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  • LKuppers

WELTREISE 2025/26

A 398-day adventure by LKuppers Read more
  • Mit Haien schwimmen

    August 4 in the United States ⋅ ⛅ 23 °C

    Zu meinem 29. Geburtstag hat mir meine Familie daheim ein nettes Geburtstags-Unternehmungs-Guthaben geschenkt. Tauchen wäre auch sehr cool gewesen, ist hier jedoch (wie eigentlich alles) deutlich teurer als anderswo. In den Küstengewässern der hawaiianischen Inseln gibt es viele verschiedene Haisorten, die auch in der einheimischen polynesischen Kultur eine wichtige Rolle spielen. Die Schnorchel-Angebote ohne Käfig klangen für mich irgendwie echter. Da dabei wohl noch nie etwas passiert ist, hatte ich wenig Hemmung, das geschenkte Geld für diesen Anlass in ein Abenteuer umzuwandeln.

    Um 6:00 Uhr legte das erste „One Ocean“-Boot dieses Tages vom Hafen in Hale‘iwa ab. Auf dem relativ kurzen Weg in Richtung offenes Meer erklärte uns, etwa zehn Passagieren, eine Meeresbiologin an Bord, wie man sich im Wasser verhalten muss, wenn einen die Haie umkreisen. (Alle Angaben ohne Gewähr, bitte nur in professioneller Begleitung nachmachen, danke.) Es ist eigentlich ganz einfach: durch reine Körpersprache und Augenkontakt, denn Haie können sehen, wohin man selbst blickt. Es geht um die Dominanz-Hierarchie im Wasser. Dominantere Haiarten schwimmen weiter oben im Wasser als kleinere und weniger dominante. Als Mensch gehört man selbstverständlich zu den Alpha-Prädatoren. Daher sollte man sich niemals unterhalb eines Hais aufhalten und immer den Augenkontakt halten – vor allem, wenn man nicht vorwärts, sondern rückwärts oder auf der Stelle schwimmt (dann auf den Rücken drehen). Gleichzeitig muss man aufmerksam in alle Richtungen sein (wie in einem unsicheren Viertel bei Dunkelheit), denn man weiß nie, von wo sich etwas mit wie vielen Zähnen aus den unscharfen blauen Tiefen nähert. Kurz gesagt: Man darf sich nicht wie ein Beutetier verhalten. Natürlich sollte man selbst auch nicht überaggressiv auftreten oder zu nah heranschwimmen.

    Nach etwa 15 Minuten Fahrt wurde das Boot an einem Ankerpunkt vor der Nordküste O‘ahus festgemacht. Während die Schnorchelausrüstung verteilt wurde, stand ich an der Reling und blickte auf das Meer. Auf den ersten Blick sah ich einen großen, dunklen Schatten nahe der Wasseroberfläche – die Haie waren schon da.

    Nach dem Guide war ich der Erste im Wasser auf meiner Seite des Bootes. Man musste sich an einem Seil seitlich des Bootes festhalten und durfte nur einzeln, unter Aufsicht des Guides frei in der Nähe des Bootes schwimmen. Auf Kommando konnte man auch bis zu fünf Meter freitauchen, um etwas näher heranzukommen oder besser Bilder zu machen. Ich hatte meine eigene 360°-Kamera dabei.

    Zunächst waren zwei Galapagos-Haie im Wasser, die gemächlich ihre Runden um das Boot und die vielen zappelnden Beine zogen. Sobald wir im Wasser waren, „trauten“ sie sich jedoch nicht mehr, oder nur sehr kurz, auf unsere Höhe. Auch beim Abtauchen blieben sie auf mehreren Metern Abstand. Später kamen zwei weitere hinzu, die teilweise in Formation schwammen, wie ich fand. Dann tauchte der viel größere Tigerhai auf – eine sehr dominante Art, an den Mustern zu erkennen, die ein wenig so aussehen, als würde sich die Wasseroberfläche nur wenige Zentimeter darüber auf dem glatten Hai-Rücken spiegeln. Ein wirklich großes Tier, das sehr interessiert an uns war und deutlich näher herankommen wollte. Laut Guide eher aus Alpha-Interesse als aus Jagdlust. Im Wasser war unser Guide jedoch ständig so präsent und immer zwischen uns und dem Hai, sodass man sich sicher gefühlt hat. Im Nachhinein erfuhren wir, dass es sich um ein „Baby“-Exemplar handelte. Die Galapagos-Haie blieben deshalb in der Nähe, anstatt, wie sonst üblich, zu verschwinden. Tigerhaie werden verdammt groß und wuchtig - schon dieses Jungtier war in etwa so lang wie ich.

    Ich beschreibe das hier so gelassen, aber es war hoch anspannend und trotzdem wunderschön und majestätisch anzusehen. Gerade der letzte Moment des Augenkontakts, bevor der Hai „nachgibt“ und zur Seite abdreht, ist heftig.

    Ein unvergessliches Geschenk!
    Um 9 Uhr zurück an Land, fuhr ich noch ein Stück die Ostküste hinunter und fand ein paar leckere Steaks und frische Maiskolben, die Malachi am Abend für uns grillte – ein hawaiianisches Bier hat er mir zum Geburtstag dazu gekauft.
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  • Surfen am Waikiki Beach und Strandtag

    August 3 in the United States ⋅ 🌬 25 °C

    Malachi hat das Surfen für sich auf Hawaii entdeckt. Hier ist es quasi Volkssport – und dazu ein echtes Paradies. An manchen Stränden, besonders im „Winter“, werden internationale Meisterschaften ausgetragen. Dann türmen sich die Wellen bis zu 15 Meter hoch. Im Sommer sind sie im Schnitt 1,2 bis 6 Meter groß und damit auch für Anfänger und Nicht-Profis bestens geeignet.

    Ich selbst habe bisher nur einmal in meinem Leben gesurft – vor 12 Jahren, ebenfalls auf Hawaii. Grund genug, es noch einmal zu versuchen.

    Der Tag begann damit, dass wir Morgan zum Flughafen brachten. Ihre Nanny-Familie verreist eine Woche nach LA – und da nimmt man die Nanny natürlich ein paar Tage mit. Am Flughafen entstand das einzige Foto von uns dreien, daher packe ich es hier mit rein. Lustig finde ich übrigens die Spitznamen für Fremde hier auf Hawaii. Klar, „Buddy“ oder „Brother“ sind geläufig. Aber hier sagt man zu älteren Mitmenschen „Uncle“ oder „Aunty“ (Onkel oder Tantchen). Das war mir neu, und so war ich kurz verdutzt, als Malachi im Abflugbereich des Honolulu-Flughafens einen Mitarbeiter mit den Worten ansprach: „Hey Uncle, can you take our picture?“

    Zum Frühstück gab es einen frischen Donut in einem sehr beliebten Laden – schon um halb acht stand dort eine beachtliche Schlange. Dafür wird hier frisch auf Bestellung zubereitet – sehr lecker! Direkt um die Ecke gibt es ein cooles neues Mural, und dann ging es ab an den Strand.

    Ich kann eigentlich gar nicht surfen, hatte aber Spaß daran, mich zwei Stunden lang im Wasser zu quälen. Schon nach den ersten Rauspaddeln mit dem Board brannten mir die Arme. Die ein oder andere Welle habe ich so halb mitgenommen, mich dann aber nicht getraut aufzustehen – und so wurde ich meist nur bäuchlings oder in der „Ein-Fuß-ein-Knie“-Pose ein paar Meter Richtung Ufer gedrückt. Als meine Brustwarzen dann annähernd blutig aufgescheuert waren, war der Spaß vorbei.

    Am Ufer zurück, beobachtete ich Malachi noch eine weitere Stunde – und den Surf-Wettbewerb, der an diesem Tag am Waikīkī Beach in Honolulu stattfand. Nebenbei zupfte ich mir kleine Wachsstückchen aus meiner Beinbehaarung.

    Im Anschluss fuhren wir die Südostküste der Insel entlang und besuchten meinen neuen Lieblingsstrand – da werde ich die Tage auf jeden Fall noch mal hinfahren. Den Sonnenuntergang genossen wir im Kaʻena Point State Park. Leider etwas wolkenverhangen, aber dennoch sehr malerisch.
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  • Speerfischen und Delphine

    August 2 in the United States ⋅ ☁️ 25 °C

    Keaton und seine Frau Emilie sind die besten Freunde von Malachi und Morgan auf Hawaii.
    Sie kennen sich aus der gemeinsamen, konfessionsfreien, christlichen Kirche. Die beiden haben wenige Monate alte Zwillinge – und so kommt Keatons Hobby aktuell etwas zu kurz. Ein willkommener Anlass also, als ich ihn fragte, ob er mich einmal mit auf die Unterwasserjagd nehmen würde.

    Keaton und Aaron, ein weiterer Freund, holten Malachi und mich um 6:10 Uhr ab, um zum Hawaiian Electric Beach (dort steht ein Kraftwerk) zu fahren. Der Einstieg ins Wasser war rau, aber einmal vor der Küste ließ es sich sehr entspannt schnorcheln.

    Beim Speerfischen am Riff taucht man mit angehaltener Luft in die Nähe potenzieller Beute ab, hält sich an einem Stein fest und wartet auf den richtigen Moment. Bei uns war das Wasser meistens 3-5m tief, mit einigen Korallen und Vulkansteinformationen am Grund. Keaton hatte eine Harpune (Speargun), Malachi und ich einfache Metall-Speere mit einem dicken Gummiband am Ende. Die Speargun kann man spannen und mit einem Abzug auslösen (etwa wie eine Armbrust). Die einfachen Speere hält man mit dem gedehnten Gummiband in der Hand und lässt sie los schnellen – weniger Reichweite, aber trotzdem effektiv, wenn man weiß, wie es geht, und ein guter Schwimmer mit Freitaucherlunge ist.

    An diesem Tag gab es keine großen Fische in der Gegend, und so habe ich es kaum versucht. Selbst wenn – man braucht einiges an Können, Glück und Ausdauer, um möglichst lange am Boden auf den richtigen Moment zu warten, in dem ein lohnenswerter Fisch nahe genug vorbeischwimmt.

    Als Taucher hatte ich ohnehin etwas Hemmung, so schöne, bunte Tropenfische zu erlegen – erst recht, wenn sie nicht groß sind. Dennoch hat es Spaß gemacht, Keaton und Aaron mit ihrer beeindruckenden Ausdauer zu beobachten: wie sie mit geladener Speargun auf dem Grund lagen und abwarteten. Mir genügt es, nur da zu treiben und die Schönheit zu bestaunen: schillernde tropische Fische in vielen Farben, eine Handvoll gemächlich paddelnde Meeresschildkröten und ganz in der Ferne hab ich gesehen wie eine Robbe lautlos vorbeizog. Für mich war es also lediglich bewaffnetes Schnorcheln – aber trotzdem spannend, weil ja jederzeit etwas mehr hätte passieren können.

    Und das ist es dann auch – aber anders als gedacht. Circa 45 Sekunden vor der ersten Sichtung habe ich Klick-Geräusche unter Wasser gehört, mich gefragt, was das ist, und bin in die Nähe der anderen geschwommen, um nachzufragen.

    Dann tauchte eine riesige Schule Delfine auf: Etwa 30 Tiere, ausgewachsene und auch Babys, die aus den Tiefen des Blaus, auf uns zu und dann an uns vorbei und teilweise um uns herum schwammen.
    Keaton drückte Malachi hektisch seine Harpune in die Hand und zückte die GoPro. In der Aufregung hat er komplett vergessen, uns auch ins Bild zu bringen – wir waren direkt neben ihm. Ich bin abgetaucht und einige Sekunden auf Höhe der Delfine mitgeschwommen.

    Ein Wahnsinnserlebnis und Gefühl – so nah und so viele... aber seht selbst im Video.

    Die kleinen, aber zahlreichen Fische waren danach erstmal weg. Nach insgesamt zwei Stunden verließen wir das Wasser. Aaron schoss an diesem Tag einen mittleren und zwei kleine Fische, Keaton nur einen mittleren – Malachi und ich gingen leer aus.

    Aber die Delfine waren das Highlight des Tages. Keaton, der seit etwa zwei Jahren hier lebt, hatte selbst noch nie so viele auf einmal gesehen – also wirklich außergewöhnlich und ein toller Zufall für uns alle. Außer für Aaron, der hat davon nichts mit bekommen weil er zu weit weg von uns war und kennt nur das Video - so wie ihr jetzt auch.
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  • Tsunami Alarm auf Hawaii

    July 29 in the United States ⋅ ⛅ 27 °C

    Der Dienstag begann wie der Montag.
    Malachi verließ das Haus um 5:30 Uhr. Mit Morgan trank ich gegen 9 einen Kaffee und wir verbrachten den Vormittag mit etwas Shopping im Secondhand-Shop der Salvation Army. Anschließend brachte sie mich zum Strand und machte sich fertig, zu ihrem Nanny-Job aufzubrechen. Aktuell übernimmt sie unter der Woche die Nachmittagsschicht und hilft der Frau von Andrew (ein wohlhabender Unternehmer) bei der Aufzucht ihrer beiden Kinder.

    Als ich gerade zum zweiten Mal im angenehm warmen Wasser des Haleʻiwa Beach war (ca. 15:30 Uhr), gingen auf einmal die Sirenen los.
    Zunächst fragte ich einen Einheimischen, der mit seiner Familie ebenfalls am Strand war, was los sei. Er sagte mir ganz gelassen, dass er schon von dem Mega-Erdbeben vor der Küste Russlands im Internet gelesen habe und es nun vermutlich das Beste sei, den Strand zu verlassen.

    Auf meinem Handy fand ich die Nachricht „Emergency alert: Extrem“ (siehe Bild) und eine Nachricht von Malachi, ich solle zum Haus zurückkehren und meine Sachen packen – „wir evakuieren“.

    Auf dem 2,6 km langen Fußweg zurück vom Strand überlegte ich kurz, per Anhalter auf der Ladefläche eines Pick-up-Trucks mitzufahren, um schneller zurück zu kommen. Doch dann überholte ich auf einmal die Autos im Stau zu Fuß. Malachi kam dementsprechend auch später als gedacht nach Hause – aber immer noch rechtzeitig, um zügig etwas Kleidung und eine Kühltruhe voller Lebensmittel zu packen. Um 17:34 Uhr waren wir auf dem Weg zu Morgan.

    Ihre Nanny-Familie, die in einem wunderschönen und vermutlich unbezahlbaren Haus direkt am Strand lebt, und somit ebenfalls evakuieren musste, hatte uns netterweise eingeladen, mit ihnen zusammen bei einer befreundeten Familie weiter oben am Berg Schutz zu suchen und die Sache dort auszusitzen.

    Wir schaute alle zusammen einen Nachrichtensender im Fernsehen und verfolgten die Ereignisse mit erfrischenden Getränken und nicht allzu angespannter Stimmung.

    Gegen 19:00 Uhr kamen die Väter der beiden Familien auf die Idee, es wäre doch „cool“, den vorhergesagten Tsunami (nur 1,5 Meter hoch) am Strand zu beobachten – falls er denn wirklich ankommt. Malachi durfte nicht, und weil weder meine Oma, Mama noch eine nicht existierende Ehefrau es mir verbieten konnten, begleitete ich Andrew und seinen Freund zurück zum Haus am Strand.

    Wie gesagt: Die Vorhersage ging von einem 1,5-Meter-Tsunami aus – daher nicht so kritisch, aber trotzdem: kein Beispiel an mir nehmen und bitte nicht nachmachen.
    (Im Nachhinein kommt mir das auch um einiges leichtsinniger vor, als in diesem Moment.)

    Wir standen etwas in der Brandung, aber zunächst geschah nichts. Später als erwartet verdunkelte sich schlagartig der Himmel, dicke Wolken zogen auf und es wurde ziemlich windig. Innerhalb von 15 Minuten ging das Wasser ein paar Meter zurück und stieg dann wieder auf das normale Niveau an. Wir haben also keine Monsterwelle gesehen – was vermutlich besser war.

    Malachi, Morgan und ich warteten noch zwei Stunden auf dem Berg ab und waren vor Mitternacht wieder zurück im Haus und im Bett.

    Zum Glück ist nichts weiter passiert (außer, dass im Hafen von Haleiwa wenige Boote leicht beschädigt wurden – soweit ich weiß).
    Ein paar Tage später habe ich am Strand eine Frau kennengelernt, die seit 17 Jahren hier lebt. Obwohl solche Alarme wohl hin und wieder vorkommen, hatte sie noch nie eine so große Evakuierung der nördlichen Küstenregionen erlebt.
    Ein zufällig außergewöhnliches Ereignis für mich – mit Storypotenzial für euch!
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  • Haleiwa - O'hau North Shore, Hawaii

    July 28 in the United States ⋅ ☁️ 28 °C

    Malachi habe ich auf der High School kennengelernt.
    AFS (meine Austauschorganisation) hatte die Vorgabe, immer einen Englisch- und einen Geschichtskurs zu belegen. Weil ich in meinem ersten Halbjahr im Geschichtskurs der 11./12. Klasse den Zweiten Weltkrieg behandelt hatte (sehr spannend, das Ganze einmal von der amerikanischen Seite inkl. der Ereignisse im Pazifik zu betrachten, welche im deutschen Geschichtsunterricht meiner Erinnerung nach vernachlässigt wurden), interessierte ich mich im zweiten Halbjahr für die US-amerikanische Ursprungsgeschichte. Das unterrichte man normalerweise in der 8. Klasse, sagte man mir, würde es mir aber trotzdem ermöglichen. Also saß ich als High Schooler (9.–12. Klasse) mit Malachi im letzten Jahrgang der Middle School (5.–8. Klasse).

    Malachi hat mich bereits zweimal in Mönchengladbach besucht – das letzte Mal im Herbst 2022 mit seiner Frau Morgan, auf deren zehnwöchiger Hochzeitsreise durch Europa. Wir haben eines der besten Borussia-Spiele meines Lebens im Stadion gesehen, als wir Dortmund 4:2 geschlagen haben.

    Malachi arbeitet für eine Baufirma, die gerade einen neuen Containerkran im Hafen von Honolulu baut – daher lebt er mit Morgan seit Anfang des Jahres in Haleiwa auf der nördlichen Seite (North Shore) der Insel Oʻahu von Hawaii.

    Sonntagabend angekommen, haben wir außer Abendessen nicht viel gemacht. Montagvormittag hat mir Morgan mit dem Auto Haleiwa sowie die umliegenden Orte gezeigt, und wir sind zwei Stunden an den Strand gegangen, bevor sie zur Nachmittagsschicht ihres Nanny-Jobs aufgebrochen ist. Abends habe ich Sabrina und Patrick aus Mönchengladbach getroffen, die zufällig gerade hier Urlaub machen – meine ersten Freunde von zu Hause auf dieser Reise. Zwölf Zeitzonen zurück, auf der anderen Seite der Welt.

    Mein Plan war es, in der ersten Woche anzukommen, das warme Wetter, den Strand und das Nichtstun zu genießen – viele Stunden bei Starbucks zu sitzen, mit WLAN, Klimaanlage und Eiskaffee, um Alaska zu verarbeiten und meinen Blog auf den aktuellen Stand zu bringen. Das alles habe ich gemacht, doch schon am nächsten Tag sollte eine Katastrophenwarnung mir, uns und der ganzen Insel unvorhergesehene Ereignisse bescheren …
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  • Abreise Alaska

    July 27 in the United States ⋅ ☁️ 22 °C

    Sammlung zum Abschluss meiner Woche hier.

    Alaska hat mich immer immer wieder sprachlos gemacht. Es war atemberaubend – diese gewaltigen, ungezähmten Landschaften. Still, als hielte die Welt den Atem an. Wunderschön in ihrer rauen Klarheit, aufregend in jedem Moment – roh, ursprünglich und einfach nur wild.
    Genau so, wie man es sich vorstellt.
    Hierher komme ich nochmal!
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  • Lachs­fischen im Kenai River

    July 26 in the United States ⋅ ☁️ 15 °C

    Alaska hat mich immer wieder sprachlos gemacht. Doch dieser Tag am Kenai River … puh, der war einfach magisch. 18 wilde Alaska-Rotlachs in 2,5 Stunden! Aber fangen wir von vorne an.

    Vor einer Woche habe ich bei Instagram ein Bild von Jon mit einem riesigen Fang Lachse gesehen. Sofort habe ich ihn gefragt, ob wir gemeinsam fischen gehen können. Der Salmon Run dauert nur wenige Wochen im Sommer, je nach Art und Fluss unterschiedlich. Unsere Sorte, der Sockeye Salmon (Rotlachs), schwimmt vom 1. Juli bis 31. August flussaufwärts. Der Höhepunkt hält meist nur 7 bis 10 Tage an. Angler aus aller Welt kommen extra dafür nach Alaska – und ich hatte das Glück, genau in diesem Zeitraum Jon zu besuchen.

    Am Samstag trafen wir uns – mit seinem Kumpel Travis und dessen Hündin – bei der Pillars-Bootsrampe am Kenai River auf der Kenai-Halbinsel, etwa drei Stunden südlich von Jons Haus. Dank seiner elektrischen Luftpumpe war das erstaunlich große Schlauchboot in 25 Minuten aufgeblasen und beladen.

    Beim Zu-Wasser-Lassen begegneten uns andere Gruppen, die früher gestartet waren und ihr Tageslimit schon erreicht hatten.

    Die Anzahl der Lachse wird vom Alaska Department of Fish and Game (ADF&G) überwacht. Sie nutzen verschiedene Methoden wie Sonarstationen und Fischwehre (eine Art Schleuse), um die Wanderung der Lachse genau zu beobachten und um die Ressourcennutzung nachhaltig zu gestalten. An diesem Tag schwammen 173.900 Rotlachse den Kenai River hinauf – da sollten auch einige für uns dabei sein.

    Meine 1-Tages-Angellizenz für Nicht-Einwohner hatte ich am Vorabend für 15$ online gekauft.

    Wir fuhren flussaufwärts und suchten uns eine freie Stelle am Ufer in einer Biegung. Nach etwa 20 Minuten hatte ich mehr Action an der Angel als die anderen beiden, doch noch keinen Fisch gefangen. Jon meinte, wir machen irgendwas falsch, wenn es bei mir besser läuft als bei den erfahrenen Fischern. Also suchten wir eine andere Stelle. Dank des Bootes ganz einfach. Vermutlich war die Strömung zu stark oder der Fluss zu tief gewesen.

    Ein paar Biegungen weiter fanden wir eine große Sandbank, die schon voller Boote und Menschen war. Trotzdem „quetschten“ wir uns dazwischen – man muss hier ein bisschen aggressiv sein, um einen guten Platz zu bekommen und diesen auch zu halten. Diese Stelle war fantastisch. Um mich herum zogen die Leute Fisch um Fisch aus dem Wasser, kaum fünf Minuten vergingen ohne Action – auch an meiner Angel.

    Die Fangtechnik ist etwas besonders und funktioniert so:
    Man verwendet eine Fliegenfischer-Angel (geht aber auch mit einer normalen), bei der die Leine auf eine bestimmte Länge eingestellt und dann dabei belassen wird. Zwischendurch zieht man die Schnur oberhalb der Rolle aus der Angel – zum Einholen, Auswerfen oder auch zum „Fühlen“. An der Schnur hängt nach etwa vier Metern ein Bleigewicht, dahinter ein Stück transparenter Monofil-Leine mit einem kleinen Haken. Lachse fressen im Fluss kaum, weil sie sich auf die Rückkehr in ihre Laichgebiete konzentrieren. Daher benutzt man keinen Köder.
    Man steht im Wasser, etwa knie- oder hüfttief, den Körper flussabwärts ausgerichtet, mit einer geringen Wassertiefe von 0,5 bis 1,5 Metern neben sich. Die Fische schwimmen am äußeren Flusslauf, weil die Strömung dort schwächer ist. Man kann sie im klaren Wasser vorbeiziehen sehen. Die Schnur wirft man dann neben und leicht hinter sich aus. Wenn das Gewicht den Kiesboden erreicht, spürt man, wie es mit der Strömung über die Steine flussabwärts kullert. Man kann die Strömung und sogar die unterschiedlich großen Kiesel durch die Schnur und Angel fühlen. Wenn die Leine nicht mehr neben, sondern vor einem ist, holt man die Angel ein und wirft sie erneut aus. Kein langweiliges Warten, sondern immer etwas zu tun.
    Der leichtere Haken schwebt einige Zentimeter über dem Flussbett, sodass die transparente Schnur waagerecht im Wasser liegt. Die Lachse atmen mit offenem Maul und schwimmen einfach in die Schnur zwischen Bleigewicht und Haken hinein. Wenn ein Fisch die Leine berührt, kann man das spüren. Mit einem kurzen Ruck wird der Haken idealerweise im Maul des Fisches gesetzt.
    Sitzt der Haken falsch – etwa im Körper oder an einer Flosse, ist das eine illegale Fangtechnik. Das nennt man das einen „Foul Hook“ und muss man den Haken vorsichtig lösen, ohne den Fisch weiter zu verletzten, und ihn wieder freilassen.
    Auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Anfangs sind mir einige Fische abgehauen, obwohl ich den Anhieb gespürt hatte. Mein erster sicherer Haken saß in der Schwanzflosse. Das ist manchmal nicht so einfach zu sehen, wenn der Fisch im Fluss noch mit der Angel kämpft, und so habe ich versucht, den Fisch durch Rückwärtsgehen auf die Sandbank zu ziehen. Im ca. fünfzehn Zentimeter tiefen Wasser dachte ich, das passt schon, bin hingegangen, habe gesehen, dass der Haken in der Schwanzflosse war – und da ist der Fisch mir auch schon wieder abgehauen. Gut, dass mir das mit dem Foul Hook passiert ist.

    Beim zweiten Fisch klappte es besser: Der Haken saß im Maul, ich zog ihn ans Ufer, schlug ihn mit einem Stein über dem Kopf bewusstlos und durchtrennte die Kiemen, damit der Fisch im Fluss ausblutet – so macht man das hier.

    Obwohl viele Leute in der Nähe waren, war es erstaunlich still. Niemand schrie oder jubelte laut, alle blieben gelassen. Wenn jemand Hilfe brauchte, wurde im Flüsterton ein Freund herbeigerufen, der dann mit einem Netz half, den Fisch zu sichern. So konnte man die Idylle und die Geräusche des Flusses in der Natur richtig genießen.

    Ich fing an dem Tag zwei Fische und half Jon, Travis und anderen Anglern um mich herum mit dem Netz, ihre Fänge zu sichern, bevor die Haken gelöst und die Fische freigelassen oder getötet wurden.

    Vom ersten bis zum letzten Fisch vergingen bei uns gerade einmal zweieinhalb Stunden. Viele – leider vor allem die ganz großen – lösten sich durch den Kampf im Wasser. Hätte ich meine Angel dauerhaft gegen das Netz getauscht, hätten wir vermutlich noch schneller unser Limit erreicht. Aber ich wollte natürlich auch selbst ein paar Lachse fangen.

    Jon und Travis verbrachten eine weitere Stunde mit dem Filetieren der Fische direkt im Fluss. Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 2,6 Pfund für die zwei Filets eines Lachses und den fettigen Bäuchen, die wir separat gesammelt haben, haben wir an diesem Tag Rotlachs im Wert von über 1.000 € mit nach Hause genommen. Die Eier kann man mit Vorsicht roh genießen oder einfrieren und als Köder für andere Angelabenteuer verwenden.

    Noch nie habe ich erlebt, dass meine Gruppe das erlaubte Limit an einem Tag erreicht hat – und schon gar nicht mit solch großen und schmackhaften Lachsen. Der beste Angeltag meines Lebens – einfach unvergesslich.
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  • Kenai Halbinsel & Ankunft bei Jon

    July 25 in the United States ⋅ 🌧 11 °C

    Eine Nacht und einen Tag hatte ich den Leihwagen noch, daher bin ich südlich von Anchorage auf die Kenai-Halbinsel gefahren, um mir dort ein paar Städte anzusehen und vielleicht das Kajak noch einmal zu benutzen.

    Seward – eine Stadt im Süden der Halbinsel, die an der Resurrection Bay liegt. Viele Touristen und recht teure Campingplätze, daher habe ich mich für eine Nacht auf dem Beifahrersitz entschieden. Tolle Aussicht am Abend, bis die Flut immer näher kam und ich den Campingstuhl Stück für Stück vom Ufer wegbewegen musste. Im Wasser habe ich eine Robbe gesehen, das Handy aber nicht schnell genug gezückt – für uns Nordsee-Kenner auch eher ein langweiligeres Tier, verglichen mit dem, was es hier sonst noch so in der Wildnes gibt.

    Whittier – eine alte Hafen- und Militärstadt mit teils heruntergekommenen und verlassenen Gebäuden. Es hat an diesem Tag ziemlich konstant geregnet, daher hat sich die 13-Dollar-Fahrt durch den Tunnel gelohnt. Der Tunnel hat nur eine Spur, die sich Autos mit Zügen teilen – bis Whittier also ein kleines Abenteuer und man muss sich die Öffnungzeiten des Tunnel je Richtung merken, weil man sonst schonmal gerne eine Stunde oder länger warten kann.

    Girdwood – eine kleine Stadt mit Skigebiet und Wanderwegen, in der es viele schöne und teure Häuser gibt. In der Girdwood Brewing Company habe ich bei einem wirklich guten Hellen Bier einheimische Leute kennengelernt und mich ein wenig festgequatscht.

    Leider war kein Kajak-Wetter – wenig verwunderlich, denn auf dieser Halbinsel fällt so viel Niederschlag, dass die Region als gemäßigter Regenwald gilt.

    Abends habe ich den Leihwagen mit gut 1.200 Meilen (~1900 km) mehr zurückgegeben, als ich ihn vier Tage zuvor ausgeliehen hatte. Jon hat mich abgeholt und zu sich mitgenommen. Zum Abendessen gab es selbst gefangenen Alaska-Wildlachs – ein kleiner Vorgeschmack auf morgen.
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  • Byers Lake & Campground (Denali)

    July 23 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Im Touristen- und Heimatzentrum von Fairbanks hatte ich mich an diesem Morgen beim Department of Natural Resources für Alaska erkundigt, wo ich das Kajak im Denali Park gut einsetzen könnte. Die nette Dame empfahl mir den Byers See, weil man mit dem Auto direkt an den Steg kommt und der Campingplatz (zwar ohne Strom und fließend Wasser) direkt daneben ist. Bezahlt habe ich an einem Automaten, die Quittung konnte man an der Platznummer an einen Pfosten klemmen.
    Mit dem Kajak bin ich lange auf dem See gewesen und hab die Stille genossen. Ein bisschen unheimlich ganz alleine, aber zum Glück bin ich nicht ins Wasser gefallen.

    Natur pur!

    Zurück am Steg bin ich noch eine Runde schwimmen gewesen, habe die Aussicht genossen und ca. zwei Stunden Geschichten für diesen Blog geschrieben.

    Etwas trockenes und auch teilweise feuchtes Holz konnte ich im Wald sammeln – perfekt zur Mückenabwehr. Ich glaube in der Nacht ist irgendwas um mein Zelt und durch den Wald an meinem Platz geschlichen... Es könnte aber auch nur etwas Nieselregen gewesen sein. So oder so – mit dem Bärenspray neben dem Kopfkissen schlief es sich ganz gut.
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  • Nördlichster Punkt auf meiner Reise

    July 23 in the United States ⋅ ☁️ 15 °C

    Offizielle Einladung mich auf der Reise zu besuchen, ein Stück zu begleiten und diesem Blog zu folgen.

  • Fairbanks, Alaska

    July 22 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Im Vorfeld hatte ich mir einen kostenlosen Campingplatz in Fairbanks herausgesucht, auf dem ich eine Nacht bleiben wollte. Dort angekommen stellte sich heraus, dass es lediglich ein Park war, der explizit nur für "day use", also tagsüber, gedacht war. Ein anderer Campingplatz erlaubte keine Zelte, und so bin ich in "The Boatel Bar" gefahren, in der Hoffnung, dort im Auto auf dem Parkplatz übernachten zu dürfen. Während die nette Kellnerin mir erklärte, dass das nicht ging, mischte sich Ed (Eddie) in das Gespräch mit der Idee der Chena-River-Bootrampe (ca. 2 Meilen östlich der Bar) ein. Das klang zunächst nicht schlecht, also hab ich ein paar Rückfragen gestellt (Ist das erlaubt? Ist das sicher?). Da sagte Ed zu mir: "Ich wohne selber zwar außerhalb, aber hab hier in der Stadt ein Haus, das ich vermiete. Wenn du willst, kannst du dort im Garten dein Zelt aufschlagen, und ich sag den Mietern Bescheid."
    Das konnte ich nicht ablehnen und so lud ich ihn und seine Begleitung Kenenne auf einen Cider ein. Ein gemeinsamer Freund der beiden, Viktor, setzte sich dazu, und wir verbrachten den Abend mit Aussicht am Fluss und spannenden Gesprächen über unsere vergangenen und zukünftigen Reisen sowie das Leben in Fairbanks.

    Ed und Kenenne berichteten mir davon, dass das Leben so weit im Norden sehr sehr hart ist. Im Winter breiten sich Depressionen aufgrund des Mangels an Sonnenlicht aus, und je nach Wetter ist man hier nur eine schlechte Entscheidung vom Tod entfernt. Leute erfrieren oder verhungern in ihren Häusern (weniger in der Stadt, sondern auf dem Land), weil bei bis zu –40 °C die Vorräte, das Feuerholz oder der Sprit ausgehen. Wenn man eine Panne oder auch nur einen leeren Tank auf dem Highway hat, kann es passieren, dass im Schneesturm tagelang kein anderes Auto vorbeikommt... Im Sommer ist es zwar schwieriger, sich in Lebensgefahr zu bringen, aber durchaus möglich, sagte Ed. Das hat mir ganz schön Respekt eingeflößt und meine Wachsamkeit für die kommenden Tage gesteigert.

    Dunkel ist es in dieser Nacht nicht geworden. Hätte es keine Wolken am Himmel gegeben, wäre vermutlich noch mehr Licht ins Zelt geströmt, obwohl es schon nach Mitternacht war.

    Fairbanks ist der nördlichste Ort auf meiner Reise, und so ist mir kurz vor dem Einschlafen die Idee der Video-Botschaft am wirklich nördlichsten Punkt meiner Reise gekommen – siehe den nächsten Post.

    Am nächsten Morgen hab ich noch kurz eine Mieterin der beiden kennengelernt und bin dann zum Pioneer Park gefahren. Eine Freiluftausstellung von historischen Gebäuden und Fahrzeugen, mit denen die ersten westlichen Siedler hier an der "Last Frontier" die extremen Bedingungen Alaskas bewältigt haben.
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  • Wildes Alaska - Fahrt in den Norden

    July 22 in the United States ⋅ ☁️ 9 °C

    An meinem ersten Tag in Alaska hab ich, nachdem ich den Leihwagen abgeholt hatte, erstmal kurz bei meinem Freund Jon vorbeigeschaut. Er ist bei der US-Luftwaffe und aktuell in Anchorage stationiert. Weil ich auch etwas alleine erkunden wollte, hab ich mir für vier Tage ein Auto ausgeliehen. Netterweise gab’s ein Upgrade, sodass es ein schöner SUV statt Kleinwagen, mit gerade mal 5000 Meilen und vielen modernen Funktionen, geworden ist.

    Jon, ein bsoluter Ehrenbruder, hat mich dann KOMPLETT ausgestattet. In seiner Garage auf dem Boden hatte er einen Haufen mit Sachen für mich vorbereitet: Zelt, Luftmatratze, Schlafsack, Kopfkissen, Campingstuhl, Gaskocher mit Kochausrüstung, Kühltruhe, Fernglas, Wanderstöcke, einen Wander-Rucksack mit Multifunktionstaschenmesser, eine Rolle Klopapier, drei Tüten-Mahlzeiten, Moskitoabwehrgerät (basierend auf Gas und Duftstoff-Pads), eine kleine Axt zum Holzhacken, Bärenspray, Wasserpumpe mit Filter, drei verschiedene Luftpumpen darunter zwei elektrische und sogar ein aufblasbares Kajak – natürlich mit Schwimmweste... Ich war sprachlos und direkt übermotiviert, direkt in die Wildnis auszuwandern.

    Also bin ich den ersten Tag erstmal in den Norden bis nach Fairbanks gefahren. Entlang der Alaska-Highways „Glenn Highway“ (Alaska Route 1) und „Richardson Highway“ (Alaska Route 4, später Route 2), die mich zuerst nordöstlich und dann nordwestlich gebracht haben, gab es alle paar Meilen Foto-Halteplätze mit einer Aussicht atemberaubender als der anderen... anfangs bin ich also gar nicht vorangekommen, und so konnte ich die ca. 845 km über mehr als 12 Stunden hinweg einfach nur genießen.

    Am Matanuska Glacier hätte ich rückblickend gerne noch etwas mehr Zeit verbracht, um zu versuchen, näher dranzukommen. Dafür hatte ich das Glück, ein Moose direkt am Straßenrand zu sehen, das ich ca. 10 min mit dem Fernglas von Jon beobachtet hab. Kurz vor Fairbanks hab ich dann vom Seitenstreifen gesehen, wie gerade mehrere Kampfflugzeuge gelandet sind.

    Ein erster Tag der Lust auf mehr Alaska macht... und da kommt noch einiges, kann ich euch versprechen!
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  • Abreise Wisconsin

    July 21 in the United States ⋅ ☀️ 26 °C

    Sammlung zum Abschluss meiner Zeit in Wisconsin

    Nach zwei Wochen bei meinen Gasteltern geht es für mich nun weiter – der nächste Flug ist schließlich schon längst gebucht.
    Es war wirklich schön, wieder nach Hause zu kommen! Meine Gasteltern haben mich – wie immer – sehr liebevoll aufgenommen. Wir verstehen uns super und vielleicht sogar immer besser. Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass sie heute lockerer sind als früher. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass sie jetzt nicht mehr in der klassischen „Elternrolle“ sind und wir uns mehr auf Augenhöhe begegnen. Obwohl... eigentlich war ich damals auch schon ziemlich groß... ach ihr wisst, was ich meine.

    Ich vermisse die beiden jetzt schon wieder und nehme mir fest vor, in ein wenigen Jahren erneut zu Besuch zu kommen.

    Ich bin super dankbar für all die schönen Erlebnisse mit alten Freunden – und auch dafür, dass ich ein paar neue Bekanntschaften machen konnte.
    Zwei Wochen waren trotzdem einfach zu wenig...
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  • Burnett Fire Department Sommerfest

    July 20 in the United States ⋅ ☀️ 26 °C

    Burnett liegt nur wenige Autominuten nördlich von Juneau und ist der Ort, in dem mein Gastvater mit seinen Geschwistern aufgewachsen ist. Aus der Familie waren und sind mehrere Mitglieder Teil der freiwilligen Feuerwehr des Ortes.

    Jedes Jahr wird dort ein Sommerfest veranstaltet – auch, um durch Gewinnspiele sowie den Verkauf von Essen und Getränken etwas Geld zu sammeln. Es gab eine Hüpfburg und Aktionen für Kinder sowie eine Auto-Show, zu der Leute aus der Region ihre alten und neuen Schätze ausstellten.

    Das Highlight war das – ich nenne es jetzt einfach mal so – Fass-Löschen-Turnier. Freiwillige Feuerwehren aus der Umgebung traten dazu in kleinen Teams gegeneinander an. Ziel ist es, in zwei Minuten ein an einem Seil hängendes Fass mit dem Wasserstrahl aus einem Löschschlauch bis an den gegnerischen Pfosten zu drücken. Wenn die Zeit abläuft, gewinnt das Team, dessen Fass weiter gekommen ist.

    Ich habe zwei Brüder meines Gastvaters, deren Frauen sowie meinen Gast-Cousin Jon (Jonathan) mit seiner neuen Frau wiedergesehen. Mit ihm war ich während meines Austauschjahres auf der Jagd, als er einen Hirsch geschossen hat. Außerdem durfte ich einen Tag im Rettungswagen mitfahren – als Ride-Along auf seiner Berufsfeuerwache. Er ist nämlich Rettungssanitäter (Paramedic).

    Beim nächsten Mal werde ich mich auch ganz bewusst mit ihm verabreden – denn die Zeit war, wie so oft aktuell, viel zu kurz.
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  • Dane County Fair in Madison

    July 19 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Dane County ist der Landkreis (bzw. Bezirk) von Wisconsin, in dem Madison – die Hauptstadt des Bundesstaates – liegt (Wisconsin hat insgesamt 72 Counties). Eine Fair ist so etwas wie ein Jahrmarkt oder Volksfest. Typischerweise veranstaltet jedes County seine eigene Fair, und darüber hinaus gibt es übergeordnete, zum Beispiel die Wisconsin State Fair in Milwaukee. Da die County Fairs alle im Sommer stattfinden und ich bisher nie zu dieser Jahreszeit in den Staaten war, sollte dies meine erste werden.

    Es gab Foodtrucks, eine Stunt-Show sowie jede Menge kleinere und mittlere Fahrgeschäfte – darunter ein Kettenkarussell, ein Riesenrad, eine normale und eine Looping-Achterbahn, sowie ein „UFO“. Beim UFO stellt man sich an die Innenwand eines runden Raumes, das Ganze beginnt sich schnell zu drehen, und durch die entstehenden G-Kräfte wird man förmlich an die Wand gepresst – so sehr, dass man kaum noch den Kopf heben kann.

    Außerdem gab es eine große Halle mit Bühne und Ausstellungen. Dort wurden unter anderem Bastelaktionen zu verschiedenen Themen präsentiert, an denen Schulen aus der Region teilnahmen. Auch landwirtschaftliche Erzeugnisse wurden ausgestellt und prämiert. In einer anderen Halle wurden Tiere gezeigt – das gehört bei Fairs, in dem durch Farmen gerpägten Wisconsin, immer dazu. Kühe, Schweine, Hasen, Hühner und einiges mehr waren zu sehen und wurden ausgezeichnet. Bei einem Reitwettbewerb zeigten Kinder und Jugendliche Dressureinlagen.

    Jake und ich haben uns dort mit einem befreundeten Pärchen getroffen und als Erstes für 35 $ einen All-you-can-ride-Pass für alle Fahrgeschäfte gekauft. Nach sechs Fahrten sollte sich dieser lohnen – und das haben wir locker geschafft.

    Abends sind wir zu viert noch in eine Bar gegangen, aber nicht lange geblieben weil wir vom Vorabend und durch die Hitze des sonnigen Tages ganz schön erledigt waren.

    Ich verbringe wirklich gerne Zeit mit Jake, weil wir uns so gut verstehen und seine Freunde waren auch sehr nett!
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  • Madison Bar Crawl mit meinem Gastbruder

    July 18 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Jake ist mein Gastbruder. Obwohl wir gleich alt sind, war er in der Highschool ein Sophomore (10. Klasse), als ich ein Junior (11. Klasse) war. Daher hatten wir keine überlappenden Freundeskreise.

    Er ist zum Studium an die University of Wisconsin in Madison gegangen und lebt auch heute noch in der Hauptstadt des Bundesstaates. Vor zweieinhalb Jahren haben wir uns das letzte Mal gesehen – damals allerdings nur für eine Übernachtung. Weil das definitiv zu kurz war, haben wir diesmal ein Wochenende von Freitag bis Sonntag eingeplant.

    Am Freitag haben wir zunächst ein paar Bier in seiner Wohnung getrunken. Diese befindet sich in einem sehr modernen Apartmentkomplex mit Tiefgarage, Bibliothek und Gemeinschaftsräumen wie Küche, Terrasse und Fitnessraum.
    Anschließend sind wir mit dem Bus in ein Viertel gefahren, das auf der Landzunge Madisons zwischen den beiden Seen Mendota und Monona liegt. Dort gibt es viele Bars, und weil Madison eine Studentenstadt ist, waren auch extrem viele schicke, junge Menschen unterwegs.

    Der Rest des Abends brachte superleckere und teilweise ziemlich wilde Cocktails mit sich, dazu viele gute Gespräche und Diskussionen. Jake und ich lieben es, über gesellschaftliche Themen und Politik zu reden. Außerdem haben wir ein paar neue Leute kennengelernt – amerikanisch offen und hier und da nur kurz, aber feuchtfröhlich.
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  • High School Freund in Milwaukee

    July 17 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Jessy ist einer meiner Freunde aus der Highschool. In der Nähe von Juneau ist er auf einem Bauernhof aufgewachsen. Heute lebt er in Milwaukee, der größten Stadt in Wisconsin. Dort arbeitet er im IT-Bereich für Milwaukee Tools – ein Werkzeughersteller für Bohrmaschinen und Ähnliches.

    Wir haben uns im Central Standard Crafthouse – Kitchen & Craft Distillery getroffen und einen Old-Fashioned-Cocktail mit dem hauseigenen Whiskey getrunken. Dazu gab es Pommes und Cheese Curds im Bourbon-Teig – richtig lecker!

    Anschließend sind wir etwas am Fluss und durch Downtown spazieren gegangen. An diesem Tag war im Zentrum ein Bereich von mehreren Blocks sowie ein Park für das Straßenfestival „Milwaukee’s Bastille Days“ abgesperrt. Dieses findet, wie jedes Jahr, um den 14. Juli herum statt.
    An jenem Tag im Jahr 1789 fand der Sturm auf die Bastille in Paris statt – der Beginn der Französischen Revolution. Grund genug für die Amis, etwas Kommerzielles daraus zu machen. Es gab mehrere Bühnen mit Programm sowie Zelte mit Essen, Getränken und Souvenirs. Dosenbier für 9 $, aber immerhin durfte man in der Öffentlichkeit trinken – das ist sonst in den USA nicht erlaubt.
    Einige liefen mit einem ganzen Baguette in der einen und einem Dip in der anderen Hand durch die Menge – etwas, das man in Frankreich vermutlich nie sehen würde.

    Um 21 Uhr startete ein 5-km-Lauf, der jedes Jahr dazugehört. Wir haben uns den Start und die ersten Zielläufer angeschaut und sind danach noch etwas zum Ufer des Lake Michigan gelaufen. Diesen Teil von Milwaukee kannte ich noch nicht – und es war schön, mit einem alten Freund mal wieder auf den aktuellen Stand zu kommen.
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  • Deutsch Lehrer/ Tornado in Juenau

    July 16 in the United States ⋅ 🌧 26 °C

    Mr. (oder in diesem Fall "Herr") Terry Bothun war mein Deutschlehrer während meines Auslandsjahres in der Highschool vor zwölf Jahren. Ja, ich hatte tatsächlich Deutschunterricht, denn das Jahr zählte nicht für meine deutsche Schullaufbahn und deshalb konnte ich Fächer wie Band, Carpentry (Häuserbau), Advanced Chemistry, Computer Science, Psychology, Geography und eben auch Deutsch wählen.

    Für Herrn Bothun war es spannend, einen echten deutschsprachigen Schüler in der Klasse zu haben. Wir verstanden uns sofort super und unterhielten uns regelmäßig auf Deutsch – soweit ich das damals noch konnte, denn im Laufe des Jahres habe ich es verlernt, flüssig deutsch zu sprechen, und so klang ich selbst wie ein Fremdsprachler mit starkem amerikanischem Akzent.

    Damals lud er mich zu einem Tagesausflug nach Chicago ein – keine Selbstverständlichkeit, denn Juneau liegt drei Autostunden entfernt. Für mich eine tolle Gelegenheit. So seltsam es klingt: Ich fuhr also als Elftklässler mit meinem Deutschlehrer am Wochenende nach Chicago. Wir verbrachten den Tag dort, sprachen abwechselnd Deutsch und Englisch, und fielen dadurch auch ein wenig auf. Seitdem sind wir gute Freunde. Ich habe ihn nach dem Auslandsjahr mehrfach besucht – auch in der Schule, um vor seinen Klassen auf Deutsch über Deutschland zu sprechen.

    Diesmal war das nicht möglich, da in unserem Schulbezirk gerade Sommerferien sind – das variiert hier je nach Schule und County in Wisconsin. Stattdessen wollten wir gemeinsam auf dem Lake Sinissippi Kajak fahren. Terry, wie ich ihn heute nenne, hatte extra ein Kajak für mich von einem Freund ausgeliehen, doch schon vor unserem Treffen war klar: Das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Es gab eine Unwetterwarnung, vereinzelt auch Tornadoalarme. Nichts dramatisches, aber definitiv kein Wetter fürs Wasser.
    Also landeten wir in einer Bar. Ich bestellte Wisconsin Cheese Curds – frittierter Käse – er einen Burger mit Pommes.

    Weil ich euch also keine Geschichte vom Kajakfahren erzählen kann, gibt es stattdessen heute die Juneau-Tornado-Geschichte dazu:

    Vor einigen Wochen ist ein echter Tornado durch Juneau und ein paar Nachbardörfer gezogen. Die Schäden sind überraschend punktuell. In Juneau hat es ein Haus komplett zerlegt (siehe Video: Lücke in der Häuserreihe). Hier und da fehlt ein Dach oder Teile davon. Ein Haus hat eine zerstörte Veranda, die anderen drum herum haben nichts abbekommen. Viele Bäume haben Äste verloren oder sind umgestürzt. Ein paar Strommasten sind umgeknickt, und es gab Stromausfälle. Zwei Bauernhöfe mit deren Scheunen und Silos auf dem Feld östlich von Juneau hat es etwas schlimmer erwischt (siehe Video). Im östlichen Nachbardorf Horicon (wo der Archery Club ist) hat der Tornado in einem Industriegebiet auch Gebäude aus Stein beschädigt. Zum Glück gab es keine Schwerverletzten oder schlimmeres – vermutlich auch, weil sich das Ganze am Tag abgespielt hat und die Warnsysteme funktioniert haben. Tornados kommen in der Region um die Great Lakes im Sommer häufiger vor, das ist soweit normal. In der High School hatten wir damals Test-Tornado-Alarme und heute werden jeden Tag in Juneau um kurz vor 12 Uhr mittags die Sirenen getestet. Die Alarme gibt es häufiger als tatsächliche Tornados. Meist landen diese dann irgendwo auf einem Feld oder im Wald und seltener in Orten. Laut meinem Gastvater war das der heftigste, den er je in Juneau miterlebt hat.
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  • Fischen auf dem Lake Michigan

    July 15 in the United States ⋅ 🌙 20 °C

    Meine Gastmutter weiß, dass ich, obwohl ich in Deutschland nie angle, es immer gerne mache, wenn ich nach Wisconsin komme.
    Früher fand ich Angeln langweilig – oder noch schlimmer: dabei zuzuschauen. Heute ist beides erstaunlich entspannend, erholsam, interessant und trotzdem ein bisschen bis sehr spannend. Wenn man sich darauf einlässt, ist die Zeit meist recht kurzweilig und es bleibt spannend, weil jederzeit etwas passieren kann. Den ganzen Tag in der Natur am oder besser, mit einem Boot auf dem Wasser zu verbringen, ist auch einfach schön.

    Also hat Cheryl als kleine Überraschung für mich mit einem Freund, Reid, aus Juneau vereinbart, dass wir am Dienstag auf dem Lake Michigan mit seinem Boot angeln gehen.
    Reid angelt schon sein ganzes Leben lang. Heute hat er mehrere Kinder und Enkelkinder, die er zusammen mit seiner Frau gerne mit auf sein Boot nimmt. Dieses lagert in der Nähe von Port Washington, einer Stadt am Ufer des Lake Michigan. Wir sind also um drei Uhr morgens in Juneau losgefahren, haben das Boot in der Lagerhalle geholt und ins Wasser gelassen. Gerade als wir auf den See raus gefahren sind, ging die Sonne auf – und es sollte ein superschöner Tag werden.

    Der Lake Michigan kann oft unruhig sein und obwohl er ein geschlossener, aber sehr sehr großer See ist (man kann die andere Seite nicht sehen) können die Wellen durchaus ungemütlich werden. Heute hatten wir kaum 30 Zentimeter Seegang und viel Windstille, sodass das Wasser teilweise spiegelglatt war.

    Reid hat sich um das Setzen der Angeln und Köder gekümmert. Cheryl und ich durften mit den Fischen kämpfen und versuchen, sie ins Boot zu holen. Laut der Wisconsin Fishing License darf man pro Person drei Leinen im Wasser haben. Also haben wir zu dritt neun Angeln aufgebaut – in verschiedenen Konstellationen. Manche wurden mit einem Schwimmer an der Oberfläche hinter dem Boot hergezogen. Andere hatten ein Bleigewicht, mit dem sie auf eine bestimmte Tiefe abgesenkt werden konnten, sodass der Köder dort gehalten werden konnte.

    Die Köder waren sogenannte Spoons – bunte , metallisch glänzende, fischähnliche "Löffel", die alle eigene Namen haben.
    Zum Beispiel Blue Jeans, Green Frog, Black Ice, Burned Bread, Bad Toad oder Crab Cakes.
    Reid ist oldschool. Er und seine Agelfreunde Funken auf dem Wasser. Damals haben das alle so gemacht und nicht, wie er sagt, „wie heute alles mit dem Smartphone“. Schon auf dem Weg zum See hat er über den vorher ausgemachten Funkkanal 7 von seinen Fischerbuddies gehört, was sie heute vorhaben, wo sie fischen und ob man sich später vielleicht auf dem Wasser sieht oder am Ufer trifft (ist beides passiert). Als wir dann auf dem Wasser waren, kamen immer wieder Funksprüche rein. Zum Beispiel von „Black Pearl“ oder „Gray Beard“ an „Red Rider“. Reid ist der Red Rider – weil er einen roten Truck und ein rotes Boot fährt. Ständig wurde über Funk durchgegeben, wo welcher Fisch gefangen wurde, auf welcher Tiefe, mit welcher Technik und mit welchem speziellen Köder-Modell. Dazu gab es Infos zur Fischsorte, zur Größe, manchmal auch zum Gewicht und natürlich, wo man als nächstes sein Glück versuchen wollte. Ich fand es super spannend, das alles zu beobachten, und habe viele Fragen gestellt und einiges gelenrt.

    Wir waren an diesem Tag mittelmäßig erfolgreich, aber haben – für meine Verhältnisse – viele große Fische gefangen. Ein voller Effolg! Coho-Lachs und Rainbow Trout, also Regenbogenforellen. Direkt auf dem Boot ausgenommen und die Filets auf Eis gelegt. Zuhause haben meine Gastmutter und ich die Filets von den Schuppen befreit, die Gräten entfernt und sie in Portionen unterteilt. Obwohl wir nicht bis ans erlaubte Limit von fünf Fischen pro Person und Tag gekommen sind, haben wir zehn Portionen für je zwei Personen eingefroren (wir durften alles behalten, Reid geht oft genug fischen). Abends gab es dann ein Lachsfilet, ein Forellenfilet und eine kleine Forelle zum Abendessen.
    Ich liebe die Seen Wisconsins, auch für den frischesten Fisch, den ich kenne.
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  • Fischen auf dem Fox Lake

    July 14 in the United States ⋅ ☁️ 29 °C

    Spencer ist ein alter Freund von mir aus der High School. Wir haben damals zusammen Football gespielt und uns manchmal getroffen um coole Dinge zu unternehmen. Hauptsächlisch mit Waffen schießen und Angeln. Heute lebt er in Lomira, etwa 30 Minuten nördlich von Juneau. Wir haben uns zum Fischen mit seinem Boot auf dem Fox Lake verabredet.

    Super Wetter – und ein paar Fische haben wir an den Haken bekommen.
    Für mich ist das Schwierigste immer noch zu spüren, wann ein Fisch angebissen hat und wann man den Haken setzen muss – indem man die Angel ein Stück nach oben und hinten reißt. Ich hatte ein paar Mal das Gefühl, da ist was – aber wahrscheinlich das falsche Fingerspitzengefühl. Als Spencer den zweiten Fisch am Haken hatte, hat er mir seine Angel zum Einholen gegeben – das zählt, meinte er.

    An diesem Tag haben wir keine besonders großen Barsche gefangen – daher mussten (und wollten) wir alle wieder freilassen.
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  • Archery Weekend - Fortsetzung

    July 12 in the United States ⋅ ☁️ 26 °C

    Der Samstag und Sonntag gingen genauso super weiter, wie das Trad-Shoot-Wochenende am Freitag angefangen hatte.

    Ich habe zwischendurch immer mal wieder in der Küche oder an der Bar geholfen – oder bin Bogenschießen gegangen.

    Meine Gastschwester Libby (Tochter von Cheryl) und ihr Verlobter sind vorbeigekommen, und meine Mom hat sich die einzige Pause des Wochenendes gegönnt, um mit uns die zweite Hälfte der 3D-Ziele im Wald zu schießen.

    Am Abend gab es ein Steak-Dinner, und am Lagerfeuer hat jemand eine Gitarre ausgepackt, Country-Musik gespielt und dazu auch noch richtig gut gesungen.

    Mein Souvenir vom Wochenende sind die blauen Flecken an meinem linken Unterarm – weil ich anfangs ein paar Pfeile ohne Schutz geschossen habe bzw. den Armschutz zu weit unten getragen hatte... nur kurz sehr schmerzhaft, aber lange bunt.
    *Uuund dann ist eine Woche später ein Paket von Nick, Dusty und seiner Freundin angekommen. Die drei habe ich an dem Wochenende kennengelernt. Einer hatte die Adresse in Juneau von meinem Gastvater bekommen – und so war es eine komplette Überraschung für mich:
    Ein selbstgemachter Armschutz aus Leder mit deutscher Widmung... ich war sprachlos.

    Ich hatte so viel Spaß mit meinen Gasteltern bei der Arbeit – und habe neue Freunde beim Schießen gemacht.
    Ein unvergessliches Wochenende.
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  • Traditional Shoot (Archery Weekend)

    July 11 in the United States ⋅ ☁️ 23 °C

    Jagen und andere Outdoor-Aktivitäten, wie Angeln, Boot- oder Jet-Ski-Fahren, Schneemobil- oder 4-Rad-Geländefahrzeuge, sind in Wisconsin für viele regelmäßige Saison-Freizeitaktivitäten.

    Meine Gastmutter Cheryl und besonders mein Gastvater Don (ich sage Mom und Dad zu ihnen) sind schon lange dem Bogensport verfallen. Heute gehen sie gemeinsam mit dem Bogen jagen und schießen jedes Jahr Reh- und Hirschwild.
    Seit ein paar Jahren sind die beiden auch im Bogenschießverein in Horicon aktive Mitglieder mit sehr viel Engagement. Wie im letzten Jahr organisieren die beiden das jährliche traditionelle Schieß-Wochenende (Trad. Shoot) des Vereins.

    Am Mittwoch haben wir zusammen die beiden Wohnwagen meiner Gastfamilie zum Vereinsgelände gebracht. Der neue ist auf "Retro" gemacht, etwas größer als der alte und wirklich schick. Der alte steht gerade zum Verkauf. Ein Freund meiner Gasteltern hat ihn letztes Jahr mit seinen Kindern für das Wochenende ausgeliehen. Denn das Gelände ist so groß, dass dort im letzten Jahr 40 Camper standen. Aufgrund des Wetters sollten es dieses Jahr weniger werden.
    Ich hatte die Option auf ein Zelt, habe letztendlich aber die beiden Nächte auf einem Feldbett im Freien geschlafen. Der Sommer hier ist aktuell sehr warm und schwül, und nachts kühlt es stark ab.

    Donnerstag bin ich mit meiner Mom bei ALDI große Mengen für das Wochenende einkaufen gegangen. Freitag waren wir schon früh am Verein und haben vorbereitet und aufgebaut.

    Leider waren es dieses Wochenende, aufgrund des Regens am Freitagabend (und auch des vorhergesagten Sturms, der dann aber sehr schwach ausgefallen ist), nur 16 Camper – plus ein paar Zelte. Tagsüber sind dann aber viele Leute mit dem Auto angereist, sodass am Samstag über 100 Mittagessen verkauft wurden.

    Cheryl (eine echte Powerfrau) hat das ganze Wochenende die Küche geschmissen – und auch die Bar, wenn gerade kein anderer da war. Mit einigen Helfern für bestimmte Mahlzeiten, aber sie war immer präsent.
    Freitagabend gab es Spaghetti, Samstag und Sonntag Frühstück, und mittags Burger und Würstchen vom Grill, den ich auch mal betreut habe.

    Zum Aufbauen – und wenn ich zwischendurch gerade in der Nähe war und so aussah, als ob ich nichts zu tun hätte – hat mich meine Mom ganz gut eingespannt. Es hat mir aber auch viel Spaß gemacht.

    Zum Bogenschießen gab es drei Pfade durch den Wald: zwei Hälften mit jeweils 28 3D-Schaumtieren und eine Strecke mit 10 Zielen und mehr Hindernissen im Dickicht.

    Meine Gasteltern haben mir einen großen Bogen und Pfeile ausgeliehen (leider habe ich zwei Pfeile über das Wochenende kaputt geschossen – aber so ist das nun mal).
    Am Freitag habe ich mit einer Gruppe von mehr als zehn Leuten die erste Hälfte geschossen. Es hat zwar lange pro Station gedauert, aber riesigen Spaß gemacht. Zwischendurch ist einer kurz eine Plastiktüte voll Dosenbier an der Bar holen gegangen.
    Abends stand ich mit denselben Leuten in einer kleineren Runde unter einem Pavillon – und wir haben uns sehr gesellig amüsiert.
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