schon aufhaben sehen nicht sehr vielversprechend aus. Wir laufen daher hinauf zur Finca Magdalena. Es soll dort sehr guten organic coffee geben. Ansonsten hat die Finca, die vor den politischen Unruhen ein florierendes Unternehmen war nach Information von Ben und Sean nichts mehr zu bieten. Als wir nach etwa 20 Minuten Fußmarsch ankommen, sind wir die einzigen Gäste. Die Zimmer sind leer und außer ein paar Arbeitern ist weit und breit niemand zu sehen. Und das, obwohl der Wanderweg auf den Vulkan Maderas gleich hinter der Finca anfängt. Der Kaffee ist mittelmäßig. Trotzdem trinken wir zwei Tassen - nun sind wir schon so weit hierher gelaufen. Außerdem macht El Campestre, wo wir nach unserem Abendessen auch zum Frühstücken hin wollen erst um 11 Uhr auf.

    Nach dem Kaffee schauen wir uns das Anwesen an - bezaubernd, muss ich sagen, wenn auch etwas heruntergekommen, aber auch das hat seinen Charm - und dann laufen wir zum offizielen Trail auf den Vulkan. 3 US$ kostet der Eintritt in den Park. Gut zu wissen, wenn ich später oder morgen hier laufen möchte. Und hinuter geht es zum Frühstücken. Interessanterweise ist der Kaffe bei El Campestre noch schlechter als auf der Finca. Aber das ist das einzig schlechte bei El Campestre. Mein Sandwich und mein (alkoholfreier) Piña Colada (wie ich ihn liebe: nicht mit Sahne, sondern mit Kokosmilch) sind super!

    Sean und Gabe stoßen dazu und Sean berichtet von seinen "Nica Adventures". Es ist wohl gar nicht so leicht, ein Event hier aufzuziehen.

    Mir kribbelt es mittlerweile in den Beinen und um kurz nach 15 Uhr mache ich mich auf zum Vulkan Maderas. Eine Stunde will ich noch laufen gehen, einfach ein bißchen den Weg erkunden. Die Wanderung auf den Vulkan ist mit 8 Stunden ausgeschrieben. Alle um mich herum laufen es natürlich in 4 oder so. Als ich am Eingang des Parks ankomme und meine 100 Cordobas zahle, weist mich der Parkranger auf den Aussichtspunkt, 'el Mirador' hin. Eine Stunde will ich laufen gehen, sage ich ihm. Super, wenn es tatsächlich einen Aussichtspunkt gibt dort. Ich laufe los. Keiner ist unterwegs hier. Ich höre die Affen in der Ferne kreische - die sind so unglaublich laut - mir läuft eine rote schlange über den Weg, ich sehe bunte Vügel und Schmetterlinge. Endlich wieder in meinem Element. Als ich fast eine Stunde gelaufen und gegangen bin, will ich fast umdrehen. Wer weiß, wann es hier dunkel wird. Es ist kurz nach 4. Aber dieser 'Mirador' geht mir nicht aus dem Kopf. Und Gott sei Dank bleibe ich dran. Wie könnte ich auch anders, müde bin ich ja nicht. Und dann erreiche ich den Aussichtspunkt. Zwei Bänke und ein wunderschöner Ausblick auf den Concepctión und den See.
    Das Bergablaufen macht mir dann noch mehr Spaß als und ich fühle mich wie ein kleines Kind im Spielparadies. Vielleicht wird es doch ganz lustig beim 50km-Lauf.

    Nach dem Lauf und der Dusche treffe ich Fraser, Sean, Gabe und Ben in Ben's Cafe Campestre und esse wieder vorzügliche Speisen (Kartoffelpuffer gefüllt mit nicaraguanischem Käse) und Chorizo-Fajitas aus eigens gezüchteten Ökoschweien - ein Gedicht!

    Kurz nach 10 liege ich wieder im Bett, um fit zu sein für den nächsten Tag. Ich will Sean und Gabe auf einen Auskundschaftslauf begleiten. Da hoffe ich mal, dass ich mithalten kann!
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  • Tag 2 auf Ometepe

    February 13, 2020 in Nicaragua ⋅ ⛅ 27 °C

    Es ist kurz nach 7 Uhr, als ich vor der Finca Magdalena auf Sean und Gabe warte. Aus Langeweile mache ich ein paar Bauchaufzüge im Kopfstand und merke erst als die zwei Jungs eintreffen, dass das ganze Personal zusammengelaufen ist und mich beobachtet. Viel zu tun scheinen die hier wahrlich nicht zu haben. Sean und Gabe zahlen die 3 US$ Eintritt, mein Ticket ist noch gültig. Wir laufen los. Jetzt kann ich mal sehen wie das Tempo so bei einem der Rouge Expeditions-Läufen ist. Da es sich um eine Erkundungstour handelt, enden die Trails manchmal im Nirgendwo, wir laufen über nicht mehr genutzte Bananenplantage und abgeholzte Wälder. Ich bin froh über mein Leggings. Das Laufen durch die hohen Gräser und Büsche schneidet ganz schön in die Beine. Schließlich kommen wir bei der Totoco Eco-Lodge an. Hier gibt es ein paar Bungalows und Sean zeigt und den besten Platz für den Sonnenuntergang vom Restaurant aus. Hierher muss ich also nochmal kommen. Das Tempo der beiden Jungs ist im Übrigen ok, ich kann ohne Probleme mitlaufen.

    Als wir zurück in den Ort laufen, kommt Fraser uns entgegen, auf der Suche nach Kaffee. Fast alles hat noch zu, es ist erst 8:30. Daher laufen wir zurück Richtung unserer Unterkunft und hoffen darauf, im Hostel nebenan Frühstück zu bekommen. Es ist ein so tolles Frühstück, wie daheim! Müsli (über Nacht eingeweicht) mit Obst, Bananenshake und Kaffe. Nach dem Lauf die beste Mahlzeit.

    Nach dem Frühstück ziehen wir um in ein Hostel an der Hauptstraße. Das hört sich jetzt nicht so toll an, aber Hauptstraße ist hier etwas anders zu verstehen. Es sind mehr Pferde und Rinder unterwegs als Autos, die Lärmbelästigung hält sich also in Grenzen. Wir wollen jedoch einen Aufenthaltsbereich und in unserem kleinen Bunker, den wir zwei Tage bewohnt haben gibt es nichts dergleichen. Mi Tierra heißt das Hostel und wir können schon um 10 Uhr einchecken.

    Sean & Fraser machen sich auf im Namen von Fuego y Agua und ich entspanne mich im Hostel, bevor ich um 15 Uhr nochmal hoch zur Totoco Eco-Lodge laufe. 30 Minuten geht es den Berg hinauf. Ich bin der einzige Gast im Restaurant. Der nette Kellner überreicht mir ein Bier und bietet mir an, den Pool zu benutzen. Dort hängen ein paar Gestalten herum. Als ich dann eine Stunde später zum Pool will, kommen plötzlich aus dem Nirgendwo 10 Insta-Leute und machen wie verrückt Fotos. Ich bleibe daher auf meinem Platz mit Blick auf den Vulkan Conceptión und unterhalte mich mit Miguel, dem Kellner. Wir sprechen über Fuego y Agua und ich erzähle ihm, dass ich am Tag darauf auf den Maderas laufen möchte. Er informiert mich, dass es seit etwa 2 Wochen verboten ist alleine auf den Vulkan zu laufen und man einen Guide braucht. Für 20$ könnte er seinen Freund vermitteln. Will er mir nur was Andrehen? Weder Sean noch Fraser haben davon gehört. Wir tauschen Kontaktdaten aus und er will sich nochmal melden.

    Ich hopse in der Zwischenzeit zum Pool, den ich nun ganz für mich allein und meine persönlichen Insta-Momente habe.😉 Da ich kein Instagram-Account habe, bleiben die Bilder in meiner privaten Sammlung, hier bei den Pinguinen und landen natürlich bei facebook. 😄
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  • Tag 3 auf Ometepe - Valentinstag

    February 14, 2020 in Nicaragua ⋅ ⛅ 24 °C

    Neuer Tag, neues Glück. Heute will ich ausprobieren, auf den Vulkan zu klettern. 8 Stunden lese ich auf der Seite von Wikiloc, Ben sagte, er ist mal in 2,5 Stunden rauf und runter. Ich plane einfach mal acht Stunden und starte um 9 Uhr von unserem Hostel, kaufe mir eine Cola und laufe mit Stirnlampe und einem Liter Wasser los. Bananen finde ich nicht im Ort, daher beschließe ich, im Hostel, in dem es so gutes Müsli gab vorbeizuschauen. Dort hatte ich tolle Bananen hängen sehen, es liegt auf dem Weg und vielleicht verkaufen die mir welche. Gesagt getan schlage ich dort auf. Die Terrasse ist voll mit frühstückenden Menschen. Im Hostel fragen sie mich, wo ich hin will und als ich sage auf den Vulkan, werde ich abermals darauf hingewiesen, dass ich ohne Guide dort nicht rauf darf. Sogar die offizielle Mitteilung zeigen sie mir. Es folgt eine angeregte Diskussion. Sie will mir einen Guide beschaffen, vielleicht wollen noch andere aus dem Hostel mit. Nein, sage ich, ich will ja hochrennen, als Training und ohne Guide. Ich werde es versuchen sage ich. Immerhin hat der Parkmitarbeiter die Tage zuvor nichts dergleichen angedeutet. Als ich am Parkeingang auf den Parkranger treffe, sagt er erst wieder nichts, druckst aber etwas rum und zeigt mir die Notiz. Auch mit ihm diskutiere ich, dass ich lediglich trainieren möchte für den Lauf in einer Woche. Am Ende lässt er mich gehen, nicht, ohne mich eine Erklärung unterzeichnen zu lassen, dass ich informiert wurde und niemanden verklage, wenn mir etwas passiert. Na also, geht doch! Ich zahle die 100 Cordobas und los gehts.

    Die drei Guides, die ich unterwegs treffe sind alle etwas perplex, dass ich alleine hier oben bin. Einer davon frägt aber gleich, ob ich für den Lauf trainiere. 45 Minuten brauche ich bis zum Aussichtspunkt und eine weitere Stunde bis zum Gipfel. Naja, Gipfel gibt es ja nicht. Zum Krater. Es ist so neblig, dass ich nichts sehe. Mir ist sogar etwas kalt, was zur Abwechslung sehr angenehm ist. Die Luftfeuchtigkeit ist superhoch, der komplette Vulkan ist von dichtem Regenwald bewachsen, bis hoch zum Krater. Ich finde einen kleinen Pfad, der vom Hauptweg abzweigt. Dort ist eine weiße Markierung an einem Baum angebracht, voraussichtlich noch vom letzten Jahr vom Fuego y Agua Survival Run. Ich folge dem Pfad. Je weiter ich vordringe umso mehr hoffe ich, dass das nicht der Weg ist, den wir nächste Woche benutzen werden. Ich laufe doch einen Ultramarathon und keinen Hindernislauf! Knöchteltief sinke ich in den Matsch, muss über Äste balancieren, über Baumstämme klettern und unten durchkriechen, mich an Ästen glitschige Abhänge hochziehen. Oh Mann! Als ich an einen weiteren Sumpf gelange drehe ich schließlich um. Heute sollte lediglich eine normale Wanderung werden. Ich laufe zurück, genieße keine Aussicht im Nebel, während ich meine Cola schlürfe und eine Banane in mich reinstopfe und mache mich an den Rückweg. Normalerweise würde ich bergab rennen. Es ist aber so schlammig und glitschig, dass ich mir Zeit lasse. Ich muss mir meine Beine ja nicht schon vor dem Lauf brechen 🤪

    Beim 1,5 Stunden Abstieg treffe ich auf kleine Äffchen, die entspannt in den Bäumen hängen und sehe 2 Papageien. Bisher hab ich solche großen Papageien nur in Käfigen gesehen. Irgenwie komisch, sie einfach so in den Bäumen sitzen zu sehen.

    Zurück im Hotel gönne ich mir ein Toña, das in meinen Augen etwas schlechtere der beiden Nica-Bieren, das aber m.E. immer noch besser ist, als die kanadischen Lager und Pilsener (ich bin ja nicht so der Craft Beer Trinker). Fraser ist gegen 16 Uhr zurück und wir machen uns auf zu einem frühen Abendessen. Ein Blick auf den Maderas sagt mir, dass ich lieber am Nachmittag hätte gehen sollen. Keine Wolke hängt über dem Krater. Aber wer hätte mir schon versichern können, dass ich lediglich 2 Stunden rauf brauche? Es ist allerdings Trend der letzten Tage - Morgens bewölkt, Nachmittags beste Sicht.

    Im Anschluss gehts in das 'Jungle Laboratory', zur "Amour - A Hot-Hot Jungle Party" in der neben dem House & Deephouse auflegenden DJ Loveburgers, Pinkshot, sexy Pinñata, Hot Bartenders und Bodypainting versprochen werden. Valentinstag lässt grüßen! Die Location ist der Hammer, nur leider sind nicht wahnsinnig viele Leute unterwegs. Etwa 30 Personen, dazu 4 Hunde und 3 Katzen, eine davon angeschwippst, nachdem sie einen Pinkshot leergeleckt hat. Von Sean erfahre ich hier, dass der Lauf wie befürchtet an den weißen Markierungen entlangführt. Ich glaub, ich werde krank sein am 22.2.
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  • Tage 4-7 auf Ometepe - Der Umzug

    February 17, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 30 °C

    Ein paar Tage sind verstrichen, die Aufregung steigt. Nun sind wir im Hotel Villa Paraiso eingecheckt. Von hier wird in 5 Tagen Fuego y Agua starten. Sean hat uns großzügigerweise ein Zimmer hier zur Verfügung gestellt. Ich fühle mich etwas schlecht. Ich helfe nicht wirklich bei den Vorbereitungen und hab ja schon einen freien Startplatz bekommen. Beschweren will ich mich aber auch nicht und freue mich, dass ich hier sein kann.

    Wir befinden uns nun auf der größeren der beiden Vulkaninseln von Ometepe. Den heutigen Tag verbringen wir mit Besorgungen - Snacks & Getränke für die Erste-Hilfe-Stationen. Es wird Obst, Kartoffeln und isotonische Getränke geben - und natürlich Rum. Insgesamt gibt es 6 Stationen. Für die 50km heißt das 4. Fraser gibt mir eindringlich Tipps, was ich wie machen soll. Er weiß, dass ich fast nie etwas trinke. Ich komme mir manchmal vor, wie ein olympischer Athlet mit seinem Coach. Genau dewegen bin ich Einzelgänger wenn es um Sport geht. Ich habe keine Lust, mir sagen zu lassen, wie ich zu laufen habe und was ich essen und trinken soll. Und wenn ich das so ausspreche mir sagen zu lassen, dass ich dickköpfig sei. Naja, ich sage einfach "ok" und denke mir "ich mach eh was ich will". 😂 Oh Gott, ich werde jämmerlich versagen am Samstag 😱😅

    Wir sind hier direkt am Strand des Lake Nicaragua oder Lago Cocibolca (er hat viele Namen), der bis heute Haie beheimatet, nämlich den Bullenhai oder auch gemeinen Grundhai. Erst vor ein paar Tagen sollen ein paar der angriffslustigen Biester gesichtet worden sein. Vielleicht gehe ich hier doch nicht mehr baden, wenn ich so lese, dass sie in seichten Gewässern unterwegs sind. Ich konzentriere mich lieber aufs Laufen.

    Laufen, das haben wir vor zwei Tagen das letzte Mal gemacht. Sean, Ben und ich sind 8 km der Strecke des 100 km-Laufs abgelaufen, um zu sehen, wie sie in Schuss ist. Ich wollte mich davor drücken, aus Angst, nicht mithalten zu können. Aber bis wir um 15:30 los sind, war ich so zappelig, dass ich nicht weiter im Auto sitzen konnte. Und ich konnte ganz gut mithalten. Die Strecke an sich war super schön, wenn auch sehr heiß. Belohnt werden wir am Ende. Die Strecke führt zum See hinunter und wir laufen alle drei in die Fluten. Ein paar Besprechungen mit ein paar Bewohnern, die mithelfen beim Lauf und es geht zum Essen in Ben's Café Campestre.

    Der Tag darauf wird sehr faul. Nach einem Besuch in einem Hostel das bei Fuego y Agua mitwirkt laufen wir etwas am Strand lang, trinken einen Smoothie und baden im See im Chocolate Paradise, wo leckere Schokolade hergestellt wird und essen - wie soll es auch andes sein - im Café Campestre, wo ich die neuen Speisekarten Korrektur lese (und natürlich viele Fehler finde, haha).

    Hier im Café verliebe ich mich in einen kleinen Hund, der aussieht wie Dobby aus Harry Potter. Es ist eine kleine Hundedame, voraussichtlich hat sie ein paar Junge. Sie ist total abgemagert und bettelt im Restaurant. Natürlich dürfen wir sie nicht füttern und ich verjage sie immer, auch wenn sie mich mit ihren süßen Augen und Ohren schon längst um den Finger gewickelt hat. Ich sollte eine Hundepatenschaft schließen. Aber das wäre wohl nicht richtig. Hier sind alle sehr sehr arm. Die meisten Tiere sehen aus wie Knochengerüste, die Häuser würde ich nicht Häuser nennen und die meisten der heruntergekommenen Hostels und Restaurants stehen leer. So gut wie jeden Tag gibt es mal länger mal kürzer Stromausfall, gestern Abend lag die komplette Insel für mehrere Stunden im Dunkeln.

    Wir wollen unser Geld gerne bei verschiedenen Restaurants lassen, aber viele Möglichkeiten gibt es nicht. Die politischen Unruhen haben die Insel stark mitgenommen. Fuego y Agua spendet deswegen ihren kompletten Gewinn der Insel, hauptsächlich an Schulen. Sean, Ben, Fraser und die anderen Oranisatoren arbeiten ehrenamtlich, nur die lokalen Guides werden bezahlt. Es ist wirklich schön, mitzubekommen, was über Fuego y Agua getan wird für die Insel.
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  • Starlink - Internet vom Sternenhimmel

    February 18, 2020 in Nicaragua ⋅ 🌙 26 °C

    Hab ihr sie auch schon gesehen, die Lichterkette, wie sie über das Firmament zieht? Heute Nacht, als wir zum Abendessen nach Balgue düsen sitze ich hinten auf unserem Toyota Hilux auf der Ladefläche. Wir nehmen drei Bekannte von Sean mit und ich wollte schon lange mal im Dunkeln auf der Fahrt den Nachthimmel Nicaraguas bewundern. Vollmond ist lange vorbei und die Lichtverschmutzung hier auf der Insel hält sich sehr in Grenzen. Als ich so die Sternbilder ansehe zieht nach einem Satelliten plötzlich eine ganze Horde an Satelliten über den Himmel. Ich traue meinen Augen nicht, glaube, es ist eine Lasershow oder so. Ich frage Fraser, ob er das auch sieht. Und ja. Eine ganze Lichterkette von von mindestens 15 Satelliten (oder doch Außerirdischen?) zieht über den Himmel. Wir bedeuten Sean mit wildem Getrommel aufs Dach, anzuhalten und schauen alle gebannt nach oben. Keiner weiß genau, was das bedeuten soll, wir sind vollkommen fasziniert.

    Eine kurze Googel-Recherche löst das Phänomen der anderen Art auf: SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk schießt seit einiger Zeit Satelliten ins All, um die ganze Welt mit Internet zu versorgen. Gehört habe ich davon schon mal, aber nicht mehr daran gedacht. Eine ziemlich krasse Sache und was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht so genau. Auf jeden Fall war es ziemlich spektakulär anzusehen, vor allem vor dem vollen Sternenhimmel hier auf Ometepe.

    Wer es noch nicht gesehen hat: so sieht es aus
    https://www.youtube.com/watch?v=RJ1AXGo30mI
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  • Tag 9 auf Ometepe – Concepción

    February 19, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 24 °C

    Wie immer wache ich gegen 6 Uhr Morgens auf. Ist auch nicht schwer, wenn man um zehn im Bett liegt. Ein Blick aus dem Fenster überzeugt mich nicht davon, aufzustehen. Es hat tatsächlich geregnet und ist grau da draußen. Mir liegt immer noch der Burger im Magen, den ich Abends im Café Campestre verdrückt habe. Das neue Menü ist seit gestern in Kraft – Ben hat nicht alle Änderungen übernommen. „Du warst ja nicht da für die finale Korrektur.“ sagt er, als ich ihn darauf hinweise. Ben ist etwas gestresst: Küche und Service sind noch nicht eingespielt auf die neuen Gerichte, einen 14köpfige schwedische Reisegruppe kommt zum Abendessen und das Restaurant ist ohnehin voll, da sowohl die Pizzaria als auch das argentinische Restaurant geschlossen haben. Deswegen sind auch wir hier, eigentlich wollten wir Pizzaessen.

    Ich schäle mich aus dem Bett und packe meinen kleinen Trailrunningrucksack: ein Energieriegel ist noch übrig von meinem Spartan Race in Whistler, Kokoskekse, die ich tags zuvor in einem kleinen Laden gekauft habe, meine 0,75l Wasserflasche und noch eine 300ml Colaflasche, die ich mit Leitungswasser fülle und deswegen auch noch meinen Wasserfilter einpacke (der ist wirklich extrem praktisch). Fraser meint, ich sollte noch einen Windbreaker und ein Langarmshirt einpacken, und ich packe meine dünne Merinojacke und eins der langarm Merinoshirts ein, auch wenn ich mir bei den Temperaturen grad nicht vorstellen kann zu frieren. Fraser und ich haben eine lange Diskussion über Wasser. Er kann einfach nicht verstehen, warum ich so wenig Wasser mitnehme und ich kann es ihm nicht erklären. Ich weiß auch selbst nicht, ob mir ein Liter Wasser reicht auf einer etwa 10km Wanderung mit +/- 1600hm bei um die 30°. So wie ich mich kenne, trage ich jedoch die Hälfte des Wassers wieder nach unten oder trinke sie beim Abstieg nur, damit ich sie nicht schleppen muss.

    Ich werde heute also auf den zweiten und größeren der beiden Vulkane der Insel Ometepe wandern. Die schwedische Reisegruppe, die gerade Trailrunning-Urlaub macht und allesamt bei Fuego y Agua mitlaufen (außerden Guides laufen alle die 25km) nehmen mich mit. Robin, der Guide der Truppe ist ein guter Freund von Fraser und Sean. Fraser bringt mich zum Ausgangspunkt. Untwerwegs holen wir noch die beiden Guides ab. Da die Gruppe unterschiedliches Lauftempo hat, wird sie in zwei 7er Gruppen getailt. Ich werde versuchen, bei der schnelleren mitzuhalten.

    Ich halte die Beschreibung der Wanderung kurz: steil. Schwieriger als Maderas. Und der Wind! Wahnsinn. Uns haut es fast vom Berg, geduckt watscheln wir hinter unserem Guide her, der mit seiner Machete die Traverse anlegen muss. Ich friere, auch wenn der Wind nicht wirklich kalt ist, meine Finger sind ganz weiß. Fast alle ziehen ihre warmen Windbreaker an, aber mir ist das zu umständlich - wird schon passen, 8° oder so hat es bestimmt. Ich freue mich einfach auf die 30° später.
    Wir wollen auch einen Blick in den Krater werfen, kurz bevor wir oben am Kraterrand ankommen – geduckt und an die warmen Steine gedrückt – überlegt der Guide es sich anders. Zu gefährlich. An einer anderen Stelle dürfen wir dann doch nach oben, aber wohl ist dem Guide nicht dabei. Er scheint einen heiden Respekt vor dem Loch zu haben, was ja nicht schlecht ist bei einem aktiven Vulkan. Als ich mich aber nach oben an den Krater heranschleiche (ich komme mir vor wie in einem Gangsterfilm, als ich mich geduckt nach oben schleiche) und die Hände auf den Kraterrand lege, ruft er gleich „Alto“, Halt und meint, es wäre verboten, so nah hinzugehen. Die Informationen, die wir von ihm erhalten sind den ganzen Tag schon ganz wirr, also beachte ich ihn einfach nicht und schau mir die Nebelwand an, die im Krater jede Sicht auf das Lawa – sofern es diese geben sollte – verdeckt. Trotzdem spannend und es riecht nach Schwefel.

    Dann geht es hinunter, der leichtere Part des ganzen. Natürlich gibt es auch einen sandigen Teil und wir machen viele hundert Höhenmeter gut, als wir dort runterrasen. Nur die Leguanos, die ohnehin schon etwas mitgenommen sind von den Vulkankraxeleien, die sehen nicht mehr so gut aus nach dieser Tour. Voraussichtlich werden diese Mittelamerika nicht mehr verlassen.

    Während unserer kurzen Mittagspause trinke ich ein paar Schluck aus meiner Cola-Flasche, nachdem meine Metallflasche leer ist. Auch esse ich brav meine Kokoskekse, obwohl ich keinen Hunger hab, während der schwedische Trupp seine Café Campestre-Wraps und Brownies verspeist. Als wir an der Bar ankommen, die etwa 20 Minuten vor dem Ende der Tour im Nirgendwo gebaut ist, gibt es Bier und ich gönne mir auch eine Cola. Kurz entspannen wir uns, bevor wir die letzten 15 Minuten zum Endpunkt der Tour laufen. Die 30° hier unten sind doch nicht so toll, wie ich mir das oben auf dem Krater vorgestellt hatte. Irgendwie wäre ich jetzt gerne wieder dort (haha)

    Da keiner der Gruppe spanisch spricht und ich mich zumindest etwas verständigen kann – verstehen ist einfach, aber sprechen? Na ja – habe ich eine sinnvolle Aufgabe auf der Tour gehabt. Die Truppe ist super-nett und ich begleite sie noch nach Ojo de Aguas, einem Thermal-Freizeitbad. Etwas touristisch, aber toll, man kann seine Bahnen ziehen, auf der Slagline über das Wasser balancieren, im Wasser schaukeln (?? naja, funktioniert nicht sooo wahnsinnig gut mit dem Wasserwiederstand) und es gibt auch ein Seil, an dem man sich waghalsig in den Pool stürzen kann. Eine Kokosnuss mit Rum gönnen wir uns auch alle – sooo lecker, ich esse die Kokosnuss ratzeputz weg danach und lasse mir auch das ganze übrige Kokoswasser in meine Flasche füllen. Getrunken hab ich also genug heute, wenn auch nicht auf der Wanderung. Trotzdem und auch ohne das Essen war die Wanderung kein Problem und jetzt bin ich fit und aufgedreht.

    Nach einem kurzen Meeting mit dem Bürgermeister von Santo Domingo fahren Sean, Fraser und ich in die Pizzaria, in der wir super-leckere Gorgonzola und Auberginenpizza mit Mozarella essen. Wow, dass es sowas hier gibt! Ein Italiener, der ausgewandert ist natürlich.

    Um kurz nach 21 Uhr liege ich im Bett. Heute werde ich mit Sicherheit gut schlafen und morgen hab ich mit Sicherheit einen fetzen Muskelkater.
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  • Fuego y Agua - "barfuß" 50 km laufen

    February 21, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 29 °C

    Liebe Familie & Freunde,

    ich hoffe, ich kann morgen auf eure Daumen setzen. 12 Uhr deutsche Zeit, da seid ihr sicher auch am Samstag schon auf. 😉 Es ist nichts weltbewegendes, aber wer mich kennt, der weiß, wie nerös ich bin, seit Tagen (Wochen??) schon.

    Da stehe ich nun, vor meinem ersten offiziellen Ultramarathon. Die letzten Tage wurde mir beim bloßen Gedanken schon ganz schlecht. Und dass, obwohl ich nur für mich laufe, aufhören kann wann und wo ich will und das tollste Team um mich habe, das mich jederzeit überall einsammeln würde.

    50km, +/- 3.000 hm und ich würde gerne zurück sein, bevor es dunkel wird, d.h. 13 Stunden Zeit kann ich mir lassen (nach 16 Stunden ist ohnehin Cut-Off). Das Ganze bei der Hitze, die hier herrscht, 30° und staubtrocken.

    Es wird eine Herausforderung und ich werde mir sicher oft wünschen, es wäre schon vorbei. Aber mit Sicherheit werde ich auch ziemlich viel Spaß haben!

    https://fuegoyagua.org/fuegoyagua-nicaragua
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  • Fuego y Agua - Der Lauf

    February 22, 2020 in Nicaragua ⋅ ⛅ 31 °C

    Es ist soweit. 4:00 der Wecker klingelt. Eigentlich brauche ich ihn gar nicht. Stündlich wache ich auf aus Angst, dass ich den Start versäume. Gut, dass Fraser ein zweites Handy dabeihat, dass ich für Notfälle mitnehme. Luis Escobar (wer Born to Run gelesen hat weiß, wen ich meine 😉) versorgt mich am Tag zuvor mit Wasserflaschen und Energy-Gels. Fraser besteht außerdem darauf, dass ich ein Snickers und alle meine Elektrolyte mitnehme.

    Ich träume, dass ich auf die Zugspitze wandern will, es aber stürmt und ich in Windeseile wieder hinunterrase (ist ja schon mal passiert, was Zugspitz-Mädels?!).

    Ich hopse aufgeregt aus dem Bett. Hoffentlich hab ich nichts von den Utensilien vergessen, ohne die man nicht starten darf. Am Abend zuvor hatte ich die Liste nicht gefunden. 2L Wasser und eine Stirnlampe – war noch was? Egal. 4:30 ist check in. Ich laufe nach unten. Sydney, mit der ich tags zuvor den Check-in gemacht habe prüft, ob jeder Anwesende vollständig ausgerüstet ist. „Rettungsdecke“? fragt sie. Scheiße, die hab ich nicht eingepackt. Ich flitze nach oben ins Zimmer und packe meine Rettungsdecke aus meinem DAV-First-Aid-Kit. Dann erst fällt mir auf, dass mein Fuego y Agua Shirt, das ich trage aus Baumwolle ist. Nicht unbedingt vorteilhaft, wenn man viel schwitzt. Ich sause nochmal hoch und wechsel mein Shirt. Um 5 Uhr fällt dann der Startschuss. Die Truppe der 50km-Läufer saust los. Naja. Sausen wäre was anderes. Fraser und die anderen haben mir eingebläut, ich solle nicht zu schnell loslaufen. Aber so langsam wie die sich alle bewegen kann ich gar nicht laufen, da fällt man ja um. Das ist höchstens ein Drittel der Geschwindigkeit, die ich normalerweise laufen würde. Ich entscheide mich für die Hälfte meiner normalen Geschwindigkeit und ziehe an den meisten Läufern vorbei. Es geht etwa 5km den Strand entlang. Es ist noch dunkel und kühl. Warum nicht jetzt ein paar Kilometer hinter sich bringen, und dann lieber in der Mittagshitze langsam gehen? Nun ja, es ist mein erster Lauf, ich muss wohl erst mal testen, was für mich das Beste ist. Nach etwa 5 km verlassen wir den Strand und folgen der Teerstraße Richtung Balgue, von wo aus es rauf über die Finca Magdalena auf den Vulkan geht. Allison und Gabe sind dort bei der ersten Aid Station. Ich quatsche ein wenig mit ihnen, als ich mir Wasser für meine Elektrolyte hole. Ein Mädel zieht an der Gruppe der umstehenden vorbei. Das scheint wohl die Nummer 1 zu sein. Ich laufe weiter. Gut, dass ich den Weg schon kenne. Es dämmert mittlerweile aber auch, so dass ich meine Stirnlampe nicht brauche (ich hatte sie eh kaum an, ich lauf ja lieber im dunkeln). Bis zum Aussichtspunkt laufe ich hinter einem Typen her. Ich will dort Pause machen und die Aussicht genießen, die es aber leider nicht gibt. Mädel 2 zieht an mir vorbei. Ich schließe mich hinten an. Bis zum Check-Point auf dem Vulkan habe ich sie aus den Augen verloren. Auch wenn ich gerne wander, der Vulkan ist schon echt steil. Und kein Bier wartet oben am Gipfel. Nur Nebel und Kälte und Matsch. Mehr als einmal frage ich mich, ob ich mir das wirklich ein zweites Mal antun möchte, oder einfach unten aufhöre. Oder vielleicht doch die 12 km versuchen? Danach kann ich es mir immer noch überlegen.

    Im Krater des Vulkans treffe ich auf Mark, einem der Voluntäre, der uns tags zuvor beim Check-in geholfen hatte. Bei jeder Station werden unseren Nummern vermerkt, für den Fall, dass jemand verloren geht. Er und Gerhard – einer der Organisatoren – haben hier oben in der Kälte gezeltet, um vor den ersten Läufern hier zu sein. Es ist toll ein bekanntes Gesicht zu sehen und eine Umarmung zu bekommen.

    Es geht weiter an der kleinen Lagune im Krater vorbei – mann ist das matschig – und nach einem kurzen Aufstieg auf der anderen Seite des Vulkans hinab. Als ich durch den Matsch laufe, hole ich das Mädel Nummer 2 ein. „Ich hasse Matsch. Ich mag lieber die Hitze.“ „Dann sehen wir uns, wenn du mich auf den 12km entlang des Vulkans in der Mittagshitze überholst“ sage ich mit einem Zwinkern, als ich an ihr vorbeilaufe und meinen Beinen freien Lauf lasse. Es ist wie beim wildesten Spartanrace: Matsch bis zum Knie. Meine Schuhe bleiben aber an den Füßen. Als es dann endlich wieder trocken wird, geht’s noch schneller den Berg hinunter. Wie von der Wespe gestochen flitze ich den Abhang hinunter. Das ist genau mein Ding hier, technisches Bergablaufen, zwischen Steinen und Wurzeln. Ich überhole ein paar Männer, die mit Stöcken den Berg hinuntertraben und freue mich über die nächste Aid-Station. Ich trinke Cola, esse Bananen, Kartoffeln, Melone und Ananas, bevor ich mich an die 12 km wage. Es ist 9:20, d.h. ich bin etwas über eine halbe Stunde früher dran, als geplant. Gut gelaunt mache ich mich nach etwa 10 Minuten Pause auf dem Weg. Es ist jetzt schon unglaublich heiß und staubtrocken. Ich versuche zu laufen, meine Füße wollen aber gar nicht so recht. Gott sei Dank sind überall fröhliche Kinder, die winken und sich freuen, ich grüße und winke in alle Richtungen. Einen weiteren Läufer kann ich in der Ferne erkennen. Bergauf gehe ich, bergab laufe ich und auf der Geraden laufe ich in der Sonne und gehe im Schatten. Nach einer halben Stunde flitzt plötzlich Nummer 2 an mir vorbei: „Das ist genau meine Temperatur“ sagt sie und kann mich sogar motivieren, ein bißchen mitzuhalten, bis ich bei der nächsten Steigung aufgebe und sie langsam aber stetig mit einem anderen Läufer in der Ferne verschwindet. Nach einer Stunde bin ich so geschafft und ausgelaugt, dass ich an einer kleinen Tienda Halt mache. Eine kühle Cola aus der Glasflasche. Toll! In einem Zug trinke ich die Flasche leer, bedanke mich und mache mich wieder auf den Weg. Der andere Läufer, den ich in der Zwischenzeit überholt hatte, hat fast wieder aufgeholt. Als ich kurz darauf noch ein paar Affen beobachte ist er fast wieder gleichauf. Die Straße scheint kein Ende nehmen zu wollen. Ich überlege, ob ich hier einfach aufgebe. Wie weit kann es wohl noch sein? Wieso ist nirgendwo ein Schild, wie weit es noch bis zur Finka Mistika, der nächsten Aid-Station ist? Bin ich noch richtig? Wann war die letzte Markierung? Wie weit ist wohl Nummer 2 mittlerweile? Oh, da hinten ist der See. Ich glaub, ich spring einfach rein und trink ihn aus. Nein, ich schaff es noch bis zur Finca. Und plötzlich, nach einer Ewigkeit sehe ich sie: Carlos und Yuriel vor einem Tisch mit Essen und Getränken. Dort macht sich auch Nummer 2 gerade an den Aufstieg. Mir Wurst, ich mach Pause. Yuriel nimmt mir meine Laufweste ab und füllt meine Wasserflaschen, während ich in voller Montur in den See renne. Meine Schuhe sind noch voll Schlamm, ganz zu schweigen von mir. Ich wasche mich so gut es geht, quatsche mit Robin, dem schwedischen Guide, der leider wg. Rückenproblemen hier aufhört und den anderen Nica Guides. Etwas über die Hälfte sollte ich jetzt hinter mir haben. Nach etwa 15-20 Minuten mache ich mich um 11:25 wieder auf den Weg. Vielleicht schaffe ich es sogar etwas früher ins Ziel? Hm. Erst mal abwarten. Energiegetankt schlage ich den Weg Richtung Finca ein. Es geht leicht bergauf. Lange halte ich das Lauftempo nicht durch und wandere stattdessen zügig, bis es auch dafür zu steil wird. Gefühlt senkrecht geht es nach oben. Meine Beine wollen nicht mehr. Ich bleibe häufig stehen, um meine Waden zu dehnen, die sehr unter dem Aufstieg leiden und versuche, aus den Oberschenkeln zu arbeiten. Als mir etwas schwindlig wird, packe ich mein Snickers aus. Das ist genau das richtige und gibt mir neue Energie. Nach einer gefühlten Ewigkeit, 1,5 l Wasser mit Elektrolyten, dem Snickers und einem Powergel später komme ich an eine Passage, die nur mit Hilfe der Arme zu meistern ist. Ich glaube, ich bin falsch abgebogen und mache grad den Survival Run und nicht den Ultratrailrun. Zu gerne würde ich aufgeben, aber wo soll ich hin? Nach unten ist es jetzt sicher weiter als nach oben. Weit kann es jetzt ja nun nicht mehr sein.

    Doch, es kann. Als ich schon gar nicht mehr daran glaube, dass der Berg irgendwann ein Ende nimmt, stehe ich plötzlich oben am Krater. Einsam sitzt ein Nica Guide im T-Shirt da und begrüßt mich. Ein eisiger Wind braust mir um die Ohren. „Ist alles Ok? Der Wind ist ja wahnsinnig!“ sage ich. „Ja, alles klar“ meint er nur und fügt hinzu „Den weißen Markierungen folgen, nicht den blauen“. Ich bedanke mich und freue mich auf den Abstieg. Hoffentlich wars das jetzt mit Höhenmetern. Mein Körper will nicht mehr nach oben. Als erstes muss ich nun durch das Schlammgebiet, an dem ich vor zwei Wochen umgedreht bin. Knöcheltief sinke ich in den schwarzen Schlamm. Ein Engländer watet langsam durch den Matsch. Er ist einer der 25km-Läufer und sieht nicht fröhlich aus. „Bald gibt’s ein kaltes Bier“ sage ich als ich ihn überhole. Vorsichtig balanciere ich über Äste und Steine, um nicht zu tief im Dreck einzusinken, auch wenn es ohnehin egal ist, da ich eh schon wieder komplett verschlammt bin. Ziemlich lange bleibt es sehr schlammig, so dass ich nicht rennen kann, wie ich es üblicherweise bergab tu. Das ist sehr frustrierend und zehrt an den Kräften. Ich mag nicht mehr. Vielleicht hör ich bei der nächsten Aid Station auf? Ich frag einfach, wie lange es dann noch ist. Als ich so in meine Gedanken vertieft bin, höre ich plötzlich jemanden von hinten. Ein Mädel begrüßt mich, ich lass sie vorbei. Äh, halt mal. Wieso hat die denn noch so viel Energie? Und wo kommt die überhaupt her so plötzlich? Ja, ich bin schon ziemlich lahm den Berg rauf, es ist mittlerweile ungefähr 3 Uhr. Ich laufe etwas schneller. So langsam kommen wir aus der kalten nassen Zone in die trockene. Robin hatte mir schon gesagt, dass der Weg ziemlich gut ist, wenn man technisches Bergablaufen mag. Kurz darauf hole ich die kleine Lateinamerikanerin wieder ein. Sie ist nicht gut im Bergablaufen sagt sie und lässt mich vorbei. Und nun lass ich meinen Beinen wieder freien Lauf. Ich bin selbst erstaunt, wie schnell meine Füße noch laufen können. Ich überhole 3 Läufer der 25 km-Truppe und 3 weitere von den 50km. Kurz halte ich an. Ein Herr führt seinen Hund spazieren. „Können Sie mir vielleicht mein Wasser aus der Tasche hinten geben? Ich verdurste gleich.“ Er reicht mir die Flasche, ich bedanke mich und ich fülle – während dem Laufen – Elektrolytpulver in das Wasser. Und ab geht’s. Meine Füße laufen so schnell, dass ich nicht mal sehen kann, wo ich hintrete. Ich hüpfe über Steine und Wurzeln von links nach rechts, vorbei an weiteren Läufern. Einer hat beide seiner Schuhsohlen in der Hand. „Alles klar?“ frage ich, die Bremsen reinhauend. „Naja. Meine Schuhe sind hinüber und ich hab fast kein Wasser mehr.“ sagt er. Die nächste Aid Station sollte nicht mehr weit sein, meine ich und laufe weiter. Kurz darauf sehe ich einen Haufen Leute, Essen und Trinken. „Wie weit ist es noch?“ frage ich Carlos, der zwischenzeitlich an dieser Station angekommen ist. „5km. Halbe Stunde.“ sagt er. „Super, ich hab nämlich keine Lust mehr zu laufen. Ich brauch nix, das schaffe ich noch ohne.“ Und weiter geht’s den Berg hinab. Es ist wieder verdammt heiß und ich hoffe dass der Liter Wasser tatsächlich noch reicht. Ich komme an der Straße an, die Richtung Santo Domingo führt und trabe sie entlang bis es zum Strand runtergeht. Dort angekommen, ziehe ich meine Schuhe aus und laufe barfuß (quasi barfuß barfuß) zum Wasser hinunter, um meine Füße zu kühlen. Und da sehe ich es, das Ziel, ganz da hinten am anderen Ende des Strandes. Schaffe ich das? Jetzt aufgeben ist wohl etwas albern. Ich fange an, zu joggen. Nach ein paar hundert Metern gehe ich ein paar Schritte, dann jogge ich wieder. So im Wechsel nähere ich mir dem Ziel. Ein Nica Bauer kommt mir auf seinem Pferd entgegen, zwei weitere Pferde folgen ihm. Ich nehme das als Entschuldigung, stehenzubleiben. Ich gebe mir einen Ruck. Joggen. Gehen. Joggen. Gehen. Das Ziel kommt in der Tat näher. Und dann, als die Leute anfangen zu klatschen, packe ich meine letzten Reserven aus und spurte ins Ziel, wo ich mich in den Sand fallen lasse. Meine Beine wollen nicht mehr. Allison kommt mit der Medallie auf mich zu und Sean eröffnet mir, dass ich heute, an meinem ersten Ultramarathon nach 11 Stunden und 44 Minuten als dritte Frau über die Ziellinie gekommen bin, hinter einer Deutschen (Münchnerin, die wohl ständig die Spartan Races gewinnt) und Nummer 2 aus Costa Rica. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Fraser kommt gerade herunter, sieht mich und kann es auch nicht glauben, dass ich tatsächlich Nummer 3 geworden bin. Als hätte er gerade selbst einen Marathon gewonnen, freut er sich für mich. Mein Coach halt, dem ich nie zuhöre und am Ende doch froh bin, dass ich all das Zeugs eingepackt hab, wie er es mir gesagt hat. Traditionsgemäß erhalten Plätze 1 bis 3 eine Maske, die von einem Künstler aus Managua handgefertigt werden. Dann schlürfe ich mein Bier, im Sand sitzend. Aufstehen kann ich gerade nicht mehr. Ich kann es auch noch gar nicht fassen. Es ist vorbei! Ich habs geschafft. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ob ich es nochmal machen möchte? Nein. Das soll ich erstmal abwarten, meint Allison mit einem Zwinkern (sie selbst ist Marathonläuferin).

    Ich lege mich etwas hin, esse Lasagne und nach dem Sturm, der um 18 Uhr die Insel heimsucht und uns alle um die Läufer auf den Vulkanen bangen lässt, sitze ich bis 0:30 am Strand, schaue den Sternenhimmel an und feuere die nächsten Läufer an, die nach und nach ins Ziel trotten. Am Ende kommen alle Läufer ins Ziel (also nicht alle, viele geben unterwegs auf, aber alle sind am Ende wohlbehalten zurück im Hotel Villa Paradiso), der letzte 100km-Läufer allerdings erst um 6:18, nach über 28 Stunden 18 Minuten nach der Cut-Off-Zeit. Das laufen doch nur Verrückte!! Der schnellste hat dieses Jahr übrigens den Rekord gebrochen mit 18 Stunden und 9 Minuten.

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    Nachtrag: der Tag vor dem Lauf. Ich hatte Sean & Fraser meine Mithilfe versprochen und helfe beim Registrieren und der T-Shirt-Ausgabe. Zusammen mit Sydney aus Guatemala. Wir beide verstehen uns gleich super. Sie spricht nicht so gut Englisch und mein Spanisch ist auch mehr als nur eingerostet. Und so spricht sie Spanisch und ich Englisch - verstehen können wir nämlich jeweils die andere Sprache.

    Der Andrang ist ziemlich groß und daher kommt uns im Laufe des Tages noch Mark zu Hilfe. Immerhin sollen wir nebenher auch noch Murchandise-Artikel verkaufen. Da heute mein Geburtstag ist (wie ich einem Läufer verrate, der ebenfalls seinen Geburtstag feiert) und ich zudem so aufgeregt bin wg. dem Lauf am folgenden Tag, habe ich mir einen Cuba Libre aus meiner Cola gemacht. So merke ich auch kaum, dass ich den ganzen Tag hinter der Theke stehe. Irgendwann meint Mark, ich solle doch mal ne Pause machen und ich lege mich in der Tat etwas hin. Meine Beine sind ganz schwer vom vielen Stehen und morgen sollen sie immerhin 50 km auf und ab laufen.
    Am Abend verrät mich Fraser an ein paar Leute, so dass immer wieder jemand mit einem Schnapps zum Anstoßen vor mir steht. Jeder der mich kennt weiß, wie schwer mir nein sagen fällt. Irgendwie tut es schon gut - diese Aufregung vor dem morgigen Tag - aber oh Mann, ob das gutgehen wird morgen?? Um 20 Uhr verabschiede ich mich dann Richtung Zimmer. Na dann, gute Nacht!
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  • Treppchen für Kathi

    February 23, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 29 °C

    Nur mal kurz ein update: dieser Lauf war das Härteste, das ich je in meinem Leben gemacht habe! Woher ich die Energie hatte - ich hab keine Ahnung. Der Bericht folgt. Auf jeden Fall bin ich als dritte Dame ins Ziel gehopst. Wie, das weiß ich nicht.Read more

  • Der Tag danach - Muskelkater? Nö!

    February 23, 2020 in Nicaragua ⋅ ⛅ 25 °C

    Ich verbringe eine relativ unruhige Nacht. In der Ferne unten am Strand tönt laute Musik, um die nach und nach eintrudelnden Läufer zu begrüßen. Stündlich etwa einer oder zwei. Ich lasse das Licht die Nacht über an, für den Fall, dass Fraser zurückkommt. Um 6:30 ist er dann auch schon da. „Wie geht’s deinen Beinen?“ fragt er. Ich überlege. Ich spüre nichts. Wenn ich aufstehe und die Treppen runterlaufe, dann werd ich den Muskelkater sicher spüren. Aber nichts. Wie kann das sein? Ich flitze nach unten, einen Kaffee trinken. Luis ist schon da und sortiert Fotos. Ich hab schon wieder Hunger. Und das obwohl ich am Abend noch die Lasagne hatte. Als ich mit dem typischen Nica-Frühstück fertig bin, trudeln auch Fraser und Sean ein. 2 Stunden Schlaf, das war alles, was die beiden bekommen.

    So langsam verlassen die meisten Läufer das Hotel. Ich helfe, zusammenzuräumen. Ansonsten ist es ein ziemlich entspannter Tag. Am Abend fahren wir zu Ben ins Café Campestre zum Abendessen. Aus 5 Leuten werden plötzlich 15, und ich verhungere fast (ich hatte kein Mittagessen). Die Küche (und auch der Service) ist hier wirklich extrem langsam.
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  • Abreise & Granada

    February 24, 2020 in Nicaragua ⋅ 🌙 26 °C

    „Sicher hast du morgen Muskelkater“ wird mir gesagt „wenn man älter wird, verzögert sich das.“ Scheint bei mir nicht der Fall zu sein, ich merke REIN GAR NICHTS. Wie kann das sein? Ob es mit den Leguanos zu tun hat? Fraser meint, ich wäre eine geborene Marathon-Läuferin. Haha, bestimt nicht, das wär mir viel zu langweilig. Ich freu mich einfach, dass es mir gut geht und ich nicht wie die meisten Läufer hier lädiert durch die Gegend humpel.

    Als wir – Fraser, Luis, Peter, & ich - zusammen beim Frühstück sitzen, kommt Luis zu mir rüber, nimmt meine Hand und drückt etwas hinein mit den Worten „das ist nachträglich zu deinem Geburtstag“. Ich staune nicht schlecht, als ich in meiner Hand eine Kette mit einem Keramikanhänger finde, auf dem eine kleines Strichmännchen - natürlich ein Läufer - eingraviert ist. Luis erklärt, dass er diese Kette seit Jahren getragen hat, der Künstler vor 5 Jahren gestorben ist und das eine der letzten ist, die er gemacht hat. Ich bin sprachlos. Warum gibt er mir seine letzte Kette dieser Art? Ich hatte das Gefühl, dass er mich zwar akzeptiert – weil Fraser mich mag – aber selbst nicht wirklich viel von mir hält. Als ich später Fraser darauf anspreche ist er etwas verwundert. Natürlich mag er dich. So kann man sich irren.

    Mittlerweile hab mich so sehr an diese Menschen hier gewöhnt. Die meisten sind ziemlich extrem bei allem, was sie tun. Im Gegensatz dazu sind meine Abenteuer wahnsinnig langweilig, auch wenn sie für mich spannend genug sind. Trotzdem habe ich so viel mit ihnen gemein, vor allem die Freude am Laufen. Es wird mir sehr schwer fallen, das alles hier zu verlassen.

    Fraser, Luis, Javier, Peter und ich fahren zur Finca San Juan, trinken ein letztes Bier und einen 25 Jahre alten Rum. Im Anschluss daran geht es ein letztes Mal zum Café Campestre, wir bringen ein paar Sachen zur Aufbewahrung für das nächste Jahr dort hin, löffeln einen letzten Smoothie bevor es nach Moyogalpa geht, wo wir die Fähre nehmen. Sean hat eine Reservierung für seinen Mietwagen auf der Fähre um 16:30. Fraser und ich wollen gerne eine frühere Überfahrt nehmen, um noch einen Stopp in Granada einzulegen. Internet und das wahre Leben stimmen in Nicaragua allerdings nicht überein und so sitzen wir alle gemeinsam auf dem Boot Richtung Festland. Als wir die zwei Stunden in der Stadt warten denke ich an die Heimkehr. Ein dürres Pferd läuft die Straße hinauf, auf der anderen Seite isst ein Straßenhund Essensreste vom Boden. Wenn ich an München denke, das schnelle stressige Leben dort, dann will ich einfach hier bleiben. Es ist alles so einfach. Damit meine ich nicht leicht, sondern eben simple. Beim Lauf ist mir das besonders aufgefallen. Alle sitzen am Straßenrand und warten auf Läufer – den ganzen Tag und sogar in der Nacht helfen sie Fraser. Sie haben aber auch nichts anderes zu tun, das ist das Ereignis des Jahres. Ich überlege, ob ich im nächsten Jahr nochmal herkomme nach Nicaragua und wieder bei dem Lauf helfe. Wenn die Einnahmen weiterhin gespendet werden, ist das genau etwas, wo ich gerne involviert wäre. Und Nicaragua ist wirklich ein tolles Land. Die Menschen sind so unglaublich freundlich und wollen einem nicht an jeder Ecke übers Ohr hauen, rennen einem sogar hinterher, um einem 2 Cordobas (ein paar Cent) zu geben, die sie endlich irgendwo aufgetrieben haben. Ich habe nie das Gefühl, dass ich extrem gut auf meine Sachen aufpassen muss, auch wenn natürlich Vorsicht geboten ist (das ist es aber auch am Marienplatz und in Rom).

    Zum Sonnenuntergang laufen wir in Rivas ein, wo unser Taxifahrer schon auf Fraser und mich wartet. Sean und die anderen fahren nach Managua. Wir alle haben Flüge am nächsten oder übernachsten Tag von Managua. Etwa eine Stunde sind wir unterwegs. Es ist ziemlich viel Verkehr, so viele Autos hab ich bisher noch nicht gesehen auf den Straßen. Als wir in Granada ankommen, bin ich begeistert. Eine süße kleine Kolonialstadt. Und unser Hotel ist ein Traum! Ein altes Herrenhaus, enorm hohe Decken und ein so riesiges Badezimmer haben wir noch nirgends gehabt in Nicaragua. Und es gibt sogar eine Klimaanlage. Was für ein Luxus. Wir schlendern durch die Stadt und ich esse einen vorzüglichen Salad (Buddha Bowl mit Quinoa) bevor wir es uns im Hotel bequem machen.
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  • Zwischenstopp El Salvador

    February 25, 2020 in El Salvador ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Reise geht los. Nach dem Frühstück fahren Fraser und ich nach Managua zum Flughafen. 12:15 geht es los, es läuft alles reibungslos. Es ist eine kleine Maschine. Die Aussicht auf die Vulkanlandschaft ist atemberaubend. Es ist wirklich unblaublich schön hier in Zentralamerika. Schade, dass ich nicht mehr Zeit hier verbringen werde.Read more

  • Letzter Stopp: Bogota

    February 25, 2020 in Colombia ⋅ 🌧 13 °C

    Nun sitze ich hier, am Flughafen in Bogota und warte auf meinen letzten Anschlussflug. Wirklich viel gibt es nicht zu tun hier. Ich esse eine Kleinigkeit, dann laufe ich auf und ab. 10$ habe ich noch in der Tasche. Hierfür kaufe ich 4 Aguila Biere. Das habe ich vor 10 Jahren immer getrunken, als ich hier war. Tatsächlich ist es fast genau 10 Jahre her, dass ich zum ersten Mal in Kolumbien war. Silvester 2009/2010 bin ich bis Ende Januar hier gereist. Jetzt freu ich mich aber einfach auf daheim :-)Read more

  • Gestrandet in Bogotá

    February 26, 2020 in Colombia ⋅ 🌧 17 °C

    Oh mein Gott, ich kann es nicht fassen. Es fühlt sich an wie ein Albtraum, aus dem ich nicht erwachen kann, als mir die Dame am Gate sagt, dass die Maschine Richtung München bereits auf die Startbahn rollt. "Das geht nicht, ich muss an Board." Ich bin vollkommen verzweifelt. "Es tut mir leid, wir können nichts machen. Sie müssen aus dem Sicherheitsbereich und den Flug auf Donnerstag umbuchen. Morgen fliegt keine Maschine." Ich weiß nicht was ich machen soll, kann es einfach nicht glauben, dass ich  nun in Kolumbien festsitze. Das kann nicht wahr sein. Ich stehe kurz vor einer Panikattacke, kalter Schweiß steht mir auf der Stirn. Es ist fast Mitternacht und ich bin in Bogota. Ich weiß weder, wie sicher das Land derzeit ist, noch hab ich ich einen Cent in der Tasche. Ich weiß nicht mal, welche Währung es hier gibt.

    Ich gehe zurück aus dem Sicherheitsbereich, durch einsame Korridore zur Immigration. Kürzlich ist wohl eine Maschine aus München gelandet, voraussichtlich die, mit der ich jetzt gerade zurückfliegen würde. Die Insassen sind gespannt auf ihr Abenteuer. Ich stehe hinter ihnen, immer noch mit den Tränen kämpfend und versuchend, meinen Atem zu kontrollieren - tief ein- und ausatmen. Ich versuche, ein Hotelzimmer in der Nähe des Flughafens zu buchen. Ich finde ein paar, 15 US$, etwa 4 km entfernt. Die ständig verschwindende Internetverbindung des Flughafens macht das Unterfangen nicht einfach. Als ich von der Polizistin am Schalter nach meinem Hotel gefragt werde, lege ich ihr das Handy hin mit den Infos zu dem gerade gebuchten Zimmer. "Wie lange bleiben Sie?" werde ich gefragt. Ich weiß es nicht, 2 oder 3 Tage, bis ich einen Flug nach Hause bekomme??

    Ich stehe an einem Geldautomaten. Das Internet lässt mich im Stich. Ich möchte den Umrechnungskurs herausfinden, bevor ich Geld für die Taxifahrt abhebe. Vor mir stehen ein paar Deutsche und Schweizer und unterhalten sich über den Wechselkurs. Mir hilft das nicht, weil ich nicht denken kann. Am Ende ist es egal, der Automat spuckt kein Geld aus für mich. Gerade hatte ich mich etwas beruhigt und schon steigt die Panik wieder auf in mir. Ohne Geld in Kolumbien um Mitternacht - wie soll das gehen? Was soll ich nur tun? Ich atme ein paarmal tief durch. Ein Schritt nach dem anderen. Ich gehe hinaus durch den Zoll. Dort warten ein paar Leute mit Schildern auf Reisende. Wie in Trance laufe ich in Richtung Taxis. Eine Dame kommt auf mich zu und fragt, wo ich hin möchte. Ich frage sie, was es zu meinem Hotel kosten würde. 30.000 (was auch immer die Währung ist). Ich laufe zum nächsten Automaten und will 60.000 Pesos (wie ich nun herausfinde) abheben. Erneut ohne Erfolg. Ich sage das der Dame, die meint, wir könnten unterwegs an einem Automaten vorbeifahren. 15 Minuten später stehen wir vor dem Hotel. "Und der Automat? Ich habe doch kein Geld." bemerke ich. "Hast du GAR kein Geld?" Mir fallen die 10€ ein, die ich seit über einem Jahr in meinem Geldbeutel mit mir rumtrage. "Nun ja, ich habe 10€." Das wird reichen, meint sie, und versichert mir, dass die Gegend hier tagsüber sicher ist als sie wartet, bis ich im Hotel bin. (10€ sind im übrigen 37.000 Pesos, da ich ansonsten nichts hatte, ist das schon ok).

    Ich bin nicht die einzige, die eincheckt. Gerade erklärt ein Herr mittleren Alters etwas über ein kleines Kind und der Rezeptionist telefoniert lange mit der Polizei.  Genau verstehe ich nicht das Problem, ich komme mittendrin hinzu. Aber irendwas ist faul. Vielleicht ist mein Problem doch nicht so schlimm? Das kleine Mädchen ist sicher schlechter dran...

    Dennoch stehe ich nun hier, obwohl ich mich einfach nur auf ein Bett werfen und losheulen will, wahlweise mich mit den drei übrigen Aguila-Bieren betrinken. Als ich dann endlich in meinem fensterlosen kleinen Zimmer bin, kann ich nicht mal mehr heulen. Warum auch, es hilft ja nichts. Ich schreibe nach Hause, dass ich meinen Flieger verpasst hab und schlafe bald darauf ein.

    Als ich Morgens aufwache und bemerke, dass es nicht nur ein schlimmer Traum war, steigt dieses panikartige Gefühl wieder in mir auf. Wie soll ich nun ohne Geld weiterkommen? Meine Kreditkarte hat glücklicherweise im Hotel funktioniert, also bargeldlos sollte möglich sein. Ich beschließe, erstmal zum Flughafen zu laufen - ja, laufen - und von dort weiter zu entscheiden. Bin ich froh, dass Fraser mir sein Handy überlassen hat. Wie würde ich das hier ohne Handy machen?

    Ich laufe los. Laut google maps brauche ich etwa eine Stunde zum Flughafen und es ist nicht sonderlich kompliziert. Wie früher schon, laufe ich durch die Stadt, als wäre ich hier zu Hause. Die Strecke hab ich im Kopf. Das klappt immer noch ganz gut. Zudem sieht es hier in der Tat nicht sehr gefährlich aus. Von der gegenüberliegenden Straßenseite winkt ein Polizist herüber "Hello" ruft er und "bye bye" mit einem riesigen Lächeln auf dem Gesicht. Kurz darauf hält mich ein Mann auf, ob ich Zeit hätte auf ein Mittagessen. Er gehört zu einer Relligionsgemeinschaft und ich verneine. Kurz unterhalte ich mich mit ihm - ja, auf Spanisch und es funktioniert! Als ich ihm sage, dass ich einen Flug nach Deutschland brauche sagt er: "Bleib doch lieber hier. Dort ist es doch so schlimm mit diesem Corona-Virus". ich lache und laufe weiter. Die Leute hier scheinen wirklich alle sehr nett zu sein.

    Am Flughafen angekommen laufe ich zum Schalter von Avianca. Wie es passieren konnte, dass ich meinen Flug verpasst habe, ob es in El Salvador schon Probleme gegeben habe? Es gibt wirklich keine gute Antwort, die mir helfen würde, eine kostenlose Umbuchung zu rechtfertigen. Die Wahrheit ist, dass ich nicht bemerkt habe, dass 1 Stunde Zeitverschiebung ist zwischen Nicaragua und Kolumbien. Mein Laptop stellt die Zeit nicht automatisch um. Und da ich - wegen der vielen nervigen Durchsagen am Flughafen (haha) und, weil ich mir Zumba-Choreografien ausdenke - meine Kopfhörer in den Ohren hab, bekomme ich nicht mit, als das boarding losgeht. Als ich dann um wie ich denke kurz nach 22 Uhr zum Zähneputzen gehe, fällt mein Blick auf eine Uhr. Es ist bereits nach 23 Uhr und trotz dem, dass es noch nicht 23:20 ist, der Abflugszeit, ist die Maschine schon weg, als ich am Schalter angerannt komme. Allein der Gedanke daran dreht meinen Magen um. 490 US$ muss ich für die Umbuchung zahlen. Unter 400 hätte es gekostet, hätte ich sofort zugestimmt. Aber ich wollte erst noch schauen, ob ich einen anderen Flug noch am gleichen Tag bekomme, statt die Maschine morgen Abend. Immerhin ist es erst 10 Uhr Morgens. Am Ende nehme ich die Maschine am Donnerstag, da das ein Direktflug ist und immer noch billiger als die anderen und buche mich im Hilton Airport Hotel für weitere 100€ ein. Jetzt ist es schon egal und ich brauch einfach ein schönes Hotel. Ich trinke noch einen Kaffee, dann laufe ich zum Hotel. Wieder etwa eine Stunde laufe ich, die Bewegung tut richtig gut. Schon am Morgen war meine Laune nach dem Spaziergang um einiges besser, vor allem wegen der netten Leute, die mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Glücklicherweise kann ich mein Gepäck bei Avianca lassen, so dass ich nur mit Handgepäck durch die Gegend laufe. Ich weiß schon, warum ich immer meine Zahnbürste und ein extra T-Shirt und Unterwäsche dabei habe ;-) 3 Bier hab ich auch noch - sooo schlimm ist die Situation also nicht, oder? (haha)

    Um 12 Uhr darf ich im Hilton schon frühzeitig auf mein Zimmer. So kann ich nun 24 Stunden die Vorzüge des Hotels nutzen, hier in meinem tollen Hotelzimmer im 8. Stock mit Blick auf Bogota. Das Hotel bietet auch einen Welcome-Drink an den ich am späten Nachmittag neben einer leckeren Gemüsepizza einlöse. Im Anschluss gehts in einen der beiden Yakuzzis, den ich für mich alleine hab. Das tut wahnsinnig gut nach dem Stress der letzten Tage. Im Anschluss finde ich im riesigen Bett mit den 4 Kissen einen ruhigen Schlaf, bevor ich um 9 Uhr für eine Stunde am Frühstücksbuffet schlemme. Das wird meine letzte Mahlzeit bis ich im Flieger essen bekomme - also etwa 15 Stunden später.

    Was für ein sinnbefreites Erlebnis! Aber wie heißt es so schön: EVERYTHING HAPPENS FOR A REASON. Auch wenn ich diesen Grund heute noch nicht sehen kann.
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  • Zurück in München

    February 28, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 3 °C

    Toll, einfach toll! Ich sitze nun endlich im Airbräu vor einem Weißbier und Kässpatzn - wunderbar, ICH BIN DAHEIM! (auch wenn meine Kässpatzn nicht so gut sind wie die Spinatknödel gegenüber)

    Überpünktlich lande ich nach einem angenehmen Flug in München, stehe aber wie so oft am langsamsten Gepäckband der Welt ;-). Ich warte mit meinen beiden Sitznachbarn. Das erste Mal in meinem Leben saß ich neben gleich zwei netten Jungs, einer aus Kolumbien, der zum Studieren nach München kommt und einer aus München, der gleich bei mir ums Eck wohnt. Wir verstehen uns von Anfang an super und haben nette Unterhaltungen - auch über das Corona-Virus, wegen dem einige Menschen hier Masken anhaben - bis wir alle dann doch schlafen. So ein Nachtflug hat schon was gutes, ich schlafe fast den ganzen Flug.

    Und jetzt, endlich, bin ich dahoam. Dahoam is dahoam, oder?!
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    Trip end
    February 28, 2020